von der Erklärung des Generalstreiks für den 14. April aüz U sehen...,,,In einem Aufruf wird der Hoffnung Ausdruck gegeben, üaß es den Bürgermeistern in ihren, »nt der Regierung eingeleiteten, Verhandlungen, gelingen möge, die Zusage zu der Wahlreform zu erhalten. Die sozialdemokratische Parteileitung bezeichnet den Streik als ansgeschoben, nicht aber als ausgehoben.

Amsterdam, 7. März. Die Verwaltung des Nie­derländischen Bundes für Frauenstimmrecht hat einen offenen Brief au den Francnstimmrechtbund in London gerichtet, worin der Bund gegen die Gewalttaten der englischen Suffragetten protestiert.

Jokohama, 8. März. Eine gewaltige F e ue r s b r >r nst hat im Geschäfts viertel der Stadt die Börse, mehrere Seidenspinnereien und Bankhäuser, sowie etwa 250 andere Gebäude eingeäscherk. Der Schaden wird auf eine halbe Million Heu geschätzt,

London, 8. März, Die Anhängerin des Frauenstimm­rechts, die ougeklagt war, den Teepavillon im Botani­schen Garten in Brand gesteckt zu haben, wurde heute zu 18 Monaten Gefängnis und zu den Kosten d^ Verfahrens verurteilt.

Württemberg.

Dieustnach richten.

Der König hat den Landgerichtspräjidenten v. Mayer in Ravensburg zum Mitglied des Etaatsgerichtshoss ernannt. Am 7. März wurden die Hauptlehrer Mack in Freudenstadt uiü> Schumann in Aalrheim OA. Ellwangcn in den Ruhestand versetzt.

Aus Sen Kommissioneit.

Am Freitag wurde in der Fiiianztommission die Be­ratung des Kiilletats beendet. Tie von der Regierung ausgestellten Grundsätze für die Kerwjlligung non Staats b e i tr ägen an bedürftige Gemeinden zur Be­soldung der Volks sch ullehrcr in welchen gegen früher eine gewisse Steigerung dieser Beiträge wie auch eine gerechtere Abstufung entsprechend der verschieden­artigen Leistungsfähigleit der Gemeinden znm Ausdruck kommt, wurde m,r einen, Antrag des Referenten .Keil, der die volle Zurechnung der Verbrauchsabgaben fordert, einstimmig genehmigt. Lin Redner der Bolkspartei wies aus die missliche Lage vieler abgelegenen kleinen ländlicks-en Gemeinden hin, wo hohe Umlagen und vielfach säst keine Verdicnstgelegenheiten bestehen, er forderte hier besondere Berücksichtigung. Für Beiträge an bedürftige Gemeinden zu Schulhausbanten sind im Etat vor­gesehen jährlich 250 000 Mark.. Obwohl der Kultmi- uister znm Ausdruck brachte, daß damit alle Gesuche be- iriedigt wurden können, zumal noch Restmittel vorhanden sind, wurde einstimmig die Bereitwilligkeit ausgespro­chen, einer Erhöhung dieser Exigenz bis auf 300 000 Mar! die Znsnmmnng zu erteilen. Kapitel 58 Land­wirtschaftliche Anstalt in Hohenheim wurde mir einer geringfügigen Aenderung akzeptiert. Im Kap. 60 Landwirtschaftliche W i n t e r sch u l e n, sind die Mittel für eine neue einttassige, im Tonaukreis zu er­richtende Schule angesordert. Dieselben werden genehmigt.

Ter vo l ksw i rLichaftliche Ausschuß stimmte gestern nach langer Debatte folgender Resolution Kiene zu: l. Tie Kammer erklärt sich einverstanden mit der Verwendung deMMni Schlachthaus-Areals zur Irri ch t n n g de s P o j^y eckamtes mit Postzollamt, zur Errichtung des Paketbestellamts und zur Er­stellung eines Gebäudes der Generaldirektion mit ihren Hilssburcaus. 2. Sie ersucht die Regierung jür die Errichtung der .Telegraphenwerkstatte nicht den Rebenberg, sondern einen anderen, mehr an der Peripherie der Stadt gelegenen Platz ins Auge zu fassen. Weiter wurde noch die Exigenz von 200000 Mark zum Bau eines Posthanscs bei dem Bahnhof Tü­bingen ohne Widerspruch genehmigt.

Handwerkskammer Reutlingen.

Ter Vorstand der tzmrdwerkskammer Reutlingen faßte in ferner letzten, in Anwesenheit des stellt). Staatskom- imssars Reg.-Rat Tr. Abele abgehaltenen Sitzung fol­gende Beschlüsse, l. Ein Bedürfnis für die in der Abgeordnetenkammer' beantragte Errichtung eines Lan­des kr e d r tin st it u t s, das nrittels Staatshilfc dem strebsamen und kreditwürdigen Mittelstand einen billigen Kredit gewähren soll, kann die Kammer nicht aner­kennen. 8. Eine große Anzahl meist norddeutscher Fach­verbände aus der Schuh- und Lederindustrie, haben an den Reichstag und Bnndesrat eine Eingabe gerichtet, in der sie den Minderkaufleutcn (Handwerkern usw.) unter Abänderung des § 4 des H.G.B. die Buchführungs- Pflicht anserlegen wollen. Der Vorstand steht dieser Forderung im Prinzip sympathisch gegenüber, hält jedoch angesichts der tatsächlichen Verhältnisse die Durchführung oieser Forderung in absehbarer Zeit für unmöglich und bittet die K. Staatsregierung, der Eingabe keine weitere Folge zu geben. 6. Die Kaminfegermcisteror- g an isation des Landes erstreben eine einheitliche Ab­nahme der Meisterprüfungen im Kaminsegergewerbe. Un­ter Berücksichtigung der besonders gelagerten Verhältnisse nn Kaminfegergewerbe enrpfiehlt der Vorstand die Er­richtung eines staatlichen Prüfungsbehörde in Sachen des 8 733 G.-O., die aber nicht einer Fachschule anIegliedert werden darf. 4. Dem Deutschen Werfbunde tritt die Kammer als Mitglied bei.

Einführung des neue« Gesangbuchs. Als

Zeitpunkt für die Einführung des neuen .Gesangbuchs ist der Sonntag 18. Mai 1913 in Aussicht genommen. Wie uns -nitgeteilt wird, tritt mit diesem Termin zunächst tine längere Emsührungszeit ein, in der im Gottesdienst Lwder gewählt werden, die sowohl im alten als im neuen Gesangbuch enthalten sind und nach beiden gesungen werden können. kann also in dieser Uebergangs- zcit auch Fas alte 0,. sangbuch noch weiter benützt werden.

Stuttgart, 8. März. Von den bei dem Untergang des Torpedoboots8. 178" Verunglückten ist der Abev- watrose A'rh, laut Meldung aus Berlin, in Ried­bach QA. rabronn, beheimate.

Stuttgart, 7. März. Nachdem im August d. I, ein Deutscher Espcrantokongrrß in Stuttgart als Bor­kongreß der internationalen Tagung in Berlin geplant ist, wird beabsichtigt, im Jahre 1916 zum Regierungsjubiläum des Königs von Württemberg einen internattonalen Kon­greß in Stuttgart abzuhalten. Der Verband Deutscher Papier- und Schreibwarenhäudler (Sitz in Düsseldorf) Witt» seine diesjährige Tagung in Stuttgart abhalten. Die Ver­bandstage werden regelmäßig aus Händlerkreiftn aus ganz Deutschland sehr stark besucht.

Eßlingen» 7, März. Der Eßlinger Volkszeituug zu­folge hatte sich das Oberamt Eßlingen auf Grund einer vom Stadtpolizeiamt erstatteten Anzeige mit der Verunreinigung des Neckars durch Latrine zu beschäftigen. Dem Latrinen- unternehmer Wohlfahrt ist, nach den dem Blatte gewordenen Mitteilungen, vom Oberamt wegen Übertretung des Wasser­gesetzes die höchste Strafe, die das Oberamt verhängen kann, 150 Mark Geldstrafe, zudiktiert worden.

Neckarrems, 7. März. Aus der unter den vielen Be­werbern um die Ortsvorsteherstelle veranstalteten Vorwahl sind die beiden Kandidaten Beeg - Böhringen u. Stcimle- Hochberg mit den meisten Stimmen hervorgegangen. Die cnogllltige Wahl findet am 14. März statt.

Tübingen, 7. März. Die bürgerlichen Kollegien ha­ben einstimmig beschlossen, alle hier lebenden Veteranen von 1866 und 1870 nnd deren Witwen anläßlich der Jahrhun­dertfeier der Befreiungskriege von der Wohnsteuer zu be­freien.

Calw, 7. März. Die bürgerlichen Kollegien beschlossen in ihrer gestrigen Sitzung den Bau eines neuen Real- p r o g ym n a si u m s. Der Bau soll ans den Platz des alten Krankenhauses kommen, das, wenn bis Spätjahr das neue bezogen werden kann, niedergerissen wird, lieber die Baukosten sind noch keine Voranschläge vorhanden. Line Kommission wird zunächst mit Architekten in Verbindung treten. In derselben Ätzung machte der Bürgerausschuß­obmann Privatier Gustav Wagner die Mitteilung, daß er zu dem Bau 50 000 Mark spenden werde, aus deren Zinsen die Kosten zum Teil getilgt werden sollen.

Sinrmersfcld OA. Nagold, 7. März. Bei der gestri­gen Ortsvorst eher Wahl wurde Landjäger Mexger mit 67 von 88 Stimmen gewählt.

Oberndorf, 7. März. Die Waffenfabrik ist gegenwärtig derart scharf beschäftigt, daß mit Ueberstunden gearbeitet wird. In einzelnen Abteilungen geht seit Anfang dieser Woche der Betrieb ununterbrochen Tag und Nacht fort.

Ellwangcn, 7. März. Der langjährige Vorstand der Landarmenbchörde für den Jagstkreis, Obqcrcgierungsrat a. D. Entreß, ist gestern, 62 Jahre alt, gestorben.

Ebingen, 7. März. Die erste Belegung des neuen Truppenübungsplatzes für das badische Armee­korps aus dem Heuberg erfolgt anfangs Mai. Die Bar­rackenbauten sind so ziemlich vollendet. Major Held vom 40. Infanterieregiment in Rastatt hat vorläufig die Kom- mandanturgeschäfte übernommen. Der 4400 Hektar große und mehr als 30 Kilometer im Umfang messende Truppenübungs­platz wird zuerst von den Infanterieregimenten 169 und 170, die die 84. Jnfanreriebrigade bilden, bezogen werden. Der Truppenübungsplatz ist noch höher als der württem- bergische bei Münsingen. Sein höchster Punkt liegt 975 Meter hoch, das Barrackenlager bei Stetten am Kalten Markt über 800 Meter.

Ulm, 7. März. Die hiesige Sozialdemokratie hat in einer eigens cinberufenen Versammlung sich mit dem Verbot der Mitwirkung einer hiesigen Rcgimentskapelle an der vom Arbeiterbildungsausschuß veranstalteten Fledermausaus- sührung im Skadttheater besaßt und einstimmig eine Pro­testresolution angenommen.

Nah und Fern,

Raubanfatt.

Vor dem Haupteingang des Kleinen Hauses der K. Hos- theater in Stuttgart gingen abends zwei junge Mädchen in den Kgl. Anlagen ihres Weges, als ein junger Mensch hinzu«ösprang und der einen Dame ihre Tasche entreißen wollte. Es kam zu einem Handgemenge, während dessen die Ucbersallen? den Geldbeutel ans dem Täschchen zu reißen vermochte. Der Täter entkam mit der leeren Tasche. Aus die Hilferuft eilten zwar Fußgänger k^rbei,. der Vorgang hatte sich aber so schnell abgespielt, daß es nicht mehr ge­lang, den Täter zu erwischen.

Eine peinliche Verhaftung.

Eine sehr peinliche Verhaftungs-Affäre hat sich in Karlsruhe abgewickelt. Auf der russischen Gesandtschaft fand beim Staatsrat Graf v. Brevern de la Gardie aus Anlaß der Romanow-Feier eine Galatafel statt, zu der auch der russische Konsul in Mannheim, Herr v. Zur Mühlen, eine Einladung erhalten hatte, der zu Ehren des Tages seine große Staatsuniform anlegte, zu der er auch einen Degen trug. Um Aussehen zu vermeiden, hatte er über die Uniform einen schwarzen ZivilpaletoiMgezogen und einen schwarzen Hut aufgesetzt. Der breite. Me Streifen an der Hof; und die Degenspitze wurde jedoch nicht ganz verdeckt und so kam es, daß Herr v. Zur Mühlen bei seiner Ankunft auf dem Bahnhof den Verdacht der Polizei erregte und verhaftet wurde. Erst nach genügender Ausweisung erfolgte die Frei­lassung.

Ei« Chauffeur von einem Auto totgcdrückt.

In der Nähe von Memmingen ereignete sich ein schweres Automobilunglück. Der Chauffeur Kuglcr brachte im Auto des Medizinalrates Moosbrugger zwei Herren von Leuchtkirch nach Augsburg. Bei einer scharftn Kurve fuhr er mit einer derartigen Wucht gegen einen Baum, daß sich das Auto überfchlug. Es wurde vollständig zertrümmert. Während die beiden Mitfahrenden herausgeschlcudrrt wurden und nur leichte Verletzungen erlitten, kam der Chauffeur unter das Auto, das ihm den Brustkorb eindrückte. Er war sofort tot.

Born Raubmörder Ltcrnickck.

Immer wieder taucht das Gerücht auf, daß Stcrnickel an alten Verbrechen beteiligt sei, die bisher noch keine Auf­klärung gesunden haben. Ueber einen neuen Fall wird dem Berliner Tageblatt" aus Schleiden gemeldet: Im Jahre 1908 wurde in dem alten Wachthäuschen auf der Landstraße von Schleiden nach Reifferscheid in der Eiftl der hochbetagte Wirt mit einer Flasche erschlagen und dann er­drosselt- Ter Raubmord ist bis heute ungcfühnt gebliebem Nach den letzten Ermittlungen verdichtet sich der Verdacht, daß es sich um eine weitere Bluttat Sternickels handelt, der bei seinem Aufenthalt in der Rhcinprovinz wiederholt auch die Eiftl besucht hat.

Schwere Explosionskatastrophe im Eiscnbahuzug.

Lcmberger Blätter melde» aus Warschau, daß auf der Station Rudna eine Explosion infolge der Unvor­sichtigkeit eines Ruthenen stattgefunden hat. Eine Flasche Benzin explodierte in einem Wagen und setzte diesen in Brand. Die entsetzten Passagiere sprangen unter Hilferufe» aus den WtGEerchern des fahrenden Zuges. Ei« Kind ist vollständig verbrannt,, vier Fahrgäste mußten

rn hoMungslowm Zustand in ein Krankeichaus übergesühtt werden, 15. weitere Personen wurden mehr oder weniger schwer verletzt.

Großfeuer in Kairo.

Nach Lonoon wird gemeldet, daß in einer meist von Arabern bewohnten VorstadtvonKalro Feuer ausbrach, das sich bei dem starken Wind schnell verbreitete und 250 Häuser ein äscherte. Es brannte 18 Stunden lang, 12 Personen sind umgekommcn. Ueber 5000 Eingeborene sind ohne Obdach und lagern im Freien vor der Stadt.

Menu» Nachrichten.

Auf der Schcambecger Steige nahe bei Oberndorf ver­brannte das Automobil des Autodroschkenbesitzers Josef Gluck von Lahr in Baden.

In Le in zell bei Gmünd ist ein Doppelwohichanst von G. Weller und A. König aus unbekannter Ursache in Brand geraten und vollständig eingeäschert worden.

In Schorndorf ist die Frau des Holzhändlers Holz aus der Treppe ausgeglitten und abgestürzt. Sie erlitt so schwere Verletzungen, daß sie starb, ohne das Bewußtsein wieder zu erlangen.

In Schramberg wollte der bei den Bahnbaurrn be­schäftigte, verheiratete Telcgraphenvorarbciter Ehr. Zeitz- inger von Freudensiadt, Vater von 5 Kindern, einen nicht losgegangcnen ^Schliß untersuchen, als plötzlich die Ladung losging und Seitzinger mehrere Meter weit fortschleuderte. Der Unglückliche brach beide Füße und erlitt an Kops und Händen schwere Verletzungen.

Beim Heidelberger Bahnhosneubau am Kaclstor stürzten große Erdmassen ein und begruben 4 Arbeiter unter sich. Drei Aröettcr konnten durch sofort vorgenommene Rett- ungsarbciten hervorgehott werden, der vierte Verschüttete, der 21jährige Arbeiter Jul. Lenz, der zum erstenmal beim Bahnhosbau beschäftigt war, könnt» nur als Leiche geborgen werden. ^

Gerichtssaal.

.Heilbrou«, 7. März. Der verheiratete Eisenbahusta- tronsarbeitcr Gustav Zeller von Honhardt, wohnhaft in Böckingen, hatte sich wegen zweier Verbrechen wider die Sitt­lichkeit zu verantworten. Der Angeklagte, der wegen Sitl- lichkeitsvcrbrechen vorbestraft ist, hatte aus dem Güterbahn­hol zwei schulpflichtige Mädchen an sich gelockt und an ihnen unzüchtige Handlungen vorgenommen. ,Er wurde zu l Jahr Gefängnis und 3 Jahren Ehrverlust verurteilt.

Stratzlmrg, 8. März. In zweitägiger Verhandlung wurde das Geschwisterpaar Mathis, das wegen Kurpfu­scherei unter Anklage stand, wegen Wahrsagens zu 10 Mark Geldstrafe verurteilt, dagegen leider wegen der Arzklage des Betruges freigesprochen, da die zahlreichen Entlastungszeu­gen, Leute aus allen Ständen, übereinstimmend aussazle», 'kein Arzt habe ihnen mehr helfen können. Tie Tränke, welche den Patienten verabreicht wurden, bestanden aus ge­wöhnlichen Garteckkräutern, die mit Malaga angesetzt wurden.

Berlin, 6. März. Dre achte Strafkammer des Land­gerichts 3 Berlin verurteilte den 10 Jahre alten Paul Eckel aus Schömberg zu drei Monaten Gefängnis. Er hatte eine« kleinen Mädchen, das zum Einholen ausgeschickt worden war, auf der Straße 10 Pfennig entrissen. Die Verurteilung, ist allerdings bedingt erfolgt, und die «trafverbüßung wirb dem Knaben bis zu seinem 16, Lebensjahr eventuell er­lassen werden.

Breslau, 7. März. Der Händler Hans Gevpert, der in der Nacht zum 16. Januar seine Ehefrau er­mordete, wurde vom Schwurgericht zum Tode ver­urteilt.

Spiel uud Sport uud Lrrftschiffuhrt

' Französische Polarforschungcn im Acroplan.

Im Gegensatz zu dem Plane d§Z Grasen Zeppelin, mit dem lenkbaren Luftschiff einen Vorstoß nach dem Nordpol zu unternehmen, planen die Franzosen, Flugma- jchincn bei der Erforschung der nördlichen Polargcgeu« den zu verwenden. Im Juni wird eine französische Expe­dition unter Führung Jules de Payers die Stadt Le Havre verlassen, um vom Franz Josephs Archipel aus einen Vor­stoß nach Norden zu unternehmen. Die Expedition gedenkt nicht, den Nordpol zu erreichen, sondern sich mit Unterstütz­ung des Unterrichtsministeriums der hydrographischen, ozea- nographischen, biologischen und geologischen Erforschung der Gegend zu widmen. Die Expedition wird zwei Flug­apparate mit sich führen. De Payers erklärt zwar, daß vorläufig nur Versuche darüber angcstellt werden sollen, ob die Flugmaschine in die nördliche Eisregion erfolgreich Vordringen kann. Sollte dies der Fall sein, dann werden die beiden Flieger sicherlich versuchen, durch einige kühne Vorstöße möglichst weit nach Norden Sorzudnngen.

Fricdrichsyaseu. 8. März. Das für die Militärver­waltung erbaute LuftschiffL. Z. 16", das die Bezeichnung Z. 4" erhält und sein«Mkünsttgen Standort in Königs­berg hat, wird hcutMDn der militärischen Abnahmekom­mission einer genauen Mstchttgung unterzogen werden. Nächste Woche findet die erste Probefahrt statt, woraus das Lustschift nach Königsberg übergeführt wird.

Kunst und Wissenschaft«

Hofthcatcrpremicren.

Im Karlsruher Hostheater fand die einaktige Operette des Karlsruher ^oskapcllmeisters Alfred Lorentz,Die bei­den Automaten", ihre Uraufführung. Die Musik ist leicht und melodiös gehalten und dem Charakter der Neuheit recht HWMangepaßk. Der Text läßt sehr viel zu wünschen übrig.

ist meist banal und die Handlung recht dürftig. TMModität fand ein sehr freundliches und beifallfreudiges Publikum. Der Komponist wurde mehrfach vor den Vor­hang gerufen. Am selben Abend fand auch die Uraufführ­ung eines ungarischen TanzdivcrttssemcntsDie Liebesgttge", Musik von Joses Bayer, statt. Auch diese Neuheit, die irr dem üblichen Balettstil gehalten ist, fand ein beisallsfrvhe? Publikum. Die Wiedergabe der beiden Novitäten war eine sehr gute. ,

Tic Sängerin Kempter-Janow.

Wien,?. März. Tie Sängerin Kempter-Janow, deren mißglücktes Auftreten in der Wiener Hofoper zu ungewöhn­lichen Skandälszcnen Anlaß gegeben hat und seit diesem Tag an Bewußtseinsstörung litt, befindet sich seit heute in der Irrenanstalt, in der sie untcrgebracht ist, auf dem Wege der Besserung und soll in einigen Tagen ihren Verwandte» übergeben werden. Sre erhält täglich zahlreiche Blmn...»- spendcn, kann sich aber nicht an ihr Auftreten in der Hof- opcr erinnern

LnötoigHPnrg, 8. März. Das Württ. Städtebuudttea- ter unter der Leitung des Direktors Richard Erdmann ft«, eröffnet ferne dirsjHttge Spielzeit am 23. März.