Hu« Berliner Toppelmorv.

Aus Kerl in wird vom 7. berichtet: Der Gärtner Pauk Tippe, der heute nachmittag unter dem Verdacht, den Mvrd in der Potsdamer Straße begangen zu haben, verhaftet worden ist, hat heute abend nach hartnäckigem Leugnen g est ande n, den Raubmord verübt und die E. h e- leute Tetzke niedergeschossen zu haben. Tippe behauptet, daß er nicht die Absicht gehabt habe, die Ehe­leute zu töten. Sie seien aber auf ihn eingestürmt, hätten ihn gepgckt und fortwährend um Hilfe gerufen. Seiner Gnne nicht mehr mächtig, habe er dann blindlings daraus losgeschossen. Die Schwester des Täters war einige Zeit bei Tetzkes in Dienst.

In Musberg OA. Stuttgart brach bei Jakob Wolf Feuer aus und äscherte das Wohn- und Oekono- nnegebäude total ein. Das Vieh konnte gerettet werden, während ein Teil des Inventars ein Raub der Flammen wurden. Brandstiftung wird als sicher angenommen.

Der Mordversuch auf den Schäfer Herzog in Türk- heim bei Geisnngen hat sich als fingiert herausgestellt. Der Fall hat sich vielmehr so zugetragen, daß der Schäfer- Herzog in jener Nacht, nachdem er für den Schäfer Mack den Pförch vorgeschlagen hatte, sich in den in dessen Nähe .stehenden Schäferkarren begab und dort offenbar näch­tigen wollte. Hiebei kam er an ein unvorsichtig aufbe- wartes, scharf geladenes Gewehr des Mack, das sich ent­lud. Tie Kugel drang Herzog ins Knie, so daß er schwer verletzt sich bis zum Orte Türkheim schleppen.mußte, bis ihm Hilfe zu Teil wurde. Nun wurde, statt der Wahr­heit die Ehre zu geben, ein Mordversuch angegeben und die Landjägermannschaft nebst dem Arzt belogen.

In Schweinhausen im Oberamt Waldsee brachte der Sturmwind das große schwere Gottesackerkreuz zu Fall;, zum Glück nahmen weder Menschen noch Grabsteine einen Schaden. Das Kreuz trägt die Jahreszahl 1882 und war ein mächtiger Koloß aus Eichenholz. Kreuz und Christus­körper find demoliert. Durch Abwerfen vieler Dach­platten an den drei Sturmtagen hat der Orkan in Tal und Höhe vielen Schaden angerichtet.

Aus Villingen wird berichtet: Während in der Rächt zum Montag ein schwerer Nordweststurin über des Schwarzwalds Höhen brauste, trat gegen 1.45 Uhr früh ein mittelstarkes Erdbeben von 7 Sekunden Dauer, Richtung Ost nach West, bei wellenförmiger Bewegung auf. Begleitet war die deutlich wahrnehmbare Erschütter­ung von unterirdischem Rollen; fühlbar war sie am meisten bei Gebäuden am Wasser und in exponierten Höhenlagen. Schaden entstand nicht. Vielfach wurden kurz vor Eintritt der Erschütterung große Meteore am östlichen Himmel beobachtet.

Auch in Esch Weiler wurde ein Erdstoß verspürt, welchem ein dumpfes Rollen voraufging. Die Seis­mographen von Jugenheim und Heidelberg haben die Erd- schwankungen deutlich registriert.

Dieser Tage warf beim ersten Bahnwärterhaus nach Meckenbeuren in der Richtung Ravensburg eine Dame eine leere Flasche aus einem nach Friedrichshafen fahren­den Zuge und traf dabei den Bahnwärter Junker derart, daß ihm zwei Knochen einer Hand abgeschlagen wurden. Trotz sofortiger Nachforschung konnte die Dame in Fried­richshafen nicht mehr ermittelt werden.

An der Universität in Graz vergiftete sich eine 24- jährigc .Lehramtskandidatin weil sie die Prüfung in der Mineralogie nicht bestand. Als sie den Prüfungssaal ver­ließ trank sie ein Fläschchen Cyancali aus; sie war die T«hter eines Bezirksrichters in Innsbruck.

Gerichtssaal.

Heilbronn, 7. November. Der 25 Jahre alte ledige Kaufmann, Emil Heerlein von Hochdorf, OA. Vaih­ingen, hatte sich wegen Amtsanmaßung zu verant­worten. Der Angeklagte, der sich stellenlos umhertrieb, gab sich als Postsekretär aus und besuchte von Stuttgart aus die Postagentur in Steinheim a. M., die, wie er zufällig erfahren haben will, mit einem neuen Agenten besetzt war, um dieselbe zu visitieren. Er stellte sich als Postsekretär Schlegel von der Generaldireklion Stuttgart vor und die Revision wurde ihm von dem Postagenten, der in guter» Klauben war, es mit einem Vorgesetzten zu tun zu Haben, gestattet. Er hatte jedenfalls die Absicht, hiebei einen Griff in die Kasse zu machen, was ihm aber nicht gelang. Die Amtsformulare, die er hiezu vernrendet hatte, füllte er richtig aus und nahm sie mit. Die gleichen Revisionen uahm er in Nellingen und Leinfelden vor. In Mthütte stellte er sich ebenfalls als Postrevisor vor, um zu revidie­ren. Da er aber keine Legitimation vorweisen konnte, ver- tveigert« ihm der Postagent die Vornahme der Amtshand­lung und schöpfte Verdacht, daß er es mit einem Schwind­ler tun hatte, worauf seine Festnahme erfolgte. Der Angeklagte wurde wegen eines Vergehens der Amtsanmaß­ung zu einer Gefängnisstrafe von Z Monaten und zur Tragung der Kosten des Verfahrens verurteilt.

Der 43 Jahre alte verheiratete Taglöhner, frühere Äraßenbahnschaffner Christian Ludwig Grund von Eber- vach, OA. Künzelsan, wohnhaft in Heilbronn, war seit ldOO bei der hiesigen Straßenbahngesellschaft, zuerst als üührer und von 1905 an als Schaffner angestellt. Mäh­end der letzten drei Jahre hat er 201 M 20 Pfg. für ver­lauste Fahrkarten nicht abgeliefert, sondern für sich ver­raucht. Ter Angeklagte wurde wegen eines Vergehens Er Unterschlagung unter Zubilligung mildernder Umstände einer Gefängnisstrafe von 1 Monat und zur Tagung der Kosten des Verfahrens verurteilt.

baarbrückori, 7. Nov. Das Schwurgericht ver­nichte heute den Kreissparkassenbeamren Friedrich Wilke an St. Wendel wegen Unterschlagung von 180000 M. M v,er Jahren Zuchthaus.

Luftschiffahrt

Militärische Luftschiffe.

Z" der Nachricht von dem beabsichtigten Ankauf eines ^ Zeppelin-Luftschiffes durch die Heeres­

verwaltung kann dieInf." folgendes Mitteilen: Die Un- terhaudlnngen der Militärbehörde mit der Zeppelin-Gesellschaft schweben bereits seit längerer Zeit und werden voraussichtlich in allernächster Zeit zum Abschluß führen. Die Militärbehürds hat besondere Anforderungen gestellt, die sich vor allem auf die Erhöhung der Eigengeschwindigkeit beziehen. Fm Gegensatz zu den Passagierluftschiffen, die dem Verkehr dienen, soll das neue Luftschiff verhältnismäßig nur wenig Personen mitführen, und die Witterung soll einen möglichst geringen Ein­fluß auf seine Vertvendungsfähigkeit ausüben. Wenn Professor Wellner berechnet hat, daß die Verwendungsfähigkeit der lenk­baren Luftschiffe sich auf etwa 80 bis 100 Tage im Jahr be­schränken würde, so muß im Gegensatz hierzu mit Rücksicht auf die militärische Verwendbarkeit danach gestrebt werden, diese Zeitdauer zu erhöhen. Hieraus erklären sich die besonderen An­forderungen an die Eigengeschwindigkeit. Das nächste Luftschiff das für die Heeresverwaltung geliefert wird, ist einParse- val", für dessen Ablieferung aber ein bestimmter Termin nicht gesetzt worden ist. Die Luftfahrzeng-Baugesellschast zu Bitter­feld, welche die Herstellung vertraglich übernommen hat- wird dem neuen'Lenkballon einen Rauminhalt von rund 5000 Kubik­meter geben, während der zuletzt von der Gesellschaft geliefert« Ballon 6700 Kubikmeter groß ist. Auch dieses Schiff soll eine möglichst große Eigengeschwindigkeit ausweisen. Als drittes Luft­schiff, das dis Heeresverwaltung für einen Ankauf in Aussicht genommen hat, kommt ein Lenkballon nach dem System C louth" in Frage. Von der in Betracht kommenden Gesell­schaft mit der unterhandelt wird, liegen aber noch nicht end­gültige Vorschläge vor, die zu einem Vertrag führen würden. Da die ,>Clouth"-Luftschiffe verhältnismäßig sehr klein sind (bis zu 2000 Kubikmeter Rauminhalt, etwa 42 Meter Länge)/ so kommt für die Lieferung ein größerer Lenkballon dieses Sy­stems in Frage.

General Louis Botha, Ministerpräsident des am 3. November erössneten ersten Parlaments der Süd­afrikanischen Union.

Spiel und Sport.

Stuttgart, 7. Nov. Der gestrige vom Württembergischen Landesverband für Leichtathletik veranstaltete Armeegepäck­marsch um den Wanderpreis des Kriegsministerinms hatte sehr unter den schlechten Wegverhältnissen zu leiden. Infolge des andauernd schlechten Wetters waren die Straßen, die von den Marschierenden zu passieren waren, vielfach stark aufge- weicht. An dem Marsch beteiligte» sich 35 Personen, teils An­gehörige verschiedener Jnsanterieregimenter, teils Mitglieder von Athletenvereinen. Der Abmarsch konnte, nachdem Uniforin-, Waffen- und Gepäckausteilung erfolgt war, um halb 12 Uhr be­ginnen. Der 36,2 Kilometer lange Weg ging vom Schützenhaus in Karlsvo-rstadt durch Stuttgart nach Feuerbach, Zuffenhausen/ Kornwestheim, Lndwigsburg, von dort zur Solitude und sodann über die Wildparkstraße wieder zum Schützenhaus. Das Ge­samtgepäck betrug 67 Pfund. Erster wurde mit 4 Stunden 48 Minuten Paul Sigle vom Athletenbund Sutttgart, der auch im vorigen Jahre gewonnen hatte. Ihm fiel damit der Preis des Kriegsministeriums und auch der Ehrenpreis des Königs zu. Es folgten dann mit 5 Stunden 22 Min. K. Weiler vom Infanterieregiment Nr. 180, mit 5 Stunden 25 Minuten G- Oestrrle vom Jnfanterie-Reg. Nr. 180, mit 5 Stunden 28 Mi­nuten I. Arnold vom Jnf.-Reg. Nr. > 24, mit 5 Stunden 37 Minuten Hauser von: Gren.-Reg. Nr. 119, mit 5 Stunden 45 Minuten E. Müller vom Athletenklub in Botnang nsw. Die Höchstzeit war mit Rücksicht ans die schlechte Beschaffenheit der Wege von 51/2 Stunden ans 6 Stunden erhöht worden. 13 der Teilnehmer gelangten ans Ziel. Unfälle sind erfreulicherweise nicht vorgekommen. . . - . . .

Vermischtes.

Galgenhumor eines junaeu Juristen. ^

In derStraßburger Post" findet sich folgendes höchst eigenartige Inserat:Agent im Herings-Großhandel, Dr. jur., Assessor a. D, beinahe Regiernngsrat geworden, schon wiederholt auf Notariaten und bei Rechtsanwälten tätig gewesen, jetzt Kaufmann, Deutsch, Englisch, Französisch und etwas Arabisch sprechend, Stenograph und Maschi­nenschreiber, Spezialist, im Gesetz betreffend unlauteren Wettbewerb, sucht paffende anderweitige Beschäftigung; bittet ev. Dienstmannsinstitut oder Wach- und Schließge- sellschast um Anstellung als Ausläuser bezw. Nacht­wächter." Dieser groteske Galgenhumor spricht Bände für das wachsende gebildete Proletariat.

Bon einem protestantischen Dberammergau

wird ans Eisenach berichtet. Dort genehmigte die städti­sche Theaterkommission die allsommerliche Ausführung des vier Abende füllenden, von Oberregiseur Weise in Weimar, dramatisierten Lebens Jesu. Hervorragende Bühnen­kräfte Deutschlands und des Auslandes haben die Ueber- nahmc von Rollen zngesagt. Das Unternehmen ist finan­ziell durch die Hinterlegung bedeutender Künstlergagen gesichert.

Saxo-Borusstsches aus Heidelberg.

Das Heidelberger Stadttheater ist in früheren Jahren öfters der Schauplatz studentischer Ungezogenheiten gewesen. Es bedurfte erst des entschiedenen Einschreitens der Presse, um dieser» Unfug ein Ende zu bereiten. Seit Jahren konnte man sich auch nicht beklagen; Nun aus einmal scheint tviedet ein ganzbesonderer Fall" vorzu liegen. Wenigstens bringt dasHeidelberger Tageblatt" nnter

der UeberschrifiWozu unser Theater da ist" einEin­gesandt", das eines Kommentars nicht bedarf. Diese Klage einesBetroffenen" lautet wörtlich:

Dis Theatersaison fängt sehr hübsch an! Gestern abend währenS der Vorstellung'desKonzert" von Her­mann Bahr übergab ein in einer -ersten Rangloge sitzender junger Mensch den Ueberschuh von genossenem Bier oder Wein über die Logenbrüstung hinab ans das unten int Parkett sitzende Publikum. Dieses unglaubliche Benehmen läßt vermuten, daß der Betreffende, wie ich hörte, Mitglied einer sehrfeudalen" farbentragenden Verbindung, noch nicht weiß, wie man sich im Theater zu benehmen hat; die anständigen Theaterbesucher aber können verlangen, daß man solchen Leuten, die in betrunkenem Zustand er­scheinen, fernerhin den Besuch des Theaters untersagt. Es muß diesenfeinen Herren" mit Entschiedenheit klar gemacht werden, daß unser Stadttheater zwar ein öffent­liches Institut, nicht aber eine Bedürfnisanstalt ist, oder eine Stätte, an der man jeden beliebigen Unfug treiben kann/tz

Diesesmal war der Täter ein Saxo-Botusse, also ein Kartellbruder desberühmten" Bonner Korps.

Zuviel verlangt. Eine Dame kommt in die Sprechstunde des Arztes mit einem Leiden am linken Knie. Um das gesunde rechte Knie mit dem kran­ken M vergleichen, bat sie der Arzt, es ihm zu zeigen. Sie wurde sehr verlegen und lveigerte sich: Schließlich tommt die zögernde Antwort:Herr Doktor, das rechte Knie kann ich Ihnen heute wirklich nicht zeigen, das habe ich mir ja nicht gewaschen. Ich wußte ja nicht, daß 'Sie das auch sehen wollten."

Annonce. 322 Wanzen, 491 Schwabenkäser, 1077 Flöhe und 68 Spinngewebe zu kaufen gesucht, da ich bei meinem Umzüge meine Wohnung vertragsgemäß in gleichem Zustande verlassen muß, wie ich fie antraf.

Handel und Volkswirtschaft.

Klill g e nb era OA. Brackenheim, 3. Nov. In dem Weinbau- elände mit gegen 20 Hektar am Stock stehenden Weinbergen wurden euer ganz 3 Eimer geherbstet. Das meiste wurde eingekeltert. Ein Kauf zu 70 Mark für das Hektol. fand statt. Voriges Jahr wurden 100 Eimer geherbstet, der verkaufte Wein brachte über 8000 Mark ins Dorf. In den Gräflich Neipperg scheu hiesigen Weinlagen war der Ertrag diesen Herbst gleich Null.

Stuttgart, 7. Nov. Das Hotelzum Kronprinzen" Sse- stratze 22, ging um 138,500 Mark in den Besitz von Wilhelm Lederer von Geradstetten über.

*

Schlacht Weh-Markt Stuttgart.

5. November 1910.

Großvieh: Kälber: Gcbweln«.

Zugetrttbe» 1S5 :iO 2^3

Erlös aus '/« Kilo Schlachtgewicht:

Ochsen, 1. Qual, von 88 vis 80

Kühe 2. Qual.,

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2. Quak.

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67 ^

Verlauf des Markte»: mäßig belebt.

Vor 40 Jahre».

Denkwürdigkeiten i

an des denk sch-französischen Krieg.

Mittwoch, den 9. November 1870. i

Treffen bei Coulmiers. Scharmützel bei La Marche. Besetzung von Vendnr. Von der Dann räumt vor Aurelles de Paladine Orleans, schlägt bei Coulmiers alle Angriffe. Montebeliard von den Tentschen besetzt. 30 französische Schiffe in der Nordsee.

86. Dep. v. Kriegs sch aupl- Versailles.Beim Borrücken der Loire-Armee aus dem rechten Ufer der Loire über Boaugency hat General v. d. Tann außerhlb Orleans am 9. Nov. gegen dieselbe Stellung genommen und nach konstatierter Stärke des Gegners sich unter Ge­fecht auf St. Peraey abgezogen." v. Podbielsky.

General von der Tann, der Orleans räumte, meldet, daß am heutigen die Bordringnng des Feindes bemerkbar war." v. Podbielsky.

87. Dep. v. Kriegsschaupl. Ter Königin Au­

guste in Homburg. Versailles.General v. d. Tann hcft sich fechtend vor der Uebermacht von Orleans nach Toury zurückgezogen, wo er sich gestern mit General Wit- tich und Prinz Albrecht (Vater), von Chartres kommend', Verneigt hat. Großherzog von Mecklenburg stößt heute zu ihnen." Wilhelm.

Colmar. Montbeliard (Mömpelgard) ist 'zur Si­cherung der Cernierung von Belsort ohne Widerstand heute besetzt und zur Verteidigung eingerichtet, v. Treskow.

Versailles. Tie mit den in unsere Hände ge­fallenen 3 Ballons gefangenen sieben Personen sind zur kriegsgerichtlichen Aburteilung in preußische Festungen ge­bracht. Tie ihnen abgenommenen Papiere kompromittieren Diplomaten und andere Personen, denen man mit Rück­sicht auf ihre Stellung und ihr Ehrgefühl den Verkehr von Paris aus gestattet hatte.

Wenn ich sagte Bismarck seufzend am 9. No­vember doch nur einmal auf 5 Minuten die Gewalt hätte, zu sagen: So wird es, und so nicht . . . Daß man sich nicht mit Warum und Darum abzuquälen, zu be­weisen und zu betteln hätte bei den einfachsten Dingen... Das ging doch viel rascher bei den Leuten wie Friedrich dem Großen, die selber Militärs waren und zugleich was vom Gange der Verwaltung verstanden und ihre eigenen Minister waren. Auch mit Napoleon. Aber hier, dieses ewige Reden- und Bettelnmüssen." Wütend war Bismarck über die (auf englische Einflüsse zurückzuführende) Verzö­gerung der Beschießung von Paris.Wenn ich ein Her­zogtum hätte, ich würde es hingeben für den ersten Schuß, der gegen Paris fällt", äußerte Bismarck in Versailles zu Blumenthal.Ich sehe mir die Sache nur noch kurze Zeit an; hält der Stillstand der Operationen vor Paris an, so werde ich mit einem Reitknecht an die deutsche Grenze reiten."