de m sächsischen Etat 1910/11 ^ uge sti n: m 1. Mit der Ablehnung des Finanzgesetzes hat die Fraktion tatsäch­lich nur die Stenern verweigert, nicht aber den Etat abgelehnt, dem sie zustimmte.

Berlin, 19. Okt. Tie Demokratische Ber­einigung hat in einer Wählerverjamnttung, d:e gestern abend im Tiergartenhof stattsand, den Obersten a. T. Gädke als demokratischen Kandidaten für den ersten B e r- liner Reichstags Wahlkreis, der jetzt vom Stadt- ällesten Kämpf vertreten wird, nominiert.

Berlin, 19. Okt. Tie Justizkommission des Reichstags setzte heute die zweite Beratung der Novelle zum Gerichtsverfassuugsgesetz fort, ß 118 wurde nach der Regierungsvorlage wiederhergestellt. Hiernach können in Zukunft die V o l ks s ch ull e hr e r nur zu dem Amt eines Schöffen bei den Jugendgerichtshöfen be­rufen werden. Die Regierung legte großen Wert auf Wiederherstellung ihrer Vorlage; namentlich trat der Ver­treter des preußischen Kultusministeriums dafür ein.

Berlin, 18. Okt. In den letzten drei Tagen sind dem Hansabund vierzehn große wirtschaftliche Verbände beigetreten.

Berlin, 19. Okt. DieNordd. Allg. Ztg." gibt die Ernennung des bisherigen Botschaftsrats in Madrid, Prinz Heinrich 31. Reuh jüngere Linie, zum kaiserlichen Generalkonsul in Kalkutta bekannt. Ter bisherige ständige Hilfsarbeiter in der Reichskanzlei von Kemnitz wurde zum Botschaftsrat in Madrid er­nannt.

Hamburg, 19. Okt. Nach einem Telegramm des rus­sisch-baltischen Bergungsvereins wurde der vermißte H a m- burger DampferValeria" an der Küste gefun­den. Nur die Mastspitzen ragen aus dem Wasser. Ein Bergungsdampser ist nach der Unsallstelle abgegangen, um die Lage des Schiffes zu untersuchen.

Hamburg, 19. Okt. Tie Wiederaufnahme der Arbeit durch die Werftarbeiter wird nunmehr mor­gen früh erfolgen. Bezüglich der Differenzen mit der Hamburg-Amerika-Linie wird in einer mor­gen stattsindenden Arbeiterversammlung die Entscheidung fallen. Tie Hamburg Amerika Linie hat Lohn- und an­dere Zugeständnisse gemacht, aber gegenüber der Arbeits­verkürzung prinzipiell Abneigung gezeigt, woraus die Ar­beiter auf diese verzichteten und ihre Vertreter zu ent­sprechenden weiteren Verhandlungen beauftragt haben.

Bremen, 19. Okt. Tie heute vormittag stattgehabten Eiuigungsverhandluugen im Straßenbah­nerstreik verliefen ergebnislos, da die Straßen­bahner an einen: heute in einer Versammlung einstimmig gefaßten Beschlüsse sesthieltcn, nur in Verhandlungen ein­zutreten, wenn auch Vertreter ihres Verbandes daran teil­nehmen. Ta die Direktion jede Verhandlung unter Zu­ziehung von Berbandsvertretern ablehnte, können die Ei- uigungsversuche zunächst als gescheitert angesehen werden.

Ausland.

London, 19. Okt. König Manuel und Köni­gin Amelia sind heute abend an Bord der englischen Königsjacht in P l y m o u t h eingetroffen und von dem Earl of Howe als Vertreter des Königs empfangen wor­den. Ferner waren der Herzog von Orleans, der Mar­quis de Soveral, bisher portugiesischer Gesandter in Lon­don, der spanische Botschafter und der Oberbefehlshaber der Seestreitkräfte in Plymouth zur Begrüßung erschienen. Tie Herrschaften begaben sich nach ihrer Landung zum Bahnhof, von wo sie nach Wordnorton abreisten. Die Jacht war bereits vormittags vor Plymouth eingetroffen, lief jedoch, da die zum Empfang bestimmten Personen noch nicht zugegen waren, erst abends in den Hafen ein.

Zürich, 20. Okt. Direktor Müller von der Ge- tverbekasse in K loten hat sich mit Strychnin vergiftet. In der Bevölkerung herrscht große Erreg­ung, da bedeutende Unterschlagungen anzuneh­men sind. Tie Kasse wurde amtlich geschlossen..

Innsbruck, 20. Okt. Der weit über die Grenzen Tirols hinaus bekannte Besitzer des HotelsMaria The­resia", Josef Cr am er, hat sich erschossen. Das Hotel, das vor wenigen Jahren mit einem Aufwand von 1H^ Millionen Kronen erbaut wurde, ist in Konkurs.

Genf, 19. Okt. Ter Mörder der Kaiserin Elisabethvon Oesterreich, Lucheui, wurde heute abend erhängt in seiner Zelle aufgefunden.

Havanna, 20. Okt. Allein in der Provinz Pinar del Rio wird der durch den Orkan angerichtete Scha­den auf Millionen geschätzt. Es wurde nicht nur die Tabakernte vernichtet, sondern auch die Tabak­scheuern sind überall z e r st ö r t. Alle Or.schäften ha­ben schwer gelitten.

Savannah (Georgia), 19. Okt. Das Sturmzen­trum schreitet längs der Krisle fort. Tie Windgeschwin­digkeit erreichte bereits 100 Kilometer in der Stunde. Tie Stadt weist erhebliche Beschädigungen auf. Unter den Einwohnern brach eine Panik aus. Man befürchtet eine Wiederholung des Schreckens von 1893.

Jfpahan, 19. Okt. (Petersburger Telegraphen­agentur). Vier große, 100 Werst von hier entfernte Ort­schaften wurden durch Banden bewaffneter Noma­den ausgeplündert. Tie halbnackten und hungri- en Bewohner flüchteten hierher. Ta Jspahan ohne Bes­atzung ist dr-cht ihm das gleiche Schicksal.

Württemberg.

Deittscke Friedensgesellschaft.

Ter LandesvereinWürttemberg" der Deutschen FriedensgeftUschaft hält seine diesjährige Generalversamm­lung am nächsten Sonntag den 23. Oktober von vormit­tags halb 10 Uhr an, im Gasthof zur Krone in Schorn­dorf ab. Die Tagesordnung umfaßt: 1. Geschäfts- und Kassenbericht, 2. Me Rüstung als nationale und inter­

nationale Angelegenheit; Referent: Herr Seminarober- lehrer Kohler-Eßlingen a. N. 3. Propaganda. 1. Tie Organisation der Weltpetition. 5. Anträge der Orrs- gruppen. Nachmittags halb 4 Uhr werden in einer öf­fentlichen Versammlung u. a. sprechen: Frl. Mathilde Planck-Stuttgart über:P ö l k e r f r i e d e n und Frauenbewegung" und Herr Stadtpfarrer Um- f r i d - Stuttgart überMannhaftigkeit u. Rechts­sinn." Zu dieser interessanten Tagung werden nicht nur die Vertreter der württ. Ortsgruppen, sondern alle Friedensfreunde (Damen und Herrn) aus Nah und Fern freundlichste eingeladen.

Eine große Bäckerei-Fachausstellung in Stuttgart. Stuttgart übt als Kongreß- und Ausstell­ungsstadt mehr und mehr eine große Anziehungskraft aus. Hat es Heuer vor allem die Flaschner- und Jnstallateur- ausstellung, sowie die glänzende Ausstellung für das Wirts­und Hotelwesen in seinen Mauern gesehen, so wird es im kommenden Jahre eine große Bäckerei-Fach­ausstellung begrüßen dürfen. Die Ausstellung noird verbunden mit den: 'alle drei Jahre stattfindenden Ver­bandstag des Z e n t r a l v er b a n d s deutscher Bäk- kerinnungen und soll eine glänzende Veranstaltung werden. Der'nächstjährige, im August stattfindende Zen­tralverbandstag wird nicht nur das Ziel von vielen Tau­senden reichsdeutscher Bäckermeister sein; von Amerika haben bereits 150 Kollegen ihr Erscheinen angemeldet, und auch von anderen Ländern ist zahlreicher Besuch zu er­warten. Tie Fabrikanten und Lieferanten für das Bäk- kergewerbe werden ihre ganze Aufmerksamkeit darauf richten, bei der großen Fachausstellung ihre Leistungs­fähigkeit den zahlreichen Besuchern, des Zentralverbands­tags vor Augen zu führen. Mit den Arbeiten werden die hiefür bestellter:' Ausschüsse der Bäckerinnung Stuttgart, welche das Arrangement übernommen hat, in allernächster Zeit beginnen. Es liegen bereits eine Anzahl Anfragen von Ausstellern vor.

Einführung von Brieftelegrammen. Man

schreibt uns: In den Kreisen von Handel und Industrie ist der Wunsch nach Einführung von Brieftelegrammen, wie solche bereits von der französischen Verwaltung seit Anfang des vorigen Jahres zugelassen sind, laut ge­worden. Diese Brieftelegramme unterscheiden sich von den gewöhnlichen Telegrammen in: wesentlichen dadurch, daß sie ausschließlich in den Nachtstunden, wenn der übrige Depeschenverkehr größtenteils ruht, abtelegraphiert und am Bestimmungsorte nicht durch besondere Boten, sondern bei den gewöhnlichen Briefbestellungen abgetragen wer­den. Tie Brieftelegramme bieten somit die Möglichkeit, auf beliebig weite Entfernungen für eine mäßige Gebühr, die in Frank ein Cent für ein Wort, mindestens aber 50 cts. für das Brieftelegramm beträgt, dem Empfänger schon zun: nächsten Morgen eilige Nachrichten zu übermitteln, die als Brief oder Postkarte verschickt, erheblich später in die Hände des Empfängers gelangen würden. Eine derartige Einrichtung könnte besmrders bei längeren eiligen Mitteilungen mit Vorteil angewandt werden; sie würde für das Publikum, namentlich aber für die Geschäftswelt eine große, nicht zu unterschätzende Verkehrserleichterung bedeuten. Würden doch durch den auf diese Weise herbei­geführten früheren Eingang von Nachrichten beispielsweise Abschlüsse erheblich schneller und sicherer zustande kommen, und die Einwirkung von Zwischenfällen abgeschwächt werden.

Stuttgart, 19. Okt. Die Generaldirektion der Staatseisenbahnen hat den Arbeiterausschüssen auf die in den Frühjahrsverhandlungen gestellten Anträge der Eisenbahnarbeiter Bescheid gegeben. Darnach ist die Frage der Lohnerhöhung, wozu auch die Aenderung der Ortsklassen zu rechnen ist, in Behandlung genommen. Sie wird aber erst bei Feststellung der Etatssätze für die Finanzperivde 191112 entschieden werden. Vn: der allgemeinen Einführung von Lohnzetteln mußte wegen der beschleunigten Aufstellung der Lohnlisten für die Lohnzahlung abgesehen werden. Dagegen soll den Ar­beitern Gelegenheit gegeben werden, von der Perdienst­berechnung und den Abzügen in der Lohnliste Einsicht zu nehmen. Eine Erweiterung der Abgabe von freien Tienstkleidern ist zurzeit nicht beabsichtigt. Wegen der Gewährung weiterer Fahrscheine an Arbeiter erfolgt dem­nächst Entschließung. Eine mäßige Ausdehnung der Ur­laubsbewilligung ist, falls die erforderlichen Geldmittel hierfür bereitgestellt werden können, vom Etatsjahr 1911 an beabsichtigt.' Ten bei der Stuttgarter Güterannahme beschäftigten Arbeitern ist eine teilweise Erhöhung ihrer Zulagen getvährt worden. Eine Reihe von weiteren An­trägen wurde abschlägig beschieden.

Stuttgart, 19. Okt. (K. Hoftheater.) Die K. Hof­theaterintendanz hat mit dem Kammersänger Weil einen neuen mehrjährigen Vertrag abgeschlossen, nachdem die Direktion des K. u. K. Hofoperntheaters in Wien den mit Herrn Weil geschlossenen Vertrag wieder gelöst hatte.

Eßlingen, 19. Okt. Ter gestern hier im Älter von 86 Jahren gestorbene Privatier Karl Schaller, einstmals Gerbermeister, hat von 18891892 als Stadtvorstand an der Spitze von Eßlingen gestanden. Er war wider seinen Willen Stadtschultheiß geworden, da er bei dem damali­gen .Wahlkampf zu dem Stadtpsleger Weith und dem Amtsrichter Bälz nur als Nebenmann Weiths auf dessen Zettel stand, indessen noch einige Stimmen mehr als Weith erhalten hatte. Sein Nachfolger auf dem Rathaus ist dann der jetzige Oberbürgermeister Tr. Mülberger geworden.

Bon der Rauhen Alb, 19. Okt. Zu Marbach mit dem K. Gestütshof gehörte bisher auch das Schloß Grafeneck. Nunmehr haben sich die zur Gesamtgemeinde Tapfen gehörigen Teilgemeinden Tapfen und Marbach dahin geeinigt, daß das Schloßgut Grafeneck mit Ge­bäuden und Parzellen von Marbach losgetrennt und mit Tapfen vereinigt werde. Tie Vereinbarung, die schon Ende März stattgefunden hat, erhielt die Genehmigung der Do- naukreisregierung mit Riickwirkung auf den 1. April 1910.

Nah und Fern.

Die Taufe des IVIVer

erbrachte nach einem Bericht aus Kreuznach den Namen Manuel". Ein findiger Winzer begründet den Namen also:

Dieweil im Ttacne Portugal herrscht Gärung, Fäulnis überall, und vieles mau und unreell, so tauft den Zehner Manuel!

Das Grnbcuuttgliick auf Gewerkschaft Siegfried.

Nach übermenschlichen Anstrengungen ist es Mittwoch früh gelungen, die l e tz t e n 5 L e: ch e n ans den: Kalischacht der GewerkschaftSiegfried", die in einem Win­kel vom Schachtende lagen, zutage zu fördern. Alle wa­ren durch die Explosion stark verbrannt und verstüm - melt. Von den 18 Opfern sind 15 Familienväter, unter ihnen 3 Rettungsleute, die zu früh nach der Explo­sionsstelle vörgedrungen sind und durch giftige Gase er­stickt wurden. Wie nunmehr, nach Ermittlung der Berg­behörde, feststeht, ist die Ursache der Katastrophe eine Dy­namit ex p l o si o n gewesen.

Wie die Verwaltung mitteilt, hat die amtliche Unter­suchung ergebet:, daß das Unglück auf dem Schachte der GewerkschaftSiegfried" durch die wahrscheinlich infolge der Unvorsichtigkeit eines Hauers entstandene Explosion einer Dynamitkiste verursacht worden ist.

Der Deserteur.

Auf der Eisenbahnfahrt machte ein Deserteur des 40. Infanterie-Regiments unweit von Frei bürg einen ver­wegenen Befreiungsversuch. Ter Mann, der sich schon längere Zeit von seinen: Truppenteil entfernt hatte, wurde von einem Unteroffizier und einem Gefreiten in Mülhausen abgeholt, um in seine Garnison Rastatt überführt zu werden. Zwischen Denzlingen und Kollmarsreute bat er, auslreten zu dürfen. Er stieg jedoch zum Abortsenster hinaus, schwang sich aus das Trittbrett und sprang von dem in voller Fahrt befindlichen Zuge ab. Ms man merkte, daß der Deserteur fehlte, wurde das Notsignal ge­zogen und der Zug gestellt. Die beiden Begleiter stiegen aus und fanden auch den Mann nach längerem Suchen, aus mehreren Wunden blutend und schwer verletzt, neben der Bahnlinie im Graben liegen. Mit einem anderen Zug brachte man ihn dann nach Freiburg zurück.

Komplizierter Einbruch nach Juwelen.

Eiu raffinierter Juwelendiebstahl ist in der Nacht auf Montag in Hamburg ausgeführt worden. In der Berg­straße 25, der Verlängerung vom Jungfernstieg, wurde in dem Juwelengeschäft von A. Timm ein Einbruch aus­geführt, bei dem Juwelen und Goldsachen, und zwar nur die ausgesuchtesten Waren, gestohlen wurden. Ter Wert der gestohlenen Sachen beläuft sich ans über 100 000 Mark, wahrscheinlich erreicht er 200 000 Mark; die ge­naue Summe konnte bisher noch nicht festgestcllt iverden. Die Diebe haben sich'in das über dem Juwelengeschäft befindliche Tapisseriegesehäst Eingang-Herschafft, dann die Decke und den Fußboden durchschlagen und sich an einem Tau in das Juwelengeschäft hinuntergelassen. Es kom­men drei Personen in Frage, von denen zwei sich be­reits am Samstag orientiert haben. Der eine kam als angeblicher Engländer in das Geschäft, um mehrere Pre­tiosen zu kaufen. Er verriet auffallend große Sachkenntnis und stellte verschiedene Fragen, die jetzt, nachdem der Diebstahl ausgeführt ist, als höchst verdächtig bezeichnet werden müssen. Der zweite Komplize kam zu gleicher Zeit in das Tapisseriegeschäft als taubstummer Bettler und besah sich dort, während er auf eine Gabe wertste, genau die Oertlichkeiten, namentlich aber betrachtete er eingehend den Fußboden. Auch das erregte am Sams­tag keinen Verdacht. Ein dritter Komplize hat höchst­wahrscheinlich während des Einbruchs auf der Straße Schmiere gestanden".

Eine unheimliche Ueberraschung.

Aus Zala-Egerszeg im ungarischen Komital Zala wird gemeldet: Ter" Rittmeister Baron Elemer Kemeny war mit seiner Frau von seinem Urlaub zurückgekehrt und mit dem Nachtzug dort eingetrvffen. Als er die Tür seiner Wohnung öffnete und seine Frau als Erste eintrat, fiel sie mit einem markerschütternden Schrei ohnmächtig in die Arme ihres Gatten. Ms der Rittmeister selbst in das Zimmer sah, bol sich ihm ein - gespenstischer Anblick dar. In der Mitte des Zimmers stand ein von zwei brennenden Kerzen beleuchteter Katafalk, auf ivelchem in einem Sarge ein Leichnam ruhte. Der Rittmeister brachte seine Frau sofort in ein Hotel. Er selbst ging der un­heimlichen Sache nach und erfuhr alsbald, daß der Leich­nam die Frau seines Hausherrn Dombory war. Dieser hatte nicht daraus gerechnet, daß der Rittmeister schon zurückkehre, und deshalb seine eben verstorbene Gattin in dessen Wohnung aufgebahrt. Der Rittmeister erstattete gegen den Hausherrn die Strafanzeige wegen Besitzstörnng-

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Tie Fränkische Holzwarenfabrik in Kitzingen ist vollständig abgebrannt. Ter Schaden ist groß

" üustschiffahrt

Wellmanns Rettung.

Nach Mitteilungen, die auf dem Kabel aus Newyork herüberkommen, ist die Rettung Wellmanns, vott sehr dra­matischen Szenen begleitet gewesen. Wellmann hatte viel Gasolin auswerfen müssen und nur so viel behalten, als zur Rückkehr nach dem amerikanischen Festland er­forderlich schien. Ein Motor des Luftschiffes war ge­brochen. Die größten Schwierigkeiten wurden durch den sogenanntenEq uilibratür" verursacht, eine Art Schleppseil, das zunächst als Erdverbindung für die draht­lose Telegraphie und dann zur Anfrechterhaltung des Gleichgewichts des Ballons dienen sollte und das schließ­lich noch dazu bestimmt war, in besonderen Metallhülsen Gasolin mitznbesördern. .Eine direkte Uebcrnahme der Luftschiffen vom Ballon auf den DampferTrent" war unmöglich. Tie ,/Amerika" senkte sich bis auf fünf Fuß überm Wasser, worauf das Rettungsboot, in das Well­mann und Gefährten schon gestiegen waren, sich vom Luft-