liehe Abgeordnete, zwei nationalliberale, drei konservative und ein Sozialdemokrat. ^

Leipzig, 38. Sept. Der Oberbürgermeister Tr. Dittrich ist zum Oberbürgermeister wiederge­wählt worden und zwar auf Lebenszeit.

Ausland.

Italien und Tripolis.

Aus Konstantinopel wird berichtet: Bon maß­gebender Stelle werden die jungtürkischen Zeitungs­nachrichten für falsch erklärt, nach denen der Mi­nisterrat beschlossen habe, daß im Falle einer Landung italienischer Truppen, in Tripolis die dort liegende Di­vision bis auf den letzten Mann zu kämpfen hätte, daß die Italiener aus der Türkei vertrieben, die Beziehnngen abgebrochen und die Kapitulationen für Italien gekündigt werden sollten. Nach sicheren Mitteilungen herrsche jetzt in den Regierungskreisen eine hoffnungsvollere Auffassung, weil Besprechungen über die Forderungen Italiens angeknüpft worden seien. Ter Grotzwesir em­pfing auf Anfrage vom stellvertretenden Mali in Tri­polis ein Telegramm, wonach in Tripolis vollkom­mene Ruhe herrsche und das Verhältnis der Musel­manen zu den dortigen Italienern nicht den gering­sten Anlaß zu Besorgnissen gebe. Tie türkische Regier­ung verbot die Abhaltung des in der Sultan-Ahmed- Moschee geplanten Meetings gegen Italien und der Polizeiminister berief sämtliche Redakteure zu sich und empfahl ihnen, keine die Bevölkerung aufreizenden Artikel zu publizieren, da sonst gegen sie eingeschritten werden würde.

Etwas im Widerspruch zu diesen Beruhigungsmeld­ungen hört sich das an, was aus Tripolis gemeldet wird. Depeschen von dort her besagen, daß italieni­sche Kriegsschiffe mit Landungsstreitkräf- ten 20 Meilen von Tripolis liegen. In Tripolis herrsche unter den Italienern Panik, weil befürchtet wird, daß es im Augenblick eines Landungsversuches zu einem Mas- facre gegen die Europäer komme. Tie anglomaltesische Kolonie in Tripolis sandte nach Malta ein Telegramm, in dem es heißt: Wir bitten unsere Brüder dringend, bei dem Gouverneur um Hilfe für uns vorstellig zu wer­den, da die italienischen Dampfer sich weigern, andere als Italiener aufzunehmen.

Aus der Delegiertenversammlung der Internationa­len Friedensvereinigung in Bern erklärten die italieni­schen Delegierten bei Behandlung der tripolitanischen Frage, die Intervention Italiens in Tripo­lis sei eine Folge der vexat arischen Politik, die die Türkei seit Jahren gegen Italien verfolge.

Rom, 28. Sept. Durch einen Erlaß des Schatz­minister wird der Diskont vom 28. September ab von ö auf 51/2 Proz. erhöht.

Bukarest, 28. Sept. Die italienischen Dam­pfer, die die Fahrten zwischen Venedig und Galatz vermitteln, haben den Verkehr eingestellt.

Tripolis, 28. Septbr. Hier sind verschiedene Kr i e g s ko rre sp on d e nt en eingetroffen. Der größte Teil der italienischen Bevölkerung wurde heute unentgeltlich nach Syrakus befördert. Italie­nische Kriegsschiffe sind in Sicht gekommen.

*

Indianische Greuettaten.

Wie aus Mexiko berichtet wird, plünderten aufrührerische Indianer im Staate Jas Chiapas am Samstag den Ort Chamula. Sie sollen einen Mann ans Kreuz geschlagen, Frau'en und Kinder in barbarischer Weise hingeschlachtet und Säuglinge in die Luft geworfen und mit Lanzenspitzen aufgefangen haben.

*

Toulon, 28. Sept. Die Torpedobootzerstö­rer Mousquetin und Prident sind zusammen­gestoßen. Ersterer ist schwer beschädigt.

Württemberg.

Tievknachrtchten.

Der König hat den Gerichlsnotar Grauer von Maulbronn seinem Ansuchen gemäß in den Ruhestand versetzt, den Eisenbahn- setretär Lauer in Ebingen nach Roltweil seinem Ansuchen entsprechend versetzt, die Oberbahnasistenten Ranz in Tuttlingen zum Eisenbahn- setielär in Heilbronn Haupibahwwf und Banzhaf in Antendorf »um Eisenbahnsekretär in Koniwestheim befördert, die Eisenbahnpraktikanten 1. Klasse Beutler und Renz zu Oberbahnassistenten in Fenerbach, Bihlmaier zum Oberbahnassistenten in Freudenstadt Hauptbahnhof, Vogt zum Oberbahnassistenten in Reutlingen und Härter zum Obcrbahiiassistenten in Cannstatt ernannt, dem technischen Cisenb-'h!:- sekretär Ditting in Geislingen die nachgesuchte Dienstentlassuna g währt und den Baurat Ra genmann bei der Generaldirekiion der Staatscisenbahnen seinem Ansuchen gemäß in den Rudestand versetzt und ihm aus diesem Anlaß das Ritterkreuz I. Klasse des Friedrichsordens verliehen. Das K. Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten, Verkchrsabteilung hat 23- S Pt. ds. Zs. dir Ober- postasfiistenten Rnmpel und Ach er bet dem Postamt Nr. 1 in Stuttgart zum Bahnpostamt daselbst und Jaißle in Gmünd nach Kornwestheim je auf Ansuchen versetzt.

Die Deutschen Mineralwasserfabrikariterr

haben am Montag und Dienstag in Stuttgart ih­ren 13. Verbandstag gehalten. Die Tagesordnung war ziemlich reichhaltig, wies aber zum großen Teil Punkte auf, die nur die Fachkreise interessieren. Beschlossen wurde die vom Verein eingeführten Rabattmarken wieder abzu­schaffen, da sie bei den Mitgliedern wenig Anerkennung gefunden haben. Eine längere Aussprache rief ein Antrag des Vereins Berlin I hervor:Der Verbackdstag wolle beschließen, daß der allgemeine Verband mit den Absti- nenten-Verbänden engere Fühlung nimmt, um mit ihnen vereinigt Abwehrmaßregeln gegen ungerechtfertigte An­griffe seitens des Alkoholkapitals zu ergreifen." In der Diskussion wurde von den meisten Rednern der Stand­punkt vertreten, daß man keine Veranlassung habe, in die Auseinandersetzungen zwischen Abstinenten und Alkohol- kapital einzugreifen. Es fand denn auch folgender An­

trag Annahme:Der Verbandstag wolle beschließen, daß der allgemeine Verband Abwehrmaßregeln gegen unge­rechtfertigte Angriffe ergreift und eine allgemeine Belehr­ung über die Zusammensetzung der alkoholfreien Ge­tränke in die Wege leitet, um die ungerechtfertigten Vor­urteile vieler Abstinenten zu widerlegen." Zum Teil recht heftig gestaltete sich die Debatte über einen Antrag Rhein­land-Westfalen :Der Verbandstag wolle den Vorstand be­auftragen, eine Eingabe an den Bundesrat zu richten, daß für die Mineralwasser- und kohlensanre Getränkebetriebe die Konzessionspflicht eingeführt werde." Die Befür­worter des Antrags wiesen auf die Schmutz- und Schund­konkurrenz hin, die das Gewerbe in Verruf bringen wür­den und hatten schließlich trotz des Widerspruchs der Hamburger Delegierten, die für die Freiheit des Ge­werbes eintraten, Erfolg. Mit der Annahme ihres An­trages erledigte sich ein Antrag Berlin, der die Schaff­ung von Zwangsinnungen für die Mineralwasserfabrikan­ten herbeizuführen anregte.

Stuttgart, 27. Sept. Bei der Neuwahl der Vor­standsmitglieder der hiesigen Ortsgruppe des Hansa­bundes wurde Fabrikant Albert Hirth einstimmig zum Vorsitzenden gewählt, zu stellvertretenden Vorsitzenden als Vertreter des Gewerbes Kunst- und Handelsgärtner Karl Hausmann, des Handels Kaufmann Emil Dolmetsch, der Industrie Direktor Konrad Stetter, der Angestellten Pro­kurist Wilhelm Endriß.

Lausten a. R., 28. Sept'. Hier ist eine Ortsgruppe der deutsch-konservativen Partei gegründet worden.

Schwenningen, 27. Sept. Tie hiesigen Schuh­fabrikarbeiter sind in eine Lohnbewegung eingetre­ten und haben den Fabrikanten ihre Forderungen einge- reicht, aus die sie bis Freitag eine Antwort erwarten.

Ulm, 27. Sept. Der Oberschwäbische Par­teitag der Fortschrittlichen Volkspartei fin­det am 22. Oktober in Ulm statt. Als Versammlungs­ort wurden die Greifensäle bestimmt.

Frie-richshasen, 27. Sept. Graf Zeppelin, sowie der Luftschiffbau Zeppelin haben zur Errichtung der Uferstraße und des Gondel Hafens zusammen Mk. 10 000 der Stadt geschenkt. Ter Gemeinderat räumte dafür der Luftschliffbaugcsellschaft das Recht ein, auf die Tauer von 20 Jahren im städtischen Gondelhafen un­entgeltlich drei Boote unterbringen zu dürfen, Von an­derer Seite sind zum Bau der Uferstraße und des Gon- delhasens weitere 25 000 Mark zur Verfügung gestellt worden.

Nah und Fern.

Ein Messerheld.

Der erst vor einigen Tagen von der Strafkammer Heilbronn wegen eines Rohheitsdelikts zu drei Monaten Gefängnis verurteilte ledige 20jährige Fabrikarbeiter Gu­stav Hüb er von Enzweihingen hat schon wieder ein schweres Verbrechen begangen. In Gemeinschaft mit dem Pflasterer Karl Kienzinger zechte er in einer Wirtschaft in Aurich. Nachdem sie von dort wegge­gangen waren, machten sie auf der Straße Radau, sodaß sich die Leute darüber aufhielten. U. a. sagte der ver­heiratete Bauer Jakob Rapp von Aurich zu ihm, er solle machen, daß er weiterkomme. Als Antwort zog Hüber das Messer und versetzte dem Rapp vier Stiche in den Kopf und Hals. Rapp ist schwer verwundet. Er hat eine Frau und sieben Kinder zu ernähren. Hüber wurde verhaftet und ans Amtsgericht Vaihingen einge­liefert.

Das verunglückte Gespenst.

Eingehüllt in ein weißes Bettlacken, stattete in Groß-Strelitz ein Spitzbube nächtlicherweile dem Ge­höft eines dortigen Besitzers einen Besuch ab. Obwohl er durch künstliche Vergrößerung und Verkleinerung seiner Gestalt die Gespenstillusion zu vermehren suchte, hatte er doch bei seinem Vorhaben wenig Glück. Durch einen Fehltritt stürzte er in die Mistgrube. Auf sein Hilfe­geschrei eilte der anfänglich arg erschrockene Besitzer her­bei und half ihm unter Verabreichung einer kräftigen Tracht Prügel aus dem wenig ercmickenden Jauchebade.

In der Besserungsanstalt

),Bethabara" in Weißenstein bei Berlin haben acht M äd ch c n, die zu einer Abteilung vereinigt waren, re­voltiert. Tie Mädchen hatten sich schon seit einigen Ta­gen sehr renitent benommen. Als sie heute mittag nach dem Speisesaal geführt wurden, zertrümmerten sie Stühle, Fensterscheiben und Tierfüllungen und konnten nur mit vieler Mühe überwältigt werden. Zwei der Mädchen, die sich besonders widerspenstig zeigten, wurden in eine Ar­restzelle gesteckt. Später brachte man alle acht Mädchen nach dem Berliner Polizeipräsidium.

Vatcrmord ans einem französischen Schloß.

Beim Schloß Couvrigny im franz. Arrondissement Falaise ist ein Mord verübt worden, der durch seine trag­ische Eigenart einen besonderen Platz in der Chronik der Verbrechen beansprucht. Der Baron von Couö- rigny wurde dort aus dem Hinterhalt von seinen! acht-' zehnjährigen Sohn erschossen, als er in ei­nem kleinen Wagen vom Markt'zurückkehrte und auf der offenen Landstraße einhersuhr. Die Anstiftern! des Ver­brechens war die Baronin v. Couvrigny, die ihren Sohn zur Ermordung des Vaters überredet hatte. Sie begleitete ihn bis zu dem Gebüsch, wo er dem Hermkehrenden auflauerte, sah zu, wie in einer Entfernung von zwei Me­tern vom Sohn das Gewehr auf den Hinter­kops des alten Mannes abgefeuert wurde, und empfing den Mörder mit der zynischen Frage, ob die Sache er­ledigt sei. Die Baronin ist eine Trinkerin und wollte an ihrem Manne, der 49 Jahre alt und in der ganzen Gegend hochgeachtet war, Rache nehmen, weil er ihr nicht genügend Geld zmn Leben gab. Der Sohn gestand die Tat ein und gab an, daß er auf Anstiften seiner Mutter gehandelt habe, die neben ihm gestanden habe, während er den mörderischen Schuß aus dem Hinterhalt

gab- .

Die Rache der Frauen.

Aus Kecskemet wird berichtet: Hier hat sich die Frau eines gewissen Sarközy wegen der brutalen Behand­lung, die sie seitens des Gatten zu erdulden hatte, er­hängt. Am Freitag fand das Begräbnis statt und als- die Zeremonie beendet war, stürzten sich zahlreiche Frauen ans den Witwer, der unter ohrenbetäubendem Geschrei blutig geprügelt wurde. Als Sarközy die Flucht er­griff, verfolgten ihn die wütenden Frauen und nur die Polizei konnte den blütüberströmten Mann vor weiteren Mißhandlungen schützen.

Weitere Nachrichten:

In Unterheinrieth ist beim Herunterwersen von Garben auf die Scheunentenne der verheiratete Tage­löhner Wilhelm Klemm aus Oberheinrieth ausgeglitten und mehrere Meter hock) herabgcstürzt. Er erlitt eine lebensgefährliche Verletzung der Wirbelsäule.

In Gundelsheim wurde der 40 Jahre alte ver­heiratete Bauer Wilhelm Schulz beim Pflügen seines Ackers von dem Pferde derart gegen den Brustkorb ge­schlagen, daß er bewußtlos zu Boden fiel und in diesem Zustand nach Hause verbracht werden mußte. Er schwebt in Lebensgefahr.

In Nürtingen wurde der 54jährige Vorarbei­ter Sprandel, Vater einer zahlreichen Familie, be­erdigt. Er hatte die Gewohnheit, abends beim Nach- hausekommen oben auf der Treppe die Stiefel auszuziehen. Dabei bekam er das Uebergewicht, stürzte herunter und starb nach wenigen Stunden, an den Folgen eines Schä­delbruches.

Ein Automobilomnibus ist in Paris bei Pont de l'archevechte in die Seine gefallen. Es sind 13 Personen getötet und 7 schwer verletzt. Un­ter den Toten sind drei Kinder, der Schaffner und- der Chauffeur.

GerichLsaal.

Stuttgart, 27. Sept. Tie Verhandlungen der Schwurgerichte beginnen in Heilbronn und U l m am 23. Oktober, in Stuttgart und Tübingen am 30. Oktober, in Ellwangen und Ravensburg am 16. Oktober, in Rottweil am 24. Oktober, in Hall am 6. November.

Stuttgart, 27. Sept. Wegen Beleidigung wurde Redakteur Sauerbeck von der Schwäbischen Tagwacht vom Schöffengericht zu 40 Mark Geldstrafe verurteilt. In Nr. 64 der Schwäbischen Tagwacht war ein gegen den! Schultheißen Pfeiffer von Schwaikheim gerichteter Artikel! erschienen, in dem diesem u. a. der Vorwurf der Eigen­mächtigkeit gemacht wurde.

LufrschiffahrL.

Johannistal, 26. Sept. Heute stellte die Pilotin Fräulein Brese durch emen Flug mit einem Passa­gier, von 140 Minuten Dauer, wobei eine Höhe von 820 Meter erreicht wurde, einen neuen Weltrekord für Fliegerinnen auf. Der Flieger Gorrisson stürzte infolge Bruches der rechten Verbindung aus 5 Meter Höhe ab und trug eine Verletzung über dem linken Auge und eine leichte Gehirnerschütterung davon. Referendar Caspar landete zu hart, wodurch das llebergestell seines Apparates brach-

Vermischtes.

Bekanntmachung".

Aus Beamtenkreisen wird dem Schw. M. geschrie­ben: Tie amtlichen Bekanntmachungen nehmen in den Tagesblättern, die die Ehre haben, Amtsblätter zu sein,, einen recht breiten Raum ein. Hier wollen die Amts­blätter zur Bevölkerung reden über Tinge, die nicht nur von allgemeinem Interesse sind, sondern auch die man­cherlei Verhältnisse des Lebens oft einschneidend berühren. Das an sich unpersönliche Amt wird durch seinen Trä­ger und Inhaber verkörpert, es ist deshalb begreiflich, daß auch in der Sprache einer durchaus nüchternen, trok- kenen, sachlichen Bekanntmachung die Stimme des Be­amten durchklingt. Wer nur etwas näher zuhört und zusieht, wird die individuelle Eigenart einer solchen Ver­öffentlichung unschwer gewahr werden. Diese Wahrnehm­ungen sind deshalb von besonderem Interesse, weil in ihnen das Verhalten des Beamten zur Bevölkerung zum Ausdruck kommt und dieses auf das Wohl und Wehe des­selben oft von beträchtlichem Einfluß ist. Oeder Forma-- lismus, Gedankenlosigkeit, Gleichgültigkeit, Unbeholfen-^ heit, Hochmut, unnötige Schärfe sind leicht zu erkennen,, andererseits aber auch das Bestreben, wirklich den Zweck der Bekanntmachung zu erreichen, die Aufmerksamkeit des Lesers anzuziehen, seine Zeit und Mühe möglichst wenig in Anspruch zu nehmen, sich den Bedürfnissen des mo­dernen Lebens anznpassen, die im täglichen Verkehr üb­liche Höflichkeit des gebildeten Menschen auch hiebei nicht außer Acht zu lassen. Einige Beispiele: Ta ist eine pfahls­lange Anhäufung von Worten gewöhnlichen kleinen Drucks. Das ganze wird gekrönt durch das fettgedruckteK. Ka- meralamt" oderSchultheißenamt" usw. Wer nun Zeit und Lust hat, sich in dieses Meer von Druckerschwärze zu versenken, kommt schließlich darauf, daß es sich etwa! um die Veröffentlichung verschiedener neuer Tarifnum­mern des Sportelgesetzes oder ähnl. handelt. Scheinen nicht hier die Behörden von der Ansicht ausgegangen zu sein, ihre Namen müssen allein schon genügen, um die gespannteste Aufmerksamkeit des pp. Publikums zu er­regen, und es begierig zu machen, zu erfahren, was das hochzuverchrende Amt da von sich gegeben habe, und es müsse jedermann verpflichtet sein, die erforderliche Zeit zur Lektüre der amtlichen Veröffentlichungen aufzubringen, auch der, der zum Schlüsse sich sagen muß, daß ihn die ganze Sache ganz und gar nichts angeht, was er bei anderer Uebcrschrift sofort hätte sehen können. Solche Behörden, d. h. Beamte, glauben eben offenbar, die Pflicht zum Lesen ihrer Bekanntmachungen müsse genau so er­füllt werden wie die Steuerpflicht und die Wehrpflicht-