Der finkende Halbmond.
Wenn man auch ein gutes Stück Mißtrauen in den Wahrheitsgehalt der in den letzten Tagen eingetroffenen Meldungen vom Kriegsschauplatz legt, so schält sich jetzt doch die sichere Tatsache heraus, daß die Bulgaren einen nicht unbedeuteten strategischen Erfolg über die Türken errungen und die türki s ch e Ostarmee in eine verzwickte Lage gebracht haben. Die notwendig gewordene Zerlegung des türkischen Hauptquartiers von Lule Burgas rückwärts in der Richtung auf Knstantinopel beweist, daß man türkischerseits mit einem viel langsameren Bortzehen der Bulgaren gerechnet hat. Es wird gemeldet, daß die Bulgaren die Brücke bei Tfcherkeskoi, die etwa 20 Kilometer westlich von Tschorlu, also zwischen diesem und Konstantinopel liegt, zerstört hätten. Wenn diese Nachricht bedeuten sollte, daß eine größere bulgarische Truppenmacht über das Jstrandschagebirge an die Bahnlinie nach Konstantinopel herabgestiegen ist, so wäre damit in der Tat die türkische Armee von ihrer Hauptstadt abgeschnitten. Falls sie bei der zu erwartenden
Entscheidungsschlacht im Ergenetal
unterliegt, würde sie daun wohl in starker Gefahr sein, nach Rodosto am Marmarameer abgedrängt zu werden, und in diesem Falle könnte Konstantinopel wohl als verkork» gelten, wenn nicht —, wie einst England den Russen so jetzt den Bulgaren, die Vereinigung der europäischen Mächte dicht vor der Hagia Sophia ein gebieterisches Halt zuriefe. Nach den heutigen Meldungen scheint sich die Entscheidung vorzubereiten. Die Türken stehen in langer Front den bulgarischen Truppen gegenüber und sie wissen gut, was auf dem Spiele steht, denn man ist bemüht, die Truppen anzufeuern und zu fanatisieren. Tie Kraft und der Mut der Verzweiflung werden vielleicht noch ein Wort mitreden. Mit der veränderten Lage haben sich auch — das war, trotz aller gegenteiligen Versicherungen vorauszusehen — die Auffassungen der Großmächte geändert.
Der 8t»t»s ya« wird verlasse»!
Nach einer römischen Meldung hat die italienische Diplomatie den Gedanken an die Ausrechterhaltung des Statusauo aus dem Balkan bereits vollständig fallen gelassen und macht sich bereits mit einem Gebietszuwachs der B alkanstaaten auf Kosten der Türkei vertraut. Bei weiterem siegreichen Vordringen der Balkanstaaten dürste sich nach der Korrespondenz die Intervention der Mächte derart gestalten, daß auf einer internationalen Konferenz die momentane Lage anerkannt wird und daß nur eventuelle übertriebene Forderungen abgc- wiefen werden. Und das „Echo de Paris" will wissen, daß Oesterreich-Ungarn mit Deutschlands Unterstützung folgende Lösung der Balkankrisis verfolgt: Erstens, Aon- stantinopel und Thrazien verbleiben der Türkei. Zweitens, die Balkanstaaten sowie Oesterreich-Ungarn erhalten territoriale Entschädigungen. Drittens, zur Vermeidung von Reibungsflächen soll eine internationale Balkanzone geschaffen werden.
Bom Kriegsschauplatz.
Paris. 28. Okt. Die Tatsache, daß die französischen Creusotgeschütze Bulgariens, Serbiens und Griechenlands sich den türkischen Kruppkanonen in dm bisherigen Kämpfen überlegen gezeigt haben, erregt in Paris großes Aufsehen.
Wien, 29. Okt. Tie „Zeit" meldet aus Bukarest: Tie Türkei ist in vertraulicher Form an Serbien mit dem Vorschläge herangetreten, mit den Friedenspräliminarien zu beginnen. König Ferdinand ist von diesem türkischen Schritt durch König Peter in Kenntnis gesetzt worden. Es handelt sich um einen türkischen Coup, Serbien von dem Balkanbund abzubringen. — Ueber Konstantinopel ist der Belagerungszustand verhängt worden.
Einfachheit des Lebens, der Sprache, der Sitten v.cleiben einer Nation Kraft; Luxus. Künstelei der Sprache und Verzärtelung fübren dagegen zur Schwäch und zum Untergang.
John Ruskin.
Das Tor des Lebens.
Roman von Anny Wothe.
Nachdruck verboten.)
2d) (Lopzrigkt iyi 2 bx- Voll und Pickardt, Berlin.)
(Fortsetzung.)
Heinrike aber wich ein paar Schritte vor ihm zurück.
Ihre klaren Augen richteten sich forschend auf sein so sorglos scheinendes Gesicht, das ihr freudig entgegen lächelte.
Heinrike aber ließ sich nicht täuschen. Sie sah zwischen dm dicht zusammengewachsenen Brauen der leidenschaftlichen, btaum Augen die dunkle verborgene Falte, und sie sah auch, wie nervös die schlanke, weiße Männerhänd, die hastig in der Teetasse rührte, zitterte.
„Sind wir wirklich so reich, Sibo?" fragte Heinrike, jedes Wort betonend, „daß wir solche Zauberseste, wie du dich ausdrückst, geben können?"
Klirrend siel der Löffel in die Tasse zurück.
„Was soll das heißen? Was willst du damiß andeuten? Habe ich dir nicht gesagt, daß wir glänzend abgeschnitten haben?"
Heinrike zuckte die zarten Schultern.
„Ich stehe, wie du weißt, der ganzen Sache skeptisch gegenüber. Ich glaube dir natürlich, daß die Fabrik vorzüglich prosperiert, aber i chkenne auch die ungeheueren Summen, die wir ausgeben und welche Forderungen heute an den Geschäftsmann gestellt werden. Hätte ich nicht dein Ehrenwort, daß mein Vermögen außerhalb deiner geschäftlichen Maßnahmen angelegt ist, ich hätte nie gewagt, Jrmele in unser Haus zu nehmen, denn die Existenz eines Kaufmannes, noch dazu eines Spekulanten, ist nur zu leicht auf Sand gebaut."
Sibo sprang erregt auf. Zornesröte flog über sein Gesicht, und die Enden seines dunkelblonden Schnurrbartes zitterten.
„Natürlich!" drängte es sich voll unterdrückter Wut aus seine Lippen. „Ein akademisch Gebildeter, der seine regelrechte Karriere hinter sich hat, der ist ganz was anderes, Willst du doch sagen! Hüte dich, Nike! Ich habe es satt, jvrir bei jeder Gelegenheit vorwerscn zu lassen, daß ich nur ein Kaufmann bin! Ich bin gar kein Kaufmann: wie ojt
London, 29. Okt. Tie „Times" melde», daß die Griechen im Epirus unaufhaltsam entlang des Golfes von Saloniki Vordringen und nur noch wenig über einen Tagemarsch von der Stadt Saloniki entfernt sind. Tie Garnison dieser Stadt beträgt nur 6000 Mann Regulärtruppen und 18000 freiwillige Albanesen. 2500 Regulärtruppen und 1500 Freiwillige sind weiterhin bei Tarabosch stationiert. 2000 türkische Regulärtruppen verschanzen sich bei Berdika auf dem linken Ufer des Bojana. Die Montenegriner haben den Weg nach San Giovanni di Medua gesperrt. Sie erbeuteten dabei 1000 Sack Mehl, die für die türkische Garnison in Skutari bestimmt waren.
Belgrad, 29. Okt. Tie türkische Niederlage bei Kumanow stellt sich immer mehr als ein katastrophales Ereignis heraus. Noch jetzt befinden sich die Türken in panikartiger kopfloser Flucht und noch immer machen die serbischen Verfolger gute Beute. In Toto wo ergab sich eine türkische Artillerieabteilung, ohne den geringsten Widerstandsversuch und lieferte den Siegern 125 neue Geschütze aus. — Bei der Belagerung von Adrianopel leisten fortgesetzt drei Flieger den Bulgaren treffliche Dienste.
Petersburg, 28. Okt. Tie „Nowoje Wremja" veröffentlicht einer: Artikel über die Vorgänge in Konstantinopel, wonach 75 Proz. der waffentüchtigen Griechen, Armenier und Juden der Einberufung zu den Waffen nicht gefolgt sind, sondern nach Griechenland und Rumänien geflohen sind. In Numelien haben die Türken allerhöchstens 110 000 Mann stehen.
Konstantinopel, 30. Okt. Ter Großwesir Ghazir Ahmed Mukhtar hat demissioniert. Kiamil Pascha ist zu seinem Nachfolger ernannt worden.
Deutsches Reich.
Die Einberufung des Reichstags
Wie der „Deutsche Telegraf" aus zuverlässiger Quelle erfährt, »vird der Wieder Zusammentritt des Reichstages am 28. November erfolgen.
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Der neue Erzbischof im deutsche« Rom.
Im Kapitelsaal des Kölner Domes ist gestern durch die Prälaten, Domherren und EKrendomherren der bisherige Bischof von Münster, Felix v. Hart- mann, zum Erzbischof von Köln gewählt worden. Der Gewählte ist am 15. Dezember 1853 in Münster als Sohn eines Richters geboren, 1874 w-rrde er zum Priester geweiht. Während des Kulturkampfes ging er nach Rom, wo er fünf Jahre tätig war und seinen Doktor machte. Nach einer Rückkehr in die Heimat wurde er 1889 Geheimsekretär des Bischofs Dingelstadt in Münster und 1903 Generalvikar. 1911 wurde er nach Dingelstads Tode dessen Nachfolger. Der neue Erzbischof gilt als Vertreter der Orthodoxie und hat eine strenge Auffassung des Verhältnisses der Kirche zum Staat und zmn modernen Leben Jedenfalls ist er alles andere, als ein Anhänger der „Kölner Richtung". Insofern bedeutet seine Wahl eine Neberraschung.
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Durch die Schuld des Oberkircheurats.
In einem der größten Säle Berlins, der Neuen Well, wurde am Dienstag abend eine öffentliche Versammlung zur Propagierung des Austritts aus derLandeskirche gehalten. Der etwa 3000 Personen fassende Saal war schon lange vor Beginn der Versammlung derart überfüllt, daß der weitere Zutritt polizeilich gesperrt werden mußte. Es sprachen der bekannte Schriftsteller Bruno Wille und der freireligiöse Prediger Tschirn-Bres- lau mit der Wirkung, daß in die aufgelegten Austritts- listen alsbald Eintragungen gemacht wurden, die bis zum Schluß der Versammlung etwa die Zahl 800 erreichten.
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Wahlen zur Angestelltenverficherung
Mannheim, 29. Okt. Bei der hier stattgefundenen Wahl der Vertrauensmänner zur Angestellten-
verslcherung entfielen von 2489 gültigen Stimmen ,ik° auf die Liste des Hauptausschusses und 909 M is Liste der Freien Vereinigung, die demnach 2 zr„ trauensleute und 3 Ersatzmänner erhält, während dem ausschuß 2 Vertrauensleute und 5 Ersatzmänner zich,,»..
Rüdesheim a. Rh., 29. Oft. Bei der Wahl sip z? Vertrauensmänner zur Äugestellten-Bersicherung ist ein einziger Wähler erschienen. Man zerbricht U hier den Kops darüber, was nun geschehen soll.
Berlin, 29. Okt. Bei der Landtagsersatzwahl im Erm» Berliner Landtagswahlkreis für den verstorbenen Abgeordneten Albert Träger wurde heute Tr. Mugdau (Fortlckinu liche Volkspartei) mit großer Mehrheit gewählt. Für Dr Mugdan wurden abgegeben 334 Stimmen, für den Sozialdemokraten Poetzsch 74 Stimmen, für Tr. Gerlach, Tr' Siebert und Tr. Naumann je eine Stimme.
Berlin, 29. Okt. Die nächste Generalversammlung der deutschen Anti-T uell-Liga findet am 9. FE, 1913 in Ki e'l im Seehos statt. Den Hauptvortrag mich Herr Universitätsprosessor Dr. M. Liepmaun halten.
Erfurt, 28. Okt. Die Erfurter KatholischeSpgr- uud Darlehensbank hat heute ihre Zahlungen eingestellt und beabsichtigt, in Liquidation zu treten Infolge dieser Zahlungseinstellung unternahmen die Sparer meist kleine Leute, einen regelrechten Sturm aus di/ Kasse, die sie aber geschlossen fanden. Gefahr, daß hjx Sparer ihr Geld verlieren, soll nicht vorhanden sein.
Ansbach in Bayern, 28. Okt. In einer gutbesuchten Arbeiterversammlung referierte Arbeitersekretär F. Panitz o l t aus Mm heute hier über: „Ter Reichsverein liberaler Arbeiter und Angestellter, seine Notwendigkeit und seine Aufgaben." Ter Erfolg des mit großem Beifall aufgenommenen Referats war die Gründung einer Ortsgruppe.
München, 29. Okt. Tie bayerische Abgeordnetenkammer hat in ihrer gestrigen Plenarsitzung das Gesetz über den Kriegszustand gegen die Stimmen der Sozialdemokraten angenommen. In dem Gesetz wird die Regierung ermächtigt, sowie der Krieg ausgebrochen oder der Ausbruch des Krieges unmittelbar zu befürchten ist, für das Land oder einzelne Teile des Landes den Kriegs- zufland zu erklären. Nach der Erklärung des Kriegszustandes werden gewisse Verbrechen, die sonst nur mit Zuchthaus oder Gefängnis bedroht sind, wie Hochverrat, Landesverrat usw. mit dem Tode bestraft. Außerdem kann der König, sobald der Kriegszustand erklärt ist, das Standrecht verhängen. In den Gebietsteilen, in denen das geschehen ist, geht die Gerichtsbarkeit bei einer Reihe von schweren Verbrechen von de» ordentlichen Gerichten auf die Standgv richte über, die vorwiegend mit Militärpersonen besetzt sind.
München, 29. Okt. Tie vom Protestantischen Pfarrerverein angeregte Kundgebung gegen die Aufhebung des Iesuitengesetzes ist von vielen Hunderten Psarrgemem- den unterzeichnet und dem Kultusministerium überreicht worden.
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Württemberg.
Dienstnachrichte».
Der König hat je eine Expeditorstelle bei dem Steuerkoll-gium Abteilung für direkte Steuern dem Oberkontrolleur tit Revisor Reut- ter unter Belastung seines Titels und dem Dberkontroüeur Fritz bei dieser Behörde unter Verleihung des Titels Revisor, sowie die Registraturstelle bei der Forstdirektion dem Obcrkontrolleur tit. Registrator Niederberger bei dieser Behörde unter Belastung seines Titels übertragen.
Zu den Landtagswahleu.
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Crailsheim, 29. Okt. Gutsbesitzer Karl Berroth > in Jagstheim hat die ihm vom Bund der Landwirte und „. der konservativen Partei angetragene Kandidatur für die Landtagswahl nach Ablauf der erbetenen Bedenkzeit end- gültig angenommen. Das Zentrum wird, wie verlautet, die ' Zählkandidatur Gröber ausstellern ^
Stuttgart, 29. Okt. Tie Vertrauensmänner der Zentrumspartei Groß-Stuttgarts haben folgenden Wahlvorschlag für die Landtagstvahl in Stuttgart angeium- men: Rechtsanwalt Tr. Heinrich Schilling, Verbandssekretär Johannes Groß, Linierer Emil Schanbacher, Kaufmann
soll ich denn das noch sagen? Wenn du dich damals nicht so maßlos albern benommen und die ganze Geschichte mit der Brosche so dumm eingesädelt hättest, da könnte ich vielleicht auch Professor sein und den hochgelehrten Herrn spielen: aber dir hast es ja nicht anders gewollt. Deinetwegen mußte ich meine ganze Karriere an den Nagel hängen; und deinetwegen saßen damals die Philister über mich zu Gericht. So, das habe ich dir schon lange einmal sagen wollen!"
Heinrike sah ihren Mann ganz entgeistert an. Es war, als ob ihre schlanke Gestalt leise wanke; aber sie raffte sich zusammen und sagte äußerlich ruhig, wenn auch ihre Stimme bebte:
„Tu glaubst ja selber nicht die Albernheiten, die du da sprichst. Ich möchte auch schon um unseres Kindes willen nicht auf die Vergangenheit zurückkommen, die, wie wir ausgemacht haben, vergessen sein soll."
„Vergessen?" lachte Sibo bitter auf. „Läßt sich denn so etwas überhaupt vergessen? Meinst du, ich hätte es nicht neulich in Bonn in jedem Fridunenantlitz gelesen, was der Mund dieser dummen Bengels nicht auszusprechen wagte? Gelesen, daß sie mich über di« Achsel ansehen, weil ich einst nicht mehr würdig befunden wurde, das bunte Band zu tragen?"
„Du redest dir da etwas ein, Sibo," begütigte Heinrike ihren Mann, mit wachsender Sorge in seinem erregten Antlitz forschend. „Niemand hat dich von deinen ehemaligen Verbindungsbrüdern kränken wollen, niemand hat dich verletzt. Die in Bonn studierenden Fridunen, die wir bei Onkel Hellwig trafen, wissen nichts iiber den GMnd deines Austritts, und Onkel Hellwig, das weißt du ja, hat dir, wie die anderen auch längst verziehen. Ein Dummerjungen- streich war's, den du eben durch deine ganze Lebensführung nun wettmachen mußt."
Heinrike hatte seltsam eindringlich, als wollte sie sich selber trösten, gesprochen.
, ,Ein Tummerjnngenstreich!" lachte Sibo auf. „Ja, du hast recht, das war es; aber andere sahen es nicht so an. Mein Vater zum Beispiel. Hat es mir bei ihm etwas genützt, daß ich Tag und Nacht wie ein Wahnsinniger gearbeitet habe, um etwas zu werden? Hat er jemals auf alle Briese ein einziges Wort geantwortet? Nicht mal den Tod meiner Mutter hat er mir angezeigt, und als der Junge kam und du chm so lieb schriebst, da hat er an dich sograusam,wie er stets gegen mich war, geschrieben: „Ihr habt Euch selber Euer Lebenstor verdaut. Hier könnt Ihr keinen Schlüs
sel zur Pforte finden." Ist das recht? Ist das eines Peters Liebe?"
„Tu darfst nicht vergessen, wie du ihn gekränkt haß, Sibo. Wenn wir nicht Nachlassen zu bitten und um sei« Verzeihung und Liebe zu werben, wird es uns doch noch gelingen, ihn zu versöhnen."
„Wer sagt dir denn, daß ich das will? Ich pserse Ms, seine Verzeihung. Ein Vater, der seinen Sohn in )rr Patsche sitzen läßt, wie er mich, der hat kein Anrecht M feine Liebe. Im übrigen aber ist es grundfalsch, was d» da sagst von Vergeben und Vergessen. Meinst du dem, ich fühle es nicht, wie zum Beispiel oft der Kerl, der Ba« dener, auch an die Vergangenheit denkt und unwillkürlich von mir fortrückt?"
Zürnend flogen Heinrikens Augen zu ihrem Manns h>« über. ,,
„Ist dir denn nichts heilig?" fragte sie empört. mal die große, unwandelbare Treue und Freundschaft «s einzigen Menschen, der außer mir in Not und Tod zu m steht? Hat Rolf Bandener es nicht tausendfach bewrep», wie treu er es mit dir mFint? War er es nicht, der ms nen Vater bestürmte, mir den Weg, den ich durchaus, w ich Einte, zu deinem Heile gehen wollte und mußte, ft' zumachen? War er es nicht, der all die Hemmnisse § festigte, die sich unserer Verbirrdung entgegenstellten , ua war er es nicht, der mir treu zur Seite stand, als ch a , hier zürückließ, um dem Manne zu folgen, den ich gwu vor Verzweiflung und Tod retten zu müssen? und a ^ jetzt noch! Ist Rolf Bandener nicht immer da, wenn lkg- etwas dich bedrückt? Hat seine Freundschaft sich mcht si bewährt, wenn die aller anderen versagte? War er e» "sv- der i;y vorigen Jahre unfern kleinen Jobst vom ft« Tode errettete? Hat er nicht Tag und Nacht mst un^. Krankenbett gewacht? Ihn willst du schmähen, deinen zigen Freund?"
Heinrike hatte mit immer steigender Erregung S n chen. Ihre Augen flammten, und ihre Wangen g> « ,
„Sieh mal an," lächelte Sibo maliziös.
Rolf einen feinen Anwalt. Tu kamst ja ordentlich w /„ Beruhige dick nur, ich will ja deinem Schützling gar
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tun. Ich gönne jedem sein Spielzeug. Es ist l» ein Glück, daß Rolf Bandener hier in der Nähe stw natorium eröffnet hat; da haben wir ja diesen §. - . Tugend und opferwilliger Freundschaft stets zur 8
von
(Fortsetzung folgt.)
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