Mt. Eine weitere Bei asm,i g werde die Privatbeamtenver- «ichrnmg. Bedenken habe er nur gegen die Form dieses Ge-- Ferner seien jda »och die Wechsel-, Stempel-, Talon-, Tantiemen--, Fahrkarten- und BelenchtungZmrttelsteueriir die spe­ziell die Industrie belasten. Bei dem größten Teil der Aichs steuern werde nicht auf die schwerere Produktion des- Rücksicht genommen. Preußens Industrie sei steuerlich ieser gestellt wie die Industrie Württembergs. Ein Unter­nehmen mit 200 000 Mark Gewinn habe in Preußen 10 600 Mk., E Württemberg dagegen 13 700 Mark Steuern zahlen müssen. Axi einem Gewinn von 400000 Mark sei das Verhältnis für tzj« württ. Industrie noch ungünstiger. Das Sportelgesetz sei ein Stenerbukett sür Handel und Gewerbe. Redner verliest hierbei Urteile der Handelskammern Stuttgart, Heidenheim, Eß­lingen, Schwab. Gmünd, Aalen. Die Urteile sprechen sich gegen hie Wirtschaftspolitik und ,d ie R e i ch s f i n a >, z r e f o r m ans. Vetter verliest Redner Urteile ans einzelnen Industriezweigen. Keland spricht dann über die Zusammensetzung des wirtschaft­lichen Ausschusses. Der Stellvertreter-Posten sollte wieder besetzt werden. Die gegenwärtige Zollpolitik beeinflusse keineswegs günstig die Lage der Industrie. Er stimme dem Abg. Leib- iiied bei. Der Neckarkanal sollte energisch weiter gefördert «erden. (Beifall!)

Präsident Payer bittet die folgenden Redner, sich mög­lichst kurz zu fassen. Es seien allein zu diesem Punkt noch 8 «eitere Redner gemeldet.

Abg. Hitler (BK.) spricht kurz über das Gesetz betr. den «»lauteren Wettbewerb.

Abg. Andre (Ztr.) nennt die Ausführungen Wielands sehr merkwürdige. Wieland möge gegen die Scharfmacher-Ber- Mde arbeiten. Gerade die nationalliberale Partei Hütte in ,eischiebenen Fragen bei der Reichsversicherungsordnung weiter, gehende Anträge gestellt. Man könne nicht sagen, daß die Industrie sozialpolitisch zu stark belastet sei. Vergleiche zwi­schen Preußen und Württemberg hinken. Die Zentrnmspartei «erde an denbewährten Grundlagen" der Zollpolitik fest­sten. (Heiterkeit). Der Niedergang des Baugewerbes liege nicht an der Steuergesetzgebung. Die Herren hätten ja selbst gebeten, daß die Finanzreform zustande kommt. (Erbschafts­steuer! Heiterkeit!)

Präsident Payer bittet, nicht auf die Details der Finanz- lesorm einzugehen.

Abg. Andre (ftf.): Er anerkenne, daß die Industrie etwas mter der Steuergesetzgebung gelitten habe. Seine Partei aner- imne auch die schwierige Lage der württ. Industrie. Auch die Ausgaben für Landwirtschaft kämen dem ganzen Volke zugute. Unter begründet Redner seinen obigen Antrag.

Abg .M a i e r-Rottweil (Ztr.) bleibt unverständlich.

Abg. Herbster (Ztr.) spricht über das Handwerk. Die Innung der Zukunft lei die Genossenschaft. Der Hauptfehler liege tzaran, daß leis oft an einem tüchtigen Nachwuchs gefehlt habe. Nicht die Wirtschaftspolitik, sondern, die Industrie sei Schuld am Niedergange des Handwerks. Ihm sei unbegreif­lich, wie gegen Talonsteuer gesprochen werden konnte. Das Bauhandwerk zeige am besten, daß die Finanzreform keine verheerende Wirkung gehabt habe.

Präsident Payer: Ich möchte nochmals bitte», sich kür­zer zu fassen. Wir müss e n mit diesem Etat in dieser Woche fertig werden und wir werden fertig werden. Wenn die Sitzungen dann sehr ausgedehnt werden, dann bin ich unschuldig.

Abg. Betz (Bp.): Ich werde der Mahnung des Herrn Prä­sidenten Folge leisten. Die Entwicklung von Industrie und Han­del ist abhängig von der baldigen Herstellung des Neckar- lau als. Industrie und Handel sind abhängig weiter von einer richtigen Handelspolitik. Es scheint mir eine unrichtige Handelspolitik zu sein, wenn Industriezweige gezwungen sind,- im Auslande Filialen zu errichten. Hier sei doch «etwas nicht i» Ordnung. Auch an eine Reform der Ertragssteuern sei krauzugehen. Die Handwerker sollten weitere Belehrung er­halten. Wenn einmal diejenigen Handwerker, ditz jetzt in den Gewerbeschulen sitzen, Meister geworden sind, dann würden sie besser zu rechnen wissen. Auch durch eine Besserung im Eisen­bahnwesen sei Abhilfe zu schaffen. Er sei immer sein Freund bau Reichseisenbahnen gewesen. Heilbronn habe für Bau­arbeiter die gleichen Maßnahmen getroffen wie Stuttgart. Dem Antrag Andre könne seine Partei nicht zustimmen. Er sehe nicht ein, lveshatb private und politische Auskunstsstellen unter­stützt werden sollen.

Abg. Dr. Lindemann (Soz.) wendet sich gegen die Aus­führungen Wielands. Streiks würden von den Großindustriel- ini auch dazu benützt, um kleinere Unternehmer zu vernichten. Zeine Ausführungen über die Belastung durch die Sozialpolitik seien übertrieben. Die Ursache der schlechten Lage der Jn- imsirie sei vielmehr die schlechte Wirtschaftspolitik des Rei­ches. Dadurch sei auch die Beamtenaufbesserung erforderlich, die di« Industrie ebenfalls belaste. Wieland sollte mjt seinen Freunden energisch für eine Staatsvereinfachung eintreten. Den Ausführungen 'Wielands über die tFinanzreform stimme er zu. Gegegenüber Andre habe er zu sagen, daß Wieland nicht über Beiitzsteuern, sondern über B e r ke h r s st e u e r n geklagt habe.

Abg. Körner (BK-): Der Vorwurf der einseitigen Wirt- schaslspolitik sei unberechtigt. (Natürlich! links). Der Zoll­tarif sei allein auf die Industrie Angeschnitten. (Lebh. Wider­spruch links). Man niüßte blind sein, wenn man nicht an brr bewährten Zollpolitik sesthalten würde. Würde der Neckar- knal zustande kommen, dann würde das Kohlensyndikat eben­falls allein nur den Profit Haben. Parteien, die selbst in­direkte Stenern bewilligen wollten, sollten die Kritik der Fi- imizreform sein lassen. Die Entlastung des Geldmarktes sei me Folge der Reform. Dem Antrag Andre stimme er zu.

Der Abg. Mattut at (Soz.) stellt den Antrag, die Regier- «ng zu ersuchen, eine möglichst große Anzahl von Arbeitern >>lm Besuche der Dresdener Hygiene-Ausstellung zu unterstützen.

Abg. Dietrich (Soz.) geht auf Fragen des Submissions- «»cscns ein.

Präsident Pay e r bittet, auf diese Fragen nicht einzugehen.

Abg. Dietrich (soz.) bespricht dann verschiedene Tarif- sragen.

Abg. M a i e r - Blanbeuren (D. P.): Der nächste Zolltarif derbe ebenfalls ein Kompromiß sein. Redner erkundigt sich dann nach dem Stand der Verhandlungen mit Bayern wegen des Iller-Wassers.

Abg. L o ch e r (Ztr.) warnt vor einer Ueberfchätzung der üeberlandzentralen. Redner beantragt, die Regierung solle ihre «zirksbeamten beauftragen, daß diese nicht Ueberlandzentralen M Leben rufen helfen, die nicht lebenskräftig sind.

ES wird abgebrochen.

Präsident Payer: Ich darf die Herren bitten, sich für «lorgen auf eine Abendsitzung einzurichten.

Morgen 9 Uhr: Fortsetzung.

Auf -ein Wege zur Arbeilerpeufiouskasfe. Tie

M Sonntag in Stuttgart abgehaltene Generalversamm­lung der Eisenbahnbetriebskrankenkassen hatte sich außer­halb der Tagesordnung mit der überaus wichtigen Frage ^Umwandlung der Zuschußkasse in eine Ar- «eiterp eii sio nskasse zu befassen. Auffallender Mise hat der größere Teil der Delegierten unter der Führ­ung des Südd. Verbandes den Gedanken vorerst ab ge­ahnt, trotzdem die Regierung die Hand dazu bot. Tie Schaffung einer Arbeiterpensionskasse für die ^ürtt. Berkehrsanstalten bezw. die Anfügung einer Ab- -eitung für die Invalidenversicherung an die, der Ab- '^lung L her übrigen Arbeiterpensionsr'asse gleichsieheude yuschußkasse ist neuerdings wiederhvlt Gegenstand der Er­dung bei der Generaldirektion der Staatseisenbahnen U»vohl als beim Ministerium gewesen und erst anläßlich "Er Stellungnahme zum Entwurf der Reichsversicherungs- ^"unz (im Jahre 1909) wieder ausgegriffen worden, Me daß aber ein endgültiger Entschluß Hiewegen erfolgt ""re, dies offenbar auch deshalb, weil seitens- der Betei­

ligten, der Arbeiter eine gemeinsame Stellung dazu noch nicht genommen worden war.

Stuttgart, 31. Mai. Nach längerem Herzleiden ist heute vormittag Atiftsprediger Prälat von Weit­ere ch t im 71. Lebensjahr g e sto rbe n. Weitbrecht wurde 1840 in Calw geboren. Als religiöser Schriftsteller entfaltete er eine große Fruchtbarkeit, 1886 wurde er zum Stadtdekan in Stuttgart ernannt, eine Stellung, in der er bis 1897 wirkte. Dann wurde er Generalsuperinten- dent in Ulm und trat als Prälat auch in die Abgeordneten­kammer ein, ohne besonders hervorzutreten. Im Jahre 1900 kehrte er als Slistsprediger nach Stuttgart zurück. Mit Weitbrecht ist eine der markantesten Gestalten der evang. Kirche Württembergs dahingegangen.

Stuttgart, 30. Mai. Zur Erledigung der Baugesuche hat das Ministerium des Innern an den Gemeinderat Stuttgart nachstehenden Erlaß gerichtet: Nachdem nunmehr entgültig feststeht, daß die Bauordnung vom 28. Juli 1910 mit dem 1. Juli 1911 in Kraft tritt, ist es sa'ngezeigt, eine Vereinbarung darüber zu treffen, in welcher Weise die bis zum 30. Juni dort eingelaufenen Baugesuche für die Stadt Stuttgart, deren Genehmigung mit dem 1. Juli 1911 dem Gemeinderat zukommt, be­handelt werden sollen. Das Ministerium hat Einleitung dahin getroffen, daß alle ihm bis zum 15. Juni vorge­legten entscheidungsreifen Gesuche auch sicher noch von ihm erledigt werden. Auch die später noch vorgelegten Ge­suche werden, wenn sie dringender Art und entscheidnngs- reis sind, noch ihre Erledigung vor dem 1. Juli finden. Dagegen ist 'es ausgeschlossen, daß vom 25. Juni ab noch neue Gesuche Berücksichtigung finden können. Es wird sich daher zur Vermeidung unnötiger Menversendungen empfehlen, von diesem Tag ab alle Gesuche für die Er­ledigung in eigener Zuständigkeit auf die Zeit nach dem 1. Juli znrückzustellen. Das Ministerium sieht hierüber einer beschleunigten Aeußerung des Gemeinderats ent­gegen.

Stuttgart, 31. Mat. Der Verein der deutschen Kauslente hat beschlossen, mit seinen 200 Ortsvereinen uird etwa '20000 Mitgliedern gus dein Verbände der Hirsch-Dunkerschen Gewerkvereine auszuscheiden und eine selbständige Handlungsgehilfenorganisation Zu bilden. Bei seiner kürzlich stattgefundenen Generalversammlung war auch der Generalsekretär der Deutschen Gewerkvereine, Stadtverordneter Goldschmidt-Beriin anwesend. Die Ur­sache für die Trennung soll u. a. in Meinungsverschieden­heiten über das Arbeitskammergesetz liegen.

Stuttgart, 31. Mai. Die Stuttgarter So­zialdemokratie verhandelt zur Zeit hinter geschlosse­nen Türen über den Ausfall und die Begleiterscheinungen anläßlich der Stadtvorstandswahl. Da in der letz­ten Mitgliederversammlung die Debatten nicht zu Ende geführt werden konnten, ist eine Fortsetzung ans Freitag in Dinkelackers Festsaal anberaumt. Die Ludwigsbur­ger Sozialdemokraten haben jetzt gleichfalls einen Antrag auf Anberaumung einer außerordentlichen Lan­de s v e r s a m m l un g angenommen, die sich mit Redak­tionsangelegenheiten in derTagwacht" befassen soll.

Mariakäppel OA. Crailsheim, 1. Juni. Bei der S ch u l t he i ß e n w a h l haben von 107 Wahlberechtigten 92 abgestimmt. Gemeinderat Wilhelm Stillhamer erhielt 67 Stimmen, Kaufmann Otto Kramer 25 Stimmen. «Er- fterer ist sonach zum Schultheißen gewählt.

Honau, 30. Mai. Gegen den Plan einer Berliner Gesellschaft von Honau aus eine Drahtseilbahn aus den Lichtenstein zu führen, erhebt der Bund für Heimatschutz einen scharfen Protest. Es heißt in dein versandten Rundschreiben: Wir glauben bestimmt, daß diese Nachricht einen solchen Schrei des Entsetzens im ganzen Lande Württemberg verursachen wird, daß die Gemeinde Honau vielleicht ohne Weiteres auf das unglaubliche Projekt verzichtet. Es genügt doch wahrhaftig, daß durch die pfauchende und rasselnde Zahnradverbind­ung das herrliche Landschaftsidyll so schwer beeinträchtigt worden ist, eine Drahtseilbahn aber ,ist wohl einerseits ebenso überflüssig wie andererseits landschaftlich störend und häßlich) überflüssig, weil gerade der Spazierweg dnrch den schönen Wald das reizende und schönste an der Lichten- steintour ist und bleibt, landschaftlich störend, weil die für eine Drahtseilbahn notwendigen eisernen Masten, Leit­ung sdrähte nsw. das schöne Bild der Gegend aufs schwerste beeinträchtigen würden.

Geislingen, a. Stz, 31. Mai. Die bürgerilchen Kol­legien haben heute einen Ab fi n d n n g s v e r t r a g mit Schultheiß Schneider in Altenstädt Angenommen und damit der Eingemeindung von Altenstadt im Prinzip zngestimmt. Schultheiß Schneider erhält neben seiner gesetzlichen Pension von etwa 2900 M pro Jcchr eine einmalige Abfindungssumme von Z0000 M. Die Eingemeindung wird aus 1. Juli d. I. zum Vollzug kom­men und damit Geislingen in die Reihe der mittleren Städte mit rund 14 000 Einwohnern einrücken.

... .-

Nah und Fern.

Blitzschläge.

In Metterzimmern schlug der Blitz in das Wohn- nnd Oekonomiegebände von Ludwig Klein, jedoch ohne zu zün­den. Der Schaden beträgt zirka SO Mark.

In Besigheim fuhr «in kalter Blitzschlag durch den Kamin eines Hauses, beschädigte diesen stark und richtete auch in der Küche viel Unheil an.

Der 13jährige Sohne Albert der Witwe Kurtz von Fron­rot bei EUwangen wurde samt seinem Fuhrwerk bei dem letzten Gewitter mitte» auf dem Felde vom Blitz getroffen. Die Kühe erholten sich von dem Schlag wieder, aber der Knabe konnte nicht ins Leben znrückgerufen werden. Er war sofort t o t.

Bei einem über das Jllertal hiugegangenen Gewitter schlug der Blitz in A y in einen nebkük'dein Zollhaus stehenden Stadel, der in Flammen aufging.

In Neckartenzlingen wurde eine junge Mutter von ihrer schweren Stunde überrascht. Ehe ihr Beistand zu teil wurde, hatte sich das junge Weib verblutet. Es starb nach kurzer Zeit.

Im Gemeindewatd Mügerkingen kam der Bauer und Witwer Adam Mader bei der Holzabfuhr unter seinen beladenen Wagen, wobei ihm die Wirbelsäule gebrochen wurde. Er ist seinen Verletzungen erlegen.

. , Aus Jagstfeld. wird berichtet: Als der 26jährige. S«- linenarbeiter Maja » von Untergriesheim aus der' Salzmühle einen Wagen heraussch'ob, erfasse ihn eine Lokomotive und zer­splitterte ihm den Unterschenkel. Schwer verletzt mußte er ins Heilbronner Krankenhaus geschafft werden.

Bei Bütow überschlug sich ein Automobil, in dem sich außer dem Chauffeur der Uhrmacher Melchert befand. Mel- chert ist tot, der Chauffeur schwer verletzt.

Auch ein Verkauf!

Ein Handel, wie er nicht alle Tage zustande koinmt§ wurde in Mössingen abgeschlossen. Fuhrmann M. Anstatt verkaufte ein Pferd an Bildhauer Lang zum Preis von 1200 M pro Kilometer. Das Pferd hatte von Kopf bis Schwanzende ein Maß von drei Meter, kam also auf 3 M 60 Pfg. zu stehen.

Die Frauenleiche i» der Badewanne.

Dnrch eine Mordaffäre, die in ihren Einzelheiten lebhaft an den Crippenschen Mord erinnert, ist die Bevölkerung New- yorks in Aufregung versetzt worden. Wie ein Kabeltelegramm meldet, fand man in der 78. Straße in der Wohnung eineA Chauffeurs namens Scheim in der Badewanne eine voll­ständig verweste Leiche, die mit ungelöschtem Kalk bedeckt war. Die Fleischteile waren bereits vollständig weggefressen,: und nur das Skelett war noch übrig geblieben. Scheim wurde! unter dem Verdacht des Mordes verhaftet. Die Frau Scheims, die in der Frauenbewegung eine Rolle gespielt Hatz war seit dem 1. Februar plötzlich verschwunden. Scheim hatte! eine andere Wohnung bezogen, aber die Miete für die altq Wohnung weiterbezahlt.

Üuftschiffahrt

Frie-richshafen, 31. Mai. In der Nähe " von Würzburg ist, wie hierher telegraphisch berichtet wurde, der Ballon der Reichsdrachenstation, der gestern sich von derGna" losgerissen hatte und samt den wert­vollen Instrumenten davongeflogen war, wieder ausgefun­den worden. Der Ballon war geplatzt, die Instrumente schwer beschädigt.

Friedrichshafen, 1. Juni. Die Trümmer des stol­zen LuftschiffesDeutschland", das nach hervorragenden Leistungen,an seiner eigenen Halle in Düsseldorf ein so bedauerliches Ende gefunden hat, sind gestern mittag mit' der Bahn hier angekommen und nach der Lnftschiffwerft im Riedlepark geschafft worden.

Gerichtsaal.

Stuttgart, 31. Mai. Der Schultheiß Otto Link von Pfauhausen war von der Strafkammer wegen Unterschlagung im Amt und wegen eines Vergehens im Sinn des Z 345 Str.-G.-B. angeklckgt. Er unterschlug als Ortskassierer der Bezirkskrankenkasse 152 M, die er eingezogen hatte. Außerdem ließ er einen im Juni v. I. gegen eine Fabrikarbeiterin ergangenen Strafbefehl lie­gen und vollstreckte die Strafe erst im Januar ds. Js. nachdem die Strafverfolgung schon längst verjährt ivar. Die Strafkammer nahm nur einfache Unterschlagung an. Das Urtell lautete auf 3 Wochen Gefängnis und 15 M Geldstrafe. Der Angeklagte wird sich wegen einer weite­ren Sache nocheinmal zu verantworten haben.

Berlin, 30. Mai. Wegen Aufforderung zum Ungehorsam gegen die Gesetze verhandelte heute die Strafkammer des Ersten Landgerichts gegen den Redak­teur der Zeitschrift Tribüne, Dr. Lauterbach, der in, einem Artikel ein Urteil des Dresdener Kriegsgerichts kritisiert hatte, wodurch zwei Unteroffiziere, die einen Re­kruten bei Wintcrkälte mir eiskaltem Wasser gereinigt hatten mit 3 Wochen Arrest bestraft worden waren. Der Artikel besagte ungefähr, daß Albanesen zu bewundern seien, die unberechtigte Berührung des Körpers mit dem Tode rächen, während Deutsche sich dazu hergeben, ihre Kameraden auf höheren Befehl zu mißhandeln. Ter Staatsanawlt beantragte 6 Monate Gefängnis. Ter Ge­richtshof verurteilte den Angekla'gten zu 400 M Geldstrafe.

Handel und Volkswirtschaft.

Fruchtmärkte.

i Landesprodnktenbörse Stuttgart

vom 29. Mai.

Auf dem Getreidemarkte find in abgelaufener Woche keine wesent­lichen Veränderungen zu verzeichnen. Die Stimmung blieb ruhig und die Kauflust war schwach, aber trotzdem haben die Expor lander ihre Preise nicht ermäßigt. Der ungünstige Saateiistaiidsbericyt Preußens und der plötzlich eintretende Frost in einigen Gegenden Deutschlands hatten nur vorübergehenden Einfluß. Inländische Ware kommt kaum mehr in Betracht und sind die Vorräte darin um diese Zeit noch selten so klein gewesen, wie dieses Jahr. Auf heutiger Börse wareu die Umsätze sehr klein und erstreckten sich solche mir auf Deckung des nächsten Bedarfs. Die nächste Börse findet am Diens­tag den 6. Juni statt. Wir notieren per 10V Kilogramm frachtpari- tät Stuttgart Getreide und Saaten ohne Sack netto Cassa je nach Omuitüt und Lieferzeit: Weizen württ. 21.75 22.25 M frank-21.75 22.25 M Ulka 22.7523 M Soxonska 22.7523 M Laplaia neu 22.7523 M Azima 22.75 - 23 M Kernen 21.75-22.25 M Roggen »om. 1818.50 M Fnttergerste 1515.50 M Hafer württ. 18.50 19.50 M Mais Laplata 16.25 16.50 M Mais Donau 16--16.25 M. Mehl mit Sack Kassa mit 1 Proz. Skonto Tafelgrics 33 34 M Mehl 0: 33-34 M 1: 32-33 M 2:31-32 M 3 : 29.5030.50 M 4: 2627 M .Kleie 9.5310 M (ohne Sack netto Kassa).

)

Balingen : Dinkel 17,20 M, Haber 2021 M. Nagold: Dinkel 15.60 M, Weizen 24 M, Gerste 18 M, Haber 19.4020 M, Welschkor» 17.50 M.

Urach: Dinkel, 15.2015.60 M, Haber 1919.60 M.

Nördlingen :' Kernen 21.60 M, Weizen 21.20 M, Gerst- 19.70 M, Roggen 20.50 M, Haber 21.50 M.

Straubing: Weizen 2121.40 M, Roggen 1313.M Mark.

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«onkurSeröffuuuge»:

Jakob Hohlmaier, Kaufmann in Hohr.weiler, Gde. Lippoldsweiler. Heinrich Arm, Kaufmann.in Tübingen-

Heinrich Herrmann. Inhaber eines Tapetcngeschäfts in Reutlingen. Bräuchle, Gustav, Gerbermeisler in Stuttgart- Friedrich Breuninger, Bauer in Feßbach.

Josef Weber, Schnhhäiidler in Rottwei'.

Christian Stah l, Tapezier in Ulm, z. Z. in Pirmasens.

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Die Maul- und Klauenseuche

ist weiter auSgebrochen i» Metzinge n, OA. Urach. -Erloschen ist die Seuche in der Teilgemeinde L au te n bach, Gemeindebezirks Oedheim, OA. Neckarsulm: in Schwenningen, OA. Rottweil; in Nenler und in den Teilgemeinden Kottspiel und Vetter- hsöfe, Gesaintgemeinde Bühlertann, sowie in den Teilgemeinde« Holenstein und Bühl erzell, Gesamtgcmemdc BMerzell, OA. Ellwangen: endlich in Spar wiesen, OA Göppingen.