Der Rote Halbmond, der genau nach den Grund- Mtzen der Genfer Konvention organisiert ist, steckt noch in den Anfängen seiner Entwicklung, es fehlt ihm an den nö­tigen modernen Einrichtungen für die Pflege von Ver­wundeten und Kranken, an Arzneien, an Transport- und Verbandsmaterial, vor allem an sachgemäß ausgebildeten Md geübtem Personal. Es sind auch bei uns in Würt­temberg nicht nur unter den Anhängern des Roten Kreu­ts, sondern auch aus andern Kreisen Stimmen laut ge­worden, die eine solche Hilfsaktion für die Türkei Vor­schlägen und fordern. So würde unser Rotes Kreuz einer­seits wieder bei passendster Gelegenheit seinen hohen Aus­gaben gerecht werden und andererseits den freundschaft­lichen Beziehungen zwischen Deutschland und dem größten Ottomanischen Reiche einen bedeutsamen Dienst leisten. Es steht deshalb zu hoffen, daß die Bitte des Württembergi- schen Roten Kreuzes im Schwabenland ein lebhaftes Echo -finden wird. Jede auch die kleinste passende Gabe, vor -Allem in Gestalt von Geldspenden, ist willkommen.

Lauffen, 12. Dez. Bei der gestrigen Gemeittde- ratswahl ging der Zettel des Bundes der Landwirte bis auf einen Namen durch. Es wurden gewählt jn der Stadt: Zimmermann Rembold, seith. .GR., 460 St., feith. GR. Weigle 406 Stimmen, Moser zur Sonne 382 Stimmen, im Dorf: Gottl. Eberbach, seith. GR., 426 Stimmen, Ludwig Rieß, seith. GR., 416 Stimmen, Wilhelm Eberbach, seith. BAM., 282 Stimmen und lKhr. Klooz, Wagnermeister (Fortschr. Bp.s 249 Stimmen. Die Sozialdemokratie fiel durch.

Endersbach, 10. Dez. Gestern abend sprach hier !der Vorstand des Volksvereins Waiblingen, Reallehrer Rohr, über Zweck und Ziel der Fortschr. Volkspartei und die Notwendigkeit des Zusammenschlusses der bür­gerlich-freisinnigen Wähler. Der Erfolg war, daß der Aufforderung, auch hier einen Volks Verein ins Le­ben zu rufen, von 25 Bürgern sofort Folge geleistet wurde.

Göppingen, 12. Dez. Bei der gestrigen Ge­meinderatswahl haben von 2868 Wahlberechtigten -83 Proz. abgestimmt. Gewählt wurden se zwei Ver­irrter der Sozialdemokratie, der Volkspartei und der Na- iionalliberalen (Deutschen) Partei. Das Zentrum konnte knnen Sitz erhalten.

Geislingen, 12. Dez. Bel der Gemeinde­ratswahl haben von 1289 Wahlberechtigten 1084 ab- gestlmmt. Gewählt wurden Borst, Wilhelm, Privatier, Wagner, Richard, Rayser, Konrad, Hornwarenfabrikant, Rüblen, Karl, Postsekretär. Von dem Vorschlag der Volks- Partei und der Sozialdemokratie gingen 2 Namen durch. Das Zentrum hatte Wahlenthaltung empfohlen, die Pa­role wurde aber größtenteils nicht befolgt. Jn Alten­stadt ist der volksparteiliche Zettel vollständig durchge­drungen und zwar Mich. Binder, Konrad Schaible, Ver­walter und Heinrich Seyfang Schuhmachermeister.

NlM, 12. Dez. Ludwig Gang Hofer, der kürz­lich hier einen Vortragsabend hielt, besuchte bei dieser Gelegenheit auch den Tierpark der Firma Jul. Mohr hier. Er erwarb daraus 3 sunge Gemsen für 1200 M, die nach dem Tiroler Landsitz Ganghofers abgesandt werden. Au­ßerdem erstand der Schriftsteller einen großen Posten Fa­sanen. An den königl. Hof in Madrid, sendet die Firma in den nächsten Tagen einen größeren Tiertransport ab, zur Besetzung der Königl. Jagdgründe.

Nab und Fern.

Rener Erdstoß.

Ans Ebingen wird vom 12. herichtet: Nachdem seit .einigen Tagen Ruhe eingetreten war, fing die Erde heute früh 6.15 Uhr aufs Neue zu beben an. Myn hat sich aber allmählich an die Erdstöße schon gewöhnt und beunruhigt sich nicht mehr weiter darüber, zumal da alle die vielen nach dem 16. November vorgekommenen Er­schütterungen keinen ernstlichen Schaden mehr anzurichten vermochten.

Der Erdstoß stellt sich nachträglich doch als etwas kräftiger heraus, als ursprünglich angenommen wurde. Die Instrumente der Erdbebenwarte in Hohen­heim verzeichneten den Stoß um 6 Uhr 8 Minuten 37 Sekunden. Er ist auch in den aus dem Erdstoß vom 16. November bekannten Orten am Albtrauf, und im Ho- henzollern, namentlich in Balingen, Hechingen, Tübingen, aber auch in Pfullingen und anderwärts walwgenommen worden. Selbst in Stuttgart glaubtx man vielfach eine leichte Erschütterung zu verspüren,

Ratte« i« Starenha«s.

Ungewöhnliche Bewohner beherbergre ein Starenhaus im Multenhof bei Simmozheim. Es hängt an der Gie­belspitze des Hauses. Dieser Tage streckte nun eine Ratte ihre Schnauze durch das Loch und hielt wohlgemut Um­schau. Sie sollte aber ihre Frechheit büssen. Das Sta- venhaus wurde unter Vorkehrungen, die ein Entweichen des Nagetieres verhinderten, heruntergenommen und in die Oesfnung kochendes Wasser gegossen. Als man den Deckel öffnete kamen drei große tote Ratten zum Vorschein, die sich in der luftigen Starenvilla eingerichtet hatten. Ein vor dem Hause stehender großer Baum vermittelte den Tieren den Weg zu ihrer Behausung.

Luftschiffahrt.

Das Gordon-Bennet der Lüfte 1912 in Stuttgart.

Das nächste Jahr wird der Stadt Stuttgart und damit dem ganzen Land ein großes, bedeutungsvolles lust- sportliches Ereignis bringen, denn es ist nunmehr das Gordon-Bennet der Lüfte endgültig für Stuttgart gesichert worden. Nach einer Meldung aus Weimar har der Vorstand des Deutschen Luftschisferverbandes, der dort zu einer Sitzung versammelt war, beschlossen, daß der Start des Gordon- Hennets der Lüfte 1912 in Stuttgart stattfindet. Tie Kon­

kurrenz Münchens war eine Zeit lang sehr gefährlich. Die Beiträge, die in opferwilliger Bereitwilligkeit für die Ver­anstaltung zur Verfügung gestellt wurden, haben Stuttgart nun den Sieg zugewendet. Auch die Tatsache, daß der Deutsche Lustschisferverband im nächsten Jahr seine Jahres­versammlung in Stuttgart hält, war natürlich für Stuttgart sehr günstig.

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Berlin, 13. Dez. Das Siemens-Schuckert- luft sch iss hat aus seiner Prüsungsfahrt nach dem Müggelsee eine Eigengeschwindigkeit von 19,25 Meter bei gerader Strecke mit und gegen den Wind erzwlt und damit die Schnelligkeit der Schwaben fast erreicht sowie die aller bisher gebauten Pralluftschiffe beträchtlich übertroffen.

Vermischtes.

Ei« Brot aus der Wikingerzeit.

Jn dein Gräbergebiet von Ljunga im schwedischen Landesteil Ost-Goetland ist vor einiger Zeit, wie die Vossische Zeitung" mitteilt, von dem Dozenten der Stock­holmer Hochschule, Dr. Schnittger, ein interessanter Altertumsfund: ein Brot aus der Wikingerzeit ans Tageslicht gefördert worden. Man war sich sofort darüber im klaren, daß man es mit einem etwa 1000jährigen Brot zu tun hatte; eine eingehende mikroskopisch-botanische Un­tersuchung war aber erforderlich, damit man feststellen konnte, woraus das Brot gebacken war. Diese Untersuch­ung ist von Prof. Rosendahl, H. V. am Stockholmer Phar­mazeutischen Institut, vorgenommen worden, und es ist nunmehr konstatiert worden, daß das Brot aus.Ktefern­rinde und Erbsenmehl gebacken worden ist. Durch den Fund ist somit festgestellt worden, daß Erbsen (und zwar die sogenannten Ackererbsen) schon nms Jahr 900 n. Ehr. in Schweden gebaut worden sind; das erste Mal, wo die Erbse in der schwedischen Literatur erwähnt wird, geschieht es im sogenannten Uplandsgesetz vom Jahre 1200. Es sind bisher überhaupt nur ganz wenige Funde von Brot aus dem Altertum und der vorgeschichtlichen Zeit gemacht worden; in Aegypten und in den schweizerischen Pfahlbauten wurden einige Brote ans Tageslicht gebracht, die hohes archäologisches Interesse haben; im Norden aber ist früher nur eine ganz verschwindende Anzahl gefunden worden. Im Jahre 1908 fand derselbe Tr. Schnittger, dem jetzt der Brotsund von Ljunga zu verdanken ist, bei der Ausgrabung einer Burg aus dem Altertum in Bo­tz erg (Ost-Goetland) ebenfalls ein Brot, das indessen nicht ans Erbsen-, sondern aus Getreide mehl gebacken n-ar. Dieses Brot stammte schon aus dem vierten Jahrhundert nach Ehr.

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Wie das Ehepaar Lasargue seinen Todes­tag vorher bestimmte.

Die Art, wie Paul Lasargue, der Schwiegersohn Karl Marx' mit seiner Gattin Laura vor wenigen Wochen nach vorbedachtem Plan aus dem Leben schied, war an sich schon seltsam genug. Sie war vielen der Freunde des geist­vollen Schriftstellers und sozialistischen Theoretikers ein Rätsel, da die beiden Gatten trotz ihrer hohen Jahre noch ziemlich rüstig, und wie man sagte, im Besitz eines gro­ßen Vermögens waren. Und wann wären reiche Leute freiwillig aus dieser Welt gegangen, die gesund sind, nichts verbrochen haben, und die kein Liebesgram be­drückt? Jetzt kommt eine überraschende Aufklär­ung zu diesem Drama, die Lafargues Testamentsvoll­strecker Dr. Eduard Longuet tmMatin" gegeben hat: Lasargue ist als armer Mann gestorben; er hat nichts als ein mit Hypotheken belastetes Haus hinterlassen, und doch und dies läU die ganze Tragödie, wenn man sie als solche ansehen will, noch seltsamer erscheinen als bisher: Lasargue und seine Gattin starben nicht aus Furcht vor ihrer Armut, sondern sie hatten schon Jahre zuvor den Tag ihres gemeinsamen Todes fest­gesetzt und ihr Vermögen, in Jahressummen einge­teilt, planmäßig aufgezehrt. Was sie hatten, war freilich viel weniger, als man ihnen nachgesagt.

Die Erzählungen des Doktors, der ein Nefst des Verstorbenen ist, lautet wie folgt:Mein Onkel, derMil­lionär", hat von seiner Mutter im Jahre 1901 die Summe von 1610000 Francs geerbt. Das war sein ganzes Ver­mögen. Lasargue hatte über finanzielle Dinge und über die zinsbringende Verwertung seiner Kapitalien sehr merk­würdige Ansichten. Er war gegen jede Kapitalsanlage und hatte folgende Theorie aufgestellt, die er gewissen­haft und genau durchführte:Ich werde 60 Jahre alt und nehme an, daß ich noch zehn Jahre lang gesunden Körpers und frischen Geistes sein werde. Danach hätte ich nur alle Traurigkeit des Alters auf mich zu nehmen. Die lehne ich von vornherein ab, und wenn der Tod nicht kommt, werde ich ihn herbeirufen. Ich gebe mir also noch zehn Jahre zu leben, und damit sie nicht in dem täglichen Elend der Haushaltungsrechnungen hinc-eben, teile ich meine Habe in zehn ganz gleiche Teile." So war Lafargues Entschluß^, zu bestimmter Stunde zu ster- K-m. nicht die Folge des ersten Auftretens der Altersbe- schwierden, sondern das Ziel, das dieser M-snn mit außer­gewöhnlicher Energie sich gesetzt hatte. Er hat sein Pro­gramm mit erstaunlicher Treue ausgeführt. Sein klein-s Vermögen wurde, wie er sich vorgesetzt hatte, methodisch ausgegeben weggegeben in der Ruhe, den Freuden eines nachdenklicher: Daseins, in den gesunden Genüssen eines ländlichen Lebens. Die einzigenFeste", die sich mein Onkel und meine Tante gestatteten, bestanden darin, Sonn­tags in ihrem Hause zu Draveil ein Dutzend zuverlässiger Freunde um -sich zu versammeln und mit ihnen auf die Erreichung ihres Ideals anzuffoßen. Vielleicht waren sie erstaunt, als die Zeit, der Erfüllung gekommen war und bereiteten mit zögernder Hand das Gift. . . Vielleicht. Laura und Paul Lasargue hinterlassen nichts.

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Die Karriere eines Henkers.

Im Abendblatt desBerliner Tageblatt" vom 11. Dezember war die kurze telegraphische Mitteilung zu le­

sen, daß 66 Moskauer Hauswirte gegen den Prior des Spaßkiklosters Makari; beim Heiligen Synod Klage eingereicht, weil dieser Priester unter dem Mantel seines Amtes Frauen und Mädchen ins Kloster gelockt und miß ihnen allnächtlich Orgien gefeiert. Von diesem Treibe» munkelte man in Moskau schon seit einiger Zeit. Nn« wird die Anklage erhoben. Man liest es, wundert sich aber nicht allzusehr. Und doch wird man sich wundern, ;a, ganz besonders in Rußland selbst, wenn man hörfl um welche Tugenden dieser Priester zu seiner warmen, und, wie man sieht, recht kurzweiligen Stellung gelangt ist. Es liegt kein Grund mehr vor, es zu verschweigen. . ^

Jn Rußland gibt es keine Todesstrafe, und infolge­dessen auch keine Henker. Da aber seit Jahr und Tag sehr fleißig gehenkt wird, und man dennoch das Gesetz nicht durch die Anstellung von Berufshenkern verletzen will, muß man sich jedesmal nach Gelegenheits­henkern umsehen. Solche rekrutiert man meistens auß den Zuchthäusern, wofür dann den Vollstreckern der wei­sen Gerechtigkeit ein Teil der Strafe erlassen wird, fall- man sie nicht gänzlich freiläßt. Ihres braven Amtes wal­ten sie jedoch in Masken, damit sie unerkannt bleiben und keine Rache sie ereilen kann.

Jn Kiew wurden nun vor drei Jahren sechs Revolu­tionäre, sämtlich Polen, zum Tode verurteilt. Die Po­len sind bekanntlich ein lebensfreudiges Volk und auf­brausender und leidenschaftlicher als die Russen und Ju­den. die mit philosophischer Rühe und fast apathischem Gleichmut sich der Erde entziehen lassen ja, die hin und wieder auf die liebenswürdige, aber höchst ungeschickte Hilfe der Henker verzichten, selber den Kops'in die Schlinge stecken und den Schemel fortstoßen. Als aber diese sechs Polen ans den Gefängnishof gebracht wurden und die zum Ueberdruß bekannten Galgen erblickten, fanden sie, daß das Leben doch schön sei, und wurden rabiat. Der eine von ihnen, ein stämmiger, wilder Bursche, benahm sich be­sonders knabenhaft aufschäumend, machte Umstände, und in der Hitze riß er dem einen der Henker die Maske vom Gesicht .... Die Richter, die Zeugen, die Priester, ;a die Henker, die im geübten blutigen Amte dieser Jahre abgestumpft waren, stutzten plötzlich, und die Gerechtig­keit geriet für eine Weile ins Stocken. Statt der stump­fen Phisiognomie eines Zuchthäuslers erblickte man das mürrische Gesicht keines Geringeren alsGnjewu sch ewS des Theologjeprofefsors an dem theologischen Se­minar zu Kiew.

Bald daraus wurde dieser Patriot, der dem Vater­lande so große Dienste geleistet, zum Archimandrit er­nannt und kaum als Makari; nach Moskau. Statt sich zu sagen, daß dieser glaubensstarke Mann von einer bösartigen, krankhaften Lust -ergriffen sei, statt nur die­sen 'Besessenen zum Henkdr konoris oausu zu ernennen oder ihn einfach zum Henker zu schicken, das heißt, ihm dre Ruhe zu gönnen, damit er sich im Privatstanbe kurieren könnte, vertraute man ihm die Stelle eines Priors im Erlöserkloster (Spaßki Monastyr) 'zu Moskau an ... . Nun wird er vielleicht doch bald wieder, dies- mal aber nicht mehr als Amateur, das so geliebte Hen­keramt übernehmen können.

Die jungen Frauen.

Don Gisela Etzel.

Wie der schwere Gang der jungen Frauen Verheißungsvoll in seiner müden Wucht,

Als hätte er von Reife, Qual und Frucht lvtn seltsames Geheimnis zu vertrauen.

Wie ihre Augen in di« Ferne schauen!

Nks grüße dort weither ein Kinderblick,

Als laste dumpf ein schmerzliches Geschick,

Skr wissend ist der Klick der jungen Frauen.

O dieses hoho Wunder zu verstehen.

Das ihren Körper dehnt und strafft und füllt.

Sucht bangend ihre Seele ihren Gott.

Fern eurem armen Lächeln, eurem Spott,

Gehn sie dahin, in Glauben eingehüllt.

Daß Gottes Engel neben ihnen stehen.

WröDie Lieber der Mona Lisa". Gg. Müller, München.

Hände! und Volkswirtschaft.

Konkurseröffnungen.

Paul Fritz, Ingenieurin Stuttgart.

Becker Pbilipp Martin und Anna geb. Lipv, Wirts' und Post- halters-Ehelcute in Oberdischingen.

Eri chsen, E-, Inhaber 1>er Firma Brömcls Nachfolger in Heilbronu. Maier Sofie, Ehefrau des Stadibaumeistersa. D. Gottlieb Maier in Sckorndsrs.

Mojes genannt Moritz Oettinger, Kaufmann in Ulm, Alleininhaber der Firma Brüder Oettinger daselbst- Wagner, Leonhard Löwenwirl in Unterensingen.

Schoch, Richard, Scküeinermeister j Heilbronn a. N.

»

Die Msul- uns MaueLf-ach« ist weiter ausgebrochen in Fellbach und Rommels- yausen, OA. Cannstatt; in Neuschöntal, Gde. Back- nang; im Schlachthaus zu Schorndorf; in Groß­süßen, OA. Geislingen, und in Oberlenningen, OA. Kr'rchheim. Erloschen ist die Seuche: in Eschenstruet, Gde. Murrhardt, OA. Backnang; in Ottendorf, OA. Gaildorf; in Oggenhausen, OA. Heidenheim; in Waldsee.

Enttäuscht. Ich stand vor dem Bahnhof einer kleinen Stadt in Ostpreußen. Es war Markttag und viele Bauern kamen mit der Kleinbahn aus den entfernteren Dör­fern. Ta sehe ich so ein biederes Bäuerlein, das offenbar das erste Mal in die Stadt kommt. Er mustert zunächst andächtig das Aeußere des Bahnhofsgebäudes und erblickt dann den wartenden Hotelwagen vomGoldenen Löwen". Voll grenzenlosen Erstaunens packt er seinen Begleiter am

Arm:-Aber Mannche! Was die Hotölle sind, die

hoab ich mich jau goanz oanders vorgestellt!"