Ken anzuschen. Wer auch dann, wem: durch das Aus- bleiben einer besseren Prüfungsordnung, dieser Gedanka Mt sv rasch in die Maxis mygesetzt werden kann, muh hoch — unbeschadet der Rechte aus beiden Veiten — mit her Zeit eine Verschmelzung beider Kategorien kommen. Bei der staatsrechtlichen Stellung, die nach dem neuen Keamtengesetz den Angehörigen des inedc- ren Dienstes eingeräumt wurde, ist der jetzige Zustand ein- st,ch unhaltbar. .
Eines aber wird auf beiden Seiten übersehen: durch die gegenseitigen Streitereien ums „Kaisers Bart" gcht diel nützlicher zu verwendende ,Organisatiorrskrafi verloren. Denn das sind Streitereien, in denen der Staat, die Rolle des lachenden Tritten spielt. In Stuttgart veranstaltet das gesamte Beamtentum eine imposante Kundgebung und „schindet" an maßgebender Stelle den notwendigen Eindruck. Tann kommen hintendrein einige Kläffer, die sich die paar Mennige „Aufbesserung" nicht gönnen, von denen -man noch gar nicht weiß, wie viele es sein werden und der schöne Eindruck geht wieder flöten. Man gebe Loch der Verwaltung nicht so viel Gelegenheit, mit ihrer Kehaltsvorlage hinter den Kulissen zu Alten! Und nicht so viel Material in die Hand, mit dem eine geriebene Staatsdiplomatie eine .Abstufung nach unten begründen kann. Und noch ein Letztes: die Herren Eisenbahner mögen sich an den Kollegen von der Most ein Beispiel nehmen und auch einmal anfangen, in den politischen Parteien Anschluß zu suchen. Tort ist die Stelle, wo die fortgesetzt fließenden Mrtschastsverhältnisse erörtert werden, dort gewinnt der Beamte einen Ueberblick über die Nöten und Sorgen auch anderer Erwerbskreise, er lernt an ihnen seine Forderungen und Pflichten sicherer einzuschätzen, gewinnt mit der so erreichten Sachlichkeit die Festigkeit, die als Recht erkannte Forderungen durchzu- setzen, und schließlich trägt er auch dazu bei, die vft beklagte Entfremdung zwischen Beamtentum und den übrigen Staatsbürgern zu beseitigen. Man stelle sich endlich hinein in den großen Kreis der ringenden und suchenden Müschen und helfe mit, den Staat so zu gestalten, daß es gut wohnlich ist in ihm für die Beamten und für uns andern alle.
Ein alter Eisenbahner.
Zur Landtagsersatzwahl in Heilbronn-Amt.
Tie Fortschrittliche Vvlkspartei hat für die am 11. Januar stattfindende Lau dtags e r satzwahl im Amtsbezirk Heilbronn den Parteisekretär Johannes Fischer als Kandidaten aufgestellt.
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Weniger arbeite»! .Tiefe Parole gibt in der so- ziMemokratischen „Schwab. Tagw." „Einer für viele" aus. Tie Veranlassung hiezu bietet die Boschsche Stiftung für die Technische Hochschule Stuttgart. Ta lesen wir:
Wir geben zu, daß Herr Bosch dank seiner Einsicht in bezug auf Bezahlung der Arbeiter anderen Unternehmern ein Jahrfünft voraus ist. Dieser höheren Bezahlung steht aber trotz der kürzeren Arbeitszeit eine bedeutend höhere Arbeitsleistung der Arbeiter, im Vergleich zu anderen Betrieben, gegenüber. Würde einer der betreffenden Einsender in dm Letzten Tagen nach BekamittverdLn der Stiftung die eigenen Arbeiter des Bvfchfchen Betriebs nach ihrem Urteil gefragt haben, so würde er jedenfalls anders belehrt worden sein. Bisher haben die Angestellten der Firma Bosch (Meister ufw.) es gut verstanden, die Intensität der Arbeitsleistung mit den: Hinweis auf die Konkurrenzfähigkeit auf das Höchste zu steigern. Nun wissen es die Arbeiter bestimmt, nach der Stiftung zu schließen, darf man es Wohl annehmen, daß der Betrieb immerhin noch sehr leistungsfähig bleibt, wenn sie in Zukunft etwas haushälterischer mit ihrer Arbeitskraft zu wirtschaften verstehen.
Es ist also zugegeben, daß die Löhne bei Bosch höher üiK die Arbeitszeit kürzer ist als in andern Geschäften. Weil aber trotzdem das Boschsche Unternehmen durch seinen Patentsutz so viel verdient, daß es für Unterrichtszwecke eine größere Summe stiften konnte, deshalb — sollen die Arbeiter weniger angestrengt arbeiten! Herr Bosch wird jedenfalls nicht sonderlich erbaut fein über diesen Abgrund einer neidvollen Selbstsucht, die ihm aus dem Artikel des sozialdemokratischen Ohgans entgegentritt und dieser wird weder ihn noch andere Leute zu weiteren Stiftungen für gemeinnützige Zwecke ermuntern.
Die Zentralstelle für die Landwirtschaft zur Kleischteuerung. Das Gesamtkollegium der Zentral- Alle für die Larcktwirtschaft, das in Gegenwart des Ministers des Innern über Maßregeln gegen die Fleischte» erung verhandelte, hat einstimmig beschlossen, zur allmählichen Ausschaltung des Zwischenhandels eine Viehverwertungszentral e für das ganze Land zu schaffen. Weiterhin rvurde einstimmig eine Erllärung angenommen, die von dem Standpunkte aus, daß die Zulassung fremden Schlachtviehs für die einheimische Fleischproduktivn nachteilig sei, die Regierung auffordert, diese Zulassung bei Rindvieh all- nrählich, bei Schweinen tunlichst bald zurückzuziehen. Zum letzteren Gegenstand hatte auch Minister v. Pischek das Wort ergriffen und ausgeführt: daß sich die Regierung wohl bewußt gewesen sei, daß ein eigentlicher Schlachtviehmängel in Württemberg nicht bestehe; sie habe daher auch nur für den Schlachtviehmarkt in Stuttgart die Einfuhr- Erlaubnis erteilt, vornehmlich aus dem Grund, weil auf diesen tatsächlich seither schon 50 Prozent der Zufuhr auf andere Staaten (früher Oesterreich) ent fallen sei. Seitdem die Zufuhr aus diesen wegen der Maul- und Klauenseuche habe gesperrt werden müssen. Habe die Versorgung mit Schlachtvieh von dort aufgehört und die Regierung habe sich, gleichwie die übrigen süddeutschen Bundesstaaten Entschlossen, die Zuflrhr aus Frankreich in beschränktem Umfang zuzulassen. Ta übrigens ' seuchenpolizeiliche Gründe einer Einfuhr aus Frankreich nicht entgegenstehen, hätte man diese an sich nicht verwehren können. Schweine seien tatsächlich keine von Frankreich zugeführt worden. Württemberg habe sich von dem Vorgehen der andern süddeutschen Bundesstaaten nicht ausschließen können, da dort die Verhältnisse ähnlich liegen; man habe der allgemeinen Stinnnnng Rechnung tragen müssen. Eine Aen-
dermig langjähriger Zuffchrverhältnssse, wie sie bei dem Stuttgarter Markt bestehen^ sei nicht von heute auf nror- gen möglich, wenn er auch gern zugebe, daß, wie her Berichetrstatter Reg.-Rat Gänger ausgeführt hatte, an sich der Bedarf in Württemberg hätte gedeckt werden können.
Crailsheim, 20. Tez. Inspektor Sayler vom Tempelhof zieht mit dem neuen Jahr als erster Pfarrer in Tettingen bei .Urach auf. lieber 20 Jahre lang hat er seinen Pasten gm Seminar und an der Zffrderrettungs- anstalt mit den viÄverzweigten Geschäften in selbstlosester Hingabe und' Treue Verwalket. Er war ein Lehrer, den sstne Schüler unter sich 'Vater nennen konnten. Gut und barmherzig behandelle cr die armen Sünder, denen er auch noch ins Leber: hinaus nrchging. Den: innerlichen Prediger lief das fromme Molk stundenweit in der Umgebung zu. Von dem einfachen Mann hat schon vor vielen Jahren ein fränkischer Bauer der Gemeinde Lustenau gerühmt, er bleibe in dieser seiner Erstlingsgemeinde „ein ewiges Tenkmal." Seine, neue Gemeinde beglückwünschen wir, ihn selber nicht minder zu den: reizenden Plätzchen, seine Angehörigen, zu dem nach langer Weltäb'ge- schiedenheit, nach langem Anstaltsleben wohl willkommenen Wechsel, der sie ins schöne Schwaben führt.
Nah und Fern.
Selbstmordversuch durch Verhungern.
Ein verlassener Ehegatte, der aus Schmerz darüber, daß seine Gattin ihm die Wohnungseinrichtung mitgenommen Hatte, Hungers zu sterben beschloß, wurde bei Berlin zum Skelett abgemagert in seiner leeren Wohnung gefunden. Seit drei Wochen hatte der Portier des Hauses Provinzstraße 107 in. Reinickendorf Mieter, den
Kaufmann Wolff, nicht mehr gesehen. Tie Wohnung war verschlossen und auch in seinem Geschäft wußte man nichts Von Wolffs Verbleib. Tie Polizei fand schließlich den fast Verhungerten auf dem Fußboden in der leeren Wohnung liegen. W. war bei .Bewußtsein, vbgleich er seit 32 Tagen außer Wässer nichts genossen hatte. Er ist so entkräftet, daß er im Reinickendorfer Krankenhaus jetzt künstlich ernährt werden muß, da er keine ^Nahrung zu sich nehmen kann.
Einbrecher aus guten Familien.
In Budapest wurden , am 15. d. M. nachts zwei junge Leute bei einem .Einbruchsdiebstahl ertappt. Es waren dies der 21jährige Privatbeamte Heinrich Prager und sein Freund, der Photograph Ferdinand Pollock. Anfangs leugneten sie. Andern Tags machten sie aber dem Untersuchungsrichter die sensationelle Enthüllung, daß sie vor einigen Wochen mit fünf anderen Genossen, und zwar mit dem Beamter: Alexander Prager, mit dem Börseu- agenten Max Lustig, dem Bauzeichner Berthold Engel, dem Börsenkontoristen Mul Turedy, lauter junge Leute aus guten Häusern, ein Nnbrecherkonsvrtium gebildet und seither nicht weniger als dreißig Einbruchsdiebstahle verübt hatten. Die gestohlenen Gegenstände Haber: sie in Budapest, in Wien und Berlin verwertet. Ten Wert der gestohlenen Sachen beziffert: sie selbst auf 50000 K. Sie lebten auf großem Fuß, besuchten Rennplätze und spielten hoch. Alle sieben, Söhne angesehener und wohlsituierter Familien (drei davon sollen Offiziere der Reserve sein), rvurder: verhaftet.
In Kornwestheim verunglückte ein Ankuppler auf der Station dadurch, daß er sich beim durchfahren eines Wagenprofils unvorsichtiger Weise zu weit vorbeugte. Er wurde mit dem Kopf gegen das Prosilgerüst gedrückt und erlitt erhebliche Quetschungen. In bewußtlosem Zustand wurde er nach dem Ludwigsburger Krankenhaus überge- führt.
In Stuttgart stürzte irr einer Buchdruckerei in der Rotcbühlstraße ein 14 Jahre alter Buchdruckerlehrling anscheinend infolge eines Schwirrdelanfalles 2 Meter hdch herab, so daß der Tod sofort eintrat.
Handel und Volkswirtschaft.
Fruchtmärkte.
Landesprodnkten-örfe Stuttgart.
Börsenbericht vom 19. Dezember.
Ans dem Getreidemarkt sind keine wesentlichen Veränderungen za verzeichnen. Die Nachrichten aus Argentinien lauten vorwiegend günstig; die reichlichen Angebote boten für Deutschland noch keine Rechnung, da russischer Weizen immer noch billiger ist. Dagegen haben Frankreich und Italien schon größer« Posten argentinischen Weizen angekauft. Auf der heutigen Börse' kamen nur kleine Umsätze zustande. 100 Kilogramm frachtfrei Stuttgart: Weizen württ. 20—21 Mark, bayrischer
21.50— 22 Mark, Rumänien 21.75-22.75 Mark, Ulka 22.50—20 Mark, Saxonska 22.50-23 Mark, Azima 22.50—23 Mark, La- plata 21.75—22.75 Mark, Kernen 80.25—21.25 Mark, Dinkel 13—15 Mark, Roggen nominell 15.75—16.50 Mark, Gerste württ.
17.50— 18.50 Mark, Psälzer 19—20 Mark, bayerische 20.50 bis 21.60 Mark, Tauber 20—20.50 Mark, Futtergerste russ. 13.50 bis 14 Mark, Haber württ. 15—16.25 Mark, Mais Laplata
14.50— 14.75 Mark, Donau 14.50—14.75 Mark. Mehl mit Sack, Kassa mit 1 Proz. Skonto: Dafelgries 32.50—33.50 Mark, Mehl Nr. 0: 32.50-33.50 Mark, Nr. 1: 31.50—32.50 Mark, Nr. 2: 30.50-31.50 Mark, Nr. 3: 29—30 Mark, Nr. 4: 25.50 bis 26.50 Mark, Kleie 8.50—9 Mark, lohne Sack netto Kasse). -- Nächste Börse am 2. Januar 1911.
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(Die Preise verstehen sich per Doppelzentner).
Balingen: Dinkel 17—17.40 M, Haber 15.20—15.60 M.
Giengen Br.: Kernen 20—20.60 M, Roggen 16.80—17.20 M, Gerste 19—19.80 M, Haber 15.20—15.60 M, Weizen 20.60 bis 20.80 M.
Mengen: Kerne» 20—20.70 M, Roggen 15.40 M, Gerste 18.80—19.60 M, Haber 14.40—16 M, Weizen 20 M.
Ulm: Kernen'20-20.20 M, Weizen 19.90—20.70 M. Roggen 16.10—16.60 M, Gerste 16.60—18.90 M, Haber 15.20 bis 15.75 Mark. - -
Ravensburg: Kernen 20 M, Weizen 19.40 20.45 M, Roggen 15.95-16.15 M. Gerste 18-19 M, Haber 15.25 -16 M-
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Der heurige Ernteerlrag.
Nach dem vorläufigen Ergebnis der Berechnungen des heurigen Ernteertrags in Württemberg ist dieses Jahr, verglichen mit dem allerdings ausnahmsweise guten Vorjahr in Ge - tr-ride- und Hülsenfrüchten durchweg ein erheblich geringerer Hektarertrag erzielt worden. Der Prozentsatz, um welchen der Hektarerrrag des Jahres 1910 hinter dem
jenigen des Vorjahres zurückbleibt, ist ein sehr erheblicher; er beträgt bei Dinkel, der Hauptbrotsiucht des La'iides,-'24)3 Proz), bei Weizen 25,5 Proz., bei Roggen 17,5 Proz., bei Mengge- treide sogar 31,6 Proz., bei Gerste 29,4 Proz., bet Haber 22,1 Proz., bei Mschfrucht 13,1 Proz. Weniger groß ist der Abstand gegenüber dem 10jährigen Durchschnittsertrag) und in Roggen, Haber Mischfrucht wurde im Jahre 1910 das 10jährige Mittel sogar um einen allerdings nur kleinen Betrag überschritten. Dagegen bleibt gegenüber diesem Mittel der 1910er Hektarertrag bei Weizen um 9,3 Proz., bei Dinkel um 11.2 Proz., bei Gerste um 12,4 Proz., bei Menggetreide uip 12,8 Proz. zurück. Der Gesamtertrag in Brotgetreide berechnet sich für das Jahr 1910 zu rund 306 000 Tonnen, das ergibt gegen das Vorjahr (398 000 Tonnen) ein Weniger von 92 000 Tonnen (23 Proz.) und gegen das zehnjährige Mittel (345 000 Tonnen) ein Weniger von 39 OM Tonnen (11,3 Proz.). Die Ernte des Jahres 1910 in Gerste beträgt rund 125 MO Tonnen, das ergibt ein Weniger gegen das Vorjahr von 58 OM Tonnen (31,6 Proz.), gegen das 10jährige Mitte! von 23 000 Tonnen (15,6 Proz.), in Haber rund 218 OM Tonnen (2l,S) Proz. weniger. Ist die Fruchternte des Jahres 1910 im ganzen genommen auch unter dem Mittel geblieben, so haben immerhin einige Landesgegenden teils durchgängig, teils wenigstens in der einen oder anderen Getreidefrucht annähernd befriedigende Erträge zu verzeichnen gehabt.
Die Kartoffeln, welche auch ein wichtiges Futtermittel für die Schweine und das Milchvieh liefern, haben unter dem nassen Sommer außerordentlich zu leiden gehabt. Der Hektarertrag des Jahres 1910 bleibt denn auch sehr erheblich, nämlich um 40,7 Proz. hinter dem 10jährigen Durchschnittsertrag und um 29,9 Proz. gegen das Vorjahr, welches selbst schon ein« unter dem Mittel bleibende Ernte ergeben hatte, zurück. Die Gesamtmenge der Kartoffelernte des Jahres 1910 berechnet sich zu rund 680 MO Tonnen. Unter dem Gesamtertrag sind nach den Schätzungen erkrankte Kartoffeln 102 880 Tonnen (15,14 Proz.), während im 10jährigen Durchschnitt der Prozentsatz der erkrankter! Kartoffeln nur 4,3 Proz. beträgt.
Bon dm Rüben haben im Verhältnis zu dem 10jährigen Mittel die hauptsächlich im Donaukreis gepflanzten Kohlrübe» einen besseren Ertrag ergeben, als die Futterrüben. Die Ernte' von Futter- und Kohlrüben zusammen berechnet sich zu rund 998 OM Tonnm, das ergibt gegm 1909 einen Minderertrag von 7,7 Proz und gegen das 10jährige Mittel einen Mehrertrag von 3,8 Proz. Der Kopfkohl hat im Jahr 1910 einen gegenüber dem Vorjahr um 13,7 Proz.? gegenüber dem lOjährt- gen Mittel sogar um 29,1 Proz. höheren Hektarertrag ergeben. Der Gesamtertrag des Jahres 1910 berechnet sich zu rund 89 6M Tonnen, das ergibt einen Mehrertrag gegen das Vorjahr von 93M Tonnm, oder 11,5 Proz., gegm das 10jährige Mittel von 16,9 Proz.
Die Ernte der H a n d c! s p f l a n z e n ist im Jahre 19"lO befriedigend ausgefallen; namentlich hat der Hopfen einen recht guten, das 10jährige Mittel übersteigenden Ertrag ergeben. Die Gesamthopsenernte berechnet sich zu 2821 Tonnen, gegen 644 Tonnen im Vorjahre. Hinter dem Gesamtertrag im Durchschnitt der 10 Jahre 1898—1907 rnit 3813 Tonnen bleibt allerdings die Hopfenernte des Jahres 1910 trotz höheren Hektarertrags infolge beträchtlicher Abnahme der Hopfenfläche erheblich zurück. Auch die Preise des heurigen Hopfens sind zufriedenstellend. Auch die Zichorien haben mit 244,2 Dz. von 1 Hektar einen sowohl das Jahr 1909 als das 10jährige Mittel nicht unerheblich, übersteigenden Ertrag geliefert. Der Gesamtertrag in Zichorien berechnet sich zu rund 29 200 Tonnen gegm 26 9M im Vorjahr.
Die Hauptfukterpf tanze n, Klee und Wiesen, deren Wachstum durch die viele Feuchtigkeit befördert wurde, haben Heuer quantitativ sowohl im Vergleich zum Vorjahr als zum lOjährigm Mittel wesentlich höhere Erträge ergeben. Die Gesamternte an Wiesen, Klee und Pferdezahnmais berechnet sich für das Jahr 1910 zu rund 2 514 MO Tonnm, das ergibt ein Mehr gegm 1909 um 9,8 Proz. und gegen den lOjährigm Durchschnitt um 12 Proz. Trotz des quantitativ reichen Ertrages kann aber die heurige Ernte als keine ganz zufriedenstellende angesehen werden, da vielerorts infolge der andauernden Nässe währmd des Heuens und zum Teil auch während des Oehm- dens das Futter in einer nicht befriedigenden Qualität eingedruckt t wurde.
Hopfen.
Nürnberger Hopsen preiszettel dersetzten Woche.
Preise per 50 Kilogramm: Gebirgshopfm 88—95 Mark, Markthopfen prima 80—85 Mark, do. mittel 70—75 Mark, do. geringe 60—65 Mark, Hallertauer prima 100—110 Mark, do. mittel 80—95 Mark, do. geringe 60—75 Mark, Hallertauer Siegel, prima 110—115 Mark, do. mittel SO—105 Mark, Würt- temberger, prima IM—110 Mark, do. mittel 80—90 Mark, do. geringe 60—70 Mark, Spalter Land 80—105 Mark, Elsässer, prima 95- 100 Mark, do. mitetl 65—90 Mark.
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Vieh- und Tchweinemärkte.
Kchlacht-Uieh-Markt Stuttgart.
LO. Dezember 1910.
Großvieh: Kälber: Schweme,
Zugekrtsbrn 45 118 378
Erlös »ns Kilo Schlachtgewicht:
Ochsen,
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Verlaus des Marktes: langsam.
Für aus Frankreich emaeführte Bullen wurden bezahlt 11. Qualität 74 bis 76, für Jungrinder III. Qualität 85 bis 87 Pfg.
Crailsheim: Milchschweine 28 —48 M, Läufer 50—85 M,
Gaildorf: Milchschweine 18—38 M.
Güglingen: Milchschweine 28—40 M, Läuser 40—76 M.
Heilbronn: Milchschweine 17—32 M, Läufer 60—90 M.
Künzelsau: Milchschweine 17—38 M, Läufer 51—81 M.
Herrenberg: Milchschweine 25—40 M, Läuser 50 bis 100 Mark.
Ravensburg: Milchschweine 22—40 M, Läufer 48 M.
Riedlingeu: Der letzte Viehmarkt ergab solgendes Bild: 70 Farrm, verkauft 20, Preis 300—6M M, 60 Ochsen, verkauft 30, Preis 500—650 M, 100 Kühe, verkauft 40, Preis 3M—450 M, 80 Kalbinnen, verkauft 60, Preis 300 —600 M, 322 Rinder, verkauft 270, Preis 130—250 M, 5 Kälber, verkauft 5, Preis 60—75 M, zus. von 637 Stück 425 verkauft. — Auf dem Schweinemarkt warm sowohl Zufuhr als Handel mittelmäßig; die Preise bewegten sich zwischen 30 und 40 Mark für das Paar Milchschweine.
Rottweil: Dein letzte» Viehmarkt wurden 617 Stück zu- gesührt und zwar 87 Pferde, k30 Ochsen, 153 Kühe, 2l0 Rinder, 35 Farrm und 2 Ziegen. Bezahlt wurde für fette Ochsen 1100 bis 1200 bis 1250 M, für Zugochsen 700- 900—1050 Mark, für Ansetzlinge 500 —600 Mark je pro Paar. Junge trächtige und Milchkühe wurden zu 450- 560—635 Mark verkauft, sogenannte Wursttühe 150—200—280 M, trächtige Kalbinnen 450 bis 600 bis 560 M, jährige Rinder 230—280—3M M, halbjährige Rinder 130—200 M. Farrm wurden zu 500—580—710 bis 740 Mark verkauft. Mit der Bahn wurde» befördert in der Richtung nach Horb 9 Wagen, Tuttlingen 6 Wagen und Villingm 8 Wagen, im ganzen 23 Wagen. Dem Dchweine- markt wurden 80 Milchschweine und 15 Läufer zugeführt. Bezahlt wurde sür Milchschweine 16 24—35 Mark, für Läufer 65—75 Mark je pro Paar.
Tübingen: Milchschweine 20—35 M.
Tuttlingen: Milchschweine 12—16 M.
Ulm: Milchschweine 32—48 M, Läufer llO—l30 M.