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Nr. 182.
Amts- und Anzeigeblatt für den Oberamtsbezirk Calw.
V5. Jahrgang.
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Samstag, den 7. August 1928.
Se,ug«pre1«; In !>«r Ltabt mit LrSgerlohn Mk.ir.SV vierteljLhrlich. Postb,jUg«pr«iS
Mk. ILSO mU Brstcllgrld. — Schluß d-r iliijeig-nannshm« S Uhr »ormtttag«.
^ Ser bolschewistisch-polnische Krieg.
Eine angebliche polnische Gegenoffensive.
Kopenhagen, «. Aug. 'Nach einem hier eingetrofsenen Telegramm meldet der polnische Generalstabsbericht vom S. August: Die Offensive der Bolschewisten am mittleren Lauf des Sereth ist zum Stehen gebracht worden. Die polnische Gegenoffensive entwickelt sich günstig. Di« bolschewistischen Truppen in Galizien, die den Sereth überschritten hatten, wurden wieder auf das andere Ufer zurückgeworfen. Brody ist von den Polen zurück- erobert worden. Durch ein neues polnisches Heer, das den Abschnitt zwischen Narew und Bug besetzt hält, wurde der Feind bis über die Grenze des Erodnorr Bezirks zurückgeworfen.
Die ruffische Antwort an England.
London, 7. Aug. Die Antwort der Sowjetregierung ist hier ringetroffen. In der Antwortnote wird, wie verlautet, gesagt, die Bolschewisten könnten im Augenblick die Operationen gegen Polen nicht aufgeben. Sie seien der Ansicht, daß sowohl aus militärischen als auch aus rechtlichen Gründen der Vormarsch gerechtfertigt sei. Sie erklären sich bereit, die Verhandlungen über einen Waffenstillstand und den Friedensvertrag aufzunehmen, sobald die polnischen Delegierten in Minsk eingetrofsen seien und sobald sie den Beweis dafür hätten, daß diese Delegation die erforderlichen Vollmachten habe, um über den Frieden zu verhandeln. Die Sowjetregierung erklärt sich außerdem bereit, die volle Unabhängigkeit Polens zu garantieren und Polen günstige Grenzen zu gewähren. Die Sowjetregierung will mit Polen über einen Separatfrieden verhandeln. Sie erklärt ferner, daß Krasfln und Kamenew Vollmachten hätten, den Frieden abzuschließen. Die Sowjetregierung weigert sich jedoch, den Vertretern der Randstaaten Zutritt zu den Friedensverhaudlungen z» gestatten. In der Note wird weiter versichert, daß die Verzögerung in den russisch,polnischen Verhandlungen allein durch Polens Schuld verursacht worden ist. Das Versprechen wird erneuert, daß die Sowjetregierung die Unabhängigkeit und das Selbstbestimmungsrecht Polens achten und ihm ein ausgedehn- teres Gebiet zugestehen wird, als der Oberste Rat in Aussicht genommen hatte. Endlich verharrt die Note dabei, daß die Verhandlungen mit Polen direkt geführt werden und fordert, daß die geplante Londoner Konferenz ausschließlich Verhandlungen zwischen Sowjetrußland und den vier Ententemächten gewidm-r sein soll.
Keine Durchmarschadfichten der Franzosen?
Paris, 8. Aug. Der „Matin" schreibt: Es werden mit großer Leichtfertigkeit Gerüchte über «ine groß« gemeinsame Offensive der Randstaaten Polens gegen Rußland verbreitet. Betreffen Deutschland denkt kein Staatsmann der Entente, «it Ausnahme einer kleinen englische« Gruppe, daran, zu verlangen. daß es die Schutzwehr der WestmSchte bilden solle. Deutschland habe t« der polnischen Frage vollkommen« Freiheit. Seine Lage sei zu vorteilhaft in dieser Angelegenheit, als daß es durch vorzeitige Verpflichtungen sich die Hände Linde. Von Frankreich sei da» Gerücht verbreitet worden, man denke daran, Truppen zu entsenden. Nach Auskünften, di« wir eln- 8«zogen haben, ist diese Nachricht vollkommen unrichtig. Die französischen Truppen würden einen vollen Monat brauchen, um anzukommen, und müßten sehr zahlreich sein. Nachdem Frankreich Deutschland besiegt habe, könne «s sich nicht dem Risiko anssetzeu, vor de« Bolschewisten de« Rückmarsch antreten ,n müssen. In keinem Fall werde Miverand in dieser Angelegenheit etwas unternehmen, ohne das Parlament zu Rate zu ziehen. Rumänien denke ebenfalls nicht daran, etwas gegen Rußland zu unternehmen, da die Bolschewisten Rumänien seit 8 Monaten nicht mehr bedroht hätten. Die einzige Regierung, die Polen beistehen werde, sei eventuell die von Budapest. Diese aber werde Bedingungen stellen, die sowohl die Tschecho- Slovakei, als auch Rumänien nicht werde annehmen können. Es sei auch höchst wahrscheinlich, daß diese beiden Länder sich nicht auf die Seite Ungarns schlagen werden. — Der französische Hochmut kennt keine Grenzen mehr. Jetzt wird schon behauptet. Frankreich habe Deutschland besiegt.
Reue Veratnnge« der Engländer und Franzosen.
London, 6. Aug. Die „Morningpost" meldet aus Paris: In wenigen Tagen wird in Voulogn« ein« neue Konferenz stattfinden. Millerand und Lloyd George werden über die Kalkung de, Soojetregierung und insbesondere über ihre Beziehungen zu Eiland beraten.
Tschechoslowakische Erwägungen.
Prag, 7. Aug. „Casko Slovo" schreibt: Die Lage ist für «ns sehr mißlich. Entweder müssen wir Karpathen-Rußland für den Durchmarsch gegen Rußland freigeben, dann haben Wir Krieg mlj Rußland^oder Dir jrm dies nichts dann, habe»
wir einen wenn auch unblutigen, so doch offenen Krieg gegen die Entente. Das wäre in dem einen wie in dem anderen Fall für uns katastrophal.
Ungarische Hilfe für Polen.
London, 6. Aug. Der „Morningpost" wird aus Warschau berichtet, die ungarische Regierung habe der polnischen Regierung angeboten, je zwei Divisionen Infanterie und Kavallerie zu stellen. Die schwierige Frage sei jedoch, wie man diese Divisionen an die polnische Front befördern könne.
Die Haltung Italiens gegenüber Rußland.
Rom, S. Aug. (Stefani.) Bei den Kammerverhandlungen über den Vertrag von Saint Eermain erklärte der Minister des Auswärtigen, Graf Sforza, die italienische Bevölkerung an der oberen Etsch und im Trentino würde endlich alle Rechte und Pflichten ihrer Zugehörigkeit zum Königreich übernehmen. Die deutsche Bevölkerung, die im Laufe der Jahrhunderte die Alpen überstiegen habe, werde ihre Sprache, ihre Ansichten und ihre besonderen Interessen völlig gewährleistet sehen. Weiter erinnerte der Minister an den Vertrag vom 28. Juli 1819 mit Griechenland und seine Erklärung vom 22. Juli in Spa, das; Italien angesichts der Veränderung der Verhältnisse sich an jene Abrede nicht mehr binden werde, aber bereit sei, eine der Lage angepaßte Vereinbarung zu treffen. Zur Frage von Valona erklärte er, da mit dem Frieden die Notwendigkeit einer Besetzung aufgehört habe, «olle Italien eine den Albanern freundschaftliche Politik treiben. Zur russisch-polnischen Frage sagte Graf Sforza, er habe in Spa den Polen zum Frieden mit Rußland geraten. Der Vorstoß Polens gegen Kiew sei ein Irrtum gewesen. Trotz des Ausdehnungsdranges Rußlands, der die Staatsumwälzung überlebt habe, müsse man hoffen, daß die Soojetregierung ihr eigenes Interesse an einem ehrenvollen Frieden mit Polen einsehen werde. Italien wünsche ein baldigen Friedensschluß und die gesicherte Unabhängigkeit Polens, dessen Wiederauferstehung einer der wichtigsten Punkte des Äersailler Vertrags sei. Von den beiden Möglichkeiten einer Politik gegen Rußland hat diejenige einer Stacheldrahtabsperrung überall Löcher bekommen. Die Vlockadepolitik aber brachte der Sovjetregierupg mehr moralische Vorteile als greifbaren Schaden. Diese Politik ist nicht nach dem Sinne des italienischen Volkes, das gerne mit den Völkern und den Regierungen fühlt^ denen nach seiner Meinung Gewalt geschieht. Das kommunistische Experiment in Rußland muß sich bis zu Ende entwickeln, darf aber nicht zum Märtyrer gemacht werden. Je ungehinderter der Verkehr mit Rußland ist, umso fester wird unsere Gesundung und unsere gesunde und klare lateinische Denkart an der sicheren und schnellen Entwicklung unserer Jahrhunderte alten Ueberlieferungen festhälten. Deswegen haben wir mit de» Regierung in Moskau ein Abkommen über di« Zulassung eine» russischen Agenten in Italien und eines italienischen in Rußland getroffen, die an der Entwicklung der wirtschaftlichen Beziehungen beider Länder arbeiten werden. Der russische Agent wird hier erwartet. Wir werden seine Reise erleichterst und er wird sich in Italien des freiesten Gastrechts erfreuen. Natürlich versteht es sich, daß er sich in keiner Weise in die innere Politik einmischen darf, gleichgültig, ob die Russen sie wollen oder nur ertragen. Die Regierung in Moskau besteht — und wir können nicht wünschen, daß Europa die Einbildung, als ob Rußland nicht da ist, länger fortsetzt. — Ueber die adriatische Frage sagt Sforza: Wenn Italien ein Interesse an ihrer Lösung hat, dann ist das Interesse Südslaviens daran noch größer. Der Streitfall ist nicht unlösbar, wenn der italienischen Mäßigung auf der anderen Seite das Verständnis für die unerläßliche Notwendigkeit entspricht, daß Italien Grenzen und Bürgschaften haben muß, auf die es nicht verzichten kann, und für die heilige Notwendigkeit, daß der stete Wille von Städten gewahrt wird, die nach Rasse und Empfinden italienisch sind. — Graf Sforza ist ein ganz gewiegter Staatsmann, der Italiens Interessen mit den Anschauungen der sog. „Weltmoral" glänzend zu vereinigen versteht.
Zur Were» Lage.
Der deutsche Außenminister über den Völkerbund.
Berlin, 6. Aug. Reichsminister Dr. Simons gewährte vor seiner Abreise einem Vertreter der Deutschen Liga für Völkerbund folgende Unterredung: Frage: Wie amtlich bekannt gegeben wird, hoffen Sie, Mittel und Wege zu finden, um die aus der Flaggenangelegenheit zwischen der deutschen und der französischen Regierung entstandene Spannung im Sinne der Völkerbundsafte zu ekledigen. WaS für Mittel und Wege meinen Sie damit? — Antwort: Dir Anregung der Deutschen Liga für Völlerbustd^.diejL.AvüelrgenheU unter Aexücksichtigung^der Völ-.
kerbundssatzung zu behandeln, entsprach ganz meinen Wünschen. Ich habe der französischen Regierung auch namens der deutschen Regierung erklärt, daß Deutschland bereit ist, die Bestimmungen der Artikel 12 bis 16 der Völkerbundssatzung anzuerkennen. Ich will nicht untersuchen, ob die französisch« Regierung nicht als Mitglied des Völkerbunds sogar die Pflicht hat, den Streitfall im gegenwärtigen Stadium dem Völkerbund zu unterbreiten. Jedenfalls bietet ihr Art. 11 Absatz 2 auch die formelle Möglichkeit, auf unseren Vorschlag einzugehen. Ich möchte aber betonen, daß die Völkerbundssatzung ein Teil des 'Friedensvertrags ist. Wir haben die Völkcrbundssatzung, ohne Mitglied werden zu können, unterzeichnen und die Wirksamkeit des Völkerbunds praktisch anerkennen müssen. In all den Fällen, wo er gemäß dem Friedens»ertrag Aufgaben uns gegenüber übernommen hat — als Treuhänder des Saargebiets, als Schützer der steten Stadt Danzig — hat er schon eine für uns schmerzliche Bedeutung gewonnen. In anderen Fällen ist seine Wirksamkeit bisher hinter den Aufgaben zurückgeblieben, die ihm durch den Friedensvertrag gesetzt sind. Ich erinnere nur an die Frage der deutschen Kohle«. Umso größeres Interesse haben nicht nur wir, sondern alle Signatarmächte des Friedensverirags daran, daß die guten Grundlagen, auf denen der Gedanke des Völkerbunds ruht, sich bewähren können. Die festeste Grundlage muß sein das Prinzip der Schiedsgerichtsbarkeit. Darum war mir die Anregung Ihrer Liga sehr willkommen. Den Friedensvertrag in alle« seinen Teilen haben die Verfasser bitter ernst gemeint und wir haben alle« Grund, ihn ebenso bitter ernst zu nehmen. Besonders für die alliierten Mächte bedeutet er den Versuch, das Ergebnis des Kriegs als ihren Erfolg zu realisieren. Und das geht nur auf unsere Kosten. Sein erster Teil aber, die Völkerbundssatzung, bedeutet den Versuch, die furchtbaren Erfahrungen des Weltkrieges zu Gunsten des friedlichen Verkehrs aller Völker zu verwerten. Die Gedanken, die diesem Versuch zu Grunde liegen, haben sich in den letzten Jahren in der ganzen Welt verbreitet. Sie sind zu teuer «kauft, als daß die Menschheit sie jemals wieder fahren lassen könnte. — Aus der Erklärung Dr. Simons geht hervor, da^ er den Völkerbund als Instrument der Entente zur Verfolgung ihrer imperialistischen und kapitalistischen Ziele betrachtet. Es ist gut, wenn der deutsche Außenminister den Herren im Ententrlager das so klar wie möglich zu verstehen gibt.
Einspruch der deutschen Regierung gegen die Deutschenhetze in den an Polen abgetretene« Gebieten.
Berlin, 6. Aug. In letzter Zeit wurde in den an Polen abgetretenen Gebieten von national-polnischer Seite «ine lebhafte Agitation gegen die deutschstämmlgen Bewohner des Gebietes geführt. Teilweise ist es sogar schon zu Tätlichkeiten gegen Deutsche gekommen. Ebenso haben einzelne amtlich« polnische Stellen durch ihr Verhalten dazu beigetragen, den Gegensatz zwischen beiden Nationalitäten noch weiter zu ver- schärfen. Der deutsche Gesandte in Warschau ist daher angewiesen worden, die polnische Regierung um Vorkehrungen zu bitten, di« eine Verschärfung der Gegensätze zwischen den beiden Nationalitäten auszuschließen geeignet sind. Bei Ueber» gabe der Note find durch das Ministerium des Aeußern in Warschau energische Maßnahmen zur Erreichung des friedlichen Einvernehmens zwischen den verschiedenen Bevölkerungsteilen in Aussicht gestellt worden.
Politischer Streik des Saarbrückener
Verkehrspersonals.
Saarbrücken, 7. Aug. sHavas.) Die Eisenbahn- die Post-, Telegraphen- und Tclephonangestellten find gestern Morgen in den Strei^getreten. Jeder Verkehr ist eingestellt. Die Streikenden stellten eine Reihe von Forderungen auf, namentlich die Bildung eines durch allgemeines Stimmrecht gewählten Repräsentantenhauses, strikte Durchführung des Friedensvertrags, Rückzug der Besatzungstruppen, Herabsetzung der Kohlen reise, Entlassung der Offiziere aus den Verwaltungen.
Oesterreich und Rumänien.
Wien, 7. Aug. In Bukarest haben dir Verhandlungen der österreichischen Delegieret» mit der rumänischen Regierung über ein provisorisches Handelsabkommen begonnen. Oesterretchi« scherseits wurde der Entwurf eines Abkommens überreicht, der gegenwärtig von den rumänischen Stellen geprüft wird. Di« rumänische Regierung hat die Wiederaufnahme der Beziehungen zwischen Oesterreich und Rumänien warm begrüßt. Die rumänische Regierung ist bemüht, die den Handel mit dem Ausland hemmenden Beschränkungen zu beseitigen und hat einen Gesetzen twurf über die Aushebung der Auskuhrverbote^AnMrachl.