anksmmen. dahiu zu wirke», daß- eine - Garsmie für eine unvorerngenonunene- jachilicke Arbeit zugunsten von In- dustnc, Lande! ^ und Gewerbe gewährleistet rvire. Zirr Kontrolle des gesamte» Submrssionswesens fordert der .Lunia- Bund ein R e lchss ub m i ssi o n s a m s.

Deutscher Nejchstsrg.

Sitzung »om März lSlZ.

^<"i Punüesratstrsche: LtaalSsettetür v. Tirpitz.

Vizepräsident Dr. Paasch« eröffnet« Sie Sitzung »ach 1,'. Uhr. Die .'wette Beratung des Marine-Etats wurde sort- grsetzt.

Abg. Aaste (Soz.): Die verheerende Wirkung unserer Flotte,i- polit-t war, das; für sozialpolitische Zwecke, für Veteranen und «ktpcnsivnäre usw. immer weniger Geld zur Verfügung steht. Den meisten Vorteil haben unsere Kapitalisten. Diese liefern aber auch an Rußland und andere Mächte die besten und schnell­ste» Schiffe. Etwas darf man dem Flvttenetat nicht vorwerfen, daß er-etwas verbirgt. Hier könnte er für andere vorbildlich sein. Wir können nicht anerkennen, daß die Kaiserjacht Flotten- zwccken dient. Für Panzerplatten werden noch immer zu hohe Preise gezahlt Wenn im Laufe eines Jahres Hunderte von Millionen für Schiffsbanten auSgegedcn werden, so wird damit allerdings eine große Anzahl von Arbeitern beschäftigt, aber eine Förderung der Arbeitcrinteressen oder des Gesamtwohls bedeutet das nicht, eine solche wäre nur eingetrete», wen» die betreffende» Lummen für wirkliche Kultnrzwecke Verwendung gefunden hätten. Da mir der Pensidnsetut nicht auch in der Marine übermäßig wächst, mußten weniger Kadetten eingestellt nnd weniger Osjizierc ernannt werden: ein Teil der Geschäfte der Seeoffiziere sollte von Deckvssizicreu verrichtet werde». Gegen die Einführung der zweijährigen Dienstzeit hat der Staatssekretär schlagende Grunde nicht vvrgebracht. Von der größten Wichtigkeit ist eine Verstän­digung über die Abrüstung zwischen Deutschland und England. Tic deutsche Sozialdemokratie wird immer die Riistungöpolmt bekämpfe». Wir lehnen den Etat ab.

Staatssekretär v. Tlrpitz: Solange wir eine Marine haben, haben wir eine Kaist-r-ncht gehabt. Niemals ist die Verfassungs- Widrigkeit der Reichslcijtnng sür die kaiserliche Jacht behauptet worden. Herr Nosic har ferner von den so großen Gewinnen der Firma Krupp gesprochen Zu meinen Ausführungen vom Sonnabend möchte ich nur noch hinzufügeu, daß von allen Krupp­schen Arbeitern nur '/,. mit Herstellung des Kriegsmaterials für die Marine beschäftigt ist und nur der gesamten Produktion sich überhanpr als Kriegsmaterial für die Marine darstellt. Die Ar­beiter solle» nach den Behauptungen des Vorredners von den SchifsSdantcn garntchts haben. Auf unfern Werften werden allein »U Prozent des gesamten Geldes in Form von Löhnen aus­gezahlt. Nimmt man noch die haldfertigen Fabrikate hinzu, dann find es 8l> Prozent. Die Ausgaben für die Marine gehen bis zum Jahre 1917 i» vollständig horizontaler Richtlinie. Bei seinen Ausführungen über die großen Lasten hat Herr Roste nicht er u-ähnt, daß wir doch durch diese Rüstungen 42 Jahre lang Frie­den gehabt haben. Das ist doch eine Tatsache, die alle Argumente des Herr» NoSke iiiederschlägt. Dann hat Herr Roske noch aus- geführt, wir hätten wegen dieser Ausgaben gar kein Geld mehr übrig für soziale Zwecke. Er hat aber keinen Staat genannt, der verhältnismäßig mehr dafür ausgibt, als Deutschland, lind ans diesen Punkt kommt cs doch an.

Äbg. Dr. Strnvr sFortschr. Vpc.i: Wir wünschen eine Tei­lung der Strafgewalt an Bord, um das schematische Verfahren lwim Strafen zu beseitigen. Daß die Deckofstziere schon mir 45 Jahren den Marinedienst verlassen, ist ein unhaltbarer Zu­stand: was früher Durchgangsfiellung war, muß jetzt Lebens­stellung werden, daraus müssen alte Refornibestrebnngcn gerich­tet sein.

Abg. Erzbrrger (Zentr.j: Mit unserem Antrag ans Einfüh­rung der zweijährtgen Dienstzeit ist es uns bei der Matrosen- Lrtillerte nnd der Marine-Infanterie durchaus ernst. Die Gegen- gründc des Staatssekretärs haben uns nicht überzeugt Nicht nur vorzügliches Material, sondern auch vorzügliches Personal fordern wir sür die Marine. Wir wolle» durch die Schaffung und Erhal­tung der deutschen Kraft und Stärke dem deutschen Volke den Frieden erhalten. Auch nicht vorübergehend darf der Frieden miterbrocken werden.

Mg. RoSke (Soz.): In Sachen der Überalterung hat Kollege Struve Unrecht, daß eine Reform des DeckofsizierkorpS m Sinne »es Staatssekretärs am Platze wäre. ES wäre vielleicht richtiger, nach Englands Beispiel den Deckoffizieren das Ausrücker, in die höheren Stellen zu ermöglichen. Ich will damit eine Demokrati- sterung des Ofsizlerkorps. Der Staatssekretär meinte, kein an­deres Land mache so hohe Ansgaben sür sozialpolitische Zwecke wie Deutschland. Der englische Etat sollte ihn eines Bessere» be­kehren. England gibt 300 Millionen sür solche Zwecke aus. Herr Lrzberger hat gefragt, wie man im Großen sparen könne. Ich antworte: Durch eine ernste Friedenspolitik!

Damit schloß die Diskussion.

Das Gehalt des Staatssekretärs wurde bewilligt.

' Der sechste Departementsdirektor wurde gestrichen.

Die Resolution der Fortschrittlichen Volkspartei, den Reichskanz­ler zu ersuchen, auf Vereinheitlichung der Laufbahn der Marine- VerwaltnngS-Offiziere und -Beamten hinzuwirken, wurde ange­nommen.

Angenommen wurde ferner eine Kompromiß-Resolution auf Berücksichtigung der Organisationen der Heimarbeiter bet Verge­bung von Mariuelieferungen.

Beim TitelRechtspflege" wurde der »eugekorderte Ariegs- gerichtSrat abgelehnt.

Eine Resolution der Kommission aus Verbesserung der Ge jamtstellung der Deckofstziere sowie eine Resolution aus Einfüh­rung der zweijährigen Dienstzeit wurden angenommen. Gegen die letztgenannte Resolution stimmten mit der Rechten und den Rationalliberalen auch einige Mitglieder der Fortschrittlichen Volkspariei. '

Beim KapitelJndiensthaitungen" beantragte die Kommission, blinde Taselgelder nicht zu bewilligen.

Das Hans beschloß dementsprechend.

Beim Kapitel Bekleidungsämter bemerkte i

Abg. Albrecht (Soz): In den beiden Bekleidungsämteru in Siel werden 1506 Frauen und 200 Männer beschäftigt. Das ist eine ungeheure Ausbeutung der weibliche» Arbeitskraft und ein falsches Sparsamkeitsprinzip. Mindestens die Hälfte der Klei­dungsstücke müßte von Männern hergestellt werden. Dt« Gesund- heckSoerhäl wisse sind zudem sehr schlecht. Die Arbeiter wünschen achttägige Lohnzahlung anstatt der jetzigen vterzehutagigen.

Vizeadmiral vou Capelle: Aus die Näherinnen können wir nicht verzichten. Meist handelt es sich um Uoterosfiziersfrauen und Witwen, die wir beschäftigen. Kiel und Wilhelms­haven sparen dadurch erhebliche Summen bei der Armenpflege. Die Löhne für sämtliche Arbeitrrkategorie» sind erhöht worbe«. Dir hygienischen Einrichtungen unserer Werkstätten sind auch van Herrn Roske für tadellos erklärt worden.

Abg. GirSbrrts (Zentr.s befürwortete die Wünsche der Heim­arbeiter in den BekietdungSLmtern.

Vizeadmiral von Capelle: Die Stickereien werden an Heim­arbeiter vergebe,» Ausreichende Löhn« werde» ihnen bezahlt.

Nbg. Albrecht (Soz.): Die Männer sollten so gestellt »erden, daß die Frauen nicht zur Arbeit zu gehe« brauchen. .

Beim KnpiiclJustanöhaltnug der Flotte und Werften^ läget, Resolutionen der Budgetkommisston und der Fortschrittlichen Voikspartei vor, in denen verlangt wird, daß das Petitionsrecht der Angestellten nnd Arbeiter-in den Betrieben der Marine in leiner Weise beeinträchtigt wird.

Abg. Brandrs-Hälberstaöt lSoz.j: Die Bestimmung, daß sozial­demokratische Agitatoren in den Werkstätten nicht beschäftigt wer­den dürfen, führt zu den schlimmste« Denunziationen. Englisch« Arbeitszeit mit achtstündiger Dauer muß fortgesetzt verlangt ivcrden.

Staatssekretär v. Tirpitz: Es entspricht durchaus der Würde eines Staatsbetriebes, wenn in der Arbeitsordnung klar und deutlich gesagt wird: Friedensstörer dulden wir nicht. Wir werden erwägen, ob bei der Entlassung vorläufig angestellter Bure der Grund zu ihrer Verabschiedung in Zukunft angegeben werde» kann. Die Beteiligung von Lehrlingen an politische» Organisationen können wir nicht dulden. Die Wünsche der Ar­beitern,isschiifle werden von uns geprüft werden. Allerdings wird nicht zugegeben werden können, daß sich die Ausschußmitglteber während der Arbeitszeit über Beschwerde» orientiere«. Mit der ungeteilten Arbeitszeit sind in Kiel Versuche gemacht morden. Sie wurde aber ans Wunsch der Arbeiter wieder abge­schafft.

Abg. Weinhausc» sLoz.j: Die finanzielle Lage der Bureau- gehilsen läßt viel zu wünschen übrig, desgleichen die der Werk- sührer und HilsSwerkfiihrer. Die Vorschrift, daß sozialdemokra­tische Agilatyre» ans de» Werften nicht beschäftigt werben dürfen, müßte dahin geändert werden, daß jede agitatorische Tätigkeit unterbunden wird.

Auf Antrag des Abg. Girsberts (Zentr.) beschloß das Haus Vertagung auf Dienstag l Uhr pünktlich: Kurze Anfrage«, Noketatsgesey,-Fortsetzung des Marineetats, Nachtragsetat, Ko- lonialerat. .

Schluß 7)6 Uhr.

Deutsches Weich.

Basische Lozialveittakratie uuv GroftPLock.

Nach unter Meloung des KarlsruherVolksfrennd" tagte irr der badischen Residenz am Sonntag eine sozial d e motra rische Konferenz, zu der die Kreisvsriitzeu - den, die Parteisekretäre und Vertreter der Preise un­geladen waren, uni V orbercitungc n für die L an d tagSmahlen zu treffen. In der entgehenden Aus- spräche habe sich eine volle Nebereinstimmung in der Beurteilung der politischen Lage gezeigt. Man sprach jrch für einen Großblock schon im ersten Wahl gang aus unter der -'Voraussetzung, daß ein eventuelles Wahl abkonnnen der Linken auf der Grundlage der Wahrung des sozialdemokratischen Besitzstandes abgeschlossen werde. Line definitive Entscheidung wurde nicht getroffen. Der Lanves-- vorstand ronrde ermächtigt, mit den anderen Block Parteien Fühlung zu nehmeu, um über die Grund­lage eines etwaigen Abschlusses des Großchlocks schon für den ersten Wahlgang zu verhandeln.

Tic BermögeirWener für Preutzeu UN2 l?> § ist auf 50509 580 Mark veranschlagt bei einem steuer­pflichtigen .Vermögen von 10-4056987 221. Mark. Bei Verteilung des Vermögens und der Steuern auf die einzelnen Stufen ergib: sich folgen»« Zusammenstellung: Vermögen von mehr als 6000 bis 12000 Mark 9, l Prozerrt, von 20 32000 Mark 6,31 Prozent, von 32 dis 52 00O Mart 9,23 Proz., von 52 bis 100000 Mark 12,53 Proz.. von 100000 bis SW 000..Mark, 12.24 Proz.. von 200 bis 500000 Mark, 14.49 Proz., von 500000 Mart vis 100000 Mark 9,72 Proz,, von 1 bis 2 Mil­lionen Mark 8,38 Proz.. von mehr als 2 Millionen Mark 18,08 Proz.

Bsrliu, 4. Marz. Itt 55 von 52 Bezirken ist eine. L-inigung im .Holzgewerbe erzielt worden. Für Berlin bestehen noch drei Differenzvunkte.

Han:bürg, 3. Mürz. Der Stapellauf deS Schwesierschis fes desImperator", das gegen­wärtig auf der Werft von Blohm u. Voß in Hamburg im Bau begriffen ist, findet am 3. April statt. Die Pa- rerfftelle der dem Schiff hat P r i n z re gent L u dwi g von Bayern übernonnnen. In seinem Aufträge wird vor älteste Sohn des Prinzregenten, Prinz Rupprecht, die Taufe vollziehen. .

Ausland.

England tt»d die se«tschc Heeresdorlage.

Londoner Blätter bringen lange Kommentare Zur deut­schen Milliaröen-W-ilitärvorlage. Sie meinen, daß die natürliche Folge dieses Schrittes Deutschlands erne Mer-- stärknng sämtlicher Armeen der europäischen Mächte sein würde. Besonders bitter empfinde: man es, daß ein Teil des Geldes für oie Konstruktion von Luftschiffen verwerrdet werden soll. Eine neue deutsche Gefahr" mein: derDaily Telegraph",Waffenwahnsirm" schreibt derStandard". Allgemein wird gefragt, was die Sozialdemokraten zu der Vorlage sagen werden.

Tie «»beliebte» Suffragette». Den ^Suffra­getten ist es am Sonntag schlecht ergangen in England. Im Londoner hyoepark fand eine Bersammlmll statt, bei der verschiedene Frauen Reden halten wollten. Es fand fick auch eine nach Tausenden zählende Menschen­menge ein. die wdoch die Suffragetten mit Schmutz und Gras bewarf. Schließlich wurde der Wagen, von dem sie sprechen wollten, gestürmt und die Frauen arg zuge­richtet. Tie Polizei war anfangs der Menge gegenüber machtlos dock gelang es ihr schließlich, die Frauen in Sicherheit zu bringen. Aehnliche Szenen spielten sich überall in Englans ab.

London, 3. März. Die Botschafter Deutschlands, Frankreichs, Italiens, Oesterreich-Ungarns uns Rußlands hatten heute nachmittag mit Staatssekretär Greh eine Z u - sammenkunft im Auswärtigen Amt. wo sie eine längere Sitzung abhielten.

Tripolis, Marz. (Ag. Stef.) In der Nacht von Freitag auf Sonnabend griffen einige Hundert Re­bellen das Forts Bu agilah an, wurden jedoch von den italienischen Truppen unter^starken -Verlusten in die Flucht geschlagen. Auf. Seiten der Italiener fielen 2 Askari. 1 Major von den Bersaglieri würde leicht verletzt. Die Rebellen ließen 35 Tote, dar­unter 2 Anführer, auf dem. Kampfplätze Aumch Andere

Tote und. zahlreiche Verwundete hatten-sie bereits MH-. - rend acs- Kampfts sortgeschafft. - -

PetrpsnrvodHk, 3. März. Der russischen Polizei rst cs-se?;--gettlmgen, den M önchp r je st erInuokenti aus Balte, zu verhaften. Innokenti, dem sich die Hauern ans dem angrenzenden Beßarabien, ihre Höfe verlassend, angeschlossen hatten, war. deswegen nach dem Muroni- lloster ,n! Devon einem Archangelsk verbannt worden, halte aber vor einiger Zeit, a!S 800 seiner Anhänger bei ihm erschictietiL-sas 'sklpftew eigenmächtig verlasse,:. Unrer der ihn: folgenden Menge waren viele Kranke sowre mir erfrorenen Gliedmaßen, für die der -Bizegou- vernenr eine Abteilung des Roten Kreuzes berufen har. Eine zwette Abteilung folgt aus Petersburg nach.» Die Gesunden werden in die Heimat geschickt.

Schanghai, 4. März. Die ch j » e s i s ch e R egier- nng erklärte dem Doyen des diplomatischen Korps, sie verzichte auf weitere Verhandlungen über sie Sechs- m ä eh t e a >i l r i h e.

E n wrntt. HandiverkervrholungShettn.

Wir werden um Ausnahme folgenden AujrasS ersucht:

Tie Frage der Nützlichkeit und Notwendigkeit v-ou Er­holungsheimen, welche bisher in der Hauptsache nur. sür die der Reichsversicherungsgesetzgebung unterworfenen An­gestellten nnd Arbeiter Bedeutung hatte, hat durch die Be­wegung der Privatangestellten aus Gewährung eurer aus­reichenden Erholungszeit während des Jahres rasch in wei­ter! Kreisen der Bevölkerung festen Böden gesunde«.

Es waren namentlich die Kaufmännischen Vereine Deutschlands, welche im Anschluß an Vorgänge in der Beam­tenschaft und in ÖffizierSkreisen eine ganz erstaunliche Ini­tiative und Tatkraft zeigten: in ganz kurzer Zeit werden über das ganze Deutsche Reich an den prächtigst gelegenen Plätzen mehr als ein Dutzend solcher Erholungsheime zer­streut sein, dazu bestimmt, den kaufmännischen Angestellten um einen mäßigen Preis über die notwendige Eryoiuitgs- zeir angenehmen und ruhigen Aufenthalt zu gewähren.

.Kein Wunder daher, daß auch andere Erioerbsstände die Bedeutung der Erholungsheime für die Gesundheit ihrer Angehörigen rasch zu erfassen verstanden. Man ist plötzlich überall zu der Einsicht gekommen, daß es besser ist» Krank­heiten zu verhüten: als zu heilen, ja daß schon mancher von schwerer Krankheit, ja völliger -Erwerbsunfähigkeit verschont gebtikbeu wäre, wenn er sich bei Zeiten ausgespannt und neue Kräfte gesammelt hätte.

Im Handwerkerstand bahnbrechend vorgegangen - zu sein, ist das unbestrittene Verdienst des Vorsitzenden des Verbandes badischer Gewerbevereine und Handwrrherver- euügungen, Fabrikant Niederbühl, der bereits im Jahr l908 im südlichen Schwarzwald am Fuße des Belchen und Blauen ein sehr günstig gelegenes Erholungsheim erworben hat, das sich in badischen Handwerkerkreisen einer solchen Beliebtheit erfreut, daß nicht nur an rme wesentliche Ver­größerung desselben, sondern mich schon an die Erstellung eines zweiten Heims gedacht werden muß. Auch in Bayern hat der Gedanke der Errichtung eines Handwerkererhollurgs-- heimeS schon greifbare Gestalt angenommen: dank dem Ent­gegenkommen von Staat, Gemeindeverwaltungen, Hand­werkskammern und dem Opferfiun d r einzelnen Gewerbe­treibenden haben die eingeleiteten Sammlungen eine ganz an­sehnliche Höhe erreicht, ja eine Stadt im bayerische» All­gäu hat nicht nur einen passenden und schön gelegenen Bau­platz vollständig unentgeltlich zur Verfügung gestellt, son­dern auch noch aus den Kreisen der Bürgerschaft heraus einen Bairbetrag von 10 000 Mark überwiesen.

Für ein Erholungsheim in der Pfalz, welches sich der energischen Pflege der Handwerkskammer Kaiserslau­tern, des Verbands pfälzischer Gewrrbeveveine und der sonstigen beteiligten Faktoren zu erfreuen hat, ist gleichfalls schon ein größeres Grundstück vorhanden:

In Norddeutschland hat sich der (Lebanke der Gründung von Handwerker-Erholungsheimen ebenfalls schon eingebürgert. So beschloß der Inn u ng s aus schuß Ver­ve reinigten Innungen Berlins, dem gegenwär­tig 47 Innungen mit über 26 000 Personen angehören, als JubÜäumsstiftung ein Altersheim für .Handwerker zu gründen. In Trarbach an der Mosel befindet sich ein ganz neu erbautes Heim, rselches sich der besonderen Fürsorge der benachbarten Handwerkskammern erfreut: dir Handwerkskammer Koblenz hat bereits den Be­schluß gefaßt, zur Erinnerung an das 25jährige Regieranßs- jubiläum des Kaisers eineKaiser Wilhelm-Jubiläumssttst- uug- in Höhe von 30 000 Mark, ins Leben zu rufen, aus deren Erträgnissen erholungsbedürftigen Handwerkern ei» ko­stenloser Aufenthalt in diesem Erholungsheim gewährt wer­den solle. Ihrem Vorgehen schloß sich die Handwerks­kammer Saarbrücken an und wertere Kammern wer­den folgert. Auch im Königreich Sachsen ist in neuerer Zeit Stimrmmg für ein Erholungsheim gemacht worden: der Verband sächsischer Gewerbevereine und Handwerkerve reinignngen steht in Gemeinschaft mit der zur Bildung eines Fonds für Erholungszwecke sächsischer Handwerker und Gewerbetreibender bereits errichteten Kom­mission im Begriff, in entsprechender Weise Sammlungen zu einem Grundstock ernzuberten.

Wenn nunmehr auch der Wärt r. Handwerkerstand sich mit der Absicht der Erstellung eines eigenen .Handwerkel- Erholungsheims trögt, so wird ihm kein Unbefangener mehr .den Vorwurf unbesonnenen oder übereilten Vorgehens ma- I chen können. In der Tat hat auch die Absicht des Ver­bands Württ- Gewerbeve reine und Hand wer- I kervereinigungen, tvelcher als der größte und be­deutendste unter den württ. Handwerkerorganisationen die Führung in dieser Angelegenheit in die Hand genommen hat- dis jetzt überall da, wo sie bekannt geworden ist, den^ leb­haftesten Anklang gefunden und so ist zu, hoffen, daß dk Verwirklichung des Gedankens in keiner allzufrrnen Zu­kunft liegt.

Es ist aber noch ein besonderer Umstand, der de» wüctt- GetR-rbcver.-msvelband gerade jetzt der Ausführung der Ab­sicht naher treten läßt. Nach menschlichem Ermessen feiert unser König im Jahre 1916 sein 25jühriges Regier­ung S j u b i i ä u m. Es entspricht seiner schlichten Art, wenn alle ihm zugedachten Ehrungen auf das Gebiet der Wohl- Lfirtspflege v>. . riesen werden. Der Handwerkerstand glaubt die Wiederkehr jenes Tages, an welchem König Willstl«' vor 25 Jahren den Thron seiner Väter bestieg, nicht besser feiern und ehren zu können, als daß er dem erlauchten Herrscher eine Stiftung übergibt, die dazu bestimmt »ein soll, dem minderbemittelten und um seine Existenz schwer ringenden Handwerker - di« Möglichkeit kürzerer oder .längerer Ausspannung um gerirrges Entgelt in einem ep-.enen Er- hy 1 nngsheim W gewähren»