Volk dauernd von der Gewaltherrschaft der Zentrums- ; Mehrheit zu erlösen, schlicht in sich daS ernste Streben nach j einem gerechten Wahlgesetz. Das geltende Wahlge­setz mit seiner, aus die Interessen der Zentrumspartei zugeschnittenen Wahlkreiseinteilung, mit seiner Ausschalt­ung der Stichwahlen hat sich als untauglich erwiesen, das freie politische Leben zu fördern. Zs zwingt die Parteien, -die trotz ihres größeren Anteils an den abge­gebenen Stimmen in die Minderheit gedrängt sind, schon im ersten Wahlgange zusammenzustehen, um das ihnen zugefügte Unrecht einigermaßen auszugleichen und eine Wahlrcform im Sinne des Proporzes vorzubereiten." Das Abkommen erstreckt sich über das ganze rechts- und linksrheinische Bayern. Die Einzelheiten werden den mit der Ausführung betrauten Organisationen der beteiligten Parteien sofort bekannt gegeben. Die partei- offiziöse Mitteilung schließt:Darüber werden alle Ein­sichtigen sich klar fein müssen; versagen sie jetzt ihre Hilfe, das Ziel zu erreichen und den Nebermut der auf nichts als Gewalt, Unterdrückung und Personalieuvor- teil bedachten bisherigen Mehrheitspartei zu brechen, so tragen sie die Verantwortung dafür, daß Bayern und über Bayern hinaus das Reich auf unabsehbare Zeit allen Unbilden der rücksichtslosesten Zentrumsherrschaft ausge­liefert bleibt."

Der Stichwahl-Termin.

Ueber den Termin der Stichwahlen (nach dem Wahl­gesetz: engeren Wahlen) herrscht in der Öffentlichkeit vielfach Unklarheit. Letztere ist erklärlich, weil dieser Ter­min nicht wie derjenige der Hauptwahl von der Zen­tralinstanz für das Reich einheitlich festgesetzt werden kann, sondern nach dem Wahlgesetz von den Wahlkommissa­ren anzuberaumen ist. Denn § 20 dieses Gesetzes be­stimmt:Ter Termin für die engere Wahl ist von dem Wahlkommissar festzusetzen und darf nicht länger hinaus­geschoben werden, als höchstens 14 Tage nach der Ermitt­lung des Ergebnisses der ersten Wahl."

Tie Ermittelung des Ergebnisses der Wahl vom 12. Januar erfolgt am 16. Januar, mithin müssen die Stich­wahlen spätestens ani 30. Januar beendet sein. In Preußen sind die Wahlkommissare jedoch bereits ange­wiesen worden, die Stichwahlen in der Zeit vom 20. bis 25. Januar vorzusehen. Da die Ermittelung des Stichwahlergebnisses am dritten oder spätestens vier­ten Tage nach der Wahl erfolgen, muß, der 27. Januar (Kaisers .Geburtstag) und der .28. (Sonntag) jedoch für diese Feststellung ausscheideu, so kommen der 23. und 24. Januar als Wahltage nicht in Frage, Es ergibt sich hieraus, daß die engeren Wahlen entweder amSams- tag, den 20. oder am Monrag den 22. Januar stattfinden werden.

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Aus Hessen. In einer Sitzung der Bezirksgruppe Darmstadt des Hansabundes wurde einstimmig ge- ge n die Neichstagskandidatur des Freiherrn von Heyl im Wahlkreise Worms-Heppenheim-Wimpfen ent­schieden Stellung genommen und beschlossen, bei der kom­menden Reichstagswahl für Herrn Rittergutsbesitzer "Arthur Becker-Bensheim einzutreten, der als einziger Kandidat des Wahlkreises Worms-Heppenheim-Wimpfen Hie Gewähr dafür biete, daß er in seiner eventuellen parlamentarischen Tätigkeit die Grundgedanken des Hansa­bundes vertrete.

Berlin, 27. Dez. Kiderlen-Wächter hat die Brillanten zum Roten Adler-Orden erhalten: das ist die kaiserliche Anerkennung für den friedlichen Abschluß des Marokkovertrags.

Ausland.

Die Lage in Persien

ist über die Feiertage recht schwierig geworden. Die auf Täbris marschierenden Russen fanden heftigen Wider­stand vor der Stadt. Es kam zu Kämpfen, wobei fünf­zig Perser getötet wurden. Die Russen haben dann in Täbris alle Regierungsgebäude besetzt. Bei dem Ge­fecht sollen persische Fidais unmenschliche Grausam­keiten gegen verwundete und tote russische Soldaten perübt haben. Andererseits meldet der Vizegouverneur pon Täbris, die Russen hätten kaltblütig eine Metzelei unter persischen Frauen und Kindern unge­richtet. Nach seiner Schätzung seien in den bisherigen Kämpfen bereits fünfhundert Perser gefallen. Auch in Rescht und Ense ist es zu Zusammenstößen gekommen, doch wird den Vorgängen im allgemeinen nur lokale Be­deutung zugemessen. Immerhin schicken die Russen wei­tere Regimenter nach Täbris. Die persische Regierung die das russische Ultimatum längst angenommen hat, will an den Vorgängen unbeteiligt sein und forderte zur Einstellung der Feindseligkeiten gegen die Russen auf.

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Madrid, 27. Dez. Vor Melilla (spanisches Ma­rokko) haben zwischen spanischen Truppen und aufständischen Horkas verlustreiche Gefechte statt­gefunden.

Rom, 27. Dez. Die römische Agenzia Stefani mel­det, daß die Türken den Vormarsch auf Beng- hafi begonnen haben.

Württemberg.

Dienstuachrichten.

De^ König hat den OberlandesgerichtSrat Schmoller für di Dauer seines Hauptamts zum mdeuilichen Mitglied des Verwaltung? gerichiskiofs ernannt. Vom K. Eoang. Oberschulrat ist je eine ständige Lehrstelle än der Mittelschule in Stuttgart dem dortigen Hauptlehrer W'lüelm Wurster, an der Volksschu'e in Stuttgart dem Hmiptleorer Uefkingcr in Blaufelden, in Lehenweiler, Bez. Böblingen dem Unteriehrer Immanuel Schick in Neutlineen, übertragen und die seitens des Fürsten zu Hohenlohe-Langcnbu g erfolgte Ernennung des Stellvertreters Heinrich Egner in Lwerjevingen, Bez. Tailfingen (Herrenbergs auf die ständige Lehrstelle in Hallendach. Bez. Künzels- au, bestätigt worden. Vom Kath. Oberschulrat ist eine Lehrstelle an der kach, Volsschnle in Biberach dem Hsurtlehrer Ghrhart in Deilingen, OA. Spaichingen übertragen worden.

Das Ministerium des Innern über das Eugusorm.

DerStaatsanzeiger" veröffentlicht den vom Mi­nisterium des Innern eiugeforderten Bericht des Ober­amtstierarztes in Ehingen über die Heilbehandlung der Maul- und Klauenseuche in Rrßtissen ourch Professor Hvfft mann. Danach wurde sestgestellt, daß dis Seuche sich bei allen behandelten Tieren als abgeheilt erwies, doch litten mehrere noch an Klauenkrankhciteu. Ter Heilungspro- zeß wurde durch die Behandlung in vielen Fällen an­scheinend günstig beeinflußt, eine Abteilung innerhalb von scheinend günstig beeinflußt, eine Abheilung innerhalb von 2 bis 3 Tagen aber nicht beobachtet. Im Kreise Güstrow in Mecklenburg, der Heimat des Heilmittels Eugusorm,- waren übrigens, wie der Staatsanzeiger sortfährt, am 15. Dezember noch 30 Gemeinden und 63 Gehöfte gegan 38 bezw. 75 am 30. November verseucht. Entweder ist also der Glaube an die Wirksamkeit des Eugusorm in seiner Heimat ein großer, oder aber besitzt das Mittel die von ihm erwarteten Eigenschaften nicht. Für das Mi­nisterium ist die Frage der Euguformbehandlung noch nicht hinreichend geklärt. Wenn es sich um ein spezifisches Mittel, das die Erreger der Seuche angreift und tötet, handeln sollte, so wäre es von ungeheurem Wert. Nach den Kundgebungen in einem Teil der Presse glaubt offen­bar ein großer Teil der Bevölkerung, im Eugusorm sei ein solches Mittel gefunden. Professor Hoffmann selbst behauptet dies nicht. Ist es aber kein spezifisches Mittel, so ist die Spannung, in die ein großer Teil der Landwirte versetzt ist, unbegründet. Das Ministerium ist bereit, die Anstellung weiterer Versuche mit Geldmitteln zu unter­stützen, nur müssen sie dann derart angestellt werden, daß ihr Ergebnis sicher und richtig beurteilt werden kann. Vorsicht in der Beurteilung neuer Heilmittel ist sicher am Platze. Das württembergische Ministerium treibt aber die Vorsicht zu weit, indem es die Prüfung selbst ab­lehnte; statt nach Güstrow zu spähen, sollte es besser in Württemberg selbst Erfahrungen sammeln, wie das in Bayern, Elsatz-Lothringen und auch iu Hessen geschieht.

Stuttgart, 27. Dez. Auf Anordnung des Königs findet heute Mittwoch im Hoftheater ein? Aufführung der Pnppenfee" statt, zu der die Schüler der hiesigen Volks­schulen sowie der Waisenhäuser in Stuttgart und Mark­gröningen gleich denen in Marbach eingeladen worden sind.

Nah und Fern

Regen und Sturm.

Kurz vor und während der Feiertage brausten über das ganze Land Stürme hinweg, die mit starken Regen­güssen verbunden waren. Die Niederschläge waren sehr willkommen und brachten dem Erdreich endlich die längst ersehnte gründliche Durchfeuchtung. Die anfängliche Freude schlug aber mit der Zeit ins Gegenteil um, als ein Feiertag nach dem anderen dadurch verdorben wurde, und die Flüsse bedenklich zu steigen begannen. Herr laß nach mit deinem Segen! hörte man vielfach sagen. Ja, wenn es noch Schnee gewesen wäre! Immerhin ist zu bedenken, daß wer vor einer weit größeren Wasserklemme gestanden wären als im vergangenen Sommer, wenn etwa Frostwetter vor diesen Regengüssen aufgetreten wäre. Durchaus unwillkommen waren dagegen die Sturmböen, die vielfach erheblichen Schaden angerichtet haben, beson­ders in den Wäldern, wo die großen Tannen in dem auf­geweichten Poden dem furchtbaren Druck nicht mehr stand- hielten. Vom Schwarzwald werden arge Verheerungen berichtet, die auch vielerorts die Häuser betrafen. Die Murg ist angewachsen und hat an verschiedenen Stellen dre Üfer überschwemmt. Die Donau führt ebenso Hoch­wasser wie der Neckar und die Enz-Nagold usw. In Tuttlingen traute man seinen Augen kaum über die Wasserfluten, die über Nacht daherrauschten und alle Ver­sickerungsstellen verhüllten. In Ebingen hat der Sturm fast ebenso gehaust wie neulich die Erdstöße. Die Häuser erzitterten wie bei diesen. Im Saubühl bei Schwenningen ist die größte dortige Tanne, der sogenannte Saubühlkönig, ein Baumriese mit etwa zwanzig Festmetern Holz, dem Anprall des Sturmes erlegen. Der Hölzlekönig aber hat auch diesmal ausgehalten. In Schömberg brach das neu­errichtete Wohnhaus des Zimmermanns Dürr unter der Wucht des Sturmes zusammen. Zum Glück wurde nie­mand verletzt. Fast überallher kommen Berichte über Be­schädigungen der Fernsprech- und Telegraphenleitungeu. Ganz besonders störend wurden häufig die Schäden an den elektrischen Ueberkandleitungen empfunden, da infolge des­sen Licht und Kraft ausblieb. In Kißlegg warf der Sturm auf dem Sägwerk eine große Bretterbeuge, um die den Arbeiter Dendler unter sich begrub. Er wurde schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt. Der Dampfer­verkehr am dem Bodensee erfuhr große Verspätungen. Zeiiweisc konnten die stärksten Salonboote einzelne Land­ungsbrücken überhaupt nicht anlausen und waren genö­tigt, ihre Fahrgäste ans einer anderen, vor dem Wellen­schlag besser geschützten Station abzusetzen. Bei alledem sind aber nichts größere oder gar Verluste von Menschen­leben verzeichnet worden.

Am Weihnachtsabend.

In Fulda drang der Schuhmacher Kirchler am Weihnachtsabend in die Wohnung seiner von ihm getrennt lebenden Ehefrau und gab mehrere Schüsse ab, von denen der erste die zu Besuch weilende Schwester sei­ner Ehefrau, Frau Herz, tötete. Frau Kirchler wurde durch mehrere Schüsse schwer verwundet und der Lumpenhändler Ziegler durch einen Schutz in den Mund niedergestreckt. Kirchler begab sich nach der Tat in seine Wohnung, wo er später im Bett verhaftet wurde.

In Leipzig sind am hl. Abend vrer Personen, ein Kaufmann Namens Kehr und drei polnische Ar­beiter nach dem Genup einer Punschbowle erkrankt und bald darauf gestorben.

Am hl. Abend brannte die Walzmühle bei Ketsch dorf m Schlesien ab, wobei ein 17jähriges Dienstmädchen den Tod in den Flammen fand.

In Hr'rschberg fand am hl. Abend bei der Ex­plosion einer Lampe die 60jährige Frau Er leb ach den s Tod durch Verbrennen.

Ein Doppelmord.

AuS Cuxhaven wird berichtet: Am Sonntag vor­mittag entdeckten vorübergehende Milchkutscher, daß das im 70 Lebensjahr stehende Ehepaar Gastwirt Gustav Ulrich und Fran im GasthausZur Erholung" in Sill derwitsch ermordet worden ist. Ulrich lag vollständig angekleidet in der Gaststube; er hatte mit einem stumpfen Gegenstand, anscheinend der Rückseite eines Beiles, einen tödlichen Schlag auf den Schädel empfangen. Von der Gaststube aus scheint sich der Täter nach dem Schlaf­zimmer begeben zu haben, wo er die Frau mit dem gleichen Instrument ermordete, nachdem zwischen ihr und dem Mörder ein heftiger Kampf stattgefunden hatte. Der Verbrecher hat die Kasse ausgeraubt, jedoch das Nickel­geld zurückgelassen, und dann das Haus durch die Haus­tür verlassen. Als Mörder der Eheleute Ulrich ist in der vergangenen Nacht der Dicnstknecht Meißner in Frankfurt an der Oder verhaftet worden. Geißner hat bereits ein umfassendes Geständnis abgelegt.

Panik im Kino.

In einem Kinomatographentheater im Osten Berlins geriet während der Abendvorstellung der Film m Brand, wobei dem Vorftihrenden die Hände verbrannt wurden. Seine Schmerzensrufe und der RufFeuer" riefen cme Panik hervor. Alles drängte dem Ausgange zu. Dabei kamen zwei Kinder zu Tode und zahlreiche Personen wurden teilweise schwer verletzt. Das Feuer konnte durch die Feuerwehren bald gelöscht werden.

«eitere Nachrichten:

Im Waldtcil Hccksack bei Nendingen war beim Fällen einer Tanne der Baum bereits abgesägt. Plötzlich schlitzte der Stamm, fuhr zurück und traf den Johs. Mühl­häuser so schwer, daß er tot auf dem Platze blieb. Ter Verunglückte ist 46 Jahre alt und hutterläßt eine Witwe mit zwei unmündigen Kindern.

In Margret Hausen OA. Balingen ist das an der Ebingerstraße gelegene Haus des Thomas Herre in­folge des Erdbebens teilweise eingestürzt und muh vollends abgebrochen werden. Ter ganze Berg ist im Rut­schen und es mußte die Ebingerstraße für den Verkehr ge­sperrt werden.

Bei dem Brande eines Wohnhauses in Kappel, einem Dorfe Sankt Gallens, sind n f P ers o n e n, da­runter 4 Kinder, verbrannt. Der Vater der Kinder erlitt schwere Verletzungen.

In Brooklyn sind mehrere H ä u ser r ei h e n ni e- dergebrannt, wobei mehrere Personen verletzt und eine getötet wurde. Der Sachschaden ist sehr bedeutend.

Infolge Besteigens eines falschen Förderkorbes wurden in einer Kohlengrube bei Mo ns (Belgien) drei Berg­leute getötet und einer schwer verletzt.

In Toronto sind bei einem Straßenbahnunfall zwei Personen getötet und vierzig verletzt worden.

Gerichrjaal.

Heilbronn, 26. Dez. Der 38 Jahre alte ver­heiratete Bankier Alfred Federer von Stuttgart war vom Schöffengericht Besigheim wegen Vergehens gegen das Automobilgesetz im Sinne des H 24, Ziffer 1 und 8 22, Abs. 1 zu fe einer Geldstrafe von 25 M und zu den Kosten des Verfahrens verurteilt worden. Der Angeklagte ist am 14. August ds. Js. mit einem Automobil ohne Füh­rerzeugnis von Heilbronn nach Stuttgart gefahren. Zwi­schen Kirchheim und Walheim hat er mit 40 Kilometer Geschwindigkeit einen wertvollen Hund überfahren und ist davongesahren, obgleich er verpflichtet war, nach dem Unfall zur Feststellung seiner Persönlichkeit anzuhalten. Gegen das auf diesen Tatbestand gegründete Urteil des Be- sigheimer Schöffengerichts legte Federer Berufung ein mit dem Erfolg, daß er van der hiesigen Strafkammer unter teilweiser Aufhebung jenes Urteils von einem Vergehen gegen 8 22, Abs. 1 des Automobilgesetzes freigesprochen wurde. Im übrigen wurde die Berufung verworfen.

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Leipzig, 23. Dez. WegenVxrgehensgegendas Weingesetz ist vom Landgericht Heilbronn am 8. Juli der Metzger und Wirt Karl Fink zu 5 Mark Geld­strafe verurteilt worden. Er hatte gezuckertem inländischen Wein französischen Roussillon zugesetzt und damit das Ver­bot, ausländische Weine zu zuckern, verletzt. In seiner Re­vision behauptete er, er habe ja gar nicht den aus­ländischen, sondern den inländischen Wein zuckern wollen. Das Reichsgericht verhandelte am 4. Dezember über das Rechtsmittel. Das heute verkündete Urteil lautete auf Verwerfung der Revision. Demnach ist das Reichs­gericht der Ansicht, daß eine Zuckerung ausländischen Wei­nes vorliegt, fvenn er mit inländischem Wein verschnitten wird, der vorher gezuckert worden war.

Vermischtes.

Schwäbische Gedenktage.

Am 27. Dezember 1571 erblickte in Weil der Stadt Johannes Kepler, der Entdecker der Gesetze der Planeten­bewegung, das Licht der Well. Nach einem an wissen­schaftlichen Erfolgen reichen, an pekuniären Gütern aber sehr armen Leben, beschloß der berühmte Gelehrte am 15. November 1630 in Regensburg sein Leben. 1808 wurde ihm zu Regensburg und 1870 noch in seiner Va­terstadt Weil ein Denkmal errichtet. Kepler war in Prag der Gehilfe uno Nachfolger des bekannten Astronomen Tycho Brahe geworden und wurde zum Hofastconomen Kaiser Rudolfs II. ernannt. Als solcher hat er die be­kannten Planetentafeln (die Rudolfinischen Tafeln) be­rechnet und im Jahre 1627 herausgegeben. Sein Gehalt wurde ihm aber so unregelmäßig bezahlt, daß er in steter