Mäubt werben. Mit Schaudern wird man immer der Zeit gedenken, da ein Viertel! jenes 1910ers, von dem ein rheinischer Weingutsbesitzer offenherzig gesagt hatte,
er die Mitte halte zwischen .Essigsäure und Seifen- Wasser, nicht unter drei Nickel zu haben war. Teurer kann ja auch der Elfer kaum werden und das soll unsere Hoffnungen weiterhin starkem
Aus den Memoire« der Fra« Tvselli.
In ihren Aufzeichnungen äußert Frau T'o f e l l i zum Tode des Königs Albe r't im Sommer 1902 folgendes: Das Ereignis machte ihren Schwiegervater zum König Md sie selbst zur Kronprinzessin. Das unliebenswürdige Familiengemälde, das wir bereits aus den früheren Kapiteln kennen, wiederholt sich. Am Morgen nach dem Tode empfing der neue König die vom Lande sehr geliebte Kronprinzessin mit einein unangenehmen selbstbefriedigten Lächeln. Bei Tisch klingelte er häufig nach dem Diener, bloß um sich Majestät anreden zu lassen. „Ich h^öe lange genug gewartet," sagte er, „bis die Reihe an mich kam. Ich würde Sie, Friedrich August, gerne zum Regenten machen, aber Sie sind Zu schwach. Was Sie betrifft, Luise, so täten Sie gut daran, zuerst das Handwerk der Königin zu erlernen, bevor Sie es werden. "— „Ja", fiel Prinzessin Matilde ein, „Luise Hit demokratische Instinkte. Sie interessiert sich zu sehr für das Volk und vergißt die Würde, welche sie ihrem Range schuldig ist." Zwischen Matilde und dem Kronprinzen entstand während des Essens ein bitterer Streit über den offiziellen Vortritt, welchen Matilde als Tochter des Königs vor der Kronprinzessin beanspruchte. Die-, ses Frühstück war ein Kontrast zu dem ernsten Vorgang Md zur vornehmen Trauer der Königin Karola. Bei der Heimfahrt nach Dresden im Eisenbahnzug -empfing der neue König in Bautzen eine Deputation der städtischen Behörden. Er war dabei so unliebenswürdig und Magie sich laut über die.Länge der Zeremonie, sodaß seine neuen Untertanen verwundert auffchauten. In Dresden machte die Kronprinzessin ihre erste offizielle lÄussahrt, um den zum Begräbnis kommenden Kaiser Wilhelm am Bahnhof zu empfangen. Obwohl sie tief, verschleiert war, wurde sie von einer Frau aus der Menge erkannt. Sie hörte einen Ruf: „Da ist unsere geliebte Luise!" Ter ebenfalls im Wagen sitzende König wurde wütend darüber. Kaiser Wilhelm drückte der Kronprinzessin wiederum den Wuuschaus, sie zur politischen Freundin zu gewinnen. Den am sächsischen Hof üblichen Brauch, den toten Königen Herz und Eingeweide heraus- zmrehmen und sie in besonderen Urnen neben den Särgen zu bestatten, nennt Frau Tvselli eine Barbarei.
Der Hamburger Elbe-Tunnel
wurde am letzter: Donnerstag dem Verkehr übergeben. Kr verbindet von den neuen St. Pauli-Landungs- brücken die nördlich der Elbe gelegene Stadt mit den Ms-dem anderen Ufer befindlichen industriellen Etablissements und Hafenanlagen. Ter Personenverkehr war bisher auf die Fährdampfer angewiesen, die zu Beginn und nach Schluß der Arbeit Tausende von Menschen zu beordern hatten. Bei gutem Wetter ging alles gut; aber bei Nebel, der unsere Stadt so oft heimsucht und der sich in seiner Dichtigkeit und Dauer von dem berüchtigten Londoner Nebel kann: unterscheidet, kam die ganze Arbeiterbeförderung zum Stillstand, und die industriellen Betriebe waren zur Ruhe gezwungen. Hinzu kam, daß neue Hafenanlagen jenseits des Köhlbrands geplant sind; der 'Wagenverkehr, der sich bis jetzt über die weit im Osten gelegene Elbbrücke vollziehen muß, stellte sich ungemein teuer; eine larrdfeste Verbindung mit dem jenseitigen Elbufer wurde eine solche. Notwendigkeit, daß auch die -enormen Kosten unseren Stadtstaat nicht davor zu- riickschrecken lassen durften, hier Whilfe.zu schaffen. Der Gedanke, eine Hochbrücke zu bauen, wurde ebenso bald wieder verworfen, wie der, eine Schwebefähre einzurichten, sondern die Behörde stimmte einem von Baurat Wendemu th ausgearbeiteteu Projekt zu, das die Schaffung eines Tunnels mit Auszugsschächten an beiden Seiten vorsah. Bereits im Jahre 1902 unterbreitete die Firma Philipp Holzmann u. Co. in Frankfurt a. M. ein Angebot, und im April 1904 wurde dann vom Senat bei der Bürgerschaft ein Betrag von 8.2 'Millionen Mark für den Bau des Tunnels ausgewor- sen. Tie Bürgerschaft wünschte aber noch einige Aend-er- Mitzkn in Bezug auf . den Durchmesser der Tunnelrohre und die Tragfähigkeit der Aufzüge, wodurch sich das Projekt auf 10FH Millionen Mark verteuerte. Im März 1907 wurde die Ausführung des Gesamtbaues, nachdem sich der Senat zu den Abänderungsvorschlägen zustimmend erklärt hatte, an dis genannte Frankfurter Bau- fmna übertragen. Die Bauzeit sollte vier Jahre betragen. Am 22. : Juli 1907 erfolgte der erste Spatenstich, und die vereinbarte .Zeit wäre auch innegehalten worden, wenn nicht am 24. Juni 1909 ein gewaltiger Gand- und Wassereinbruch erfolgt wäre. Menschenleben hat' dieser ernste Unfall glücklicherweise nicht gekostet, Hoch die Arbeiten insofern erschwert, als die Bohrungen stets unter Preßluft erfolgten, was für die Arbeiter sehr gesundheitsschädlich war. Die Ausführung vollzog sich dünn glatt; es wurden zwei Tunnelrohre von je 426,5 Meter' Länge angelegt, je eines für den Verkehr nach und von drüben.
Tie Aufzüge werden elektrisch betrieben. Vorerst wird der Tunnel nur für den Personenverkehr freigegeben, der gänzlich kostenlos ist. Dagegen hat der später zu eröffnende Wagenverkehr eine Vergütung M zahlen, die. aber gegenüber der Zeitersparnis, die gewonnen wird, nur sehr gering ist. Beeinflußt durch den Tunnel wird naturgemäß die Hafen-Dampfschiffahrt AG.; mwieweit deren Dividende. beeinträchtigt werden wird, Muß die Erfahrung lehren. ' Sie ist auch schon auf der Suche nach neuen Berkehrsgebieten, wobei sie das Freibad Wittenbergen unterhalb Blankenese ins Auge gefaßt hat, das in diesem Jahre von vielen Tausenden besucht worden ist. Dir Verbindung dorthin war allerdings recht Mangelhaft. Mit dem Elbetunnel schafft sich Hamburg übrigens eine Sehenswürdigkeit, die von Fremden ebenso stark in Augenschein genommen werken dürfte, wie Hagenbecks Tierpark in Stellingen.
Schwäbische Gedenktage.
Am 13. September 1806 würde das Fürstentum Hohenlohe, mit Ausnahme der Fürstentümer Hohenlohe - Schillingfürst und Hohenlohe-Kilchberg, welch letzteres erst 1810 «n Württemberg kam, dem Königreich Württemberg einverleibt.
.Am 14. September 1556 starb der Ulmer Theologe Martin Frecht, der in Regensburg 1546 von Kardinal Granvella gefangen gesetzt Und bis zum Jahre 1549 in Kirchheim u. T. in VerwHr der spanischen Besatzung gehalten worden war.
Am 15. September 163.8 starb in Ingolstadt der in Tübingen im Jahr 1577 geborene Christoph Besold, ein ausgezeichneter Jurist und Historiker. Er schwur in Heilbronn den Protestantismus heimlich ab und bekannte sich im Jahre 1634 nach der Nördlinger Schlacht öffentlich zum alten Glauben. Durch Herausgabe der Urkunden über die Kircheneinkünste und Klöster förgte er dafür, daß im Westfälischen Frieden den Klöstern und Kirchen ihre Einkünfte gesichert blieben.
Am 16. September 1792 starb der Prälat Foh. I. Flatt, der zu Balingen geboren war. Er war ein ausgezeichneter philofophisch-teologische Schriftsteller, der von der Universität Göttingen im Jahre 1769 einen Preis über die beste Abhandlung „über die Sünde wider den hl. Geist" erhielt.
Der 17. September 1692 ist bemerkenswert als Tag des Gefechts bei Oetisheim OA. Marrlbronn, in dem Herzog Friedrich Karl, von seinen neugeworbenen Truppen ,chmählich im Stich gelassen, -nebst dem General Soyer gefangen genommen wurde. Damit stand das.Land aufs neue den Franzosen offen. Herzog Friedrich Karl wurde nach Paris geführt und dort von König Ludwig XIV. mit ausgezeichneter Gnade behandelt. Schon am 1. Januar 1693 wurde er wieder aus-der Gefangenschaft entlassen. Der Verlust in dem Gefecht bei Oetisheim war an sich klein, wurde aber durch-die daraus ausgeschriebenen Kontributionen, Brandschatzungen und Verheerungen, besonders durch das Abbrennen von Calw und Hirsau sehr be- - deutend. - . >
Ter 18. September 1639 ist der Todestag des würt- tembergischen Rechtslehrers Joh. Harpprecht, der im Jahre 1560 zu Walheim OA. Besigheim als Sohn eines Winzers ! geboren war. Er studierte in Straßburg und wurde später nach Tübingen als Professor des Rechts berufen. Berühmt war s. Z. sein Komentar zu den „Jnstitutiones". Als Beweis seiner treuen Amtsführung wird ihm nachgerühmt, daß er während seiner ganzen Amtsführung, die doch gegen 50 Jahre dauerte, nie auch nur eine einzige Lektion, versäumte. Einer seiner Nachkommen wurde von Karl VI. in den erblichen Adelstand erhoben.
Arn 19. September 1526 wurde zu Grebern im Bam- bergischen der Gelehrte Martin Crusius geboren, der im Jahre 1559 als Professor der .griechischen Sprache von Memmingen, wo er Rektor war, nach Tübingen berufen wurde. Crusius war ein pngemein fleißiger Mann und begeisterter Freund des Griechischen. Bekannt ist seine Schwäbische Chronik. In die Kirche muß er dabei sehr fleißig gegangen sein, denn vom Jahre 1564 an schrieb er 7000 deutsche Predigten — griechisch nach, die er zum Teil Mich drucken ließ. Er hat auch eine weitläufige griechische Grammatik versaßt.
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Hofrichter im Gefängnis.
. Aus Wien wird berichtet: Der Rechtsanwalt der .Frau des ehemaligen Oberleutnants Hofrichter, der wegen Giftmordes zu lebenslänglichem Kerker verurteilt ist, wünscht die Ehescheidung herbeizuführen. Ihr Rechtsbeistand stattete Hofrichter einen Besuch in der Strafanstalt Möllersdorf ab. Wie der Anwalt, erzählt, bot Hvfrichter das typische Bild eines Sträflings. Aus das Ansuchen des Anwalts, sein 'Einverständnis zur Ehescheidung zu geben, erklärte Hofrichter: „Nie! Es wird der Tag, an dem meine Unschuld bewiesen wird, nicht mehr fern sein und mein Kind lasse ich mir nicht rauben. Um des Kindes willen ist dies unerträgliche Leben mir noch lebenswert. Man hat aus meinem Geständnis in der Voruntersuchung einen Schluß auf meine Schuld gezogen. Das Geständnis war gezwungen. Die Psychiater erklärten, ich sei verrückt und würde straflos ausgehen. Meine Umgebung sagte mir, das Geständnis würde meine Situation günstig gestalten, und so habe ich. gestanden. MevdiNg-Z dafür, sitze ich hier." Beim Abschied brach Hofrichter, als ihm der Anwalt die Hand reichte in Schluchzen ans.
Haus und Hof.
Vas Metteierlegen
ist eine Veranstaltung, die neuerdings auch in Deutschland in Gebrauch gekommen ist, in andern Ländern aber schon länger besteht. Der übliche Hergang ist folgender: Die Hennen werden dabei in Gruppen von sechs oder zwölf, «it oder ohne Hahn eingeteilt und während des Wettbewerbs in einzelne Abteilungen eingeschlofsen. Die Gruppen, die miteinander wetteifern sollen, erhalten genau die gleiche Stallung und die gleiche Menge und Zusammensetzung der täglichen Nahrung. Me Eier werden i jeden Tag gesammelt und gewogen, so daß ein genauer , Vergleich für die Produktion der einzelnen Abteilungen ermöglicht wird. Gewöhnlich sind mehrere Preise ausgesetzt. einmal für die Abteilung, die während der ganzen Dauer des Bewerbes die größte Zahl von Eiern zur Welt gebracht hat; zweitens für die, deren Eier den höchsten Preis im Verkauf erzielt haben; drittens für die Abteilung, die während der Wintermonate die meisten Eier gelegt hat; endlich noch Preise für die Leistungen ; innerhalb der einzelnen Monate. Die Ergebnisse, über die Blanchon im .Cosmos' berichtet, und die sich namentlich auf Australien beziehen, wo die Hühnerzucht in hoher Blüte steht, find recht interessant, da sie auch Aufschlüsse über die Leistungsfähigkeit der einzelnen Rasten geben. Es scheint, daß der mittlere Jahresertrag für eine Henne zwischen 168 und 192 Eiern ist. Ein Rekord wurde mit 203 Eiern aufgestellt, nämlich bei einem derartigen Wetteierlegen in Queensland, wo von 20 Abteilungen. zu je sechs Hennen 24 343 Eier gelegt wurden! ^Folgendes sind die Zahlen für einzelne Rassen: Schwarze Langshan 247, weiße Livorno 237, bunte Wyandotte 222, schwarze ' OWtugton 209. Die Veranstaltungen find auch lehrreich
nm Bezug auf die Ernährung des Geflügels und durch ihren Einfluß auf das Eierlegen. Nur in einem Punkt konnten die Verhältnisse nicht günstig gestaltet werden» indem die Hühner in ihren Behältern der Bewegungsfreiheit in hohem Grade beraubt werden mußten, was etwas nachteilig auf das Legen zu wirken pflegt. Immerhin scheinen diese Bewerbungen, bet denen immer hervorragende Sachverständige zur Aussicht beteiligt sind, einen wesentlichen Erfolg für die Hühnerzucht zu versprechen. So hat man in England beim ersten derartigen Hühnerkongreß nur einen Durchschnitt von 185 Eiern erzielt, beim fünften dagegen einen solchen von 229, obgleich die Art der Ernährung und die sonstigen Bedingungen dieselben geblieben waren. Der Fortschritt ist danach nur erklärlich durch die größeren Bemühungen, zu denen die Geflügelzüchter durch diese Gelegenheit veranlaßt worden waren. Außerdem wird dabei auch noch besonders Bedacht auf die Herrichtung der Nester genommen, und in neuester Zeit sind namentlich von Amerika aus die bekannten Nestfallen eingeführt worden. Die Tür des Nestes schließt sich hinter dem Huhn, Pas nun nicht früher hinausgelassen wird, bis es seine Pflicht getan hat. Selbstverständlich ist jedes einzelne Huhn durch einen Fußring mit Nummer gekennzeichnet.
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Die Kellertemperaturen vo« Flaschenweine«.
Leichte Weißweine halten sich gut im kühlen Keller mit einer Temperatur von 7 bis 10 Grad Wärme lCelsiusl. Schwere Rheinweine lagern um 1 bis 2 Grade kühler. Aus dem Keller heraufgeholt, aus staubiger Flasche in den Römer gegossen, bringen sie diesen zum Beschlagen. Gehaltvoller Ungarwein in Flaschen oder noch im Gonczorek mag Wärme leiden: für ihn hat man gern einen Keller in der Nähe einer geheizten Souterrqin- wohnung mit einer Temperatur von 10 bis 12 Grad Wärme. Die leichten wie die schweren Rotweine verwahrt man in Ermangelung eines ganz trockenen, heizbaren Kellers in einem Flaschenschrank in der geheizten Wohnung — gut und gern bei 14 bis 15 Grad Wärme! Sie kommen dann bestimmt in der richtigen Temperatur auf den Tisch, schmecken voll und weich. Die öligen Südweine, Chianti, Lacrimae CHE müssen kühl lagern, stehen vor dem Servieren einige Stunden im warmen Zimmer. Asti Spumante, Champagner und Schaumwein, immer nur in Flaschen aufbewahrt, brauchen einen recht kühlen Felsenkeller. Sekt wird kurz vor dem Einschenken frappiert. Im Weinkühler, in kleinen, mit Salz vermischten Eisstückchen vergraben, wird jede Flasche einzeln recht plötzlich scharf umgedreht. Frappiert man zu stark, so moussiert der Sekt nicht mehr. Schwerer Weißwein kann vorsichtig in recht frischem Wasser — nicht in Eis — gekühlt werden. Kalter Punsch — z. B. schwedischer Punsch — meist nur im Winter genossen, wird eine Zeitlang in Schnee gegraben. Beim Etnschenken wirst man in jedes Glas ein Stückchen keimfreies Kunsteis. Dies eiskalte Getränk ist aber gefährlich — es schmeckt nicht so sehr stark — wirkt aber schnell berauschend.
Die Emdener Gaus.
Von weißer Farbe, mit dunkelrotem Schnabel und dunkelgelben Beinen ist die Emdener GanS einer der charakteristischen Vertreter der drei jetzt am meisten geschätzten Gänseschläge, pommersche, Emdener und Toulouser Gans. Früher wurde ostmalsihre durch den langen Hals» gestreckten Kopfund schlanken Körperbau her- oorgerufene Schwanenähnlich- keil erwähnt. Die neueren Emdener Gänse haben diese Eigenschaft verloren und nähern sich der Massigkeit der Toulouser Gans, ohne indessen deren Bier schrötigkeit zu erreichen. Auch übertreffen sie selbstverständlich die im nördlichen Klima etwas empfindliche Toulouser Verwandte durch Wetterhärte, wie sie die pommersche GanS an Größe und Gewicht weit Überraaerl. Denn die Emdener Raste, von der man oft
»uf Ausstellungen Riesen von verblüffender Gestalt 'eben kann, wird ungemästet bis 30 Pfund schwer. Durch die Kreuzung mit Toulouser Blut ist sie gegen früher massiger, trefrumpstger und kurzhalsiger geworden. Von der Hommerschen Gans, die nur «ine einfache Bauchwamme hat. unterscheidet sich die Emdener leicht durch ihre doppelte Bauchwamme. Sie brütet selten und immer erst spät.
Handel und Volkswirtschaft.
Der württembergische Saatenstand zu Anfang September.
Tie nun seit 2 Monaten herrschende Trockenheit hat nicht nur den Halmfrüchten geschadet, sondern in sehr hohem Grade und überall den Oehrrttertrag und das Wachstum aller Futtergeiv-ächse beeinträchtigt. Immerhin ist sämtliches Getreide nach Menge urrd Güte sehr befriedigend ausgefallen und im ganzen Laude glücklich unter Dach gebracht worden. ?luch haben die in der Zweiten Hallte des August mehr oder weniger spärlich eingetretenen Niederschläge Kartoffeln, Kranr, Rüben, Stoppelklee usw. ziemlich erfrischt und im Wachstum wieder etwas vorwärts gebracht. Freilich ist der Boden fast allenthalben noch so hart, daß die Herbstsaat kaum vorbereitet werden kann vder zunächst völlig unmöglich iß- Außer dem Oehmd ,jat auch der zweite Schnitt von Klee und Luzerne häufig säst ganz versagt, vielfach lohnte sich' das Mähen nichjt. Ter dritte Schnitt läßt gleichfalls' nur kümmerlich Erträge hoffen, wenn nicht bald ein Witterungsrimschlag eintritt. Die Kartoffeln sind zwar meist noch gesund, die Knollen bleiben aber klein und gering an der Zahl. Der Stand des Hopfens hat sich seit drin Vormonat namhaft verschlechtert, die Durchschnittsnote ergibt nur noch '3, statt 2,9. In tiefgründigen Lehmboden steht er allerdings, schön und voll. Das Obst fällt, wie übereinstimmend berichtet wird, massenhaft ab, ist klein und vielfach wurmig. Gebessen laben sich allein die Weinaussichten. Der Stand der Reben wird fast durchweg als gesund und verheißungsvoll'bezeichnet, nur der Bedang an Trauben ist zu dünn. Mus einer Reihe von Bezirken kommen Klagen über die starke Zunahme der Feldmäuse in Klee — und Futter- ackern.