Temps" zugeben, daß bei der Handhabung des Gesetzes mancherlei Fehler begangen wurden. Nicht nur vor deut­scher, auch von englischer Seite sind zahlreiche Klagen eingclaufen und dazu kommen, was derTemps" aller­dings verheimlicht, auch Beschwerden der österreichischen Industrie. Tie französische Regierung befaßt sich daher mit einer Prüfung des Artikels und seiner Ausführungsbe- stimmungen, um die bestehenden Härten zu mildern und sie mit den Interessen des französischen Handels, zugleich aber auch 'mit den Gepflogenheiten des internationalen Warenaustausches in Einklang zu bringen.

Rieder Pascha ch. Ter Geheime Medizinalrat Professor Tr. Robert Rieder Pascha ist in Bonn 51 Jahre alt gestorben. Als Schüler des verühmten Pro­zessor Schede bat Rieder im Jahre 1898 von der otto- manischen Regierung die Einladung erhalten, die türki­schen medizinischen Schulen von Grund aus nach deut­schem Muster zu reorganisieren und zu leiten. Trotz aller Schwierigkeiten, die ihm als frenrdem Neuerer bereitet wurden, ist es ihm gelungen, das große Krankenhaus Gülhane in Konstantinopel zu reorganisieren. Nach seiner Rückkehr in die Heimat übernahm Professor Tr. Rieder die Leitung der chirurgischen Abteilung des Kranken­hauses der Barmherzigen Brüder zu Bonn, wo er bis zu seinem Tode tvohnte.

Ledigensteuer: in Lübeck. Die Bürgerschastskom- mission zur Prüfung der Senatsvorlage wegen Erlasses eines neuen Einkommensteuergesetzes beantragt:Ledige Steuerpflichtige, die keine Familienangehörigen ernähren, haben bei einem Einkommen von 2100 bis 10000 Mark einen Zuschlag von 10 Proz. und bei höherem Einkommen einen solchen von 20 Prozent zu zahlen. Verwitwete Steuerpflichtige, die keine Familienangehörigen ernähren, haben bei einem Einkommen von über 10 000 Mark einen Zuschlag von 10 Proz. zu zahlen.

Ungehobelte Politiker. DemPforzheimer An­zeiger" wird aus Wilferdingen berichtet:Am letzten Samstag abend fand imRößte" hier eine Versamm­lung der vereinigten liberalen Parteien statt, in der sich auch wahrere Sozialdemokraten befanden. Tier Sprecher, Herr Landtagskandidat, Gewerbeschulvorstand Fink, setzte sich in einer durchaus sachlichen Rede u. a. mit der So­zialdemokratie und deren Programm auseinander, was den anwesenden Sozialdemokraten offenbar sehr unange­nehm war und heftige Entgegnungen und Anschuldigungen gegen die fortschrittliche und liberale Partei hervorrief. ,.JN Wilferdingen ist keine Grundlage für liberale und demokratische Verein", meinten die Herren Führer Müller und Schäfer,da sämtliche Arbeiter, wenn nicht äußerlich, so doch! innerlich, Sozialdemokraten sind". Das schönste ereignete sich aber, als Herr Fink und seine Begleiter sich ans den Heimweg begaben und vor dem Dorfe aus dem S tr as en gr ab en her aus mit einem Hagel faustgroßerSteine empfangen wurden. Es ist nur dem Zufall zu verdanken, wenn sich kein Unglück er­eignete Die Begebenheit ist sehr zu bedauern. Wenn schon die sachliche Kritik eines Parteiprogramms Zu solchen Erregungen und Ausschreitungen führt, so spricht das von mangelnder politischer Schulung und bedenklichem Cha­rakter. Derlei Vorkommnisse sind vom allgemeinen Stand­punkte aus, aber auch im Interesse eines mit anständigen Mitteln zu führenden Wahlkampfes ungemein zu beklagen."

Mannheim, 25. Aug. Bei der Firma Benz n. Co. wurden große Unterschlagungen und Diebstähle von Ma­terialien aufgedeckt. Eine Anzahl Personen wurden ver­haftet. Ter Schaden, den die Firma erleidet, wird auf über 100 000 Mark geschätzt.

Baden-Oos, 25. Aug. Eine heute mittag hier ab- gehalteue sehr stark besuchte Vertrauenskonferenz der Zen­trumspartei das 8. badischen Reichstagswahlkreises Ra- itatt-Baden stellte den Fabrikanten Neu Haus-Schwetz­ingen einstimmig als Kandidaten auf. Der Wahlkreis wurde bisher durch den kürzlich verstorbenen Prälaten Tr. Lender im Reichstag vertreten.

München, 25. 'Aug. Ter Führer der deutschen ant­arktischen'Expedition, Oberleutnant Filchiner, ist zum Hauptmann befördert worden.

Ausland.

Eine Erklärung der Prinzessin Louise von Coburg.

Prinzessin Louise von Koburg veröffentlicht eine Er­klärung, daß die Strafanzeigen gegen sie den Zweck ver­folgen, sie mürbe zu machen, damit sie jeden Vergleich mit Belgien akzeptiere. Sie sei von den Anzeigern schwer geschädigt und bewuchert worden. Vom Referendar Dr. iJnhoffen in Berlin habe sie 400000 Mark erhalten, 300000 Francs jedoch Zurückgezahlt und über ein Jahr Jnhoffens luxuriöses Leben bestritten. Jetzt verlange er noch eine Million. Sie hoffe, ihren Prozeß gegen den belgischen Staat ?u gewinnen. Aehnlich' wie mit Jnhoffen stehe es mit anderen Gläubigern, die zusammen 17 Mil­lionen Francs verlangen; sie habe aber nur 5 Millionen bekommen. Ihre Mobilien aus dem Nachlaß des Königs Leopold, die von den Gläubigern mit Beschlag belegt wurden, werden auf acht Millionen geschätzt, so daß alle Gläubiger gedeckt sind.

Ein Wirbelsturm hat die Gegend von Mes- siina heimgesucht. Regen und Hagel haben in der nach dein Erdbeben von l908 größtenteils aus Holz errichteten neuen Stadt großen Schaden verursacht. Man vermutet, daß auch jetzt 'Menschenleben zu beklagen sind. Die Bevöl­kerung befindet sich in großer Aufregung.

London, 25. Aug. Ein ernster Streik, der das Londoner Baugeschäft in Mitleidenschaft zieht, ist heute nusgebrochen, da 5000 Malergehilfen, die dem Vereinigten Malerverbande angehöreu, zugleich mit 5000 Nichtorgani­sierten die Arbeit uiedergelegt haben.

Wien, 25. Aug. Das Landes geeicht verurteilte om italienischen Pfarrer Salvadori aus Salv am Gardasee wegen Spionage zu 18 Monaten Kerker.

Belgrad, 25. Aug. Heute nachmittag überreichte der rumänische Gesandte Filality im Beisein des Minister­

präsidenten Pasitsch in feierlicher Audienz dem König Peter die Kette des Ordens Karls I., sowie ein eigenhän­diges Handschreiben des Königs von Rumänien.

Madrid, 25. Aug. Tie spanische Regierung hat jetzt das vor einigen Tagen angekündigte Dekret ver­öffentlicht, das die Höchstzahl der Arbeitsstunden, auf 60 sestlegt. Die Arbeitgeber, die gegen dieses Dekret ver­stoßen, werden zu Geldstrafen verurteilt, die in die Kassen der Invalidenversicherung fließen. Der Ausstand in Katalonien ist fast vollkommen erloschen; nur in einzelnen Orten streikt noch ein Teil der Weher.

Stockholm, 25. Aug. WieAfton-Bladet" meldet, wird der Kronprinz, begleitet von einer Abordnung von 3 Offizieren als Vertreter der schwedischen Armee, der Einweihung des Völkerschlachtdenkmals in Leipzig bei­wohnen.

Württemberg.

Arbcitsmarkt in Württemberg. Tie Lage auf dem Arbeitsmarkt in Württemberg hat sich, einer Blät­termeldung zufolge, im Monat Juli gegenüber dem Vor­monat abermals verschlechtert. Die Zahl der männlichen und weiblichen Arbeitssuchenden hat sich vermehrt, da­gegen die Zahl der offenen männlichen und weiblichen Stellen vermindert. Auf 100 offene Stellen kamen im Monat Juli 1913 183 männliche und 83 weibliche, im Juni 1913 146 männliche und 77 weibliche, im Juli 1912 115 mäunliche und 71 weibliche Arbeitssuchende.

Wahl der Krankenkassenausschüsse. Das Ober­versicherungsamt in Stuttgart hat durch! einen Erlaß vom 5. August ds. Js. angeordnet, daß bei den neu­errichteten und bei jenen Ortskrankenkaffen, die als' all­gemeine Ortskrankenkassen im Sinne der Reichsversiche- rnngssrdnung ausgebaut wurden, die Wahl der Aus­schußmitglieder tunlichst im Oktober 1914 vorzunehmen sind. An dieser Wahl dürfen sich nicht nur die voll­jährigen Mitglieder der alten Kassen, sondern auch! jene volljährigen Personen beteiligen, die erst ab 1. Januar 1914 Mitglied der allgemeinen Ortskrankenkasse werden. In Betracht kommen besonders die Dienstboten, die länd- iiud forstwirtschaftlichen Arbeiter und unständigen Tag­löhner als neue Kraukenkassenmitglieder. Auch jene Ar­beitgeber, die versicherungspflichtige Personen beschäftigen, die jetzt schon Kassenmitglieder sind oder es erst ab 1. Januar 1914 werden, können sich an der Wahl beteiligen und können gewählt werden.

Zur Entlassung. Tie am 8. August beim Armee­korps einberusenen Reservisten kommen am nächsten Don­nerstag, den 28. August zur Entlassung. Am W. August rücken die gleiche Anzahl Mannschäften des Beurlaubten­standes zu den größeren Hebungen und zu den Herbstma­növern beim Armeekorps wieder

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Stuttgart, 25. Aug. Gestern abend fand eine unter seltsamen Umständen einberusene Versammlung der bür­gerlichen Kollegien statt, deren Vorsitz Oberbürgermeister L a ute n schl ag er hatte, der ihretwegen aus dem Ur­laub nach Stuttgart gekommen war und der heute nacht wieder abreiste. Es handelte sich um den GR. Sigloch- der von auswärts einen Ruf erhalten hatte, durch dessen Annahme er sich finanziell ganz wesentlich besser stellen würde, als ihm in Stuttgart gewährt werden kann. Tie gestrige Verhandlung hatte lediglich den Zweck, Unter­lagen zu schaffen, auf Grund von denen mau Herrn Sig­loch auch seitens der Stadt ein Angebot machen kann, das ihn in den Diensten der Stadt halten könnte. GR. Sigloch, der als technischer besoldeter Gemeinderat vor nunmehr etwa fünf Jahren in städtische Dienste trat, hat sich durch seine aufopfernde Mitarbeit bei einer gan­zen Anzahl von großen städtischen Unternehmungen Kläranlage und Schwemmkanalisation, Ausbau des Stra­ßenbahnnetzes, Schulneubauten u. a. m. so große Verdienste erworben, daß die Stadt alles Interesse hat, ihn zu halten.

Stuttgart, 25. Aug. Nachdem die schottischeKara- vane" schon am Freitag früh nach Bern abgereist war, folg­ten am Samstag 69 weitere Teilnehmer am Stuttgarter Kongreß unter Führung der Herren Strauß und Vorder­mayer. Abends, nach der Ankunft in Bern, fand im Kasino ein Begrüßungsabend statt. Am Sonntag wurden vormit­tags Gottesdienste abgehalten (hebräisch, protestantisch und katholisch). Um 3 Uhr nachmittags wurde der 9. internatio­nale Esperantokongreß eröffnet. Ter Urheber der Esperan­tosprache hatte sich diesmal mit seiner ganzen Familie zum Weltfest der Esperantisten eingesunden. Das Kongreßpro­gramm ist ein arbeitsreiches: außer den drei eigentlichen Arbeitssitzungen werden nicht weniger als 28 internationale Fachverbände ihre besonderen Sitzungen abhalten, so die Angehörigen des Roten Kreuzes, die Aerzte, die Sozialisten, Katholiken, die Wissenschaftler, Vegetarier, öffentliche Be­amte, Lehrer, Studenten, Guttempler usw. Ter Mittwoch ist für einen Ausflug nach Jnterlaken vorgesehen. Bei diesem Kongreß findet erstmals ein Redner-Wettbewerb statt.

Lausten a. N., 25. Aug. Ter erst kürzlich aus dem Gefängnis entlassene, arbeitsscheue, etwa 30 Jahre alte Gut­jahr treibt hier schon wieder sein Unwesen. Ter Tagedieb lebt einzig und allein vom Raube, sein Lager hat er mei­stens in den Scheunen. Er holt sich bei den Bauern Most und Brot, auch den Wein und sonstige Getränke verschmäht er ^nicht, falls er .sie findet, die Metzger müssen ihm un­freiwillig die Schinken und Würste dazu liefern. Hat der Bursche gut gegessen und getrunken, so bietet ihm eine Zigarre oder Zigarette, die er irgendwo mitgehen hieß, noch besonderen Genuß. Eine Reihe von Diebstählen, die in letzter Zeit vorkamen, sind zweifellos auf das Konto Gut­jahrs zu schreiben. Tie Polizei ist eifrig hinter dem Ein­brecher her, auch der Polizeihund wurde auf seine Spur gelenkt. Es gelang aber leider noch nicht, seiner habhaft zu werden.

Brackenheim, 26. Aug. 252104 Mark betragen im Konkurs des früheren Schultheißen Bosch in Stockheim die unbevorrechtigten Forderungen. Ihnen steht ein Mas­senbestand von nur 12314 Mark gegenüber, wovon auch noch die großen Konkurskosten abzuziehen sind.

Kleiningersheim, 24. Aug. Bei der am Samstag statt- gesundenen Schultheißenwahl haben von 102 wahl­berechtigten Bürgern 93 abgestimmt. Ernst Haller, Ver­waltungskandidat in Steinheim, wurde mit 64 Stimmen ge­wählt. Gemeindepfleger Mollenkopf-Kleiningersheim er­hielt 29 Stimmen.

Edingen, 25. Aug. Eine ähnliche Erscheinung, wie wir sie vor einigen Tagen aus Rottweil berichteten, wurde iu Ebingen bei dem gestrigen Gewitter wahrgenommen. lim 4 Uhr erfolgte ein Donnerschlag mit langanhaltendem Rollen, während zu gleicher Zeit die Häuser leicht zitter­ten und Gegenstände klirrten; es wurde vielfach die Ver­mutung ausgesprochen, daß eine leichte Erdbewegung ein- getreten sei. Nachts um 11 Uhr entlud sich nochmals ein fürchterliches Wetter; minutenlang war der Himmel ein Flammenmeer, knallende Donner schreckten die Leute, ein scharfer Nordsturm begleitete den wolkenbruchartigen Regen und prasselnd flogen Hagelkörner gegen die Fenster. Scha­den wurde zwar nicht angerichtet, nur konnten die Schächte die Wassermengen da und dort nicht fassen.

Oberndorf, 25. Aug. Stadtschultheiß Sulzmann beabsichtigt, wegen seiner angegriffenen Gesundheit zurück­zutreten.

Nah und Fern.

Dynamitexplosion.

Bei Trems in der spanischen Provinz Lerida explo­dierte ein Tynamitdepot einer amerikanischen Ballgesellschaft, die dort große Fundamentierungsarbeiten ausführt. Tie Explosion wurde in einer Entfernung von zwei Stunden im Umkreise gehört. Ter Wächter des Depots ist mit in die Luft geflogen und wurde vollständig zerrissen. Nur einzelne Körperteile konnten später ausgesunden werden. Mehrere in der Nähe beschäftigte Arbeiter wurden schwer verletzt.

Harry Thaw wird in Freiheit gesetzt.

Nach einerTimes"-Meldung aus Montreal wird Harry Thaw am Mittwoch gegen Stellung einer Kaution in Frei­heit gesetzt werden. Einer der Anwälte Thaws hatte in Ottawa eine längere Unterredung mit dem Minister des Innern. Er hat es durchgesetzt, daß sein Mandant das kanadische Gebiet unbehelligt verlassen und seine Reise fort­setzen darf, 4vohin es ihm beliebt. Er wird nur bis zur Grenze von einem Beamten der Einwanderungsbehörde be­gleitet werden.

Kleine Nachrichten.

Am Samstag abend ereignete sich vor der Wirtschaft zum Ochsen in Böblingen ein schwerer Unfall. Als ein mit Herren aus England besetztes Automobil, das sich auf dem Wege nach Bukarest befand, vorbeifuhr, sprang das vierjährige Mädchen des Gutsinspektionssuhrmanns Gann über die Straße, wurde von einem Rad des Autos erfaßt und am Kopf schwer verletzt. Tie Herren fuhren mit dem Kind zunächst! zum Medizinalrat Andrassy und von dort ins Bezirkskrankenhaus.

Spiel und Sport und Luftschiffahrt.

Das Genter Rrrderrnatch.

Aus Gent wird gemeldet: Bei dem stattgehabten Heraussorderungsmatch im Vierer ohne Steuermann zwi­schen dem Mainzer Ruderverein (L. Eismayer, O. Cordes, Vetter, W. Furthmann) und dem Züricher Graßhoppertlub (W. Schweller, P. F. Schund, Dr. M. H. Rudolf, H. Walter) siegte die Zürcher Mannschaft in 7:35 mit zwei Längen Vorsprung. Mainz, das 7:40 brauchte, führte bis zu 1000 Meter.

Duldung einer strafrechtlichen Handlung."

Obwohl die englische Regierung die Witwenver­brennung in Indien verboten hat, kann sie das Verbot dH) nicht durchführen. Vier Indier waren jüngst vor den: Gerichtsbos in Manipuri angeklagi, der Witwe eines verstorbenen Indiers behilflich gewesen zu sein, sich aus dem Scheiterhaufen, der den Leck» des Dahingeschie­denen um lohte, m den reinigenden und sühnenden Mam­men zu opfern. 1500 Zuschauer wohnten dem Schau­spiel bei; man versuchte die Witwe, die sich in das Feuer stürzen wollte, zurückzuhalten; aber sie bedrohte die Männer mit so schweren Verfluchungen, daß sie sie, von Furcht gebannt, gewähren ließen. DieseDuldung einer strafrechtlichen Handlung" brachte die Leute vor Gericht, wo sie gestanden, der drohende Fluch des Himmels hätte sie mehr erschreckt als die Strafe des irdischen Richters. Man ließ Milde walten und verurteilte sie zu Gefängnisstrafen von 18 Monaten bis 2 Jahren. . , , ,

Berlin, 25. Aug. 1000 Mark für eine Ohrfeige lautete das Urteil des Berliner Kammergerichts in einer Mage wegen Körperverletzung und Beleidigung gegen den Tr. med. Max Webe r, zur Zeit in München. Dr. Weber hatte vor mehreren Jahren in Charlottenburg in einem Cafs ein erregtes Gespräch mit einem an der Technischen Hochschule in 'Charlottenburg immatrikulierten griechi­schen Studenten Peter Aristides, wobei er seinen Geg­ner ohrfeigte. Eine Einigung durch ihre Rechtsanwälte vor dem Berliner Schöffengericht und der Strafkammer des Landgerichts kam nicht zustande. Das Kammergericht verurteilte nun den Tr. Weber zu einer Geldstrafe von 1000 Mark.

Handel und Volkswirtschaft.

Landesproduktenbörse Stuttgart.

Bericht vom 25. August.

Die Stimmung auf dem Getreidemarkt hat sich in der ebge- laufenen Woche fester gestaltet, da das Regenwelter bis in die letzten Tage hinein anhielt und sich die Ernteschäden dadurch noch wesent­lich vergrößerien- Außerdem waren Rußland und Amerika mit ihren Angeboten zurückhaltender und im Preise etwas höher. An der heutigen Börse und auch die Woche über war stärkere Nachfrage für guten greifbaren Weizen vorhanden. Es wurden größere Posten umgesctzt. In neuer, inländischer Ware konnte sich noch kein Geschäft entwickeln. Wir notieren: Weizen württ. alt 20 -21 M, fränk 20.50 bis 21 M, bayr. 21-22 50 M, niederbayr. alt 23 M, Ulka 21 bis

24.50 M, SaxonSka 24.50-25 M, Azima 23.75-24.25 M, Laplata 23.50-24.25 M, Weizen, Kansas 11 24-24 50 M, Weizen, Mani­toba II 24.25-24.75 M, Kernen alt 20-21 M, Roggen, neu 17 bis 18 M, Futtergerste 1815.50, Hafer, würtl. 151? M, Hafer, ruff. 1921 M, Mais, Laplata 15.50 15.75 M. Mehl mit Sack, Kassa mit 1 Proz. Skonto (Württ. Marken. Tafclgries 34 35 M, Mehl Nr. 0: 34-35 M, Mehl Nr. 1: 33 34 M, Mehl Nr. 2: 32-33 M, Nr. 3 : 30.50-31.50 M, Nr. 4. 27-28 50, Kleie 9 bis

9.50 netto Kaffe ohne Sack.