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AmLsölaLt ftir die LLadL Wildbad.

Verkündigungsblatt o der r<gi. Forstämter lNrldüad, Vleistern. EnzklösLerle rc. während der Saison mit

tleisioir sik. 41.

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lnserste nur 8 Kg. ZusÄürtlgL 10 Kg., üis kisis-

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Nr. 2V8.

Mittwxch, den 7. September ISIS.

37. Jahrg.

Internationaler Sozialismus.

Ter internationale Sozialistenkongreß, der am Samstag in Kopenhagen zu Ende ging, hat ge­il zeigt, daß es doch nicht so einfach ist, die Sozialdemo­kratie der ganzen Welt zu einer geschlossenen Einheit zn- Minenzufassen. Es traten sogar mehrfach recht starke Äegensätze zu Tage. Tie unangenehmste Zugabe war mileicht der Streit, der innerhalb der .österreichi­schen Sozialdemokratie über die Frage der na­tionalen Gewerkschaften ausgebrochen ist. Wäh­rend in Oesterreich die Sozialdemokratie auch schon im Gegensatz zu den internationalen Bestrebungen nach Na­tionalitäten organisier! ist, hat man dort versucht, we­nigstens von der Gewerkschaftsbewegung die na­tionalen Gegensätze sernzuhalten, aber auf die Tauer ohne Erfolg Es entstanden national-tschechische Ge­werkschaften, in denen etwa 40000 Arbeiter orga­nisiert sind. Gegen diese Sonderbündelci nun haben die zeiitralorganisierten Oesterreicher vor dem internationa­len Tribunal in Kopenhagen Klage geführt und auch ein Megendes Urteil erstritten. Praktisch wird aber das Ur­teil wenig nützen, weil die tschechisch-nationalen Sonder­bündler erklärten, daß sie sich ihn: nicht unterwerfen wür­den. Das bedeutet nicht nur für die gewerkschaftliche, ondern auch für die sozialdemokratische Organisation in esterreich eine Gefahr. Allerdings stehen den 40 000 Nional organisierten tschechischen Gewerkschaftlern noch MM zentralistisch organisierte gegenüber, aber wenn die österreichische Sozialdemokratie versuchte, dem «iiistimmigen Beschluß des Kopenhagener Kongresses Gelt­ing zu verschaffen, könnte es bei der stark nationalisti- chm Strömung innerhalb der tschechischen Sozialdemo- mie leicht zu einem großen Krach und zum Uebergang ^ zentralistischen tschechischen Gewerkschaftler ins natio- Lager kommen, trotz der Resolution, in deralle rtionalen Sektionen, die jetzt noch gespalten sind, aus- Mrdert werden, so schnell wie möglich die Einigung zu »irken".

Scharf zugespitzt waren auch die Auseinandersetzungen ibu die Bekämpfung des Militarismus. Tie Müder und Franzosen forderten, daß in die Refo- ion,, die hierzu angenommen wurde, auch die Prokla- >M>!g des Generalstreiks im Falle einer Kriegs- 'Eirung ausgenommen werden sollte. Von deut- ^ Seite wurde diese Forderung entschieden bekämpft.

Für den Unwissenden ist Alles möglich.

lvieland.

Deutsche Männer.

Geschichtlicher Roman von Wilhelm Jensen.

(Nachdruck verboten.)

(Fortsetzung.)

Ae oldeuburgischen und bremischen Quertriebe aber Men die MitmütiKeit seines inneren Wesens zum Ber- si im tiefsten über die undeutsche Gesinnung der napo- "lischen Trabanten empört, brach er mit stürmender ihren Widerstand Kr Boden, gab' BefeU, jeden,, der hindernd in den Weg träte, ohne Gnade, nieder­em. Notwehr gebot's, nicht im Angesicht seines Zie- ' »och durch Heimtücke dem Untergang überliefert Kn trotzdem hätte kein fremdländischer Gegner ihn Micher Schonungslosigleit auszastacheln vermocht. Aber sitsdeutsche Hundsfötter" waren, wie Friedrich Wit- " Mn Dörnberg sie in ein .Sammelwort zusammen- ^seige Verräter der vaterländischen Sache, rang auch M Friedrich Wilhelm wider seine Natur die des ansnahmlosen Todesurteils über sie ab. Und ^ Zweifel hätte sein Großoheim ihm dazu beipsiich- ° M dem Kopf genickt:Es feind Kujone, für die's sium das ehrliche Pulver schab' ist."

S» erreichte er, kaum Zwei Meilen westlich von Bre- fdorüdcrzichend, die Stadt TiÄmenhorst und setzte durch 'Men Malsch, obwohl der Tags dem Ende Anging, ^Anhalt noch bis Aum Dorf Hude an dem gleichna- k» Flüßchen fort. Tsas letztere machte die Herstellung wsort in Angriff genommenen Brücke notwendig, kvm dn Besichtigung der Arbeit an ihr begab der Her- ZH in die nahbelegnen Ruinen der seit bald drei .Miderien zerstörten, einst mächtigen Zisterzienserabtei "mein. Gewaltige TrümMerreste ragten noch von W ^ einmal als Knabe besucht hatte; schwermütig « rote Abendlicht auf ihrer einsamen Leblosigkeit, und jimchem «Ausdru«ck blickten auch seine Augen über - Wie er so dastand, nahmen seine Züge sich

Und tatsächlich macht es auch einen etwas sonderbaren Eindruck, daß aus dein internationalen Sozialistenkongreß Engländer und Franzosen eine Kriegserklärung mit dem Generalstreik beantwortet wissen wollen, während doch die Abgeordneten der englischen Arbeiterpartei im Par­lament für Militär- und Flottenforderungen gestimmt haben. Schließlich einigte man sich auf eine vermittelnde Resolution, durch die die Frage, ob Militarismus und Kapitalismus durch den Generalstreik zu bekämpfen seien, ans die lange Bank geschoben wnpde. Bald darauf muß­ten sich Engländer und Franzosen auch sagen lassen, daß ihr S o l i d a r i t ä t s g e s ü h l bei der Unter­stützung der schwedischen Arbeiterschaft in dem allgemeinen G e n er aLstr ei k vollständig versagt habe, während die Deutschen, Dänen, Norweger und Fin- länder ihre Schuldigkeit getan hätten. Und doch fordert ein politischer Generalstreik eine viel größere Opferwillig­keit, als eine lediglich freiwillige finanzielle Beihilfe, wie sie die schwedischen Arbeiter recht gut hätten gebrauchen können.

Tie schärfste Resolution, die auf dem Parteitag an­genommen wurde, war gegen die Todesstrafe ge­richtet. Nun hätte sicherlich auch die bürgerliche Demo­kratie nichts dagegen einznwenden, wenn sich die Sozial­demokratie scharf gegen die Todesstrafe aussprechen würde, «ber die Art der Begründung schoß doch weit über das Ziel hinaus. Es ist eine durch nichts zu beweisende Be­hauptung, daß die Verteidiger der Todesstrafe in dieser in erster Linie ein Mittel zur Nied er Haltung der proletarischen Bewegung sehen; denn es handelt sich bei der Aufhebung der Todesstrafe doch in erster Linie nicht um Verbrechen mit politischem Hinter­gründe. Ja wir glauben sogar, daß viele Verteidiger der Todesstrafe sofort bereit wären, einer Aufhebung der Todesstrafe für politische Verbrechen zuznstimmen. Wenn in der bürgerlichen Gesellschaft vielfach die Todesstrafe noch für unentbehrlich gehalten wird, so sind daran jene bestialischen Verbrechen schuld, die von gefühlsrohen Bur­schen begangen werden, die mit der Politik nichts zu tun haben. Und gerade in Frankreich haben solche Verbre­chen die Durchführung einer Gesetzesvortage verschuldet, durch die die Todesstrafe abgeschafft werden sollte. Von derartigen Uebertreibungen, wie sie sich der Kopenhagener Kongreß leistete, sollte sich eine derartige Körperschaft doch frei halten. Daß allmählich auch die Sozialdemo­kratie immer mehr zur praktischen demokratischen Arbeit übergehen muß, hat sich bei der Behandlung der Frage

der Arbeitslosenversicherung gezeigt- Tiefe Versicherung, die früher als Bourgeoiswerk entschieden ab­gelehnt wurde, hat jetzt auch Gnade gefunden vor der internationalen Sozialdemokratie und sogar in ihrer schwächsten Form, der kommunalen Versicherung. So ändern sich die Zeiten und Parteien.

Deutsches Reich

Staat und Liberalismus.

Die Tattfreoe für die Junge Bolkspartei Frankfurt.

In Frankfurt a. M. ist eine große Jugendorga­nisation der Fortschrittlichen Volkspa rrei ins Leben gerufen worden. Mit einer überfüllten Ver­sammlung im großen Börsensaal trat sie vor die Oesfent- lichkeit. Professor Tr. Rade, der Schwager Friedrich Naumanns, Vorsitzender des Provinzialverbandes der Fortschrittlichen Volkspartei in Hessen-Nassau, gestaltete die ihm übertragene Taufrede zu einer grundsätzlichen Aus­einandersetzung überStaat und Liberalismus": Liberale Gesinnung war vorhanden, che es liberale Par­teien und liberale Politik gab. So waren Schiller und Goethe liberal, ohne an liberale Politik zu denken. Was wir heutzutage brauchen, ist Liberalismus als Staats­gesinnung. Tenn mit der Beseitigung der Fesseln ist es nicht getan. Die Befreiung der Sklaven, die Ein­führung der Gewerbefreiheit, die Trennung von Staat Und Kirche, alle diese Tinge schaffen neue Probleme. Es gilt, das Neue zu gestalten und in positive Bahnen zu lenken. Der Liberalismus wäre verloren, wenn er nur die Beseitigung von Truck forderte und nicht an der Schaffung einer positiven Staatsgesinnung arbeitete. Tie wahren Liberalen haben sich deshalb auch nie damit begnügt, Fesseln zu beseitigen, sie haben auch den Zwang an der rechten Stelle als berechtigt und nötig empfunden. Da ist der Bildungszwang, der Versicherungszwang, der Militärzwang, der an Stelle des Söldnerheeres, das Volks- Heer setzte, und auch der Steuerzwang. Es war recht kleinlich von Bismarck, daß er nicht gern Steuern zahlte. Ein rechter Liberaler, der sich als Staatsbürger fühlt, zahlt gern Steuern. (Heiterkeit und Beifall).

Ter Staat hat, wie alle Dinge, ein starkes Beharr­ungsvermögen. Tas Neue kann sich nicht ohne zähen Widerstand durchsetzen. Trotzdem haben wir im 19. Jahr-

nicht als die eines Siebenunddreißigjährigen, sondern wie eines schon alten, ferner Kindheit gedenkenden Mannes an­gehörend, ans; er konnte an den Unterschied Zwischen den: großen König erinnern, der mit noch jugendlicher Gesichts­lebendigleit zur Schlacht bei Lowositz ausgezogen, und hem, '§ye um sieben Jahre später, wie zu einem Steinbild erstarrt, nach Potsdam heimgekehrt war. Wohl war er nur ein Weines Abbild des Uebergewaltigen, doch init diesem verwandtes Mut klopfte in ihm, und Unermeßliches, Schreckensvollstes hatte auch er durchlebt, unmöglich Er­scheinendes mit nnbeAwing-lichem Mut gewagt und voll­bracht. Um dies An können, aber hatte auch er des Glückes bedurft, wie der große Friedrich; deutlich erkannt stand es vor ihm: Nicht allein seiner Willenskraft und ihrem Vermögen dankte er's, so bis hierher gelangt zur sein. Antwort fordernd, drang die Frage ans ihn ein, lvas in ihm den «Entschluß zum Antreten dieses Todeszuges ansgetrieben habe. War's Trotz, Ehrgeiz,, Selbstsucht, sich durch unglaubliche Verwegenheit einen unvergänglichen Ruhm zu erwerben? Tas konnte er verneinen: er hatte seine kleine Schar, die sich seiner Führung vertraut, vor dem sonst unvermeidlichen Schicksal, gleichem Lose wie Schill und dessen Genossen Zu verfallen, erretten wollen. Ans dem einzig erdenkbaren Wege und doch war es ver­messen gewesen, ohne unberechenbare Gliicksfügungen hätte niemand von ihnen dem Untergang entrinnen können. Klar und tief empsand's der Herzog Friedrich Wilhelm, nicht er, sondern jene hatten ihn davor behütet, alle ihm vertrauens­voll Gefolgten ins sichere Verderben gestürmt zu haben, und ein demütig tiefes, dein Schickral Angewandtes Tankgefühl durchwache hhn. In ihm tauchte Erinnerung an etwas einmal Vernommenes auf, von einem alten König, der aus den Anrat eines Freundes chm kostbarstes Kleinod, einen unschätzbaren Ring, ins Meer geworfen habe, um den Neid der Götter dadurch zu beschwichtigen. Dem hätte er's heut gleichtun wögen oder besser, die ihm widersahrene Schicksälsgunst sich durch ein Glück verdienen, das er Anderen, dessen Bedürftigen, ausspende

Doch nun ward er aus seinen Gedanken von einem Geräusch heransgerissen, das in die einiame Stille der

Trümmerstätte hineinscholl. Ein Husschlag war's, und sein umfahrender Blick gewahrte einen heransprengLnden Reiter, der gradwogs durch die Hude gesetzt sein mußte, denn sein Pferd und er selbst trieften bis zur'Brust von blin­kend um ihn nied-erricsetnden Wassertropfen. Eines Augen­blicks bedurfte der Herzog, um sich über den Ankömmling zu vergewissern, dann ries er ihm entgegen:Du? Was für Nachricht bringst du?"Daß alles bereit ist, Durch­laucht. Vor zwei Stunden bin ich von Elsbeth abgeritten," Der Rittmeister Hans Gibich war's, mit mehreren an­dern Husarenossizieren am weitesten an der Weser abwärts bis zu ihrem Unterlans vorausgesandt und jetzt von der Vollziehung des ihnen zugeteilten Auftrags zurückkom­mend. Dem Hörer entflogen die Worte:Alles bereit?" von den Lippen zurückwas heißt das?" Mit einem Schlage war die traumhafte Gedän'kenabwesenheit, die ihn irr der Ruine überkommen, aus seinem Gesicht wegge- schwunderr, dessen Augen aufflammten, und ein paar Mims 1>en lang tönten hastige Fragen und Antworten zwischen den beiden hin und her. Tann wußte der Herzog ge­nug und sagte nur noch:Das Schiertingskrant wuchert hier aus dem Land, nicht im Wasser, darin läßt das frie­sische Blut sein Gistgezücht nicht anfkorrrrnen." Danach blieb er ein paar Atemzüge lang stumm, ruhig drein­sehend, nur ließ sich's merken, er schweige, weil es ,ihm doch noch wie init einem Taumel um den .Kops gehe. Er war am Ziel, dessen Erreichung ihm viele Tage und Nächte lang als unmöglich vor der Seele gestanden. Nun schien ihn Ungeduld überwältigen Zu wollen, aber er zwang sie nieder und sprach vor sich hin:Tie Brücke ist noch nicht «fertig. Wir müssen warten, die Leute tun, was sie können. Ich hab's auch getan, mehr muß man nicht verlangen," (Fortsetzung folgt.)

Ein Pessimi st. ..Sie sind also auch ver­

heiratet, Herr Baron? . . . Seit kurzein oder schon lang?" Verheiratet ist inan immer schon lang!"

Instruktion, Unteroffizier:Merkt Euch, Kerls: Dumm ausselnn ist eine Naturgabe, aber dumm dreinschauen bei der Inspirierung ist eine Frechheit!"

K

-ist