»afgescht"ttenein Leibe und mit halb v«n Rumps« getrenntst Beinerc noch lebend vor. Offenbar ist der Bluttat «n Sittlichkeitsverbrechen voraufgegangen. Ein älterer Mann behauptet, den Unmenschen gesehen zu haben, der flüchtig gewowen ist. Nach einer späteren Meldung soll es bereits gelungen sein, des Täters habhaft zu werden.
Meine RaqriGten.
Im Harz ist auf dem Brocken der erste Schnsr »efallen.
Auf der Strecke Herrenberg-Tübingen stieß der Lokomotivführer Mährle während der Fahrt mit dem Kopf §n einen Gegenstand und wurde erheblich verletzt. — Lin ähnlicher Unfall ereignete sich an der Nebenbahn Blan- felden-Gerabronn. Ter Haltestellevorsteher Breunin ger »on Raboldshausen geriet beim Transport eines Rollwagens bei der Haltestelle Ludwigsruhe unter den Wagen und trug schwere Verletzungen davon.
Ter Mechaniker Kindcrmann in dem Dresdener Vorort Laubegast erjchoß seine beiden Kinder und sich selbst. Man nimmt als Grund Verzweiflung über seine lange Arbeitslosigkeit an.
Eine rätselhafte Mädchenentführungsgefchichte beschäftigt die Polizei in Ludwigshafen. In einer Gastwirtschaft erschien ein junger Mann, der sich als Kriminalbeamter aus Mannheim vorstellte. Er gab dem Wirt an, daß er das bei ihm beschäftigte 16jährige Dienstmädchen nach Mannheim zur Vernehmung mitnehmen müsse. Seitdem ist das Mädchen verschwunden, Man nimmt an, daß es einem Mädchenhändler in die Hände gefallen ist.
Ter Aufseher Bogan, der seine Geliebte und deren beide Kinder ermordete, hat sich im Untersuchungsgefängnis erhängt.
GerLchtssaal.
Stuttgart, 14. Nov. Unter der Anklage, zwei Geldbriefe beraubt zu haben, stand der 18jährige Lehrling eines hiesigen Bankgeschäfts, Max Fischer, vor der Strafkammer. Am 24. Juli wurde von dem Bankgeschäft «ne Geldsendung über 1500 M mittels Einschreibebriefs expediert. Als der Adressat in London das Kuvert öffnete, befanden sich darin nur Papierstücke. Das versiegelte Kuvert war vor der Absendung auf raffinierte Weise geöffnet und der Inh all, bestehend in 19 englischen Banknoten, herausgenommen worden. Ter Angeklagte hatte den Geld- bcies einige Zeit in Händen gehabt. Am 26. Juli reiste er nach München. Nun ist festgestellt, daß dort um jene Zeit 9 englische Banknoten mit den Nummern der ent- Venderen, umgewechselt wurden. In München gab er das Geld mit vollen Händen aus. In dem Hotel, in dem er übernachtete, machte die Rechnung über 100 M. Ein Souper kostete allein 26 M. Auf der Rückreise wurde er festgenommen. Er war im Besitz von 622 M. Schon einige Monate zuvor waren in dem Bankgeschäft auf gleiche Weise 1950 M entwendet worden. Auch diesen Diebstahl legt man dem Angeklagten zur Aast- klm diese Zell verkehrte er in den feinsten Restaurants und machte erhebliche Zechen. Er leugnete die Diebstähle begangen zu haben. Beim Glücksspiel will er große Summen gewonnen haben. Wo und mjt wem er gespielt hat, will er aber nicht lauen. Tie. Strafkammer hatte keinen Zweifel, daß ec di? Diebstähle ausgesührt hat und verurteilte ihn zu 1 Jahr Gesängnis, unter Anrechnung von 2i/z Monaten Unler-urhrinäshast.
Hall, 13. Nov. Vor der Strafkammer des K. Land- gerüb'.s begann gestern die Verhandlung der Strafsache ge- -geu Karl Hermann xLang, Tr. jur., Rechtsanwalt in Crailsheim, n euen Gebührenüberhebung u. a. und Privaturkunden- Mschung." Tie Verhandlung wird mehrere Tage in Anspruch nehmen. Ter Angeklagte gab gestern zu Beginn seiner Vernehmung mit Nachdruck im allgemeinen die Erklärung ab, daß er glaube, in keinem einzigen Fall auch nur erneu Pfennig Gebühren erhoben zu haben, von dem er nicht überzeugt sei, das; chm ein Recht dazu znstehe.
Wilhelmshaven, 14. Nov. Das Kriegsgericht verurteilt- den 34 Jahre alten Matrosen Eberle wegen Fahnenflucht zu sechs Monaten Gefängnis. Er hatte, nachdem er sich in seiner Heimat der Militärpflicht entzogen hatte, 15 Jahre in der Fremdenlegion gedient.
Verwischtes.
Das Geheimnis der Titanie-Katastrophe
versucht jetzt ein bekannter deutscher Marinesachmann, der Marineoberbaurat Hölzermann, zu enthüllen. Auch nach dem Bericht der Untersuchungskommission blieb Fachleuten und Laien Lei dem Verlaus der Katastrophe unklar, wie das Riesenschiff sich stundenlang leck über Wasser halten konnte, um dann plötzlich zu versinken. Tie neuen Untersuchungen, die soeben in der bekannten naturwissenschaftlich-technischen Wochenschrift Prometheus (Verlag, von Otto Spamer, Leipzig-R.) veröffentlicht werden, erbringen den Nachweis, daß Preßluft dem Dampfer den Todesstoß versetzte. Bekanntlich hatte der Fuß eines Eisberges dem Boden des Vorderschiffes der Titanic ein Leck verursacht. Durch das eindringende Wasser entstand in den verschlossenen vorderen Querschotts komprimierte Lust. Tie Zwischenwände zwischen den verletzten Schotts konnten den Druck der Luft ohne weiteres aushatten, da ja jede Querwand von beiden Seiten den gleichen Druck erfuhr. Dagegen erhielt diejenige Querwand, welche den unverletzten Teil des Schisses vom ersten verletzten Schott abschloß^den Druck der komprimierten Luft nur ans der mnen Leite. Für diesen gewaltigen Truck, der nicht weniges als 0,77 Kilogramm pro Quäoratzentimeter betrug, war die Festigkeit der Wand aber nicht berechnet. Sie mußte undicht weü«n und so den Untergang des Riescnschiffes einleiten.
In dem außerordentlich interessanten und übrigens auch für den Laien vollkommen verständigen Prometheus-Aufsatz von Marineoberbanrat Hölzermann wird nun auch das Hilfsmittel zur Bekämpfung dieser bei allen Riesenschissen bestehenden Gefahr angegeben, und zwar wird der Teufel Preßluft" durch den Beelzebub „Preßluft" ausgetrieben. Die Ausführungen des bekannten MarinesachmannS wer- in der ganzen Welt berechtigtes Aufsehen erregen. Insbesondere wird man auch die Frage ausstellen müssen, wie es E der von dem Verfasser erkannten Gefahr bei den deur- sthen Riesenschiffen, insbesondere beim Imperator steht.
geschäst mit ausgckehnter Ladenkundschast besorgte, sondern auch alle vorkommenden Reparaturen höchst exakt ausführte. Wie sie lachend erzählte, nannte sie ihr Mann stets seinen „ersten Gehilfen" und freute sich schon auf die Zeit, wo seine einzige Tochter als Lehrling und später als „zweiter Gehilfe" im Geschäft mit werde helfen können. Ob die damals 14jährige später den Beruf ihres Vaters gewählt, habe ich nicht erfahren können, nur das erzählte mir die redselige Frau, daß sie den Beruf für einen sehr geeigneten für ihre Tochter halte, denn sie habe geschickte Finger und sehr gute Augen, uno diese seien ja für den Uhrmachec die Hauptsache.
Tie Ausbildung in diesem Beruf erfordert eine Lehrzeit von 3 bis 4 Jahren in einer Uhrmacherwerkstätte. Tie als Gehilfin tätige Uhrmacherin erhält anfänglich, je nach ihren Leistungen, 10 bis 12 M Wochenlohn, der nach und nach auf 40 bis 50 M steigen kann. Noch ist die weibliche Uhrmacherin allerdings eine zu ungewohnte Erscheinung und deshalb kann heute auch noch nicht vorausgesagt werden, ob sich nicht sehr bald schon für ihre geschulten Hände uns scharfen Augen Betätigungsgebiete finden werden, an sie man h-ute noch nicht denkt, da man die Befähigung der Frau auch für diesen Beruf erst erproben muß.
Die Hygiene der Konservenbüchse.
Tie Hanpteinmschczeit ist vorbei, die Hausfrau hat ihre Schätze in der Speisekammer aufgebaut und hofft, daß sie sich recht lange halten sollen. Ob ihre Hoffnungen in Erfüllung gehen, hängt sehr viel mit davon ab, ob die Konserven nach den Regeln der Hygiene hergestellt sind, sodaß ihre Feinde aus dem Reiche der Kleinlebewesen, Bakterien und Schimmelpilze, getötet oder dgnernd lahmgelegt sind. Unrer welchen Bedingungen dies der Fall ist, hat jüngst der Würzburger Hygieniker Prof. K. B. Lehmann in einem Bortrage „lieber die Konservierung der Nahrungsmittel vom Starcdpunkt der Gesundheitspflege" dargestellt, den jetzt die „Deutsche Revue" (Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart und Leipzig- mitteilt. Während Schimmelpilze ans ziemlich trockenem Boden gedeihen, und, wo sie sich angesiedelt haben, den Geschmqck verderben, dabei aber sellen gesundheitsschädlich sind, können Bakterien, die einen feuchteren Nährboden erfordern, gesundheitsschädlich sein und sind insbesondere deswegen gefährlicher, weil sie Sporen — Tanerjor- men — bildest, von denen manche Temperaturen bis zu 120 Grad drervicrtel Stunden hindurch vertragen. Mit diesen Grundkenntnissen kann man einen Kriegsplan zur Hygiene der Konservenbüchse durchführen.
Das beste Konservierungsmittel überhaupt ist die Ablösung der Mikroorganismen durch Hitze und Aufbewahrung der keimfrei gemachten Nahrungsmitteln in luftdicht abgeschlossenen Gefäßen, sodaß keine neuen Kleinlebewesen hinzntreten können. Das Erhitzen geschieht gewöhnlich bei 80 bis 100 Grad aus eine halbe Stunde; dabei sterben alle vegetativen Bakteriensormen und die leichter tötbaren Sporen ab. Es können noch widerstandsfähige Sporen am Leben bleiben, doch können diese meistens nur bei höheren Temperaturen auskeimen und so die Konserve verderben. Kühle Aufbewahrung der Konserven ist also ein Mittel dagegen. Im großen Maßstabe werden Konserven gewöhnlich hergestellt, indem die Nahrungsmittel in geschlossenen Büchsen auf 103 Grad oder mehr erhitzt werden. Für das Haus hat sich der Lustdruckverschluß der erhitzten Konserven gut bewährt, z. B. der, bei dem eine Glasdose durch Gummiring und Feder verschlossen gehalten wird; während des Kochens im Wasserbade entweicht Tanrpf, und bei der folgenden Abkühlung verschließt der Lustdruck den Deckel lust- > und keimdicht. Tie Industrie stellt Ionserven in Weißblech- bnchfen her, deren Verschlüsse gesalzt sind, sodaß nur eine Längsnaht gelötet wird. Solche Konservenbüchsen entsprechen den Anforderungen der Hygiene durchaus; ist der Inhalt veroerben, so verrät sich dies gewöhnlich dadurch, daß sich die Wandungen nach außen verwölben („Bombieren"), weil lebende Bakterien Gas entwickeln. Ter zweite Weg der Bekämpfung der Kleinlebewesen ist die Hemmung ihrer Entwicklung durch Trockeicheit oder Kälte. Diese Arten werden besonders häufig bei Gemüse und Früchten angewendet, während Fleisch sich so nicht konservieren läßt- Wie gnr die Kälte ivirkt, namentlich wie lange man Fleisch oder andere Nahrungsmittel bei sehr tiefen Temperaturen — 10 bis 20 Grad unter Null — aufbewahren kann, ist allbekannt. Eine ebenso wichtige Rolle wie das Konservieren durch Hitze spiell das durch chemische Mittel, von denen die sogenannten „natürlichen" durch langjährigen Gebrauch geheiligt sind, z. B. Ranch, Salz, Essig und Zucker, während über die sogenannten „künstlichen", Borsäure, schweflige Säure. Fluorwasserstoffsäure, Salyzylsäure und Benzoesäure die Gelehrten noch nicht völlig einig sind. Tie Salz- lonservierung, die überdies den Speisen unnötiae Salzmengen zusügt, tötet die Mikroorganismen zwar nicht, hemmt aber ihre Vermehrung. Essig tötet die meisten Mikroorganismen, und das Räuchern, sowie das „Schnellcäachern" (durch Mstreichen mit Kreosotlösung) ist hygienisch ein- waudfrei. Künstliche Konservierungsmittel sind jedoch, abgesehen von der Anwendung der schwefligen Säure für Fässer — in Deutschland seit 1902 größtenteils verboten. Prof.' Lehmann ist der Ansicht, daß manche von ihnen doch zu rechtfertigen wären. So ist seiner Ansicht nach d'/ Salizylsäure ein ganz gutes Konservierungsmittel, uno das Aufftreuen einer dünnen Schicht Salizylsäure aus die Oberfläche eines mit einer Blase zu schließenden gezuk- keiren Frnchtsaftes neynt er eine hygienisch völlig unbedenkliche und recht günstige Maßnahme, ferner hält Lehmann die Benzoesäure für ein treffliches, unschädliches Konservierungsmittel, während er Borsäure (wegen der Wirkung auf den Darm), schweflige Säure, (die dem Fleisch wohl die Farbe erhält, aber nicht die Fäulnisbakterien tötet) und Fluorwasserstoffsäure vom Standpunkt des Hygienikers verwirft. R. F.
Die Toilettenspiegel der Rekruten.
Au der Kaserne in Fontainebleau prangt seit einigen Tagen folgender Erlaß eines französischen Regiments- obcrsten: „An die Rekruten! Ten Rekruten diene zur Kenntnis, daß ihnen anempfohlen wird, bei ihren Spaziergängen durch die Stadt ab und zu Blicke in die Schaufenster zu werfen und sich so zu überzeugen, daß oer Sitz der Uniform nichts zu wünschen übrig läßt. Auch die militärische Haltung kann auf diese Weise einer Prüfung unterzogen werden. Jeder Rekrut möge sich stets vor Augen halten: „Ein gutgekleideter Soldat ist fast immer auch ein guter Soldat."
der Gesundheit interessante Masse vorziehen rmd diesen bizarren Geschmack durch das gewöhnliche Korrektiv des Puders zum Ausdruck bringen. Fortan aber dürfte selbst die Müsse als trivial bezeichnet weiden. Modern ist — so absurd das auch klingen mag — der lila Teint, mit anderen Worten: lila Puder. In Paris wird er schon sehr viel begehrt, wie man uns meldet, und selbst bei uns in Wien, wo man Extravaganzen bekanntlich samt nicht so zugänglich ist, wurde, so versichert man von maßgebender Seite, schon erstaunlich Viel lila Puder verkauft. Selbstverständlich wird dieser lila Ton ziemlich diskret ans? getragen, uno War nicht nur im Gesicht, sondern nament- anf dem Tecollete. So kraß, wie sich das anhört, ist der Effekt aber keineswegs, denn, wenn die wirkliche Farbe des) Teints mit seinem Schimmer pulsierenden Blutes durch die Pnderanstage durchschlägt, so ergibt das merkwürdigerweise eine überraschende Wirkung von Transparenz. Es wird durch die Bindung des Lila mit dem rötlichen Hauch des Mutes eine kleidsame Nuance von Rosa, oder eigentlich von Mauve, hervorgerufen.
Die Uhrmacherin.
Das Uhrmachergewerbe ist eines jener wenigen, in denen sich bei uns in Deutschland Frauen bisher nur wenig betätigt haben. Im hohen Norden dagegen und vor allem in ber Schweiz gibt es zahlreiche Frauen, die als Uhrmacher- Anen suh ihren Lebensunterhalt erwerben. Vor einer Reihe An Jahttn lernte ich in einem HarzstA>tchen auch einmal A Frau eines sthrmachers kennen, die an seiner Stelle bkr schon lange leidend war, nicht nur das gutgehende Laben-
E-Schwein.
Eine wirkliche Geschichte aus Kindermund. Jüngst frug ich eine kleine Maus:
' „Nun, ist für heut' die Schule aus?
Bist Du auch aufmerksam gewesen?
Und konntest Du auch fließend lesen?
Kannst Tu die biblischen Geschichten Mir auch noch fehlerfrei berichten?
Da sprach die Kleine erst mit Lachen:
„Ach alles, alles kann ich machen,
Das große E und alle Zahlen Tie kann rch wie der Lehrer malen.
Lateinisch lesen kann ich schon.
Nur, Tante, in der Religion Ta war es heute gar nicht schön,
Nein, wirklich, ich muh Dir gestehn.
Wenn ich Dir das erzählen wollte,
Sagt'st rTu, daß ich mich schämen sollte;
Ach, denk nur, Tante, wirklich, nein.
Wir lernten heut' ja vom E-schwein.
Und unser Lehrer, denk nur an.
Er ist doch sonst so'n feiner Mann,
Der hat sogar, wer HLtt's gedacht.
Statt E-schwein E-sau noch gesagt.
Ich aber, Tante, glaube mir,
Erzähle das nur heute Dir.
Dem Lehrer sag ich in's Gesicht,
Sv Unanständiges lern ich nicht. A. S-
— Erster Gedanke. Gatte: „Tie Revision hat Erfolg gehabt, meine Ehre ist gerettet — die Geldstrafe von dreißig Mark hat das Gericht wieder aufgehoben!" — Frau: „Gott sei Tank — was kaufst du mir für die dreißig Mark?"
— Im Metzgerladen. „Ein Pfund Schweinefleisch, recht fett." — „Warum denn so fett, Kleine?" — — „Ja, die Mama sagt, wenn es mager ist, dann ißt der Papa das ganze Pfund allein ans."
Handel und Volkswirtschaft.
Finanzieller Wochenrückblick.
Tie Anschauungen der Börsenspekulation über die nächsten wirtschastlichen Aussichten, besonders über die Lage des Etsenmarktes, gehen fortgesetzt weit auseinander. Die verschiedenen Aeußerungen der Direktoren großer Werke werden so unterschiedlich ansgelegk, daß eine einheitliche Meinung und eine gleichförmige Tendenz im Geschäst nicht auf- kommen kann. Zwar trat auf die scharfen Rückgänge deichten Woche in der neuen Berichtswoche zwar eine gewisse Erholung ein, die in der Hauptsache den Realisierungen der Baissespekulation znzuschreiben ist, aber die Geschäfts- tätigkeit der Börse liegt immer noch darnieder. Tie relative Flüssigkeit des Geldmarktes kam am ehesten noch den Umsätzen in deutschen Fonds zu statten. Von der gebesserten politischen Lage zogen die Bankaktien einigen Nutzen. Eine wirklich gute Meinung bestand fast nur für die Schiffahrtspapiere und Elektrizitätsaktien. Nachstehend die wichtigsten Kursveränderungen: 3proz. Reichsanleihe plus 0,30, 3proz. plus 0,50, 4proz. plus 0,10, 3proz. Württembergs plus 0,30, 3h2proz. plus 0,20, 4proz. minus 0,10, Deutsche Bank plus 0,50, Diskonto und Dresdener Bank plus 1,25, Kanada plus 1,70, Franzosen und Lombarden plus 0,75, Ha- pag plus 0,50, Lloyd plus 2,50, Hansa plus 4,50, rDaim- ler plus 1, Deutsche Massen minus 1, Köln-Rottweil plus 7, A. E. G. plus 4, Siemens und Halske plus 3, Bochum plus 0,50, Gellenkirchen plus 2, Harpen plus 1,50, Hoesch min. 4, Phönix min. 2,50, Rheinstahl plus 1,75, Mulle plus 1.
Für die weitere Ermäßigung der Kaffee Preise waren die großen Zufuhren und das Anwachsen der Borxäte maßgebend. Auch haben- die brasilianischen Offerten eine starke Ermäßigung erfahren. In Hamburg gingen die Termine um 31/2 bis 4 Pf., in Newyork um 45 bis 67 Punkte zurück.
Tie gleichfalls rückläufige Preisbewegung auf dem Znckermarkt hat fast ausschließlich spekulative Gründe, besonders die Abwicklung eingegangener Verbindlichkeiten, dann aber auch widerspruchsvolle Wetterberichte. Tie Magdeburger Termine gaben um 5 bis 12 Pfg. nach.
Auf dem Baumwollmarkt herrschte ebenfalls eiuj- schwache Tendenz. Tie Erntestatistiken sind neuerdings in die Höhe gegangen. Ueber die Konsumaussichten herrscht völlige Unklarheit. Tie Liverpools Termine haben 10 bis 18 Punkte eingebüßt. Das Geschäst aus dem Garn- und Tüchermarkt war schwach und lustlos.
Wirklich fest lagen in der abgelaufenen Berichtswoche nur die Getreidemärkte, teils weil die Exportländer ihre Preise erhöhten, teils auf die zunehmende Nachfrage aus Frankreich und schließlich infolge nachlassenüen Angebotes in Deutschland selbst. In Berlin sind die Wei- zenpreisc um 2V? bis 3 M, die Roggenpreise um 2HZ M gestiegen. Tic amerikanischen Weizentermine haben um 11/» bis 2 Cents angezogen. -
zu wünschen übrig.
Das Hafergeschäft läßt noch viel
Der lila Teint.
'Fnü hat es den Anschein, als sollten Lei uns — chinesische Schönheitsideale zur Geltung kommen. Die Chinesin emittiert ihr Gesicht lila. Dasselbe prophezeit die „Nene Freie Presse" auch für die Europäerin. Das Blatt schreibt: „Das Antlitz „wie Milch und Mut" wird nun bald eine Legende geworden sein. Man findet es banal. Das wäre nun allettoings nichts Neues mehr, denn es gibt in Luser« Zell Frauen genug, die der blühenden Farbe
Konkurse
Johannes Bernhard, Subdirektor in Ochsenhausen, zurzeit in Untersuchungshaft i„ Ravensburg.
Adolf Brügner, Kaufmann in Eßlingen, nun in Düffeldorf. Landauer, Göttlich, jg.. Wirt und Metzger in Heubach der- zeit mit unbekanntem Äufenibalt abwesend.
Johann Georg Lutz, Schuhmacher in Oberreicheubach.
Georg Hahn, alt, Glpsmühlcnbefitzer in Renstcu.
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