Winterfreude» des Landschaftsmalers Im Hochgebirge. , 1

Wie die Farbenpracht des Sommers, lockt auch die schwarz-weiße Winterstimmung Len Landschaftsmaler in die Natur. Ganz besondere Schönheiten bietet das Hochgebirge, wo der Winter seine Künste so i ___ recht entfalten kann und durch Rauhreif und Schnee gar wundersame Gebilde aus Sträuchen, und Bäumen hervorzaubert.

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men des herkömmlichen Theaters sprengte. Zum ersten Male erhielt die bisher nur erträumte Möglichkeit einer mo n u m e n t a l e nSch a u b ü h n e greifbare Gestalt. Die gleiche tiefgreifende Wirkung in der großen Münchener Musikhalle wie in der Arena eines Berliner Zirkus. Ein Versuche der manchem tollkühn erschien, wurde von Tausen­den Und Abertausenden im Norden wie im Süden Deutsch­lands, nicht nur in der ersten leidenschaftlichen Wallung, sondern auch vom bedächtig nachprüfenden Urteil als über alles Hoffen gelungen bezeichnet. So entstand der Gedanke, eine das ganze Reich umfassende Ver­einigung ins Leben zu rufen zum Zwecke deutscher Volksfest spiele. Zur Förderung und Verwirklich­ung dieses Planes rusen die Unterzeichneten auf. Sie wollen einer festlich gestimmten Hörerschaft festliche Ein­drücke schaffen. Sie wünschen im Norden und Südendas Theater der Fünftausend" hinzustellen, das die Grenzgebiete der Alltagsbühne erweitert, das Ungezähl­ten um ein Geringes versperrte Tore'öffnet. In einer 'Zeit der sozialen und politischen Gegensätze halten sie den Versuch für dankenswert, den Acker für Jeden und für Alle zu bestellen auf dem Boden der Kunst eine Art von Ausgleich anzustreben und das Theater wieder zu einer Sache des Volksganzen zu machen. Tie Werke der Antike wie der eherne Bestand unserer klassischen Meister­werke, soweit ihr besonderer Rythmus sich ohne Zwang in die Schallmatze solches Festraumes einstinimen läßt, sollen auf dieser Bühne ihre Stätte finden. Und aufmerk­samen Ohres wollen wir hinhorchen, ob nicht etwa dem dichterischen Schaffen der Gegenwart aus diesen veränderten Bedingungen neue Anregungen und neue Möglichkeiten er­blühen. Als Darsteller sollen die bedeutendsten Schau­spieler der Deutschen Bühne herangezogen werden. Die Spielleitung der Aufführungen wird Max Reinhardt übernehmen. An Alle, ohne Rücksicht auf Stand, Beruf und Partei, ergeht hierdurch die Aufforderung, sich der Gesellschaft für deutsche Volksfcstspiele auzuschließen.

Fast drei Wochen suchte die Polizei, ehe sie den Auf­enthaltsort des kleinen Longo ausfindig machen konnte. Als die Detektivs in die betreffende Wohnung im Jtalie- nerviertel auf der Ostseite der City eindrangen, mußten sie ein paar Söhne Siziliens mittels ihrer Revolver über­zeugen, daß sie Herren der Situation seien. Ter ztveite Knabe wurde am Tage darauf von einein Polizisten auf der Straße gefunden, wo ihn einer seiner Entführer ver­lassen hatte. Ob der Vater das Lösegeld bezahlte, oder die Schwarzhänder" es mit der Angst bekamen, weiß man nicht, da solcherart Geplünderte nur froh sind, ihre Kinder wiederzuhaben und sich durch Aufklärung über dasWie" die Rache derSchwarzhänder" zuzuziehen fürchten. In dieser Furcht vor Rache liegt eine der großen Schwierig­keiten für die Polizei bei der Bekämpfung der Banden. Oft ist es unmöglich, Zeugen zu erlangen, oder, wenn solche da sind, verschwinden sie vor der gerichtlichen Verhandlung plötzlich auf rätselhafte Weise. Sie sind dann eben ein- geschüchteri worden und halten sich versteckt, um nicht aus- sagen zu müssen.

An eine vielfach vermutete umfassende Organisation derschwarzen Hand" in Newyork oder gar im ganzen Lande glauben mit der Situation Vertraute nicht. Auch Flynn, der als Chef der Bundes-Geheimpolizei schon früher viel mit der Frage, besonders bei der Aufspürung von italienischen Falschmünzern, zu tun gehabt hat, bezweifelt eine solche. Tie einzelnen Banden bedienen sich des Na­mens nur deshalb, weil sie unter dieser Flagge ihre Opfer leichter einschüchtern können. Tie Erbitterung gegen die Kindsräuber ist so groß, daß die Verhafteten stets unter starker polizeilicher Bedeckung gehalten werden müssen. Im Falle von Ueberführungen wird jedenfalls die im Staate Newyork zulässige .Höchststrafe, fünfzehn Jahre Zuchthaus, verhängt werden. Mehrere Staaten haben neuerdings das Strafmaß für Kindesraub erhöht, zum Teil sogar lebens­längliches Zuchthaus oder Todesstrafe darauf gesetzt.

(Fr- Zig )

Vermischtes.

Dev Kampf gegen dieschwarze Hand."

Ein Aufatmen geht durch die Stadt Newyork, be­sonders die Reihen der wohlhabenden italienischen Fami­lien. Hat es doch den Anschein, als solle die Stadt von einer Plage befreit werden, die seit Jahren maßloses Leid über viele Eltern gebracht und wohlhabende Kanfleüte taufend Dollar mehr als das Publikum ahnt und selbst die Polizei weiß gekostet hat. Tieschwarze Hand", jene Bande oder Banden von Italienern, die mit Bombe und Pistole und durch Entführung von Kindern ihre Lands­leute, selten auch Angehörige anderer Nationalität, terrori­sieren, scheinen in dem neuen Chef der Newyorker Krimi­nalpolizei Flynn ihren Meister gefunden zu haben. Nicht weniger als sechs Kinder im Alter von durchschnittlich fün fJahren, die zum Zwecke der Erpressung von Lösegeld «Ptsührt worden waren, sind ihren Eltern im Laufe der letzten Woche wiedcrgegeben worden. Fünfzehn Verhaft­ungen wurden vorgenommen.

Typisch für die Kindesräubereien der Mitglieder der schwarzen Hand", wie sie selbst sich bezeichnen, sind die Fälle zweier Knaben, die seit dem 19. bezw. 21. November aus den Wohnungen ihrer Eltern in Brooklyn verschwunden gewesen waren: Ginseppe Longo und Michael Nizza. Nachdem die Räuber genügende Informationen eingezo- gen, hatten sie von den Vätern der Knaben brieflich Geld 5000 und 10 000 Tvllars verlangt und gedroht, die Ander zu entführen, tvenn die Zahlungen nicht erfolg- len. Als sie kein Geld erhielten, war eines Tages ei­tler, zwei Tage später der ztveite Knabe verschwunden, "nrch allerlei Versprechungen hatte man sie von der Straße vor der Wohnung ihrer Eltern fortgelockt. Jetzt erhielten die Väter wieder Briefe, in denen höhere Summen als vor­her als Lösegeld verlangt wurden. Tie Räuber drohten, >ie würden den Eltern die Köpfe ihrer Kinder mit der Post zu schicken, sollten s ie sich zu zahlen ineigern oder gar die Polizei benachrichtigen. Tie Kinder selbst, die Nach entfernten Stadtgegenden gebracht worden waren, Nwrden indes nicht schlecht behandelt.

Handel und Volkswirtschaft.

Preiserhöhung im Weinhandel.

Der Bund Südwestdeutscher Weinhändlervereine er­läßt eine Erklärung über die Erhöhung der Weinpreife. Tie Erklärung hat folgenden Wortlaut:Infolge der jah­relangen, schlechten Ernten im Weinbau, besonders in­folge des großen Ausfalles bei -der diesjährigen Wein­ernte in ganz Europa, sind die Winzer, und dadurch auch der Weinhandel gezwungen, die Preise hauptsächlich der Mosel- und Rheinweine zu erhöhen. Wir bit­ten unsere verehrten Abnehmer höflichst, der bestehenden Geschäftslage Rechnung zu tragen. Auch machen wir da­rauf aufmerksam, daß demnächst mit einer weiteren Preiserhöhung gerechnet iverden muß."

Zchlacht-Ale!, .Markt Stuttgart.

dt. Dezember 1913.

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Verlauf des Marktes: langsam.

Bor 40 Jahren.

Denkwürdigkeiten an den deutsch-französischen Krieg.

Mittwoch, den 28. Dezember.

Gefecht bei Longpre gegen Mobilgarden. Mvnt-Areon von den Franzosen verlassen. Unruhen in Paris wegen der Nahrungsmittel. Gefecht bei Le Guck du Loir, Choisy le Roi, Chateai Renault.

136. Depesche vom Kriegsschauplatz.

Versailles. Ein offizieller Pariser Bericht er­gibt, daß die Beschießung des Mont-Avron am 27. De­zember dem Feinde schwere Verluste zugefügt hat. 17 bei dieser Gelegennheit getötete oder verwundete Offiziere werden namentlich aufgeführt. v. Podbielski.

Augsburg. DieAllgem. Ztg." bringt einen aus Köln datierten Artikel, in dem mitgetcilt wird, daß, es seit einigen Stunden bekannt ist, daß die französischen Gefangenen in Köln, Koblenz und Mainz am Weihnachts­abende ansbrechen und sengend und brennend die fran­zösische Grenze erreichen wollte. Mit dem ruchlosen Plane ist cs aber dank der Aufmerksamkeit der Wachposten nichts geworden; mit der Verschwörung, deni Aufstaude und Durchbruche hat es nun sein Ende. 60000 Mann woll­ten auf ein gegebenes Zeichen die verhältnismäßig ge­ringen Wachtmannschaften überfallen, entwaffnen und er­morden. An Weihnachten hatten sehr viele Kriegsge­fangene auf Erlaubnis hin Christgeschenke aus der Hei­mat empfangen dürfen, die aber meist Waffen und Muni­tion enthalten haben.

133. Depesche vom Kriegsschauplätze.

Vom Mont-Aron wurde das Feuer unserer Belager­ungs-Artillerie heute nicht erwidert. Es feuern nur die Forts. v. Podbielski.

134. Depesche vom Kriegsschauplatz. '

Am 28. gelang es der Belagerungsarmee aus der

Ostfront von Paris, nachdem der Mout-Avron am 27. zum Schweigen gebracht war, den Bahnhof von Noisy-See wirk­sam zu beschießen und die in Bondy kommandierende feind­liche Artillerie zu vertreiben. Diesseits 3 Mann Verlust.

v. Podbielski.

WasHännesche" nicht sagen darf.

Ein Leser schreibt derFranks. Ztg.": Tie drako­nische Strafe, die der Rittergutsbesitzer Becker in Greifs­wald für sein schneidiges politisches Draufschlagen erhielt, erinnert mich an eine politische Lehre, die seinerzeit das KölnerHännesche" gab, .indem es das Sprichwort Schweigen ist Gold" drastisch illustrierte. In dem Kasper­letheater in der Spirmrnülljaß erblickte man als »nrge- wöhnliche Dekoration die Gipsbüste eines Potentaten. Hän­nesche Und Großmodder treten ans.

Hännesche:Sing ähr alle da?"

Publikum (schreit):Jo, jo, jo."

Hännesche:DesWege stinket et ooch so!"

Großmodder:'Hännesche, wer is denn dat?"

Hännesche:Tat ss der neue Herzog."

Großmodder:Der hat ja keine Hänn! Wo sinn denn die?" ' -

Hännesche:Er hät se in anner Lüts Ta­sche n."

Hännesche wurde deshalb zu vier Wochen verurteilt. Rach Verbüßung der Strafe eröffnete er die Vorstellung wieder mit derselben Dekoration; es folgte dieselbe Frage der Großmutter:

Wo hat er singe Hänn?"

Hännesche antwortet:Tat darf ich nich sage, et kost' vier Woche Loch."

Hoffen wir, daß die politischenHännesche" sich in Zukunst weder vor vier Woche Loch" noch ei nein Becker­jahr fürchten werden.

Das Glück

von Hermann Hesse.

Das ist das Glück: am Feierabend müd Im Bänklein sitzen ins Weite lauschen.

Wo am Gebirg der Abendglast; verglüht Und ferne Wälder ihren Frieden rauschen.

Und träumend wandelt in die alten Zeiten Und scheu dein stillgewordener Wunsch zurück Zu längst verglühten Träumen, Wonnen, Leiden Und Jugendhoffnungen... Das war das Glück.