der Manusckpst des iintergegailgene» Torpedobootes 171"
noch ^ Torpedoboots-Oberheizer Wichmcmn vermißt.
Eilt gräßliches Unglück
Miete sich in Stamm he im. Die 30 Jahre alte le-
Margarete Köm Pf war ihrem Vater beim Dreschen i Mich. Die Transmission der Dreschmaschine befand sich ^ der Scheunenwand und die Transmissionswelle lief un- ""«telbar vor einem in die Scheuerwand eingelassenen Loch, nr orsichligerweise steckte die Kömps den K»pf zu weit durch - Maueröfsnung. Dre Kopfhaube wurde von der Welle iakt das Haar verwickelte sich darin und der Ugglück- Äx,l wurde dieKopfhaut vom Nacken bis zu den Ohren, .Meise auch noch die Augenbrauen weg gebissen. Die «Mte wurde ins Krankenhaus nach Calw verbracht.
Ei»r falsches Gerücht.
Samstag nachmittag traf aus Vaihingen die tele- Mische Nachricht in Stuttgart ein, daß dort von mehreren Mionen eine halbe Stunde von Vaihingen E. entfernt in m Lust ein Lustschiffgerippe mit zerfetzter Hülle gesehen .Men sei, das steuer- und führerlos vom Winde hin und ^ aemebcn werde. Ter Wind habe es schließlich in der Mung nach Heilbronn entführt. Telephonische Erkundigten in Bietigheim, Maulbronn, Brackenheim, Heilbronn «d Baden-OoS ergaben, daß dort von einem Luftschiff nichts Men wurde. Um die Zeppelinluftschiffe „Viktoria Luise" Ä „Hansa" sowie um das Luftschiff Schütte-Lanz kann es jjch nicht handeln, denn das erste lag zur Zeit der Er- liiMung in seiner Halle in Baden-Oos, das zweite be- jjiidet sich in Hamburg und das dritte liegt gleichfalls wohl- Mrgen in seiner Halle in Mannheim. Was von Vaihingen «is gesehen wurde, ließ sich nicht feststellen, doch blieben die betreffenden Herren dort dabei, daß es sich bestimmt « ch, Luftschiff gehandelt habe.
Auch ein Wahrsager.
P, letzter Zeit trieb in Heidenhei m der Gipser Wilhelm Rothes vo» Dußlingen, nach einer anderen Meldung von iiittlmgei!, als Wahrsager sein Unwesen. Er benutzte seine Juist" zu sittlichen Verfehlungen bis er verhaftet wurde.
Ein wahnsinniger Schütze.
Ein aufregender Vorfall spielte sich in Tuttlingen Wl der Handwerkerbank ab. Ein geisteskranker 22 Jahre Mr Mann verlangte von dem Beamten der Bank in aufdringlicher Weise die Herausgabe voll Geld. Der Beamte ttkannte aber die Situation, und telephonierte nach der Polizeiwache. Als die Schutzleute kamen, erwartete sie der Kranke vor dem Bankgebäude, zog einen Revolver und stierte mehrere scharfe Schüsse auf die Beamten ab, ohne jedoch zu treffen. Dann rannte er durch mehrere Straßen der Stadt, bis er endlich nach langer Jagd von den Schutzleuten festgenommen und ihm die gefährliche Waffe samt zahlreicher" Munition abgenommen werden konnte. Der Kranke, ein hiesiger Bürgerssohn, wurde in das Bezirks- krankenhaus verbracht. Die Waffe samt Munition hat er kurz zuvor in einem hiesigen Geschäft gekauft.
Ter Trompeter von Mars la Tour.
In Schömberg bei Berlin ist gestern unter großen militür- isicn Ehrungen der 67 Jahre alt gewordene Gerichtsvollzieher Tchmidt zu Grabs getragen worden. Er war es, der am lk. August 1,870 daS Signal zuni Angriff aus die Franzosen blies. Die Schlacht bei Mars la Tour (Viouvillc) war eine der blatigsim deS Kriegs.
Aus dem Reiche, vcs heiligen Burcaukratius.
Für zwölf verschiedene Vergehen war kürzlich eine Frau Want durch Gerichtsurteil für einen Zeitraum von 260 Jahren aus Frankreich ausgewiesen worden. Sie hatte gegen das harte Urteil Berufung eingelegt und mit ihrer.Revision auch Erfolg gehabt. Die höhere Instanz sah den Fall milder an und setzte die Strafe um 40 Jahre herab, iodaß die Sünderin jetzt nur noch 220 Jahre den Grenzen Frankreichs fernzubleibkn hat, und das Gericht kann wirklich nichts dafür, wenn sie nach Ablauf dieser Frist von der Erlaubnis zur Rückkehr keinen Gebrauch macht.
Eine Fußball-Schlacht.
Während eines Fußballspiels in Belfast (Irland) kam es am Samstag zu ernsten Ausschreitungen. Die Anhänger der eiilan Partei entfalteten eine grüne Flagge, die sie unter die Zuschauer trugen, Anhänger der anderen Partei entfalteten eine Union Jack. Daraufhin kam es sofort zu einem Handgemenge. Muer und Felssteiue wurden geworfen. Binnen kurzem waren eaiijeicde von Leuten in wildem Kampfe verwickelt, während die Zuschauer auf den Tribünen zusahen. Nach allen Richtungen sielen Leute blutend zu Boden. Auch Revolverschüsse wurden obgcfeuert. Die anwc>enden Schutzleute waren machtlos. Erft herbecgezogcnen Verstärkungen der Schutzleute gelang es, die Menge auseinander zu bringen. Krankenwagen schafften insge- !omt ö8 verletzte Personen jnS Krankenhaus, unter denepr 5 Schuß- Munden hatten und mehrere schwere Verletzungen anfwies-en. Am Abend herrschte wieder Ruhe. Verhaftungen wurden nicht dslgciwmrnen.
Spie! und Sport.
Rekordleistungen einer Hochtonristin im Himalaja.
Die bekannte Bergsteigerin Fanny Bullock-Work- an, deren Spezialität die Erforschung des Himalaja ist, M aus ihrer jüngsten Expedition- einen neuen Erfolg zu ver- Mchnen. Diese Expedition galt der Erforschung des Stachen-Gletschers, der sich in einer Länge von 80 Kilometern m Karakorum Gebirge ausbreitet. Tie kühne Bergsteigerin M nicht nur diese Aufgabe gelöst, sondern es ist ihr auch gelungen, den Zusammenhang des Siachen-Gletschers mit «ein noch unerforschten Kondus-Gletscher festzustellen. Sechs Jochen lang hat Frau Bullock-Workman zu diesem Zweck E ihren Begleitern in einer Höhe von 5200 Metern kam- Et, während der höchste des von der Himalaja-Forscherin Irenen Berggipfel 6400 Meter über dem Meeresspiel lag.
- ich Bullock, die Tochter eines Gouverneurs von Massachusetts, heiratete Dr. William Hunter Workman, mit dem ^"zAkdehnte wissenschaftliche Reisen unternahm. Seit 1898 undte sie sich dem alpinistischen Sport zu und wählte den Mo ^ üu ihrem speziellen Betätigungsfeld. Im Jahre Machte sie nicht weniger als drei Aufstiege im Kara- MiMbirge, die die höchsten von Frauen erreichten Höhen- wngeit bezeichnen. Die höchsMHöhe, die dabei erstiegen war der 6400 Meter hohe Koser Gunge. Einige 'Eer stellte sie dann mit der Ersteigung der Nun Knn ^ sich über 7000 Meter über dem Meeresspiegel uno k Echk" Weltrekord der Hochtouristik auf, eine Leist- Mo - ^ Durchquerung des Hisparpasses mit der Erreichet H"chsthöhe von 6500 Metern ebenbürtig zur Seite Nb'r Bullock Workman steht heute in der Blüte der daß man von ihr noch manche alpinistische Groß- j.t, staken darf. Ihre bisherigen Rekordleistungen haben .^wiesen, daß das Feld der wissenschaftlichen Hoch-. nis ^ ch*sthung auch dem schwachen Geschlecht kein Hemmst erfolgreicher Betätigung entgegenstellt.
Gerichtsaal.
'Ter enge Rock und die durchbrochene Bluse.
In Malta hat sich eine kleine Affäre zugetragen, die von der dortigen Gesellschaft viel besprochen wird. Ein junger Priester hielt von der Kanzel herab eine Predigt gegen den engen Rock und die durchbrochene Bluse, die seiner Ansicht nacb unkensch und verderblich sind und vielfach soMri das Familien- glück zerstören können. Als nun am Sonntag darauf eine junge Dame der vornehmsten Gesellschaft/ die genau so gekleidet tvar wie ihre meisten Mitschwestern, aber etwas hübscher aussah, in der Kirche erschien, befahl ihr der junge Priester mit donnernder Stimme, sofort das Gotteshaus zu verlassen und es in derartig sündhafter Tracht nie wieder zu betreten. Schluchzend mußte die junge Dame wegeilen, während natürlich aller Augen aus sie gerichtet waren. Die Affäre hatte aber noch ein gerichtliches Nachspiel. Die Dame verklagte nämlich den Priester wegen Ehrenbeleidigung und er wurde auch Pom Richter zu 50 K. Strafe und Bezahlung der Gerichtskosten verurteilt. Der Richter hob hervor, daß enger Rock und durchbrochene Bluse lediglich Modcerscheinnugen seien, die mit Moral oder Unmoral wenig zu tun haben.
Vermischtes.
Schwäbische Gedenktage.
Am 16. September 1782 ist in Münsingen als Sohn eines Lehrers Johannes Werner, zuletzt Finanzkammerdirektor in Reutlingen, geboren; gestorben 1849.
Am 17. September 1634 liest sich der König von Ungarn in der Kirche zu Geislingen eine Messe lesen.
Am 18. September 1786 ist in Ludwigsburg als Sohn des Oberamtmanns der Dichter. Justinus Kerner geboren, er starb am 21. Februar 1862 zu Weinsberg.
Vom 19.—23. September 1692 plünderten und zerstörten die französischen Truppen unter Melac die Stadt Calw.
Am 20. September 1692 wurden die Klostergebänüe von Hirsau durch Melacs Horden zerstört.
Am 21. September 1449. zogen die Rottweiler vor die Burg Hohenberg, eroberten sie nach 16stündiger Beschießung und zerstörten sie.
Am 21. September 1285 wird Ebingen in einer Urkunde erstmals als Stadt genannt.
Am 22. September 1336 kam Burg und Stadt Markgröningen durch Kauf an Württemberg. Am 3. März desselben Jahres war Graf Ulrich mit der Reichsstnrm- fahne belehnt worden.
Am 23. September 1356 vermachte Graf Heinrich von Vaihingen seine Guter und Besitzungen an den Grafen Eberhard von Württemberg. Dadurch kam ein großer Teil des heutigen Oberamts Vaihingen an Württemberg.
Am 23./25 September 1726 wütete eine große Feuers- brunst in Reutlingen, die die ganze Stadt bis ans wenige Gebäude in Asche legte.
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Die Automobilunfälle.
Das Jahr 1910/11 hat eine ausfallende Zunahme der Automobilunfälle gebracht. Es waren insgesamt 8431 schädigende Ereignisse zu verzeichnen. Im vorangegangenen Jahre betrug die Zahl der Automobilunsälle 6774. Gegen das Jahr 1907/08 ergjbt sich eine Steigerung um 3362 Unfälle. Im Jahre 1910/11 kamen ans je 100 Kraftfahrzeuge durchschnittlich 12,0 Unfälle, gegen 11,7 im Jahre 1909/10. Die Verteilung der Un- glncksfälle am die beiden Hauptarten von Kraftfahrzeugen zeigt, daß die Personenantomobile prozentual nicht so stark beteiligt sind wie die Lastwagen. Auf 100 Personenwagen kamen im letzten Jahre 11,8 Unglücksfälle. Bei den Lastantomobilen berechnete sich-die Prozentziffer auf 13,5. Diese Verschiedenheit erklärt sich zum Teil aus der geringeren Beweglichkeit der Lastwagen. Es ist auch nicht zu bezweifeln, dast die meist auf den großstädtischen Verkehr beschränkten Lastautomobile Zusammenstößen nsw. mehr ansgesetzt sind als die größtenteils auf freier Landstraße sich bewegenden Personenwagen. Ein trübes Kapitel bildet noch immer das Verhalten mancher Kraftwagenführer nach erfolgtem Unglücksfall. Im Jahre 1910/11 entzogen sich 8263 Wagenlenker nicht ihrer Feststellung. Durch die Flucht versuchten sich 151 Chauffeure der Feststellung zu entziehen. In 517 Fällen sind die Führer der unheilbringenden Gefährte tatsächlich entkommen. Es must jedoch anerkannt werden, daß seine prozentuale Abnahme jener Fälle, wo die Automobilisten ohne Rücksicht aus die bei dem Unfall zu Schaden gekommenen Personen und Sachen sich eiligst aus dem Staube machten, eingetreten ist. Es wurden im letzten Jahre 343 Personen getötet und 4262 Personen verletzt. Bon Getöteten waren 24 Führer und 49 Insassen der beteiligten Kraftfahrzeuge. In den übrigen 270 Fällen kamen Passanten oder Jnsasten anderer Fuhrwerke zu Tode. Von den verletzten Personen waren 311. Chauffeure, 702 andere Jnsasten der Kraftfahrzeuge und 3249 dritte Personen. Die Zahl der Opfer von Automobil- nnfällen ist demnach noch immer recht hoch.
Märtyrer der Hofetikette.
Die zwei folgenden Beispiele zeigen, wie zuweilen die Hofetikette aufs Aeuß^rste getrieben wurde und ihre Märtyrer verlangte. Es wird erzählt, daß 'König Philipp III von Spanien einmal bei seinem Kamin saßj, der mit einem ungeheuren Holzfeuer gefüllt war. Der König litt ungemein unter der ansgestrahlten Hitze, aber seine Würde erlaubte ihm nicht, seinen Platz zu verändern, und die Diener konnten das Zimmer nicht betreten, weil dies gegen die Hofetikette gewesen wäre. Endlich erschien der Marquis de Potat, und der König befahl ihm, das Feuer zu mäßigen. Er aber entschuldigte sich, indem er sagte, die Etikette verbiete ihm ein solches Amt auszuführen, zu welchem Zweck vielmehr der Due d' Ussads berufen werden müsse. Der Herzog war ausgegangen, das Feuer brannte weiter, und der König ek'litt nun leider lieber die unerträgliche Hitze, als daß er sich etwas in seiner Würde begeben hätte. Aber, so wird weiter erzählt, sein Blut hatte sich so erhitzt, dast sich die Gesichtsrose bei ihm einstcllte, an deren Folgen er angeblich gestorben ist.
Ein anderes Mal war der spanische Königspalast in Brand geraten. Ein Soldat, der wusste, daß des Königs Schwester sich gerade in ihren Gemächern befand und
gewiß ein Raub der Flammen geworden wäre, stürzte mit eigener Lebensgefahr hinein und brachte die Prinzessin in Sicherheit. Aber die Hofetikette war furchtbar verletzt, und der treue Soldat wurde vor ein Gericht gebracht und zum Tode verurteilt. Die Prinzessin setzte freilich durch, dast ihr Retter begnadigt wurde.
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Eine Tigerjag- auf Java.
Tjitjalenka, ein aus der Hochebene Bandoirg 2400 Fuß hoch gelegenes Landstädtchen, ist Bezirksamt mit einem holländischen Residenten als höchsten Berwaltungs- beamten. Außer einigen zwanzig Europäern, merst holländische Beamte mit ihren Familien, wird das Städtchen noch von ungefähr 2000 Sundanesen und einigen Chinesen bewohnt. Die flache Hochebene, die sich im Norden von dem Städtchen ausdehnt, bildet ein wogendes Meer von grünenden Reisfeldern, ans denen gleich Inseln viele kleine Kampongs (Dörfer) der Sundanesen aus zierlichen Bambushäuschen hervorragen. Das Ganze wird am Horizont von blauen Bergen begrenzt. Ich hatte, so erzählt Richaro Rohde, in Nr. 51 von Kolonie und Heunat, seinerzeit tausend Fuß über Tjitjalenka, in eurem ausgedehnten Tale von der Sundanesenbevölkerung größere Landstriche gepachtet und Znckerrohrpflanzungen angelegt. Die das Tal entschließenden Berge sind mit Wald oder niederein Busch bedeckt, die manchmal sumpfigen Seitentäler sind häufig mit einem'3—4 Meter hohen Riedgras bewachsen. Die grösste Plage meiner Zuckerrohrfelder waren die dort in unglaublicher Anzahl hausenden Wildschweine, sodas ich gezwungen war, falls ich die Kultur nicht ausgeben wollte, die ausgedehnte Pflanzung ein- znzäunen. Ich musste jedoch, wenn ich noch etwas von meiner Pflanzung retten wollte, noch Nachtwächter an- stellcn, die durch Lärm die Wildschweine vertrieben. Die Sache hatte einige Zeit Erfolg, jedoch eines schönen Morgens erklärten mir meine Nachtwächter, dast sie einzeln die Umzäunung nicht mehr ablaufen könnten, da ein großer Tiger in der Nähe sei, er habe in verflossener Nacht ein Wildschwein geschlagen. Da die Sundanesen schon von Hause aus .Hasensüße sind, so konnte ich mir ihre Angst leicht vorstellen und ordnete daher an, dast die 10 Wächter in Abständen von 100 Schritten gemeinschaftlich ihren Rundgang machen sollten. Trotzdem überfiel der Tiger einen der Nachtwächter. Die schrecklich zugerichtete Leiche fand ich dann in einer Hütte meines Arbeiterdorfes. Vor den herbeieilenden Arbeitern, die Fackeln schwingend mit grosein Geschrei herankamen, entwich die Bestie in die dunklen Büsche. Natürlich wollte nach dieser fatalen Geschichte keiner meiner Arbeiter des Nachts aus dem Kain- pong heraus und die Wildschweine hatten wieder freies Spiel. Zwei Tage später hörte ich, dast der Tiger einen zweiten Sundanesen aus einem Nachbardorf getötet hatte. Da mir nicht genügend Leute und Hunde zur Verfügung standen, wandte ich mich an den Assistent-Residenten von Tjitjalenka und bat um Hilfe. Dieser sandte sofort Boten nach den umliegenden Kampongs und einige Tage später standen mir über 1000 Treiber und 200 Hunde zur Verfügung. Für die Treibjagd aus Ochweine, Hirsche, auch aus'Tiger und Panter sind die javanischen Dorfhunde vorzüglich. Das Lager des Tigers mußte sich, nach den Spuren zu schließen, in einem Tale befinden, das sich von meiner Zuckerrohrpflanznng seitwärts erstreckte und nn Hintergrund mit Bambusdschnnael bedeckt war. Es galt nun, den Tiger aus dem Bambusdickicht zu rreiben. Das Hintere Ende des ungefähr 600 Meter breiten und 2 Kilometer langen Tals wurde nun von der Treiberkette einge- kreist. Ein Regiernngsbeamter und ich waren die einzigen Schützen. Wir postierten uns nun mit zwei eingeborenen Büchsenspaunern hinter einen mächtigen Baumstamm, der am Rande des Bambusgeftrüpps lag. Aus mein Zeichen ging nun ein Höllenlärm los, den die mit allen möglichen Radauinstrumenten, wie Bambustrommeln, Petroleum- blechen und Gongs ausgestatteten Treiber verübten. Gleichzeitig wurden die Hunde losgelassen, die sich mit wütendem Geheul in die Bambusschungel stürzten. Das sich immer mehr uns nähernde Gekläff und Geheule der Hunde bewies uns, daß der Tiger aufgescheucht war und sich dein hohen Riedgras näherte. Bald stürzten auch) aus beiden Seiten des Tales eine Anzahl Hunde hervor,' und baü> umkreiste die ' ganze Meute das dichte, hohe Riedgras. Ich ließ sofort von der Treiberkette das Riedgras umstellen, und der Höllenlärm der Treiber, vermischt mit Aem Geheul der rasenden Hunde ging wieder los. So tapfer sich die Hunde in der doch DurLMickL gestattenden Dschungel benommen hatten, in das dem Auge undurchdringlich dicht stehende Riedgras gingen sie nicht hinein. Der Tiger war so schlau und liest sich nicht, trotz des fürchterlichen Höllenlärms und der vielen blinden Schüsse, ans seinem Versteck herauslocken. Nach reiflicher Ueberlegung ließ ich das trockene Riedgras am Hinteren Ende in Brand stecken. Bald wälzte sich die laut prasselnde Feuergarbe in der Richtung aus 'die Wiese, an deren Rand wir standen. Wenige Augenblicke später stürzte der Tiger nlit versengtem Fell heraus. Sofort hatten ihn die.Hunde eingekrecst. Der durch die Angst und Hitze ermattete Tiger legte sich nun zum Sprunge bereit auf den Bauch und schlug mit den Pranken nach den ihm zu nahe kommenden Hunden, sich flink von der einen Seite zur anderen drehend. Mehrere Hunde flogen, von seinen Prankenschlägen getroffen, mit zerschmettertem Kreuz durch die Lust. Wir beiden Schützen hatten längst unseren Platz verlassen und waren bis aus 20 Schritte an den eingekreisten Tiger herangekommcn, doch bei den schnellen Körperbewegungen der wütenden Bestie noch nicht zum -^chust gekommen. Beide stäupen wir inr Anschlag. Plötzlich sprang der Tiger auf, in demselben Augenblick krachte auch mein Schust> gleich darauf sckjoß mein Genosse, und tödlich getroffen brach das Tier zusammen, die Pranken mit ausgespreizten Krallen von sich streckend. Meine Kugel hatte Herz und Lungen durchbohrt, die andere war durchs Ohr und Gehirn gegangen. Vor uns lag ein riesiger männlicher Tiger, der von der Nasenspitze bis zur Schwanz- Wurzel 182 Zentimeter maß. Der Schwanz war 74 Zentimeter lang. Leider war das schöne Fell versengt und nickt mehr zu gebrauchen. Sieben Hunde lagen auf "dem Schlachtfeld. , ,