. ^ Schlafwagen war-avf-das. Dach des vorhergehenden «usaefahrcn. Auch von dem Güterzug wurden die Lokomotive und mehrere Wagen zertrümmert. Gleich nach dem Zusammenprall entströmte dem 1. und 2. Schlaf- waqen scharfer Gasgeruch und aus dem Innern hörte man herzzerreißende Schreie; dann erfolgte im ersten Maen eine Gasexplosion, worauf das Jammergeschrei verstummte. Der Wagen stand sofort in Hellen dämmen und auch der 2. und 3. Wagen begannen so- jort zu brennen. Aus Malmslaett traf so rasch als möglich ein Rettungszug und mehrere hundert Soldaten ein, die unverzüglich mit dem Rettungswerk begannen und 'verst zur Löschung des Brandes im 2. und 3. Wagen schritten, während der erste Schlafwagen vollständig ausbrannte. Auch aus Linköping gingen Rettungszüge und Aerzte an die Unfallstelle ab. Von achtzehn Getöteten sind bis jetzt fünfzehn erkannt. Sämtliche Getöteten sind Sch, veden, Finnen und Russen, und soweit bis jetzt sestge- stellt werden konnte, befindet sich unter den Getöteten kein Deutscher. Unter den Toten war auch, wie gemeldet, die Tochter Strindbergs aus erster Ehe, die während der Krankheit Strindbergs so viel genannte Frau Philp. An dem Wiederaufkonnncn mehrerer Schwerverletzten wird qezweiselt. In den Krankenhäusern zu Malmslaett spielten sich herzzerreißende Szenen ab. Tie Geretteten gingen angsterfüllt umher, um nach ihren Angehörigen zu suchen. Ein kleiner Knabe, der unverletzt blieb und in der allgemeinen Verwirrung nicht wahrgenommen wurde, fand zuerst seinen Vater und dann seine Mutter im Krankenhaus als Leichen wieder und schließlich seine Geschwister unter den Schwerverletzten. Um 41/2 Uhr nachmittags traf aus Stockholm ein Hilfszug ein, dxr die geretteten Reisenden nach der Hauptstadt weiterführte. In dem verunglückten Kontinentalexpreßzug befanden sich auch mehrere junge Sportsleute, die der Einweihung der Stockholmer Schwimmstation beiwohnen wollten. Tie Untersuchung über die Entstehungsursache des Unglücks wurde sofort ausgenommen. Der Zusanunenstoß wird auf falsche Michenstellung auf der Station Malmslaett zurückge- jührt. Der Güterzug sollte dem Kontinentalexpreßzug eigentlich erst in Linköping begegnen. Ter Güterzug war aber dem Schnellzug, der eine kleine Verspätung hatte, cntgegengefahren. Bei den Rettungsarbeiten mußten die Soldaten die brennenden Wagentrümmer mit den Aexten auseinanderschlagen. Die Arbeit war so mühsam, daß viele Zeit dabei verging. Tie Mehrzahl der in den Trümmern eingeschlossenen Reisenden, soweit sie nicht schon bei dem Zusammenstoß ihren Tod gesunden hatten, mußten daher elend verbrennen, bevor die Soldaten Hilfe bringen kommen. Nachdem man das Dach des ersten Wagens entfernt haste, um zu den Toten und Verwundeten ;u gelangen, bot sich den Rettern ein entsetzlicher Anblick dar. Uebereinandergetürmt lagen die Leichen, zwischen ihnen Schwerverwundete. Die ersten Personen, die aus den Trümmern hervorgezogen wurden, waren Frau Philp nnd Direktor Lund aus Malmö und Kapitän Berg aus Stockholm. Tie drei Leichen waren zu einer fast unkenntlichen Masse zufammengedrückt. Einem der Opfer war der Kopf vollständig vom Rumpf gerissen. In den zwei ersten Wagen befanden sich im ganzen 37 Personen, von denen nur 3 unverletzt geblieben sind.
Berlin, 17. Juni. Bezüglich des Eisenbahnunglücks bei Linköping wird noch mitgeteilt, daß jetzt feststeht. daß von dem Unglück überhaupt nur Schlafwagen die von Kopenhagen, Malmö und Karlskrona kamen, betroffen wurden. Die deutschen Schlafwagen und die direkten Durchgangswagen 1.—3. Klasse, die zwischen Berlin und Stockholm verkehren, waren überhaupt nicht in dem Unglückszug, da die Fähre Verspätung hatte und die deutschen Wagen, welche mittels Fähre befördert tver- den, den Anschluß nicht erreicht hatten. — Die Zahl der Toten beträgt 20.
Stockholm, 17. Juni. Von einem der bei dem gestrigen Eisenbahnunglück Getöteten wurde festgestellt, daß « Deutscher sei und Steiner oder Siener heißen müsse.
Stockholm, 17. Juni. Königin Viktoria hat sich gestern abend nach Malmstätt an den Ort des Eisenbahnunglücks begeben. Die Opfer sind nunmehr dis auf 3 erkannt.
Gerichtsaal.
Ga«ß gegen Röder.
Stuttgart, 17. Juni. Um es gleich zu sagen, der Prozeß des OBM. Gauß-Stuttgart gegen den ^hefredatteur der „Deutschen Reichspost A. Röder wurde vertagt. Von vornherein war das Bestreben des Anwaltes des Angeklagten, Rechtsanwalt Schott daraus gerichtet, dieses Ergebnis zu erzielen. Vor Eintritt in die Verhandlung teilte Rechtsanwalt Schott mit, der Angeklagte sei .krank und nicht in der Lage der Verhandlung deizuwohnen. Ebenso sei der Hauptzeuge, Präsident v. Haag, zur Zeit in Amerika. Er bitte deshalb die Verhandlung zu vertagen. Der Anwalt des Privatklägers, Rechtsanwalt Reis, stellte fest, daß Präsident v. Haag allerdings verreist sei, daß die in Anklage gestellte Behauptung, aber nur dahin gehe, OBM. v. Gauß habe selbst den Titel Exzellenz nachgesucht. Diese Behauptung könne aber Herr v. Haag nicht beweisen. Außerdem habe er, der Vertreter des Privatklägers, auch die Ueber- Mgung, daß die Krankheit des Klägers nicht so groß stl, daß ^ der Verhandlung nicht anwohnen könne. Das Schöffengericht kam zu dem Beschluß, den Vertag- amgsantrag abzulehneu, da das Ministerium erklärt habe, ks sei nicht in der Lage, schon jetzt zu entscheiden, ob es den. Präsidenten v. Haag von seinem Amtseid entbinden könne.
Hierauf wurde in die Verhandlung cingetreten. Tie Klage erstreckt sich auf einen am 17. Februar ds. Js.
d Reichspost erschienenen und von Adam Röder ^geschriebenen Feuilletonartikel, in dem der Verfasser be- Muplete, OBM. v. Gauß habe bei seiner Wahl zum dadrvorstand von Stuttgart erklärt, in 10 Jahren zu- ^ckzutrrten, habe aber das Versprechen vergessen. Fer- Mr sollte Gauß das Ministerium ersucht haben, ihm bei Mnem Abgang den Titel „Exzellenz" zu verleihen. Als
1. Zeuge erschien der jetzige Stuttgarter Stadtvorstand OBM. Lautenschlager. Er sagte aus: Von amtlichen Schritten seines Amtsvorgängers, den Exzellenz- titel zu erhalten, sei nicht die Rede. Dagegen ging das Gerücht, daß Gauß eine Auszeichnung verliehen werden solle. Davon, daß Gauß oder seine Freunde sich um den Exzellenztitel bemüht hätten, hat Zeuge nichts gehört. Der
2. Zeuge war GR. Klein. Er teilte mit, er habe mir dein zuständigen Beamten im Ministerium des Innern. Herrn v. Haag, in rein persönlicher Weise darüber gesprochen, ob für den scheidenden Stadtvorstand eine Auszeichnung in Frage komme. Diesen Schritt zu tun habe er sich als ältester tätiger Gemeiuderat verpflichtet gefühlt. OBM. Gauß wußte absolut nichts von der Sache. Zeuge erklärt, er hätte es für höchst undelikat gehalten, mit Herrn Gauß darüber zu sprechen, er sei fest davon überzeugt, daß dieser heute noch nichts von dem Schritt wußte. In der ganzen Angelegenheit liege eine unerhörte Indiskretion vor. Der 3. Zeuge, Rechtsanwalt Wölz, sagte aus — und zwar auf befragen des Vertreters des Angeklagten — es sei nicht zu bestreiten, daß Herr Klein auch nach dem Rücktritt Gauß' mit diesem sehr viel verkehrt habe. Dr. Reis: Dieser Verkehr wird nicht bestritten, denn auch nach Abgang des Herrn v. Gauß war aus dem Rathaus sehr viel Arbeit zu erledigen, die Herr Gauß allein besorgen konnte. Diesen Worten stimmte Zeuge Wölz ausdrücklich bei. Rechtsanwalt Schott stellte nun nochmals den Antrag auf Vernehmung des Präsidenten v. Haag, der allein über die Angelegenheit Auskunft erteilen könne. Der Vorsitzende regte einen Vergleich an, da die Behauptung des Angeklagten, wie die Verhandlung bis jetzt ergeben habe, schwerlich zu beweisen sei. Ter Anwalt des Angeklagten erklärte, nicht in der Lage zu sein, eine Erklärung abgeben zu können, da er mit dem Angeklagten darüber nicht gesprochen habe. Rechtsanwalt Reis stellte ausdrücklich fest, dem Privatkläger sei nicht das leiseste bekannt geworden, daß sich irgend jemand bemüht habe, ihm einen Titel oder eine Auszeichnung zu verschaffen.
Es folgte nutt die Verlesung einer Anzahl Zeitungsartikel, die dartun sollten, daß OBM. Gauß bei seiner Wahl im Jahre 1909 versprochen habe, in 10 Jahren zurückzutreten. Als dann wieder auf die Titclfrage zurückgegriffen wurde, trat Rechtsanwalt Schott nochmals für die Vernehmung des Präsidenten Haag ein. Rechtsanwalt Reis führte ans, sein Mandant habe weitgehendes Interesse daran, daß die Angelegenheit rasch entschieden werde, um den falschen Gerüchten ein für alle- nal ein Ende zu machen. Wenn die Entscheidung heute nicht erfolge, werde sie wegen der Gerichtsferien um ein Vierteljahr hinansgezögcrt. Das Gericht kam schließlich zu der Ueber^ugung, daß die Vernehmung des Präsidenten Haag doch nicht zu umgehen sei und beschloß deshalb die Vertagung.
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Die Ehescheidung der Tosellis.
Mailand, 17. Juni. Vor dem Gericht in Florenz fand am Samstag die gerichtliche Scheidung des Ehepaars Tose l l i statt. Beide Ehegatten trafen in dem Gerichtsgebäude zusammen, wo sie einander herzlich begrüßten und sich gemeinsam zu dem Präsidenten des Tribunals begaben. Dieser legte ihnen den Scheidungsakt vor, den beide Unterzeichneten. Ihr Söhnch^r wird den Eltern Tosellis aiwertrant. Doch hat die Gräfin das Recht, jederzeit das Kind zu besuchen. Für den Unterhalt dos Kindes muß jedoch Toselli auskvmmen. Beide Teile verzichten aus jedivede Entschädigung. Nach Beendigung der Verhandlungen nahmen die geschiedenen Ehegatten herzlich von einander Abschied.
Hülle, 17. Juni. Tie R ei ch s t ag s sti ch w ahl in Mansfeld hatte heute vor der Strafkammer in Halle a. d. S. ein gerichtliches Nachspiel. In Piesdors benützte man als Wahlurne nur eine schmale Kakesbüchse, die genau die Reihenfolge der Wahlkuverts festhielt, so- daß bei nur 54 Wählern das Wahlgeheimnis sehr gefährdet schien. Darüber waren die Sozialdemokraten sehr erregt, und es ging das Gerücht, daß aus dem benachbarten Orte Bellcben gegen Abend viele Sozialdemokraten herübergekommen und mit Gewalt die Mischung der Wahlkuverts durchsetzen würden. Der Wahlvorsteher lieh daraufhin das Lokal durch Gutsaufseher und Inspektoren besetzen. Um 7 Uhr abends drangen jedoch wirklich neun Arbeiter mit Gewalt ein und verlangten, an ihrer Spitze der Arbeiter Mädel, die Mischung der Wahlkouverts. Als dies verweigert wurde, rissen sie die Kakesbüchse um, schütteten den Inhalt aus, mischten die Stimmzettel und zerrissen dabei eine Anzahl. Für diese Tat erhielten heute von der Strafkammer Mädel und Hoffmann je vier Mönate Gefängnis, die anderen Angeklagten wurden freigesprochen. Hausfriedensbruch wurde ausdrücklich verneint, da es sich um ein öffentliches Lokal handle, das jeder betreten dürfe.
Innsbruck, 17. Juni. Nach viertägiger Berhand- lungsdauer wurde heute nacht das Urteil gegen den Innsbrucker Posträuber Volderauer gefällt. Der Angeklagte hatte im Januar v. Js. den großen Postbetrug begangen, wobei Karl Volderauer in der Uniform eines Postbeamten sich einen Postwagen zur Verfügung stellen lieh und mit diesem Wertbriefsendungen im Betrag von mehr als 7000 Kronen entwendete. Karl Volderauer erhielt 0 Jahre, seine Schwester Marie, eine frühere Postbeamtin, 31/2 Jahre und seine Mutter 2 Jahre schweren Kerker.
Tidi bel Abbas, 15. Juni. Ter Rechtsanwalt Wolf Weinberger aus München, der Mitte Mäi seinem Bruder zur Flucht aus der Fremdenlegion behilflich sein wollte und hierbei mit feinem Bruder gefangen wurde, ist wegen Beihilfe zur Desertion und unerlaubten Waffentragens heute zu drei Monaten Gefängnis verurteilt worden.
LufLschiffahrt,
Das Militärluftschiff Z 3 in Gefahr.
Friedrichs Hafen, 17. Juni. Das Luftschiff Z. 3 wurde heute nachmittag beim Entleeren an seiner
Spitze durch Feuer beschädigt. Zwei Leute des Personals wurden dabei ganz leicht verletzt. Gerüchte, daß das Luftschiff total verbrannt sei, sind falsch. — Die Luftschiffbaugesellschaft gibt dazu folgendes bekannt: Beim Entleeren der letzten Zelle des Luftschiffes Z. 3 entstand auf bisher unbekannte Weise eine Gasentzündung. Ein kleiner Teil der Außenhülle an der Spitze, ist verbrannt und ein Teil der Träger wurde zerstört. Zwei Arbeiter wurden ganz leicht verletzt. Tie Reparaturarbeiten dürften höchstens 2—3 Tage in Anspruch nehmen.
Ftie-richshafen, 17. Juni. Oberingenieur Kober von der Luftschiffbaugesellschaft Zeppelin machte am Samstag mit seinen: Wasserflugzeug (Doppeldecker) verschiedene Probeflüge, die zur vollen Zufriedenheit ausgefallen sind. Er erhob sich verschiedene Male vom Wasser in die Luft und landete wieder auf dem Wasser.
Düsseldorf, 18 . Juni. Das Luftschiff „Viktoria Luise" ist 4.45 mit 9 Passagieren zu einer Fernfahrt nach Hamburg abgewogen.
Angers, 17. Juni. Bei den heutigen Flugveran- stattungen legte Garros den 157 Kilometer betragenden Rundflug Angers-Eholet-Saumur-Angers viermal hintereinander zurück und gewann damit den großen Preis des Aeroklubs von Frankreich.
Spiel und Sport.
Regatten am Main und Rhein.
Zu der am 30. Juni in Würzburg stattsiudenden Fränkische» Ruderregatta sind von 31 Vereinen 193 Boottz mit 886 Ruderern gemeldet worden. Vertreten sind in den Melsungen die Vereine von Frankfurt (Verein, Ruderklub), Mannheim (Klub, Umicitia, .Gesellschaft), Ossenbach (Undiire, Verein, Hellas-, Würzburg, Mainz (Gesellschaft, Kastei), Regeusburg, Nürnberg, Schweinsurt, Konstanz, Straubing, Heilbronn, Heidelberg, Karlsruhe, Dtünchen (Klub), Kitzingen, Bamberg und Deggendorf, Hanau und Höchst- Da nur drei Boote gleichzeitig starren können und für einzelne Rennen bis zu 18 Boote gemeldet sind, so müßten, wenn alle Boote (einschließlich der zweiten Runden) am Start erscheinen, 82 Vorrennen und 24 Entscheidungsrennen stattfinden. Zum Kaiser-Vierer sind gemeldet: Heilbronner Schwaben, Rkl. Bamberg, Mannheimer Umicitia, Kasteler M.-G-, Frankfurter R.-B., Mannheimer R.-G-, Vierer ohne Steuermann: Offenbacher Undine, Mannheimer R.-G., 'Mannheimer Mkl. und Frankfurter R -V. Es sind im ganzen gemeldet: 28 Einer, 7 Zweier ohne Steuermann, , 4 Vierer ohne Steuermann, 118 Vierer, 5 Doppelzweier und 28 Achter.
Zn der am 30. Juni stattfindenden Straßburger Regatta gingen nachstehende, dem Start nach geordnete Meldungen ein: Anfänger-Vierer: Ludwigshafener Rv., Heil- bromrer Rv. M ünste r Pr e is: Rg. Worms, Grashoper Zürich, Alemannia Karlsruhe, Neptun Konstanz, Straßburger Rv. Großherzogvierer: Grashoper Zürich, Aktmannia Karlsruhe. Kaiservierer: Äknnzer Rv., Straßburger Rg., .Ludwigshasener Rv- Junior vierer: Grashoper Zürich, Straßburger Rv., Ludwigshafenei- Rv„ Heilbronner Rv. Zweiter Achter: Straßburger Rv., Rg. Worms, Alemannia Karlsruhe. Erster Einer: Mainzer Rv., Straßburger Rv- Junior Achter: Rg. Worms, Ludwigshasener Rv., Mainzer Rv-, Grashoper Zürich. Verbands vierer ohne Ste'uermann: Straßburger Rg., Ludwigshafener Rv., Mainzer Rv- Ermunterungspreis: Straßburger Rv., Rg. Worms, Mainzer Rv-, Grashoper Zürich, Ludwigshasener Rv. Große'r Achter: Grashoper Zürich, Mainzer Rv., Straßburger Rg. Es kommen somit elf Rennen zum Austrag. Drei Rennen: die beiden Junior, Einer und der Anfänger-Achter fallen aus, weil Hcht die genügende Zahl von Unterschriften einging. Bon den Frank- fnrter Vereinen ging keine Meldung ein, in den großen Raunen treffen chch Mainzer Rv. nnd ^Ludwigshasener Rv.
Vermischtes.
Schwäbische Gedenktage.
Am 18. Juni 1558 starb auf Zer Reffe zum Augsburger Reichstag Zer Professor Jakob Jonas, der in Feldkirch geboren war. Er war ein ausgezeichneter Hebräer, der diese Sprache an der Universität Tübingen, jährlich für 50 Dulden lehrte. Später wurde er Kaiser Ferdinands Vizekanzler und stand aus der Seite der Gegner de» Herzogs Ulrich:
Am 19. Juni 1772 starb der ehemalige Staatsrat und Kammerdirektor Joh. Eberhard Georgi, der im Jahre 1694 in Urach geboren war. Er hat sich durch seine strenge Rechtlichkeit in den Zeilen des Minister Süß unL nachher unter Herzog Karl von Württemberg verdient gemacht.
Am 20. Juni 1798 wurde in.Württemberg die Einimpfung der Kindsblattern angeordnet.
Am 20. >oder 21. Juni 1707 fand bei Lorch «m Gefecht zwischen den Truppen des französischen Warschaus Villars und denen des Reichsgenerals Janus statt, in dem letzterer besiegt und gefangen genommen wurde.
Am 22. Juni 1707 rückte Marschall Villars bis Gmünd vor und zwischen Iggingen und Malen kam es zu einem Gefecht, in dem die Franzosen znrückgeschlagen wurden.
Am 23. Juni 1677 starb Herzog Wilhelm Ludwig von Württemberg nach kaum dreijähriger Regierung gm Schlag,
Handel und Volkswirtschaft.
Landespro-uktenbörse Stuttgart.
Bericht vom 17. Juni.
Trotzdem die amerikanischen Börsen fast täglich niedriger«? Norierungeu meldeten, war in abgelaufener Berichtswoche dio Stimmung auf dem Getreidemarkt eher etwas fester, da die Angebote sämtlicher Ausfuhrländer kleiner waren und höhere Forderungen bestellt wurden. Andererseits ist der Bedarf stärker und insbesondere bleibt nahe Ware gesucht, da inländisches Getreide nicht mehr stark angeboten und höhere Preise verlangt werden. 'Das Wetter war regnerisch und kühl; die niederge- gangenen schweren Gewitter haben in manchen Gegenden großen Schaden verursacht. Aus heutiger Börse war wiederum gute Kauflust zu konstatieren und kamen auch mehrfach W- schlösse zustande, wenn auch unsere Mühlen über schleppenden Mehlabsatz zu klagen haben. Wir notieren per'100 Kilogramm Weizen ipürtt. 24.50—24.75 Mark, fränk. 24.50—24.75 Mark, Rumänicr 25.25—25.75 Mark, Ulka 25.50—26 Mark-.Saxonska 25.50—26 Mark, Azima 25.50—26 Mark, Weizen Laplata 24 bis 25 Mark, Kernen 24.50—24.75 Mark, Roggen nom. 22 Mark. Fnttcrgerste russ. 19.25—19.50 Mark, Hafer württ. 22.25 bis 22.75 Mark, Laplata 20—20.50 Mark, Donau 18.25—18 50 Mark. Taselgries 35—35.50 Mark, Mehl Nr. 0: 35—35.50 Mark, Nr. 1: 34-34.50 Mark, Nr. 2 : 33—33.50 Mark, Nr. 3: 31.50 biL 32 Mark, Nr. 4: 28—28.50 Mark, Kleie 13—13.50 Mark.