Belgrad, 20. Nov. Bon amtlicher serbischer Seite wird gemeldet: Die Nachrichten über die Kapitulation von M onastir sind verfrüht. Wie der Woj-- wobe Putnik meldet, dauerten die Kämpfe vier Lage lang. Nestern floh der Feind nach heftigem Gefecht in voller Unordnung. Er ließ, in der Verwirrung seinen Gepäck-- tram im Stich. Die Beute ist beträchtlich. Einzelheiten ßehlen noch.
Konstantinopel, 20. Nov. Der Thronfolger Jus- suf Jzzedin, der Großwesir Kiamil sowie viele Würdenträger besuchten im Laufe des Tages Mahmud Mukhtar Wascha im deutschen Hospital. Der Chefarzt desselben, Dr. Schleip, versichert, Mahmud Mukhtar könne in chn Tagen wieder hergestellt sein. Als Ghaci Mukhtar :rnen Sohn besuchte, ließ er sich auch zu dem im Hospital befindlichen verwundeten Soldaten führen, der Mahmud aus Kern bulgarischen Kugelregen wegtrug, ^azi Mukhtar um- ürrmte und küßte den Soldaten wiederholt und sicherte dem Netter seines Sohnes eine sorgenfreie Zukunft zu.
Deutsches Reich.
Aus der Partei.
Der Parteitag der Fortschrittlichen Vvlks--
parte, für Schleswig-Holstein kgrt in Neu Münster getagt. Er nahm Stellung zu den im Frühjahr fiattsiridenden preußischen Landtagswahlen und faßte da- Kn folgende Resolution: „Im Brennpunkt der preußisch- deuten Politik steht die Frage der Reform des preußischen Wahlrechts und, mit ihr innerlich zusammenhängend, die Frage der inneren Kolonisation und die Schaffung eines zahlreichen und lebenskräftigen Bauernstandes. Tie Lösung, dieser beiden Fragen energisch zu fördern, ist z. Zt. die höchste Aufgabe des Liberalismus. Nachdem die Nationalliberalen in Schleswig-Holstein es abgelehnt haben, den Kampf für diese Ziele im kommenden Landtagswahlkampf gemeinsam mit Nuszuführen und zu diesem Zwecke die.Vorherrschaft der konservativen Parteien und der hinter ihnen stehenden kleinen Bevölkerungsschicht zu brechen, fordert der Parteitag die Parteigenossen in Schleswig-Holstein aus, ungesäumt und mit der bei den Reichstagswahlen bewährten Energie in die Arbeit für die Landtagswahlen ernzntreten."
Pfarrer Traub — Landtagskanvidat.
Tie Organisation der FortschrittlichenVolks- parrer des Wahlkreises Teltow-Beeskow-Char- lotlenburg hat in ihrer Generalversammlung mit großer Stimmenmehrheit beschlossen, für die bevorstehenden Landtagsersatzwahlen anstelle des verstorbenen Abgeordneten Fehlisch den Pfarrer Gottfried Traub aus Dortmund als liberalen Kandidaten aufzustellen. Die natio- naUiberals Organisation wird erst anfangs nächster Woche formell ihre Entscheidung treffen, es ist aber nach allen Vorgängen kein Zweifel darüber, daß sie zustimmen wird. Dadurch wird bei der gegenwärtigen politischen Gesamtlage die Wahl bereits als gesichert angesehen werden dürfen. Tie Konservativen haben einen mittleren Beamten, den Obersekretär Haselow aufgestellt. Ter Wahltermin ist noch nicht bekannt gegeben, toird aber voraussichtlich im ersten Drittel des Januar liegen.
Passa«, 21 .Nov. Ein Ga st Wirt tötete seine F r a u durch drei Messerstiche, weil sie, nach seiner Annahme, Beziehungen zu einem Zimmerherrn unterhielt. Dem Zimmerherrn brachte er ebenfalls schwere Messerstiche bei.
Ausland.
Eine blutige Gefangenenrevolte
hat in dem französischen Gefängnis von Roche fort fünf Tote und eine Anzahl Schwerverwundeter gefordert. Man weiß, noch nicht was die Insassen des Gefängnisses, in dem die für die Exportatron nach Kayenne bestimmten Sträflinge bis zu ihrer Ueberführung nach Amerika gehalten werden, zu ihrer Schreckenstat verleiret hat. Sicher ist jedoch, daß ein von langer Hand vorbereiteter Sträflingskomplott vorlag. Als am Dienstag der diensttuende Aufseher Arsainier den Sträflingen die Abendmahlzeit brachte, stürzten sich zwei von ihnen plötzlich auf ihn und warfen ihn zu Boden, wobei sie ihm seinen Revolver fortrissen. Mit einem verborgen gehaltenen Messer wurde ihm darauf die Kehle durch s ch iiitt en. Auf seine Hilferufe eilte feine Frau herbei; sie erlitt das gleiche Schicksal; wenige Augenblick später war sie eine Leiche. Jetzt kam Leutnant Barnemat mit einigen Matrosen in den Speiseraum: doch aus mehreren Zellen waren bereits mit Hilfe der dem Aufseher abgenommenen Schlüssel die Gefangenen befreit worden und diese stürzten sich auf die beiden Ankommenden ehe diese Zeit fanden von ihren Waffen Gebrauch zu machen. Barnemat wurde am Halse uno am rechten Arm schwer verwundet. Ter Matrose erhielt 12 Messerstiche; beide blieben m einer Blutlache liegen. Alles das hatte sich in einem Zeitraum von wenigen Augenblicken abgespielt. Als die Revolte dem Wachtposten bekannt wurde, holte dieser sofort Polizei und eine Kompagnie Kolonial-Jnfanterie herbei. Das Militär mußte einen regelrechten Kampf von Zelle zu Zelle aufnehmen, der bis in die späte Nacht dauerte. Ta die Sträflinge die Lichtleitung abgeschnitten hatten rückten die Soldaten mit Acetylenlaternen vor. Vor einer Zelle fand man die Leiche eines zweiten Matrosen in seinem Blut. Der Kopf war fast völlig vom Rumpf abgetrennt. Beim Nahen des Militärs flüchteten sich die meisten Gefangenen in ihre Zellen, nur einige leisteten hartnäckigen Widerstans, aus den den Getöteten abgenommenen Revolvern. Die Sträflinge zogen sich schließlich in die zweite Etage zurück, uns hier gelang es schließlich auch die Rädelsführer, den 24 Jahre alten Matrosen Magnat und den 25 Jahre alten Matrosen Dagronet, die beide zu 5 Jahren Deportation verurteilt waren, als Leichen vorzusinden. Beide hatten Selbstmord begangen. Während der eine jüh zwei Kugeln durch den Kopf geschossen hatte, hatte
sich der ander? ansgeknüpst. Bis Mitternacht war das Ge- sängmsgebäudc von einer gewaltigen Menschenmenge umlagert. Mari erzählt sich, daß die beiden Rädelsführer nicht Selbstmord begangen haben, sondern von den über die Greueltat wütenden Soldaten erschossen wurden.
Madrid, 20. Nov. In der gestrigen Kammersitzung wurde M oret mit 300 Stimmen anstelle des zürn Mmsterpräsrderrterr ernannten Grasen Romanones zum Kammerpräsidenten gewählt. Tine derartige Mehr beit bei der Präsidentenwahl ist in der-Geschichte der Cortes bis jetzt einzig dastehend. Moret hat die Wahl angenommen >md angekündigt, daß er am Ausbau ses parlamentarischen Systems und der Geschäftsordnung Ser Cortes weiter arbeiten werde.
Quebec, 21. Nov. Unwert Gull Lake fuhr der Pacific Expreß der Canadian Pacific Ruilway auf einen Gütcrzug auf. Achtzehn Personen kamen bei dem Unglück ums Leben.
Konstantinopel, 21. Nov. Infolge der Cholera sind sämtliche Schulen geschlossen. - Der frühere Deputierte von Saloniki, Carasso, ein Israelit und hervorragendes Mitglied des jungtürkischen Komitees, ist verhaftet und vor ein Kriegsgericht gestellt worden.
Tokio, 21. Nov. Der japanische Kreuzer „Nis- hin" hat bei Uokosaka die Leichen von 20 Mann seiner Besatzung, die der der Explosion eines Kessels getötet worden waren, gelandet. Wie es heißt, soll die Explosion durch das Auslaufen des Kreuzers aus der Höh« von Shi- moda entstanden sein.
Württemberg.
Dienstnachrichten.
Der König hat di 2. evangelische Stadipfarrsrelle in Geislingen dem Pfarrer Binder in Tieringen, Dekanats Balingen und die evangelische Pfarrei Gelbingen, Dekanats Hall, dem Pfarrer Lorchel in Calmbach. Dekanats Neuenbürg übertragen.
Zu den Landtügswahlen.
Wahlzisfern.
Bach den nunmehr in allen Einzelheiten vorliegenden Wahlergebnissen haben insgesamt von 527 700 Wahlberechtigten 413 269 abgestimmt, das sind 78,31 Proz. Bei den Hauptwahlen von 1906 haben von insgesamt 485 705 Wahlberechtigter: 372 741 abgestimmt, also 76,72 Proz. Bei der Landtagswahl von 1900 haben nur 71,26 Proz. abgestiuunt (Vvn 443005 Wahlberechtigten 315 680), bei der von 1895 73,84 Proz. (von 399 881 Wahlberechtigten 295 266): bei der von 1889 66,2 Proz. (von 377 699 Wahlberechtigten 250140).
Die Zahl der Wahlberechtigten ist also bei dieser Wahl um 41995 größer gewesen als 1906, die der Abstimmenden um 40 528.
Die Stimmen verteilten sich folgendermaßen auf die Parteien (zum Vergleich sind die Zahlen von 1906 und 1900 beigefügt):
Volkspartei Nationalliberale: Sozialdemokratie: Kons, und Bund Zentrum:
der Landwirte:
1912: 68 342 62 646 119 785 65 459 90 270
1906: 79 810 57 096 91 448 49 012 89 260
1900: 77 532 63 021 -A663 30 390 77 279
Auf „wilde" Kandidaten fielen 3501 Stimmen, darunter sind 1140 freisinnige Stimmen, die im Oberamt Besigheim für Fackler abgegeben wurden. Unter Außerachtlassung dieser wilden Ziffern hat die Volks Partei seit 1906 um 11468 Stimmen abgenommen, die Nationalliberalen um 5553 Stimmen zugenommen. Das erklärt sich daraus, daß unter den nationalliberalen Stimmen infolge des Wahlabkommens eine große Anzahl volksparteilicher Stimmen steckt, jedenfalls weit mehr als nationalliberale unter den volks- parteilichen. Der Bund derLandwirte mit den Konservativen hat um 16 447 (mit Einschluß von etwa 6000 Zentrumsstimmen), das Zentrum um 1010, die Sozialdemokratie um 28337 Stimmen zugenommen. Einen zuverlässigen Ueberblick über das Stärkeverhältnis der Parteien wird die Proporzwahl am 18. Dezember ermöglichen.
Kochendors, 20. Nov. Der greise, in den 80er Jahren stehende Bauer Fr. Schorr fiel so unglücklich die Kellertreppe hinunter, daß er, ohne das Bewußtsein wieder erlangt W haben, nach wenigen Stunden starb.
Nah und Aern.
Die Abstimmung bei de« wsrtt. Lau-tagswahle». Die Abstimmung war am 16. November außerordertttich verschiedenartig. Obenan steht mit 90 Proz. die Stadt Heilbronn, am Schluß mit nur 62,5 Proz. das Oberamt Gerabronn. lieber 80 Prozent weisen auf: Stadt Heilbronn 90, Aalen 89,6, Oberndorf 88,9, Rottweil
88.8, Ellwangen Stadt 88,4, Göppingen 86,7 Rottenburg 86,7, Laupheim 86,5, Neuenbürg 86,1, Münsingen 85,4, Riedlingen 84,3, Nagold 83,3, Nürtingen 82,7, Blaubeuren 82, Geislingen 81,9, Heidenheim 81,4, Maulbronn und Tuttlingen 80,9, Neckarsulm 80,6, Urach 80,4, Stuttgart Stadt und Horb 80,2. Unter 70 Prozent stehen: Böblingen
69.9, Gmünd 69,5, Besigheim 67,1, Crailsheim 67, Ravensburg 66,2, Gaildorf 66,1, Tettnang 64,9 und Gerabronn 62,5.
Stuttgart, 19. Nov. Der gestern herausgegebrn; „Schwäbische Landmann", das Organ des Bundes der
Landwirte in Württemberg, schreibt zu dem bevorstehenden zweiten Wahl gang zur Landtagswahl: „Wohl werden sich die bürgerlichen Parteien die Frage überlegen müssen: nicht. Das ist einmal abzuwartm. Heute schon erklären wir aber, daß beim Bund der Landwirte keine Leistung ohne Gegenleistung erfolgen wird, daß unsere Wähler heute schon dringend gebeten werden, die von der Parteileitung kommende Wahlparole nachdrücklich einzuhalten und für sie zu werben. Man wird uns nur achten, wenn wir wohldiszrpli- niert auftreten und mit aller Schärfe den Beweis liefen:, ob sie eine Verständigung unter sich treffen wollen oder daß wir uns von den -anderen Parteien nicht mißbrauchen lassen. Und darum handelt es sich bei der Entscheidung am 29. November."
Stuttgart, 20. Nov. Der Senat der Stuttgarter Technischen Hochschule wählte den Professor Baudirektor von Bach zum Vertreter in die Erste Kammer des württembergischen Landtags. Der Senat der Universität in Tübingen hat in die württembergische Erste Kammer den Professor Dr. Sartorius wiedergewählt.
Ein Eisenhahnunfall
hot sich am Mittwoch Abend bei Mühlacker ereignet. Als gegen chib Uhr ein schweres mit eisernen Roststäben beladenes Fuhrwerk einen Eisenbahnübergang passierte, blieb es stecken mU> konnte nicht mehr von der Stelle gebracht tverden. Glücklicherweise gelang es, den um 6.29 Uhr abends hier eintreffenden Schnellzug Karlsruhe-S-tutt- agrt, der Mühlacker um 5.31 Uhr verläßt und jeden Augenblick die Stelle passieren mußte, rechtzeitig anzu- h alten. Kaum war das Fuhrwerk etwas von der Stelle gebracht worden, als der um 4.47 Uhr hier abgehende Schnellzug von der anderen Seite herangebraust kam uns direkt in das Gefährt hineinfuhr, das vollständig zertrümmert wurde. Stücke der ebenfalls zerbrochenen eisernen Roststäbe wurden gegen den noch haltenden Schnellzug Karlsruhe-Stuttgart geschleudert und beschädigten einer: Wagen erheblich. Außerdem wurden einige Fensterscheiben zertrümmert, durch die 2 Paff agiere eines Abteils Verletzungen erlitten. Der auf- gefahreue Schnellzug wurde nicht beschädigt.
Großfeuer iu Koustauz.
Unter den Terpentinfässern und Farbenvorräten der Drogen und Farbenfabrik von Kornbeck, die an den östlichen Flügel des alten Konstanzer Rathauses grenzt, brach Feuer aus, dessen Flammen bis in den Stadtratssaal hineinschlugen, sodaß dieser zu brennen anfing. Die Löscharbeit der Feuerwehr dauerte mehrere Stunden. Das Rathaus konnte gerettet werden. Der Schaden wird auf mehrere 100000 M. geschätzt. Die Entstehungsursache ist noch nicht aufgcklär!.
Ein verwegener Raubüberfall tvnrde in Mühlheim ausgeführt. Einbrecher drangen in die Wohnung des 95jährigen Benjamin Kaufmann und seiner 85jährigen Ehefrau ein. Während die Frau auf die Straße eilte und um Hilst rief, warfen die Verbrecher den: alten Mann ein Kopfkissen über den Kopf und betäubten ihn durch einige Schläge. Hierauf stahlen die Einbrecher 20 W Mark ans dem Geldschrank und verschwanden. Bis jetzt ist es noch nicht gelungen, ihrer habhaft zu werden.
Ei» geheimnisvoller Fund.
Aus Lörrach wird berichtet: Auf seiner Runde durch das ihm zur Bewachung überwiesene Aeldgebiet am Bruderholz begriffen, machte ein Bastler Feldhüter einen grausigen Fund. Sein Hnnd apportierte ihm Plötzlich einen Fuß, der einem etwa zehn Jahre alten Kinde angehSrt hatte. Eigentümlich erschien ihm, daß der Fuß gekocht war. Der Feldhüter machte von seinem Fund sofort seiner Vorgesetzte,: Behörde Anzeige. Es wurden sofort Recherchen erhoben, ob in Basel oder in der Umgebung ein Knabe oder ein Mädchen in dem Alter vermißt werden. Die Nachforschungen ergaben, daß ein Knabe in diesem, Alter einer m Basel wohnenden italienischen Familie abgängig sei, aber mm: glaubt nicht, daß der Knabe das Opfer eines Verbrechens geworden, vielmehr nimmt man an, daß der Knabe wieder, wie schon öfters, zu Verwandten nach Deutschland geflüchtet sei; doch hat man hierüber noch keine Gewißheit.
Dem ersten Flieger,
der ans dem Feldberg landet, zahlt der Besitzer des Felö- berghosts 2000 Mark aus. Am Sonntag wollte sich der Flieger Artur Faller, der in den Aviatikwerken Mühlhausen-Burgweiler Fluglehrer ist, diese 2000 Mark holen. Er stieg nachmittags 3 Uhr vom Freiburger Exerzierplatz aus auf und nahm in kühnem Flugsdie Richtung gegen den Schloßberg und das Höllental, wo er in einem Nebelmeer verschwand. Schon glaubte man, Faller hätte den Flug nach dem Feld- bcrg fortgesetzt, als er plötzlich wieder hinter dem Schloßberz auftauchte und auf dem Exerzierplatz landete. Wie der Flieger erzählte, hatte er bereits eine Höhe vvn 1200 Meter erreicht, aber der dichte Nebel habe ihm jede Möglichkeit genommen, sich zurecht zu finden. Die Feldbergspitze zu erreiche», wäre einfach unmöglich gewesen. Der Flug soll nunmehr an einem nebelsreien Tag nochmals versucht werden.
Rach -er Kontroüversammluug.
Nach Beendigung einer Kontroliversammlung b.lästiM in Heidelberg in einer Wirtschaft an der Eppelsheimer Landstraße etwa 30 Mann der Wirt derart, daß er polizeiliche Hilst herbeirief. Auch die zwei Schutzleute, die darauf herbeikamen, wurden tätlich angegriffen. Nun wurden weitere Pvlizeibeamte geholt, welche die Leute aufforderten, das Lokal zu verlassen.. Die Ruhestörer entgegneten, sie seien nicht in Moabit und ließen sich nichts gefallen. Hierauf entspann sich ein Handgemenge, bei dem ein Mann einen Säbelhieb auf den §lvpf erhielt. Sieben Leute wurden verhaftet und geschlossen äbgeführt. Die Verhafteten standen unter dm >Militärgesetz,ffv daß ihr Vorgehen besonders schwer geahndet wird.
Ans Vaters Grab.
Ein 17 Jahre altes, geistig nicht normales Dienstmädchen inSchiltach bei Offenburg namens Anna Dieterle, soollte auf dem Grab ihres Vaters Selbstmord begehen und trank
Lysol. Durch zurückgelassene Briest aufmerksam gemacht die Geschwister auf den Friedhof und fanden das Md-
Keuerbach, 20. Nov. Die Firma Robert Bosch in Stuttgart, die bisher einen kleineren Teil ihres Betriebes - hierher verlegt hatte, will hier bedeutende Vergrößerungen ^ vornehmen. Es sollen im Laust des Winters und nächsten ! Sommers von der Firma 12—1500 Arbeiter am hiesigen l Platze beschäftigt werden. — Der sehr ausgedehnte Fabrik- i neubau der Firma Richard Lipp und Sohn, bisher in ! Stuttgart, soll bis nächstes Frühjahr bezogen werden, damit ' kämen weitere 5—6000 Arbeiter hieher.
eilten die ., ... _ ,_
chen, noch lebend, sich auf dem Grabhügel wälzend. Man brachte sie ins Krankenhaus.
Erdrosselt.
Ein tödlicher Unfall ereignete sich Samstag vornüM im Kohlenlager der Firma Raab, Karcher u. Co., im Ma au- heimer Binnenhafen. Der 15 Jahre alte Fritz rich von Maudach war mit einem anderen jungen Bursche» mit dem Auslesen von Steinen beschäftigt. Dietrich hatte hch offenbar dabei zu tief niedergebeugt. Die Maschine erfaßt sein Halstuch und zog es im .Nu so fest zusammen- daß der Tod durch Erdrosselung eintrat.
700« Mark gestohlen.
Dem Gasgelderheber Lenz in Pforzheim sind dieser Tage ernige Schmuckstücke und 7000 Mark amtlicher der aus der Wohnung gestohlen worden. Dazu wird berichtet, daß Lenz das Geld an dem betreffenden Abend nicht a»I der Gaswerkskasse ablieferte, sondern mit nach Hause nuhm- Er verwahrte die Ledertasche mit den 7000 Mark auf dem Boden eines Kleidcrschrankes. Als er am Sonn
tag nachmittag nach einem Ausgang mit seiner Frau zunuk- kehrte, nahm man wahr, daß in die Wohnung eingeorE war. Die Ledertasche mit dem Geld war aus dem Schram ve-
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schwunden. Die Eigenart des Falles ließ auch die Bermv-Mg
aufkommen, daß der Diebstahl nur fingiert wurde. Kriminalpolizei konnte dafür aber Beweist nicht finden Bei der Arbeit.