Prinzen .Heinrich an seine Newyorker Freunde. Ter Prinz gedenke mit Freuden des freundlichen Empfangs, der ihm in Newyork zu Teil geworden sei. Admiral von Rebenr-Paschwitz dankt ausschließlich herzlich für die ge­währte Gastfreundschaft. Auf zahlreichen Wolkenkratzern, so vom Singerturm, weht die deutsche Flagge.

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Die Skandale im ungarischen Abgeordnetenhaus.

Budapest, 10. Juni. Auch die neue Woche hat mit Skan­dalen eingesetzt. Die Oppositionellen waren heule wieder kor­porativ in? Abgeordnetenhaus gegangen. Vor Eröffnung der Sitzung erschien wieder die Polizeiwache im Saal. Ober­inspektor Pavlik richtete unter großem Geschrei der Oppo­sition au die Ausgeschlossenen die Aufforderung, den Saal zu verlassen, was die Oppositionellen vorerst rundweg ablehnten, La in die Liste der Ausgewiesenen auch Abwesende ausgenommen seien. Abg. Szmrecsanyi schrie:Tragen Sic die Liste zu dem Schurken Tisza zurück, damit er sie korrigiere!" Erst nachdem die Wachmannschaften mit Gewalt drohten, verließen die Auegewiesenen inmitten der Wache den Saal. In der Zwi­schenzeit beschimpfen die im Saale verbliebenen Oppo­sitionellen die Abgeordneten der Majorität. Der gewe­sene Minister Gras Aladar Zichy ruft dem Justizmiiiister zu: Das zu dulden ist ein Schurkenstreich!" Rakooskh schreit der Regierungspartei zu:Dort sitzen lauter Schurken und Defraudanten!" Nun erscheint abermals die P o l izei und entfernt 19 vom Präsidenten notierte Lärmmacher. Die Ent­fernung dauert diesmal länger, weil viele Abgeordnete frei­willig nicht weichen wollen und hinausgeführt werden müssen. Besonders auslehnend benahm sich Abgeordneter Zoltan Pap, Leisen Entfernung etwa eine halbe Stunde in Anspruch nimmt und der auf besonders eingeholte Information von mehreren Wachleuten aus der Bank gehoben werden muß. Die übrigen Oppositionellen, auch die Nichtausgewiesenen, verlassen sodann den Saal. Graf Tis za eröffnet dann am halb 1 llhr die Sitzung und verurteilt das Treiben der Opposition un:er gleichzeitigem Ausschluß von 19 Abgeordneten. Die Zahl der Ausgewiesenen beträgt jetzt 79. Für die Nachmittagssitz­ung war angeordnet, die Ausgeschlossenen schon vor dem Par­lamentsgebäude aufzuhalten und nicht ins Haus zu lassen Nach einem längeren Wortwechsel mit den Polizeibeamtea zogen die ausgeschlossenen Oppositionellen ab, während sich die anderen in den Beratungssaal begaben. Nock) vor Beginn der Sitzung verließen jedoch sämtliche Oppositionellen das Parlament, da Lies, wie Gras Apponyi erklärte, von Militär umringt sei und die Oppositionellen daher nicht weiter an der Beratung teil- nchmen könne

Zum Untergang derBendemiaire."

Berlin, 10. Juni. Aus Anlaß des Untergangs derBen- Lemiaire" hat der Kaiser dem hiesigen französischen Bot­schafter- Lurch seinen Flügeladjutanten, Kapitän z. S. v. Bülow. seine Teilnahme aussprechen lassen. Der deutsche Marine­attache in Paris, Frhr. v. Bibra, hat sich ins Marineministerium begeben, um die Teilnahme des deutschen Staatssekretärs des Reichsmariueamts, Großadmirals v. Tirpitz, zum Ausdruck zu bringen.

Paris, 10. Juni. Bei Eröffnung der heutigen Sitzung der Deputiertenkainmer gab der Präsident der Kammer, Deschanel, in bewegten Worten dem Schmerze Ausdruck über den neuen grausamen Trauerfall, der Frankreich und seine Marine be­troffen habe. Marineminister Delcasss schloß sich dem im Na­men der Regierung an. Trotzdem alles Rettungsmaterial, so erklärte er, in einer halben Stunde zur Stelle war ist jede Hoffnung, unsere Seeleute zu retten, verloren. Die Taucher in eine Tiefe vpn 53 Meter hinabschicken, hieße sie in den Tod gehen. Frankreich wird die Untergegangenen, die zu sei­nen besten Söhnen gehört haben, nie vergessen. Mit solchen Männern, schloß der Minister, kann Frankreich der Zukunft ohne Furcht entgegensetzen. (Beifall aus allen Bänken, außer aus Ler äußersten Linken).

Der italienisch-türkische Krieg.

Konstantinopcl, 9. Juni. In gut informierten Kreisen wird auf Grund einer kategorischen Erklärung der Pforte, daß im Falle eines Angriffs auf Ehios oder Mytilene die Dardanellen wieder geschlos- se n würden, versichert, daß gewisse Schritts bei Ita­lien unternommen wurden, infolge deren eine weitere Aktion Italiens gegen die Inseln im Archipel vollkom­men ausgeschlossen scheine. Ein Angriff auf die Küste von Smyrna werde als unwahrscheinlich ange­sehen.

Konstantinopel, 11. Juni. Der französische Dampfer Js- pahau, der unter anderen Passagieren auch ausgewicseue Ita­liener an Bord hatte, ist auf der Fahrt am Eingang der Dar­danellen aus eine Sandbank geraten, was zu dem Ge­rücht Anlaß gab, die Dardanellen seien wieder gesperrt. Das Gerücht war unbegründet. D-er Dampfer hat inzwischen seine Fahrt fortgesetzt.

London, 11. Juni. Der nationale E xekntivauS- schuß. der Transportarbeiter hat sämtlichen Zentral­stellen des Landes die Erklärung des Generalstreiks empfohlen. Die Hafenarbeiter von Manchester haben der Auf­forderung zum Generalstreik begeistert zugestimmt, andere Ar- beitersührcr dagegen verhalten sich ablehnend.

Paris, 10. Juni. In dem Befinden Frederic Passv's ist eine solche Verschlimmerung eingetreten, daß die Aerzte nur wenig Hoffnung auf seine Wiederherstellung haben.

Havre, 10. Juni. Der Streik hat sich verschärft- Heute nachmittag belief sich die Zahl der Ausständigen auf 1700. Die beiden transatlantischen DampferFrance" undBassc- Terre" haben keine Besatzungen mehr. Die Ausstaudsbeweg­ung hat aus die Besatzungen der Schleppdampfer und die der Hafendienft-Fahrzenge übergegriffen.

Württemberg.

Dienstnachrichteu.

Befördert: Den tit. Eisenbahnbetriebsinspek'or Garer bei der Generaldirektion der Staatseisenbahnen zum Eisenbahn- berriebsinspektor des inneren Dienstes bei dieser Behörde.

Uebertragen: Dem Hauptlehrer Rühle an der Ele­mentarschule in Kirchheim u. T. eine Reallehrersstelle au der wchsklassigeu Realschule in Heilbronn, dem Hilfslehrer Johannes 6rr der Realschule in Gmünd die Reallehrersstelle au der Realschule in Ehingen a. D., dem Hilfslehrer Eugen Her­zog au der Elementarschule in Cannstatt die Präzeptoesstelle au der Latemschule in Jngelsingen, dem Reallehrer Friedrich Vaue r an dem Realgymnasium und der Obcrrealschule in Göp­pingen eine Hauptlehrstelle an der Elementarschule in Eßlingen unter Verleihung des Titels eines Oberlehrers, dem Hilfslehrer Johannes Zepf am Gymnasium in Ehingen a. D. die Haupt­lehrstelle au der Elementarklcpse bei dem Gymnasium und der Realschule daselbst.

In den Ruhestand versetzt: Professor Kuhn am Realgymnasium in Stuttgart, Inspektor Schwarz bei dem bahnbautechnischen Bureau der Generaldircttion der Staatscisen- Lahnen. -

Finanzausschuß -er Zweiten Kammer.

Stuttgart, 10. Juni. Der Finanzausschuß der Zweiten Kammer hielt heute nachmittag eine Sitzung, die erst um 9 Uhr zu Ende war. Im Einlauf befanden sich einige Eingaben, die aber nach dem Stand der Geschäfte des Landtags und, da sie den Etat berühren, im jetzigen Landtag nicht mehr in Bearbeitung genommen werden können. Auf einen Antrag von volksparteilicher Seite wird nach längerer Geschäftsordnungsdebatte über die Eingabe des Landesverbands der Wirte Württembergs vom 4. bis 20. Mai 1911 überAb­schaffung bezw. Abänderung des Nmgeldes" heute als Re­ferent der Abg. Dr. Elsas (Vp.) bestellt. Ter vom Be­richterstatter Dr. Eisele ausgearbeitete Bericht des Fi­nanzausschusses über die in der Denkschrift betr.die Uebernahme der V o l ks s chu l l a st e n auf den Staat und die Verwilligung von Staats­beiträgen an Gemeinden" behandelten Fragen wird gutgeheißcn und festgestellt. Ueber den 5. Nach­trag zum Finanzgesetz, betr. den Mehrbedarf für die neue Universitätsbibliothek in Tüb­ingen. die zu Beginn des Wintersemesters 1912/13 er­öffnet werden wird, erstattet Tr. Eisele den Bericht. Ter Mehrbedarf beträgt für 1912: 9785 M. Von Seiten des Zentrums wird die sofortige Schaffung einer 3. Bib- tiotheksekrctärstelle beanstandet. Deren Notwendigkeit wird jedoch seitens der Regierung und der Redner der ruderen Parteien dargetan und sie vom Ausschuß mit 9 gegen 3 Stimmen (Ztr.) und 1 Enthaltung (Z.) ge­nehmigt. Ter übrige Mehrbedarf wird nicht beanstandet. Vizepräsident Dr. v. Kiene berichtet sodann über den Antrag Keil vom 31. Mai 1912:Die K. Regierung zu ersuchen, mit den in Betracht kommenden Bundesstaa­ten Verhandlungen anzubahnen über die Frage der ge­rn einsamen und gleichzeitigen Aufhebung der Gesandtschaften". Aus sachlichen n. politischen Gründen beantragte der Referent den Keil'schen Antrag abzulehnen, dessen Durchführung in letzter Linie auf eine Stärkung der Vormachtstellung Preußens hinauslanfen würde. Ter Antragsteller Keil erklärte sich bereit, seinen Antrag dahin abzuändern, daß die Staatsregierung nur mit der baö. Regierung wegen gleichzeitiger Aushebung der Gesandtschaft inMünchen in Verbindung tre­ten möge. Nach längeren und hochinteressanten, zumeist vertraulichen Darlegungen des Ministerpräsidenten und nachdem Redner aus den verschiedenen Fraktionen mit mehr oder weniger Wärme sich von der absoluten Not­wendigkeit des Fortbestandes der diplomatischen Vertret­ungen in Berlin und München ausge prochen hatten, wird der Antrag Keil mit allen gegen 2 Stimmen (S.) abgc- lehnt.

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Zur Landtagswahl.

Weikersheim, 10. Juni. Bei einer Wählerver­sammlung gestern abend im Gasthof z. Sonne, die von der Deutschen Partei einberusen worden war, würde be­kannt gegeben, daß Oberregierungsrat Häffner die Kan­didatur für die kommende Landtagswahl wieder ange­nommen habe.

Stuttgart, 10. Juni. Der Verein Deutscher Ingenieure, der hier seine Tagung hält, trat heute zur ersten Sitzung zusammen. Anwesend waren der Kö­nig, das Gesamtministerium und zahlreiche sonstige höhere staatliche und städtische Beamten, Vertreter der Indu­strie und des Handels. Die Landstände vertrat Präsident Payer. Reichsrat Dr. v. Miller-München wies da­rauf hin, daß es für den Verein eine besondere Freude sei, in dem Lande seine Tagung zu halten, in dem Kepler lebte und Robert Mayer seine Versuche unter­nahm. Minister v. Pischek sprach den Witlkvmmen- gruß. Er wies auf die hohe Bedeutung der Jngenienr- kunst für das ganze Kulturleben hin und meinte, wenn in unserer Zeit nochmals eine Sintflut käme, müßte in der Arche nur ein tüchtiger Ingenieur ausgenommen wer­den üm die Kultur einem neuen Menschengeschlecht zu über­mitteln. Oberbürgermeister Lautenschlager überbrachte die Grüße der Stadt Stuttgart. Nach weiteren Ansprachen kam zur Mitteilung, daß der Vorstand dem Kommerzienrat Mauser in Oberndorf die GrashoffdeNkmünze, die höchste Auszeichnung des Vereins verliehen habe. Dieser Be­schluß wurde von der Versammlung einstimmig genehmigt. Aus dem Geschäftsbericht ist zu entnehmen: Die Zahl der Mitglieder betrug Ende 1911 24186, das ist 234 mehr gegenüber dem Vorjahr. Mitte März ds. Js. be­trug die Zahl 24 585. Durch Gründung des Mosel- Bezirks-Vercins mit dem Sitz in Diedenhofen ist die Zahl der Bezirksvereine auf 48 angewachsen. Tie Betriebs­rechnung 1911 weist einen Ueberschuß von 173 383 M 05 Pfg. auf. Das Vereinsvermögen beträgt 1738 608 M 03 Pfg., dazu kommen die Grundstückszulage im Be­trag von 304 860 M 86 Pfg. und das Vermögen der Pensionskasse mit 114 914 M 85 Pfg. Die Hilfskasse für deutsche Ingenieure hat auch im Berichtsjahr ihre segensreiche Tätigkeit entfaltet. Die Ausgaben beliefen sich auf 28 002 M 45 Pfg. Die in den Kreisen der deut­schen Industrie immer mehr und mehr zunehmende Sorge daß die in rascher Folge von Behörden erlassenen Vor­schriften ihre freie Entwicklung beengen und ihr Lasten auferlegen, die zu tragen, namentlich im Hinblick auf den Wettbewerb des Auslandes ihr immer schwerer fällt, sind in einem von E. Matschoß auf der Hauptversamm­lung in Breslau gehaltenen VortrageStaat und Tech­nik" eindrucksvoll behandelt worden. In der Erkennt­nis, daß unberechtigten Anforderungen der Behörden ent­gegengetreten und dem Erlasse schädlicher Vorschriften vor- ^gcbeugt werden muß, hat der Vorstand beschlossen, einen Ausschuß zu bilden. Diesem soll es obliegen, den in Rede stehenden Fragen nachzugehen und Material zu sam­meln, um unter dessen Verwendung sowohl die Behör­den selbst als auch die Parlamente und die Oeffentlich- keit über die Nachteile zunehmender polizeilicher Bevor­mundung aufzuklären. In der Erkenntnis, daß die Fort­bildung ihrer jugendlichen Arbeiter für die deutsche In­dustrie. von größter Wichtigkeit ist, richtet der Verein auf Beschluß der Hauptversammlung in Breslau an die bei­

den .Häuser des preußischen Landtags eine Eingabe w dem damals vorliegenden Gesetzentwurf über die Errickt- ung und den Besuch von Fortbildungsschulen. gleich der Gesetzentwurf voll der Regierung zurückgezogen worden ist, so wird es doch von bleibendem Werte sein ba» der Verein seine Stellungnahme zu diesen Fragen j,, bestimmter Form zum Ausdruck gebracht hat. Es wurde hieraus zu den Vorträgen übergegangen. Geheimer Oberbaurat Veith-Berlin sprach über neuere Krieas- schifftypen, Geh. Rat Professor Kämmerer- Berlin tich anschauliches Denken in Berufsarbeit und Unterricht, isy, -8 Uhr fand im Festsaal der Licderhalle ein Festmahl stag

Gmünd, 10. Juni. Gestern fand hier Lie 8. Jahr-Z. Versammlung des s ch w ä b. S te n o g r ap he n v erbai,j>/z Gabelsberger und die 12. Hauptversammlung des IckM Lehrerverbandes für G-abelsbergecsche Stenographie statt. Verbandsvorsitzende Stadtpsarrer Dürr von Weikershei»,, ^ handelte vor Beginn der öffentlichen Versammlung die Frage dn Eiiiheitsstenographie, die einen Schritt vorwärts getan ha^, was ahn mit Befriedigung erfülle. Eine .Einheitsstenogra-hie bedeute zweifellos einen Fortschritt, aber es sei nicht abzu­sehen, !ob Ler Gedanke schon in den nächsten Jahren.verwirk- licht -werden könne. Hoffentlich gelänge es, die Widerstände der verschiedenen Systemschulen zu überwinden. Die Kinheitsstm«. graphie könne er sich gar nicht anders als auf der Grund­lage des Gabelsbcrgerschen Systems denken. Im Raine» da Stadt Gmünd begrüßte Oberbürgermeister Möhler den Z«. bandstag. Er hoffe, Laß das deutsche Einheitssystem recht buid komme. Möge es von recht vielen jungen Leuten.erlernt M,- den. Dem Gmünder Verein, der Heuer sein LOjähriges Jubi- länm begeht, sprach Redner seine Glückwünsche aus. Auch am dem Gmünder Rathaus sei die Stenographie schon seit Jahn, eingejührt und man möchte sie nicht mehr missen. Weiter be­grüßte» Vertreter der Gmünder kaufmännischen Vereine die Tag­ung. Hand-slsschulvorstand Schneiderhahn hob in. einem Ichm- ben Pie Bedeutung der Stenographie für seine Schnle hervor. Den Bericht des Schriftsührers über die Tätigkeit der beide« Verbände ist zu entnehmen, daß in ihnen etwa l700 Stm»- graphen vereinigt sind. Davon entfallen aus 21 Vereine IM Mitglieder, rund 100 mehr als im Vorjahr. Diese Vereine haben 551 Personen in Anfängerkursen unterrichtet. Von Mitgliedern des Lehrerverbandes wurden 860 Schüler und iS sonstige Personen unterrichtet. Die .Gesamtzahl beträgt 1-W Stenographie'ernende. Die Geschäftsstenographenprüfung hMr 23 Mitglieder mit gutem Erfolg bestanden. An einem Kurs zur Heranbildung von Lehrern der Stenographie in den Ver­einen nahmen 15 Mitglieder teil. Diese Kurse sollen cine dauernde Einrichtung werden. Auch eine Lehrerprüfung wird eingeführt. Zum Schluß der Versammlung hielt der Verbands« Vorsitzende einen Vortrag über Lie erzieherische Bedeutung der Stenographie, -der großen Beifall fand. Mt der Tagung war auch ein Wett- und Korrektschreiben .verbunden, an welchem sich sehr viele Stenographen beteiligten. Abends feierte der Gmün­der Verein sein 20. Stiftungsfest, das in gelungener Weise verlief.

Reutlingen, 10. Juni. Gestern wurde hier in der Bundes» Halle unter Anwesenheit von Vertretern der Kreisregierung, der Zentralstelle -für Gewerbe- und Handel, der Handwerkskammer Reutlingen, sowie der Stadt und des Gewerberereins Reutlingen der S. württ. Schmiedmeisterverbandstag abgehast ten der von den Delegierten in 29 Innungen des Landes be­schickt war. Dem Verband gehören nach dem Geschäftsbericht gegenwärtig 35 Innungen mit insgesamt ca. 2200 Mitgliedern an. Ein Vortrag Prof. 'Dr. liebstes von der Tierärztliche« Hochschule behandelte die Haftpflicht des Hufschmieds dem Tier­halter igegenüber und umgekehrt ein Gebiet, aus dem noch viel Unkenntnis herrscht. Berbandsvorsitzender Jllig sprach Mer die Kalkulation im Schmied Handwerk und berichtete über die letzte Tagung der deutschen Schmiedebernfsgenossenschaft m Stettin. Handwerkskammersekretär Herrmann-Reutlingen erläu­terte die Eingabe an Legierung und Stände betr. die gesetzlich« Regelung -des Submissivnswesens, «ine Dahingehende Resolution wurde einstimmig angenommen. Die Versammlung sprach sich im Anschluß an die Debatte über Pie Frage einer Zentral- lehrschmiede sehr bedauernd über die geplante Aufhebung der Tierärztlichen Hochschule ans, die man sicher noch bereuen werde. -- An die Verhandlungen schloß sich ein gemeinsames Essen m der -Bnndeshall«.

Stuttgart, 10 Juni. In einer am Samstag abend abgehaltenen Landesausschußsitzung der schwäbischen Turner­schaft wurde beschlossen, dem verstorbenen Ehrenkreisturn- wart Prof. Keßler ein Denkmal zu errichten. Eine Koni» Mission wurde mit der Angelegenheit betraut.

Stuttgart, 10. Jnni. Auf der Bezirksversammlung! der Vereinigung selbständiger Gärtner Württembergs wurde vom Vorstand bekannt gegeben, daß in den nächsten Tagen an die oberen MLdchenklassen der Volks- und Mittelschule« Groß-Stuttgarts zur Förderung des Gartenbaues rund- 4000 Pflanzen verteilt werden sollen.

Stuttgart, 10. Juni. Mit einem Festgottesdiensi wurde gestern die Tagung der südwestdeutschen Konferenz für Innere Mission eröffnet. An den Festgottesdienst schloß sich ein Familienabend im Neuen Vereinshaus- Heute vormittag 9 Uhr eröffnete Prof. D. von Wurster- Tübingen die offizielle Tagung. Direktor Schwanvner- Ludwigsburg hielt einen Vortrag überDie Stellung der inneren Mission zu den Bestimmungen des Vorentwurfs zu einem Deutschen Strafgesetzbuch über Jugendstrafrecht, Alkohol- und Sittlichkeitsdelikte". An den Vortrag WS sich eine Erörterung an.

Lichtenstei», 10. Juni. An die Mitteilung, daß das Forsthaus Lichtenstein verkauft werden soll, wurde dl Befürchtung geknüpft, daß der Wirtschastsbetrieb dam anfhören werde. Wie jetzt bestimmt verlautet wird d> Regierung nur unter der Bedingung in Verkaufsverhan - lungen eintreten, daß der Wirtschastsbetrieb auch m Zu­kunft erhalten bleibt.

Nah und Fern.

Warnung vor einem Gaunertrick.

In Stuttgart versuchen, wie das Neue Tagbia berichtet, seit mehreren Tagen einige Burschen P" ! gendem, anscheinend ganz einträglichem Mittel dre V gläubigkeit der Leute auszunützen. Zunächst werden Adressen besonders wohltätiger Familien ausspiomem, ihnen dann unter dem Namen einer gut bekannten st ^ gartcr Person wie folgt zu telephonieren:Hier MR. Da ist bei mir ein lungenkranker junger Mann, dem (je nachdem) an Kleidern, Schuhen, an Geldmitteln sv - um nach dem ihm vom Arzte allgeratenen Kurorte - - S kommen. Ich werde Ihnen den armen Menschen s schicken und bitte Sie, ihn auch zu unterstützen^- O) ser Schwindel macht gute Geschäfte! Also Vorsicht- ist der Polizei gelungen, zwei der Burschen zu ergie i ^ Einer davon hat das Manöver schon in anderen st ausgeführt.