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Erzähler vom Lchwarzwald.

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lelekoa Kr. 41.

Amtsblatt für die Ltadt Mldbad.

Verkündigungsblatt

der ttgl. Forstämter Wildbad, Meistern, Enzklösterle rc. während der Saison mit

amtl. Lremdenliste.

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Nr. 218.

Dienstag, den 17. September IV12

Deutsches Reich.

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Berlin, 16. Sept. In der vergangenen Nacht g«gen 1i/z Uhr hat der Architekt GeYr -Wilmersdorf den Kaufmann Hein­rich Heinze -Wilmersdorf nach einem Wirtshausstreit auf der Nraße durch 5 Nevolverschüsse getötet.

Berlin, 16. Sept. Martin Kirschner, der frühere Oberbürgermeister von Berlin, hat sich nur kurze Zeit des Ruhestandes erfreuen können: er ist auf seiner Be- shung Ehrwald in der Nähe von Partenkirchen an den Folgen äner Herzschwäche gestorben.

Chemnitz, 15. Sept. Der sozialdemokrat­ische Parteitag ist heute in der hiesigen Ausstell­ungshalle, die 1.0 000 Menschen faßt, eröffnet wor­den. Tie Halle war dicht gefüllt . Unter den Anwesenden befanden sich Bebel und die meisten bekannten Partei­führer. Im Namen der Chemnitzer Parteigruppe begrüßte Müller den Parteitag. Haase (Berlin) sprach für den Parteivorstand. Auf seinen Vorschlag wurde be­schlossen, zu den bisherigen Gegenständen der Tagesord­nung noch hinzuzufügen die Lebensmittelteuer­ung und den Bergarbeiterschutz. Zu Vorsitzen­den wurden Haase und Noske gewählt.

Ausland.

Ei» neues Erdbeben

hat die Türkei in der Nacht zum Samstag heimgesucht; rS scheint das gleiche Zentrum zu haben, wie das vorher­gehende. Nach bisher eingegangenen Nachrichten sind auf der Insel Tenedos zahlreiche Häuser eingestürzt. In Gallipoli, wo auch eine Reihe von Häusern beschädigt wurde und eingestürzt sind,' kampiert die Bevölkerung im Freien. Zwei Personen wurden verletzt. In Rodosto war die Erschütterung von heftigem Donner begleitet. In Mi- nopyito, wo der Erdstoß ebenso heftig wie beim ersten Reben, aber von nicht so langer Dauer war, wurde be­trächtlicher Schaden angerichtet. In Ganos wurden un­ter anderem alle Bäckereien zerstört.

Italiens Hospitalschiffe im Kriege.

Ta es für Italien unmöglich ist, seine Verwundeten md Kranken längere Zeit auf dem tripolitanischen Kriegs- schalipiatz zu lassen, verlangte die Frage des Kranken­transportes über das Meer von Beginn des Feldzuges m besondere Aufmerksamkeit. Gleich zu Anfang der pedition kaufte die italienische Regierung von der Lloyd-

N>e zeichnet der Mensch den eignen Lharaktcr schärfer als in PM!r Manier, einen fremden zu zeichnen. Jean Paul.

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Was dis Liebe vermag.

Roman von Victor Blülhgcn.

Nachdruck »erboten.

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(Fortsetzung.)

. Gegen Abend erschien Volpi wieder.Frau Bella, ich dringe eine gute Nachricht. Ich habe mit dem Eigentümer k verhandelt, und er ist bereit, Ihnen den Laden Kredit zu überlassen. Aber Sie sollen darüber schwei- EA schlug die Hände zusammen.Volpi, Volpi ^ '^en Sie fertiggebracht ..." Und mit einem plötz- "M Impulse umfaßte sie ihn, wie ein glückliches Kind. I'tv'nahe Hütte ich Sie abgeküßt," sagte sie, in tiefroter Ws Mist H^tch " ich schiebe alles

^ ^ steif, wie eingefroren. Er hütete sich zu sagen, ^ Al dem Besitzer des Ladens abgemacht Hütte: seine rgschaft hatte das Wunder bewirkt, rnu" , din ich ja über den Berg! Ich war am Vor- mmag bei Mister Hatch, wenn ich will, so wohne ich bei und hier, sehen Sie doch, ich habe ein Spitzen- " "" sehen Sie doch, wie ich mein Schaufenster zu Mneren imstande bin ..."

i»« A Achten an diesem Abend beide aus, was Bella »ew ^er Häuslichkeit verwerten konnte, und Volpi Verzeich­nis- A ^ Gläubiger". Er wird diese Nutzung verant- ^ er geht, kehrt er sich noch einmal um, mit einem HNm Ausdruck im Gesicht.

»Frau Bella!"

»Nun'?"

"K,ch. U>erde künftig nur eine Stunde hier sein."

"Am Gott, warum denn?"

LvitA?- ""rs Sw nicht dem Leutegerede aussetzen. Es gibt dre unser Zusammensein mißdeuten."

,Mir m ^ d>er ist das?" rief sie mit flammenden Augen. g°nz. gleichgültig"

"mA aarum ist es meine Pflicht, für Sie zu sorgen." "cvA.gut wenn Sie glauben, das tun zu müssen." En ?? ^ es. Gute Nacht, Frau Bella."

^!>cht verstört nach, glühte wieder im ganzen

t' ^ die schöne Unbefangenheit, die sie gewonnen

Sabando-Gesellschaft zwei Dampfer, denRe d' Jta-

l i a und dieRegina d' Itali a". Die Schiffe waren ursprünglich dazu bestimmt, je 2000 Auswanderer zu befördern, nun wurde jedes von ihnen für die Aufnahme von 800 Kranken eingerichtet. Auf den Dampfern legte man Operationssäle, Jsolierräume für ansteckende Krank­heiten, chemische und bakteriologische Laboratorien an. Im Ganzen haben die Fahrzeuge bisher 8000 Verwundete und Kranke vom Kriegsschauplatz nach Italien gebracht, und an Bord ist eine Anzahl schwieriger Operationen mit Er­folg durchgesührt worden; denn die Dampfer dienten ei­gentlich als Feldhospitäler in erster Linie. So wurden in der Nacht, in der die Italiener Bengasi eroberten, 132 Schwerverwundete auf denRe d' Jtalia" gebracht, die dort 10 Tage blieben, und das gleiche Schiff nahm im März die Verwundeten aus der Schlacht bei Derna auf. DieRegina d' Jtalia" trat in Aktion bei der Einnahme voll Buchamez und bei der Expedition nach Rhodus nach der Schlacht bei Psitos. Das System, das man für die Ein- und Ausschiffung der Kranken gewählt hat, ist überaus einfach, und es funktioniert so schnell, daß man für jeden Verwundeten nur eine Minute braucht. Man muß sagen, daß die italienischen .Hospitalschiffe die Erwartungen, die man aus sie gesetzt, vollauf erfüllt und der Armee sehr wertvolle Dienste geleistet haben.

*

Finnlands Frauen als Gesetzgeberinnen.

Die Frauen Finnlands dürfen die Ehre für sich in Anspruch nehmen, in der Geschichte der politischen Frauen­emanzipation als Pioniere zu dienen. Nachdem ihnen im Jahre 1906 das aktive Wahlrecht gegeben worden, waren sie ein Jahr später schon in einer Stärke von 60 Köpfen im Parlament vertreten. Es spricht für den Fleiß und den Ernst der finnländischen Parlamentarier­innen, daß sie von 1907 bis heute nicht weniger als 29 Gesetzvorlagen eingebracht haben, von denen die fol­genden bereits zur Annahme gelangt sind: Ein Gesetz zum Schutze der Kinder vor Mißhandlungen, ein Gesetz für die rechtliche Selbständigkeit der Frau gegenüber dem Manu, die Heraussetzung des heiratsfähigen Alters von 15 aus 18 Jahre; die Organisation von Kolonien für minderjährige Verurteilte, ein Gesetz, daß den Frauen das Recht der Ausübung der Heilkunde verleiht, u. schließ^- lich die Abschaffung der polizeilichen Ueberwachung der Prostitution. Andere von den Frauen im Parlament eingebrachte Vorlagen, die der Annahme noch harren, sind noch bedeutungsvoller. Genannt seien insbesondere

hatte! Nun war aus einmal der alte Zwiespalt in ihrem Herzen wieder da, um vieles empfindlicher gegen früher. Die knospenhafte Keuschheit ihres Gefühlslebens, die ihr früher so leicht gemacht, die Herrschaft über sich und die Wehr­haftigkeit nach außen zu finden, war vorüber. Im tiefsten Grunde war das Weib in ihr lebendig, die dunklen Lebens­mächte da sprachen unverhüllt eine beängstigend leidenschaft­liche Sprache, eine doppelzüngige Sprache, die eine unsag­bare Verwirrung in der armen kleinen Bella anrichtete.

Sie liebte den Mann, dessen Weib sie geworden, der so schwere Opfer für sie gebracht, der diese geheimnisvollen, leidenschaftlichen Instinkte in ihr voll erschlossen, für den die Gewohnheit, das Mitleid,' die Dankbarkeit und ihr Schuld­gefühl sprachen. Und auf einmal war es ihr, als sei dies gar nicht Wahr, als sei es dieser andere, mit dem verschleierten Blick und dem verschleierten Wesen, dem das Geheimnis in ihr die Hände nachstrecke im Augenblicke, da er sich mit offener Absicht von ihr schied, sich ihr entzog . . . er, dem sie die inneren Offenbarungen verdankte . . .

Was war das? Untreue? Oh! in seinem Briefe gab ihr Kollmann freie Hand. Wie süß und wie schrecklich zugleich, das zu denken . . .

Nein, gewiß nicht. Nimmermehr. Das hat er wahrlich nicht um sie verdient. Sie wird kämpfen, Treue halten . . . Fritz, Fritz . . ."

Sie wird arbeiten, gar nicht an die Männer denken.

Es läßt sich alles so gut an.

Und als Volpi am anderen Tage kam, hatte sie doch Herzklopfen und mußte immer schwatzen und lachen, um sich zu verbergen, und er war wieder so kühl und an sich gepreßt, und wie er ging, war ihr Weh und sie hätte ihn halten mögen.

Tann war Dienstag und das Eisfest in der Kirche, und die niedliche Frau Kollmann war die Sensation des Festes. Sie lachte und weinte durcheinander, wie man sie umringte und ihr Mut zusprach.Oh!" sagte sie,ich müßte ja hier öffentlich Buße tun, denn ich habe leichtsinnig gelebt, wie ich nun weiß, und man darf mir das ruhig nagen. Es soll mir bloß niemand auf meinen Mann schien, das er­kläre ich v-n vornherein, sonst werde ich böse. Ich bin ganz bußfertig, und werde nun den ganzen Tag hinter einem Ladentisch zubringen für die Damen, die mir ihre Arbeiten anvertrauen oder mich mit ihren Aufträgen beehren." Und die jungen Mädchen, die für sie schwärmten, stellten sich ihr mit Enthusiasmus zur Verfügung, und die Frauen ver-

29. Jahrg.

die Vorlagen über die Uebertragung des allgemeinen Wahl­rechts auf alle erwachsene Personen, über die Festsetzung der Arbeitszeit, die Gleichstellung der Inden und Christen, über Tierschutz, Schulreform und endlich die Regelung der Frage der unehelichen Kinder. Die weiblichen Ab­geordneten haben auch an den Arbeiten der verschiedenen Kommissionen tatkräftigen Anteil genommen und sind selbst in dem großen Ausschuß vertreten, der von der gesamten Kammer gewählt ist, und bei der bei allen wich­tigeren politischen und Budgetsragen sein Gutachten ab­zugeben hat.

Basel,. Sept. Gestern wurde in Gegenwart zahl­reicher Abordnungen aus der Schweiz und Deutschland die Schiffahrtsschleuse bei Augst, welche die Fortsetz­ung der Rheinschiffahrt bis Rheinfelde n er­möglicht, feierlich eröffnet.

Rom, 14. Sept. Der Prozeß gegen den Königs­attentäter Dalba findet am 10. Oktober statt. Unier den Offizialverteidigern ist der berühmte Rechtslehrer Enrico Ferri.

Wien, 16. Sept. Die Beratung des Wiener 23. Inter­nationalen Eucharistischen Kongresses wurde ge« schlossen. Ter nächste Kongreß findet im April 1913 auf Malta statt.

Pensacola, 16. Sept. (Florida). Ein heftiger S t n r iw hat an der Küste stark gewütet. Das amerikanische Kriegs­schiffPenrose", sowie mehrere große Dampfer und viele klei­nere Schiffe sind gestrandet.

Rewyork, 16. Sept. In Mexiko wird befürchtet, daß am Nnabhängigkeitstage eine Gegenrevolution der nörd­lichen mexitanisäien Bundesarmee zum Ausbruch kommen werde.

Chicago, 16. Sept. Der französische F l i e g e r Mesta p h s und der amerikanische Aviatiker Cill stießen in der; Luft znsa in ni e n. Mesdaphe ist toh Cill schwer verletzt,- beide Apparate sind zertrümmert.

Tokio, 16. Sept. Die Leiche des f Mikado ist aus der kaiserlichen Besitzung Momyama. (bei Kioto) bei­gesetzt worden.

Württemberg.

Zu den Landtagswahleu.

Urach, 14. Sept. Direktor A. Bräuchle in Aalen, ein geborener Metzinger, hat die volksparteiliche Kandidatur in Urach angenommen.

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sprachen, sie bei jedem Bedarfsfall in Betracht zu ziehen. Die Männer scherzten mit ihr wie sonst, nur ein wenig zaghafter.

Bor allem: sie dürfe dem Klub nicht untreu werden.

Siehst du, du Brummbär!" sagte sie triumphierend vor Faßbender.Nun kannst du dich mit der Mery und noch ein paar anderen in eine Ecke setzen und über meine Unverbesserlichkeit schelten. Ist die ein Wunder, wenn mich alle Welt darin bestärkt? Jetzt mach gleich ein anständiges Gesicht und tu wenigstens so, als ob du mir etwas Gutes gönntest."

,^Tu Stehaus," lächelte er ein bißchen sauersüß,mit dir ist nichts Vernünftiges anzafangen. Mir joll's recht sein, wenn du Glück hast."

Draußen brannte die subtropische Hitze, und hier war es so angenehm kühl. Sie wurde so lustig und so viel Eis wie immer bei solcher Gelegenheit. Es genierte sie heute gar nicht, daß Volpi zugegen war und daß sie ihn aufsuchen mußte, uni ein paar Worte mit ihm zu reden, weil er sie schnitt.

Ein paar Tage später brachten die Zeitungen von Kay- City übereinstimmend ein Inserat dieses Wortlauts:

Mrs. Arabella Kollmann

eröffnet mit dem heutigen Tage Mainestraße 12 ein G.-i äst, in dem weibliche Handarbeiten aller Art fertig oder auf- Bestellung zu haben sind. Sie übernimmt es, ihr '- ver­traute Arbeiten auszustellen und zu verkaufen. Sie macht auf eine Sammlung außerordentlich schöner Spitzen a u.:.'ck- sam, die im Schaufenster ausliegen.

Fortsetzung folgt.

Meenzer Witz. Als ein Fremder in Ni ri n z kürzlich die neue Synagoge besichtigte und sie für zu klein hielt, um alle Israeliten von Mainz zu fassen, meinte ein Einheimischer:Wen se all eneiginge, g:nge se net all enei; weil se awwer net all enei gehn, gehl se all enei!"

Etwas anderes.Ich begreife nicht, woher Sie den Mut nehmen, mich schon wieder 'mit einem Heiraks--, antrag zu behelligen! Ich habe Ihnen doch erst i.?r 3 Tagen, weil ich Sie nicht leiden mag, einen Koro ge­geben!"Aber, mein gnädiges Fräulein, inzwischen bin ich doch Reserveoffizier geworden!"