Amtl. Isrerndenkifte.
Verzeichnis der am 15.16. Mai angemeldete» Fremden:
I« den Gasthöfen:
Gasth. zum Anker.
Heh, Hr. Karl Groß-Heppach
Vogel, Hr. A., Kfm. Stuttgart
Kgl. Bad-Hotel.
Hederer, Hr. A., Direktor mit Frau Gem.
Augsburg
Heymann, Hr. Oscar, Bankier ,,
Kaumanns, Hr. Ä ilhelm, Rentner mit Frau
Düsseldorf
Freiburg
München mit Frau Gem. iund New-Aork
Gem.
Modes, Frau Marie Bolza, Frau Louise Seisser, Frl. Helene Büchner, Hr. Martin Kesson, Hr. John M,
Chauffeur Jetsch. Frl. A. von Nettelbladt, Hr. Baron Mecklenburg Hotel Coucordia.
Baur, Hr. Gustav, Kommerzienrat mit Frau Gem. Biberach a. Riß
Hoser, Hr. Gustav, Kfm. Karlsruhe
Vollmer, Hr. Louis, Kfm. Berlin-Pankow Gasth. zur Eisenbahn.
Barth, Frl. Paris
Vollmer, Hr. Ludwig. Rentier Pankow-Berlin Hotel Klnmpp. von Hößlin, Frau Forstmeister Schütte, Hr. Ernst Gelbricht, Hr. H-, Kfm.
Vogelfang, Hr. Hch
Hotel Post.
Brockhaus, Hr. mit Frau Gem.
Funke, Hr. Joh, Kfm.
Augsburg
Würzburg
Chemnitz
Bühl
Dortmund
Stuttgart
Greiz i. V. Heidelberg Heidelberg Düsseldorf Freiburg Elberfeld
Rastatt
Rastatt
Berlin
Funke, Hr. Reinhold, Kfm.
Stromer, Hr. Alfr. Otto Rapp, Hr. L., stud. med.
Melosch, ör. Fr. W>, Kfm.
Siesker, Hr. Max, cand. med.
Maas, Hr. Gustav, Rentner Schnürpel, Hr. W., Fabrikant mit Fr. Gem.
Berlin
Schröter, Hr. Max Schröter, Frl. L. und R.
Gieseler, Hr. M., Kfm.
Hotel zum gold. Rost. Schellenberg, Hr. H.
Fischer, Hr. Otto, Inspektor Schwarz, Hr. Friedr.
Bacher, Hr.
Weiß, Hr. Andr.
Ebinghaus, Hr. Hans Ehninger, Hr. Dipl.-Jng.
Brudermüller. Hr.
Kopp, Hr. CH.
Amberg, Hr. A.
Plitzner, Hr. Hugo Haas, Hr. Otto Schäfer, Hr. Alb.
Balingen
Stuttgart
Schorndorf Murg a. Rh. Stuttgart
Künzelsau
Heilbronn
Lahr
Tübingen
Stuttgart
Hotel Russischer Hof.
Otto, Hr. Adolf, Fabrikbesitzer mit Fr. Gem.
Barmen
Sellschopp, Hr. P. L. Lübeck
Schlager, Frau Gebweiler i. Elf
Rübet, Frau Auguste, Nentnerin Krefeld Höfert, Hr. Julius, Fabrikbesitzer mit Frau Gem Magdeburg
Göttsche, Hr. R. H., Kfm. Hamburg
Riese, Hr. Professor mit Frau Gem.
Frankfurt a. M. Göttsche, Frl. Brohdorf Schlesw.-Holst. Remmers, Hr. Dr. Generalsuperintendent m. Frau Gem. Stade
Mutzenbecher, Frl. Privatiers Oldenburg
Rumpf, Frl. A. „
Sommerberg-Hotel.
Röllig, Hr. A., Architekt Reutlingen
von Brauer, Exeellenz mit Frau Gem.
Karlsruhe
Spöhr, Hr. C. A., Privatier mit Fr. Gem.
Chicago
Reichert, Frau Anna Stuttgart
In den Privalwohnnngen:
Villa Bätzner.
Martin, Hr. Will,., Privatier Stuttgart
Ernst Dietz, Rennbachftr.
Schiller, Hr. Karl, Bäckermeister
Untertürkheim-Stuttgart
Villa Eberle.
Weckerle, Hr. Walddorf
Villa Elisabeth, vorm. Haußmann. von Nettelbladt, Frau Baronin
Parchim i. Meckl.
von Nettelbladt, Baronesse
Villa Erika.
Reinöhl, Hr. Postinspektor a. D. mit Frau Gem. Neckarsulm
Haus Fehleisen.
Nühel, Hr. Christian, Brauereibesitzer
Münchberg Bayern
Villa Johanna.
Pröschel, Hr. Hans, Vsreinsbankkassier mit Frau Gem. Nürnberg
Haus Joseuhans.
Schimkönig, Frl. Margarete Charlvttenburg Strauß, Hr. Oekonomierat München
Moritz, Frau Jda Gaslar a. Harz
Metzgermstr. Kappelmaun, Kgl. Hofl. Mau, Hr. Anton, Tonkünstler Hamburg Villa Karlsbad.
Schäfer, Hr. L., Bezirksno'ar Echterdingen
Villa Kraust.
Tetzner, Hr. Raimund, Kfm. mit K* a.
, und Frl. T. GrSnhULA
«raich, »Snig.Karlp?«,^ Dehmel, Frau " ^
Fortanie, Frau Mi,
^ Haus Knch.
Rosenthal, Hr. Wilh., Direktor Kanzleirat Maier.
Locher, Hr. Georg, Privatier mit Fr. g,
« - BM-M-,hi,de.
Rmow, Frau Steuerrat Schlottmann, Frau Julie Schlottmann, Frau Marie mit G und R
Schach, Hr. Landgerichtsdirektor Schm Villa Monte bello ^ Förster. Hr. Oberregierungsrat mit -„fem. Schlachtensee b. Ber
Höfert, Hr. Fabrikbesitzer mit Frau A«
Friede. Nothacker. Ma^I' Watermeyer, Frll Manuela Naumbur ° Z
Park-Villa. ^ ^
Rietser, Hr. C„ Geheimer Exped. Sekrets, im Kriegsministerium ^ ^ Baddiener Schill Wte. Mefferschmidt, Frau Anna We. mit T Mi« Wild, Hr. Eduard, Rentner Magdebl, Her«. Treiber, Baddiener " Zentner, Hr. Gottlieb
Zahl der Fremden 1343.
An die Milchproduzenten,
Lieferanten und Händler!
Es ist Veranlassung gegeben, folgende Belehrung über die Behandlung der Milch durch die Viehbesitzer und Milchhändler bekannt zu geben:
1. Stallhaltung.
Eire bekömmliche und appetitliche Milch kann nur von gesunden, zweckmäßig u«d reinlich gehaltenen und entsprechend ernährten Milchtieren gewonnen werden.
Zur Gesunderhaltung der Milchtiere ist ein geräumiger, luftiger und Heller, sowie richtig erwärmter — nicht zu kalter und nicht zu warmer — Stall unerläßlich. Es ist deshalb jedem Tier ein hinreichend großer Standplatz zur Verfügung zu stellen und durch natürliche — und so weit notwendig — auch durch künstliche Ventilation für regelmäßige und genügende Zuführung frischer Luft zu sorgen. Der Stall soll k-'iiiele Fenster haben, daß eine gute Tagesbeleuchtung desselben mögTch ist. Im Sommer ist Vorsorge zu treffen, daß die Tiere im Stall den direkten Sonnenstrahlen nicht ausgesetzt sind. Wo irgend möglich, ist Gelegenheit zu schaffen, daß sich die Tiere zu wärmerer Jahreszeit, wenn auch nur kurze Zeit, tagsüber im Freien bewegen können. Zur Erhaltung einer guten Stalllust und möglichsten Verhinderung der Beschmutzung der Tiere ist ein guter Jaucheabfluß notwendig Die für die Tiere so lästige Fliegenplage kann durch öfteres Meißeln des Stalles und Anstreichen der Fensterscheiben mit blauer Farbe bekämpft werden.
Regelmäßiges, immer zur gleichen Zeit erfolgendes Füttern fördert den Milchertrag ebenso wie das stets zu derselben Zeit vorgenommene Melken. Jeder rasche Futterwech^l und die Fütterung von nicht einwandfreieck, insbesondere von saurenr oder schimmeligem oder sonst verdorbenem Futter, wirken nachteilig und sind daher zu vermeiden. Die Futtertröge sind hauptsächlich in den Fällen, wo leicht in Gärung übergehendes Futter gereicht wird, regelmäßig gründlich auszuwaschen. Das Lagern auf genügender und geeigneter Streu und das rechtzeitige Erneuern derselben verhindern ein starkes Beschmutzen der Tiere, insbesondere auch des Euters und erleichtern das so notwendige Putzen und ein sauberes im Interesse der Schmackhaftigkeit, Bekömmlichkeit und Haltbarkeit der Milch gelegenes Melken.
2. Reinigung und Kühlung der Milch.
Durch «nfanberes Melke« wird die Milch mit Keimen ver- unreinigt und dadurch ihre Haltbarkeit herabgesetzt. Die Euter der Milchtiers sind vor dem Melken stets gründlich zu reinigen, alsdann gut auszumelkeu und die gewonnene Milch alsbald gut zu reinigen (möglichst durch Wattefilter, welche von einschlägigen Geschäften bezogen werden können. Diese Filter werden nach Stundenleistung verkauft und müssen daher in ihrer Größe je nach der Menge der Milch, die sie in einer bestimmten Zeit durchlaufen lassen müssen, für den betreffenden Betrieb ausgewählt werden).
Um die Milch der schädlichen Einwirkung der warmen Slallüift zu entziehen, ist das Sammelgefäß und der Kühlapparat außerhalb des Stalles aufzustellen. Je bälder nach dem Melken und je tiefer die Milch abgekühlt wird, um so länger hält sie sich bei nachheriger kühler Aufbewahrung. Die Produzenten sind daher seitens der Milch- Händler und Consumenien dazu anzuhalten, die Milch sofort nach dem Melken zu reinigen und sie entweder selbst z« kühlen, oder aber zum Zwecke der sofortigen Kühlung und nochmaligen Reinigung (am besten wieder durch Wattefilter von genügender Größe) so bald als möglich an den Händler abzuliefern
Die Milchlieferanten haben sich davon zu üherzeugeo, daß die von ihnen in den Handel kommende Milch den Anforderungen der gesetzlichen Vorschriften entspricht. Es wird denselben daher empfohlen, die ihnen zugelieftrte Milch in dieser Hinsicht zu prüfen.
3. Kontrolle der Produzenten.
Reinlick» gewonnene «nd behandelte Milch darf weder an der Oberfläche, noch bei längerem Stehen in reinen durchsichtigen Glasgefäßeu Schmntzteile am Boden der Gefäße abscheideu.
Zur Kontrolle der Produzenten bezüglich der Reinheit der von ihnen an die Sammelstellrn abgelieferten Milch empfiehlt es sich, die zu prüfende Milch unmittelbar nach dem Umrühren in eine reine, weiß durchsichtige Glasflasche zu füllen und einige Zeit (mindestens 5 Minuten) ruhig bei Seite zu stellen. Enthält die Milch ungelösten Schmutz, so zeigt sich derselbe bei ruhigem Emporheben der Flasche als mehr oder weniger großer Niederschlag am Boden derselben. Die gereinigte Milch muß so aufbewahrt werden, daß auch eine nachträgliche Verunreinigung ausgeschlossen ist.
Es empfiehlt sich ferner, die Milch der einzelnen Lieferanten möglichst oft mittelst einer Milchwage (Laktodensimeter), wie
solche von einschlägigen Geschäften bezogen werden können, zu kontrollieren und gegebenenfalls Proben mit auffallend niederem spez. Gewichte (weil der Wässerung verdächtig) zurückzuweisen oder solche an ein landwirtschaftliches Institut, an einen Privatchemiker, oder der hiesigen Ortspolizei zur genauen Untersuchung einzusenden. Solcke Proben sind gegebenenfalls nach gutem Durchmischen stets in Gegenwart von Zeuge» zu entnehmen, sofort amtlich versiegeln zu lassen, alsdann möglichst bald tief zu kühlen, mit dem Namen des betreffenden Produzenten und des Absenders zu versehen und alsbald auf dem raschesten Wege zum Versand zu bringen. Ferner ist anzugeben, wann und aus wieviel Liter Milch die betreffende Probe entnommen worden ist. lieber die bei der Milch der einzelnen Produzenten ermittelten Prüfungsergebniffe empfiehlt es sich, fortlaufend Buch zu führen. Dis vielfach geübte Prüfung der Sammelmilch (Mischmilch) auf deren spez. Gewicht mittelst der genannten Milchwage, hat nicht viel Wert, weil damit die einzelnen Milchproduzenten nicht herausgefunden werden können, welche an die Sammelstelle gewässerte Milch abliefern. Es ist wohl bekannt, daß die Zulieferung der Milch auf dem Lande an den Händler so erfolgt, daß er nicht an einem Tag alle seine Lieferanten mit der Milchwaae kontrollieren kann. Stellt er aber täglich immer wieder von der Milch verschiedener Produzenten eine Probe zur Seite, um diese Milch nachher auf ihr spez. Gewicht zu prüfen, so wird er bald alle seine Lieferanten, die ihm gewässerte oder verdächtige Milch zuliefern, herausgefunden haben. Die Produzenten sind insbesondere auch dazu anzuhalten, daß sie jeglichen Wasserzusatz zur Milch, also auch den von Schwenkwasser, unterlassen und daß nur zuverlässige, erwachsene, reinliche und gesunde Personen sich mit der Gewinnung, Behandlung und dem Transport der Milch befassen, sowie, daß die Gefäße, mit denen die Milch in Berührung kommt, sauber gereinigt und vollständig von Wasser und anderen Stoffen, die nicht in die Milch hineingebören, frei sind.
Auch die Prüfung der Milch der einzelnen Produzenten auf Fettgehalt durch Steheulaffen in sogenannten Gre- mometern, oder noch besser durch die Gerbersche Fettbe- stimmuugsmethode, ist sehr zu empfehlen, da auf diese Weise fettarme Milchproben leicht herausgefunden werden können. Diese Instrumente können mit Gebrauchsanweisung ebenfalls von den einschlägigen Geschäften bezogen werden. Auch werden derartige Fettbestimmungen von Privatchsmikern und landwirtschaftlichen Instituten ausgeführt.
Beim Umfüllen von Milchkannen und beim Ansmeffen aus solchen ist darauf zu achten, daß deren Inhalt zuvor stets gründlich durchqemischt wird, da sonst auch hiedurch Milch mit niederen den Vorschriften nicht entsprechendem Fettgehalt entstehen kann.
Verfehlungen gegen die bestehenden Polizeivorschriften über den Verkehr mit Milch, haben polizeiliche, unter Umständen geriNliche Bestrafung zur Folge und sind dabei neben der Strafe auch die oft bedeutenden Untersuchunaskosten zu tragen.
Wildbad, den 14. Mai 1912.
Stadtschultheißenamt: Bätzner.
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