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benüe TampftrSwakopmund" hat RuderschaLenerlirten.

Tier DampferAlexandra Woermann" der Woermannlinje ist heute Nacht in, hiesigen Hafen durch Feuer stark beschädigt morden. . Trr Schaden ist groß, da die gesamten Kajüte,Einrichtungen vernichtet wurden. Ladung ist nicht mitverbrannt, da der Dampfer bereits vor Beginn des Brandes ganz entleert war.

Ausland.

Die Beduinenkämpfe um Kerak.

Dieser Tage ging durch die Blätter die Nachricht, daß die türkische Festung Kerak von Beduinen eingenom­men worden sei. Kerak liegt östlich des südlichen Zipfels des Toten Meeres und ist der Luftlinie nach nur etwas über 80 Kilometer von Jerusalem entfernt. Tie Stadt hat etwa 20000 Einwohner, besteht zumeist aus elen­den Hütten und weist eine Besatzung von 800 Mann In­fanterie und 350 Mann Kavallerie auf. Auf einem Hügel gelegen, der durch tiefe Talschluchten auf allen Seiten isoliert ist, galt Kerak bei den Türken für uneinnehmbar. Das umsomehr, als im Süden der Stadt ein mächtiges Kastell liegt, das, aus her Kreuzfahrerzeit stammend, die Anlage auch nach dieser Seite zu schützt. Wenn xs jetzt trotzdem den Beduinen gelungen ist, die Stadt einzuneh­men, so kann das Hur auf eine Ueberrunrftelung zurück­zuführen sein; das Kastell hat sich ja den letzten Meld­ungen zufolge gehalten und soll auch bereits wieder von herbeieilenden türkischen Truppen entsetzt worden sein. Zugleich mit der Neberrumpelung Keraks erfolgten die alljährlichen aber Heuer scheinbar besonders heftigen An­griffe der Beduinen auf die Mekkabahn, die stark 25 Kilometer östlich längs der plten Pilgerstraße verläuft. 'Tie dortige Lage kann man etwa in Parallele stellen mit der vor 3040 Jahren imWilden Westen" Nordameri­kas. Wie heute die Mekkabahn den Westrand der syrisch­arabischen Wüste, so durchschnitten damals die Riesen­steppen des westlichen Nordamerikas einige wenige Ei­senbahnlinien, und wie diese Bahnstrecken unter den steten Angriffen der Indianer zu leiden hatten, so bedarf auch die heilige Pilgerbahn seit ihrer Erstellung stetigen mili­tärischen Schutzes. Man sollte Ls kaum glauben, aber während der dem europäischen Kulturzentrum so ent­fernteWilde Westen" schon .längst der Zivilisation er­legen ist, treffen wir,im Ostjordanland bis hinüber an die Ost- und Südküste Arabiens Zustände, von denen wir Knltureuropäer uns kaum oder doch nur schwer einen Begriff machen können. Kerak selbst hat erst etwa 10» Jahrzehnte eine türkische Besatzung, vorher galt das Machtgebot des Padischah in jener Gegend überhaupt nicht. Musil, der Wiener Arabist, her das Arabia Petrea in der alten Zeit Hr den Allerletzten Jahren wiederholt bereiste, gibt in seinen Werken Schilderungen und Erleb­nisse hierüber zum besten, Hie die Karl May's che Ro­mantik in Schatten stellen . Ob, wie behauptet worden ist, Mischen dem Druseua n fstand im Hauran pnd den Beduinenunruhen direkte Zusammenhänge bestehen, kann z.. Zt. noch nicht gesagt werden. Ganz unmöglich ist das ja nicht. Die Regierung behauptet allerdings, daß ein entlassener Beamter die Beduinen pufgestachelt habe. Jedenfalls hat sich,bei diesen Kämpfen iviedermn der hervorragende strategische Wert der Mekkabahn glänzend gezeigt. Hätte man mit ihr nicht gleich Hilfe vom Hauran herbeigeschafft, wären wahrscheinlich die Beduinen­horden auch diefesmal wieder wie früher schon so oft un­gehindert bis an die Tore Hebrons vorgedrungeu. Hebron liegt 5 Reitstnnden von Jerusalem entfernt, man kann sich also denken, was das besagen will.

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-Wie«, 20. Dez. Die Frau des wegen Falschspielens verhafteten Grafen Wolfs-Metternich, die frühere Schauspielerin Valentin, hat nach einem Besuch ihres Gat­ten im Landgerichtsgefängnis, einen Selbstmordver­such gemacht, konnte aber gerettet werden.

Paris, 19. Dez. Die Depntiertenkammer hat mit 445 gegen 65 Stimmen den Gesetzentwurf angenommen betreffend Verzollung von eingeführten Tafchenfeuerzungen, Anzünden für Gas- und Azetylenlicht, Zündhütchen pnd anderen Materialien, die zu deren Herstellung dienen.

London, 19. Diez. Bisher wurden gewählt: 270 Li­berale, 272 Unioniften, 43 Mitglieder der Arbeiterpartei, 73 Anhänger Redmonds und 9 Anhänger O'Brians. Die Gewinnzahlen sind unverändert.

Württemberg.

Hik«strmchrichte».

Vom Kath. Obcrschulrat ist eine Lehrstelle an der kath. Volks­schule in Feistlingen, OA. Spaichingen, dem Hauptlehrer Braun in Böttingen, OA. Neckarsnlm Molpcrtshaus, OA. Waldscc, dem Haupl- lehrer Voggen berge r iii Erbstetten, OA. Münsingen, Sulzdorf, OA. Aalen, dem Schulamtsverwescr Paul Gurt in Steinbach, OA. Hall, Uttenweiler, OA. Riedlingen, dem Unterlehrcr AlfonS Zeller in ttlm übertragen worden.

Stuttgart, 19. Dez. lieber die Gchaltsauf- besserung der Geistlichenist Mischen den beteiligten Ministerien seit längerer Zeit verhandelt worden. Nach demStaatsanzeiger" haben die Verhandlungen zu dem Ergebnis geführt, daß die Einbeziehung der Geistlichen in die allgemeine Gehaltsaufbesserung gesichert ist.

Stuttgart, 19. Dez. Der Wettbewerb für das württ. Reformationsdenkmal ist vom Tenkmalsansschuß nunmehr ausgeschrieben. Eingeladen sind dazu die in Württem­berg ansässigen oder geborenen Künstler. Vorgesehen find 4 Preise zu'je 1000 Mark. Das Preisgericht besteht aus: Professor von Hang, Direktor der K. Akademie der bilden­der Künste, Professor Habich, Professor Tr. Theodor Fi­scher (München), Oberbaurat Eisenlohr, Architekt M. El­sässer, Stadtdekan Keescr, Oberkonsistorialrat Tr. Merz, Einlieferungstermin für die Entwürfe ist der 3. April 1911.

Ludwigsburg, 19. T-ez. Zwei Wägen für die gleislose elektrische Straßenbahn nach Oß­weil bezw. Wdingen sind am Samstag aus Bremen hier eingetrossen uns haben sofort eine Probefahrt, die sich glatt vollzog, abgelegt. Gestern wurden die Probefahrten

fortgesetzt, die ein durchaus sicheres Funktionieren in allen Teilen zeigten. Man hofft, am Mittwoch den vorläufigen Betrieb bis zur Brücke bei Neckarrems anfnehmen zu können.

Güglingen, OA. Krackenheim, 19. Dez. Die Gründ­ung einer Goldwarenfabrik gilt nunmehr als gesichert. Die Pfvrzheimcr Firma, die sich hier mit Goldwarenfabri­kation zu etablieren beabsichtigt, soll die nötigen Räumlich­keiten in Verbindung mit einem hiesigen Geschäftsmann, dem eine leitende Stellung in der Branche zngesichert ist, erstellen. Die bürgerlichen Kollegien haben die Ein­führung von Elektrizität beschlossen und mit den Enzgau- werken Mssingen einen.Vertrag abgeschlossen. Der An­schluß soll bis Frühjahr erfolgen. Die Enzgauwerke bauen Leitung und Stromnetz, die Stadtgemeinde nimmt Licht für Straßenbeleuchtung ab und erhält einen Vorzugspreis. Das für die Goldwarenfabrikatton nötige Gas erzeugt die interessierte Firma selbst,

Hedelfingeu, 19. Dez. Am nächsten Mittwoch findet die Eröffnungsfeier der Straßenbahn Wangen-Hedelfingen statt. Die Uebernahme der neuen Strecke durch die Ver­treter der K. Ministerialabteilung für das Verkehrswesen und den Straßen- und Wasserbau, sowie durch die Ver­treter der Stadtgemeinde Stuttgart und der Gemeinde He- delfingen ist bereits erfvlgt.

Nah und Fern.

Ein Eisenbahnnnfall

wird ans Pforzheim berichtet: Sonntag nacht stieß der in .Stuttgart 10.22 Uhr abgegangene Schnellzug Stuttgart-Pforzheim auf her Station Mühlacker auf einen, trotz des freien Einfahrtssignals aus dem Weis stehen gebliebenen kleinen offenen Eisenbahnfrachtwagen. Glücklicherweise hatte her Lokomotivführer kurz vorher bei einer Kurve die Fahrt verlangsamt, sodaß eine Entgleisung gerade noch vermieden werden konnte. Ter Frachtwagen wurde zertrümmert und etwa 30 Meter vor dem Zuge her­geschoben. T ie Maschine lourde erheblich beschädigt und mußte durch eine andere ersetzt werden. Ter Zug erlitt 40 Minuten Verspätung. Tie Reisenden wurden gehörig durcheinander gerüttelt.

Siebenfacher Giftmord.

Ans Bremen wird berichtet: Unter dem dringen­den Verdacht eines s i eb e nfa ch e n G i ft m o r d es wurde die Frau eines Ingenieur verhaftet. Sie wird beschuldigt, drei Kinder aus erster Ehe, ihren ersten Mann und im Jahre 1901 beide Eltern und einen Sohn ver­giftet zu Haben. Tie Frau stammt ans Bleckenstedt (Braunschweig), wo sie die ersten Verbrechen begangen haben soll.

Eine Gasexplosion

zerstörte in ,NewYork die Kraftanlage der New- Pork Central Rail Road mitten in der Stadt. In zwölf Häuserblocks im Umkreis wurde jedes Fenster zer­schmettert. Viele Gebäude sind erheblich beschädigt. Meh­rere Straßenbahnwagen wurden aus den Geleisen geschlen­dert. Einer flog auf ein Automobil, wobei mehrere Per­sonen getötet wurden. In dem Krafthaus, welches einen ganzen Block einnahm, wurden etwa zwanzig Per­sonen getötet pnd über hundert verletzt.

Das Ungfück in der Kraststation der Newyork-Zentral- bahn in Newyork ist durch eine Ga sexplosion ver­ursacht worden, der eine Dynamitexplosion un­mittelbar folgte. Die Zahl der Getöteten wird auf 14 angegeben, der Verletzten auf 200. Ueber 5000 Fenster­scheiben wurden zertrümmert, viele Passanten zu Boden geschleudert, Fuhrwerke umgeworfen. Der Schaden be­läuft sich aus eine halbe Million Dollars.

Berfinken einer Insel.

Eine kleine vulkanische Insel in der Jlopango- Lagune südlich von der Stadt San Salvador be­gann nach mehreren Erdstößen zn sinken. Viele Frauen uttd Kinder wurden auf Booten nach dem Festland ge­sandt. Sie flehten die dortigen Bootsleute an, alle Fahr­zeuge zur Rettung der Zurückgebliebenen zu schicken. In­zwischen erhob sich ein schweres Unwetter mit erneuten Erdstößen. Plötzlich verschwanden alle Lichter auf der Insel und morgens war von dieser keine Spur mehr vor­handen. 170 Menschen kamen bei dem Naturereignis um.

Gerichtssaal.

Teuer erkaufteJugend.

Vom Landgerichte Ratibor wurde am 22. August die am 13. November 1841 geborene Freifrau 'Ernestine von der Tann wegen Urkundenfälschung in zwei Fällen zn drei Tagen Gefängnis verurteilt. Als sie 1882 den Rittergutsbesitzer B. heiratete, machte sie sich zwan­zig Jahre jünger, indem sie ihren Taufschein fälschte. In gleicher Weise verfuhr sie bei ihrer Verheiratung put v. d. Tann, indem sie ihr Geburtsjahr in 1861 umändertc. Tie ausgeschriebene Zahl ließ sie allerdings stehen. Münd­lich gab sie vor dem Standesbeamten in Lefchczin, als sie die Urkunden überreichte, als ihr Geburtsjahr 1851 an. Tie erste Urkundenfälschung ist verjährt, bestraft ist die Airgeklagte wegen aktiver und intellektueller Urkundeu- fälschnng. Tie Revision der Angeklagten wurde nun­mehr vom Reichsgericht verworfen.

Stuttgart, 19. Tez. Eine nnffangreiche Anklage- fach e wegen Sittlichkeitsvergehen im Sinne des H 175 Str.-B.-B. beschäftigte heute die Strafkammer. Im gan­zen waren es 11 Angeklagte. Es wurden Strafen von 10 Tagen bis zn 4 Monaten Gefängnis ausgesprochen. Tie Mehrzahl der Angeklagten steht rroch in jugendlichem Alter. Während der Verhandlung war die Oeffentlichkeit ausgeschlossen.

Heilbroun, 19. Tez. W e g e n V e r f ü h r u n g und Entführung hatte sich der 22 Jahre alte Zigarren­macher Wilhelm Friedrich Straub von Güglingen, zu­letzt wohnhaft in Masfenbachhansen, zu verantworten. Tie Verhandlung fand unter Ausschluß der Oeffentlichkeit statt.

Ter Angeklagte wohnte seit 1H5 Jahren bei einem Bauer und Gemeinderat in Massenbachhausen, wo er zugleich die Rost hatte. Zwischen dem Angeklagten und der kaum 14- jährigen Tochter seines Hauswirts bestand ein intimes Verhältnis, das von dem Dienstknecht des Kauern bemerkt wurde und der auch seine Herrschaft darauf aufmerksam machte. T-ie Eltern.des Mädchens nahmen die Sache nicht ernst, bis in der Frühe des 27. September Hs. Js. der Vater des Mädchens das unerlaubte Verhältnis der beiden entdeckte. Ter Vater verwies dem Burschen das Haus und feiner Tochter kündigte er Schläge an. .Um der Strafe zu entgehen, entschloß sich das Mädchen Mt ihrem Liebhaber zu entfliehen. Morgens früh jOd Hlhr begaben sie sich nach Eppiugen. Ter Bursche hatte nur 1,80 M Geld in der Tasche, das gerade für zwei, Fahr­karten nach Karlsruhe reichte. In Karlsruhe entlehnte der Angeklagte von seinem Bruder Geld und mietete sich ein Zimmer, wo er drei Tage mit seiner Geliebten näch­tigte. Weil der Vater des Mädchens Milch nach Karls­ruhe und Umgebung lieferte, fühlten sie sich dort trickst sicher und entschlossen sich nach Luxemburg zu gehen. Das Mädchen erhob von einem Milchhändler in Grünwinkel im Auftrag ihres Vaters 50 M. Mit dem Geld Unter­nahmen sie die Reise über Saarbrücken nach Luxemburg. In einem Hotel fand Straub als Gläserspüler Arbeit; das Mädchen arbeitete als Küchenmädchen. Nach 14 Ta­gen vereinbarten sie über die Grenze ^nach Frankreich zn gehen. Ter Angeklagte wurde am 14. Oktober im Eisen­bahnzug an der französischen Grenze festgenommen, das Mädchen, das sich im gleichen Abteil befand, kam un­behelligt hinüber. Als sie sich allein und verlassen wähnte, sprang sie in der Verzweiflung in die Mosel, wurde jedoch wieder herausgefischt und in ihre Heimat verbracht. Der Angeklagte wurde unter Freisprechung von der Anklage der Entführung wegen eines Vergehens der Verführung inr Sinne des 8 182 des R-Str.--G.-B. zu einer Gefäng­nisstrafe von 3 Monaten verurteilt. Auf die erlittene Untersuchungshaft wurden ihm 2 Monate in Anrechnung gebracht. Der Angeklagte, der am 12 . Oktober zum Mi­litär einrücken sollte, hat sich außerdem wegen Fahnen­flucht vor dem Kriegsgericht zu verantworten.

Pforzheim, 19. Tez. Das hiesige Gewerbegericht hat fast alle Streikenden zu Entschädigungen verurteilt, die die Arbeit knndignngslos verlassen haben. Auch diejenigen Goldarbeiter wurden verurteilt, die die Arbeit niedergelegk hatten unter Bezugnahme darauf, daß der Arbeitgeberver­band am 31. Oktober beschlossen hat, allen Organisierten zu kündigen die aber bei erfolgter Nachfrage auf Anweisung des Verbandes geleugnet halten, daß sie dem Verband angehören.

Vermischtes.

Der Schloffermeister als Chronist.

DemZaberboten" wird geschrieben: Heute hat sich das Grab geschlossen über dem Schloffermeister Karl Jesser von Nützlinge n. Zu seiner Ehre u. zur Freude für seine Hinterbliebenen soll einMeisterstücklein" von ihm der Nachwelt überliefert werden. Auch im Dezember, aber vor 30 Jahren, wurde zum Abschluß des Kameralamtshvfes ein Tor gemacht. Als dasselbe 1904 anläßlich von Er­weiterungsbauten entfernt werden mußte, fand sich im Innern des Torschlosses ein .Schriftstück des Inhalts: Güglingen, den 7. Dezember 1880. Dieses Tor wurde hier in Güglingen gemacht von Karl Jesser, Schlosser, als Meister von Güglingen, Damaliger Arbeiter, der es helfen gemacht hat, war Friedrich Frostol von Friedrichs- Hafen am Bodensee. Das Pfund Eisen kostete 8 H 2 Pfennig oder 1 Kilo 17 Pfennig. Für das verarbeitete Eisen be­kommt der Meister 50 Pfennig pro 1 Kilo. Tümaliger Bauführer Feucht in H eübronn. Bauinspektor - Rümclin in Hellbraun. Kameralverwalter Roller. Anrtsdiener Link, zugleich Stadtallziser. Stadtschultheiß Schneider. Stadtpfarrer Rumpp. Apotheker Steller. König Karl I. Geschäftsgang damals schlecht, sodaß bei einer Snb Missio­nierung, wo die Obera-mtskanzlei in Brackenheim einge­richtet worden ist, ein Maler und ein Flaschner 36 Prozent weniger genommen haben. Inr Winter 1879 bis 1880 wa­ren die .Weinberge und die Obstbäume erfroren. Wein hatte es wenig gegeben, in vielen Weinbergen gar keinen, gekostet hat er 150 bis 200 Mark. Dagegen hatte cs inehr Frucht gegeben. Dinkel kostete der Zentner 7 Mark, Haber 6 Mark, Gerste 7 Mark 50 Pfennig. Obst kostete der Zent­ner 8 bis 10 Mark. Das Pfund Brot kostete 14 Pfennig, das Fleisch 50 Pfennig, ein Ei 5 bis 6 Pfennig, das Pfund Butter 80 Pfennig. Anstreicher oder Maler des Tores war Bräuninger, früher Seifensieder. Karl Jeffer, Schlosser (gewohnt 2 Häuser ober der Mühle genannt am Stoffelesberg) geboren den 17. Dezember 1852. Zur Ehe hatte ich Karoline Bender von Häfnerhaslach." Auf dem Schriftstück findet sich noch ein Markstück und ein kleines Zwanzigerle je mit Vor- und Rückseite abgebildet. Tie Schrift bekundet dem biederen, wackeren Charakter des Handwerksmeisters.- Als Einsender Dieses dem Verfasser seinStncklein" einmal gelegentlich zeigte, hatte derselbe eine rechtschaffene Freude darüber, daß seineSchrift" doch nicht verloren sei.

Handel und Volkswirtschaft.

Kleiningersheim, 19. Dez. Das hiesige altrenommierte S ch l 0 ß ging durch Kauf an die Firma Ostertag und Siegle in Stuttgart über, welche dasselbe nächstes Frühjahr ganz um­bauen läßt, was sür die hiesige Gemeinde einen regen Verkehr bringen wird.

Von der Jagst, 19. Dez. Eine große Uebcrlandzentrale, die gemeinsam mit dem Elektrizitätswerk Klcpsau das ganze badische Bau­land dis in den Taubergrund mit elektrischer Energie versorgen wird, wird nun erstehen. Eine diesbezügliche Vereinbarung mit Klcpsau und der Bergmann AG. kam jetzt zustande.

Cannstatt, 19. Dez. (Besitzwechsel). Die mit >der Brauerei Zannstatt schon längere Zeit gepflogenen Unterhandlungen der württ.-hohenzollern'schen Brauerei-Gesellschaft zum Engli­schen Garten in Stuttgart haben doch noch zu einem Resultat geführt, da das Brauereianwffen samt Kundschaft in den letzten Tagen käuflich auf den Englischen Garten überging. Als Kauf­preis wird 1 Milliorw Mark genannt. Die Generalversamm­lung der BrauereigeseNschaft hat den Vertrag am Samstag ge­nehmigt. (Cannstatt« Ztg.)