fetzt schnell und übereilt nachholen zu' können. Ans Mitteilungen in oeutschen Zeitungen erfährt man hier, daß sich in Deutschland Ausschüsse bilden, die sich die Aufgabe setzen, durch Versand wahrheitsgetreuer Darstellungen an Freunde und Zeitungen in Italien den Lügenmeldungen der französischen und englischen Presse entgegenzutreten,' Geschäftshäuser, die Verbindungen mit Italien unterhalten, leiten, wie wir aus Briefen sehen, diese Aufklärungsarbeit ein. Tie Absicht dieser Anstrengungen ist gut, aber der Erfolg gering. Aus Bemerkungen, die wir da und dort in der italienischen Presse finden, ersehen wir, daß die Arbeit unserer Landsleute verkannt wird: man beschuldigt uns der tendenziösen Beeinflussung Italiens, um den Bundesgenossen nun doch noch mobil zu machen usw. Tie gut gemeinten Artikel und Aufrufe werden, wenn sie überhaupt gedruckt werden, mit wenig höflichen Kommentaren und Ueberschriften versehen, so daß die Wirkung auf das Publikum nicht die erwünschte ist. Ta dies in Deutschland kaum bemerkt werden wird, glauben wir, darauf aufmerksam machen zu sollen. Die Behandlung der öffentlichen Meinung eines fremden Landes ist schließlich keine so einfache Sache, daß man sie improvisieren könnte. In ruhigen Zeiten käme es auf einen Fehler mehr oder weniger schließlich nicht an. Aber jetzt könnten Verstöße gegen die internationale Psychologie die Arbeit der Stellen stören, welche mit der schwierigen Neuordnung unseres
Verhältnisses zu Italien beschäftigt sind.
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Wenn die italienische Presse zur Zeit noch die deutsche Darlegung etwas ablehnend aufnimmt, so begreift sich das. Andererseits liegen Aeußerungen aus italienischen. Geschäftskreisen vor, wonach man dort die Aufklärung gern entgegengenommen hat. Daß dabei mit großem Takt und mit Maß verfahren werden muß, erachten auch wir für notwendig und richtig. Man hat sich in Deutschland mit der italienischen Neutralität ab gefunden und niemand bei uns denkt daran, die italienische Regierung zu einer anderen Haltung zu veranlassen. Es liegt uns aber daran, den Italienern im Hinblick auf die vielen gemeinsamen Interessen ein zutreffendes Bild des heutigen Deutschland und des großen Ringens zu geben, als sie es aus den Mitteilungen unserer Feinde erhalten. Es ist also die Achtung und die Freundschaft für Italien, die diese Bewegung hervorruft, die im übrigen die Unabhängigkeit der italienischen Politik nicht beeinflussen soll.
Paris als KriegsschauplaAM
Paris a-geschnitten. 'iMM'WD
GKG. Aus Genf wird gemeldet: Paris erhält außer den kurzen 'offiziellen Kommuniques fast keine Nachrichten mehr. Der Fall von Maubeuge ist, tvie heute dem Genfer „Journal" gemeldet wird, dort noch nicht bekannt. P./ F'
. Die Auffassung in Paris. ü.W ^>5
GKG. Obwohl Inan in den Vorstädten Von Paris aus der Ferne Kanonendonner rollen hört, sind die Nachrichten über den Fortgang der Schlacht knapp. Man weiß nur, daß der Kampf von furchtbarem Ernst, ist und daß jeder Handbreit Boden beiderseits bis zum letzten Blutstropfen verteidigt wird. Tie Militärkri- tikcr sagen, daß Joffre die Schlacht so Herbeigeführt habe, daß die deutsche Linie einen großen Konvexbogen bilde, der die Deutschen an der Ausführung einer Umgehung verhindere, der sie bisher ihre Erfolge verdanken. Alles hänge vom Widerstand des französischen Zentrums ab. Sieger bleibe die Partei, die schneller ihre,Verluste aus- jüllen könne. ^
Trotz der Knappheit der offiziellen Nachrichten widmen die Zeitungsstrategen den Ereignissen die ausführlichsten Besprechungen. Doch hebt das „Echo de Paris" tzervor. es sei ein Gebot der einfachsten Klugheit,^,,sich
Teueröank's Brautfahr!.
Von Gustav von Meyern.
2) Nachdruck verboten.
Es war nichts Ungewöhnliches, daß wandernde Spiel- lente zugleich mehr oder weniger die Possenreißer spielten, um mit größerem Beifall auch größere Kupfermünze., zu ernten; aber das Kunststück, das der Rote jetzt unmittelbar nach seinem Ausrufe und, wie es dem Kleinen im Fenster schien, absichtlich um die Aufmerksamkeit von seiner Frage abzulenken, den ihn neugierig Angaffenden zum Besten gab, verfehlte selbst auf die an derbe Späße Gewöhnten seine Wirkung nicht.
„He, was gafft Ihr?" rief er, mit vorgcstrccktem Kopfe im Kweise herum, die Nächsten groß anstarrend. „Habt Ihr noch keine richtige Nase gesehen? Da seht sie, seht sie, seht sie!" Und mit tiefem Atemzuge seine weiten Nasenflügel aufblähend und sie zittern machend, schob er mit demselben Atem Höcker und Brauen in die Höhe und ließ sie im raschen Wechsel so krampfartig auf- und niedertanzen, daß die anfangs verblüffte Menge alsbald in ein unauslöschliches Gelächter ansbrach.
„Ein Affe, ein Affe!" schrie es und lachte er von allen Seiten.
Auch der Kleine im Fenster schien seinen Verdacht vergessen zu haben und freute sich weidlich an dem Schauspiele. Dann aber konnte er dem Verlangen nicht widerstehen, sich mit seinem grotesken Mitbewerber um die Gunst des Publikums auf „geistige Art" zu messen.
„He, Nasenkönig," lachte er herunter, „was bist Tu denn für ein Landsmann?"
„Ein Zwilling," rief der Rote hinauf, und schallendes Lachen belohnte die Antwort.
„Und was ist das Wunderland, wo die Zwillinge wachsen?"
„Gelderland."
„Ei, was Du sagst! Muß ein furchtbar Land sein! Werden alle da zu Zweit aeboren?"
" „Me. Denn Jedermann kommt dort zuerst als herzoglicher Gelberer und zum Zweiten als. verpsänoete
jeder Aeußernng zu enthalten, bis die kaum begonnene Schlacht eine entscheidende Wendung im Zentrum genom- ' men habe, denn dort liege das Schwergewicht der Schlacht. Andere Blätter meinen aber jetzt schon jubeln zn müssen und bilden sich ein, der deutsche Plan, die französische Armee einzuschlicßen, sei als „gescheitert zu betrachten", und für Paris sei die Gefahr, belagert oder umzingelt zu werden, vorüber.
Die Pariser Volkszählung ergab in der vergangenen Woche, daß 2 006 786 Personen anwesend sind gegen 2 883 351 bei der letzten Volkszählung 1911. Es sind aber inzwischen noch sehr viele Personen abgereist.
Die Afrikaner in Paris. Kü -
GKG. Der Pariser Berichterstatter des Londoner Daily Telegraph meldet: Während de». Achten Tage zogen Tausende von Turkos auf dem Marsch von Marseille nach der Front durch Paris. Das Publikum tvar begeistert. Frauen und Mädchen warfen Blumen und Süßigkeiten den Turkos zu und viele küßten die schwarzen Soldaten. Die Turkos machten Gebärden mit der Hand nach der Kehle, womit sie ausdrücken wollten, was das zukünftige Los der deutschen Soldaten sei.
Ein französischer Korpskorninandenr abgesetzt.
GKG. Wie ans Paris gemeldet wird, ist General Bonnean, Kommandeur des 7. Armeekorps (Besancon), infolge der großen Verluste, die seine Truppen erlitten, seines Postens enthoben und an seine Stelle ist General Pan getreten. --
Verdiente Strafe. ' " '
WTB. Mülhausen i. E., 12. Sept. (Nicht amtlich.) Beim Einmarsch der Franzosen Mitte August hielten es manche Leute für angebracht, den Franzosen grundlos eine Reihe von Beamten zur Verhaftung zu empfehlen, sodaß über diese Angeberei sogar der französische Spezialkommissar seinen Unwillen anssprach. Einer dieser Angeber, auf dessen Verdächtigungen hin drei Schutzleute von den Franzosen abgesührt worden waren, der Arbeiter Mohl aus Dörnach, wurde vor einigen Tagen vom Feldgericht zn drei Jahren Zuchthaus verurteilt.
Behandlung deutscher Gefangenen in Lyon.
Nachstehender Briefauszug wurde der Köln. Vvlksnütung aus ihrem schweizerischen Leserkreise zur Verfügung gestellt. Er gib! zugleich ein Bild der Gesinnung in der deutschen Schweiz.
Hier ist alles deutsch-freundlich: alles betet um den Sieg der Deutschen und Oesterreicher. Was die deutschen und österreichischen Truppen in diesen schweren Tagen geleistet, grenzt ans Wunderbare. Das arme französische Voll! hat nun schwer die Zeche zu bezahlen für alle Torheiten und Gemeinheiten, die feine Negierung verübt. Dieses Volk muß einem ordentlich leid tun. Aber das offizielle Frankreich verdient die scharfe Lektion vollauf, die ihm erteilt wird.
Was hierzulande bis ins tiefste empört, das ist dre Nachricht, daß die deutschen Gefangenen in Lyon aus eigene Kasten leben müssen und daß daher eine schreckliche Armut unter diesen armen Gefangenen herrsche. Bestätigt sich diese Meldung, fo ist das eigentlich ein neuer Beweis dafür, daß die Franzwen vvm menschlichen Fühlen abgekommen sind, sie, die in ihren Zeitungen die Deutschen stets nur Barbaren nennen. Wie würden die französischen Blätter schreien, wenn Deutschland an den französischen Gefangenen gleich handeln würde.
Tie Kardinale v. HarLmann und Mercier.
WTB. Die „Kölnische Zeitung" brachte in ihrer Nummer 1011 vvm Donnerstag Ausführungen des „Cor- riere della Sera", wonach der belgische Kardinal Mercier sich in abfälliger Weise über die Deutschen geäußert und sie u. a. als Barbaren bezeichnet habe. Hierzu schreibt jetzt Kardinal von Hartmann, Erzbischof von Köln, der „Kölnischen Zeitung" folgendes: „Ew Hochwohlgeboren drängt es mich, in Betreff des Artikels „Kardinal Mercier als Ankläger" in Nr. 1011 der „Köln. Ztg." folgende Mitteilung zn machen: Während seiner kürzlichen Anwesenheit in Rom ist Kardinal Mercier von einem Korrespondenten des „Corriere della Sera" interviewt worden. Als das Interview in der Zeitung erschien, hat der .Herr Kardinal sofort aufs all^entschiedeiiste bc-
Burgunder auf die Welt. Zuletzt geht er aber auch noch dem deutschen Reich zu Lehen."
„Dann ist's kein Zwilling, dann ist's ein Trilling!" ließ jetzt der Kleine zum Beifall der Menge seinen Witz leuchten.
„Wenn Ihr mit Eurem Drilling meinen Illing von seinem Zwilling loskauft, dann will ich Euch umsonst aufspielen!" gab der Rote zurück.
„Loskaufen vom Illing? Wie hoch ist der Schilling?" reimte der Kleine weiter.
„Vierundneunzigtausend Goldgulden!" rief der Rote. „Denn das ist das Schandgeld, für das der alte Herzog Adolf Egmont von Geldern — Gott sei seiner Seele gnädig! — aus purer Bosheit gegen seinen Sohn sein schönes altes Gelderland an Burgund verpfändet hat!
O Arnold, Arnold, schlimmer Mann,
Das klagt Tich jetzt im Himmel an!"
Ein tiefer Ernst hatte sich bei diesen Worten über das Antlitz des Spielmanns gebreitet. Wie verwandelt lagen die scharfgeschnittenen, nur durch den Höcker verunstalteten Züge, erstarrtem Metallgusse gleich, in den alten Formen, die grauen Augen blickten kummervoll nach oben, und selbst die schneidende Stimme hatte einem tiefen Brusttöne Platz gemacht.
Halb mit Verwunderung, halb mit Teilnahme blickten die Umstehenden auf ihn.
„Ei, borgt das Geld von Euern Nachbarn, den Kabel- jau's, und zahlt es heim, dann seid Ihr frei!" rief der Kleine herunter.
„Borgen? Heimzahlen? Heia lustig! Kurzgeschoren haben uns die Burgunder, daß uns Keiner auf unsere Wolle noch einen Stüber borgt! O, sie wissen auch warum! In ihrem Stalle behalten wollen sie uns, um uns in ihren Kriegen auf die Schlachtbank zu schicken, denn die Gelderer sind tapfere Leute! Aber treu sind sie auch, und hängen an ihrem Herzogshause und harren und hoffen, wie die Juden auf ihren,Messias, auf einen neuen Lehnsherrn hier in Eurer Krönungsstadt, dem Gott einen starken Arm und ein willig Ohr geben ..löge für die Not seines Drillings !— Gott zum Gruß, Ihr Reichsstädter! Ich dachte Euch was zu fiedeln, um ein Zehrgeld^Mr Reise M. gewinnen, aber nun ist mir's
stritten, daß er sich so ausgesprochen habe, wie es ihm der „Corriere" in den Mund lege. In diesem Sinne hat er sowohl den preußischen Gesandten beim Vatikan wie auch mich durch den AbtprimuS von Stotzingen sofort anfklären lassen. Es sollte auch in dem „Corriere della Sera" eine Berichtigung erscheinen, die dann im „Osscrvalore Romano" Aufnahme finden sollte. En, Hochwohlgcboren würde ich dankbar sein, wenn vorstehende Mitteilung zur Steuer der Wahrheit in der „Kölnischen Zcitnna" Verwendung finden würde. In ansqezeickncler Hpchschütznng Ew. Hochwohigeboren ergebenster Cardinal von Hartmann, Erzbischof von Köln."
Englands Armee.
GKG. Tie Rede Aiquiths im Unterhaus, wonach die Armee zunächst auf 900 000 Mann, dann auf mehr als eine Million gebracht werden soll, erfährt ihre Illustration durch gestern in Antwerpen ans London cinge- troffene Personen, die sagten, daß zahlreiche arbeitslos Gewordene in Verzweiflung znm Heer gehen. Mit Nachdruck arbeite Kitchener durch geschickt abgesagte Ausruse für die Einführung der persönlichen Dienstpflicht, jedoch sei das englische Volk unter keinen Umständen hierfür zu haben. Uebrigens sollte man nicht vergessen, daß ein Heer auch eingeübt und ausgerüstet werden müsse, was für England keine leichte Sache fei.
Englands Geschäftskrieg.
GKG. Nach dem „Giornale dei Lavori Pubblici" bereisen Vertreter des englischen Handels und der Industrie gegenwärtig Italien, um deutsche Häuser durch Unterbietungen bis zu 20 Prozent zu verdrängen. Auch die Gründung einer Bank mit englischem Kapital, sowie eines Auskunstsinstitnts werde vorbereitet.
Wir können hinzusügen, daß uns selbst eine Reihe von Fällen bekannt wurden, daß englische .Häuser italienischen Fabriken deutsche und österreichische Muster zugesandt haben mit der Anfrage, ob solche in Italien herstellbar seien.
Ein amerikanisches Zeugnis für die deutschen Truppen.
Nachstehende Erklärung der Kriegskorrespondenteil hervorragender Organe der amerikanischen Presse wurde der Franks. Ztg. zur. Veröffentlichung übergeben:
Um der Wahrheit die Ehre zu geben, erklären wir einstimmig die deutschen Greuel, soweit-wir beobachten konnten, für unwahr. Nach zweiwöchigem Aufenthalt im deutschen Heer, die Truppen über 100 Meilen begleitend, sind wir tatsächlich nicht in der Lage, auch nur einen einzigen Fall unverdienter Strafe und Vergeltungsmaßregeln zu berichten. Wir sind ferner nicht in der Lage, die Gerüchte über Mißhandlungen von Gefangenen und Nichtkombattanten zu bestätigen. Mit den deutschen Truppen durch Landen, Brüssel, Nivelles, Binche, Hautes- Wiheres, Merbes-le-Chateau, Sorlesnr-Sambre, Beaumont, haben wir nicht die geringste Unterlage für einen einzigen Fall von Zügellosigkeit. Zahlreiche Gerüchte fanden wir nach Untersuchung grundlos. Wir, sahen überall die deutschen Soldaten ihre Einkäufe bezahlen und das persönliche Eigentum und die Rechte der Bürger achten. Nach der Schlacht von Buissiöre fanden wir belgische Frauen und Kinder im Gefühl völliger Sicherheit. In Merbes-le-Chateau wurde ein Bürger getötet, doch konnte niemand seine Schuldlosigkeit beweisen. Flüchtlinge, welche von Grausamkeiten und Gewalttätigkeiten erzählten, konnten absolut keinen Beweis beibringen. Tie Disziplin der deutschen Soldaten ist hervorragend. Keim Trunkenheit kommt vor. Ter Bürgermeister von Sorle- sur-Sambre hat unaufgefordert die Gerüchte von Grausamkeiten in der dortigen Gegend widerrufen. Für die Wahrheit dieses stehen wir mit unserem beruflichen Ehrenwort.
Gez.: Roger Lewis, Associated Preß; Jrvin S. Cobb, Saturday, Evening Post; Philadelphia Public Ledger Philad.; Harry Hansen, Chicago Dail yNews; Chicago
vergangen mitsamt der Meise! Denn daß Jhr's wißt ich wollte nach Köln an den Hof des Herrn Maximilim und ihm um guten Dank fremde Weisen Vorspielen - darum fragte ich nach ihm! Wer mag jetzt wissen, wam er vom Jagen heimkehrt?"
„Das weiß ich!" ries der Vetter des Wäldvogts, „Wandert nur nach Köln, Fiedler, schon morgen rcitei der Prinz wieder heim. Und da habt Ihr auch ei» Stücklein zum Zehrgeld." Dabei griff er in das Ledertäschchen, das ihm neben der Armbrust am Gürtel hing zog ein halbes Schillingsstück hervor, warf es dem Spielmann, der demütig die Kappe abgenommen hatte, vornehm hinein und stolzierte weiter. Von den übrigen aber taten es ihm die meisten nach, und Kupfermünzen und kleine Silberstücke fielen in die Mütze des Roten, der sich gegen jeden dankbar neigte. Nur der kleine Ratsschlietzer rührte sich nicht von der Stelle, und als der Rote jetzt mit letztem Gruße eilig davonzog, raunte ec, mit den Augen blinzelnd, znm Dachdecker hinunter:
„Hört, Gevatter ! Wenn das kein Spion ist, dann soll dieses unser Rathaus niemalen eine Kaiserpfalz gewesen sein."
Und er mochte Recht haben. Denn kaum eine halbe Stunde darauf hätte er von der Frankenburg, des Weges nach Eupen, in gestrecktem Galopp einen Reiter jagen sehen können, der von rückwärts in Gestalt und M der Kleidung auf's Haar dem Spielmanne glich- Auch hing ihm am Sattel eine seltsam geformte Holftertasche mit einem länglichen Gegenstände darin. Und doch wieder konnte es der Spielmann nicht sein, denn Kappe und- Gugel ioaren jetzt grau, und als der Reiter einmal rückschauend sein Gesicht wandte, war kein Höcker auf seiner Nase, und ein langer, grauer Bart wehte ihm im Winde. Entweder also hatte der Ratsschließer Recht, und es war nn verkleideter Spion, oder der Fiedler hatte kein Märchen berichtet, und Gelderland war wirklich das Wunderand der Zwillinge, wo sich doch am Ende durch Verübung des Bluts das ganze Volk so ähnlich sehen muß vre ein Ei dem andern.
(Fortsetzung folgt.)