Ausland.

Der Aufstand in Zernen.

Aus Konstantinopel wird berichtet: Die An­zahl der im Ausstand befindlichen arabischen Rebellen Ln Deinen wird von informierter militärischer Seite auf 60 (XX) geschätzt. Ihr Gros unter dem Jmain Jahia ist zwischen Sanna und Sinan Pascha konzentriert; alle Berbindnngen zrvischeir -Sanaa und der Hasenstadr Hodeida sind abgcschnitten. Der Wali und Militürloinmandant Jemens hat in Voraussicht des Aufstandes sämtliche Mi- tilärposten mit Proviant und Munition für mindestens fünf Monate versehen. Diesem Umstand messen die hie­sigen Autoritäten große Wichtigkeit bei, besonders da die Rebellen O f fe n si v st ö ße vermeiden. Man glaubt, daß das Gros der Rebellen nach Ankunfr des Ex­peditionskorps sich gegen Hachid zurückziehen wird. Tie Hauptstadt Sanaa ivird eine Stunde im Umkreise von Rebellen belagert, doch rvagten diese sich bisher nicht in die unmittelbare Nähe der Positionen der ottomanischen Ar­mee. Auf Befehl des Kriegsministers wurden fünfzehn Redisbataillone in den drei mazedonischen Wilajeten einberufen; sie müssen in einer Woche zur Einschiff­ung nach Jemen bereit fein. Das jungtürkische Zen­tralkomitee ließ allen Behörden Mazedoniens nahe- legcn, sich der größten Mäßigung und Duldsamkeit gegen die Nichtmoha medancr zu befleißigen, damit angesichts der schwierigen, durch den Aufstand in Jemen hervorgerufenen Lage keine weiteren Verwicklungen ent­stehen.

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Athen, 24. Jan. Ter ehemalige Kriegsministcr L a- Vathiotis und vier Unteroffiziere sind aus un­bekannten Gründen verhaftet tvorden.

New York, 24. Jan. Aus Prestdio in Texas wird gemeldet, daß ettva 100 Mann mexikanischer Re­gierung Struppen in einem zweitägigen Kampfe mit den Revolutionären gefallen sind.

Württemberg.

Dienstnachrichten.

Die Generalbirektion der Staatseiseubahucn hat die Eifenbahn- aMcnteii Schnorr in Nagold nach Dußlingen. Prehm in Tutt­lingen nach Giengen a. Brz. und Bammcrt in Ergenzingen nach Mwangen auf Ansuchen versetzt und eine Eisenbahnassistentensteltc in Hermaringen dem Eisenbahugehilfen Hauser übertragen-

Eiue Gehaltsaufbesserung, wo sie auch sehr notwendig ist, wird jetzt nachträglich in den Etats der Verkehrsanstalten vorgesehen. Für die Erhöhung der Be­lohnungen der Landpostbotcn, sowie der Fahrtzu- schüssc der fahrenden Landpostboten tverden jährlich 65000 Mark und zur allgemeinen Erhöhung der Bezüge der Poftagenten, sowie zur Deckung der Kosten für die Vertretung erkrankter und beurlaubter Postagenten jähr­lich 60000 Mark gefordert; zur Gewährung von Be­lohnungen an Telegraphen hi lfstellevorsteher nach Ablauf einer zweijährigen, unentgeltlichen Tienst-- Leforgung und zur Erhöhung der Belohnungen solcher Vor­steher sind jährlich 4000 Mark vorgesehen. Auch die Be­züge der vertragsmäßigen Privat-Briefträger und stän­digen Aus Helfer bei der Post sollen erhöht werden. Angefügt sei noch, daß bei der Bahn auch wichtige Dien stv erb e ss e rn n g en vorgesehen sind. So wer­den zur Beseitigung des sstündigen Schichtwechsels beim Stationspersonal für 1911 und 1912 je 200 000 Mark und für 1912 weiterhin zur Abkürzung der Höchstdauer der Dienstschichten 20 000 Mark und zur Einrechninrg auch der außerdienstlichen Heimfahrt des Zugbegleit- und Lokomotivpersonals in die Dienstschicht 60 000 Mark ge­fordert.

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Das neue Seminar in Heilbronn soll im Mai 1912 eröffnet werden. Im Jahr 1911 soll mit Ein­führung eines sechsten Bildurrgsjahres für die Seminare in der Weise begonnen werden, daß die in diesem Jahre aufgenommenen Zöglinge nach 5Vs Jahren, die im Jahr 1912 aufgenommenen nach 6 Jahren aus dem Seminar entlassen werden. Eine Vermehrung der ständigen Lehr­kräfte, die an sich geboten ist und auch von der 2. Kammer in einer Resolution zum Volksschulgesetz von 1909 ge­wünscht wurde, ist dringend notwendig geworden. Wegen der Finanzlage kann sie jedoch an den bestehenden Se­minaren vorerst noch nicht durchgesührt werden. Da­gegen soll jedes der neuen, für 6 Kurse eingerichteten Se­minare Heilbronn und Rottweil 2 ständige Lehrer mehr erhalten, darunter auch einen wissenschaftlichen Haupt­lehrer. damit hier von Anfang an der Unterricht in den wissenschaftlichen Fächern zweckmäßig verteilt werden kann.

Wichtig für Krankenkasfenmitglieder. In der

letzten Zeit haben sich die Fälle gehäuft, in denen Ver­sicherte um Verwilligung von Beiträgen zu künstlichen Gebissen nachsuchten, nachdem das Gebiß vom Ver­sicherten bereits beschafft war oder in denen das Gebiß bestellt und angeschaft wurde, bevor die Versicherungsan­stalt sich über die Gewährung eines Beitrags schlüssig ge­macht hatte. Die Versicherungsanstalt übernimmt Heil- versahrenskvsten und zu diesen gehören auch die Bei­träge zu künstlichen Gebissen welche vor Anbringung des Heilverfahrensantrags und vor der Entschließung der Versicherungsanstalt entstanden sind, grundsätzlich nicht. Es sind hiernach Gesuche von Versicherten um Gewährung eines Beitrags zu bereits geschafften Gebissen vollkommen aussichtslos. In Anlehnung an einen diesbezüglichen Er­laß des Vorstandes der Versicherungsanstalt Württemberg stellen sich auch die Krankenkassen auf den Standpunkt, daß Gesuche um Beiträge nur berücksichtigt werden können, wenn solche vor der Durchführung des Heilverfahrens ge­stellt werden.

Stuttgart, 23. Jan. Generalstaa-tsanwalt Tr. von Rupp in Stuttgart und Professor Tr. Frank in Tüb­ingen sind in die von der Reichsjustizverwaltung einge­setzte Kommission für die Ausarbeitung eines Entwurfes zu einem neuen Strafgesetzbuch einberustu rvvrden.

Ludwigsburg, 23. Jan. Eine Geschichte, die nicht eines heiteren Beigeschmacks entbehrt, wurde in den letz­ten Wochen hier viel besprochen und rvar auch wieder­holt Gegenstand lebhafter Debatten in den bürgerlichen Kollegien. Es handelte sich um nichts Geringeres als um die Frage, ob der Neubau der höheren Schulen ans dem Feuerseeplatz einen Festsaal besitze oder nicht. Und das Hing so zu: In das Bauprogramm für den Wettbewerb zur Erlangung von Plänen war seinerzeit auch die Forder­ung eines Festsaales ausgenommen worden. Als aber dann später von der mit dem ersten Preis ausgezeichneten Stutt­garter Archilektenfirma die Einzelpläne vorgelegt wurden, blies auf dem Rathaus ein anderer Wind, der den Fest­saal als überflüssig, da man ja für festliche Zwecke eine Turnhalle besitze, über den Haufen warf. Es kam damals ganz bestimmt zum Ausdruck, daß man keinen Festsaal wolle. Und nun ist der Festsaal doch da, behauptete eine vorzugsweise im Bürgerausschuß vertretene Gruppe, und darob entstand große Entrüstung. Wie es zugegangen ist, darüber haben die langen Verhandlungen in den Kolle­gien eigentlich keine rechte Klarheit gebracht, und das Hoch- bauamt hat sich gegen den Borwurf, es habe sich über die klaren Beschlüsse der Kollegien hinweggesetzt, entschie­den verwahrt, wobei cs betonte, daß es nur die Arbeits­pläne des Architekten zur Ausführung gebracht habe. Der vielumstritteneFestsaal" ist ein größerer Raum im Dach­geschoß, der dadurch zuwege kam, daß man einige tren­nende Wände ausgelassen hatte, um zu sparen. Da cs sich um Reserveklafscnräume handelte, deren Verwend­ung erst in der Zukunft in Betracht kam, hatte man ge­glaubt, aus die Scheidewände verzichten zu können. Daß man aber dann stärkere Außenwände brauchte, und daß auch der Dachstuhl anders, und zwar kostspieliger kon­struiert werden müsse, daran hatte und das ist das Heitere an der Sache niemand gedacht und auch die Sachverständigen im Kollegium hatten dazu geschwiegen! So hatte man nun doch, ehe man sich dessen verfall, etwas wie einen Festsaal aber kein Mensch wollte die Verant­wortung dafür tragen. Erst als die Kosten des Vergipsens für den Raum von den Kollegien bewilligt werden sollten, brach der Sturm los und man versuchte, die Sünder zur Recheuschast zu ziehen, freilich ohne rechten Erfolg. Da aber Strafe sein muß, verweigerte man die Mittel für das Gipsen rund 600 Mark bei einem Objekt, das auf etwa 1800000 Mark zu stehen kommt! und machte damit die Verwendung des Raumes unmöglich. Unsere gute Stadt aber ist uni eine Sehenswürdigkeit reicher ge­worden.

UlM, 2l. Jan. Tic Aufsichtsbehörde hat genehmigt, daß die Geivinne der Stadt aus Liegenschaftserlösen nicht dem Grundstock zugeschlagen, sondern für Zwecke der lau­senden Vertvaltung verwendet werden. Dadurch ist es mög­lich geworden, daß trotz des Wegfalls der Fleischsteuer tm Betrag von 180 000 M und Mehrausgaben von 170000 Mark der städtische Etat ohne Steuererhöhung ins Gleich­gewicht gebracht werden konnte.

Nah und Fern.

Der Herr WohuungSinfPettor.

In Bückingen erschien gestern Nachmittag nnD am Abend in verschiedenen Wohnungen ein junger Mann im Alter' von ettva 20 Jahren und stellte sich als WoHn- ungsinspektor vor. Er besichtigte dann eingehend ein­zelne Räumlichkeiten. insbesondere die Schlafzimmer, und nahm cxuch Messungen vor, tat überhaupt sehr wichtig. Einige Btzrger, denen der Wohnnngsinspektor trotz seines sicheren Auftretens etwas seltsam vorkam, erstatteten An­zeige bei der Polizei und dort stellte sich heraus, daß man es mit einem Schrvindler zu tun haben müsse. Der Herr Wohnungsinspektor scheint aber Lunte davon gerochen zu haben uird hatte, ehe die Polizei sein Handwerk legen konnte, freiwillig dieInspektion" abgebrochen und war abgereist. Wohin er sich wandte und welche Absichten er verfolgte, wird zunächst noch Geheimnis bleiben müssen.

Allerlei Unfälle.

In Tuttlingen setzte das üjährige Söhnchen des Schreiners Hauser die Drehbank in Bewegung, brachte eine Hand in das Getriebe und fräste sich dabei die linke Hand am Gelenk fast völlig ab. In Winterlingcn stürzte das 7jährige Söhnchen des Bauern Karl Maier beim Reisach holen von der Bühne auf die Tenne he­rab und mußte t o t vom Platze getragen werden. -- In D c- wangen siel ein Ihs- Jahre altes Kind in ein Gefäß mit heißem Wasser, wodurch es sich derart verbrühte, daß der Tod bald daraus eintrat. Ter in der Fabrik von Rätz u. Cie. in Feuerbach beschäftigte ledige Zimmer­mann Wilhelm Röckle von Rutesheim stürzte im Kessel­haus der Fabrik ziemlich hoch herunter und verletzte sich so schwer, daß er bewußtlos ins Krankenhaus geschasst Verden mußt?.

Als der 15 Jahre alte Hermann Strauß inSillen- buch 'einen Revolver reinigte, entlud sich die geladene Waffe und die Kugel drang dem Unvorsichtigen in den Hals. Strauß starb bald daraus.

Im Dienste getötet.

Als der 10.11 Uhr Sonntag vormittag von Reutlingen in Unterhausen ankommendc Zug sich bereits wieder zur Abfahrt in Bewegung gesetzt hatte, wollte der verheiratete Wagenwärter Christian Herrmann von Tübingen, 27 Jahre alt, noch ausspringen. Er glitt aber aus dem Trittbrett aus, kam unter den Zug, wurde überfahren und sofort getötet.

Sein eigener Richter.

In Saarbrücken hat sich der Mörder 5. ist, der im vorigen Jahr die Kellnerin Reinsrank aus Hohen- zollern ermordet hatte, Montag morgen gegen 9 Uhr im Gefängnis erhängt.

Eia Grubenunglück.

Aus Sosnowice in Oberschlesien meldet man vom 20. Januar: Auf der zweiten Sohle derGrube Ka­simir" arbeiteten gegen 400 Mann, als plötzlich in einer adgcbauten Strecke Feuer entstand. Ter Ranch drang bis an die Arbeitsstelle. Als die Bergleute merkten, daß Me-

fahr inl Arrzuge sei, stürmten sie mit dem Rufe:Rettet Euch, die Grube brennt!" alle zum Ausgang. Tie Ge­fahr war sehr groß. Die Bergleute, drangen wild durch einander vorwärts vorwärts und warfen Handwerkszeug, Kopfbedeckungen und Jacken weg, uni besser lausen zu können. Gleichzeitig ordneten die Beamten die Abgrenz­ung des Brandherdes an. Tank ihrem energischen Vor­gehen, und weil die Bewetterung eine andere wurde, konnte das Brandfeld ab gesperrt werden. Leider gelang es nicht allen, sich zu retten. Nach der Eindämmung wurde festgestelll, daß sechs Leu re fehl reu. Sie waren, wie dasOberschlesische Tageblatt" meldet, im Rauche erstickt. Die Verunglückten sind alle verheiratet und haben Kinder.

Eine romantische Heirat.

Tie Tochter des Newyorker Bankiers Morosini hat sich mit dem Polizisten Artur Werner verheiratet. Eines Tages rvaren die Hon der sportlnstigen jungen Dame selbst gelenkten Wqgenpferde durchgebrannt; sie schwebte in höchster Gefahr. Werner, ein berittener Polizist, ga­loppierte hinterher, es gelang ihm, die scheuen Tier an­zuhalten. Miß Morosini war ohnmächtig geworden. Am tuichsten Tage erschien sie in der Polizeistation, um sich persönlich zu bedanken. Sie veranlagte ihren Vater, Wer­ner zmn Verwalter seines großen Landgutes und anderen Besitztums zu machen und «als der ehemalige Polizist die­ser Tage die Scheidung von seiner ersten Frau, von der er übrigens schon seit Jahren getremtt lebte, erlangt hatte, reichte .Miß Morosini ihm die Hand zmn Bunde fürs Leben. Ter Millionär Morosini hatte nichts da­gegen, demr Werner hatte sich längst als ein sehr fähiger und tüchtiger Mensch erwiesen.

Im Wahnsinn.

Aus St: Marie aux Chsn e s wird berichtet: Am Sonntag abend gegen ^11 Uhr durch schnitt anschei­nend in einem Anfall von geistiger Störung, der aus der hiesigen Grube beschäftigte Maschinist Fritz P seiffer mit einem Rasiermesser seiner Frau den Hals bis aus die Wirbelsäule, sodaß der Tod sofort eiutrai. Dann versuchte er Selbstmord zu verüben, indem er sich den Hals durchschintt und die Pulsader zu öffnen versuchte. Aus das Geschrei der fünf Kinder des Ehepaares drangen Vorübergehende in das Haus ein. Nach Anlegung eines Notverbandes wurde Pfeiffer nach Metz ins Spital ver­bracht. Tie Frau befand sich in gesegneten Umstünden.

Gerettet.

Aus Rouen wird heute berichtet: Tie beiden Erd­arbeiter, die seit 114H Tagen infolge eines Erdrutsches in einer Mergclgrube in Venesvillc eingeschlossen waren sind Montag früh l llhr lebend befreit worden.

Am Samstag abend entstanden in einem Eisenbahn­zuge auf der Strecke Besigheim-Bietigheim Strei­tigkeiten, wobei einer der Beteiligten infolge Zertrümmer­ung eines Waggonsensters schwer verletzt wurde. Tie Per­sonalien wurden mittelst polizeilicher Hilfe festgestellt.

Am Rechen des Clektrizitätstverkes in Poppen Weiler bei Ludwigsburg wurde ein neugeborenes weibliches Kind tot geländet. Von der Mutter ist noch nichts bekannt.

Tie Diebstähle, die in den letzten Monaten in den Kaufläden von Weber und Nenschwändcr inBotenhejm OA. Brackenheim vorgekommen sind, sind nunmehr aufge­klärt. Ein junger Bauernbursche, Sohri eines angesehe­nen »ermöglichen Mannes hier, wurde als Täter entlarvt.

In Avendorf OA. Göppingen ist in den neben­einanderliegenden Wohnhäusern des Johannes Müller und der Witwe Mühl Feuer ausgebrochen. Trotz energischer Einschreitens der Feuerwehr brannten beide Antvesen to­tal nieder.

In Metz ist ein Teil des GarnisonslazarottS abge­brannt. Es liegt keine Nachricht darüber vor, ob die Kranken haben in Sicherheit gebracht werden können.

Gerichtssaal.

Im Moabiter Krawallprozctz

wurde Montag abend das Urteil verkündet und zwat erhielt Tran neun Monate Gefängnis wegen schwer« Aufruhrs, Bruhn neun Monate Gefängnis wegen schwe­ren Landsriedensbruchs, Bonnet 4 Wochen Haft wegen groben Unfugs, Pfitzner 8 Monate Gefängnis wegen einfachen Aufruhrs, Zolka 3 Monate Gefängnis wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt, Orlowski 3 Mo­nate Gefängnis ivegen Widerstands gegen die Staatsge­walt. Lnksch 6 Wochen Hast wegen groben Unfugs, Eies lick 3 Wochen Hast wegen Werfens mit Steinen, Kasimir und Jakob Adamski 1 Jahr Gefängnis wegen schweren Aufruhrs, Rode 4 Monate Gefängnis wegen Sachbeschädigung, Alb recht 6 Wochen Haft wegen gro­ben Unfugs, Scharfenberg 6 Wochen Haft »vegen An­stiftung zu grobem Unfug, Minor 6 Wochen Haft weg« groben Unfugs. Tie Angeklagten Janke, Borowiak, Scha- dowsky und Marquardt wurden freigesvrochen. Ten An­geklagten wurde die Untersuchungshaft angerechnet.

Das Urteil in der Affäre Herberich.

Nürnberg. 23. Jan. Das Schwurgericht ver­urteilte unter Zubilligung mildernder Umstände die WM des Rektors Herberich, die im April v. I. ihren Wann erschossen hatte, »vegen Totschlags zu äck/Z Jahren Ge­fängnis unter Anrechnrnrg von drei Monaten Unter­suchungshaft.

Der Bock als Gärtner.

Tie Strafkammer in Kempten hat den Kir­chendiener Gaab an der dortigen katholischen Stadtpfarr­kirche, der seit Jahren die Opserstöcke ausgeplündert und sonstige Tiebstähle begangen hatte, bis er endlich aus Pi ser Tat ertappt wurde, zu zwei Jahren einem Monat Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverlust verurteilt.

Oberanrmergannerei".

In einer Beleidigungsklage, die Baron v. Mansbach Gutsbesitzer' auf Mickwedel bei Unterlüß, gegen den