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Rr. 28 .
Deutsches Reich.
Deutscher Reichstag
Berlin, I. Februar.
Endlich ist der große Wurf gelungene Staatssekretär hjermuth hat die Werizuwachssteuer nach manchem Hin und Her durchgesetzi, und er ivnr berechtig!, dp eni- strechenden ' Glückwünsche' in Ernpsang zu nehmen. 'Tie Debatte selbst ivar nur noch von geringem Belang. Mau harte aus allen Seiten eingesehen, daß das Schiasal der Vorlage in bejahenden» Sinne rnischicden war und daß hie Mehrheit sich aus große Abänderungen nicht mehr Massen wolle. Berglens bemühte sich der unermüdliche Abg. Cuno, de nein kritischen H -19, der von den Amerlen des Reichs, der Bundesstaaten und der Gemeinden an der Steuer handelt, für die Kommunen noch mehr he- rauszuschlagen, wobei er doch gleichzeitig einen noch weiter gehenden sozialdemokratischen Antrag zurückwies. Tie Mehrheit ließ es bei den früheren ^ .schlüssen bestehen. Der Versicherung des Staatssekretärs, t,aß nach Annahme des Gesetzes der Umsatzstempel entchn..>end abgebaut werden solle, setzte Abg. Tr. Portho. ein wohlsundiertes Mstttauen en. gegen. Er betonte Wohl nicht mit Unrecht daß die Verhältnisse sich als stärcer erweisen würden, als der gute Wille des Staatssekretärs. Einen Erfolg hatte Abg. Cuno insofern zu verzeichnen, als er eine Erweiterung der Rechte den- Gemeinden hinsichtlich der Zuschläge zur Wertzuwachssteuer durchsetzte. Nachdem der Antrag der Sozialdemokraten, zugleich mit dem Lbertznivachsstcuer- gcsetz das Zündwarengesetz außer Kraft zu setzen, wiederum wie in der zweiten Lesung begründet und gegen die Süm- NM der Fortschrittler und der Sozialdemokratie, abgc- tehrtt worden war, konnte man endlich zur Gcsamt- «bstimmung schreite»». Tiefe brachte eine Mehrheit SW 199 gegen 99 Stimmen bei 20 Stimmenthaltungen, die auf die Polen und einige Zentrumsleute entfielen.
Tie Fortschrittliche Volkspartci hatte zur größeren Halste gegen die Vorlage gestimmt, zur kleineren Hälfte dafür. Einig lvaren alle Mitglieder der Fraktion darin, daß das Gesetz eine. Unzulänglichkeit ersten Ranges sei. Die abweichende Endabstiwmnng ergibt sich daraus, daß die Einen in dem Gesetz trotz aller Mängel einen ersten Schritt aus einem neuen und wünschenswerten Wege, nämlich der wirklichen Erlangung einer Besitzsteuer sahen, wäh- ttild die Anderen sich nicht hinweg zu setzen vermochten
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mit Erzähler vom Schwarzwald.
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Amtsblatt für die LtadL Wildbad.
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hei rtgü Lorstämter Wildbad, Meistern, Enzklösierle rc. während der Saison mit
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Freitag, den 2. Februar
28 . Jahrg.
über die großen Unebenheiten des Gesetzes, das oen Gemeinden zu einem erheblichen Teile eine eigene Steuerquelle rvrgnimnit, das eine Begünstigung des Großgrundbesitzes und der Fideikommißgüler enthält, dessen Ertrag außerdem durch die vielen Ausnahmen tveseni lich abgeschwächr iverden dürste und das schließlich durch die Befreiung der .Landesfürsten von der Steuer einen peinlichen Beigeschmack erhalten hat.
Nachdem sich die Aufregung über das Ergebnis der namentlichen Abstimmung gelegt hatte, trat die Ruhe des Kirchhofes im Saale ein. Tie »leisten Abgeordneten vermieden es, bei der nun folgenden Behandlung der Imps- srage zugegen zu sein, sie überließen das Feld neidlos den Spezialisten. Vor diesem kleinen Häuslein entwickelte der Fortschrittliche Abg. .Hör mann die Gründe, die zu dem freisinnigen Vermittlungsantrag geführt haben. Tiefer wünscht eine neue objektive Prüfung der Frage, und Hor- mann, der sich persönlich für den Jmpfztvang erklärte, wies dock) aus der anderen Seite auf die Unklarheit des Jinpf- gesetzes hin. Hier und hinsichtlich der zu verhängenden Strafen wünschte er größere Klarheit. Von mehreren Seiten wurde dein freisinnigen Anträge, der eine amtliche Klärung der Sachlage, aber keine Stellungnahme zur Materie selbst bezweckte, Sympathie entgegen gebracht. Nach Hermann ergriff der Geheime Medizinalrat T>r. Kirchner das Wort, um sich in höchst eingehender Weise über die Pockenkrankheittn und ihre Bekämpfung ansznsprechen.
roinnt sogar der Vorschlag an BodeN, sie erst per Januar oder Februar des nächsten Jahres vorzunehmen. Be schlüsse darüber existieren natürlich nicht und können nicht existieren; denn schließlich ist das Entscheidende, wie lange dieser Reichstag sich arbeitsfähig und arbeitswillig erweist/'
Die Kornmjsfion für das elfaß-lothrmgische Berfastungsgesetz.
In die Kommission des Reichstags für das els aß-lothringische Versa ssungsgesetz sind gewählt worden: die Konservativen v. Brockhausen, Holtzschkc, v. Michaelis und Winkler, von der Reichspartci Tr. Hoffel und v. Tirksen, vom Zentrum Telsor, Fehren- bach, Gröber, Frhr. v. Herbling, Tr. Schädler, Spahn (Bonn), Tr. Vondcrschecr und Tr. Will, die Nationalliberalen Beck-Heidelberg, Prinz zu Schönaich-Carolath, Tr. Gregoire und Tr. Junck, die Volksparlciler Tr. Dove, Conrad Hanßmann, Tr. Müller-Meiningen, Dr. Naumamr, die Sozialdemokraten Böhle, Einmal, Tr. Frank-Mannheim und .Ledebour, dann der Pole Graf v. Brudzewo-Micl- czinsk, und von der unrkschaftlichcn Vereinigung Grä' Weimar.
4
Zum Termin »er ReichstagSwahlen
wird der Fr. Atg. aus Berlin geschrieben: „Tie Verbündeten Regierungen und der Reichskanzler haben, wie schon mehrfach hervorgehoben worden ist, sehr ernstlich den Wunsch, daß die großen, dem Reichstag seit längerer Zeit beschäftigenden Vorlagen, wie die Reichsversicherungsord- nnng, die Straiprvzeßordnung, die Verfassung für Elsaß-Lothringen, die Regelung der Heimarbeit iroch von diesem Reichstage erledigt werden. Ja sogar von der Prrvatbeamtenversicherung, die ihn: noch nicht einmal zugegangen ist, wünscht das mancher. Unter diesen Umständen ist, wie wir jüngst erst erwähnten- an eine frühe Anberaumung der Neuwahlen zum Reichstage nicht zu denken, und es wird auch nicht daran gedacht. Man wird dem Reichstag zur Regelung der gedachten Arbeiten soviel Zeit wie möglich lassen. Vor dom Spätherbst werden, falls nicht ganz unerwartete und unwahrscheinliche Zwischenfälle einlreten, die Wahlen nich, stattsinden. Es ge-
isuri
Liebe wohne allem Glauben ein.
Soll der Zweifel ihm gehoben sein.
Martin Greif.
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Die Versuchung.
Roman von No dort G r.af, W i cke n bu r g.
Nachdruck verböte!!.
(Fortsetzung.)
Franz spannte schweigend den. Hahn pb und trug den Revolver in sein Zimmer, wo er ihn in den Schrank sperrte. Dann kam er zurück pnd setzte sich zu Reitlinger «usz Bett. Ter stützte deal Kopf schwer in beide Hände und regte sich nicht.
Erst wach einer längeren Pause sagte er halblaut vor sich hm — wie im Selbstgespräch:
„Das ist doch eine verfluchte G'schichl' - mit dem Abziehen. . . ! ... Das erstemal — da Hab' ich's zusammengebracht — da w-ar's ein Versager ... !" Franz Mte scksaudernd auf — also das war das Kiracksen . . .1 „Und dann war's rein, als hätt' ich einen Krampf im ttttigcr! Und der Revolver geht so leicht los . . . !" .
,,Mensch . . . !" rief jetzt der Oberleutnant, den Kameraden kräftig pn der Schulter nufrÄttelnd, .„du hast wirklich schon einmal losgedrückt ... ?! - Na, horch das war wohl mehr Glück als Verstand... !"
. Glück . . . ??? — Das kannst du Glück nennen? Wenn rnan sich einmal zu den: schweren Entschluß durch- gerungkw hat -- und dann mißlingt's. . . !" Er lachte hmser Atf - ein unheimliches Lachen: „Ich hätt' nicht geglaubt, daß ich eine so erbärmlich feige Canaille bin!..! I Was soll denn ich noch ans der Welt . . . ? Berra ist mr mich verloren . . . ! Ich bin ein Bettler - zu alt, um 'loch was Ku lernen, womit ich mir mein Brot verdienen kann — ich steh ganz allein da... ! Und doch Hab' ich'Z nicht zustand gebracht, ein, zweites Mat. ad- Mpchen- nxie die.erste Patron' versag: hat. . . !" Es n«d uratte. .Parronen — wahrscheinlich einmal keucht. gSvarden . . . !
Franz ;var sein Leben lang mehr ein Mann der Tat ms von vielen Worten -- pußerdem war er augenblick-
.Ehrenwort!" Ta ging Zimmer zurück das Licht nebenan vor-
sein
lich noch ziemlich verschlafen und zum Ueberfluß mußte er sich eingestehen, daß er die Trost:.: sigkeit des Freundes vollkommen begriff! So drückte und würgte er denn ziemlich lang herum, ehe er endlich herausplatzte:
„Freilich warst du ein feiges Luder . . . ! ?lber das erste Mal . . . ! Beim zweiten Mal war eben dein Instinkt gesünder als dein Beistand! Nur ein Feigling sagt gleich:
„B'hüt di' Gott, Welt — ich geh' , . . !" weil er einmal Pech hat! Ter mutige Mann sagt: „So, jetzt bleib' ich justamend, und will schauen, wer der Stärkere is - ich oders Pech!?" Warum soll denn bei dir nicht noch alles gut werden? Du konrmst. einfach wieder zum Regiment zurück . . , !"
„Ja — pm die traurige Rolle des armen Lcnumnrs ohne Zulag' zu spielen!" unterbrach ihn Reirlirlger unwirsch. „Tu weißt doch, wie prir's Dienen früher schon ekelhaft war . . . ! dlußerdem bin ich doch durch die unglückselige G'schicht' da, so bis auf die Knocheit blamiert . . . !"
„Aber, das is doch Blödsinn!" fuhr Franz dazwischen. „T'lus deiner Ehre ist nicht der kleinste Fleck!, lind dann seh' ich doch gar nicht ein, warum du als Offizier nicht die Berta heiraten sollst . , !"
„Warum . . . ? Weil dein Vater nie im Leben seine Zustimnrung geben wird . . . ! Und er har ganz recht!,
Glaubst hu, ich könnte das gushalten, daß die Elanze Welt sagt: „Aha, wieder einmal so ein verkrachter Leutnant, der sein Geld verjuxt hat und eine Geldheirat »nacht.
»im sich von seiner Frau aushalten M lassen!" Nein,
»nein lieber Franz — dazu halt' ich Berta zu hoch . . . und »nich selber auch . . .!"
Franz suchte 'vergeblich ^ nach ßKgeuargumenteu pud Wollen des Trostes --.er brummte etwas von dum mem Tratsch", um den man sich den,Teufel schon, ließ in Reittingers -Namen an „die ganze. Welt" diverse Ein ladungen nicht sehr-.liebensumrdiger.Art ergehen, wurde grob und gröber - und als er ganz zu Ende »rar mir 'seiner Weisheit, da sielen ihm hie Worte des .Ingenieurs, j der Waiuwfall die ihn beengenden Felswände sprengen zu von heute nachmittag ein, und in dem Gefühl scinex ! .wölken in ras-mder Wut. im liebermaß keiner wilden gi-
versluchten Pflicht und Schuldigkeit, doch ir.gendei»»eu Trost! gallischen Kraft!
zu finden, platzte er heraus : I . (Fortsetzung folgt.)
„Na, und wenn das verdammte Jammer WerkT da '
Berti», 91. Jan. Auf einem Festmahl, das un ter starker Beteiligung von der deutschen Abteilung der B r ü s se l e r We l t a u s st e l l u n g zu Ehren des Reichskommissars (tzeh. Regierungsrats Albert und zu Ehren des Präsidenten des deutschen Ausstettungskomitees Geh. Rat Ravens gegeben wurde, sprach in Beant- worttutg einer Rede des Geh. Baurats Blum Geheim rat Albert den Tank für die Ehre und Anerkennung aus, die ihm zu Teil geworden und für das ihm als Erinnerungs-gcicch-nk gewidmete Porträt seiner Gemahlin. Tann hielt er eine längere Rede über die Bedeutung und das Ergebnis der Ausstellung für Deutschland. Wenn sie die deutsche Industrie den in Brüssel erneut betägitten Geist energischen Vorwärtsdringcns bewahrt, dann wird sie sich auch gegenüber den Schwierigkeiten erhalten, die sich' für sie aus dem zunehmenden Eintreten Teutschlands in den Weltverkehr ergeben. Ter Redner schloß mit einem Hoch auf ein Zusammenarbeiten aller Berufsstände, auf das Hand in Hand Gehn» von Wissenschaft und Technik mir gewerblichem Schassen und auf daS Gedeihen unserer Industrie.
draußen wirklich.einmal der Teufel holt - und 's brenatt mit Putz' und Stengel .nieder ... ?! Dann bist doch gleich aus dem Wasser. . . !"
Da sah ihn Reitlinger einen Augenblick starr und stumm an — dann warf er sich aüfs Bett Und vergrub das Gesicht in d ie Polster!
„Geh wieder schlafen, Franz! Du kannst ganz ruhig sein . . . ?"
„Ehrenwort . . . ?" „Ja der Oberleutnant seufzend in, aber er schlief erst ein, als lösch: war.
XI.
Einige Tage später gelang es Franz Brauner mit Aufgebot all seiner Beredsamkeit, den Freund zu einem abendlichen Pürschgang zu bewegen. Er hoffte ihn ei« wenig auf andere Gedanken zu bringen und ihn aufzurütteln aus seinem dumpfen Brüten! Aber ein so leidenschaftlicher und tüchtiger Jäger Reitlinger sonst war heme bewährte er'sich schlecht genug! Er achtete Nicht auf den Wind er sah nicht auf den Weg jeden Augenblick knackw ein dürrer Ast unter seinen Füßen oder polterte ein leiser Stein den Hang hinunter — und so war es begreiflich, daß weder er, noch sein Gast, einen Rehbock zu sehen bekamen.
Es dämmerte bereits, als der Rückweg die beute- losen Weidmänner über den schwanke»» Steg führte der oberhalb der Wasserfallschluchk den Giunrmbach über- brückre. Wenige Schritte unter ihnen verlor der aus mächtigen Höhen zwischen saftiggrünen Bergwiesen herabschäumende und-plätschernde Bach jäh den .Boden unter dem Leib,' um sich mi: Tonnergepolter hinabzustürzen in die schwindlige. Tiefe. Und unten, da polterten die tosenden Wafsermaft-en in ein von düsteren grauen Wänden umgebenes enges Felscnbecken — wild aufbrausend n- schend, kochend! - Das tobte und brodelte und schäumte - -wie ein tobsüchtiger Riese seine Zwangsjacke, so schien