Die Tagung des Deutschen Lehrerverbands.

Berlin, 28. Mai. Tie Tagung des Deutschen Leh- rervereins, die alljährlich in der Pfingstwoche stattfindet, wurde gestern abend durch eine Fe stv er s a mmlun g im Zirkus Schumann eröffnet. Mehr als 8000 Lehrer find zu der Tagung erschienen. Es wechselten musikalische und turnerische Vorführungen mit Begrüßungsansprachen von Vertretern aus dein Reiche und den Vertretern anderer Nationen ab. Für den deutsch-österreichischen Lehrerverein sprach Jessen-Wien, der mitteilte, daß zur Zeit 1400 deutsche Lehrer in Oesterreich brotlos seien wegen ihres Kampfes für das Deutschtum in Böhmen, die Zahl der brotlosen Lehrer würde demnächst auf 3000 steigen. Tie Grüße der französischen Lehrer über­brachte Lehrer F l e m ming -Paris, der ineinte, das Leh-' rervereinshaus in Berlin könne vielleicht eher der Mit­telpunkt des Weltfriedens werden als der Friedensvalast im Haag. Erook-London sprach für die englischen Lehrer die Hoffnung aus, daß sich die Beziehungen beider Nationen bessern möchten. Dann nahmen noch Vertre­ter aus Schweden, Belgien und Böhmen das Wort. Ter jAbcnd nahm einen glanzenden Verlauf.

Tie Vertreter hatten schon gestern nachmittag eine geschlossen» Versammlung abgehalten, in der eine Reihe von Fragen behandelt wurden. Es wurde eine Resolution gefaßt gegen die in letzter Zeit wie­derholt vorgekommene Maßregelung vonLehrern, die lediglich ihre staatsbürgerlichen Rechte ausübten. Ins­besondere erblickte die Versammlung eine Gefährdung des Vereinsrcchts darin, daß Bereinsvorsitzende für den In­halt der Verbandsorgane oder Aeußerungen einzelner Ber- sammlnngsredner verantwortlich gemacht werden.

Sodann beschäftigte sich die Vertreterversammlnng mit den Beschlüssen des 5. Deutschen Oberlchrer- tages vom 11. April, durch die .ein Keil zwischen die akademisch und seminaristisch gebildeten Lehrer ge­trieben werden sollte. Tie Vertreterversammlnng nahm gegen den vor ungerechtfertigter llebcrhebnng zeugen­den Beschluß folgende Erkläru ng an:

! Alle Lehr- und Unterrichtsarbeit ist in sich cinheitiich, und die i» dieser Arbeit Stehenden bilden auch bei verschie­dener Vorbildung eine wesensgleiche und in sich gleichwertige Gruppe von Geistesarbeitern; 2. Bon dieser Anschauung aus­gehend, vertritt der Deutsche Lchrerverein in Uebereinstimmung mit namhaften Hochschullehrern die Forderung der deutschen Einheitsschule, iu der die Gesamtheit der Lehrenden als eine organisch znsammengesügte Bernfsgemeinjchaft wirkt; 3. Auch in den gegenwärtigen Schulverhältnissen kann die Verschieden­heit der Vorbildung der Bolksschullehrer und der akademisch gebildeten Lehrer einen grundsätzlichen Unterschied, wie ihn der Dberlebrertag vertritt, nicht begründen. Die Unterschiede lie­gen mehr in den einzelnen Personen, ihrer Tüchtigkeit und Berussaussassung, als in der Verschiedenheit deS Bildungs­ganges; 4 In den Anstalten, in denen Lehrer mit Hochschul­bildung und seminarisch gebildete Lehrer nebeneinander tätig zind, hat sich in vielen Fällen die hervorragende Amtstüchtig­keit der seminarisch gebildeten Lehrer seststellen lassen; diese müssen daher in den Beschlüssen des O b e r l e h r e r t a g s einen durch nichts gerechtfertigten Angriff auf ihre Be­rufsehre erblicken; 5. Der Vertcelerrersammlung Lcschciut cs wichtiger und notwendiger, in der Gegenwart die Gemein­samkeit der pädagogischen Interessen und die Gleichheit der pädagogischen Arbeit zu betonen,: als zwischen den einzelnen Gruppen des Lehrerstandes Unterschiede heroor- zuhebett, die der sachlichen Begründung entbehren; 6. Obwohl der Deutsche Lchrerverein Hochschulbildung für alle Lehrer er­strebt, erachtet die Vertreterversammlnng lediglich eine Bewert­ung d^r Lehrenden nach ihren u n t e r r i ch t l i ch e n und er­zieherischen Leistungen ohne Rücksicht auf ihren Bild­ungsgang als angemessen, und sie erblickt deswegen m der an­gefochtenen Verfügung des preußischen Kultusministeriums voni 26. Dezember 1909 einen Fortschritt in der gerechten Würdig­ung der Leistungen der seminarisch gebildeten Lehrer.

Ms nächster Tagungsort wurde Kiel gewühlt.

Neben den Vertretcrversammlungen finden verschie­dene Derbandsversammlungen statt. Tie Freie Ber­einigung der philosophischen Pädagogen be­handelte die aktuelle Frage der Arbeitsschule. Drei

Auf dem Ukeere der Phantasie Gibt es eben nie ein Landen,

Und beglückt sind einzig die,

Die's befahren und nicht stranden.

S ch r a n k a.

Die Goldmühle.

. Roman von Margarete Gehring.

47, Nachdruck verboten-

(Fortsetzung)

Alte Leute schlafen früh ein und stehen früh auf. Vs war noch dämmerig, als die Muhme erwachte. Ver­wundert gewahrte sie, daß Evas Bett noch unberührt stand. Erschrocken stand sie auf und sah das Mädchen in der Stube am Tische sitzen und durchs Fenster hinab­blicken ins tauige Tal.Kind, was ist denn das für eine neue Mode ?" ries sie,warum schläfst denn net, wie andere Christenmenschen?"

Muhme", antwortete Eva, und ihre Stimme klang der Alten so harr und fremd, daß sie von neuem erschrak, warum habt Jhr's mir denn bislang ganz verheimlicht, baß der Goldmüller mein Vater ist und ich seine Tochter?"

Ach du großer Gott!" schrie die Muhme und fetzte sich kreidebleich auf den Bettrand;wer hat dir denn bas gesagt? Ach du lieber Gott, das Unglück!"

Ja, ein Unglück ist's, Muhme, denn mein Glück ist hin, seit ich's weiß, heute nacht Hab' ich Abschied genommen vom Glück, als mir mein Liebster, der Flori, den letzten Kuß gab und mich als seine Schwester grüßte. Nun Hab' ich keinen Liebsten mehr."

Ter Flori?" Um Gottes willen, ist's wahr, was du sagst, der Flori dein Liebster? Ach lieber .Himmel, gib dem armen .Herzen Frieden und mir vergib meine Schuld, ich hab's -im Guten gemeint!"

Beruhigt Euch, Muhme! Tie ganze Nacht Hab' ich gekämpfl bis an den Morgen, gekämpft wider meinen Schmerz und wider die bösen Leidgedanken, die einem in solchem Schmerze kommen; nun Hab' ich's überwunden und frag' nach keinem Glück mehr. Kommt her, Muhme, und erzählt mir's, wie alles zngegangen ist, es ist gut, wenn ich nun alles richtig weiß."

Formen sind in der Arbeitsschule begrifflich zu unterschei­den : der Handfrrtigkeitsnnterricht, der Werkunterricht und die Schule der gesteigerten Aktivität. Alle drei Formen der Arbeitsschule seien zu empfehlen, weil er sie als ein durchaus notwendiges Mittel ansieht, die Schule tüchtig zu machen für die Kämpfe, die die Zukunft bringen wird.

Ferner fand eine Versammlung der Vereinigten Deut­schen Prüfungsausschüsse für I uge u d sch ri fte n statt. Lehrer Nenmann (Meißen) referierte über das Thema: Wo l ks b i b l i o t h e k und Jugendliteratur. Er führte aus, daß Jugendabteilimgen in den jetzt bestehen den Volksbibliotheken zumeist noch garnicht bestehen, zu einem anderen Teil aber arg vernachlässigt sind. Ter weitaus größte Teil der Bibliotheksverwaltnngen han­delt nach altgewohnter Neberliefernng, ohne darüber nach- zudenken, wie sie ihre Jugendlichen am destvn mit viel guter Literatur versorgen könnten. Von 231 Katalogen von Bolksbibliothcken, die dem Referenten Vorlagen, konn­ten nur 140, also nur 60 Prozent, als eine Auswahl wirklich guter Jugendlcktüre bezeichnet werden. Tic mei­sten Verwaltungsbehörden haben den hohen Bildungswert eines guten Buches noch nicht erkannt und statten darum ihre Bibliotheken mit gänzlich unzureichenden Mitteln aus. Sehr viele Bibliotheken lassen aber auch unzweideutig er­kennen, daß ihren Bibliotheken Sachkenntnis und Litcra- turgeschmack fehlt. Das- Amt eines Bibliothekars dürfte daher nur mit Männern von pädagogischem Takt und gediegener literarischer Bildung besetzt werden. Soweit die Bibliothekare Lehrer sind, müßte unbedingt gefordert werden, daß sie sich dem Prüfungsausschuß angliedern. Der Referent legte der Versammlung umfangreiche Thesen vor, die die gegenwärtigen Zustände der Jugendabteilimgen in den Volksbibliothcken und deren Ursachen darlegten, ferner aber Grundzügc für die Einrichtung und Ver­waltung von Jugendabteilungen sowie Grundsätze für die Prüfungsausschüsse gaben.

Deutsches Reich.

Die Abstimmung über die Erbschaftssteuer.

In der Reichstagssitzung vom 21. Mai fand ein? namentliche Abstimmung statt über den von der Budget­kommission zur Deckung für die Wehrvorlage beschlossenen Gesetzentwurf, der die Wiedervorlegung des Gr b s ch afts- steu e rg e setz es vom Jahr 1900 fordert, mit der Be­stimmung, daß es mit dem 1. April 1913 in Kraft treten soll. Von den r t t e mb c r g i s ch e n Abgeordne­ten stimmten mit Ja: Feuerstein, Gunßer, Hähnle, Haußmann, Hildenbrand, Keil, Kcinath, Liesching, List, v. Payer, Schweickhardt; mit Nein Bolz, Crzbcrger, Grö­ber, Leser, Vogt-Crailsheim, Vogt-Hall. Bon den badi­schen Abgeordneten stimmten mit Ja: Beck, Blanken­hain, Frank, Haas, Kölsch, v. Schnlze-Gaevernitz, Wit­tum; mit Nein: Birkenmayer, Diez, Dufsner, Fehren- bach. Zehnter. Beurlaubt war Lender; ohne Entschuldig­ung fehlte Rupp.

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Die Aussperrung in der Metallindustrie.

Hannover, 28. Mai. Die Aussperrung in der M e- talIi n d n st rie ist hier jetzt in der vom Verein der Metall- industriellen beschlossenen Höhe von 60 Prozent der Arbeiter­schaft ducchgeführt worden. Infolge dessen haben auch die übri­gen Arbeiter aus den meisten Werken gemäß den Beschlüssen ihrer Organisation die Arbeit niedergelegt, so daß fast voll­ständige Arbeitsruhc herrscht. Nur noch kn einigen Betrieben wird der Betrieb mit einer geringen Zahl von Ar­beitern aufrecht erhalten.

In S n d d e u t s ch l ä n d Frieden.

Frankfurt a. M., 28. Mai. Es gelang, die Differenzen in den einzelnen Fabriken zu beseitigen, so daß die Aussperrung in der Metallindustrie in Snddentschland endgürig als auf­gehoben gilt.

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Ligmcrringcn, 29. Mai. Bei der gestern hier stattgcfnn- penen Generalversammlung des h o h e n z o l l e r i s ch e a Leh­rervereins ist mit 74 gegen 73 Stimmen der Austritt ans dem deutschen Lehrerverein beschlossen worden.

Nur widerstrebend willfahrte ihr die Muhme, und wahrend der Morgen immer Heller heranfdämmcrtc und drüben über den Tannen der Himmel sein purpurnes, gold­goldverbrämtes Morgcngewand anlegte, daß es sich wie Rosenschimmer über die bleichest, abgehärmten Züge des Mädchens breitete, erzählte sie der mit geschlossenen Augen im Stuhle Lehnenden die traurige Geschichte ihrer Mutter und schloß tiefatmend mit den Worten:Eva, mein Kind, net lieben, nein hassen mußt die da drunten, die deiner Mutter Lebensglück zerstört haben und nun auch das deine dazu."

Muhme, redet net so", sagte sic mit müder Stimme, es tut mir weh! Wie kann ich hassen, da, wo ich liebe! Aber ich glaub', ich Hab' nun die Kraft gesunden, den Flori so zu lieben, wie man einen Bruder liebt, und die Liebe soll mir niemand ans dem Herzen reißen, so wahr mir Gott helfe!"

Sechstes Kapitel.

Während Eva und Flori im tiefsten Herzeleid einander adieu sagten, strahlten Rosemaries Augen vor Lust und Entzücken. Ganz betroffen blieb sie einen Augenblick flehen, als sie in den großen, glänzenden Ballsaal ein­trat und die herrlichen Blumenarrangements, den bunten Fahnen- und Wappenschmuck, die schimmerndem Kronleuch­ter, die kostbaren Toiletten der Damen und die prächtigen Gestalten der Studenten erblickte, alle im vornehmen Frack, die Chargierten mit breiten, prachtvoll in Gold gestickten Seidenschärpen. Welch ein wunderbares Turcheinander- wogen von eleganten Erscheinungen, von fröhlich lachen­den und plaudernden Herren und Damen! Ihr wurde fast schwindelig von all dem Glanz und bange bei dem Ge­danken, ob sie wohl Hineinpasse in diese sich so sicher and vornehm aus dem glatten Parkett des Saales be­wegende Gesellschaft, und welche Figur sie mit ihrer schüch­ternen ländlichen Unbeholfenheit mitten unter den ge­wandten und sich hier völlig zu .Hause fühlenden Ball- jchwestern abgeben würde. Aber sie hatte keine lang« Zeit zum Bedenken und Ueberlegen. Umflutct von den rauschenden Klängen der dem Balle voraufgehenden Kon-

Ausland.

Der italienisch-türkische Krieg.

K o n stantinop e l, 28. Mai. Tie im Ausland ver­breiteten Gerüchte über Belästigungen von ausgewjes? neu Italienern sind falsch. Bis jetzt sind überhaupt nur wenige Italiener nbgereist. Lediglich in Smyrna haben, wie verlautet, die Behörden von einigen Italie­nern die Zahlung der Gewerbesteuer verlangt. Dort muß­ten einige Italiener ihr Mobiliar zu niedrigen Preisen verkaufen um den Mietzins oder die Mobiliensteuer be­zahlen zu können. Von anderen angeblichen Bedrückungen ist hiesigen beteiligten Kreisen nichts bekannt.

Tobruk, 28. Mai. Ag. Stesani. Testern früh marschierten die Truppen aus, um die Arbeiten zur Be- endiguug des Forts am Meer zu schützen und um einen für ein anderes neues Fort geeigneten Platz zu erkunden. Die mit dieser Arbeit betraute Mannschaft, die bis jen­seits der Stadt Audz vorgedrungen waren, wurden von zahlreichen Beduinen und vielen türkischen Regulären be­schoss e n. Die Truppen griffen den Feind kraftvoll an und zwangen ihn zum Rückzug. Darauf kamen andere feindliche Trupps aus dem Lager des Feindes den Flücht­lingen zu Hilfe. Aber auch diese wurden infolge einer Nmgehungsbelvegung, die von dem 20. Füsilierregiinent ausgeführt wurde: genötigt, sich zurückzuziehen. Tie Ita­liener hatten 2 Tote und drei Verwundete. Die Verluste des Feindes waren, wie durch Augenschein festgestellt wurde, sehr beträchtlich. Die Arbeiten wurden nach diesem Zwischenfall wieder ausgenommen und gingen dann unge­stört von statten.

Beschießung eines französischen Dampfers durch Türken.

Rom, 26. Mai.Gioriiale L'Jtatia" meldet ans Ae,:, pet: Der DampserCancase" der Messageries Maritimes ist heute morgen hier angetomme». Der Kapitän des Schijsts berichtete, daß. die Offiziere des Hafens von Smyrna - nicht zufrieden, Len DampferTeras" in Grund gebohrt zu haben fortführen, die Schiffe der neutralen Nationen zu be­schießen. Er erzählt:DieCancase" hatte soeben mit Ä ausgewiesenen Italienern an Bord einem Lotsenfchiffe folgend den Hafen von Smyrna verlassen, als plötzlich das kleine Forr beim Leuchtturm zwei Schüsse ab feuerte. Ich ließ sofort hie Maschinen stoppen. Jedvch wenige Minuten nach- her Pfiffen zwei Geschosse über die Masten des Schiffes hin und fielen dreihundert Meter von derCancase" entfernt ins Wasser. Der Passagiere bemächtigte sich eine Panik, und um mit großer Blühe gelang es der Besatzung, die Ruhe wieder- hcrziistellen. Ich ließ durch Signale um Aufklärung bitten, jedoch das Lotsenschiff antwortete, ohne irgend welche Aufklär­ung zu geben, d'ieCancase" solle die Reise fortsetzen." Der Kapitän des Schiffes erstattete dann dem französischen Konsul Bericht, der versprach, sofort seine Regierung zu benachrichtigen. Der Konsul befragte die Besatzung und die Passagiere über den Vorgang und erhielt von ihnen eine Bestätigung der dm Kapitän gegebenen Darstellung. In dein Bericht deS Kapi­täns heißt es wörtlich: Ich halte diese Haltung für durchaus verbrecherisch. Ich Protestiere lebhast dagegen und bitte, daß energische Maßregeln gegen solche Handlungsweise ergriffen wer­den, welche die schtverstcn Folgen, wie bei derTexas", hätte haben können. Ich bitte durch eine Untersuchung den Tatbe­stand sestzustellen, um der französischen Flagge Genugtuung schof­len zu können.

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Der marokkanische Feuerherd.

Paris, 27. Mai. Nach telegraphischen Meldungen des Generals Lyautey über Yen vorgestrigen und gestri­gen Kampf im nördlichen Stadtteil von Fez warf die Garnison, die Aufständischen, die in Häuser und Gärten cingedrnngen waren, Schritt für Schritt zurück. Um!1 Uhr vormittags wurde im Norden von Fez die Offensive' ergriffen, die den Rückzug der Angreifer zur Folge hatte. Ebenso wurden sie im Osten der Stadt zurückge­worfen und verfolgt und erlitten große Verluste. Tie fran­zösischen Truppen haben sich tapfer geschlagen. Tie Zahl der französischen Verluste ist noch nicht sestgestellt. Es sollen ein Offizier und 30 Soldaten getötet und verwundet worden sein. Die Verluste der Aufständischen sind be­trächtlich.

Aus F e z wird über den Kampf der Berber vom 26. Mai mittelst Funkenspruch noch gemeldet: Ein Teil der

zcrtmusik mrd ganz benommen von dem vornehmen Trifte, der den Saal erfüllte, sah sie sich ängstlich nach dem Bruder um, der nirgends zu erblicken war; da standen, wie aus der Erde gewachsen, plötzlich, sich tief verbeugend, zwei feine Herren vor ihr, um sie zu begrüßen und zu­rechtzuweisen. Der eine von ihnen, Hansis Leibbursch, bot ihr seinen Arm, der andere nahm den mit offenem Munde in die ihm völlig neue und fremde Märchenwelt hinein­starrenden Vater mit der ausgesuchtesten Liebenswürdig­keit in Beschlag, und im nächsten Augenblick saßen sie in einer reizenden Laube von Lorbeer und Mhrthen, nntteu unter lauter fröhlichen Menschen gottlob, Hansi war unter ihnen, und er war es auch, der die Vorstellung besorgte. Wie prächtig er aussah in seiner goldstrahlen- den Schärpe und mit dem schimmernden Eerevis! Rost- marie wußte nicht, wie ihr geschah alle Angst und Be­fangenheit war mit einem Male von ihr gewichen, un sie beteiligte sich ganz frisch und ungezwungen an der le - haften Unterhaltung. Mancher wohlgefällige Blick ruht, wenn auch nur einen kurzen Augenblick, auf ihrem scho­nen, blühenden Antlitz und ihrer anmutigen Figur, oyn daß sie es merkte, alle waren so liebenswürdig za ust, als ob sie schon lange sich in diesem Kreise bewegt hat - Alle Augenblicke kam einer oder der anders von Haust- Bundesbrüdern, um sich von ihm der Schwester twistest zu lassen; den Vater hatte man zu einer Gruppe alte Herrn bugsiert, mit denen er sich schon bald hoi ome Glase Wein in angeregter Unterhaltung befand. Wie sich fühlte, in diesem seinen Kreise von lauter gobu ^ Herrn, die so liebenswürdig zu ihm waren, als ov ihresgleichen wäre! Das hatte Hansis Vorstellung ^ wirkt:Liebe Philister, erlaubt mein Vater, Mast besitzec Grciner!"Ah, prächtig", hatten sie, stch ' zeln vorstellend, gesagt,daß wir nun auch den unseres lieben Bruders kennen lernen!" und hatten ^, kräftig die Hand gedrückt.Na, Gott sei Lob and 4-a > sagte "er sich im stillen,das ging ja besser, als ich o w - Scharmante Leute das!"

(Fortsetzung folgt.)