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kok war, erst seiner Witwe wurden sämtliche Gehaltsrück­stände ausbezahlt.

Am 27. Dezember 1774 wurde Karl Friedrich Filoa in Mühlhausen a. E. berühmter Staatswisienichaftsleh- rer und Prosessor in Tübingen, geboren.

Am 28. Dezember 1371 gab Kaiser Karl IV. der Stadt Heilbronn eine neue Verfassung.

Am 28. Dezember 1568 starb Herzog Christoph, 55 Jahre und 7 Monate alt, am 2. Januar 1569 wurde er in der Tübinger Gruft beigesetzt.

Am 30. Dezember 1365 verkaufte Kaiser Karl IV. das Schultheißenamt zu Heilbronn um 2000 Pfund .Heller und 1000 Gulden an die Stadt, behielt aber dem Reich das Recht aut Wiederlösung vor.

Am 30. Dezember 1805 wurde die landschaftliche Verfassung für Württemberg für aufgehoben erklärt.

Am 30. Dezember 1812 kam das letzte Häuflein der übrig gebliebenen Württemberger aus dem russischen Feld­zug uach dem Städtchen Jnowrazlaw.

Am 31. Dezember 1779 starb in Hamburg der zu jstudwlgsburg geborene Gelehrte Joh. Jos. Schmidlin, der ftinerzeit das beste französische Wörterbuch zu schreiben begann und es bis zur Hälfte fertig brachte. Der be­deutende Gelehrte mußte seinen Unterhalt mit Hofmeistern erwerben und starb arm im 51. Lebensjahr.

Haus und Hof.

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Studier« dein« tSinder; aus ihren Anlagen und

Neigungen heraus entwickle deinen Trziehungrplan. .

Talpmu«.

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Sebanälung von Minterblumen.

Wenn man die Absicht hat, die Blütezeit der Alpen­veilchen nicht sehr früh eintreten zu lasten, sondern sie bis in die ersten Frühlingsmonate zu verschieben, dann last« man die Pflanzen solange als irgend möglich draußen im Mistbeet. Da die Alpenveilchen darin eine gleichmäßige, feuchte und milde Temperatur haben, so entwickeln sich fortwährend neue Knospen und die vorhandenen bilde« stch kräftig auS. Selbstverständlich muß der Kasten deS NachtS sorgfältig gegen Frost geschützt werden, was am besten durch Strohmatten und darüber gelegte Deckläde» geschieht. Der Kasten selbst erhält einen Mist- oder Laub­umschlag. Am Tage wird der Kasten bei frostfreiem Wetter gelüftet. Erst wenn dauerndes Frostwetter eintritt, werden die Alpenveilchen mäßig warm gehalten, damit sie stch allmählich an die Jnnenluft gewöhnen. Zu hohe Wärme läßt die Blätter anfänglich welken und leicht er­kranken. Um von den Winterastern im Frühjahr Steck­linge ziehen zu können, muß man die Pflanzen folgender­maßen behandeln: Ist die Blüte vorüber, schneidet man die Pflanzen bis kurz über den Lopfrand zurück. Sollten stch an der Pflanze bereits kräftige Wurzeltrieb« befinde», so behält man diese bei; sie liefern das kräftigste Ver- mehrungsmaterial. Stecklinge, die stch an den verholzte« Lrieben entwickeln, find zur Vermehrung ungeeignet; sie geben Pflanzen von kümmerlichem Wuchs, die auf eine« Blütenflor vergebens warten lasten. Die abgeblühten und -urückgeschnittenen Winterastern werden kühl und hell gestellt und nur so viel begossen, daß die Wurzeltrieb« nicht allzu stark welken. Hat man einen kühlen Keller (zwei bis acht Grad), so stehen die Pflanzen in der Nähe deS Fensters noch recht gut. wenn man keinen anderen Raum dafür bat. Von den austreibenden Wurzeltrieben behält «an nur die kräftigsten bei und entfernt die übrigen. Je weniger Triebe man der Pflanze läßt, um so kräftiger entwickeln sie stch. Ein kräftiger Steckling gibt auch ein« kräftige Pflanze. Im Februar und März «erden ße zur Vermehrung abgeschnitten und gesteckt.

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Holzkohle al» Mittel gegen Most.

Bereits rm Jahre 1817 wurde von Hofrat Ostander Ni einer Versammlung der königlichen Gesellschaft de« Wissenschaften zu Göttingen auf die Tatsache hingewies« daß eiserne Nägel, die jahrhundertelang in der Nähe von Holzkohle gelegen hatten, von Rost gänzlich verschont blieben. Dies« Tatsache ist, wie der .Metallarbeiter' be­richtet, neuerdings bestätigt worden, als eine Menge alt­römischer Eisenteile in der Nähe von Salzburg ausgegrabe» wurden. Ein Teil von ihnen war von Rost ganz zer­fressen, ein anderer aber sah wie neu aus und ergab nach der Zusammonsetzung Geräte, die, abgesehen von Stil­eigentümlichkeiten, aussahen, als seien sie gestern ent­standen. Bei näherer Betrachtung ergab stch nun, daß die gut erhaltenen Teile zwischen Holzkohle gelagert wäre«. Diese hat die gegen WOO Jahre alten Eisenteile also vor de« Verrosten geschützt. Schon Ostander empfahl, zu« Transport von Eisen oder Stahl auf weite Entfernung?« Holzkohle zu verwenden, um den Glanz des Metalls zu bewahren: diese Beobachtung wird nunmehr auf nutz­bringende Weise verwendet werden können.

Der fchwarzhalsige Schwan

vlArivolUs) aus Südamerika hat als Parkvogel vor dem einheimischen Schwan den Vorzug, daß er leine großen Wasserflächen braucht Selbst iu Volieren kau« man ihn halten, falls man ihm eine Bade­gelegenheit von etwa vier Metern im Ge­viert geben kann. Viel besser gedeiht er aber selbstverständlich auf einem kleinen Teich, und es ist schade, daß der schöne Vogel bet «nS nicht ebenso ver­breitet ist, wie tu England. Die städti­schen Parkverwaltungen sollten neben den übrigen Teich» vögeln, besonders den zahlreichen Entenarten, auch diesem schönen und dekorativen, dabei genügsamen und leicht zur Zucht schreitenden Südamerikaner einen Platz einräumen. Der fchwarzhalsige Schwan ist rein weiß, bis auf den scharf abgesetzten, tiefschwarzen Hals. Von diesem wiederum b^t stch die leuchtend blutigrote Augengegend und der rötlich graue, tu eine rosafarbene Spitze anSIaufende Schnabel wirkungsvoll ab. Er ist etwas kleiner als der Weiße Schwan und trägt stch beim Schwimmen nicht so stolz. Doch macht er daS durch sein lebhaftes Wesen und bi« dazu vortrefflich passenden Hunten Farben wett. ,

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Die türkische Gebietsabtretung an Aegtzpten.

Dos im Oste» der Kyrenaika, dicht an der ägyptischen Grenze gelegene Gebiet umfaßt den Küstenstrich und das Hinterland des Hafens und Meerbusens von Solum und hat einen Ulacheninhalt von 300 Quadratkilometer. Der Hafen, einer der besten im ganzen Mittelmeer, soll stark befestigt und zu einem wichtigen Flottenstützpunkt ausgebaut werden. England, da» bi» Oberhoheit über Aegypten hat, wäre dann in der Lage, das Mittelmeer zwischen Cypern nick Malta zu sperren. Der von den Italienern seit September besetzte Hafen Tobr » k würde

dadurch stark entwertet.

Baumgespenster.

" Die Frostmonate sind die rechte Zeit, um einmal eine« Haushaltungsplan über den Ertrag des Obstgartens aufzustelle«. Da wird man finden, daß viele Bäume ganz W Unrecht noch Platz und Gastfreundschaft im Obstgarten genieße«, «ährend sie in Wirklichkeit nur ertragreicheren Bäumen den Raum wegnehmen und ihre Rentabilität gleich null ist. Biele dieser ertragslosen Bäume find sehr alt, aber mich junge Bäume sind zuweilen so faul, daß man ernstlich Nachdenken muß, ob man ihnen nicht durch eine Änderung in der Ernährung zu Hilfe kommen kann,' ich man eine schlechte Sorte gewählt hat, die sich veredeln küßt, oder ob man nicht den unnützen Schattenspender ganz wegfchlägt. Damit soll aber nicht jedem alten Baume, der nichts mehr trägt, daS Todesurteil gesprochen sein. Manche werden ja aus Pietät erhalten, weil sich aus Urgroßvaters. Heile» her Familienerinnerungen daran knüpfen und di» Nachbarn es nicht übers Herz bringen, die Ruine zu be­seitigen. Das mag schön gedacht sein, ist aber oft dennoch ein Fehler und hat seine Grenzen. Denn Bäume, die so aussehen, wie der hier abgezeichnete, verunzieren nicht nur die ganze Gartenanlage, sondern sind auch ein Schluvf- und Brutplatz für alle Obstbaumschädlinge aus dem Tier­reich«. Ferner aber sind sie meist pilzkrank und stecken den ganzen Garten nach und nach an. Ein Baum, der dagegen nur etwas angestockt an einigen Astlöchern tst,^ bietet zu- n-eile« Brutgelegenheit für die wertvollsten Höhlenbrüter ^ :?r den gefiederten Wächtern des Obstgartens, und da»

ist der Grund, wari m man früher den poetischenalte« Birnbaum' in den Bauerngärten stehen ließ. Man muß aber aufpassen» ob nicht etwa statt des Spechtes der Baum­marder oder die obstverwüstenden Bilche in dem hohle« Astloche Wohnung genommen haben. Auch hat der poetische alte Birnbaum heute im Obstgarten nicht mehr den Wert wie früher, weil wir jetzt in der Lage sind, den Vögeln durch die Nistkästen des Freiherrn o. Berlepsch künstliche Brutplätze anzubieten, die ihnen ebenso lieb sind, wie die natürlichen. Daran sollte man auch denken, und wenn man die Baumgespenster, wie das hier abgebildet«, entfernen läßt, sollte man für alle Fälle immer ein paar Nistkästen an den benachbarten Bäumen aufhängen lassen damit im Frühjahr die heimkehrenden Vögel ein Heim finden.

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! Fntterplätze für hungernde BSgel.

Kein Gartenbesitzer, namentlich kein Besitzer von Obst­anlagen sollte es unterlassen, durch Schaffung von Futter­plätzen seinen getreuesten Gefährten im Kampfe gegen alle- schädliche Ungeziefer über die Unbilden des Winters hinweg- zuhelfen. In erster Linie kommt es darauf an. die Meisen, ! als die energischsten Jnsektenvertilger, an den Garten zu fesseln. Das gelingt aber nur. wenn sie Tannen-, Fichten­oder Kiefernreistg vorstnden. Einen einfachen Futterplatz» der selbstverständlich auch den anderen Vögeln zugute kommt, stellt man auf folgende Weise her: Man steckt eine Anzahl Tannen-, Fichten- oder Ktefernzweige in einem nicht zu kleinen Kreise fest in die Erde. Den Boden d«S Kreises bedeckt man mit einigen Brettern und wirft dar­über eine Anzahl Nadelholzzweige, doch nicht fest geschichtet sondern lose, kreuz und quer, daß die einzelnen Lagen durch Zwischenräume getrennt sind. Auf diesen Reisighaufen streut man nun alles mögliche Futter^ kleingeschnittene Steikchstückchen. Getreideabfäp-, Sonnenroienkerne, Hrot-

krümel usw. Diese Futterstoffe bleiben zmn Teilten Ge­zweigs haften, wo sie von den Vögeln abgesucht werden, zum Teil fallen sie auf die Bretter hinab. Die VögÄ finden dorthin den Zugang schon von selbst durch de» Reisighaufen, und sie sind da unten vor Wind, Schnee und Raubtieren geschützt. Daß auch für Trinkwasser zu sorg« ist, ist selbstverständlich.

Erziehung des Federviehs zum Futtersuchen.

Die leichteren Hühnerrassen sind von Hause aus bessere Futtersucher als die Tiere der schwereren Raffen. Cs ist aber zu beachten, daß man durch zweckmäßige Maßnahme« in der Futterverabreichung die Hühner gleichsam zu gute» Futtersuchern erziehen kann, ebenso wie stch die Hühner durch unzweckmäßige Maßnahmen nach und nach zu schlechten Futtersuchern entwickeln können. So ist eS auch außer­ordentlich wichtig, daß die Hühner, denen in der gute« Jahreszeit ein Auslauf mit Gelegenheit zum Futtersuche« zur Verfügung steht, nicht gleich morgens, wenn sie all­dem Stalle kommen, einen gedeckten Tisch vorfinden. Die. Hühner müssen daran gewöhnt werden, daß sie zuerst den Auslauf nach Futter, das die Natur bietet, absuchen. Erst dann, wenn sie von dem Morgenspaziergang zurückkommen, soll ihnen die erste Mahlzeit aus der Hand geboten werden. Verstößt man gegen diese wichtige Regel, so erzieht man auch die von Hmise auS guten Futtersucher zu träge» Tieren, die stets darauf warten, bis ihnen daS Futter vor den Schnabel gelegt wird. ^

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DaS AnSpntze« von Gartenbiume«.

»Fabian Sebastian läßt den Saft in die Bäume gähn/ Fabian Sebastian, also der 20. Januar, daS ist der Tag, an dem nach dem Volksglauben der Safttrieb in den Bäumen beginnt. An diesem Tage müssen wir auch daran' denken, unsere Bäume auszuputzen, das heißt schlechte/ überflüssige, kranke, zu dicht stehende Aste auS den Krön« auSzusägen. Diese Arbeit läßt stch auch bei leichtem Frost ausführen. Je frühem sie geschieht, um so bester. Wenig», leicht ab» werden die Eier von zwei Schmetterlinge^ entdeckt: vom Ringelsvtnner und Schwammfptnner. D« eine legt seine Eier m Form kleiner, stahlgrauer Ringe »m dünne Zweigchen. der andere in Form eine» Stückes Feuerschwamm an Baumstämme, Pfähle und Bretterplanken. Mit jedem solchen Eierring oder Eierschwamm, den wir jetzt finden und vernichten, zerstören wir Raupenbrut und helfen den Baum vor Schaden bewahren. Bei allen Hoch­stämmen wird ja wohl nicht jedes Eierhäufchen zu find« fein, um so bester aber im Zwergobstgarten.

Hände! und Volkswirtschaft.

Heilbronn, 20. Dez. Die Aktienbrauerei Cluß hielt heute ihre 14. Generalversammlung. Der Geschäftsbericht konnte ein wesentlich besseres Ergebnis als im Vorjahr seststellen; die erhebliche Steigerung des Bierabsatzes sei aus die fehlgeschlagenen Weinernten der letzten Jahre und die große Hitze des heurigen Sommers zurückzuführcn. Tie Aussichten für das neue Geschäfts- lahr seien weniger günstig, da mit hohen Gersten- und Hopsenpreisen zu rechnen sei. Der Bruttogewinn beträgt 207 226 M (115166 M im Vorjahr.) Hievon sollen zu Abschreibungen 144 116 M (97 428 M im Vj.) ver­wendet werden, sodaß noch ein Reingewinn von 63 000 M (17 737 M im Vorjahr) verbleibt, zu dem noch ein Vortrag von 37 021 M kommt. Der Gewinn soll wie folgt verwendet werden: Zuweisung zum Delkrederckonto 10 000 M, zum Talonsteuerreservekonto 3000 M, 3 Proz. Di­vidende 45 000 M, Belohnungen an Beamte und Ange­stellte 3795 M, Vortrag ui neue Rechnung (einschließlich des Vortrags vom Vorjahr) 38 226 M.

Die Hausfrau.Ach, was das Christfest wie­der für Geld kostet! Mein einziger Trost sind die Ra­battmarken !"

- In derDchule. Lehrer:Wer von Euch kann mir zehn Tiere nennen, die im höchsten Norden lo­ben?" Kleiner Willy:Fünf Eisbären und fünf Robben."

- Gut bürgerlich. Das Gewerkschaftshaus in Frankfurt gibt bekannt, daß esgut bürgerlichen" Mittagstisch führe. Es wird den Radikalen schwer im Magen liegen, daß sie nun nicht einmal mehr im Ge­werkschaftshaus vorbürgerlichen" Dingen sicher sind.