dem es gelungen war, durch eine Bresche m '"^i»kt einzudringen, hatte bereits mit Plündern be- ^ hoch wurden die Angreifer vertrieben. Zwei Mb-

^"^"in die sie sich geflüchtet hatten, wurden bombardiert §'»«^-.- 1 °^ - ^ .

Zwei vereinzelte Posten, die von

,<.°rn umzingelt worden waren, wurden unter ernsten Suiten durch Truppenverstärkungen befreit.

Pariä, 28. Mai. Der Ministerrat beschloß die ,nweudung weiterer Truppen nach Marokko und zwar . Bataillone der Kolonialarmee, ein Bataillon Schützen, -m' Schwadronen Spahis und zwei Batterien Gebirgs- .'wrie Tie 'fahl der dann insgesamt nach Marokko ent- L" Truppen beträgt 4 7 000 Mann. - Das gibt !m wures Protektorat.

Eisenbahnerstreik in Spanien.

Madrid, 27. Mai. Die Angestellten der anda- .sjschen Eisenbahn sind in den Ausstand ge- letei, Die Züge werden von den Ingenieuren und Assi- icateu geführt; nur die Post führenden Züge verkehren. M die Angestellten der Bezirke von Cadix, Cordova Md^Sevilla haben den Streik im ganzen Netz erklärt, an Leres unterstützen die Hafenarbeiter die Bewegung, aie Angestellten von Granada haben heute den Streik be­schlossen In Andalusien wurden einige Züge bei der Mt angehalten.

Württemberg.

Dienstnachrichten,

Berscht: den Hntteniiispcktor V ö t l> in Königsbroim sei- M Ansuchen entsprechend ans eine Hntteninspektorstelle in vchseralsingen.

ltetcrtragcn: die Bezirksgconieterstelle Nagold dem Hais» aeeineter Grieshaber daselbst, die Bezirksgeometerstelle Mer- amthetm dem Hitfsgcometer Theodor Eberle in Heidenhsim, je eine Fmanzsekretärstelle bei dem Kameratamt Backnang dem gmanzpraktikanten Betz i» Äirchheim und bei dem Kamerut- aint heidrnheiiri dem Finanzpraktikanten Krauth in Hall, dem Mnho Verwalter Gürrb ach in Lorch die Stelle eines Bahn- Magiers in Heiibronn Hanptbahnhof unter Verleihung des Niels eines Oberbahnkassürs. dem technischen Eisenbahnsekre- sör Gottula bei der (Lijenbahmnaschincninspektioii Stuttgart die Stelle eines Werkmeisters sür den Zngsökdernngsdienst in Uelen.

Ernannt: den Maschincntechniker Keppler zum technischen Eiimbahnsetretär bei der (Lisenbahnmaschineninspeition Tübingen »nd die Eiscnbahnpraktikanten 1. Klasse Fuchs loch zum Obsr- hahuassisirnieii in Reutlingen Hauptbahnhos und Hofmnnn Aarst zum Oberbahnassistcnten in Kirchhcim u. T-

Befördert: den iit. Oberpostknssier Wolf in Kirchheim T. zum Postmeister in Ehingen a. d. Donau und den Postsekretär Kubier in Saulgan zum Postmeister daselbst.

Landesversammlung der evangelischen Arbeitervereine

Biberach, 28. Mai. Der württ. Landesverband der ev. Arbeitervereine hielt während der Psingstfeiertage hier seine Landrsversammlung ab. Die Stadt hatte aus diesem Anlaß Uaggenschmnck angelegt. Am Pfingstsonntag Abend fand in der städtischen Turnhalle die offizielle Begrüßungsversammiung statt, bei der außer den musikalischen und gesanglichen Vo>> ssthrnngen mehrere Redner, darunter Stadipsarrer Lamparter» Stuttgart als Vorsitzender des Landesverbands, Begrüßungs­ansprachen hielten. Der Vertreter des Stuttgarter Vereins, Hahn, sprach überEvangelische Arbeiterschaft und Kirche", Pwsesfor Fauth überArbeiter und Arbeit", der Vertreter des Göppinger Vereins überDas Verhältnis zwischen Arbeit­geber und Arbeiter", Parteisekretär F i s ch e r--Hellbraun über Das Verhältnis des Einzelnen zum Staate".

Die Hauptversammlung begann am Pfingstmontag um 8 Uhr mit einer Margcnandacht, die Dekan Werner von Biberach hielt üb« 1. Kor. 15, 58. Es folgte die Begrüßung der Gäste, des Regiernngsrats Stiefenhoser, des Gewerbeinspektors Fi- icher, der beiden früheren Verbandsvorsitzenden Stadtpfarrer Mayer und Prof. D. Schöll, Seitens der Oberkirchenbehörde war im Laufe des Vormittags Prälat Dr. v. Hermann erschie­nen, der den Verbandstag herzlich begrüßte und ermahnte, das gute Alte sestzuhalteu. Auch Gewerbeinspektor Fischer begrüßte mit sehr warmen und die Tätigkeit der Vereine anerkennenden Worte» die Versammlung. Schriftliche Grüße und Glückwünsche waren seitens des Ministeriums des Innern, seitens der Zen­tralstelle für .Handel und Gewerbe, seitens des Stadrschnltheißen Müller von Biberach eingetrofsen. Ans den Jahresberichten des BerbandSvorsitzenden, VerbandsschriftsührerS, Sekretärs und Aerbandskassiers ist folgendes mitznteilen: In 76 Vereinen sind 5818 Mitglieder zusammengeschlossen; aufgelöst haben sich 2 Vereine; neu gegründet wurden 3 sowie ein Arbeiterrnnenver- kin; die Zunahme der Mitglieder beträgt 121. Auss neue wurde die Notwendigkeit eines Zusammengehens der Jünglings- Vereine und Arbeitervereine betont. Auch eine lebhaftere Mit­arbeit der ev. Pfarrer wurde dringend gewünscht und damit be­gründet, daß heutzutage der Pfarrer seinen Beruf verfehlt habe, der keinen Sinn sür die sozialen Fragen habe. Der Ober- «rchenbchörde gegenüber wurde der Wunsch ausgesprochen, es möchte bei der Besetzung von Pfarreien in industriellen Gemein­en auf die geeigneten Persönlichkeiten Rücksicht genommen wer- «n. Das geistige Leben der Vereine war auch im letzten Jahr außerordentlich rege. Mehr als 400 Vorträge, Diskwsionen uud Leseabende wurden veranstaltet, bei denen alle Zeit- und weltbewegenden Fragen zur Besprechung kamen.

Das Hauptrefcrat des Tages hatte Professor D. Schöll aber das Thema:Arbeiterstand und Arbeiterjugend". Die ackere Generation der Arbeiter, so führte der Redner aus, kam zumeist ans ländlichen Verhältnissen heraus; das wird in Zu- umst anders sein. Der' Arbeiterstand wird sich aus der Ar- "Uer jagend rekrutieren. Welche Aufgaben sind ihm dadurch Erp«? 1 Die Arbeiterjugend muß körperlich tüchtig sein. L-cher Tüchtigkeit drohen große Gefahren, die in den Wohn- Mgs- »ad Arbeitsverhältnissen, überhaupt in den LebenSver- Wmissen der Großstadt begründet sind. 2. Die Arbeiter- ölg«ud muß zur Ber u s 8 tüchtigkeit herangezogen werden. Der

Teichen Arbeiterjugend droht die Gefahr, daß sie für chi häuslichen Beruf untüchtig wird. Die männliche Arbei- .ifOstÜknd bedarf einer tüchtigen Schulung, die freilich nicht n-u Aufnahme von möglichst vielem Wissen, sondern in der a», , ^ibständigen Anschanens und Denkens

u-i Anschanens

auch tüchtiger Fachschulen, chkter tüchtig werden.

bestehen darf, 3. Die Arbeiterjugend Solcher Charakterbildung in der Gegenwart große Gefahren entgegen: die wcyuchen Autoritäten (Volks- und Standessitten ic) sind ge- . strotzen persönlichen, sittlichen Autoritäten fehlt es. w-a. - , von Staat, Kirche, Schule, Alter gelten nicht

schildere Gefahren drohen der Arbeiterjugend ans d-n, mgroßen (z. B. sinanziellen) Selbständigkeit, ans ^ d'rtät- und Respektlosigkeit, der gegenwärtig ge- oi-nin!! , unter der Jugend verbreitet wird. Dem allem ge- riln, - hoben wir die Pflicht, die Autoritäten von Eltern, Schule Besonders wichtig ist die Ausbiionng einer ober Arbeiterstand; endlich die Jugendpflege, die

rri.olgreich ist, wenn sie der Jugend, nicht anderen dienen will. Dabei hat der Arbeiterstand selbst Kol ^.7- 'ortzuwirken. Der Vortrag wurde mit großem Bei- Misgniommen; eine Diskussion schloß sich nicht an. tränen' h0lgte schließlich die Besprechung einer Reihe von An- die aus der Mitte der Vereine gestellt waren. Be­

sonders lebhaft beschäftigte sich die Versammlung mit einem Antrag des Tnttlinger Vereins, der einen »netteren Ausbau der wirtschaftlichen Fürsorge für die Mitglieder erstrebt. Der Ge­baut einer Art gewerkschaftlicher Organisation wurde allgemein abgelehnt. Mit überwiegender Majorität wurde dagegen de Antrag angenommen, daß der Verbandsaitsschuß die vorbei tenden Schritte zur Gründung einer freiwilligen Hilss kajse tun unv hierüber beim nächsten Verbandstag berichte soll. Aufs neue erklärt der Berbandstag, es möge bei de nächsten Beratung der Reichsversicherungsordnung die jn dn Altersversicherung festgelegte Altersgrenze von 70 Jahren au> das 65. Lebensjahr herabgesetzt werden. Endlich wünscht di' LandeSverjammlung, daß auch Vertreter der Arbeitervereine in den Landtag gewählt »»erden. Sie beauftragt den Ausschuß, hierüber mit den Vorständen der beiden liberalen Parteien in Verhandlung zu treten.

Um 2 Uhr fand ein gemeinschaftliches Mittagessen ini Bi­ber statt, das durch eine Reihe von Toasten belebt war. Den Abschluß der festlichen Veranstaltung bildete am Dienstag ein Ausslng an den Bodensee.

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Zur Landtagswahl.

Marbach, 28. Mai. In der gestrigen Vertrauens- männervcrsaminlnng des Bundes der Landwirte wurde einstimmig der bisherige Landtagsabgeordnele Tr. Wolfs wieder als Kandidat für die Landtagswahl ausgestellt.

Stuttgart, 28. Mai. Während der Psingstfeiertage wurde hier der 40. Verbandstag des Deutschen Fa r b e r e j be r b a n de s abgehalten. Am Samstag abend vereinigte ein Bcgrüßungskommers :m Stadtgarten die zahlreichen Versammlungsteilnehmer. Am Sonntag vormittag wurde die öffentliche Hauptversammlung ab­gehalten, an der im Auftrag der K. Zentralstelle für UKe- werbe und Handel Oberamtmann Dr. Hory und in Ver­tretung der Stadtverwaltung Gemeinderat Sigloch teil­nahm. Es wurde u. a. beschlossen, darauf hinzuwirken, daß dem TitelFärbermeister" ein größerer Schutz zuteil wird. Ter Verband zählt gegenwärtig rund 4300 Mit­glieder und verfügt über ein Vermögen von 25.500 M. Am Sonntag nachmittag gab die Badische Anilin- und Sodafabrik den zur Versammlung Erschienenen im Stadt­garten ein Festessen. Am Montag und Dienstag wurden Ausflüge nach Heidelberg und Mannheim unternommen.

Stuttgart. 28. Mai. Der G n t e n b e r g v e r e i n beging währen- der Psingstfeiertage sein 5 0 jähriges Jubiläum. Am Samstag abend wurden die Gäste im Vereinslokal, dem Restaurant Reichshof, begrüßt. Am Pfingstsonntag wurde vor- mittags ein Rundgang durch die Stadt unternommen, an den sich im Konzertsaai der Liederhalle ein Festakt anschloß. Nach­mittags wurde gleichfalls in der Liederhalle ein Festkonzert und abends ein Festbankett veranstaltet, das i» allen seinen Teilen einen allgemein befriedigenden Verlauf nahm und bei dem zahlreiche Reden gehalten wurden. Namens der Stutt­garter Handelskammer überbrachte Kommerzienrat Krais die be­sten Glückwünsche. Am Montag fand »in Kursaal eine gesellige Zu­sammenkunft statt, wo zugleich die Delegierten der südd. Bpch- drnckergesangvereine eine Besprechung über den nächsten südd. drnckersängertag abhielten und München als Ort sür den im Jahre 1915 stattfindenden 2. Südd. Buchdruckersangertag ge­wählt wurde.

Stuttgart, 28. Mai. (Vom Pfingstverkehw. Die Einnahmen aus dem Personenverkehr auf den Stuttgarter Bahnhöfen in der Zeit vom Pfingstsamstag bis Pfingst­montag betragen ,466 100 M. Gegenüber dem Vorjahr mit einer Einnahme von 175 355 M. wurden Heuer 9255 Mark weniger eingenommen.

Eßlingen, 28. Mai. Der Geheime Kommerzienrat Oskar Merkel, Ehrenbürger der Stadt, ist im Alter von 75 Jahren gestorben. Er war Mitglied der Handels­kammer Stuttgart seit 1871, dann 1896 deren stellv. Vor­sitzender, früher Präsident des Schwäb. Sängerbundes und seit 1900 Ehrenmitglied des Bundes, Ehrenmitglied zahl­reicher Gesangvereine.

Nah und Fern.

Wieder ein Unglück durch eine Schußwaffe.

Der Unfug, daß jeder Lausbube eine Schußwaffe bei sich trägt, hat in Gablenberg wieder ein Opfer gefordert. Ein 16jähriger Bursche spielte am Sonntag nachmittag niit einem Terzerol, von dem er glaubte, daß cs nicht geladen sei. Plötzlich krachte ein Schuß und die Kugel drang der Mutter des Burschen, die mit einem kleine­ren Sohn zum Fenster hinaussah, in den Kopf. Le­bensgefahr besteht nicht, doch ist die Verletzung ziemlich schwer.

Ranbanfall.

Ein Warmbronner Fuhrmann, der nach Stuttgart Stroh geführt hatte/ wurde auf dem Heimweg zwischen dem Schatten und Warmbronn am Samstag abend gegen 7 Uhr von einem Unbekannten, der von hinten auf den Wagen sprang, mit einen: Prügel auf den Kopf geschlagen. Als der Fuhrmann nicht bewußtlos wurde, hielt ihm der Räuber einen Revolver vor den Kopf und verlangte Geld. Es fielen ihm jedoch nicht mehr als 3 M in die Hände, die übrigen 400 M, die der Fuhrmann bei sich trug, entgingen ihm. Die Nachforschungen nach dem Täter waren bis jetzt erfolglos.

Pfiugstfreuveii.

Aus Birkenseld OA. Neuenbürg wird berichtet: Zwei gefährliche Raufbolde sind die 19jährigen Zwillings­brüder Ergenzinger. Jn der Nacht zum Sonntag gerieten bei einer Hochzeit der Schlosser Karl Ergenzinger und der 22jährige Goldarbeiter Eugen Wessinger in Streit, in dessen Verlauf Ergenzinger dem Wessinger derart mit ei­nem Hammer auf den Kopf schlug, daß Wessinger schwer verletzt ins Bezirkskrankenhaus Neuenbürg gebracht wer­den mußte. Am nächsten Abend stieß im Zusammenhang damit der Zwillingsbruder Adolf Ergenzinger dem 20- jährigen Goldarbeitcr Emil Mößner einen Schirm so unter dem Auge in den Kopf, daß Mößner tödlich verletzt ins Krankenhaus nach Pforzheim gebracht werden mußte, wo eine Operation vorgenommen wurde.

Frecher Einbruch.

Aus Lieben zell wird berichtet: Als der Wirt Oskar Bott zum Adler letzte Nacht gegen 12 Uhr noch bei den Gästen war, stieg ein Dieb über den Brunncnstock ins Schlafzimmer und stahl den dort aufgezählten Erlös der Psingsttage mit 530 M. Es wurde sofort ein Poli­zeihund aus Ealw geholt, der aber die Spur am nahen Friedhof verlor. Jetzt kommt noch ein Polizeihund aus Stuttgart.

Auf seinem Posten erschossen.

Ter Grenadier Weller aus Leinzell von der 6. Kom­pagnie des Grenadierregiments Nr. 123 in Ulm hat sich rm Samstag früh kurz nach 5 Uhr auf seinem Posten erschossen.

i Mord ans dem Katzenbuckel?

» Am Sonntag nachmittag fanden Ausflügler auf dem j Katzenbuckel etwa 1.50 Meter vom Aussichtspunkt entfernt im Walde die fast entblößte Leiche eines etwa 20jährigen jungen M anues, die. eine Wunde in der Brust sowie deutliche Spuren von Strangulationen am Halse aufwies. Außer der Hose, die an einem Baume hing, und einem Stiesel fehlten alle Kleidungsstücke. Ob Selbstmord oder ein Verbrechen vorliegt, ist noch nicht aufgeklärt. Eine Gerichtskommission begab sich an Ort und Stelle.

Familiendrama.

Ans Pforzheim wird berichtet: Mittwoch früh bemerkten Nachbarn daß aus der Mansardenwohnung des Hauses Anshelmstraße 36 Gasgeruch drang. Ta die Wohnung geschlossen war, öffnete man gewaltsam und fand die Bewohner, die Familie des Goldarbeiters Karl Don, drei Personen, in der Küche leblos. Auf dem Tisch lag ein Brief, in dem die Absicht kund gegeben wurde, gemeinsam in den Tod zu gehen. Tie 29 Jahre alte Frau Don lag tot ans dem >Boden, der vier Monate alte Knabe lag tol im Kissen auf dem Tisch und der 28 Jahre alte Ehemann Don saß, itoch schwache.Lebenszeichen gebend, aus einem Stuhl. Er starb inr 'Spital, wohin man ihn brachte. Der Grund der Tat ist Krankheit beider Eltern (die Frau war schwermütig) und Besorgnis des Mannes, daß er seine Stelle verlieren könnte.

Verrat militärischer Gcheimniffe.

Der auf einem Bureau in Lahr angestellte Sohn eines Gerichtsvollziehers a. T. namens Ott wurde ver­haftet, nachdem sein in einer Nachbarstadt wohnender Bruder schon vorher festgenommen worden war. Wie man erfährt, handelt es sich um den Verrat militärischer Ge­heimnisse an eine fremde Macht.

Brandfall.

Jn R u m peuhei in bei Offenbach brannte die große Dampsschreinerei von Georg Kaen fast völlig nieder. Der Schaden beträgt gegen eine Million Mark.

Mord.

Jn Frankfurt a. M. ist das 23jährige Dienst­mädchen Frieda Bester, das bei einer Professorenfamilie bedienstet und in Abwesenheit der Familie allein im Hanse war,- in der Mansardenkammer ermordet wor­den. Das Mädchen hatte mit einer Freundin eine Stunde vorher einen Spaziergang verabredet. Als sie längere Zeit ansblieb ging die Freundin in das Haus und fand die Bester in ihrer Mansarde in einer Blutlache liegend. Sie hatte drei Stiche im Hals. Es scheint, daß sie bei ihrer Heimkehr vom Mittagessen, das sie iu einem gegen­über liegenden Gasthaus einnahm, einen Einbrecher über­rascht und von diesem ermordet worden ist. Von dem Mörder hat man bis jetzt keine Spur.

Rache aus verschmähter Liebe.

In Nieder-Donvel an der Mosel erschoß, wie dasLuxemb. Wort" meldet, ein junger Winzer namens Wrier die 18jährige Tochter eines Winzers aus Ahn aus einem Hinterhalt. Das Mädchen, um deren Hand sich Krier vergebens beworben hatte, wollte am Donners­tag heiraten. Ferner feuerte Krier auf den Bruder des Mädchens einen Schuß ab, ohne ihn zu verletzen. Nach der Tat verschanzte sich der Mörder, der mit mehreren Gewehren bewaffnet ist, in seinem Hause und drohte je­den, der sich nähere, zu erschießen. Das Haus wird von 6 Gendarmen bewacht.

Mord.

Jn der erste» Pfingstnacht wurde in einem Wäldchen bei Koblenz-Neuendorf ein Sergeant des 28. Jnf.-Regiments ermordet aufgefnndcn. Ter Getötete hielt in der Hand ein Taschenmesser mit dem er sich an­scheinend verteidigt hat, nachdem ihm das Seitengewehr mtrissen worden war. Es scheint sich um eine Schlägerei zu handeln.

Ucbersall aus -e« Expreßzug Paris-Montr Carlo.

Ein verwegener Ueberfall wurde am Sonntag nach­mittag aus den Expreßzug Paris-Monte Earlo verübt. Zwischen den Stationen Nizza und Monaco sprangen meh­rere Banditen, als sich der Zug auf ansteigendem Gelände befand, auf den Postwagen, überwältigten die Beamten und raubten die Postsäcke mit dem gesamten Inhalt. Der Wert der den Räubern in die Hände gefallenen Beute ist noch nicht bekannt.

Die Hochwaffcrkatastrophe in Ungarn.

lieber die bereits berichtete Hochwasserkatastrophe in Ungarn wird noch näher berichtet: Seit Tagen andauernde Wolkenbrüche haben eine verheerende Hochwasserkata­strophe erzeugt. Tic Flüsse Maros, Szamos und Teures haben ihre Ufer überschwemmt und ungeheuren Schaden angerichtet. Außer einer großen Anzahl Dörfer sind in den Städten Karansebes 500, Resicabanya 400, Säch- sisch'Regen 300 und Szamosujvar 300 Häuser ein ge­stürzt. Jn Tees und Lugos steht das Wasser meterhoch.^ In den Straßen haben viele Personen das Leben ein­gebüßt. Biel Vieh ist ertrunken.

Brand in einem spanischen Kinotheater.

8 0 Personen getötet.

Durch den Brand eines Kinotheaters wurden in der Ortschaft Villareal (Provinz Eastellon) acht­zig Personen getötet und viele verwundet. Das Theater befand sich in einem alten Laden und hatte nur einen einzigen Ausgang. Jn der Nähe dieses Ausgangs war der Projektionsapparat aufgestellt, dessen Explosion alsbald die Türe versperrte. Eine ent­setzliche Panik brach aus. Tie Zuschauer bemerkten eine zweite Türe aus der entgegengesetzten Seite und stürzten nach dieser Richtung, aber die Türe war verschlossen. Die Menge staute sich, und fast alle kamen um und wurden zertreten, erstickt oder verbrannt. Die meisten Leichen .bieten einen schauderhaften Anblick.

Darnach ist das Unglück durch den grenzenlosen Leicht­sinn der spanischen Behörden verschuldet, die es an jeder Vorschrift und Kontrolle fehlen lassen.