der Frage der 'DelegiertenWahlen wurde sodann beschlossen,' -ine Urabstimmung im Lande vorerst vorzunehmen. Im UuMrß an ein Referat des Landtagsabgeordneten Tr. äindeinann über die letzten Landta g sarb eiten nklärte sich die Landesversammlung mit der Tätigkeit der Reichstagsfraktron im allgemeinen einverstanden; insbesondere wurde die Haltung der Fraktion beim Kaiftr- tzoch begrüßt- Genosse West meyer machte in seinen Ausführungen geltend, daß die Sozialdemokratie nicht die Person des Kaisers bekämpfe, sondern den Repräsentanten der Macht, die sie niederzuwerfen drohe. In einer Entschließung des Mg. Keil legte die Versammlung Verwahrung ein gegen das territoristische Gebühren der hctzpn'sse, gegen den reaktionären Zug der württembergi- schen Regierung, gegen die polizeiliche Vergewaltigung der Jugend in ihrer proletarischen Weltanschauung und überhaupt gegen die ungleiche Behandlung gegenüber den Arbeiterklassen. Zu dem vom 23. bis 30. August in Wien tagenden Internationalen Kongreß!, der voraussichtlich wegen der gegenwärtigen Kriegsumtriebe irgendwo anders stattfinden werde, sollen Genosse Fischer und Genossin Schradin delegiert werden. Genosse M üller - Berlin behandelte in seinem Referat den Kampf um die Jugend: Man solle sich nicht täuschen, dah dw Nachfolger Tr. Bittingers, der in Württemberg eins sehr schnell vorübergehende Erscheinung gewesen sei, denselben Faden weiter spinnen werden. Aus „formellen, politischen und praktisch undurchführbaren" Gründen wurde dann der Antrag abgelehnt, wornach Parteimitglieder, die ihre Jugend nicht den sozialdemokratischen Jugendvereinen zuführen, und für die sozialistischen Ideen erziehen, Ehrenämter der Partei nicht begleiten dürfen, wogegen der Antrag Annahme fand, daß Jugendzeitschriften auch den übrigen 8 Parteizeitungen beigelegt werden. Tie Frauen vrganisation behandelte Genossin Müller, die es sehr bedauerte, daß es an den Genossen selber liege, wenn die Frauenorganisation nicht vorwärts komme, weil viele Männer der besseren Aufklärung der Frau direkt feindlich gegenüberstünden. Ein Antrag, für den Schwarzwaldkreis ein eigenes Parteisekretariat zu errichten, wurde dem Lan- desvorstand zur Erwägung überwiesen, sowie ein Antrag, möglichst von Doppelmandaten abzusehen. Dagegen wurden die Anträge ab'gelehnt, Parteimitglieder, die ^riegervereinen usw. angehören, auszuschließen, ferner in der württembergischew Parteipresse Anzeigen von Kirchett- behörden weder im redaktionellen Teil noch unentgeltlich im Inseratenteil aufzsunehmen. Me nächste Landesversammlung soll wiederum Stuttgart stattfinden. ^
Lokales.
Aus der Titzurrg der Gemeindekollegieir vom 24. Juli 1S14.
Durch Erlaß vom 7. ds. Mts. empfiehlt der Kgl. Gewerbeoberschulrat die Anstellung eines besonders aus- gedildeten Gewerbelehrers für die hiesige Gewerbeschule, da durch Versetzung nebenamtlicher Lehrkräfte ein zu häufiger Wechsel in den Lehraufträgen eintrete, womit größere Nach« teile für den Unterricht verbunden seien und da die Unter« richlsersolge bet Erteilung des Unterrichts durch einen besonderen Gewerbelehrer noch bessere würden. Da die Anstellung eines Gewerbelehrers zur Folge hätte, daß der Gewerbeschulunterricht «»ährend der ordentlichen Schulzeit von vormittags 7—12 und nachmittags von 2—4 Uhr stattfinden müßte und dies hier, namentlich während der Badesaison, kaum durchführbar wäre, sprechen sich die Gemeindekollegien gegen die Anstellung eines Gewerbelehrers aus. Der allzu häufige Wechsel in den Lehraufträgen werde sich künftig infolge der diesen Herbst erfolgenden Anstellung einer weiteren Lehrkraft an der Realschule vermeiden lasten. Es sei dann möglich, den Gewerbeschulunterricht in der Hauptsache vvn den 3 Lehrern der Realschule und den Beamten des Stadtbauamts erteilen zu lasten, die man in ausgedehnterem Maße als bisher durch Besuch von Kursen für den Gewerbeschukunlerricht vorbilden lasten könne.
Durch Erlaß vom 13. März ds. Js. hat die Kgl. Domänendirektion in Stuttgart verschiedene Wünsche bezögt der Abgabe von Wasser und von elektrischem Strom zum Betriebe des geplanten Kurmittelhauses u. a. mitgeteilt, von deren Berücksichtigung sie die Inangriffnahme des Neubaues abhängig macht. In der Erwägung, daß die Erbauung emes Kurmittelhauses für die weitere Entwicklung unserer Badestadt von größter Bedeutung ist, erklären sich die Gemeindekollegien in der Voraussetzung einer baldigen Jnaiigristnahme des Neubaues grundsätzlich bereit, den geäußerten Wünschen weitgehendst entqegenzukommen. Der
Wildbad, 27. Juli 1914.
Todes-Anzeige.
Teilnehmenden Verwandten. Freunden und Bekannten machen »wir die schmerzliche Mitteilung, daß unser lieber, treubesorgter Vater. Schwiegervater, Großvater, Bruder. Schwager und Onkel
Carl Heutzler
im Alter von nahezu 70 Jahren heute nach- mittag 4 Uhr nach längerer Krankheit durch einen sanften Tod erlöst wurde.
Ak tikstrmnidkii Minblicbm»,
Wildbad. Zürich.
Dietikou. Neustadt.
Beerdigung: Mittwoch Nachmittag 4 Uhr.
Vorsitzende führt hiezu etwa folgendes aus: Die Lieferung der für daS Kurmittelhaus erforderlichen Wastermenge von 140000 Liter täglich könne nach den im Beisein des Herrn Badinspeklors Vogt angestellten Erhebungen, dem Verlangen der Kgl. Domänendirektion entsprechend, gewährleistet werden, wenn die Stürm leslochwasterleitung durch Herstellung eines weiteren Reservoirs von 400 vbm und durch Zuleitung einer in der Nähe deS bestehenden Reservoirs bei der Hoch- wiese vorhandenen Quelle erweitert würde. Letztere liefere nach einer im Jahre 1893 erfolgten Messung und nach der jetzigen Untersuchung eine Wastermenge von 1 Sekundenliter, wozu noch der Wasteranfall während der Nachtstunden und das Uebereich der Glürmleslochquelle, die beide durch das neue Reservoir nutzbar gemacht werden sollen, kommen. Nach dem Voranschlag des Stadtbauamts würden sich die Kosten dieser Erweiterungsbauten auf 12600 Mk. belaufen, nämlich für den Hochbehälter von 400 obm — 10000 Mk. und für Fassung und Zuleitung der Quelle 2600 Mk. Durch diesen Ausbau der Btürmleslochwasterleitung werde dem Wasserbedarf der Kgl. Badanstalten und des an die Leitung angeschloffenen Stadtgebiets in einem Umfange Rechnung getragen, daß künftig ein Wassermangel nicht mehr denkbar sei. Es seien dann 2 Hochbehälter L 400 sbm zusammen 800 sbm vorhanden.
Die zum Betriebe des neuen Bades erforderliche elektrische Energie von rund 160000 Kilowattstunden könne ohne weiteres aus dem städtischen Elektrizitätswerk abgegeben werden, da der Badbetrieb im Kurmittelhaus während der Tagesstunden ftattfinde, in welchem bis jetzt nur 1 Motor des städt. Elektrizitätswerks von 100 ?8 neben der Wasserkraft mll derzeitiger 25—30 ?8-Leistung im Betrieb sei. Der weiter vorhandene Motor von 160 L8 stehe also für den Bedarf des Kurmittelhauses während des Tages voll zur Verfügung, wozu noch die Akkumulatorenbatterie mit 40 Kilowatt pro Stunde hinzukomme. Hiedurch erscheine die Lieferung der erforderlichen Energiemenge als gesichert. Der von der Kgl. Domänendirektion vorgeschlagene Preis von 15 Pfennig pro Kilowattstunde, der zwar, kaum die Selbstkosten decke, dürfte im Hinblick auf den gemeinnützigen Zweck akceptiect werden.
Was dann die von der Kgl. Domänendirektion angeregte Kanalisation der Kernerstraße anbelange, so sei solche schon seit Jahren geplant. Sie werde bis zur Fertigstellung des Kurmittelhauses ausgeführt werden müssen, schon weil der jetzige Zustand in der Kernerstraße nicht mehr länger aufrecht erhalten werden könne. Sollten die Abwässer bei Kurmittelhauses nicht dem städtischen Kanalmtz zugeleite! werden, so werde dem gestellten Verlangen entsprechend aus einen Dohlenbeitrag für das Kurmittelhaus zu verzichte, sein. Von den Gemeindekollegien wird demzufolge nach längere, Beratung beschlossen, die Ausführung der Erweiterung der Ttürmleslochwasterleitung nach dem Plan und Voranschlag des Gtadtbauamts mit einem Aufwand von 12600 Mk. unter obiger Voraussetzung zu genehmigen und das zum Kurmittethausbetrieb nötige Wasser zu dem ermäßigten Preis von 8 Pf. pro sbm abzugeben, ferner die Abgabe der elektrischen Kraft zum Betrieb des Kurmittelhauses zum Preise von 15 Pf pro Kilowattstunde zu genehmigen und das Ttadtbauamt zu beauftragen. Plan und Kostenvoranschlag über die Herstellung einer Kanalisation der Kernerstraße in Bälde zu fertigen und für den Fall der Nichtzuleitung der Abwässer des Kurmittelhauses von der Erhebung eines Dohlenbeitrags für dieses abzusehen.
Bei der im Juni d. I. erfolgten Prüfung der städt. Wagen wurde die städtische Bodenwage beim Bahnhof beanstandet und als für den öffentlichen Verkehr nicht mehr brauchbar bezeichnet. Gemäß den Anträgen des Stadibau- amts wird daher beschlossen, an Stelle der alten eine neue Bodcnwage anzuschaffen und die Lieferung der Firma Fr. Lang in Cannstatt um den Preis von 635 Mk. zu übertragen. Die Kosten der Herstellung des Unterbaues und des Waghänschens belaufen sich auf 510 Mk.
Die Herstellung eines Blitzableiters für die König Wilhelm II Schule und die Uebertragung der Lieferung an die Firma Otto Vötter Blitz-bleiterfabrik in Stuttgart auf G ud ihrer Offerte vom 22. Juni d. I. und nach d m Voranschlag des Stadtbauamts mi t einem Gesamtaufwand von 360 Mk. wird genehmigt und letzteres mit der sofortigen Ausführung beauftragt.
Bei der Verlegung der Wasserleitung für die Parzelle Sprollenhaus wurde eine dem Holzhauer Karl Rau gehörige Wäfferdohle beschädigt, deren Wiederherstellung nach dem Gutachten des Ttadlbauamts einen Aufwand von 80 Mk. erfordern würde Es wird ihm hiezu ein Beitrag von 50 Mk. aus der Stadtkaffe bewilligt
Nach der jetzt vorliegenden Baukostenzusamwenstellung
Wildbad.
Krieger- u. Militär-Verein.
Zur Beerdigung des Kameraden
Kenßtev
treten die Vereins morgen Mittwoch nachmittag um v/i4 Uhr beim Rathaus an.
Die Vorstände
I
s^itzätzr- kran- Mädaü.
Morgen Mittag präzis
» Uhr obe
im Gasthof zur .Eisenbahn"
betr. Leicheugesaug. Vollzähliges Erscheinen erwünscht. Der Worstcrnd.
neue
Hartsikefs
sind eingetroffen und können am Bahnhof gefaßt werden.
kritk.
KL. Kartoffeln werden auch pfundweise abgegeben.
belaufen sich die Baukosten der König Wilhelm II Schule samt den Zufahrtswegen auf 349000 Mk. 85 Pf. Hieran sind durch das bei der Stuttgarter Lebensverstcherungs- bank e. G. aufgenommene Darlehen 300000 Mk. aufgebracht worden. Der Rest von 49000 Mk, soweit er nicht durch den nachgesuchten Ttaatsbeitrag gedeckt werden wird, soll durch ein in 60 Jahren zurückzahlbares Darlehen beschafft werden. Gleichzeitig soll auch das bisher bei der Vereinsbank Wildbad für den Ankauf von Grundstücken zur Durchführung der Bähner- und Parkstraße gemäß Beschlusses vom 28. Dezember 1907 ausgenommene Darlehen von 56000 Mk. in gleicher Weise beschafft und an die hiesige Vereinsbank zurückbezahlt werden, so daß beide Beträge in einem Gesamtdarlehen von rund 100000 Mk. rückzahlbar in 50 Annuitäten zur Aufnahme gelangen sollen. ES wird beschlossen, wegen Anschaffung des Darlehens mit Stuttgarter Geldinstituten zu verhandeln und die Genehmigung der Kgl. Kreisregierung zu der Darlehensaufnahme einzuholen.
Es folgen noch Schätzungen, Bausachen und verschiedene kleinere Gegenstände. _
Letzte Nachrichte».
* Berlin, 27. Juli. Räch einer authentischen Mitteilung aus Rom hat die österreichisch-ungarische Regierung das englisch-italienische Anerbieten nicht ohne weiteres abgewiesen, sondern im Gegenteil erklärt, daß sie, wenn der ihr angekündigte freundschaftliche Schritt erfolgen sollte, die Vorschläge, die ihr gemacht werden würden, wohlwollend prüfen werde, jedoch unter dem Vorbehalt, daß die von den Militärbehörden angeordneten Maßnahmen dabei in keiner Weise berührt würden. Dieser Schritt sollte heute vormittag stattfinoen. Man erhofft von ihm eine günstige Wendung der Krise.
* München, 27. Juli. Ter König hat auf Anraten de§ Ministerrats wegen der ungeklärten politischen Lage die für die kommende Woche in Aussicht genommen« Reise nach Franken aufgegeben.
* Wildpark, 27. Juli. Zum Empfang des Kaisers hatten sich auf dem Bahnsteig der Fürstenstation einge- ffmden u. a. der Reichskanzler, die Generalobersten von Kessel und von Plessen, die Herren des Hauptquartiers, sowie die Chefs des Generalstabs und des Aomiralstabs und der Platzkommandant von Potsdam. Kurz vor Ankunft des Zuges erschien die Kaiserin. Der Kaiser unterhielt sich dann mit den Anwesenden eine Viertelstunde lang und fuhr darauf mit der Kaiserin im Automobil nach dem Neuen Palais, auf dem Wege vou einem zahlreichen Publikum mit Hurrarufen empfangen. Nach dem Neuen Palais begaben sich auch der Reichskanzler, der Chef des Generalstabs und der Chef des Admiralftabs.
* Wien, 27. Juli. Entgegen den bisherigen Meldungen berichtet die Sonn- und Montagszeitung, daß die Serben die Eisenbahnbrücke über die Donau zwischen Semlin^ nlid^ Belgrads m die . Lnst^ gesprengt buben.
Druck und Verlag der B. Hosmann'schen Buchdruckerei Wildbad. Inh.: E. R einhardt.
Verantwortlich i. V.: C. Friedrich daselbst.
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5. 8o«vsn aus „Osr Oolgsumaebsr"
6. Valärossn, Masurka
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