Rundschau.

Or. ?. Vs will nicht still werden in der Politik, und das, was man früher als Sauregnrkenzeit bezeichn et e, gehört längst in die Rubrik: Es war einmal!

Die Marokkofrage, die man schon begraben glaubte, als im Jahre 1402 der letzte der Maurenkönige, der in der Geschichte unter dem Namen Boabdil der Trä­nenreiche bekannt ist, zur Flucht nach Afrika gezwungen wurde, und die man entgültig beigelcgt wähnte, als die Algeciraskonferenz ihre seitdem so fleißig durchlöcherte Akte zu Protokoll gab, ist allgemach aktuell geworden, und es sieht fast so aus, als ob man da wieder anfangen wollte, wo man vor Algeciras aufgehört hatte. In Frankreich hat man sich so gestellt, als ob man durch die Cntsend- un g eines deutschen K r i e g s s chftf s e s nach Aga- dir aufs äußerste überrascht worden sei. Ware dies Er­staunen echt, so würde das beweisen, daß man an der Seine die Deutschen für sehr geduldig hält. Doch grotesker ist die Behauptung, daß Deutschland damit gegen den Alge- cirasvertrag verstoßen habe, der doch schon vor dem Ein­marsch der Franzosen in Fez und dem der Spanier in Elk- sar zerrissen am Boden lag. Man kann denn auch mit Befriedigung seststellen, daß in Frankreich jetzt so etwas wie eine Ernüchterung Platz gegriffen hat. Man hat sich bereit erklärt zu verhandeln, und damit dürste diese Zeit- und Streitfrage in das Fahrwasser gelenkt werden, welches die eine oder die andere Lösung verspricht. Unterdessen kann festgestellt werden, daß die politische Situation Deutschlands dem Marokkoproblem gegenüber keine un­günstige ist. Von österreichischer und italieni­scher Seite liegen bereits Kundgebungen vor, die den deut­schen Standpunkt billigen, und daß das Kabinett von St. James am Ouai d'Orsay abgewiegelt hat, ist unschwer aus der Retraite der französischen Presse zu erkennen. Daß aber Kaiser Wilhelm seine Nordlandsreise anaetreten hat, und Präsident Fallieres vergnügt in "Holland weilt, sind schon an sich sichere Kennzei­chen dafür, wie wenig besorgniserregend die Lage nach den Anschauungen der Diplomatie ist.

Diese wird sich auch durch die Entrüstung der allzu mobilen" Montenegriner den ruhigen Schlaf des Gerech­ten nicht rauben lassen. Die kleinen Gernegroße in den Schwarzen Bergen fühlen sich von dem großen Bruder be­droht und die Türken behaupten wiederum, daß die Mon­tenegriner den noch immer nicht völlig unterworfenen Al­banesen Vorschub leisten. König Nikita hat deshalb feier­lich die Mobilisierung der montenegrinischen Ar mee verkündet, aber der Ankündignng folgte ein A u f- gesch-oben, das hoffentlich ein Ausgehoben bedeutet, nachdem die Mächte einen kalten Wasserstrahl nach Cet- tinje verzapft haben, während andererseits die Pforte ge­genüber den Albanesen einlenkt.

Der anscheinend schon erloschene Seemannsaus- stand ist wieder in bedenklicher Weife aufgeflammt, und sowohl in Holland als auch ganz besonders in England ist es in den letzten Tagen zu umfassenden und bluti­gen Ausschreitungen gekommen, die eine Verschärfung der Bewegung befürchten lassen. Lebhafte Redckämpse hat es auch im englischen Unterhaus^ um eine seemän­nische Frage, um die viel erörterte S e e p r i se n b i l l gegeben, welche eine Vorbedingung für das Inkrafttreten der Londoner Scerechtsdcklararion bildet. Da die Vor­lage trotz lebhaften Widerspruches der Opposition in zwei­ter Lesung angenommen worden ist, wird man Wohl mit ihrer Gesetzwerdung und damit auf einen neuen Fort­schritt des internationalen Seerechtes rechnen dürfen.

Auch der Kamps um das Vetorecht der Lords ist jetzt in England in ein entscheidendes Stadium getreten, und wenn a uch das Obe rhaus das von ^ a n d s d o w n e angebrachte Amendement zur Vetobill mit 253 geg-n 46 Stimmen angenommen hat, so rechnen doch die Liberalen, nachdem das Kabinett Asquith die Absicht der Regierung kundgegeben hat, der Krone die Ernennung neuer Peers anzuraten, darauf ob mit Recht oder mit Unrecht, wird sich zeigen daß angesichts dieser drohenden

Das Urteil der Minorität müßte zum Beschluß erhoben werden, da die Mebrbelt der Menschen töricht ist und die Klugen stets die Minderheit einnehmcn.

Montesquieu.

Die Häuser am Berge.

Roman von Peter Halm.

2l) (Nachdruck verboten.)

(Fortsetzung.)

Dort traf er seinen Brudeb Karl; Perwuchin sprach mit ihm von Elena Trama und dem Kinde und war bei dem Stoffe seiner Novelle angelangt, die ihn ganz er­füllte. Der Russe hatte nur ein leichtes Kopfnicken zum Gruße für Walther Freitag, der schweigend auf einem Stuhl sich niederließ. Frau Esther Perwuchin saß ihm -gegenüber, wie immer: mit dein scheinbar teilnahm- losen Gesicht. Selbst wenn die Sprache aus sie selbst kan:, hob sie die halbgesenkten Lider kaum merklich: es war als habe Perwuchin zuvor alles schon mit ihr be­sprochen, oder: es war kein Geheimnis zwischen diesen beiden Menschen und keine Täuschung. Frau Perwuchin wußte, daß sie ihrem Dichter nicht alles sein konnte sie vermochte ihn nicht anzuregen oder ihm durch ihre ver­ständnisvolle Beurteilung einen Weg zu zeigen, wenn er irrcging. Aber Perwuchin hätte damit rechnen und sich um so fester aus sich selbst zu stellen gelernt.

^.Was wollen Sie," sagte er zu seinen 'Gästen in der Art, die zum mindesten mit keinem Widerspruche rech­nete,je stärker die Eigenart eines Mannes ist, desto schwerer wird es für ihn fein, eine Frau zu finden, der zuliebe ep nicht etwas von dem Wesen seiner Kunst opfern muß, das diese Kunst stark macht. Meine Frau leidet weder an Dichterwahnsinn noch an Launen und Emanzi­pationsgelüsten; sie ist ebenso gesund, wie ich krank bin; sie ist eine vortreffliche Mutter meines Kindes und ver­steht die Kunst, ohne Klagen mit ein paar roten Knpser- stücken zu rechnen wie andere mit Gold. Ja, meine Herrn, cs ist eine große Torheiz des Künstlers - die Forderung

Gefahr einer unfreiwilligen Vermehrung ihrer Genos­sen auch die Lords sich zu dem bewährten Grundsatz be­kennen werden: Ter Klüg're gibt nach!

Deutsches Reich.

Solingen, 6. Juli. Tie Newyorker Meldung über die Beschlagnahme von M e s s e r s ch m i ed e w ar en für 34 Millionen Dollars ist irrig, es muß heißen 34 555 Dollars (nicht 34 555000).

Görlitz, 8. Juli. Eine Generalversammlung des Arbeitgeberverbands deutscher Glasindustrieller beschloß zum Streik in Rauscha, sämtlichen organisierten Glasarbeitern im sächsischerk, schlesischen und Lausitzer Bezirk zu kündi­gen, falls bis 15. ds. Mts. eine Einigung nicht erzielt sei. In Betracht kommen etwa 10 000 Personen.

Leipzig, 7. Julgi. Nachdem die Einignngsverhand- lungen zwischen der hiesigen Bäckerinnung und der Gehil- senorganisation gescheitert sind, beschloß eine von 65 0 Ge­sellen besuchte Versammlung von morgen ab in den Ausstand zu treten. Die Gesellen fordern Aushebung des Kost- und Logiswesens.

Ausland.

Die Hitze.

London, 7. Juli. Es scheint, als ob die schreck­liche amerikanische Hitzwelle nun auch England er­reicht hätte, denn gestern stieg in London das Thermo­meter aus 35 Grad R. im Schatten. Auf dem Lande war die.Hitze nur wenig geringer. Es war dies seit vielen Jahren der heißeste Tag in England. In Warling stürzte ein Mann infolge der Hitze tot aus die Straße nieder.

Newyork, 7. Juli. Das gestern abend ausge­brochene große Gewitter brachte nur eine geringe Er­leichterung. Ilm Mitternacht betrug die Temperatur 00 Grad Fahrenheit bei besserer Luftfeuchtigkeit. Für mor­gen werden fürchterliche Gewitter in Aussicht gestellt.

»

Unruhen in Portugal.

Lissabon, 7. Juli. Große Aufregung herrscht we­gen eines Gefechtes in Oporto, bei dem 27 Republikaner gefallen sind. Die Monarchisten haben große Erjage errungen, die aneifernd wirken, In den Nordprovinzen wächst die Erregung täglich, weil die republikanischen Be­hörden die Bevölkerung bis aufs Blut drangsalieren. In Spanien werden Ausländer und Einheimische, die mit Portugiesen verkehren, sehr belästigt. und überwacht.

Ans Lissabon wird weiter gemeldet, daß die Ma­trosen die Regierung angrifsen und angeblich von In­fanterie und Kavallerie zurückgeschlagen wurden. In der Stadt herrscht eine große Panik, denn man befürchtet, daß die Revolution sich wiederholt. Es ist offensichtlich, daß die Monarchisten zu einem großen Schläge ausholen. Auch aus dem Norden wird über einen schweren Kampf in der Gegend von Braganza berichtet, wo die Auf­ständigen über die Regierungstruppen Erfolge erzielt ha­ben. Tie Regierung hat alle verfügbaren Truppen mobi­lisiert, es fehlt ihr aber an Mannschaft, da sie einen großen Teil der Truppen nach dem Norden geschickt hat.

Brüssel, 7. Juli. Das provisorische Resultat der (10jährigen) Volkszählung in Belgien ergab eine Gesamtbevölkernng von 7 516 730 Personen, das ist eine Mehrung um rund 800000 Personen und eine Vermehr­ung der Kammersitze um 21.

Antwerpen, 7. Juli. Der Ausstand im Hasen von Antwerpen ist beendet; die Rheeder, einschließlich der Ned Star Line nahmen die Bedingungen der Seeleute, sowie die künftige Lohngestaltung nach der Hamburger Skala an. Dieser Aufstand bedeutet einen Triumph der Seeleute.

Stockholm, 8. Juli. Nachdem die Vergleichsver­handlungen endgiltig gescheitert sind, werden am Man­

der sogenannten ,gebildsten Frau'. Das Leben jedes Künstlers ich spreche nicht von far'benstreichendett oder reimenden Auch-Künstlern ist ein Martyrium; denn der Künstler 'ist ein Aszet; und sein Weib 'muß. in der Lage sein, die Halste dieser Bürde, ja noch 'mehr tzu tragen. Ich bin der Ueberzeugung, daß meine Ehe den idealen Zustand der Künstlerehe darstellt: ich habe aus meiner Heimat fliehen müssen, weil ich als Leiter eines liberalen Blattes mit einem Kopse spielte. Ich bin -ein sterbender Mann, dem meine Frau klaglos in« die Ver­bannung gefolgt ist."

Zum ersten Mals flog ein frohes sichtbares Rat aus Frau Esthers Stirn. UndsPerwuchin fuhr fort:

§.Die natürlichen Wichten des Weibes liegen auf ganz anderem Gebiete als aus jenem, zu dem es durch die -einseitige Verstandesbildüng gedrängt wird; vor allem : das deutsche Weib gerät dadurch aus Abwege; die deutsche Frau, die sich emanzipieren möchte, verkennt die For­derungen des Lebens, verkennt die deutschen Verhältnisse völlig. Sie wird etwas gewinnen, was an sich wertvoll ist, sie wird es aber ergingen auf Kosten des Edelsten, was sie besitzt: der Talente des Herzens; und was .sie seelisch über den Mann hinauswachsen ließ, wird' ver­kümmern; sie wird das Vermögen verlieren, die vor­treffliche Gattin eines ernsten deutschen Mannes zu fein."

Perwuchin redete sich bei diesem- Gegenstände auch diesmal heiß. Er wußte, daß seine Gedanken eigentlich ,Zeitlos' waren; mit desto stärkerer innerer Teilnahme war er stets bei dieser Sache.

Für Karl Freitag waren so überzeugte Aeußernngen -aus den: Munde eines lebhaft fortschrittlich gesinnten Mannes neu. Walther Freitag dagegen hörte Perwuchin diesen Abend ohne das geringste Bedürfnis eines Wider­spruches zu.

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Mehr als einmal hatten die Prüder über die bittere Enttäuschung sich zu bereden Gelegenheit gehabt, die der Vater an ihnen erfuhr. Der frühe Tod seines Weibes hatte ihn alle Güte über die Söhne ausg,testen lassen,

tag 40 000 Bauarbeiter bei allen Arbeitgebern Schwedens ausgesperrt.

Konstantinopel, 7. .Juli. Durch die schwankende und verzögernde Politik der Türkei gestaltet sich die Lage in Albanien immer bedrohlicher und gefährlicher. Die Aufstandsbewegung greift immer weiter um sich. Auch im Villajat Janina ist der Aufstand ausgebrochen. Er­muntert durch die Rebellion der albanischen Stämme be­ginnen sich nun auch die mazedonischen Serben zu regen und stellen an die Pforte ihre Forderungen. Auch an der -griechischen Grenze macht sich eine Bewegung bemerkbar.

Konstantinopel, 8. Juli. Mehrere Botschafter, haben die Mitteilung erhalten, daß die Pforte fest entschlossen sei, für Ordnung zu sorgen. Auch König Nikolaus von Montenegro habe versprochen, die friedliche Aktion des Erz­bischofs von Skuteri zu unterstützen.

Saloniki, 7. Juli. Bulgarische Bandenführer haben auf türkischem Boden ihre Tätigkeit begonnen. Eine aus sechs Köpfen bestehende Bande hat in Viseni bei Flo- rina einen Notabeln ermordet, einen zweiten verwun­det und ein dritten ins Gebirge entführt. D-ie Räuber fordern ein Lösegeld von 600 Pfund. Es sind Maß­regeln zur Vernichtung der Bande getroffen.

Württemberg.

Dienstnackrichten.

Ter König hat den tit. technischen Oberbahnsekretär Ullrich - bei der Eiscnbahnbmiinspekiion Ulm zur Generaldireklion der Staats- ' eisenbahnen seinem Ansuchen entsprechend versetzt und die Postprakli- s : kanten l. Klasse Kr u ck zum Oberpostasüstenien bei dem Postscheckamt > L-iuitgart, Schüler zum Oberpastassistenten in Süßen, Groner t znm Oberpostajsistenten in Ellwangen a. d. I., Benz znm Ober- j Postassistenten in Wasseralfingen, Beck^um Oh'erpostassistente» in j Besigheim, Schur znm Oberpostassistenten in Neuenbürg, und Sig- ' mund zum Oberpostassistenten in Giengen a. d. Br. ernannt. Las K. Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten, Verkehrsableilung, hat die Oberpostassistenten Hill er in Oehringen nach Calw und Lust in Mühlacker nach Herrenalb auf Ansuchen versetzt.

Württemberg.

Württembergischer Landtag«

-s. Stuttgart, 7. Juli.

Präsident Payer eröffnet 9.15 Uhr die Sitzung. Am ^ Regierungstisch zunächst niemand; später, als die Ma­rokko-Interpellation erledigt ist, Ministerpräsident v. Weizsäcker, und Generaldirektor v. Stieler.

Auf der Tagesordnung steht zunächst die Marokko-Interpellation.

Es liegt hierzu rin Schreiben des Ministerpräsidenten vor, ^ dessen Wortlaut wir gestern bereits mitteilten. Die Sozial­demokratie nimmt nicht das Wort, worauf.mit der Etatberatnng fortgefahren wird bei Kap. 118,

Verkehrsableilung.

Die höheren Ansätze in den Einnahmen werden nach dem Anträge des Ausschusses genehmigt.

Abg. Körner (BK.) wendet sich dagegen, daß die Ver­waltung für die Milchbeförderung nach Stuttgart bei Statio­nen. mit über 60 Kilometer Entfernung die Tarife ermä­ßigt hat.

Ministerpräsident v. Weizsäcker: Das sei geschehen, run die Zufuhr von Milch nach Stuttgart zu erleichtern.

Boi den Positionen betr. den Güterverkehr führt Abg. Betz (Vp.) aus, daß. man den Eindruck haben müsse, als ob- die Eisenbahn Leichen ungern befördere.

Generaldierktor v. Stieler: Das sei nicht richtig. Man habe vielmehr eine Anregung des Abg. Betz vor 2 Jahren gerne befolgt.

Abg. Keil (Soz.) wendet sich dagegen, daß Bietigheim jetzt der Betriebsinspekrion Mühlacker unterstellt sei.

Ministerpräsident v. Weizsäcker begründet diese Aen- derung.

Abg. R.ösler (D. P.): Die Inspektion in Mühlacker sei durchaus praktisch.

Abg. Schmid-Besigheim (Vp.): Auf die Ausführungen Keils habe er zu erwidern, daß für die Station Bietigheim ein Nachteil durch die Anglicderung an die Betriebsinsp'ektion I Mühlacker nicht entstanden ist. Es sei ihn: vielmehr versichert worden, daß die Neuregelung Vorteile gebracht habe. Des­halb glaube er auch, daß die Klagen eines Heilbromier Blattes, nicht berechtigt seien.

Die nächsten Titel werden ohne Debatte erledigt.

aber An neidisches Geschick litt nicht, daß eine seiner Hoff- nungen sich erfüllte.

Walther Freitags Herz halte sich- deslKlb um so stärker gegen den Gedanken einer Trennung vo-n Olga aüfge- lehnt nicht nur im Hinblick auf den wirtschaftlichen Nach-.ei-l, -der ihm aus diesem Zerwürfnis erwachsen konnte nein, es galt die Schonung des Vaters. !

Aber immer weiter spannte das Gespenst seine Flügel, das sein Haus bedrohte. Er war ihm entgegengetreten mit -der ganzen Kraft seines Willens vergeblich-. Tin bit­terer Kummer wartete -auf. seinen Bat-er: entweder er -sah sich auch in den Fähigkeiten seines älteren Sohnes - -getäuscht f oder: das Scheinglück der Ehe dieses Sohnes ward zerstört. Vielleicht hätte seine günstige Vermögens­lage ihn das erstere leichter tragen lassen; für das andere würde ihm das Verständnis immer fehlen so erwogen beide Brüder gemeinsam.

Schön dies-er Abend sollte ihre cfnälende Ungewiß?- 1M lösen.

Die Brüder kamen später nach Hause als gewöhnlich. Perwuchin hatte ihnen noch seine Flucht aus Rußland ge- ! schildert und hatte wiewohl'.das sonst nicht in seiner Gewohnheit lag die Hälfte seiner Novelle bei hem Scheine der Lampe vorgelesen. Tie Absicht, 'ans diese ^ Weise zn Walther Freitag reden zu können, "war un­verkennbar. So war die Mitternacht beinahe herange­kommen; -die Barke des Mondes schwamm durch die blaue Klarheit des Himmels.

Heftige Stimmen, drangen aus dem Hause im. Zimmer standen sich Elena Trama und Frau Olga, gegenüber. Filomelä schrie, aus dem Schlafe geschreckt, dazwischen. Natürlich handelte es sich um eine Kleinig­keit und Elena Trama berief sich, nachdem sie lange geduldig getragen, schließlich aus die Worte Walthers: Sic sind- klüger a-ls meine Frau, wenn sie launisch ist."

Es ivar Olga, als stündchn ihr' in diesem Augen­blicke beide gegenüber ihr Mann und Elena und hätten die .Hände znm Schlage gegen sie erholten.

(Fortsetzung folgt.)