hundert einen im wesentlichen liberalen «Laar bekommen. Wenigstens heißt cs in der Verfassung des König­reichs Preußen: Alle Preußen find vor dem Gesetz gleich, Standesvorrechte finden nicht statt (Heiterkeit): die öf­fentlichen Aemter sind für alle dazu Befähigten gleich zugänglich (erneute Heiterkeit); die Freiheit des religiö­sen Bekenntnisses wird gewährleistet; der Genuß der staats­bürgerlichen Rechte ist unabhängig vom religiösen Be­kenntnis. (Heiterkeit). Will man sich eine freudig er­hobene Stunde machen, so lese man die preußische Ver­fassung. (Stürmische Heiterkeit). Tiefe Verfassung grüßt uns wie ein Ding aus verflossenen Zeilen. Aber daß so vieles von den Verheißungen der Verfassung nicht er­füllt ist, soll uns die Freude daran nicht rauben, daß das Ideal der staatsbürgerlichen Gleich berechtig- n n g als Ziel gesetzlich anerkannt ist. In der gro­ßen Erhebung des Jahres 1848 glaubte man mit einem Sprung zu der Höhe dieses Ideals zu gelangen. Jetzt wissen wir, daß wir Schritt für Schritt um dieses Ideal kämpfen müssen. Tenn wir sind nicht allein in der Welt. Gegen uns sind die gewaltigen Kräfte des Konservatismus, des Klerikalismus, der Sozialdemokratie. Wir unterschätzen das Recht und die Bedeutung eines ver­ständigen Konservatismus keineswegs. Aber der politische Konservatismus, wie er in Preußen-Deutschland herrscht, ist zum Werkzeug des rücksichtslosen Klassenegois­mus des ostelbischen Großgrundbesitzes geworden und muß deshalb aufs äußerste bekämpft werden. Das Zentrum kann sich als ein Glied der mächtigen römischer! Organi­sation nicht restlos in den Staat eingliedern. Man mag diese Partei wegwünschen und bekämpfen, aber daß sie als gewaltiger Machtfaktor in absehbarer Zeit bestehen bleiben wird, damit müssen wir als Politiker rechnen. Tie S-ozi q ld e mokra ti e ist, als Ganzes genommen, eine Klassenpartei, die nur die Arbeiterschaft kennt. Tie Aussichten, daß eine Richtung, die sich aus den Boden des bestehenden Staates stellt, zum Durchbruch kommt, sind recht gering, wenigstens für die nächste Zeit. Zwischen diesen drei großen Gewalten mit ihren kompakten An­hängermassen stehen wir, die wir unter so viel schwereren Bedingungen arbeiten. Deshalb bedarf es eines dop­pelten Maßes von Opferfreudigkeit. Und daran fehl! es in bedenklichem Maß, wenn man daran denkt, wie zum Beispiel früher Männer aus dem Richterstand Gut und Blut für die liberale Idee zum Opfer brachten. DaZ muß anders werden. Wir müssen den konstitutio­nellen Staat, der auf unseren Ideen aufgebaut ist, den anderen zu entreißen suchen. Wir müssen uns mehr um diesen Staat kümmern, den die Konservativen, wenn sie so fort machen, nicht behaupten können, und den Zen- rrum und Sozialdemokraten prinzipiell bekämpfen. Wir müssen die soziale Gesinnung und den Gemeingeist mit sorglicher Hand pflegen. Tann werden wir über die schwe­ren" Zeiten hinwegzukommcn und als Fundament zur Neu­gestaltung der deutschen Dinge legen und dann braucht uns nicht bang zu sein um die Zukunft unseres Volkes und unseres Staates.

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Tie Fortschrittliche Bolkspartci von Groß-Berlin

veranstaltet am nächsten Sonntag eine große Volks­versammlung im Lehrervereinshaus am Alexander­platz, in der die schwebenden Fragen, insbesondere die letzten Kaiserreden, erörtert werden sollen. Als Red­ner sind in Aussicht genommen die Abgeordneten Fisch- beck, Haußmann, Kaempf, Naumann und W i e m e r.

Spahn und das Zentrum.

Professor Spahn wird in der Z e n t r n m s sr a k- tion von einem Teil seiner Fraktionskollegen sicherlich nicht mit freudigen Gefühlen ausgenommen werden. Aber nickt nur seine Stellungnahme zum Wahlrecht, sondern auch andere Aeußerungen aus früherer Zeit, an die jetzt wieder erinnert wird, bereiten dem Zentrum Unbehagen. Als Spahn Professor in Straßburg wurde, veröffentlichte Graf Hoensbroech einen Brief von Spahn, in dem dieser kagie:Der U l t r a m o n t a n i s m u s im K a t h o l i z i s- mus ist ein Nebel, das die katholische Religion und die ka'holische Wissenschaft belastet," und er teilte gleichzeitig mit, daß ein in seinem Blatte veröffentlichter antiultra- montaner Artikel von Spahn verfaßt sei. Damals übte auch die Zentrumspreffe an Spahns Schriften Kritik, weil er sich darin abfällig über katholische Vorkämpfer und günstig über Luther geäußert hatte. Jetzt hat Professor Spahn sich schon zum Zentrumsabgeordneten gewandelt. Mehr diplomatische Kunst kann man nicht verlangen.

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Stolp in Pommern

blickt jetzt aus eine 600jährige Geschichte zurück. An den Festlichkeiten aus diesem Anlaß hat auch der Kaiser mit seiner Familie teilgenommen. Es wurde ein Denkmal für den alten Kaiser enthüllt und eine Veteranenparade abgehalten. Aus dem Rathaus hat der Kaiser einen Eh­renpokal geleert und dabei eine Rede gehalten, über die man glücklicherweise nicht zu berichten braucht. Die Kai­serin wohnte noch der Grundsteinlegung eines Kreiskr anken­hauses für Tuberkulöse bei, derweilen ihr Herr Gemahl und das Gefolge sich in Automobilen nach dem Fideikommiß- gut Schmolsin begab, das der Kaiser eingehend besichtigte und das durch seine Meliorationsanlagen auf früherem Moorboden bekannt und hervorragend ist. Ter Kaiser iah auch die modernen Arbeiterwohnhäuser und kehrte dann nach Stolp zurück, von wo er abends im Sonderzug nach Prökelwitz zum Jagdbesuch beim Fürsten Dohna abreiste.

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Berlin, 5. Sept. Wie das Militärwochenblätt mel­det, ist Generaloberst Frhr. von der Goltz für die Zeit vom 6 . bis 11. September 1910 zur Vertretung des er­krankten Chefs des Generalstabs der Armee kommandiert worden.

Berlin, 5. Sept. TieTägl. Rundschau" bringt heute folgendes Telegramm: Wie uns aus Petersburg von besonderer, stets gut unterrichteter Seite gedrahtet wird, steht es nunmehr fest, daß der Zar in die Ent­lassung Jswolskis als Leiter der auswärtigen Pa­ri i' Rußlands gewilligt hat. Jswolski wird als Bot­

schafter nach Paris gesandt werden. An seine Stelle tritt Unterstaatssetremr Sassunow, der früher Ge­sandter beim Vatikan und Borschastsrat in London war.

Ausland.

Der Konflikt im englischen Schiffhaugewerbe.

London, 5. Sept. Zwischen den Arbeitgebern und Arbeitnehmern im S ch i s s s b a u g e w e r b e schweben Verhandlungen zwecks Herbeiführung einer Ei­nigung. Es handelt sich besonders um die Forderung der Arbeitgeber, daß seitens der Arbeiter die Versicher­ung abgegeben wird, eine Wiederholung der Aus­stände in denjenigen Zlveigen des Schiffsbaugewerbes, die von der An s s perr ung betroffen sind, zu unter­lassen.

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Wien, 6 . Sept. Tie Neue Fr. Presse meldet aus Lemberg: In Kamioeka Strumilowa sind gestern nacht eine Kaufmanns-Frau und eine Taglöhnerin unter chole- ra verdächtig en Erscheinungen gestorben. Ter Kaufmann sowie der Mann der Taglöhnerin sind gleich­falls erkrankt und befinden sich in hoffnungslosem Zustand.

Rom, 6 . Sept. Wie Tribuna aus Reggio di Ca­labria meldet, ist in vergangener 'Nacht in dem Dorfe Pellaro eine Familie Rovolino, die aus Mann, Frau und sechs Kindern bestand, durch Beil hiebe in ihrer Hütte ermordet worden. Rovolino war Feld­hüter. Man vermutet einen Racheakt der Newyorker Schwarzen Hand.

Rom, 5. Sept. Im apulischen Cholerage­biet sind während der letzten vierundzwanzig Stunden vierzehn Erkrankungen und acht Todesfälle festgestellt worden.

Newyork, 5. Septbr. Wie Newyork Herald aus Washington meldet, hat das Kriegsdepartement Pläne zur Befestigung des Panamakanals ansgearbeitet, die über 14000 000 Dollars beanspruchen werden und eine mög­lichst baldige Inangriffnahme der Befestigung anregen.

Geislingen a. St., 6. Sept. Regierungsassessor Gehring in Eßlingen hat sich um die hiesige Stadt- schnltheißenstelle noch nicht beworben, sondern sich zu­nächst nur bei maßgebenden Persönlichkeiten nach den in Betracht kommenden Verhältnissen erkundigt. Das Ergebnis dieser Erkundigungen har ihn aber veranlaßt, von einer Bewerbung abzusehen.

Nah und Fern.

2VV Mark Belohnung.

Aus dem Bureau der Firma Custodis, Kleine Kö­nigstraße No. 8 in Stuttgart 3 Treppen, wurde am Samstag nachmittag in der Zeit von 121/?IA /4 Uhr mittels Nachschlüssels und Brechwerkzeugs eine braun tak­tierte, 30/40 Centimeter große, eiserne Kassette mit ans dem Teckel angebrachten Henkel gestohlen. Sie enthielt 4 800 Mk., bestehend aus 3 Rollen zu je 1000 Nt in 20 Mark-Stücken, 200 M in 20 Mark-Stücken offen, 700 Mark in 10 Mark-Stücken offen, 2 Rollen zu je 200 M in 5 Mark-Stücken und 20 einzelnen 5 Mark-Stücken. Ferner befanden sich in ihr ein Scheckbuch, ansgestellt von der Gewerbekasse, hier, sowie Kassenbelege der Firma Alfons Cnstodis. Ter Täter ist unbekannt. Auf die Wiederhcrbeischasfung des Geldes sind 200 M Belohn­ung ausgesetzt.

Zu dem gemeldeten Einbruchsdiebstahl bei der Firma Cnstodis iu Stuttgart ist nachzutragen, daß sich in der entwendeten Kassette weiter befanden: 2 Coupons des Würtl. Kreditvereins hier, Nr. 9449 und 9450, zahlbar auf 1. 10. 10. je über 6 Mark.

Nm Sedanstag.

In Schnaitheim beging der Veteranenverein das Sedansfest. Schultheiß Rienhardt, der selbst Vete­ran ist, hielt die Festrede. Gegen den Schluß derselben erlitt er plötzlich einen Herzschlag und war sofort tot. Er ist 65 Jahre alt und stand annähernd 32 Jahre an der Spitze der Gemeinde.

Das 5jährige Töchterchen des Landwirts Holz­warth in Bretzenacker bei Cannstatt setzte sich auf einen A s ch e n h a u s e n des abgebrannten Höhenfeuers. Un­ter der Asche war jedoch noch Glut, die hie Kleider des Kindes in Brand setzten. Bis die übrigen Kinder Hilfe herbei geholt hatten, hatte es solche Brandwunden er­litten, daß der Tod bald darauf eintrat.

Tie Elektrische als ttmklcidekabinett.

Recht idyllisch mutet folgende Schilderung an, die wir in denMünch. Neuest. Nachr." lesen:Entschul­digen S', geht's da zum Ostsriedhof?" fragt eine biedere Bäuerin den Schaffner.Jawohl, steigen S' nur ein!" ist die Antwort und die anscheinend etwas echauffierte Fragerin nimmt pustend im Wageninnern Platz.Gott sei Dank, i Hab' höchste Zeit g'habt." Sprach's und entnahm einem grauen Handkoffer, den sie vor sich nieder- stellte, einen schwarzseidenen Rock, dem ein Rosenkranz entfällt. AufEins, zwei, drei" ist der Schwarzseidene über den Kops gestülpt, um die Taille gebunden und sorgsam glattgcstrichen zum allgemeinen Gaudium der Mitfahrenden. Nun kam die obere Hälfte: eine schwarze Bluse, ein dito Kopftuch, dito Handschuhe vollendeten die Toilette.Sehgn's, so geht's" belehrte die Ver­wandlungskünstlerin ihre «Umgebung,wenn ma erscht im letzt'n Augenblick erfahrt, daß ma zu ara Beerdigung soll: da is d' Trambahn halt do' was guat's!"Ost- sriedhos, nach Grünwald umsteig'n!" ruft der Schaffner. TieSchwarze" nimmt ihren Koffer und eilt mit raschen Schrittenzur Leich".

Tie eigene Frau erwürgt.

In Flörchingen bei Tiedenhofen fand man in der vergangenen Nacht die 25jährige Frau des Ger­bereibesitzers Nippel tot aus der Straße. In der Hand lchtte die Frau ein Fläschchen Zyankali, sodaß anscheinend Selbstmord vorlag. Nach der heute Morgen durch den

Kreisarzt erfolgten Leichenschau wurde aber der Ehemann der Verstorbenen verhaftet. Ter Hals der Leiche zeigte deutliche Straugulationsmerkmale. Nippel hat auch ein­gestanden, feine Frau nach einem Ehestreit erwürgt zu haben. Tie Leiche hat er zur Verdeckung der Tat nebst der Gistflasche aus die Straße gelegt.

Familien-Elend.

In N eustadt bei K 0 burg wurde in dem Rotten­bachteich die Frau des Hermann W a g n er als L ei ch e aus dem Wasser gezogen. In einem Briefe hat die Frau an-, gegeben, sie habe ihre Kinder, drei Mädchen im Alter von 7, 5 und 3,4 Jahren mit in den Tod genommen. Tie Frau gibt an, daß der Grund zu der Verzweiflungs­tat in Familicnzerwürsuissen zu suchen sei. Bei nähe­rem Suchen fand man auch die Leichen der Kinder.

Wer kauft Protektionen?

ImBreslauer Generalanzeiger" steht folgende nied­liche Annonce:Dame von allerhöchstem Adel sucht Darlehen von 2000 Mark nur aus seriöser Pri­vathand, hohe Protektion usw. gewährt. Vermitt­ler verbeten." Das zieht! Wie werden da jetzt die jungen ehrgeizigen Assessoren, Referendare und Leutnants auf den Bissen hereinfallen, auf diehohe Protektion". Eine ganz besondere geheimnisvolle Attraktion der An­nonce ist dann noch das Wörtchennsw.". Was da alles Süße noch dahinter steckt, das nicht sür die pro­fanen Ohren der Oeffentlichkcit taugt. Nur zugegriffen!

Meine Nachrichten

In 'Stuttgart verübte im Hose eines Hauses der Olgastraße eine ledige Kellnerin durch Erschießen Selbst­mord.

Am Montag früh wurden in Feuerbach an der Maschine eines von Zuffenhausen kommenden Güterzugs ein Hut und Teile eines menschlichen Kopfes, sowie ein Spazierstock gesunden. Soviel auf der zuständigen Stelle bekannt ist, ist das Unglück auf der Strecke Zussenhausen- Feuerbach, in der Nähe der Station Zuffenhausen pas- , siert. Ter Getötete, dessen Personalien noch nicht bekannt sind, ist offenbar auf dem Gleis gegangen und dabei von der von hinten kommenden Maschine ersaßt worden.

In Waldburg OA. Ravensburg haben die beiden Söhne des Bauern Füssinger auf dem Heuboden ihres elterlichen Anwesens im Heustock versteckt einen unbe­kannten Mann angeirofsen,, der mittels Leiter durch das Tuch eingestiegen war, nm eine Gelegenheit zum Stehlen abzuwarten. In seinem Lager versteckt fanden sich 22 Dietriche und sonstiges Brechwerkzeug. Ter Eindringling wurde als 40 Jahre alter Schneider von Oberried in der Schweiz, der nach Verbüßung einer zehnjährigen Zucht­hausstrafe erst vor ivenigen Wochen aus dem Zuchthaus Ludwigsburg entlassen worden ist, festgestellt.

Auf tragische Weise verunglückte der Hilfsmatrose An­ton Deutschle. Er wollte auf dem auf einer Trajck- fahrt von Friedrichshafen nach Bregenz befindlichen Dam­pferKönigin Charlotte" in Höhe von Langenargen mit einem Eimer Wasser schöpfen und fiel dabei ins Wasser. Bei dem hohen Wellengang sank er sofort unter und trotz­dem der Dampfer sofort bei der Unfallstelle schwenkte und sie mit dem Rettungsboot abgesucht wurde, war von dem Verunglückten nichts mehr zu sehen.

Bei Pforzheim siel der 25 Jahre alte Bier- sührer Jakob Klein von Rielingshausen nachts auf der Wildbaderstraßc von seinem Bierwagen und wurde über­fahren. Als das Fuhrwerk allein in den nächsten Ort kam, suchte man nach dem Fuhrmann und fand ihn aus der Straße tot liegen.

Sonntag Nacht wurde in einem Alto na er Bor­dell eine Prostituierte in ihrem Bette erdrosselt allsgesunden. Ms der Tat dringend verdächtig erscheint der russische Arbeiter Madrocke, der noch in derselben Nacht verhaftet wurde, da er sich in eine Volksmenge mischte, die das Haus umlagert hielt.

Lustschiffahrt

Ein Verbot der Zeppelinfahrten.

Straßburg, 5. Sept. Nachdem bis jetzt seit zwei Wochen fast täglich der in Baden-Baden-Oos stationierte L.-Z. 6 Fahrten von Baden-Baden nach Straß' bürg und zurück unbeanstandet unternommen hatte, teilt soeben die hiesige Vertretung der Telag den bereits zahl' reich vorgemerkten Teilnehmern an weiteren Luftfahrt^ von Baden-Baden nach Straßburg und Metz mit, daß auf besondere Weisung aus Berlin hin von heute ab das Landen des L.-Z. 6 in Straßburg, st' wie das Ueberfliegen der Stadt bis auf weiteres verboten ist, weil, wie die Straßb. P. mitzuteilen A der Lage ist, in der letzten Zeit an den Fahrten Aus­länder teilgenommen haben, so daß die Gefahr besteht, daß beim Ueberfliegen der Festungswerke photographiD Aufnahmen von diesen gemacht werden können. Tie HU' sige Vertretung der Telag hat den bereits vorgemerkte« Fahrtteilnehmern das einbezahlte Fahrgeld zur Verfüg' ung gestellt.

GerichtssaaL.

Stuttgart, 5. Sept. (Strafkammer). Wegen Bs trugs in zahlreichen Fällen hatte sich der Buchhandlung^ reisende Bernhardt Schenk von Kreuznach zu Vera«/ Worten. Ter Angeklagte vertrieb in Württemberg p ^ eine Hamburger Verlagsbuchhandlung ein Werk M ^ Preis von 12.50 Mark. Tie Besteller hatten 2.50 M" > anzuzahlen. Durch falsche Vorspiegelungen bestimmte > eine große Anzahl Besteller, den ganzen Betrag im M « aus zu bezahlen. Die Bestellscheine schickte er aber nH 1 ein. Auf diese Weise verschaffte er sich etwa 600 >

die er sür sich verbrauchte. Tie Besteller sind die ^ schädigten. Der Angeklagte ist wegen Betrugs voM ! straft. Tie Strafkammer verurteilte ihn zu 6 Mona" : Gefängnis unter Anrechnung von 2 Monaten UnterB z ungshaft. Es wurde berücksichtigt, daß er sich in gewissen Notlage befunden hat. . .