Die Abteilung VI,

«Mhe die höchsten Beamte» umfaßt, zerfällt iu 5 Maß tzy. Wohnungsgeld: 800, 650, 520, 470 Mark. Für Aje Beamten dieser Abteilung sind die folgenden Wehalte vorgesehen: Kl. 1 (Oberräte, Landgerichtsdirektore« usw.) H 700 - 72008000 Mark; Kl. 2 (Ministerialräte, Di- «Üor des Geh. Staatsarchivs 6800-7300 -78008400 Mark; Kl. 3 (Landgerichts- und SenatspräZidenten, Gen. -Staatsanwalt) 9 Beamte: die Präsidenten der vber- ßkv Gerichte, der Generaldirektionen, des Konsistoriums «rch die wirklichen Staatsräte. Sie alle sollen einen Mellengehalt von je 11000 Mark beziehen.

Die Minister erhalten zwar keine Gehaltsaufbesser­ung, dagegen - - mit Ausnahme des Kriegsministers «se Entschädigung für Repräsentationsaufwand. Für den Gtaatsminister der ausw. Angelegenheiten, den Minister- uräsidenten, ist eine Erhöhung von 3000 Mark Vorge­hen, für die Minister der Justiz, des Innern, des Kir­nst«- und Schulwesens und der Finanzen die Einführung einer Repräsentationsaufwandsentschädigung von je 3000 Mark-' Dagegen kommt bei den Ministern die Ausbesser­ungszulage von je 70 Mark in Wegfall.

Württemberg.

Dieuftnachrrchten.

Ernannt: Ministerialdirektor im Finanzministerium Dr. v. Pi- s!» riuS auf Dauer der Versetzung des ihm gegenwärtig übertragenen Hauptamts sowie die Oekonomicrätc Stieren iu Ludwigsruhe, Aorny in Dürren und Gustav Mayer in Hcilbroim, zu außerord- Mitgliedern des Berwaltungsausschußes der Zentralstelle für die Landwirtschaft. Uebertragen: die evang. Pfarreien Obereßlingen dem Pfarrer Burger in Spielberg, ObereifeSbeim -dem Stadtvikar Alex Gpilcke in Neckarsulm übertrag««; dem L)bcrprazeptor Veitinger am «ymnafium in Hall eine OberpräzeptorSstclle am Gtzmnasiu« in Cannstatt, dem Hilfslehrer Hermann Essig an der Latein- »nd Real­schule i» Nagold die Oberrcallehrersstetle an diesen Schulen und dem Hauptlehrer Kleinert au der Elementarschule in Tübingen die Real- lehrersstelle an der Latein- und Realschule in Herrenberg. Am 12. Januar wurden die Oberpostassistenten Fuß in Tuttlingen und Huber m Göppingen auf Ansuchen gegenseitig versetzt. Vom K- Evang. Odcrschulrat ist am 13. Jan. je eine ständige Lehrstelle in Dieters- weiler dem Unterlchrer Ernst Huber in Stuttgart, in Strümpfelbach, Bez. Backnang, dem Untcrlehrcr Gottlob Knapper in Bietigheim, in Unterriexingen dem Unterlchrer Rudolf Klein in Eßlingen, in Brci- imgcn dem Hauptlchrcr Bauer in Echtcrdingen, Bcz. Stuttgart-Amt, äl-eriragen worden. Mm Kath. Oberschulrat ist am 13. Jan. die Lehrstelle an der kath. Volksschule in Magoldsheim dem Schulamts- «erweser Jofes Grandy in Münsingen übertragen worden- Von de« Fürsten von Thurn nnd Taxis ist auf die Pfarrei Acpfingen der dortige Pfarrvrrweser Max Grimm patronatisch ernannt worden.

BerufsvorrttUttdschaft.

Seit einiger Zeit macht sich in Württemberg immer lebhafter der Wunsch geltend, haß durch die Landesgesetz- gebung der Weg eröffnet werden Möge, diee Berussvor- mundschaft in weiterem Umfange, vor allem die Berufs- Vormundschaft vonBe amten, einzuführen. Unter Be­rücksichtigung der Umstände hat es auch die Regierung flrr geboten erachtet, die Möglichkeit zur Einführung der Berussvornrundschaft zu gewähren. Der den Ständen vor­gelegte neue Gesetzentwurf über die Berufsvormundschast geht in dieser Richtung vor und läßjt im Einklang mit der .Gesetzgebung der meisten anderen Bundesstaaten auch eine weitere Ansdehnung der sogenannten Anstaltsvor­mundschaft in Württemberg zu.

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Die Diettstverhältnifse der Dderamtsärzte

sotten nach dem den Ständen vorgelegten treuen Gesetz­entwurf einer Aenderung unterzogen werden. Zunächst ist «ine Bestimmung getroffen, nach der vollbesoldete Ober­amtstierärzte in Zukunft keine ärztliche Privatpraxis mehr ausüben dürfen, wogegen dem Oberamtsarzt, der wicht als vollbeschäftigter Beamter angestellt ist, die /Ausüb­ung der Privatpraxis weiterhin gestattet wird. Während bisher für Jedes Oberamt ein Oberamtsarzt anzustellen ist, läßt der Entwurf die Abgrenzung des Amtsbezirks des einzelnen Oberamtsarztes offen. Folgende neue Ar­beitsgebiete sollen in Zukunft den Oberamtsärzten Zu­fällen : Die Schularzttätigkeit und die Ueberwachung her nichtapprobierten Heilgewerbetreibenden und der aus dem Gebiet des Gesundheitswesens tätigen Hilfspersonen. Dem Oberamtsarzt fällt fernerhin die Verpflichtung zur Be­ratung der Gemeinden auf dem Gebiete des öffentlichen Gesundheitswesens zu, während die Verpflichtung zur un­entgeltlichen Behandlung der Ortsarmen in Wegfall kommt. Tie Bezüge aus den öffentlichen Körperschafts- kgssen kommen in Wegfall, der Staat zahlt in Zukunft den gesamten Gehalt. Mit Rücksicht aus.diese Aenderung Und Herr Geschäftszuwachs ist auch eine Neuordnung der Gehaltsverhältnisse geplant. Unterstellt werden die Ober- amtsärzte in Zukunft der Dienstaufsicht des Medizinab- ksllegiums- (Zunächst soll diese Organisation in Stutt­gart, Ulm und Hellbronn durchgeführt werden).

Stuttgart, 14. Fan. Ter König hat in Betreff der Besorgung der Staatsgeschäfte während seiner Abwesen­heit verfügt, daß Gegenstände von größerer Wichtigkeit M Einholung seiner Entschließung'an seinen Aufenthalts­ort nachgesendet, die übrigen Angelegenheiten aber in sei­nem Namen vom K. Staatsministerium erledigt werden.

Ludwigsburg, 16. Jan. Eine Vertrauensmanner- berßrmmlung der Nationalliberalen Partei des 2. Reichstagswahlkreifes (Ludwigsburg) hat einstimmig den Medizinal rat Dr. Kr eus er-Winnenden als Kandidat für die Reichstagswahl aufgestellt. Dr. Kreuser Hat angenommen.

Reutlingen, 14. Jan. (Das Defizit der Gewerbe- Duke). An dem Defizit des Aufwands für die hiesige Gewerbeschule trägt der Staat die Hälfte; doch ist jeweils ürrter Vorlage des Etats der Nachweis, woraus sich der Mbmangel berechnet, der Vorgesetzten Behörde nach Stutt­gart einzusenden mit der Bitte, den entsprechenden Staats- Beitrag zu verwilligen. Bei Prüfung dieses Nachweises Mm nun der K. Gewerbeoberschulrat darauf, daß die Stadtgemeinde Reutlingen zu dem für die Gewerbeschule K machenden Aufwand von der Amtskörperschaft einen Beitrag erhält, den sie bei Berechnung des Defizits Nn- verücksichtigt ließ. Kurz entschlossen holte der Revisor

Ausstellung das Versäumte nach und brachte den Bei-

r»az der AmiMrper schuft vou dem städtischersefts berM . «etc» Defizit in Abzug. Die Stadtverwaltung erhob aber gegen dieses Verfahren Vorstellung mit der Begründung, daß sie nahezu L/f dieses Beitrags, den sie von der Amts­körperschaft erhält, ja von vornherein selbst bezahlen müsse und somit benachteiligt würde, wenn in der Weise, wie geschehen, verfahren werde. Tiefe Gründe mußten dem Gewerbeoberschulrat sachhaltig erscheinen, denn er ließ nachträglich den um den Beitrag der Amtskörper- schast gekürzten Betrag in Höhe von 288 Mark der Stadtgemeinde zur Auszahlung anweisen eine Ent­scheidung, die auch für andere Gemeinden von prinzipieller Bedeutung ist, sofern sie sich in gleicher Lage wie Reut­lingen befinden.

Nah und Fern.

Zu dem großen Einbruch in Güglingen

Freitag mittag kam ein Automobil an, das den Kri- minalfchutzmann Wißmann von Stuttgart mit dem Po­lizeihund Sherlock brachte. Ter Hund wurde sofort in die Geschäftsräume von Juwelier Schwarzkopf geführt und nahm alsbald eine Spur auf, verfolgte sie durch die Hauptstraße und lief die Neue Straße gegen Klein- gartach zu, verlor jedoch auf halber Höhe die Spur wie- der und lief in die Stadt zurück. Nunmehr wird bekannt, daß in der vergangenen Nachx gegen drei Uhr ein Auto­mobil gegen Kleingartach zu fuhr. Es wird mit dein Goldwarendiebstahl bei Juwelier Schwarzkopf in Zu­sammenhang gebracht. Mit ziemlicher Bestimmtheit taucht die Ansicht auf, daß man es mit einer organisierten Diebs­gesellschaft zu tun hat. Ein Beamter des Erkennungs­dienstes wird die Hand- und Fingerabdrücke an den ein­gedrückten Glasschaukästen aufnehmen. Tie ganze Stadt ist in fieberhafter Aufregung.

Zwischen die Puffer.

In Besigheim kam die 19 Jahre alle Tochter des Güterbeförderers Rösser zwischen die Puffer zweier rangierender Wagen und trag so schwere Verletzungen da­von, daß nach Auslage des Arztes keim Hoffnung auf Rettung besteht.

Von einer Tanne erschlagen.

Iw Fürst!. Löwensteinschen Wald bei Michelbach OA. Gaildorf wurde beim Holzfällen der Waldarbeiter Grupp von einer fallenden Tanne erschlagen.

Kamps mit einem Einbrecher.

.In llllstadt in Mittelfranken überraschte in der Nacht der Bürgermeister und Steinbruchbesitzer Johann Mahler einen Einbrecher in seinem'Hause. Es kam zu einem Kampfe ,wobei der Einbrecher den Mahler er­schoß und dessen herbcigeeilte Frau durch einen Schlag auf den Kopf schwer verletzte. Ter Einbrecher ent­kam unerkannt.

Heiratslustige Damen.

Wie heiratslustig heutzutage die Frauenwelt ist, be­weist folgende wahre Begebenheit: Ein 28 Jahre alter le­diger Mann in Nufringen OA. Herrenberg, der sich gerne verheiraten möchte, aber dabei kein Glück hatte, wandte sich in seiner Verlegenheit an einen Berliner Heirats­vermittler und siehe, dieser Tage kamen nicht weniger als 1451 Offerte von heiratslustigen Damen. Das Alter schwankt zwischen 20 und 55 Jahren. Welche wird jetzt wohl die richtige sein?

Die Kammerjungfer als Hoteldiebiu.

Tie Petersburger Polizei deckte große Diebereien auf, die die russische Kammerjungfer Lebedewim vergangene- nen Sommer beim Fürsten Ga garin im Savoyhotel in Gt- Moritz verübt hatte. Damals wurden dem Fürsten Gagarin für 200600 Mark Brillanten gestohlen Tie Schweizer Polizei glaubte, der Diebstahl fei von ei­ner internationalen Diebesbande ausgesührt worden, doch konnte sie den Täter nicht seststellen. Die Kammerzofe; Lebedew wurde jetzt in Petersburg verhaftet, nachdem sie bei einem ähnlichen Brillantendiebstahl ertappt worden war. Beide Diebstähle hatte sie mit Hilfe ihres Ge­liebten, des Kosaken Waluiski, ausgeführt.

Pistolenduell.

Zwischen einem Schüler der Maschinenbauschule in Köln und einem Studenten der Medizin aus Bonn fand in dem Maricchorster Walde bei Godesberg ein Pi­stolenduell statt, bei dem der Maschinenbauschüler ver­wundet wurde. Der Student ist verschwunden; man nimmt an, daß er geflüchtet ist.

Auch eine Rache.

Im Reichsmuseum in Amsterdam wurde das be­rühmte RembrandtgemäldeTie Nachtwache" durch Mes­serstiche schwer beschädigt. Der Täter, /in 28jähriger ehemaliger Schiffskoch der Marine Namens Sigrist, wurde verhaftet. Er gibt an, ans Rache gegen den Staat ge­handelt zu haben, well er nach einer ärztlichen Unter­suchung nicht Widder eingestellt worden war. Tie dem Gemälde zugesügte Beschädigung besteht in einem Ziem­lich tiefen Stich in der Gegend der Kniee der vordersten Hauptgestalt des Gemäldes, ferner in oberflächlichen Be­schädigungen in der Höhe der Brust bei der ersten und zweiten Hauptfigur. Man hofft, das Gemälde so gut wieder Herstellen zu können, daß von der schweren Be­schädigung nichts zu sehen sein wird.

Sechzig Millionen Mark Nnterschleife.

Ein Riesenpanama wird aus Irkutsk, gemeldet: Unmittelbar nach Beendigung des Russisch-Japanischen Krieges tvurde in Irkutsk unter Vorsitz des Fürsten Gort- schakow eine Kommission eingesetzt, um auf der Trans­baukalbahn die Verfrachtungen der Intendantur zu kont­rollieren. Diese Kommission stellte ungeheuere Unterschleife fest, die sich auf dreißig Millio­nen Rubel beliefen. Außer der Eisenbahnverwaltung sind auch andere Ressorts daran beteiligt. Damals wurä die Kommission Govtjchakow auf Antrag des General­gouverneurs Seliwanow abberusen, angeblich» well die Aufdeckung dieses Panamas die revolutionäre Bewegung der Massen nur verschlimmern könne. Tie kompromittier­ten Personen wurden teils entlassen, teils versetzt. Die Senatorenreviffon hat nun diesen Fall wieder ausgenom­men, und es steht ein ungeheuerer Sensationsprozeß be­

vor. Der frühere Betri-Kschef der TranMiikalbahn, U««- pow, wurde nebst einer stattlichen Anzahl anderer TeDl nehmer an den Unterschlellen zum Verhör nach JrkuM V»- rufen.

Z«r MordaffLr« Krosigk.

Tie Untersuchung in der Mordaffäre Krosigk wir» von der Staatsanwaltschaft Hannover., geführt, die eiae« Beamten nach Rodenberg zur Vernehmung Fischers ent­sandt hat. Bei dieser Gelegenheit hat Fischer wieder erklärt, daß er den Mord nicht begangen habe. Ei»e Haussuchung, die bei Fischer vorgenommen wurde, för­derte seine Militärpapier zutage, aus denen her­vorgeht. daß Fischer zwar im Jahre 1901 bei dem Tra- gonerregiment Nr. 11 gedient hat, aber bei der ersten Eskadron unter Rittmeister v. Gustorf stand, dessen- Eskadron in Stallupönen lag, während Rittmeister v. Krosigk die vierte Eskadron in Gumbinnen führte. soll durch die Militärbehörde festgestellt sein, daß Fischer an dem Mordtage während des ganzen Tages in Stallu­pönen zwar, und daß er somit für die Täterschaft nicht in Frage kommen könne. Seine Erzählung, die zu seiner Verhaftung führte, ist weiter nichts als Renommisterei.

Iu Äemmhageu (Leuzendorj) ist die Dienstmag» eines Bauern unter dem dringenden Verdacht, ihr neuge­borenes Kind beseitigt zu haben, verhaftet worden. Sßc hat zugestanden, daß sie das Kind in dein Garten ihre« Tienstherrn nach der Geburt vergraben habe. Die Leiche wurde dort gesunden. Ob die Behauptung, daß das Ais» gleich'nach der Geburt tot gewesen sei, auf einer natürliche« Todesart gegründet ist, muß die angeordnete gerichtliche Sektton erweisen.

Vermischtes.

Auch Meary war nicht am Mol.'

Jetzt soll keiner der beiden Nordpolkonkurrenteu d«M ersehnte Ziel erreicht haben; weder Cook noch Peary. Enk ist als Schwindler oder, wie er sich milde ausdrückh, als Selbsttäufcher entlarvt und sestgestellt worden. Und jde« Kapitän Peary weifen nun die Sachverständigen .nach eingehender Prüfung seiner Tagebücher und Berechnungen nach, daß er sich ebenfalls in einem Irrtum befindet^ allerdings ohne Dolus, wenn er behaupte^ den Pol er­reicht zu Haben. Ein Telegramm aus Washington meldet: Die Sachverständigen, die die Prüfung der Dokumente des Kommandanten Peary vorgenommen haben, erkläre»^ daß Peary den Nordpol nichterreicht hat. Kr sei un­gefähr 16 bis 20 Kilometer vom Pol entfernt geblieben. - Es ist eine mißliche Sache um dje Erreichung und Be­stimmung des Nordpols und des Südpols. Wegweiser und Meilensteine gibt es nicht; und so ist es der Forsch­ungsreisende lediglich auf magnetische Beobachtungen untz mathematisch-astronomische Berechnungen angewiesen. TvA diese aber in den arktischen Breiten unter den ungünstigem meteorologischen Verhältnissen arg zu leiden haben nutz daher ungenau Ausfallen, ist begreiflich Und daher wird man Herrn Peary seinen Irrtum, wenn dieser ihm tat­sächlich nachgewiesen ist, nicht allzu sehr verargen. Schließ­lich ist die Erreichung des Pols die Jagd nach einem Phan­tom, das der Wissenschaft selbst verhältnismäßig weniU nützt. Tie Männer der Polarforschung erkennen das auch mehr und mehr und wenden sich in einem immer steigenden Maße der nvtnrwissenschaftlichen, geographischen, hydro­graphischen und geologischen Forschung zu. Tas tat schon Nansen, das taten Txygalski und Shakleton, und das WM auch Fllchner tun Schließlich ist die Erreichung usS Feststellung des Pols selber in erster Liuie ein Triumph persönlicher Eitelkeit und nicht der Wissenschaft.

Bor JjcrtzrsLl.

Denkwürdigkeite« an den deutsch-französischen Krieg.

Dienstag, den 17. Januar.

Scharmützel bei St. Romain, Gefecht bei Verry, sous jSomaise, Vligny le Sec. Rokognoszierung bei Meffigny, Avantgardengefecht bei Piemont (vor Langres) Scharmützel bei Langres, Tincenat und Vermand.

Versailles. Ans der 159. Depesche vom Kriegsschau­platz. General Schmid drang in der Verfolgung des Fein­des, welcher aus Lovol zurückgeht, bis über Vaiges vor und machte wieder über 2000 Gefangene. Alencon wukde in der Nacht vom 15. bis 16. nach leichten Gefechten be­setzt. v. Podbielski.

Versailles. General v. Werder behauptete sich auch gestern in seiner Stellung südlich Belfort gegen erneute Angriffe des Feindes. Ter Generalstabsches des fran­zösischen Admirals Jaureguiberry fiel, dem Admiral wurde das Pferd unterm Leibe getötet. Es herrschte eisige Kälte und dichter Nebel. Tie diesseitige Artillerie hatte die Stellung vom Tage vorher beibehalten. Am Nach­mittage begann der Feind, indem er das Centrum bei Hericourt beschädigte, einen Massenangrifs gegen unsere rechte Flügelposition vorzunehmen. Gegen diese überra­schende und unerwartete Tournierung bei mehr als acht­facher Uebermacht verlor die badische Brigade die Position bei Chenebier, Echevonne und momentan Frahier, indem sie fechtend über Chattbier bis gegen Chalonvillers sich zurückzog. Erst gegen Nacht begannen die Geschütze z» schweigen. General v. Werder befahl nunmehr dem Ge­neral v. Koller die verloren gegangene Position in Unter­stützung der 2. Brigade auf dem rechten Flügel wieder zu gewinnen. General v. Werder stand mit feinem Stabe bei Hericourt, leitete von der Höhe aus den siegreich verlaufenden Kampf. Tie französische Mitrailleusenbat-- terien arbeiteten gestern und heute mit größter Lebhaftig­keit, sie leisteten Namenswertcs in Bezug auf schnell« Platzänderungen. - In dem belagerten Belfort wußte ma« recht wohl, daß draußen, kaum ein einhalb Meilen ent­fernt das Erfatzheer kämpfte. Aber der versuchte Aus­fall des Kommandanten, Oberst Teuscrt, der mit 4 Ba­taillonen und 3 Kompagnien Fühlung mit dem sra«-- zösischen linken Flügel gewinnen wollte, blieb 'erfolglos