Pnrfs, 11. Nov. Nach eknvr H-avasmekdvmz aus Athen find bis jetzt acht Generale und 1211 Offiziere, die Venizelos aus dem Heer entlassen hatte, weil sie der Sympathie für Deutsch­land verdächtig gewesen waren, wieder in ihre Stellungen aus­genommen worden. Das gleiche gilt für zahlreiche Beamte und Priester.

Athen, 27. Nov. Wie die Blätter melden, hat die Regie­rung beschlossen, alle Prinzen wieder in den aktiven Heeres­dienst aufzunehmen.

Athen, 26. Nov. Die Negierung hat bisher keine Andeu­tungen erhalten, dag sich die Alliierten der Rückkehr von König Konstantin widersetzen.

Pari-, 26. Nov. Nach einer Havas Meldung au- Athen ist ein höherer Offizier von der Front eingetroffcn, um dem Krieg-minister mitzuteilen, fast alle Offiziere hätten erklärt, unter der jetzigen Re­gierung dienen zu wollen. Die Garnison von Smyrna habe spon­tan einen Zug veranstaltet, dem Oelzweige vorangetragen worden seien. ES herrsche überall an der Front Ordnung; die Operationen würden fortgesetzt.

Zunahme der nationalen Bewegung ln der Türkei.

Paris, 27. Nov. Jacques Bamville schreibt in derLiberte": Alle Nachrichten der Alliierten stellen fest, daß die Türken ein immer größeres Vertrauen zur nationalistischen Bewegung gewinnen. In Konstantinopel machen sich schon Anzeichen von Aufregung bemerk­bar, die die alliierten Kommissionen beunruhigt. Die ehemaligen türkischen Offiziere, die ein elendes Leben führen, sind erregt. Sie hassen auf Enver Pascha, besten Anwesenheit bei Mustafa Kemat Pascha vermutet wird. Außerdem sind Gerüchte verbreitet, eine Al­lianz zwischen den türkischen Nationalisten und den Bolschewisten sei kürzlich abgeschloffen worden.

Smyrna, 26. Nov. Reuter. Die türkischen Nationalisten haben Jnegoel, Ienischehr, Simswe, Demirdji besetzt. Die Griechen zogen sich kampflos zurück. Von geringen Ausnahmen abgesehen wurde die Disziplin im griechischen Heer bewahrt.

Türkenfreundliche Politik in Paris.

Paris, 27. Nov. (Havas.) Die Kammer horte gestern den aus Konstantinopel zurückgekehrten Delegierten der interalli­ierten Parlamentskommission, den früheren Minister Franklin Bouillon, an. Dieser berichtete über die Lage im Orient. Er verwies auf die Notwendigkeit, mit der Türkei auf der Grund­lage einer Rcvision des Vertrags von Cevres zu einer sofortigen Verständigung zu gelangen, um sie nicht den Bolschewisten in die Arme zu treiben. Demnach scheinen die Franzosen sich jetzt iiir eine türk enfreundlick>e Politik entschieden zu haben, weil sie ein Zusammengehen der orientalischen Völker mit den Bolschewisten fürchten.

Der engNsch-amerrkanische Streit um das Erdölmonopol.

Washington, 27. Nov. Eine gestern veröffentlichte, an Großbri­tannien gerichtete Note über die Petroleumkonzessionen besagt: Die Vereinig»» Staaten fordern ihre Vertragsrechte, bestehend aus gleicher Beteiligung an dem Mandatsprivileg, und muffen als krieg­führende Partei in einem siegreichen Krieg über die Bedingungen der Mandate zu Rate gezogen werden. Es handelt sich um die Erdöl­quellen in Persien und Mesopotamien, deren Ausbeutung England sich gesichert bat.

Eine chinesische Note an Japan.

Peking, 25. Nov. (Reuter.) Die chinesische Regierung ersuchte in einer vom 19. November datierten Note um die baldige Zurück­ziehung der japanischen Truppen von der chinesischen Ostbahn.

Mliuid.

Französische Hetze gegen das Blamentum »n Belg»e».

Brüssel, 26. Nov. Dre ^ancaises" haben gestern

Abend eine Protestversammlung gegen die Umgestaltung der Universität Gent in eine vlümische und gegen das Gesetz über die Verwaltungssprache, durch die die vlämische Sprache mit der französischen gleichgestellt wird, veranstaltet. Aus diesem Anlaß hatte der Bürgermeister von Brüssel Ansammlungen und Umzüge verboten.

Drr Kohlenüberfluß in Frankreich.

Paris, 25. Nov. Wie derPetit Pärchen" mmellt, werden Kohlen-Coupons für den Monat Dezember in Paris, die aus 25 Kilo lauten, mit 100 Kilo eingelöst.

Englands dauerndes Interesse am deutschen Kaiser.

London, 26 Nov. Einer Reutermeiüung zufolge niach.e ch>em- berton Billing im Unterhaus den Vorschlag, die in den Niederlanden bei den dortigen Banken für Rechnung des vormaligen deutschen Kaisers und seiner Freunde deponierten großen Summen zu beschlag­nahmen. Lloyd George erwiderte, die Verpflichtung, die die hol­ländische Regierung übernommen habe, schließe es auS, daß sie zu­stimme, daß der vormalige Kaiser die Niederlande verlasse. Die Re­gierung zweifle nicht daran, daß die niederländische Regierung auch weiterhin die für eine sichere Internierung des vormaligen Kaisers notwendigen Schritte tue.

Die irische Frage.

London, 25. Nov. Einer Reutermewung aus Dublin zufolge wurden bei der Durchsuchung der Liberty-Hall, dem Hauptquartier der Arbeiterorganisationen, Bomben und Munition gefunden. Der Sekretär und der vormalige Vorsitzende der Arbeiterpartei, sowie der Sekretär einer Arbeitergewerkschaft wurden verhaftet.

Dublin, 26. Nov. (Reuter.) Artur Grisfiths, genanntStell­vertretender Präsident der irischen Republik" und Führer der Sinn Fein-Bewegung wurde verhaftet.

Amsterdam, 26. Nov. Wie aus London gemeldst wird, erklärte Lloyd George in der gestrigen Unterhaussitzung, die Regierung sei bereit, mit Irland Verhandlungen über eine Regelung der bestehen­den Streitfragen einzuleiten. Solche Verhandlungen müßten jedoch von Seiten Irlands durch Sinn Fein-Mitgliedcr des Parlaments geführt werden. Der Sinn Fein-Führer Woran wurde bei einem Flüchtversuch erschossen. Die bei der Durchsuchung der Dubliner Libertyhall verhafteten Alleiterfiihrer wurden wieder freigelaffen.

London, Z8. No». Amtlich wirb bekannt xezeben, baß in Aland seit Beginn dieses Jahres insgesamt 132 Polizisten «nd 43 Militär­personen getötet wurden. Das Oberhaus Hot die irische Homerule- Bill in zweiter Lesung angenommen.

London, 27. Nov. Professor Mac Ncilk, Joseph Mac Bride und Dugan, drei hervorragende Sinn Fein-Führer, wurden in Dublin verhaftet. In einer Fabrik in Cork ereignete sich eine weitere Bombenexplosion, durch die zwei Personen getötet und eine leicht verletzt wurde.

Die russische» Gewerkschaften über den Bolschewismus.

Amsterdam, 26. Nov. DerTelegraaf" meldet aus London, daß Thomas in der gestrigen Sitzung des Internationale« Gewerkschafts­bundes ein Schreiben der russischen Gewerkschaftsmitglieder des Ural­gebiets verlas, in dem es heißt, es sei der russischen Arbeiterklaffe infolge der unter der Sowjetregierung bestehenden wirtschaftlichen Leibeigenschaft unmöglich, ihre Gedanken frei auszusprechen. Füh­rende Gewerkschaftler würden von der Sowjetregierung streng ver­folgt. Viele von ihnen wurden erschaffe« und viele mS Gefängnis

orten.

JeilWM.

Hilfspolizeidisnst der Bürgerschaft in Baden.

Berlin, 27. Nov. Wie dasBEl. Tageblatt" aus KariSruhc meldet, beabsichtigt die badische Regierung, die Einwohner der Städte und Gemeinden in Zeiten der Gefahr zur Aufrechterhaltung der Ord­nung und zum Schutz« des Eigentums zur persönlichen Dienstleistung im Auftrag der Polizei heranzuziehen. Zu diesem Zweck ist an die Aufstellung von Stammrolle» gedacht, für diejenigen Einwohner, die Hilfspolizeidienste zu tun Haben. Sie gehören'aber keiner Organi­sation an und werden auch nicht im Besitz von Waffen sein.

Der Heeresetat tm Neichstagshauptausschuß. .

Ber.in, 26 Nov. Im Haup!aus>chuß oes Reichstags wuroe ein sozialdemokratischer Antrag, von der Gesamtsumme der Kosten für Waffen, Munition und Heeresgerät in Höhe von rund 256 Millionen Mark Sie Summe von 65 Millionen abzustreichcn, mit Unterstützung der Unabhängigen und des Zentrums angenommen. Der Minister Dr. G.'ßlcr erklärte, daß die Heeresverwaltung durch diese» Beschluß in die größten Schwierigkeiten kommen könne, da der Hauptteil der eingesetzten Gelder nicht nur für die Beschaffung von Munition, son­dern für unentbehrliche Jnstandballungsarbeiten bestimmt sei.

Der Reichstag

und der Berliner Elektrizttätsarbeiterstreik.

Leenn, 26. Nov. Der Reichstag er.edigle heule zunächst einige kleine Anfragen und trat dann in die Besprechung der von dem deutschnationalen Abgeordneten Berndt begründeten Interpellation seiner Partei wegen des Berliner Elektrizitäts­streiks ein, wobei Reichsminister Koch eine Erklärung der Re­gierung verlas, in der der wilde Charakter des Streiks betont und die schweren Folgen für die Krankenhäuser hervorgehoben und die Eisenbahnunsälle erwähnt werden. Erst als die Ber­liner Selbstverwaltung nicht eingeschritten sei, habe sich die Reichsregierung in Verbindung mit der preußischen Negierung auf Grund des Art. 48 derVerfassung außerordentliche Voll­machten ausstellen lasten. Ein Schlichtungsausschuß sei in Vor­bereitung und werde an die Stelle der Schlichtungsverordnung treten. Mit einer Aufhebung der Ausnahmeverordnung könne er sich umsoweniger einverstanden erklären, als erst in der gest­rigen Stadtverordnetenversammlung wieder mit einem neuen Streik gedroht worden sei. Nach längerer Debatte, in der von den bürgerlichen Rednern das Verhalten der Negierung im allgemeinen gebilligt, von der Linken die Aufhebung der Aus- nahmeverordnung verlangt wurde, wurde die Weiterberatung auf Montag Dermittag 11 Uhr vertagt. Die Abstimmung über die Anträge soll am Dienstag erfolgen.

Die Not der deutschen Kinder.

Berlin, 26. Nov. Vor Vertrelern der Prege gab heute Geh. Rat Krohne ein Bild über das Elend der deutschen Kinder. Durch die Hungerblockade hat Deutschland 8V0 000 Menschen verloren und ausser­dem einen Verlust an Geburten von 4 Millionen gehabt. Seit Kriegs­ende hat sich der allgemeine Ernährungszustand nicht gekoffert. Ge­radezu erschütternd ist er bei den Kindern, wo die Verhältnisse im Alter von 2 bis 6 Jahren und bei den Schulkindern geradezu kala- sirophal sind. Besonders 4 Krankheiten treten in erschreckendem Maße auf: Anämie, Skrophulose, Tuberkulose und Rachitis, wobei der Mangel an Milch sich besonders ungünstig bemerkbar macht. Beson­ders die Tuberkulose wirkt in grauenhafter Weise. Hatte doch Deutsch­land 1915 eine Sterblichkeit von 13 auf 10 000, im Jahre 1919 23 auf 10 000. Sie wird auch in diesem Jahre nicht geringer sein. Besonders traurig ist die allgemeine Durchseuchung mit Tuberkulose, wobei die schlechten Wohnungsverhaltniffe entscheidend Mitwirken. Neuerdings kommt bxi den Kindern besonders die Rachitis hinzu. ':an beobachtet Knochenbiegungen und Knochenbrüche bei Kindern bis zum 18. Lebensjahr. Im Wachstum sind Tausende von Kin­dern zurückgeblieben. Die Blutarmut hat auch zur Folge, daß die geistige Veranlagung der Kinder schwer gelitten hat.

L»s Ela!» und Laut».

Vom Nathans.

* In der öffentlichen Sitzung des Gemeinderats am Don­nerstag unter dem Vorsitz von Stadtschultheiß Eöhner wur­den u. a. noch folgende Gegenstände behandelt: Der Ausschuß der städtischen Beamten hat an den Eememderat das dringende Ersuchen um Regelung ihrer Eehaltsverhöltnisse nach den Grundsätzen der Staatsbeamtenbesoldungsordnung gerichtet, da die Regelung des Körperschafts- und Gemeindebsamtcngesetzes noch nicht in Aussicht stehe. Das Gesuch wurde der Verwaltungs­kommission zur möglichst raschen Vorbereitung Uberwiesen. Das Gesuch der von der Landesfürsorge angcstellten Dezirksfür- sorgerin Frau Eßmann, um Zuweisung eines geheizten Lokals für die Unterrichtung der Kinder der Kriegsgefallenen u. Kriegs­beschädigten beim Stricken u. Stoppfen, wofür Material gesam­melt wurde, wurde genehmigt. Die Ministerialabteilung sür

höhere Schuren mail? auf die außerordentliche Preissteigerung für Bücher und Lehrmittel aufmerksam, und ersucht die Ge­meinden, aus den Erträgen öffentlicher und privater Stiftungen Beträge den höheren Schulen zu Neuanschaffungen für Lehrer­und Schülerbüchereien, und namentlich auch für Apparate zu den Physik- und Chemiestunden zuznweisen. Im Benehmen mit dem Rektorat des Nealprogymnasiums wurde der Lernmittel- beitrag für diese Schule auf 500 ^ erhöht. - Der Landwirt­schaftliche BcMsverrin hat der Stadt zu den Kosten der land­wirtschaftlichen Winterschule einen einmaligen Beitrag von 1000 .N überwiesen, außerdem wurde ein jährlicher Veitratz von 100 gewährt. Der Vorsitzende wurde beauftragt, dem Verein den Dank der Stadtverwaltung für diese Spende' aus- zusprechrn. ER. Bäuchle teilte mit, daß auch der Obstball­verein. der den Schülern den Zutritt zu seinem Versuchsgarten gestattet. 500 erhalten habe. Aus Anlaß des Bauerntags in Calw soll der Bahnhof und derBadische Hof" festlichen Schmuck erhalten. Die Anfrage des Oberamts, ob auch für die hiesige Stadt eine Kinderspeisung durch die Quäker ge­wünscht wird, wurde in bejahendem Sinne beantwortet. Das dem Stadtschultheißenami zur Aeußerung zugestcllte Gesuch eines hiesigen Staatsbeamten um Versetzung weil er keine Wohnung erhalten könne, gab den Anlaß zu einer wiederholten längeren Erörterung über die Wohnungsnot und die dagegen zu ergrei­fenden Maßnahmen. Der Vorsitzende erklärte, daß aus Grund des letzten Beschlusses des Gemeinderats das Stadtbauamt so­fort mit der Ausarbeitung von Plänen für Embauten beauf­tragt, und daß auch verschiedene Schritte hinsicktlich der In­angriffnahme der Siedlungsfrage getan worden seien, über die jedoch im Interesse der Sache heut- noch nicht gesprochen wer­den könne. Es seien Interessenten jür 2 Projekte vorhanden. Auf die Anfrage der Landesbrennholzstelle, warum die Stadt die Holzlieserungen von Würzbech und Schmieh abgelehnt Habs, war geantwortet worden, daß die Qualität nicht zufriedenstel­lend gewesen sei. Die Stadt hat daher aus der Notstandsver­sorgung 1800 Rm. zugcwiesen erhallen, sodatz die Brennholzvsr- sorgung für nächstes Jahr als gesichert gelten kann. Der Vor­schlag der Verwaltung des Postamts Calw, den aus der Bevöl­kerung geäußerten Wünschen entsprechend d'c Postschalter Sonn­tags anstatt von 1112 von ZH11>-<12 Uhr zu öffnen, und die Sountagmorgenpost der Geschäftsleute von X99 Uhr am Schalter abzugeben, wurde vom Kollegium als begrüßenswert anerkannt. ER. Wid maier fragte a». warum den Metz­gern das Gefrierfleisch nicht zum Verlaut überlasten werde an­gesichts des derzeitigen Geschäftsganges des Handwerks. Die Metzger würden gerne ein billigeres Fleisch liefern, aber die Viehprcise seien so hoch, daß ihnen ein nochmaliger Preisab­schlag unmöglich sei. Solange in Baden höhere Preise gezahlt würden, gäben die Landwirte das Vieh nicht zu billigeren Preisen. Zudem sei das heutige Fleisch von weit besserer Qua­lität als das ehemalig« KommunalverbandsfleNch. Die Not­lage der Metzger wurde allgemein anerkannt, es wurde aber betont, daß die Abgabe von Gefrier- und Büchsensleisch dazu führen solle, die Viehpreise zu senken. Im übrigen soll angeregt werden, das Auslandsfleisch den Metzgern wieder zur Vertei­lung zu überlasten.

Deamtensorderungen.

Die Arbeitsgemeinschaft würtlembergischer Beamtenverbände (Verband von Vereinen höher geprüfter württ. Staatsbeamter, Ver­band der staatlichen Beamten-, Lehrer- und Unternehmcrvereine, Bund der Verkehrsbeamten, Zentralverband württ. Gemeinde- und Körpcr- schaftsbeamten) hat in einer am 23 November ds. Js. stattgesun- denen Sitzung zu der von den Großorganisationen der Deutschen Be­amtenschaft geforderten Erhöhung der Quote des veränderlichen Teue­rungszuschlags Stellung genommen. Die Arbeitsgemeinschaft hat an die württ. Regierung die dringende und ernste Bitte gerichtet, die For­derungen der württ. Beamtenschaft im Sinne folgender, einstimmig angenommener Entschließung zu vertreten:Die Arbeitsgemein­schaft württ. Beamtenverbände ist mit der von den Großorganisatio- nen der Deutschen Beamtenschaft geforderten allgemeinen Erhöhung der Teuerungszuschläge für alle Bcamtengruppeu. nämlich des allge­meinen Teuerungszuschlags auf mindestens 75 Prozent, des Teue­rungszuschlags der Kinderzulage auf 100 Prozent, durchaus einver­standen und erklärt ausdrücklich, daß insoweit das Existenzminimum durch die vorgeschlagsne Erhöhung nicht erreicht wird, der Gesamt­betrag der Bezüge mindestens und unter allen Umständen der Höhe des Existenzminimums gleichkommcn muß. Die Erhöhung der Tcue- rungszuschläge muß auch den Ruhestandsbeamten und den Beamten- Hinterblicbenen gewährt werden. Mit der Absicht der Reichsre.-ie- rung, die durch eine nur auf die Kinderzulagen sich erstreckende Er­höhung des Teuerungszuschlags der dringendsten Not steuern zu kön­nen glaubt, kann sich die Beamtenschaft keineswegs zufrieden geben"

Haferversorgung.

Von zuständiger Seite erfahren wir, Laß um die zur Zeit gefährdete Versorgung der gewerblichen Pserdehalter und der Nährmittelbetriebe mit Hafer nach Möglichkeit zu erleichtern und die damit zusammenhängende Gefahr einer plötzlichen Lahmlegung der Fährbetriebe, insbesondere in den größeren Städten, und dadurch auch der ganzen Lebensmittelversorgung einzuschränlen, die Oberämter angewiesen worden sind, bis au? weiteres die Beförderung von Hafer, der auf Bezugsschein ge­liefert wird, nur noch nach Orten innerhalb Württemb» -gs von sich aus zu genehmigen. Die Genehmigung zum Versa d von Hafer, der auf Bezugsscheine geliefert wird, darf nach °)rten außerhalb Württembergs vom Kommunalverband nur Zu­stimmung der Landesgetreidestelle erteilt wreden._ ^

Neklamezeilerr.