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mkt Erzähler vom Schwarzwal-.
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Amtsblatt für die Ltadt Mldbad.
Verkündigungsblatt
der rtgl. Forstämter Wildbad, Meistern, Enzklösterle rc. während der Saison mit
amtß Fremdenliste.
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Sei Msäerkoinngen salspr. ksöstt. 5Mi>smell!s lSlii" lloSorsjn kiM.
felsgrsilwl-ilärssss: ZKvVrisSltler lSllrlösv.
Rr- S7.
Montag, de« Iv März iiSLS.
SV. Jahrg,
Konferenz
über die Wehrvorlage.
v. Berlin, K. Marz.
Ter st- e: ch- L- lauzl e r hat Nie Führer der bürgert! ck, < n Patlc, e n zu einer K v n s r r e u z ans g» steril mittag e«UA 6 ai>eu. 'Ls ha noch to sich um vertraulich? Mitteilungen über die Webrvort >ige. Die trkvnscrenz begann mtt einem Borrrag des Kriegs- mr unters über Mitttärisch-technisctw Fragen. Lin Vortrag des Reichs ta n z I ers über die auswärtige Lage jch!oü sich an.
Heute Tamstaz iveroen die Beratungen Mtgese?:. Lin tu l! IN cs Tiners, das Freitag abend im Reichs- tmiziervabnS staktjand und Zu dem viele hervorragende Parlamentarier eiugeiadeu rvare». diente demsesben Ztvrck.
Soviel bis jetzt durchsicherte. ßal es .dainit stiue Rich- ritzieik. daß die einmalige Ausgabe einer Milliarde, also lausend Millionen Mark, die la u -- Kenden Kosten Zweihundert Millionen Mark -pro Fahr cursmachen. Tie einmalige Abgas».', also die jssg. K r i e g s st euer, die in Farm einer Vermögenssteuer erhoben wird, soll bei 15 000 Mar! Vermögen beginnen-, man glaubt, daß sie 800 Million? n Mark brmg-.:n werde.
Was die Deckung der lausenden Ausgaben arrbe- Wurgr, so sind die von Parlamentariern informierten Berliner Blätter der Ansicht, daß weder eine Dividenden* fteue r noch erne K o r i e r u n g sste u e r kommen werde. Mehr Aussicht habe eine Erb an sa llsi e u e r.
*
Ein südiu'ul scher Politiker rechnet in der B. V. vor, daß die lausenden Ausgaben eine Bie r te l rn i ll l a rde sin Jahre um ein Beträchtliches überschreiten werden. Kr sagt: Die Militärverwaltung ist in der Lage, Zwischen 55 000 und 65000 Mann im Jahre mehr anszu- beben und in den aktiven Dienst'einzüsteiien als bisher, das heißt bis zum Wirtschaftsjahr 1913 . Unter Zugrundelegung de: ersten Ziffer kommt man auf erne Verstärkung der Friedensstärke zum 1 . Oktober 1916 um 118 - dis 122 000 Soldaten (uotÄdens Gemeine). Das sind genau drei weitere Armeekorps. Das heiß» das Füllsel der neuen Kaders, deren Rahmen durch Schaffung neuer Stellen für Unteroffiziere, Leutnants, Haupsieute, Stabsoffiziere nsw. erst gebildet werden Missen l
Danach ireili sich die. Berechnung oer Iststärke des deutschen Henes im Jahre UN 3 aus 675.599 Mann, am I. Oktober 191r> ans 8263.50 Mann. Netto-Ms kr der Frieden s st n r t e rund 14! 0 0 6 M a u u. Tie Wlilärveiavalruiig könne aber auch bis zu 65000 Manu im Jahre mehr einstellen. Diese rigorose Maßnahme würde das deutsche Heer i» der Friedenspräsenz auf rund 840OlV Mann erhöhen. Ta die Kriegsflotte zusammen 70l?6 Mann zählt und da nach amtlichen Angaben diese sich bis zum l. Oktober 1916 um rund 4000 Mann erhöhen so!', so muß die Ist stärkcder deutschen Kriegsflotte pro l. Oktober 1916 mir genau 7 4 000 Mann in Rechnung gestellt werden. Tie Friedensstärke des deutschen Reiches beträgt damit zm» Herbst 191v genau WS VW Mann. Sie kann aber auch nach den angegebenen Evemualziffern 920000 Mann begreifen.
Wie die »vrt dä u e rn de n Ausgaben zu decken sind, erfülle des Volkes Seele mrl schwerer Bangnis. denn es erblicke in dem geräuschvollen Vorschläge der Spende der Fürsten und Reichen an sich erne plumpe Nachahmung des Türkenzehnten und Franzosengrofchens. Wenn man mit dem einmaligen Verzicht auf die Steuerfreiheit der fürstlichen Vermögen ein „hinreißendes Beispiel patriotischen Opfermutes" geben will, so möge die Kaiserliche und Königliche Vermögens-Verwaltung Wilhelms ll. mit gutem Beispiel vorangehen und den schnellen Dampfer „Ersatz tzohenzollern" aus dem Eigenen bezahlen.
Dynamitexplosion in Baltimore.
43 Mensche» getötet.
BaLtiuroee, 7. März. Än Bord einer Bark, welche neben einem anderen Dampfer im unteren Hasen Dynamit einlud, ereignete sich heute eine Explosion. Beide Schiss« wurden völlig zerstört. Der Dampfer hatte eine Besatzung von 33 Mann, die auch auf der Bark arbeiteten. Nach dem Poiizeibericht wurden 4 Mann getötet und 35 verletzt.
Baltimore, 8. März. Bei der Dynamit-Explosion auf einer Bark wurden 43 Menschen gelötet und etwa 50 verletzt. Die meisten Toten gab es auf dem nebenliegeuden Dampfer Alumchine; außer diesem wurde noch ein Regierungsdampser zerstört- Die
Detonation war 100 Meilen weit im Umkreis zu hören. Ein Stück Dynamit stog aus einen weit entfernt liegenden Leichter und tötete dort drei Mann der Besatzung, ein Splitter flog in ein Schulhaus von Baltimore, wo mehrere Kinder den Tod fanden. Der angerichtetr Schaden ist ungeheuer groß. 340 Tonnen Dynamit sind in dir Luft geflogen.
Volkspartei und Jugendgericht.
In der Jugendgericht-Kommission des Reichstages! hatte man sich am Mittwoch der Beratung des 8 5 des RegierungsentwurpeH gewidmet, der das Verfahren dev Bchmundschafrsbehörde gegen die Jugendlichen regelt. Der Wortführer der Fortschrittlichen Vplkspartei gab zu Anfang der Beratungen die Erklärung ab, ein Gesetz, das alles der Amtsanwaltschaft m Pie Hände gibt mtd den Jugeudgsrichtshos ausschaltet, habe für die Allgemeinheit keinen Wert mehr. Seine Partei sei geneigt, ivenn in Diesem Sinne che Gesetzesberatungen wett rege- führt werden, auf das ganze Gesetz zu verzichten. Die Regierungsvorlage ändere an den bestehenden Zuständen so gm wie nichts. Es sei aber dringendes Bedürfnis, über diesen Zustand hinauszukommen. Dazu seien insbesondere die Anträge der Fortschrittlichen Bolksp-rrrn ein- gereichi worden. Die gegenwärtigen Beratungen scheinen aber zu dem Ergebnis zu führen, daß an dem bisherigen Zustand nichts geändert werden soll, was einen Fortschritt bringen könne.
Dem gegenüber betont der Regieru n g soertre- ter, daß der Verlauf der Verhandlungen keineslnegs einen solchen Pessimismus rechtfertige. ES scheinen schon ganz erhebliche Änderungen beschlossen worden zu sein. Er erinnere daran, daß bei der Anklageerhebung nunmehr die Staatsanwaltschaft an die Zustimmung der Vormund- schaftsbehörde gebunden sei. Das sei keine Kleinigkeit, vor allem aber sei es von ganz hervorragender Tragweite, daß die Kommission das Strafmündigkeitsalter um 2 Jahre beraufgesetzt habe.
Im weiteren Verlaufe der Verhandlungen folgte nun eine eingehende Debatte über den eingangs erwähnten ß 5, .zu dem verschiedene Wänderungsvorschläge Vorlagen; ein Abänderungsvorschlag des Abg. Liszt (Vp.i, der sich im großen und ganzen an die Regierungsvorlage anschließt, sowie ein Antrag des Sozialdemokraten Göhre in folgender Fassung: die Anwendung von (Kesängnis-
rver Höchstes sucht, geht immer eigene Bahn;
Das Betze haben Menschen nie gemeinsam, wer glücklich werden will, erst sei er einsam-
R. Hammerling.
Schauspieler des Lebens.
Roman von Luise Westkirch.
29' Nachdruck verboten.
Karl, der sie im Geist schon sich entrissen sah, packte mit bei dm Händen ihre Schultern, damit sie ihm bleibe. Warum denn nichts weroen'? Wieso denn? Der Neue ließ seine Leute freien, wie sie wollten. Wer sagte ihr denn, daß er sie nicht freien wollte?
Rite seufzte. Dergleichen beteuerten junge Burschen wohl. Aber später käme da nichts nach. Und sie wäre ein ehrbares Mädchen. Worauf Karl schwur: Vater und Mutter sollten ihn nicht mehr hindern, sie zu heiraten, als die piepsenden Spatzen auf dem Dach. Dem war nicht ganz so, vielmehr schlug das Herz ihm unruhig, wenn er an seine „nach das Höhere strebende" Mutter dachte. Er erreichte aber dadurch, daß die spröde Rike sich willig voll ihm küssen ließ. Und als er sie mit zwei Seideln Bier traktiert harte, gestand sie ihm errötend, sic möge im Grund nur ihn leiden und mit dein andern wär's bloß Unsinn gewesen. Da schlug Karl voll männlichen Selbstbewußtseins auf den
Lisch:
„Dummes Ding! wir können alle Tage heiraten. Ta Hab' man keine Bange. Das geht niemand was an als uns beide!" Er war aber beim achtel! Seidel.
Als der Abend vorrückte, ging Fahrke zum Arbeiterfcn. „Ein Vernünftiger muß doch aufpassen," sagte er zu Marie, d'e ihn gern bei sich zurückgehalten Härte. „Kannst Dich Isi Deinem Abgott, dem Relling, dafür bedanken. Ohne seine hirnverbrannten Neuerungen könnt' ich heute abend chei Dir bleiben."
Im Grunde jedoch wo. er froh, ans dem weinumrank- teu Häuschen loszukommen, los von den Hunden, Vögeln und Eichhörnchen, Mariens Lieblingen, fort aus der Ordnung und dem Behagen der lavend«Ü>uftenden Schränke und leuchlend weißen Schutzdecken. Draußen atmete er aus. Stände e» sich nur ein klein bischen besser mit dem neuen Herrn, ^ wollte den Kuckuck tun und die Buchhalterstochter freien!
Verdammtes Pech, das ihn verfolgte! Er war so gut sin Sattel gesessen bei dem Alten! und der ungeheure Betrieb mit seinen riesigen Dampfmaschinen, seinen nichtigen Hochöfen, seinen Flammen, seinem Lärm, den Tausenden bienen- geschäftiger Menschen, die darin wirkten, war ein Reich, in dem seine Herrschfreude und Machrbegier sich mit Wollust tummelten. Aber bei dem Neuen, dem Schwächling, dem Idealisten rmb Sozialisten wollte es ihm nicht glücken. Der verwarf ihn, Tor, der er war! Ihn, sein Widerspiel, der ihn ergänzte mit all' den Eigenschaften, die ihm srhlien, und shm dadurch von unberechenbarem Nutzen sein konnte. Bosheit des Geschickes! Sollte er wirklich, er, mit seiner Riesenkraft, seinem Riesenwillen, den Fähigkeiten und Fertigkeiten hinter seiner Stirn, in seiner Brust, den haarscharfen Sinnen, verdammt sein, in der Enge, der Niedrigkett Wetter zu keuchen, in der er geboren war? —
Wüchsigen Schrittes trat er in die Schenkstube. „Ich denk', Sie sehen zum Rechten, Ladewig," sagte er sticn- runzelnd, die Versammlung mit den Augen überfliegend.
„So viel es geht, Herr Ingenieur. So viel es angeht."
„Unsinn," sagte Fahrke mnwirsch. „Es geht gerade so viel wie Sie wollen. Sie sind verantwortlich für das Betragen der Leute."
„Da sei Gott vor, Herr Ingenieur! ich »ich. Tie neue Arbeitsordnung
„Papperlapapp! Schwatzen Sie mir kein Blech vor, hören Sie! Bei mir zieht das nicht."
Er trank sein Bier aus, trat in den Tanzsaal und musterte die Paare. Seine Blicke leuchteten auf. Das war noch ein Weib, diese Olga! Wie sie sich drehte, daß die seinen Knöchel unter den fliegenden Röcken sichtbar wurden. Wie gemeißelt jedes Glied, fest und schlank! Nacken uns Arme, von der leichten Bluse freigelassen, lebendiger Marmor! Und das schimmernde Rot des Bluts in den Wangen! Und das leuchtend« Gold des Haares drüber.' Die Braut daheim war der Winter mit seinem Schnee und seiner Kühle, diese hier der lachende Sommer mit seinem leuchtenden Saatengo'd, seiner sprühenden Farbenpracht. Seine Augen weideten sich, er schwelgte. Olga tat, als sähe sie ihn nicht, obgleich ihr Kleid, ihn.fast streifte. Er merkte ,-sund lächelte.
Zum nächsten Tanz engagierte er sie. Der Bursche, der sie in den Armen hielt, wogte nicht, sie dem gefürchteten Ingenieur Fahrke zu verweigern. Mit blöder Schüchternheit sich er fic sich entführen.
„Ich tanze nicht," zischte Olga, und ihre Augen funkelten den Kecken an.
„AchEr hielt sie umschlungen und beehre sich mit ihr, daß ihr der Atem verging. Unmöglich, sich loszureißen: seine Arme hielten sie fest wie eine eiserne Falle.
„Ich tanze nur mit ledigen Herrn," wehrte sie atemlos. „Und für Sie ckür Sie schickt sich das gar nicht, Herr Fahrke!"
Er führte sie zu einem Tischchen. „Willst Tu Limonade oder Bier?"
„Ich will, Laß Sie mich in Ruhe lassen."
„Kratzt Kätzchen?" Fahrke griff in die Tasche uns zog ein kleines Medaillon an schwarzem Bänd hervor. „Artig sein, Kätzchen."
„Sie haben schlecht an mir gehandelt, Herr Faarkt", sagte Olga mit Würde, „und jetzt handeln Sie schlecht an Ihrer Braut." Aber während sie sprach, folgte ihr Blick begehrlich den Bewegungen des Schmuckstücks, daS Fahrke leise gus und nieder schaukeln ließ.
„Halt' ich nicht, was ich versprochen habe? Sieh, wie Fs funkelt!"
- „Sie haben mich tief gekränkt, Herr Fahrke."
„Komm mit-in den Garten. Ich erkläre Dir oorr — Ich kann doch nicht hier vor all den Menscheu —"
Die Lustigkeit, die Ausgelassenheit hatten einen Grad erreicht, daß niemand aus den Nachbarn achtete.
Olga trat mit ins Freie, ins Dunkel der Nacht, doch nur wenige Schritte. Es war kälter geworden; Milliarden Sterne funkelten. „Weiter geh' ich nicht. Sagen Sie mir hier, was Sie mir zu sagen haben."
Im Augenblick schloß er sie in die Arme und erstickt- sie fast mit Küssen.
Sie schrie aus. „Das ist schändlich! Lassen Sir «sich los! Ich rufe um Hilfe! — Sie wollen mir etwas sagen und dann —"
„Sagen? Ich? — Bist Dn aber dumm! Was sollt' ich Dir d^nn sagen? Was HLtt' ich Dir zu sagen r" (Fortsetzung folgt.)
— Im Zeitalter der Farbe. -- „Und warum hat sich die junge Baroneß das Lä-en genommen, Liebste?" — „Ach Gott — die Aermste — ihre braunen Augen paßten nicht recht zu der diesjährigen Modefarbe." —
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