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geklagten für geistig geftmd. Tic Strafkammer verwarf die Berufung der Staatsanwaltschaft und billigte dem An­geklagten den Schutz des 8 193, Wahrung berechtigter In­teressen, Kl. Tse Angelegenheit hat auch den Landtag' beschäftigt. Ter Berichterstatter Sturz, regte damals an, das Justizministerium sollte den Fall zu einem Anlaß nehmen für eine Revision der württembelgischen Vollzngs- versugung zum Zwangsversteigerungsgesetz.

Heilbronn, 16. September. Der wegen Dieb­stahl schon mehrfach vorbestrafte 23 Jahre alte MfergesÄle Josef Albert M u n z von Stuttgart, der trotz feiner Jagend schon ca. 6 Jahre hinter Schloß und Riegel gesessen hatte, wurde des Diebstahls, der Sachbeschädigung und der versuchten Erpressung beschul­digt. Am 27. Juli ds. Js. nachmittags arbeitete eine hie­sige Weingärtnersfrau in ihrem Garten an der Jäger­hausstraße. Alls sie in die dort befindliche Gartenhütte zurückketzrte, wo sie ihre Kleider abgelegt hatte, fand sie auf einer Bank einen Zettel mit dem Inhalt: Wenn bis morgen uns nicht 50 M an den Sontheimer Steg gebracht werden, dann sind Sie mit dem Leben bedroht urch Heine Minute mehr vor dem schwarzen Klub sicher. Aus ih­rer Taille war ein Aermel herausgcschnitten und ihr Roch zerrissen. Die im Rock befindlichen Schlüssel und ,ein Messer waren verschwunden. Tier Angeklagte selbist iwill die Tat nicht ausgeführt haben. Gin guter Freund von ihm habe es getan und er sei nur zugegen gewesen. Um 28. Juli ist er wahrend der Abwesenheit der Bewohner in ein Haus in Tonnbronn eingedrungen und hat dort die Wohnung durchstöbert. Außer einem Paar Hosen, die er aus einem verschlossenen Kleiderkasten entwendete, fiel ihm noch ein Vs Pfund Butter in die Hände. In der Garten­straße hier öffnete er mit einen: Nachschlüssel die Woh­nung einer Nähterin, die zur Zeit abwesend war. Gr durchstöberte die Wohnung, wobei er ein Paar Hand­schuhe, zwei Schlüssel und eine Airzahl durchlöcherte al­lere Münzen im Wert von ca. 5 M 'erbeutete. Gr wurde von einem zufällig hinzugelommenen Verwandten der Nähterin an seiner räuberischen Tätigkeit gestört, worauf er einen Rolladen an der Wohnung öffnete und zun: Fenster hinaussprang. Ter Angeklagte wurde wegen drei Verbrechen des schweren Diebstahls im Rückfall, eines Verbrechens der Sachbeschädigung und eines Verbrechens der versuchten Erpressung unter Uberkeniumg der bürger­lichen Ehrenrechte auf die Tauer von 5 Jahren zu einer Zuchthausstrafe von zwei Jahren vier Mo­naten verurteilt. Auf die erlittene Untersuchungshaft wurde ihn: ein Monat in Umrechnung gebracht. Außer­dem hat das Gericht aus die Zulässigkeit der Polizeiauf­sicht erkannt.

Ulm, 16. Sept. (Strafkammer). DasDoktor­spielen" kam einem gelernten, von Freudenstadt ge­bürtigen Kanfmam: teuer zu stehen. In: Juli kam er in die Krone nach Ohmden OA, Kirchheim und gab sich als Arzt aus. Er komme, so l 'g er weiter, gerade von Kirchheim her, wo er das eine nBundesbruder" gege­bene Darlehen von 300 Mark hebe einziehen wollen, er müsse heute noch nach Stockach, wohin sein Koffer schon vorausgeschickt sei, Um die Praxis eines Kollegen ver­tretungsweise zu übernehmen.Ter Herr Doktor", so ließ er sich von den Gästen, auch vom früheren Schult­heißen Und vom Lehrer, titulieren, machte den besten Ein­druck, besonders angenehm empfunden wurde die Leut­seligkeit, die soweit ging, daß er einer armen anwesen­den Frau ganz Umsonst gegen ihr Unterleibsleiden zwei Rezepte verschrieb und fälschlich mitDt. Kaufmann" Unterzeichnete. Der Aussteller war mehrere Jahre Schrei­ber und Buchführer in der chirurgischen Klinik in Tü­bingen Und hätte sich dort die nötigeWissenschaft" an­geeignet, um wie in diesem Falle die Rezepte sachgcnuiß schreiben zu können. Das ganze Manöver unternahm aber der stellenlose Kaufmann nur deshalb, damit er den Wirt anpumpen konnte, her ihn auch aus der nromentanen Geldverlegenheit mit 15 Mark herausgeholfen hätte, wenn -er's zur Verfügung gehabt hätte. Das Gericht verur­teilte den Herrn Doktor, welcher rückfälliger Betrüger ist, wegen eines versuchten Betrugsverbrechens und wegen Ur­kundenfälschung zu 3 Monaten und 15 Tagen Gefängnis.

Berlin, 17. -Sept. Das Manöverkriegs ge-i richt verurteilte einen Sergeanten wegen Solda- tenmißhandlung in 99 Fällen zu 1 Jahr 3 Wochen Zuchthaus und Ausstoßung aus dem Heere. ^ ,

Briefe aus Brüssel.

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' Brüssel, 10. Sept.

Tfe Teilnehmer des IV. Congrss International de la Ereumtion waren von dein Conseil Communal in das Hotel de Mlle zur gastlichen Begrüßung geladen und so hatte ich Gelegenheit, das alte berühmte Rathaus mit all feinen herrlichen Raumen sehen zu können. Herrliche Meister­werke der alten niederländischen Mälerfchnle, prächtige Go­belins bedecken die Wände der Hallen, Säle und Gange. Getriebene Silbergeräte schmücken die Arbeitszimmer der Burgermeester" und Ratsherren. Mer auch die Tinten­kleckse aus den feinen eingelegten Schreibtischen des kunst­sinnigen Mittelalters zeugen davon, daß auch gearbeitet wird. Wir versäumten nicht den ganz in der Nähe be­findlichen Brunnen mit dun bekannten Manneken-Pis zu bettachten. Ter Brunnen ist von Schaulustigen belagert. Englische Damen schauen durch die gespreizten Finger zu öem Junger: hinauf der so ungeniert das Wasser ihnen ent- gegenspritzt. Sehenswert ist der Jardin Botanique, das Palais de Justice, das mit seinem mächtigen Qua- berbau, seinen Rieseusäülen, seiner imponierenden Kup- bel aus steilem Hügel erbaut hoch über der belgischen Hauptstadt thront und von dessen Plattform aus man Müz Brüssel überschauen kann. Das mächtige Gebäude ttinuert in seinem Ausbau an das deutsche Reichstags­gebäude, nur ist es noch massiger und größer. Der Triumpfbogen und das Palais du Cinguantenaire errn- fiern an das 50. Jubiläum der Loslösnng Belgiens von "en vereinigten Niederlanden in den dreißiger Jahren des

vorigen Jahrhunderts. Ter Palast des Königs oder das Schloß ist einfacher gehalten, dagegen sind die Anlagen, die vor dem Platze des Palais auf Wunsch des Leopold II. geschaffen/ein wahres Wunderwerk, das mit einem Auf­wand von 30 Millionen geschaffen wurde. Ganze Stra­ßenzüge muhten niedergerissen werden, um diese architekto­nisch und gärtnerisch vollendete Anlage zu schaffen. Tiefe Luxusausgabe des Parlaments wurde von der Opposition stark bekämpft und war bei Pen letzten Wahlen die will­kommene Stufe zum Einzug von fünfzig Sozialdemokra­ten ins Parlament. Sehenswert ist auch die große Zen­tralpost, die Börse, die Universität und die großen Museen, sowie der Tom und die Theater.

Die Kongreßleitu:^ hatte zwei Sonderwagen der Straßenbahn zu einem Besuche des Parks von Tervueren zur Verfügung gestellt. Kon der Porte de Namur, wo eingestiegen wurde, sind es 12 Kilometer nach dem Park Und vom Gare du Nord etwa 16 Kilometer. Tie Son­derwagen fuhren die Strecke in stark einer halben Stunde. Sobald man die Vorstädte hinter sich hat, benützt die dop­pelgleisige Bahn mit normaler .Spurweite den Stunden lang sich hinKeheitten Wald und Park, es sind Lichtungen in den Wald gehauen und die Schienen ftitt vom Waldgras überwuchert, kaum sichtbar. Tervueren ist wiederum eine Schöpfung Leopold II. mit einem Palais und dein gewal­tiger: Müsse Colonial, in dem alle Erzeugnisse des Kongo, das Leber: und Treiben in Kongo, alle Menschenrassen, alle Tiere, alle PflanKenarten ausgestellt find. Man ist er­staunt über den Reichtum der Erze, Gold und Silber, Kupfer und Bleh alles liefert das Kongogebiet. Tie Waffen und Fanggeräte der Neger, die vergifteten Pfeile, die Lanzen usw. sind zu sehen. !Wer auch was sie dort im schwarzen Erdteil brauchen, wird in der Kolonialaus­stellung veranschaulicht. Tie ganze Anlage ist Versailles nachgebildet mit seinen Terassen, seinen staffelförmigen Wasserbassins, seinen endlosen Alleen und Blumenpar­ketts. Tie Sonderwagen bringen uns abends zurück nach Brüssel, wo der Boulevard du Nord und der in diesen einmündende Boulevard Anspach wieder in vielfarbiger elektrischer Illumination erstrahlt, belebt von einem sich dringenden Menschenstrom von durchziehenden Musik­banden, begleitet von der lieben Jugend schreiend, singend und tanzend.

Bei meinen: ersten Besuch der Weltausstellung suchte ich zuerst einen Gesamteindruck der einzelnen Ausstellungen der großen Kulturvölker zu gewinnen. Es ist natürlich, daß Belgien die reichhaltigste Ausstellung hat. Tie deutsche Ausstellung erregte mein Interesse am stärksten und man kam: mit Stolz und Befriedigung sage::, daß die deutsche Ausstellung nicht nur ebenbürtig ist den Ausstellungen der anderen Nationen, sondern aus dein Gebiete der Industrie und des Kunstgewerbes sie weit übertrifft. Schon die An­lage und die Hallen in denen die deutsche Ausstellung un­tergebracht ist, machen einen gediegenen vornehmen Ein­druck Die herrliche /Ausstellung unserer heimischen Sil- berwarensabrik von P. Bruckmann und Söhne (die nun mit dem Grand Prix ausgezeichnet tvurde) ist fortgesetzt von Schaulustigen belagert. Es machte mir ein Vergnügen, eine Gesellschaft Amerikaner zu beobachten und deren günstiges Urteil über deutsche Kunst urtt deutschen Weiß zu vernehmen. Die Astkündigmrg, daß für 100000 Fr. von diesen Silbergeräte:: für den ersten Preis der Lotte­rie angekauft sei, trägt nicht wenig zum gute:: Absatz der Lose bei.

Den Hintergrund der großen Maschinenhalle schmückt ein mächtiges Wandgemälde, dort hat auch die deutsche Autoindustrie ihren Platz gefunden. Alle bekannten Fir­men sind vertreten, die norddeutsche Automobil- und Mv- toren-Wktiengesellschast in Bremen hat neben prächtigen Lnxusautos einen praktisch eingerichtete:: Krankenwagen, der nu. Benzin, aber auch mit Elektrizitätsbetrieb geliefert werden kann, ausgestellt. Besonders sind elektrisch betrie­bene Wagen für wenig bergiges Terrain zu empfehlen. Tie deutschen Wagen zeichnen sich vor den belgischen Mili­tärkrankenwogen dadurch aus, daß die Tragbahren in ei­ner federnden Einrichtung hängen, so daß der Verwun­dete oder Kranke nicht unter den Bewegungen des Wagens Ki leiden hat. Die rheinisch-westfälische Maschinenindustrie hat großartig ausgestellt, so die Firma Bechem und Keet- mann M.-K. eine Bohrmaschine für Tunnel- und 'Berg­werkbau, die Maschinenfabrik Montania in Nordhausen eine Minenlolomotive mit aiMhmrgter Mbeitsmafchine, die Firma Zobel-Neubert u. Eo. in Schmalkalden nichtige Fahrkrahnen, die hoch oben auf elektrisch betriebenen Brücken die ganze Breite der Halle Werspanne:tt, die la:ige Halle durchfahren. Dmnr wieder eine Heilbrunner Firma I. Weipert u. Söhne, die ihre prächtig solid pnd exakt gebauten Schnellhobelmaschinen und Shapingma- schinen :nodernster Konstruktion, ferner ihre Präzisions- Schnell-Trehbänke für höchste Arbeitsleistungen, ihre mo­dernen Hochleistungs-Leitspindel-Trehbänke und endlich ihre Präzisions-SchnelllTlrehbänke mit Einriemenscheiben- Untrieb wirkungsvoll zur Ausstellung bringt. Tie langen gelockten Eifenspähne am Boden zeugen von der hohert Leistung der Maschinen, die die Bewunderung der Sach- verstrittigen hcransfordert. Dem Monteur, einem flämi­schen Junge, teilte ich natürlich mit, daß ich aus Hellbronn sei und meinen Bedarf in Heilbronn decken werde. Ganz hervorragend ist auch die »Ausstellung der Firma Hein­rich Lanz in Mannheim mit Dreschmaschinen und Loko­mobilen.

Es ist im Rahmen eines Briefes nicht möglich, all die glänzende:: Namen der Maschinenindustrie auszufüh­ren, es mögen nur noch die sinnreichen Wühlenmaschi- nen, Pumpwerke und die Ausstellung des Vereins deut­scher Ingenieure, erwähnt werden, der im Verein mit den deutschen Jngenieurwerken Modelle von elektrischen Schiffshebewerken, Schleusten und Kanäle:: dem Publi­kum vor Augen führt. Nicht zu vergessen sind die Werften Und die Kabelwerke und die elektrische Industrie, bei der auch die Weltfirnm Robert Bosch in Stuttgart mit ihrem Äcktrotechnischen Fabrikaten «einen hervorragenden Platz einnimmt. Die deutsche Tisenbahnausstellung beweist, daß die Belgier auch im Lokornotivenbau in den Tieutschen einen Meister gestritten haben. Besonders die Riesenloko- nwtive der Firma I. A. Mäffei in München imponierte dem Beschauer, auch der deutsche Eisenbahnwagenbau, die

elektrischen Vollbahnwagen, können die Konkurrenz der Belgier gut vertragen.

In dein deutschen Empfangshaus benützen wir das Lesezimmer um die deutschen Zeitungen zu lesen, Muds 6 Uhr werden die .Ausstellungsräume geschloffen Und -er Menschenstrom drängt nach den Vergnügungsplätzen mit den unzähliger: Belustigungen für Jung und Alt. Tiefer Teil strahlt in feenhafter Beleuchtung. Heute wurde bas letzte eiserne Gerippe einer gusgebrannten Ausstellungs­halle niedevgelegt. Nachdem die Schrauben und' Niete« gelockert, wurden die Flaschenzüge angezogen und don­nernd stürzte das gigantische Gittertocrk zusammen. Mor­gen schon tverden die Trümmerhaufen die nicht wegge- fchafft werden können, wie die aM>ern duhch langd Faffa- denbantcn ans Holz, Leinen :md Gyps prächtig pnge- strichen, nrit Blumen und Sträucher geschmückt, dem Auge des Besuchers verdeckt sein.

Vermischtes.

Der Tod im Telephon.

In der ärztlichen Welt Englands erregte ein Be­richt großes Aufsehen, den Tr. Francis I. Allan, der Medizinalbeamte von Westminster, in der ärztlichen Wo­chenschriftLancet" über das Vorkommen von Tuberku­losebazillen in den Mikrophonen der Telephonapparate veröffentlicht. Dr. Allan benutzte, so schreibtDer Elek­trotechniker", zu einem Versuch ein öffentliches Telephon in der Londoner Zentralbörse. Tie Mundöffnung des Apparats wurde mit einem Tuch abgewischt und der In­halt des Tuches dann Zu Versuchen an zwei Meerschwein­chen bermtzt. Das erste Meerschweinchen starb 23 Tage, nachdem ihm von dem Inhalt des Wischtuchs etwas ein­geimpft worden war, und die Sezierung ließ ausgesprochene Symptome der Tuberkulose erkennen, das zweite Meer­schweinchen starb 27 Tage nach der Injektion und zeigte ähnliche Zeichen. Diese Experimente beweisen, daß töd­liche Tuberkelbazillen von öffentlichen Telephonappara- teu, ivie sie jetzt allgemein im Gebrauch sind, leicht über­tragen werden können. Sie legen also die Notwendig­keit dar, alle Telephone, seien sie im öffentlichen oder privatem Gebrauch, in bestimmten Zwischenräumen zu desinfizieren. In der Londoner Warenbörse werden be­reits nach einem Uebereinkommen mit der englischen Postverwaltung 50 Telephone täglich mit einer desinfi­zierenden Flüssigkeit abgewaschen.

Handel und Volkswirtschaft.

Herbstaussichten.

Heilbronn: Die Aussichten auf einen ordentlichen Er­trag der Weinberge werden von Tag zu Dag geringer. Trotz energischer Bekämpfimg der Rebkrauiheiten haben dieselben, un­terstützt durch die ungünstige Witterung doch so große Ver­heerungen unter den Trauben angerichtet, daß in vielen Wein­bergen von einem nennenswerten Ertrag überhaupt nicht mehr die Rede sein kann. Wenn das Wenige, was noch in den Weinbergen hängt, ein einigermaßen brauchbares Getränke lie­fert, so wird man zufrieden sein müssen. Der heurige Fehl­schlag wird von den Weingärtnern schwer empfunden.

Straßburg: Die Aussichten auf einen nur einigermaßen nennenstverten Wein ertrag sind infolge der sehr schlechten Witterung der letzten Tage und Wochen auf ein Minimum zu­sammengeschrumpft. In zahlreichen Weinorten ist der Ertrag gleich Null. So wird von Metz gemeldet, daß Winzer, die über ausgedehnte Weinberge verfügen, dieses Jahr von einer Ernte! ganz absehen wollen. Man schätzt im Lothringer Weinland die Ernte höchstens ans 1 Zehntel des Ertrags. In vielen Weinorten des Landes sind Petitionen im Gang, in welchen eine Steuerbefreiung bezw. Ermäßigung der Wcinbergsbesitzer verlangt wird.

Bor 40 Jahre«.

Denkwürdigkeiten an der: deutsch-französischen Krieg.

Montag, 19. Septbr. 1870.

Gefechte bei Petit Bicetre vrtt Ehatillon, Chvisy !e Roi vnd Chevilly, Pierrefitte find Sttrens. Die Ein­schließung von Paris beginnt.

18. Dep. vom Kriegsschauplatz.

Versailles.Die Einschließung von Paris Ms der Linie Versailles bis Lei Vinzennes siegreich durch meine Armee ünter Zurückweisui^ des Feindes und Eroberung einer Schanze mit 7 Geschützen ansgeführt. Verluste ge­ring. Friedrich Wilhelm."

An die Königin! Gestern früh die Meldung, daß die feindliche Position von St. Denis bei Pierrefitte beim Erscheinen Unserer Truppen verlassen ist. Soeben die Meldung, daß gestern nachmittags das 5. Korps und das 2. bayerische Korps nach Seine-Uebergang bei Villeneuve St. Georges südlich« Paris drei Divisionen des Generals Vinoy auf den Höhen von Sceaux angegriffen, mit Ver­lust' von 7 Kanonen und vielen Gefangenen geschlagen haben. Mein 7. Regiment wieder viel Verluste. Fritz war zugegen. Das Wetter ist seit 8 TaAn prächtig.

Wilhelm."

Lagny. Das 2. bayerische Armeekorps hatte gestern ein heftiges Gefecht bei.Villejnif Und Monterouge, warf, die Franzosen zurück, nahm 7 Geschütze und über 1000 Gefangene.

Versailles. Preußische Truppen haben heute Abeitt die Stadt besetzt und die 300 Mann Nationalgarde ent­waffnet. Der Einpfang seitens der Bürgerschaft war ein sehr freundlicher. In Sevres haben die Einwohner preu­ßische Besatzung erbeten. Morgen, kommt das Große Hauptquartier hierher. In der Umgebung von Paris sind «alle WWckafeln von den Franzosen umgedreht, die Ortstafeln mit den Namen und Entfernungen abgenom- men, alle Fourage find Lebensmittel verbrannt und ver­nichtet worden, trotzdem die wenigen zurückgebliebenen Landleute energisch gegen diese Maßnahmen der Regierung protestiert haben.

Ach so! Herr (bei der Soire zum andern): Schauen Sie nur diese Gruppe junger fescher Männer, und jeder steht mit den Händen in den Hosentaschen da!" Ja, das tun sie halt, damit sie wenigstens etwas in den Taschen haben!"