der Abreise traf sich das Paar in der Wohnung He- und bereitete alles zur Flucht vor. Die beiden off- 'ft. die Gasautomaten und schlossen die Kinder im 7 Monaten und drei Jahren ein. 'Tie Ehe

Wer von

, zöllig telephonierte sodann au ihren Mann,, daß > sich von Mannheim entferne, er wurde seine Kinder M mehr lebend vorfinden. Ter Ehemann begab sich Mt nach Hause, wo er seine Kinder zwar bewußtlos M noch lebend vorfand. Die gewissenlose Frau wird " samt ihrem Liebhaber wegen Mordversuchs verfolgt.

-) Baden-Baden, 21. April. (Landesverband für -Mrbestattunq.) Am Sonntag fand hier eine Sitzung ^badischen Landesverbandes für Feuerbestattung statt. Pertreten waren dabei Baden-Baden, Mannheim, Karls- M streiburg, Durlach und Lahr. Nach der Erstattung des Tiitiakeits- und Rechenschaftsberichts, welcher ein An­wachsen der Anhänger des Fenerbestattungsgedankens her- rlM, wurde der Veranstaltung von Wandervorträgen das Wort geredet. Als Vorort wurde wiederum Baden- Aden bestrmmt, dessen Feuerbestattungsverein in diesem Akr sein Löjähriges Bestehen begeht.

^ (-) Badenweiler, 21. April. (Tier Mörder des Irimlein Barbara Sntter) ist von der Gendarmerie v e r- bastet worden und hat die Tat bereits eingestanden. N handelt sich um den aus Badenweiler gebürtigen 37- OnM verheirateten Metzger und Wurstler Karl Grether. Aoweit bis jetzt festgestellt, hat der Verhaftete in den letzten durch allerlei auf den Mord bezügliche Redens­arten den Verdacht auf sich gelenkt. Als er vernommen wurde, verwickelte er sich in Widersprüche und legte dann kiii Geständnis ab. Wahrscheinlich hatte der Mörder s,i Erfahrung gebracht, daß Frl. Sntter in der letzten Zeit verschiedene 'Liegenschaftsverkäufe abgeschlossen hatte und er vermutete, daß die Tote größere Geldsummen in ihrer Wohnung anfbewahre. In dieser Annahme hatte sich der Verbrecher bekanntlich sehr getäuscht, denn es fiel ihm ein mir geringer Betrag in die .Hände. Zu der Fest­nahme des Metzgers Grether wird noch berichtet, daß sich dieser seit einiger Zeit in Zahlungsschwierigkeiten besold. Der Mangel an Geldmitteln scheint ihm den Plan zu der unseligen Tat beigebracht zu haben.

(-) Dinglingen (Amt Lahr), 21 . April. (Ein auf­regender Vorfall) ereignete sich bei der Kommunion in der hiesigen katholischen Kirche. Bald nach Beginn der feierlichen Handlung entzündete sich an der brennenden Kerze eines hinter ihm stehenden Mädchens das Kränz­chen einer Kommunikantin, sodaß das Kind in großer Gefahr schwebte und angstvoll schrie. Ein in den Hinteren Reihen befindlicher Kirchenbesucher hatte jedoch die Geistesgegenwart, eiligst sich nach vorn zu begeben und die Flammen zu ersticken. Die Feier konnte dann un­gestört ihren Fortgang nehmen.

(-) Aus Baden, 21. April. (Handwerkerversamm- lmig.) Auf Verordnung des Landesverbandes der badi­schen Gewerbe- und Handlverkervereinigungen findet am Samstag den 25. April in Walschensteinach eine Ge­werbe- und Handwerkerversammlung statt und am Sonn­tag den 26. April in Schiltach eine gleiche Versammlung In beiden wird Verbandskassier Souner über die Ein­richtungen des Landesverbandes sprechen.

st-) Pfaffenweiler (Amt Staufen), 21 . April (Tragischer Tod.) Hier wurde im Alter von kaum 23 Jahren der Rekrut Eckerle zu Grabe getragen. Bei einer Fechtübung war ihm vom Gegner so stark gegen dm Brustkorb gestoßen worden, daß die Lunge verletzt wurde. Tadurch wurde der Tod des jungen Mannes herbei­geführt.

(-) Merchingen, Amt Adclsheim, 21. April. Zu dem Großfeuer, welches, wie berichtet, 6 Wohnhäuser Md 5 Scheunen einäscherte, wird noch gemeldet, daß nach Mer neueren Schätzung der Schaden 125 000 bis 130 000 Nock beträgt. Bei den Löscharbeiten erlitten 2 Personen leichtere Verletzungen. Während der Viehbestand voll­ständig gerettet werden konnte, ist das Miobiliar nahezu ganz verbrannt.

(-) Weiler bei Pforzheim, 21 . April. Vorgestern nachmittag brach hier Grvßseuer aus, dem drei Doppel- lmhnhäuser und drei Scheunen mit dm dazu gehörigen Nebengebäuden zum Opfer sielen. Der Schaden wird aus 45000 Mark angegeben. Spielende Kinder hattm in einem Schopf Feuer gemacht, welches sich rasch weiter verbreitete. Brandgeschädigt sind der Küfer Fr. Bäcker, Wossermeister Ruf, Landivirt Bäcker und Landwirt W. Bäcker. Eine vollständig nmangeschaffte Aussteuer -st mit verbrannt.

(-) Pforzheim, 21 . April. In der Frage der Er- nchtung eines Landgerichts haben Ungefähr 15 Mit­glieder des Bürgerausschusses an den geschäftsführen­den Ausschuß das Ersuchen gerichtet, eine nochmalige vchung des Bürgerausschusses einzuberusen, auf deren Tagesordnung die Landgerichtsfrage zu stellen wäre. E geschäftsleitende Vorstand hat das Ersuchen weiter­gegeben.

Badischer Landtag.

Karlsruhe, 21. April.

Ae Zweite Kämmer nahm heute nachmittag ihre Eiitungen wieder auf. Präsident Rohr hurst er- "jfnete die Sitzung mit einer freundlichen Ansprache.. Das Wns erledigte sodann eine große Reihe von Petitionen, du für d.ie weitere Oeffentlichkeit kein Interesse bietm. Nach ungefähr Iftzstündiger Tauer der Sitzung waren me 14 Punkte der Tagesordnung erledigt. Am Mittwoch mit das Hans in die Beratung des Etats des Mini- l errnms des Innern und des Kultus ein.

Ter Ersten Kammer ist heute ein Gesetzentwurf über Wanderungen des Jagdgesetzes zugegangen. Die Aende- ^vgen betreffen die Einführung einer Zwangshaftpflicht- ^Werung für Jäger und eine Erweiterung der Schon-

.. (-) Karlsruhe, 21. April. Der Zweiten Kämryer heute insgesamt 18 Petitionen zngegangm. Ferner 1 der Zweiten Kämmer der von Finanzminister Dr. ^ aiheinboldt vor einigen Wochen angekündigte Gesetz- «Mnrf über die Fortsetzung der Rmchtalbahn bis Gries- ach und der Entwurf über die Erbauung einer Neben­

bahn von Linkenheim bis Rnßheim zngegangm. Tie nme Bahn nach Griesheim beginnt bei der Station Oppenau und ist 11 Kilometer lang. Tie Baukosten belaufen sich auf 2,62 Millionen Mark. Das Bahn- Projekt von Linkenheim nach Rnßheim wird Ms 610 000 Mark berechnet. Die nme Bahn dient ausschließlich dem Verkehr der drei zu dem Amtsbezirk Karlsruhe

gehörigen Orte Hochstetten, Liedolsheim und Rußheim.

* * *

Wie in parlamentarischen Kreisen verlautet, werden die Landtagsverhandlungm in der zweiten Hälfte des Monats Juni zu Ende gehen. Von dieser Annahme geht wohl auch die Regierung aus, da sie der Zweiten Kammer einen Gesetzentwurf über die Steuererhebungen in dm Monaten Mai und Juni 1914 zugehm ließ.

Gerichtssaal.

* Leipzig, 21. April. Bor dem Reichsgericht be­gann heute die Revisionsverhandlung in dem Prozeß gegen die Gräfin v. Treuberg statt. Tie Angeklagte war wegen Wuchers, Beleidigung und Betrug zu einem Jahr drei Monaten Gefängnis und 1500 Mark Geldstrafe verurteilt wordm. Gegen das Urteil hatte sowohl die Staatsanwaltschaft als auch die Angeklagte Revision ein­gelegt. Das Reichsgericht hat beide Revisionen als un­begründet verworfen.

Ein Familienstreit im Hause Wahnfried.

Vor dem Landgericht Bayreuth spielte sich dieser Tage ein seltsamer und wenig erfreulicher Prozeß ab. Frau Isolde Bei dl er geb. v. Bülow suchte dm Nach­weis zu führen, daß sie eine Tochter Richard Wagners sei. Die Veranlassung hierzu gab ein Brief Siegfried Wagners mit der AdresseFrau Isolde Beid- ler geb. Bülow". Die Mutter der Frau Beidler, Frau Cosima Wagner, die in erster Ehe mit Hans v. Bülow verheiratet war, riet ihr, den Klageweg zu beschreiten. Frau Beidler ist 1865 geboren, zu einer Zeit, da die Ehe der Frau Cosima Wagner mit Hans v. Bülow noch nicht rechtskräftig geschieden war, dieser aber damals, schwer leidend, getrmnt von seiner Frau in München lebte. Wenn der Beweis für das Zusammenleben Wagners mit Cosima erbracht ist, was nach Ansicht des Vertreters der Frau Beidler, Jnstizrat Dispeker, geschehen wird, so ist Isolde die Tochter Wagners. Uebrigms wird, wie Justiz­rat Dispeker ausführte, niemand die Ehe Wagners mit Cosima für ungültig ansehen, trotzdem sie geschlossen wurde, ehe Cosimas Scheidung mit Bülow rechtskräftig geworden war. Justizrat Dispeker bemerkte schließlich, die Klägerin habe für ihr Vorgehen gute Gründe, da es sich auth um die Rechte ihres Sohnes handle. Tie Ent­scheidung über diesen Aufsehen erregendm Streit soll am 8 . Mai fallen.

8 Stuttgart, 21. April. (Ein netter Bevollmäch­tigter.) Der Kommissionär Gustav Sigle war von einem Kellner beauftragt worden, für diesen Geld beim Notar in Pforzheim zu erheben. Es wurden ihm 194 Mark ausbezahlt. Dem Auftraggeber lieferte er nur 100 Mk. ab, behielt die restlichen 94 Mk. für sich und verbrauchte sie in Wirtschaften. Ter Kellner hätte das Geld not­wendig brauchen können. Tie Strafkammer erkannte ge­gen den Angeklagten Sigle wegen Untreue auf 2fts Mo­naten Gefängnis, wobei seine erheblichen Vorstrafen in Betracht gezogen wurden.

Volksgesundheit und Landwirtschaft. ^

Recht schön weiß muß das Brot sein, das die Hausfrau im Bäckerladen kauft und wehe dem Bäcker, wenn es einmal nicht so blendend weiß war wie gewöhn­lich. Lieber zahlt sie einen höheren Preis fürs aller­feinste Weißbrot und ahnt nicht, daß sie damit sich selbst und ihrer ganzen Familie, besonders aber ihren Heran­wachsenden Kindern einen schlechten Dienst leistet.

Ter Verbrauch von Roggenbrot hat im Laufe der Jahre ständig abgenommen. Diese Erscheinung ist haupt­sächlich aus zwei Gründen sehr zu bedauern. Tenn erstens ist das Roggenbrot ein sehr vorzügliches, bekömm» liches Nahrungsmittel, dessen Verbrauch aus gesundheit­lichen Rücksichten sehr zu wünschen ist. Zweitens aber ist Deutschland in der Hauptsache ein Roggenland und kein Weizenland. Weizenbrot wird aber leider bevorzugt und da die deutsche Landwirtschaft diesen großen Weizen- bedars nicht allein decken kann, so muß immer mehr Wei­zen vom Ausland bezogen werden, wodurch sich allmählich eine Gefahr für unsere Volksernährnng bildet. In nor­malen Jahren könnte Deutschland seinen Roggenbedars wohl durch eigene Produktion decken, in besonders guten Jahren kann sogar ein Ueberschuß erzielt werden. Da aber Roggenbrot zu wenig verlangt wird, muß heute schon meist ein Teil des deutschen Roggens ausgeführl und dafür Auslandswcizen eingeführt werden.

Blendend weiß muß das Brot sein, so will's die Hausfrau haben! Da die Stickstoffverbindungen des Ge­treides, wie auch der würzige Keim, eine gelbliche und bräunliche Färbung haben, so ist es dahin gekommen, daß im weißen Mehl nur noch 35 »/ Eiweiß, in der Kleie, dem Viehfutter, aber der größte Teil der so wich­tigen Nährsalze und 1215 o/o Stickstoff enthalten sind. Tas Weiße Brot ist nahrstoffarm, denn ihm fehlen alle blutbildenden Stoffe, vor allem Eisen und Kalk, ihm fehlen die eiweiß- und nährsalzreichen äußeren Teile des Kornes mit ihren aromatischen Würzstoffen, hie ihm sonst die braune, gesunde Farbe geben. Rubner hat berechnet, daß jährlich ein Nationalvermögen von 770 Millionen Mark dadurch verloren geht, daß diese Teile nicht ebenso wie das Weiße Mehl für die mensch­liche Nahrung verwertet werden.

Tie Zunahme der Skrofulöse, der Zahnkrankheiten, der englischen Krankheit sowie der Verdauungsstörungen ist nach Ansicht der Aerzte zum Teil auf die heutige Broternährung znrückzuführen. Zahnarzt Dr. Baden ur­teilt in seiner SchriftTeuerung, Nahrung, Entartung": Das deutsche Volk zahlt für den Irrtum, im Weißbrot ein besseres Nahrungsmittel zu haben, jeden Tag viele Hundert Mark und setzt dabei noch an seiner Gesundheit

ri, "

Tie beiden deutschen Forscher Hofrat Tr. Rose (Erfurt) und Tr. Kunert haben nachgewiesen, daß die erschreckende Zunahme der Zahnverderbnis hauptsächlich durch das neuzeitliche, weiche und nährsalzarme Brot gefördert wird, das das dickrindige, ausgebackene, gute alte Bauernbrot verdrängt hat.

Eine gleich günstige Wirkung wie unser altes Schwarzbrot auf die Gesunderhaltung des Gebisses hat oas harte schwedische Knäckebrot. Es ist bekannt, daß )ie schwedischen Frauen und Mädchen, die zu Hanse das mineralstoffreiche Knäckebrot gegessen haben, nach nur :twa einjährigem Aufenthalt in Nordamerika dem Zahn­arzt zu verfallen pflegen, weil der Zustand der vorher ausgezeichneten Zähne sich sehr verschlechtert hat. Ein Gönner der Zahnpflege, Konsul Hackfeld in Bremen, hat dem Hvfrat Tr. Röse 2000 Mark überwiesen, um öessen Studium über die Brotfrage zu fördern. Das kleine Dänemark hat dem Ernährungssorscher Tr. Hind- hede Mittel zu ähnlichen Studienzwecken zur Verfügung gestellt. Die Folge davon ist, daß in Dänemark der allergrößte Brotverbrauch auf den Kopf der Bevölkerung kommt, wogegen das Vieh ausgeführt werden kann.

Wer bei uns Schwarzbrot wieder essen lernen will, der gehe nach dem Rheinland oder nach Westfalen, er wird bald wieder Geschmack finden an dem guten alten Schwarzbrot unserer Väter und dadurch helfen Bau­steine zusammenzntragen zur Selbständigkeit und zur Gesundheit der deutschen Nation. vr. Schwind.

Handel und Verkehr.

(-) Stuttgart, 20. April. (Landesprodnktenbörse.) Auch in der abgelaufenen Berichtswoche verkehrte der Getreidemarkt in lustloser Haltung. Obgleich sämtliche Exportländer etwas billigere Angebote stellten, konnte sich kein lebhafteres Geschäft entwickeln, da die Käufer eine abwartende Haltung einnahmen. Tie kalte Witterung war den Saaten nicht förderlich, ein Schaden läßt sich jedoch nicht konstatieren. Tie heutige Börse war infolge des Pferdemarktes stark besucht. Es kamen mehrfach Ab­schlüsse in guten russischen und amerikanischen Weizen, sowie auch in Landware zustande. Wir notieren: Weizen, württ. 19.5021 Mk., fränkischer 19.5021, bayrischer

20.50 21.50, Ulka, 2323.75, Saxonska 23.25 bis

23.75, Kansas II 23.5024, Manitoba 2424.50, 'Din­kel 13.5014.50, Kernen 19.5021, Roggen, nominell 16.7517.50, Fnttergerste 1414.50, Hafer, württ.

16.50 17.50, Mais, Laplata 15.7516. Mehl mit Sack, Kasse mit 1 o/o Skonto (Württ. Marken). Tafelgries

33.25 34.25 Mk., Mehl Nr. 0: 33.2534.25, Nr. 1:

32.25 32.75, Nr. 2 : 31.2531.75, Nr. 3: 29.75 bis

30.75, Nr. 4: 26.2527.25. Kleie 9.5010 Mk. netto Kasse ohne Sack.

(-) Getrcidewochenbericht der Preisberichtsstelle des Deutschen Landwirtschaftsrats vom 7.20. April. Unter dem Einflüsse der sehr günstigen amerikanischen Ernteaussichten machte die Abschwächung ans dem Wei­zenmarkte zunächst weitere Fortschritte. Auch der Um­stand, daß sich ein amtlicher Bericht in günstigem Sinne über die Ueberwinterung der Saaten in Südrußland aus­sprach, trug dazu bei, die Käufer in ihrer Zurückhaltung zu bestärken. Ebenso wie im Auslände so gestaltete sich auch auf den deutschen Märkten das Geschäft äußerst schleppend. Die Mühlen zeigten sich angesichts des un­befriedigenden Mehlabsatzes sehr reserviert und das Ex­portgeschäft beschränkte sich lediglich auf kleine Abschlüsse nach Böhmen. In Berlin befinden sich größere Weizen­bestände, die mangels anderweitiger Verwendung wohl im Mai zur Andienung gelangen dürften. Damit zusammen­hängende Begleichungen und durch das günstige Wetter veranlaßte Abgaben drückten ans Tendenz und Preise. Erst nach dem Osterfeste konnte eine freundlichere Stim­mung zum Durchbruch kommen. Den Anstoß dazu gaben festere Berichte aus Amerika, sowie die aus Paris und Budapest gemeldeten Kurssteigerungen, die auf weiteren Importbedarf hindeuten. Hinzu kam, daß die Weltver­schiffungen nur geringen Umfang aufwiesen. Von be­sonderer Bedeutung für die Marktgestaltnng war ferner der Umstand, daß die Zufuhren infolge der Frühjahrs­bestellung fast ganz anfgehört haben. Mehr als bei Weizen machte sich die Knappheit des inländischen An­gebots im Roggengeschäft fühlbar, zumal der Abzug über die russische Grenze anhält und auch die Küste Ansprüche stellt. Tie Mühlen sind meist schwach versorgt und sahen sich daher veranlaßt, höhere Preise zu bewilligen. Im Lieferungsgeschäft schließen die Preise um ca. 1 Mk. höher als vor 14 Tagen. Auch Hafer zeigte in der letzten Woche recht feste Haltung, da sehr schwachem Angebot rege Nachfrage seitens der Exportfirmen gegenüberstand und auch im Jnlande eine Belebung der Kauflust zu beobachten war. Reges Interesse bestand auch für schwere Jnlandsgerste, die nur sehr knapp am Markte ist. Da­gegen verkehrte südrufsische Gerste in schwacher Haltung, und auch Mais mußte im Hinblick ans das sehr günstige Ergebnis der LaPlata-Ernte, die einen Exportüberschuß von 61/2 Millionen Tonnen in Aussicht stellt, im Preise nachgeben.

Lokales.

Wie es draußen aussieht. Ans die Reihe wunderbar Heller Tage vollkommen wolkenloser Himmel, aber scharfen, zum Teil geradezu eisigen Ostwinden, sind nun einige wirklich warme, schöne Frühlingstage gefolgt. Wenn auch die Temperatur in der vorigen Woche nachts besorgniserregend niedrig war, so war sie doch der Ent­wicklung der Pflanzenwelt, vor allem der Obstblüte, von keinem erhsblichen Nachteil, da infolge der sehr trockenen und stark bewegten Luft in den kalten Nächten die Reif­bildung verhindert war. Das andauernd trockene Wetter war dem Landmcmn im Interesse der drängenden Feld­bestellung äußerst willkommen. Jedoch da, wo die Früh­jahrssaat noch nicht zu Ende gebracht ist, wollte es in den letzten Tagen mancherorts wegen der überhand neh­menden Trockenheit mit diesem Geschäft nicht mehr so recht gelingen. Die heftigen Ostwinde nahmen ans dem gepflügten Lande so rasch die Feuchtigkeit aus der Acker?