Deutsches Reich.
Bebel und München.
August Bebel soll die Absicht haben, im Frühjahr nach München überzusiedeln und dort bereits im Innern der Stadt eine Wohnung gemietet haben. Im Anschluß an diese Nachricht erinnert die „Vossifche Zeitung" an ein Mort, 'das Bebel vor sieben Jahren stuf dem Jungbrunnenparteitag in Dresden gesprochen hat. Bebel rief damals — am 17. September 1903 — in seiner Rede über die Taktik der Partei seinen Parteifreunden nach dem offiziellen Parteitagsprotokoll Warnend zu:
„München ist das Capua der deutschen Sozialdemokratie. In München Wandert keiner auf die Timer ungestraft unter den Bierkrügen. In München gehen die stolzesten Parteisaulen nach einer Zeit zu Grunde. Ta seht .Euch diesen Parvns an, auf den jeder noch vor kurzem geschworen hätte, daß er ein ganz unverfälschter Radikaler sei. Und diese stolze Säule, nachdem sie einige Zeit in München gestanden hat, ist gebrochen und liegt zerbrochen im Haidhäuser Moos. Freilich als ehemals Radikaler ist er anders gebrochen, als ein Revisionist brechen würde, aber er ist doch gebrochen. Es ging ihm, Wie manchem, der nach München zog, als ein bicaver, prinzipientreuer, fester Genosse — ich sehe so einige hier sitzen an Geist und Seele gebrochen. So sind meine Eindrücke, und wenn ich selbst nach München ziehen sollte, ich glaube, ich würde mich vor mir selber fürchten."
Und jetzt will Kebel den Kampf nrit der Münchener Bieratmosphäre ansnehmen? Oder ist er am Ende gar zu der Ansicht gekommen, daß an der Rettung der Sozialdemokratie vor dem Revisionismus, doch Hopfen Und Malz verloren ist?
Politik auf -er Kanzel.
In Ibach bei St. Blasien war am 4. Dezember Ouar- tälspredigt, wobei der dortige katholische Marrverweser I. Lahner von der Kanzel u. a. auch Vorlesungen aus zwei Zentrumsblättern, dün „Badischen Beobachter" und der „Neuen Waldshutrr Zeitung" hielt und über den liberalen Waldshnter „Lllbboten" -vetterte. Bon seiiren Aussprüchen seien hier einige festgenagelt:
Jeder, der eine kirchenfeindliche Zeitung liest, ist ein Verräter am heiligen katholischen Glauben. Ich werde ganz besonders ein Augenmerk darauf richten, wo ein krchenfeindliches Blatt gehalten wird, denn dort wird der Priester nie Freund sein. Wer ein katholisches Watt hält, nimmt Christus aufs; wer eine glaubensfeindliche Zeitung hat, der nimmt den Teufel auf." Dabei schlug der würdige Herr mit der Hand an die Wand und rief: ,Lier hängt das Kruzifix« hier Leee domo dort die hl. Madonna und neben dran der „Mbbote". (Auf dem,Lande hängt häufig in der Ecke der Wohnstube, wo Kruzifix usw. angebracht sind, auch die Zeitung. D. B.) Katholische Frauen, Jungfrauen und Jünglinge, duldet keilte solche kirchenfeindliche Zeitung in einem Hause. Bei uns (d. h. im Taubergrnnd, wo der Me Priester herstammt. D. B.) würde sich jeder schämen, eine solche Zeitung zu lesen u. s. f.
Bor einiger Zeit sagte ein anderer Pfarrer: „Tie Kanzel ist das Privileg für den Priester, Was ich hier sage, das ist Gottes Wort". Tie obige Probe illustriert wieder einmal, wie dieses Privileg verstanden wird und tvessen man sich in steigenden! Maße mit dem Näherrücken des Waylrermins noch versehen darf. Das Zentrum ist aber beileibe keine konfessionelle Partei!
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Pforzheim, 19. Dez. In der heutigen Vc r s a m m- lung der hiesigen Fabrikanten wurde beschlossen, jeder Arbeiter — einerlei ob organisiert oder nicht — erhält dom Arbeitgeberverband ein Schreiben zugesandt,
Stets ist die Sprach« kecker als die Tat.
Schiller, Piccolomini.
Die Versuchung.
Roman von Robert Graf Wicken bürg.
6f Nachdruck verboten.
(Fortsetzung.)
ALachdem dies erledigt und die farbenprächtige Rasenreinigungsfahne wieder in den Tiefen der' Havelock- tasche verschwunden war, sah er sich zum Zeitvertreib den Raum, in dem er sich befand, etwas näher an.
Außer den zwei bereits erwähnten waren noch drei »vettere Türe vorhanden. Sie trugen die Aufschriften: „Korrespondenz", „Buchhaltung", „Registratur". Zwischen ihnen standen große Schränke und Regale aus weichem Holz» in Eichenimitarivn gestrichen — darauf lagen und standen unzählige Säcke, Kisten und Schachteln in allen Dimensionen und Formen, gefüllt mit Mustern verschiedenster Erze, Mineralien, Kohlensorten, Schlacken und dergleichen Tingen mehr, in welchen die Firma Porger arbeitete. Was dazwischen von lEN Wänden noch frei blieb, war behängt mit Eisenbahn-Fahrplänen, Plakaten und Kalendern. Auch eine hölzern^ wacklige Bank, ein Kleiderstock und zwei Stühle waren vorhanden — von letzteren hatte der eine bloß drei Beine, der andre eine gebrochene Lehne. Ten schmutzigen, braungestrichenen Fußboden bedeckte teilweise ein abgetretener Läufer, die ordinäre Holztapete der Decke war von Lampenruß geschwärzt und löste sich an einigen Stellen ab.
Ter blasse Jüngling ließ ziemlich lange auf sich warten.
Mrs Privatbureau der Herren Chefs — das Sank- ttiarium — zu welchem nur die bevorzugtesten Geschäfts- freunde der Firma Porger Zutritt hatten, war dem intimen sind geheimnisvollen Charakter der meisten sich hier abspielerüum Ereignisse entsprechend klein. Herr Porger pflegte zu sagen: „Die Wände hüben Ohren!" Jedenfalls knüpfte er hieran den logischen Schluß, daß die Anzahl der Ohren mit der Größe der Wände zunimmt.
nrorm er aufgefordert wird, sich auf der beiliegenden frankierten Postkarte unter Beifügung der Namensumerschrift durch' ein einfaches Ja oder Nein dahin zu äußern, ob er geneigt ist, die Arbeit am 2. Januar 1911 wieder aufzunehmen. Diese Briefe werden am 24. Dezember bei den Arbeitern eintreffen. Die .Antworten -nässen am 27. Dezember zu Händen des Arbeitgeberverbandes sein. Sollte durch diese Abstimmung auch rmr ein einziger der hiesigen zum Arbeitgeberverband gehörenden Betriebe kahmgelegt werden, wird die zur Zeit bestehende Aussperrung für alle Betriebe bis zum 2. Februar verlängert.
Berlin, 20. Dezember. Eine Reich s tagsersa tz- wahl wird in Al lenstein notwendig: Tort ist der Reichstagsabgeordnete HirsKberg (Zentrum) gestorben. Tiefer .Erzpriester und Ehrendomherr ist s. Z. mit 12944 Stimmen gewählt worden, gegen 5380 polnische und 3133 nationalliberale Stimmen.
Magdeburg, 20. Dez. Der verstorbene Begründer der Maschinenfabrik R. Wolf in Buckau, Geh. Kommerzienrat Rudolf Wolf, hat 200 000 Mark ftir das hiesige Kaiser Friedrich Museum testamentarisch hinterlassen.
Dortmund, 20. Dez. Nach der in der heutigen Mäubigerversammlung der Niederdeutschen Bank vom Konkursverwalter gegebenen Aufstellung betragen die Aktiven 5 396 592 M. Hiervon sind 200 000 Mark bevorrechtete Forderungen in Abzug zu bringen. Zur Anmeldung gelangt find Forderungen in Höhe von 63 Millionen wovon vielleicht 28—30 Millionen anerkannt werden.
Ausland.
Wien, 21. Tez. Die Frau des zu 20 Jahren Kerkerhaft verurteilten früheren Oberleutnants Hofrichter hat die Scheidung beantragt und gibt als Grund brutales Benehmen ihres Mannes an.
London, 20. Tez. Heute abend 6 U-Hr sind die Wülsten beendet rvorden, nachdem heute noch efn Liberaler ein Anhänger Rednwnds und ein Anhänger O'Briens gewählt worden war. Tie endgültigen Zahlen für die Gewählten sind 271 Liberale, 272 Unionisten, 43 Vertreter der Arbeiterpartei, 74 Anhänger Rednwnds und 10 Anhänger O'Briens. Me Unionisten gewinnen 28 und verlieren 29 Sitze, die Liberalen gewinnen 23 und verlieren 26 Sitze, die Arbeiterpartei gewinnt' einen Sitz van Pen Unionisten und einen von den Liberalen, verliert aber 3 Sitze, die Anhänger Rednwnds gewinnen 2 von den Unionisten und 3 von O'Brien und verlieren 2 an O'Brien. iMrs Parlament wird am 31. Januar zusammentreten. Tie feierliche Eröffnung durch den König findet am 6. Februar statt.
Poris, 20. Tez. Der .Senat bewilligte einen K. r e- dit von 5 Millionen für die Weinbauern, die unter den Unbilden der Witterung Md Ueberschwenrmung gelitten haben.
Paris, 20. D-ez. Die Regierung hat einen Gesetzentwurf betr. die Ruhegehälter der Eisenbahnangestellten vorbereitet, der die Zahl der Dienstjahre zur Grundlage nimmt, die gegenwärtig für die Altersversorgung nicht in Betracht kommen. Die erforderlichen Mittel werden sich 25 Jahre lang auf 7 Millionen Francs jährlich belaufen, die die Gesellschaften durch Ausgabe von Obligattonen, für die der Staat die Garantie übernehmen wird, beschaffen können.
Newport, 21. Dez. Wie aus Chihuahua gemeldet wird,' haben .bei Mat paß zweitägige Kämpfe stattgefunden, bei denen Regie rungstruppeil und Aufständische schwere Verluste erlitten haben.
Tientsin, 20. Dez. Heute früh 5 Uhr zogen 2000 Studenten vor das Haus des Bizeköuigs und verlangten, der Vizekönig möge beim Thron die Petition wegen sofortiger Einberufung des Parlaments un- terstützen. Sie erklärten, nicht eher Weggehen zu -vollen, als bis der Bizekönig das Versprechen gegeben habe, dies
und vertraute seine Geheimnisse nur ganz kleinen Wänden an. Daß bei einer Weltfirma wie „Porger und Söhne" der Mietzins auf die Größe der Geschäftsräume von Einfluß sein könnte, war selbstverständlich undenkbar.
Zwei riesige, rechtwinklig zum Fenster Rücken gegen Rüchen stehende, mit Bergen van Briefen, Büchern und Schreibutensilien bedeckte Schreibtische nahmen ungefähr die Hälfte des geheiligten Raumes Ein; ein Aktenschrank mit ungezählten Fächern und ein Bücherregal beanspruchten ein weiteres Viertel, der Rest genügte eben noch für die vor und neben den -Schreibtischen stehenden Stühle uNd die notwendigste Bewegungsfreiheit. Das einzige Fenster umrahnrten verblichene schmale Vorhänge aus dünner Jute, den Wandschmuck bildeten .Landkarten, Fahrpläne« Tarife — dazwischen prangten, wie der Pfau unter den Krähen, zwei grellfarbige Oeldrncke in breiter- Goldrah- wen. Tie anspruchslose Tapete von undefinierbarer Farbe kann nur an wenigen Stellen ans Tageslicht.
Herr Goldfuchs, Schwager und Kompagnon des Herrn .Porger, -var knapp mittelgroß, schlank, hatte pechschwarzes, gewältes Haar, ebenso schwarze, lebhafte, intelligente Augen, ein schmales blasses Gesicht mit scharf ausgeprägten feinen Zügen, leicht gekrümmter Nase, aufgebogenem kleinen Schnurrbart und glattrasiertein, aber trotzdem bläulich-schwarz schinrmerndem Kinn, an dem auch das beste Rasiermesser nicht die Zeichen eines ungemein kräftigen Bartwuchses zu entfernen vermochte.
Er trug einen tadellos sitzenden, aber etwas abgenützten Gehrock, einen modernen hohen Steh-Umlegj- kragen, in der schmalen dunkelblauen Krawatte blitzte eine Brillantnadel, quer über das getupfte braune Mode-Gilet lief eine zierliche goldene Uhrkette, die Mine staken in einer feingestreisten dunkeln Salonhose und die schmalen Füße in gntgemachten, aber stark abgetragenen Lackschuhen. Alles in allem machte Herr Goldfuchs den Eindruck eines eleganten Menschen, der auf sein Aeußeres eine, peinliche Sorgfalt verwendet; in seiner Haltung und seinen Bewegungen lag^eine gewisse souveräne Vornehmheit, welche die glänzenden Stellen an Rockkragen cknd Aermeln, den abgesprungenen Lack an den Schuhen usw. übersehen ließ.
zu tun. Der'MzeVnig -vWiAte ein, die- Angelegenheit; der maßgebenden-Stelle Zn unterbreiten. Die Studenten verließen hieraus das Annen und durchzogen die Stadt nrit Bannern, die die Inschrift trugen „Sofortiges Parlament."
Württemberg.
Mittlere und niedere Verkehrsbeanrte.
Dp streiten sich die Leut' herum oft unr den Wert des Grads. Das find die mittleren und niederen „Eisenbahner", die in der „Neckarzeitung" wieder einmal den alten Tanz der gegenseittgLN Eifersüchtelei nicht sehr zut Hebung des eigenen Ansehens aufführem. Ta ist es vielleicht gut, wenn einer, der auch einmal dazwischen stand und dem veränderte Lebensbedingungen den objektiven Gesichtswinkel zurückgerettet haben, auch ein Wort dazu sagt.
An der Wiege des sogenannten „niederen Dienstes" hat die sattsam bekannte „Sparpolitik" der Eisenbahnverwalt- ung .Pate gestanden; keineswegs war die notwendig gewordene Arbeitsteilung, (wie der Herr „Mittlere" in der Neckarzeitung vermeint) die Veranlassung zur Schaffung dieser Kategorie gewesen. Die Eisenbahnv e rwallung hat immer auf dem Standpunkt gestanden, die so schwierige und verantwortungsvolle Arbeit ihres Ressorts von möglichst billigen Leuten besorgen zu lassen. Mn einziger Ueber- blick über den gesamten Berkehrsdienst aber zeigt klar, daß eine Arbeitsteilung zwischen mittleren und niederen Beamten nur in ganz geringem Umfang und an -venig besonders geeigneten Stellen vorhanden ist, und auch da nicht in der ungeteilten Rxinheit, wie es einzelne Heißsporne der höheren Kategorie in ihrer Kurzsichtigkeit für nötig halten. Jeder Visenbahnzug, der durch das Ländle „rast", bedarf zu seinem ruhigen Lauf derselben Energie. Vorsicht und Gewandtheit im Dienst, ob er nun eine Station zweiter oder dritter Klasse passiert, da braucht man gar nicht zu reden von allen den größeren Plätzen, wo „Ober"- und „Unter"assistenten sich friedlich, schiedlich! im Fahrdienste ablösen. Man müßte ein Wiederkäuer sein, Wenn man nocheinrnal, vielleicht zum hundertsten Male, Nachweisen wollte, wie sich fast absolut die Gleichartigkeit der Geschäfte beider Kategorien deckt. Denn unmöglich kann die Verwaltung alle ihre „niederen" Beamten als. Schreibknlis auf den Kartierbüros verwenden.
Pompös steht da der Satz: „Tatsache ist, daß zum Eintritt in den niederen .Verkehrsdienst eine gute Polks- schulhildung genügt, während Von den Kandidaten des mittleren Dienstes die Note „gut" M Einjährigen verlang wird." Es ist ja in Deutschland leider Sitte, daß man die Menschen nach .Examensnoten klassifiziert, wenn aber mit dem vorstehenden Satze etwa gesagt werden wollte, daß eine gute Volksschulbildung für die Ausübung des mittleren Dienstes nicht genüge, so muß dem unter Hinweis auf die Ätzen nachgüpiesene Gleichartigkeit der Geschäftsverteilung widersprochen werden. Auch im Interesse aller jener tüchtiger Verkehrsbeamten des mittleren Dienstes, die noch unter einfacheren Verhältnissen in den Eisenbahndienst hereingekommen sind. Ter Wert eines guten Schulsucks soll nicht verkannt werden, aber es ist nicht immer die Schuld der Hellen Köpfe, wenn sie tws „Einjährige" nicht gemacht haben. Ta redet der leibliche Kater und der Vater Staat, der kein besseres Schulsystem hat, ein gewichtiges Wort mit. Wer Helle Köpfe braucht man bei der Eisenbahn. Tie gibt es auf beiden Seiten und hat es gegeben, ehe die Not der Zeit die -veniger glücklichen „Einjährigen" in den „niederen" Dienst gedrängt hat. Und was es noch ans beiden .Seiten gibt, das weiß man auch. 'Darum lege man den größeren Wert ans eine g r ün dliche Fachausbildung, lasse jetzyr herzu auf eigenes Wagnis' und Risiko und sehe, was er leistet. Tann, wenn das Emporkommen ganz auf die berufliche Leistungsfähigkeit gestellt ist, wird man hoffentlich verlernen, die günstigeren Verhältnisse oder den größeren Geldbeutel des Herrn Papas als ein Stück Anwartschaft auf besserbezahlte Po-
und ans seinen! rassigen Gesicht sprach ein lebhafter Geist und männliche Energie.
Er saß vor seinen: Schreibtisch, iiber ein Telegramm gebeugt, dessen Inhalt ihn lebhaft zu beschäftigen schien.
„Vogel gefangen, frißt schon aus der Hand, ankounne morgen." Unterschrift fehlte. Ausgegeben in Bischofs- Hofen. Me Wresse lautete: „Erzporger-Wien."
„Der Mann aus Salzburg is wieder draußen," .neidete der blasse Jüngling mit müder Stimme und stark semitischem Akzent, „kann ich em herein lassen?"
„Lassen Sie ihn etwas warten — sonst glaubt fr, „wir haben nichts zu tun!"
Herr Goldfuchs steckte das Telegramm in die Tasche, ergriff das vor ihm stehende Tisch-Telephon, rief eins Nummer k-uf, unterhielt sich einige Zeit angelegentlichst und sehr laut mit einem unsichtbaren Geschäftsfreund über di« neuesten Röheisenpreise, und rief zum Schluß noch vernehmlicher:
„Darf ich bitten, Herr Baron, einstweilen hier neben-" an Platz zu nehmen!" dabei öffnete er geräuschvoll die Türe zum Nebenraum, schloß sie wieder, schlug dreimal auf eine Tischglocke Und' ftMe:
„Lassen Sie den Herrn eintreten!"
Dem Mann im Havelock schienen diese Vorbereitungen zu seinem Empfang nicht sonderlich imponiert zu haben, denn er trat mir jener ungenierten Breitspurigkeit auf, die sich Leute vom Land so rasch aneignen, tvenn sie häufig in die Stadt kommen, und die dem Städter zu verstehen gibt: „I' bin anderscht, als wia du — aber wegen den bin i' a' wer!"
Und daß dieser Mann, den Herr Goldfuchs mit freundlicher Herablassung als Lieber SchindÄhnber" begrüßte, vom Lande kam, das bewies jeder Zug an ihm.
(Fortsetzung folgt.)
- Humor des Auslandes. „Gefällt Ihnen mein neuer Hut?" fragte Frau Brown. — „Ja, sehr", entgegnete Frau Smith. „Ich hatte genau einen solchen im vorigen Jahr, als sie modern waren!"