an der Küste. Mehrere Schiffe sind gestrandet. Zwei Kriegsschiffe haben an der Steuerung wie an den Schrau­ben H<warie erlitten. Opfer an Menschenleben sind nicht zu beklagen. Me Bemühungen um die Flottmachung des deutschen'Dampfers Rheinfeld werden fort­gesetzt

Württemberg.

(-) 'Stuttgart, 22. April. (Bon den höheren Schu­len.) Ein Erlaß der Mnisterialabteilung für die höhe­ren Schulen wird die Unterrichtszeit und die Erholungs­zeiten für die öffentlichen höheren Hchulen neu regeln. Ter Unterricht soll an diesen Schulen vom Anfang des Winterhalbjahres bis 15. November um 8 Uhr, vom 16. November bis 14. Februar um (49 Uhr, vom 15. Februar bis 30. April wieder um 8 Uhr und vom 1. Mm bis zum Schluß des Sommerhalbjahres um 7 Uhr beginnen. An den Madchenrealschulen soll der Unter­richt gewöhnlich um 8 Uhr und an den Elementar- klaffen der höheren Knabenschulen und an den drei un­tersten Klassen der Bürgerschulen im Winterhalbjahr um 9 Uhr und im Sommerhalbjahr um 8 Uhr beginnen, zwi­schen dem Vormittags- und dem Nachmittagsunterricht müssen mindestens zwei schulfreie Stunden liegen, wie überhaupt nach jeder Lehrstunde eine Erholungszeit an- znsetzen ist. Für Lehrer und Schüler sollen zwei Nach­mittage von Pflichtfächern frei sein und unterrichtsfreie Zwischenstunden für die Schüler möglichst vermieden wer­den. Bei auswärts wohnenden Schülern soll bei Ansetz­ung des Unterrichts auf die Eisenbahnverbindungen Rück­sicht genommen werden. Wenn besondere Verhältnisse vvrliegen und die Eltern sich damit einverstanden erklären, kann bei der Mnisterialabteilung die probeweise Ein­führung der ungeteilten Unterrichtszeit mit Hilfe der Kurzstunde beantragt werden.

(-) Stuttgart, 22. April. (Selbstmordversuch.) In einem Hause der Seestraße in Gablenberg versuchte sich gestern mittag 12(4 Uhr ein 26 Jahre alter Mann durch Oeffnen des Gashahnens zu vergiften. Die Wieder­belebungsversuche durch einen beigezogenen Arzt waren von Erfolg. Ter Kranke wurde ins Karl-Olga-Kranken- hcnS verbracht.

(-) Kirchheim u. T., 22. April. (Brandgefahr. T!ie Baumblüte.) In der Stielfabrik drohte gestern nach­mittag ein Brand auszubrechen, der aber durch das rasche Eingreifen der Arbeiter noch im Keime erstickt werden konnte. Me Kirschblüte, die sich hier im Lenninger und Neidlinger Dal besonders prachtvoll entwickelte, hat ihren Höhepunkt erreicht. Tie Frostnacht der vorigen Woche hat der Blüte nicht geschadet, so daß bei normaler Wei­terentwicklung ein reicher Ertrag zu erwarten ist. Auch die Apfelbäume zeigen einen guten Stand.

(-) 'Ulm, 22. April. (Ter Tod in der Iller.) Ter ledige 57 Jahre alte Schneider und Hochzeitlader Georg Schneider ist am Sonntag bei Wiblingen tot aus der Iller «zogen worden. 'Ten in guten Verhältnissen lebenden (kann scheint ein Leiden in den Tod getrieben zu haben. Er hat schon vor einigen Jahren versucht, sich in Kon­stanz im Bodensee zu ertränken, wurde damals aber lebend aus dem Wasser gebracht.

(--) Ulm, 22. April. (Mehr Käse für die Soldaten.) Tie Handwerkskammer Ulm, sowie die Kammern für Oberbayern und Schwaben haben in einer Eingabe an dm Reichstag ausgeführt, daß die gegenwärtige schlimme Lage der süddeutschen Milchwirtschaft ihren Grund allein m dem ungenügenden Absatz von Käse hat, worin sich in dm letzten Jahren eine schwer schädigende Stockung fühl­bar gemacht hat, und in dem dadurch bewirkten Ruck- ge der Milchpreise, die schon heute mit 12 Pfg. für Liter die Produktionskosten nicht mehr decken. Die Eingabe bittet daher um ausgiebigere Verwendung von Ase zur Beköstigung der deutschen Heereskontingente und Iveist darauf hin, daß das bayrische Kriegsministerium auf eine gleiche Eingabe hin bereits entsprechende Ent­schließung an die Generalkommandos erlassen hat.

(-) Freu-enstadt, 22. Llpril. (Tier erste Schütte Lanz über dem Schwarzwald.) Heute früh 1 / 26 Uhr wurde hier und kurz vorher auch im Murgtal ein Luftschiff gesichtet, dessen Scheinwerfer sehr Helles Licht verbreitete. Die Verschiedenheit von einemZeppelin" trat klar zu­tage: es handelte sich um ein neues Luftschiff des Luft­schiffbaus SchütteLanz, das auf einer Probefahrt be­griffen ist. Es schlug von der Richtung Straßburg kom­mend den Weg ins Nagoldtal ein.

(-) Schramberg, 22. April. (Bahnunsall.) Gestern nachmittag zwischen 4 und 5 Uhr stieß auf dem Bahn­hof eine rangierende Lokomotive auf ein mit Möbeln beladenes Fuhrwerk der Firma Moser und beschädigte s^bel und Wagen schwer. Der Unfall wird auf die un­zulänglichen Verhältnisse der Station zurtick geführt.

(-) Hardt (OA. Oberndorf), 22. April. (Ein Un­fall am Herdfeuer.) Vor einigen Tagen kam ein 16jäh- nges Mädchen dem Herdfeuer zu nahe, so daß die Kleider m Brand gerieten. Dem Mädchen wurden die Beine mw der Bauch schwer verbrannt. Es wurde ins Be- Prkskrankenhaus nach Schramberg verbracht.

. (") Bad Mergentheim, 22. April. (Neue Bahn- unie.) Blättermeldungen zufolge soll das Projekt einer neuen Bahn von hier über WachbachAssumstadtMer- wer^rl nach Rosenberg der Verwaltung näher gebracht

. (°) Lentkirch, 22. April. (Todesfall.) Heute früh Drtspfarrer von Urlau hies. Oberamts, Professor ^- Theodor Hofmann, im Alter von 71 Jahren ge- Iwrven. Tjer Verstorbene vertrat den 13. württembergi- Mn Reichstagswahlkreis Aalen-Ellwangen im Reichs- Äg ^ zur Reichstagsauflösung im Dezember

Bad en.

. (-) Karlsruhe, 22. April. Der Zweiten Kammer M heute folgender Antrag der Fortschrittlichen Volks- bnüei zngegangen: Tie Großh. Regierung wird ersucht, ^m Landtag einen Gesetzentwurf vorzulegen, des Jn- Mts:Absatz 2 des 8 40 des Schulgesetzes vom 7.

Juli 1910 erhält folgenden Zusatz: der Lehrer hat aber jederzeit das Recht, die Erteilung des Religionsunter­richts, weil sei,rer persönlichen religiösen Ueberzeugung widersprechend, abzulehnen. Eine solche Wlehnung ist ohne jeden Einfluß auf die Verwendbarkeit des Ableh­nenden als Lehrer in weltlichen Fächern."

(-) Karlsruhe, 22. April. Die Fortschrittliche Bolkspartei in Baden hält nach einer Mitteilung im Badischen Landesboten voraussichtlich am 16. und 17. Mai ihre ordentliche Landesversammlnng ab.

(-) Heidelberg, 22. April. Die bisherigen Obst­ansfichten in Heidelberg und Umgebung sind nach dem jetzigen Stand immer noch sehr gut. Die Blütezeit der Frühkirschen ist glücklich Überstunden. Auch das übrige Frühobst läßt reichliche Erträge erhoffen.

(-) Heidelberg, 22. April. In diesen, Jahr werden vier Schloßbeleuchtüngen stattfinden und zwar am 3. und 14. Juni und 19. und 25. Juli.

(-) Eppelheim, Amt Heidelberg, 22. April. Eine recht traurige erste Kommunionfeier) ivar der Familie des Arbeiters I. Hauck von hier beschieden. 2 Kinder, 1 Knabe und 1 Mädchen, gingen erstmals zur Kom­munion, während der Vater schwer erkrankt im Heidel­berger Krankenhause liegt, und ein lOjähriaes Mädchen am weißen Sonntag morgen an einem Lungenleiden gestorben ist.

(-) Pforzheim, 22. April. 'Ter Bürgerausschuß wird sich in seiner nächsten Sitzung mit den, Bau einer elektrischen Straßenbahn nach Dill-Weißenstein zu be­schäftigen haben. Tie Baukosten belaufen sich aus ins­gesamt auf 1140560 Mark. Mit dem Bau soll im näch­sten Jahr begonnen werden. Mit einer genügenden Ren­tabilität der Strecke ist kaum zu rechnen. Man rechnet vielmehr mit einem Fehlbetrag von 20 000 Mk. im Jahr. In die obigen Baukosten sind die Aufwendungen für Pflasterarbeiten auf den Straßen inbegriffen. Tie Zahl der diesjährigen Schulanfänger beträgt 1650, die in 39 Klassen unterrichtet werden. Am Schluß des ab­gelaufenen Schuljahres waren 1160 Knaben und Mädchen aus der hiesigen Volksschule entlassen worden. Somit hat 'die Volksschule eine Vermehrung ihrer Schülerzahl um rund 500 erfahren. Vor 10 Jahren zählten Pforz­heims Schulen 5840 Schüler und 128 Lehrer. Heute beträgt die Schülerzahl der Volksschulen 11184 und die Zahl der Lehrer 275.

(-) Pforzheim, 22. April. (Leichenfund.) Beim Harnmerwehr wurde die Leiche der 30jährigen Frau des Zurichters Karl Fehr gesunden. Die Frau, welche schwer leidend war, hatte sich mit ihrer 10jährigen Toch­ter vor einigen Wochen von ihrer Wohnung entfernt und war seitdem spurlos verschwunden. Ueber den Verbleib des Kindes hat man noch keine Aufklärung. Man nimmt an, daß die Frau das Kind mit in das Wasser genommen hat, und daß das Kind ebenfalls den Tod fand.

(-) Gernsbach, 22. April. Auf dem hiesigen Bahn­hof ereignete sich ein tödlicher Unglückssall. Bei de, Einfahrt eines Triebwagens der Rastatter Waggonfabril scheuten die Tiere eines Ochsenfuhrwerks. Ter 6jährige Knabe des Taglöhners Ludwig Steimer kam so unglücklich unter den Wagen, daß der Tod sofort eintrat.

, (--) Freibnrg, 22. April. 'Tie Handwerkskammer Freiburg hielt letzter Tage ihre Frühjahrsvollversamm- lung ab, in der u. a. mitgeteilt wurde, daß es dank dev erfolgreichen Bemühungen der Kammer gelungen sei, dem Handwerk eine stärkere Beteiligung bei der Vergebung von Arbeiten für das Militär zu ermöglichen. Ter von dem Kammersekretär Eckert erstattete Tätigkeitsbericht stellt fest, daß der Geschäftsgang des Handels und die gewerblichen Aussichten noch zu wünschen übrig lassen, daß aber doch wenigstens eine Besserung der Lage bemerk­bar sei. In, weiteren beschäftigte sich die Kammer mit der Errichtung von Submissionsämtern, von denen eine ersprießliche Wirksamkeit nur dann erwartet werden könne, wenn die Handwerkskammern und die Leiter der in Frage kommenden öffentlichen Verwaltungsstellen zusammen- arbeiten.

(-) Woldshut, 22. April. Ein schweres Brandunglück hat sich ans der Gemarkung Oberalp ereignet. Bei einem Waldbrand kam der im Walde be­schäftigte 70jährige Landwirt Hermann Leber von Unter­alp ums Leben. Tie Kleider des Mannes waren voll­ständig verbrannt. Ter Verunglückte hatte im Wald ein Feuer gemacht, um sich ein Mittagessen herz'urichten. Das Feuer dehnte sich weiter aus und zerstörte einen großen Teil des Waldes.

Vermischtes.

- Ein Konkurrent des Kiebitzeies. Die Pcms^ zwischen dem letzten Kibitz- und Mövenei und dem erstem saftigen Rebhuhn weiß ein Feinschmecker von Begabur,« durch eine Delikatesse auszufüllen, die erst seit etww 5 Jahren nach Europa kommt und daher nur einen« kleinen Kreise Anserwählter zugänglich ist. Diese Teli^ katesse liefern die auf den östlich und westlich von Kap-i stadt vorgelagerten Inseln brütenden Pinguine durch ihres Eier. Das Geschäft des Eiersammelns hat die Regie-; rung an eine Reihe von Unternehmern verpachtet, die; die Sammelobjekte teils in Kapstadt, teils in London verwerten. Von dort gelangen sie über Hamburg nacß Deutschland, wo sie znm Preise von 6 Mark für ein Dutzend käuflich sind. Das Ei hat eine Länge von etwa 67 Millimeter und eine Breite von 52 Millimeter, sein Durchschnittsgewicht beträgt etwa 50 Gramm, gleicht dem­nach in dieser Richtung dem Hühnerei, der Größe nach dem Gänseei. Wesentlich verschieden ist jedoch das Ver­halten der Eischale und des Eiweißes. Die Eischale ist rein weiß, erscheint aber wie mit Kreide eingerieben, es besteht daher die Möglichkeit, daß derart äußerlich behandelte Gänseeier als Pinguineier hergerichtet werden könnten. Während aber die Schale des Hühner- und Gänseeies im durchscheinenden Lichte weiß erscheint, be­sitzt das Ei des Pinguines einen grün durchscheinenden Schimmer, wie ihn auch Eier anderer taucherartigen Vögel aufweisen. Kocht man ein Pinguinei, so wird sein Eiweiß nicht prozellanweiß kompakt und undurch­sichtig, sondern bleibt durchscheinend, ähnlich der bläu­

lichen Farbe des Möveneiereiweißes. Vermutlich han­delt es sich hier um jene Form des Eiweißes, die nach ihrem Entdecker, einem Russen, als Tataeiweiß bezeichnet wurde. Das gleiche, durch seine gallertartige Ge­rinnung auffallende Eiweiß besitzen die Eier der Schwalbe. Krähe, Drossel u. a., sowie des Kiebitzes. Tie Ge­rinnungsweise ist wahrscheinlich nur auf einen beson­deren Reichtum an gewissen basischen Salzen zurückzu­führen. Bürgert sich diese Delikatesse auch bei uns ein in Kapland scheint dieser Brauch bereits seit 1707 zu herrschen und ein ähnlicher Höflichkeitsakt an den Gouverneur zu sein, wie Bismarcks berühmt gewordene Kiebitzeier dann ist, da der Pinguin in jeder Brut­periode nur 2, höchstens 3 Eier legt, leider zu befürchten, daß die Pinguinvölker an den viel befahrenen Küsten der Ausrottung entgegengehen. Gegen diese Naturver­wüstung im Interesse der Feinschmeckerküche werden hof­fentlich die Vogelschutzvereine, denen wir schon die Er­haltung manches wertvollen Vogels verdanken, beizeiten die nötigen Schritte ergreifen. Or. Hasterlik.

Ein Lebensverlängerungsinstitut ist vor

kurzem in Newyork gegründet worden. Das klingt recht verheißungsvoll, ist aber durchaus kein amerikanischer Humbug. Lebensverlängernd will dieses Institut einfach dadurch wirken, daß es die Ergebnisse der modernen hygienischen Wissenschaft möglichst vielen nutzbar macht. Die Anregung dazu haben wohl Einrichtungen einiger großer amerikanischer Lebensversicherungsanstalten ge­geben, die ihren Versicherten regelmäßig unentgeltliche Untersuchungen zuteil werden lassen und ihnen unter Umständen sogar Aufnahme in eigenen Genesungsheimen gewähren großzügige und weitsichtige Vorbeugungs­maßregeln, wie sie bisher in Deutschland nur von der öffentlichen (Arbeiter-)Versicherung geübt werden. Das Institut hat Vorsorge getroffen, daß jede Person, die aus irgend einem Grunde danach Verlangen trägt, von berufenen Fachmännern gründlich untersucht und dem Ausfall der Untersuchung gem^ beraten wird. Diese Untersuchung wird jedermann gegen geringes Entgelt gewährt; sie findet unentgeltlich statt, wenn die betreffende Person bei einer Lebensversicherungsanstalt versichert ist, die mit dem Institut einen entsprechenden Vertrag ab­geschlossen hat, wie es bereits die mächtigeMetropolitan Life" getan hat, deren Versicherten ein Anspruch auf regelmäßige Untersuchungen zusteht. Weiter will das Institut, dem ein Beirat von fast hundert bedeutenden Vertretern aller Zweige der hygienischen Wissenschaft zur Seite steht, auf alle einlaufenden Fragen der Gesund­heitspflege Antwort geben und möglichst unter Mit­wirkung von Sachverständigen aller Länder die noch strittigen Punkte der Hygiene des täglichen Lebens (für Nahrung, Kleidung, Wohnung und Lebensweise) unter­suchen und lösen: ein großes und schönes Ziel, dem auch das deutsche Reichsgesundheitsamt mit Eifer und Erfolg nachgeht. Ten Vorsitz der Jnstitutsleitung hat Expräsi­dent Taft übernommen, ständiger Berater in Gesundheits- sragen ist Oberst Gorgas, dessen einsichtsvollen und durch­greifenden Maßnahmen es zu danken war, daß die furcht­bare Sterblichkeit der Panamakanalarbeiter, die eine zeit­lang die Fortsetzung des großen Werkes in Frage stellte, trotz des mörderischen Klimas auf ein erträgliches Maß siel. Man kann dem Lebensverlängerungsinstitut selbst nur ein langes und erfolgreiches Leben wünschen. Es ist Wohl der löblichste oder doch mindest anfechtbare unter ^en kühnen. Versuchen zur Veredelung der Rasse, wie sie neuerdings z. B. durch Gesetze zur Verhinderung von Ehen kranker Personen in den Vereinigten Staaten. unternommen wurden.

Aus Stadt, Bezirk «ud Umgebung.

Wildbad, 22. April. Gestern nachmittag gegen 5 Uhr entstand aus noch unaufgeklärte Weise im Waldteil Laisteig oberhalb demSchwarzwaldhotel" ein Waldbrand, welcher durch die große Dürre leicht größere Ausdehnung hätte an­nehmen können. Dank dem raschen und tatkräftigen Ein­greifen der hiesigen Feuerwehr war das Feuer bald gelöscht.

Wildbod, 22. April. Die vergangene Nacht brachte der Natur endlich die langerwartete Erfrischung. Ein kräf­tiger Regen setzte gegen 11 Uhr ein und wirkte über Nacht wahre Wunder an der Natur.

Wildbad, 22. April. (Schutz den Tieren.) Wenn man jetzt nach dem Erwachen der Natur durch Wald und Feld streift, steht man recht häufig, daß nicht bloß Kinder, sondern leider auch Erwachsene arme unschuldige Tiere mit Steinwürfen und Gtockschlägen verfolgen und töten, weil man sie für giftig oder schädlich hält, oder weil fie in ihrer Art, sich fortzubewegen, etwas Unheimliches, etwas für manche Menschen Unangenehmes haben. Aber gerade solche Tiere, wie Kröte,r, Eidechsen, Blindschleichen, Maulwürfe, Igel und anderes Getier, sind für die Forst- und Landwirtschaft von außerordentlichem Nutzen, weil sie große Mengen von Ungeziefer vertilgen, um ihr Leben zu fristen.

Calw, 22. April. (Schulhausneubau.) In 2 Sitzungen genehmigten die bürgerlichen Kollegien den Neubau eines längst notwendigen Realprogymnasiums. DaS Gebäude kommt auf den Platz des allen Krankenhauses oberhalb dem Rathaus zu stehen Der Entwurf Haußer ein Mittel­bau mit zwei Seitenflügeln fand Anklang sowohl beim Preisgericht als auch beim Kollegium. Danach erhält das neue Realprogymnasium 1b Unterrichtssäle mit 931 Quadrat­meter Fläche, dcr Bau würde 28l 600 Mk. kosten. Durch Verkürzung der Seitenflügel werden sich aber daran 30 000 Mk. sparen lassen. Der Entwurf wird zur Weiterbearbei­tung in diesem Sinne an Haußer zurückgegeben werden.

Grombach, OA. Freudenstadt, 22. April. (Unglücks­fall.) Das 3jährige Bübchen des Holzmachers Christian Schwarz spielte im Garten an einem stehen gebliebenen Drahtstumpen der entfernten Telephouleitung. Der Draht traf das Kind dabei derart ins Gesicht, daß das Auge auSlief.

Vom Murgtal, 22. April. (Stiftung.) Durch eine schöne Stiftung ist die Murgtalgemeinde Röt, wo gegen­wärtig eine Wasserleitung gebaut wird, erfreut worden. Der Sohn eines Röter Bürgers, der im Ausland lebt, stellte 40000 Mk. zur Verfügung, für welche Summe die Gemeinde