Die neue Bauordnung.

Bon Robert Kercher-Stuttgart.

IV.

Gebäudeabstände.

T>em Licht- und Luftzutritt wird größte Aufmerksam­keit geschenkt. Me Maße hier aufzuführen, hieße die betreffenden Artikel vollständig abzuschreiben, denn die Mstandsmaße sind an so vielerlei Umstände geknüpft, daß sie ein besonderes Studium notwendig machen. Zur iUebersicht sei angeführt, daß im allgemeinen die Neben- Md Mckseiten der Gebäude wenn sie keine Fenster enthalten mindestens 2 Meter Abstand von der Grenze haben müssen. Ms sie nicht direkt auf die Grenze gestellt wer­den. Dadurch sollen die engen Winkel vermiedet: werden. -Um möglichst umfassend die Abstände für alle Arten von Gebäuden festzusetzen, wurde die allgemeine Abstands-, eine nach der Grundfläche und der Gebäudehöfe abge­stufte Hofregel und eine Abstandsregel mit Rücksicht aus Hauptfenster und die Höhe der Außenwandungen geschaffen. Für kleinere Gebäude usw. sind Ausnahmen beschlossen.

Neben diesen Abständen sind noch besonders zu be­achtende Durchfahrten und Hofräume für Feuerlöschzwscke verlangt, wenn die Wohngebäude mehr als zwei Stock­werke tind nur gegen den rückseitigen Hof Fenster zur Rettung von Personen haben.

Bei all den Abständen könnet: durch Ortsbausatzung noch weitergehende Maße bestimmt werden.

Die Festsetzung der Abstände der Gebäude von Wald­ungen, Eisenbahnen, Friedhöfen ist weitgehend in das Er­messen der Baupolizeibehörde gesetzt.

Bezüglich der Feuersicherheit der Gebäude wurden für kleine Gebäude wesentliche Erleichterungen beschlossen, besonders bei Brettervertäferungen, Schindelfirmen, und bezüglich Brandmauern. Offene Schuppen dürfen z. B. lohne Brandmauer in einem geringeren Abstande als 2,30 Meter von anderen Gebäuden oder der Ergentumsigrenze er­stellt werden, wenn sie eine Grundfläche von höchstens 50 Quadratmeter und eine Firsthöhe von höchstens 5 Me­ter und eine feuersichere Bedachung haben tiberhaupit nicht feuergefährlich find. Auf Göpelschuppen, Wagen- oder Geräteschuppen findet diese Bestimmung Anwend­ung, auch wenn sie bis zu 120 Quadratmeter groß sind 8 Meter hoch sind. Bei Einwendungen seitens der Nach­barn sind in diesen Fällen außen verblendete Fachwerks­verbände notwendig.

Abstände von Feimen.

Tie Abstandsmaße für Feimei: und offene Schup­pen, die zur Aufbewahrung von Garben und sonst leicht brennbaren Stoffen dienen, sind durchweg auf mindestens 20 Meter von anderen Gebäuden und auf Verlangen des Nachbars auf 10 Meter von der Eigentumsgrenze festge­setzt, und zwar in der Regel nur außerhalb des geschlosse­nen Wohnbezirks. Soweit nur Feimen unter sich in Be­tracht kommen, können die Maße mit dem Einverständnis der Nachbarn auf die Halste ermäßigt werden.

Durch einen näher als 2,3 Meter an die Eigentums- grenze gebauten Schuppen darf Licht und Lust zu den Hauptfenstern eines Wohngebäudes nicht erheblich beein­trächtigt werden.

Unbedetende Gebäude.

Eine große Erleichterung des Bauens von kleinen un­bedeutenden Gebäuden mit feuersicherer Bedachung, mit nicht mehr als 25 Quadratmeter Grundfläche und 4 Me­ter Höhe, einschließlich des Daches, besteht darin, daß sie an keine:: Abstand gebunden sind, wenn nach dem Er­messen der Baupolizeibehörde ihre Zweckbestimmung keine besondere Feuersgefahr iu sich schließt. (Geschirrhütten usw.)

Wie durch die Abstandsregeln und durch Bestimm­ungen über Gebäudehöhe der Kleiuwohusaudbau begün--

tvie glücklich würde mancher leben, wenn er sich um anderer Leute ?acheu so wenig bekümmerte als um seine eigenen.

Lichtender g.

Deutsche Männer.

Geschichtlicher Roman von Wilhelm Jensen- 43) (Nachdruck verboten.)

! . , (Fortsetzung.)

Der Herzog war am Markt iu demselben Gasthof vbgestiegen, drin Schill seine kürze Nachtruhe gehalten, doch es litt ihn nicht lange zwischen den Stubenwänden, er setzte sich bald wieder zu Pferde und ritt durch die Straßen, um die Ausführung eines von ihm erlassenen Befehls zu besichtigen. Der entsprang dem manchmal Über ihn kommenden, gewissermaßen dichterischen Trieb; er hatte angeordnet, daß von den Staatsgebäuden das französische Wappen entfernt und an seine Stelle der preußische Adler, was sich von diesem noch auffinden lasse, zurückversetzt werde. Im Grunde war's nur der zwecklose Betrieb eines Phantasiespiels, denn sobald hie Schwarze Schar Halle verließ, vollzogen die Stadtbe­hörden unsraglich sofort wieder den Umtausch der Em­bleme; aber die Soldaten fanden sichtlich Vergnügen sin der Ausrichtung des Auftrags, und der Herzog be­lobte ihren Eifer. Dabei trafen seine Augen an einer Stelle aus den jetzigen.Husarenleutnant Gibich, blieben kurz auf seinem Erficht haften und dann flog ihm plötz­lich vom Mund:Steig' zu Pferd und komm mit mir!" Der Angesprochene leistete dem Geheiß rasch Folge; man durfte den Oberbefehlshaber nicht nach dem Grund eines Gebotes fragen, so schloß er sich schweigend dem eben­falls wortlos Tavonreitenden an. Es begann zu däm­mern, der Herzog schlug nördliche Richtung der Saale zu ein, trieb sein Pferd unter den Felswänden am Fluß­rande zu beschleunigtem Gang. Daun lenkte er in eine pffeustehende Pforte ein; sein Begleiter hatte geglaubt, es handle sich um die Beaufsichtigung eines ausgestellten Wachtpostens, doch gewahrte er plötzlich den Turm des Gibichensteins nah über sich und erkannte, sie ständen im Begriff, in die Gartenwirtschaft darunter einzubiegen.

In dieser war's leer und still, denn wer nur seine

stigt ist, so trifft dies auch zu bei den Bestimmungen über Feuersicherheil der Gebäude.

Kunstparagraph Baudenkmalsfchutz.

Künstlerisch oder geschichtlich wertvollen Bauten wurde durch die neue Bauordnung ein besonderer Schutz gewährt. Auch ein Zeichen unserer Zeit, die mitten im hastenden Er­werbsleben sich erinnert, daß Kunstsinn und Gemüt über­haupt wieder eine besondere Förderung notwendig haben.

Durch die Bestimmung, daß bei einer daraus entstehen­den Baueinstellung oder veränderter Ausführung Scha­denersatz oder Erwerbung des Baudenkmals durch die Ge­meinde oder den Staat verlangt werden kann, sind wohl die durch diesen Artikel Betroffenen genügend geschützt.

4. Abschnitt.

Ba n tastenbuch.

In jeder Gemeinde ist ein Banlastenbuch zu führen. Jedermann, der ein berechtigtes Interesse darlegt, kann hievon Einricht nehmen.

Das Baulastenbuch wird einen immer notwendiger ge­wordenen Schutz für alle öffentlich-rechtliche und nach­barrechtliche Abmachungen bilden, die nicht in das Grund­buch eingetragen werden. Seither haben nur Personen, nicht aber auch Grundstücke für solche Abmachungen ge­haftet. Diese größere Rechlsgarantie wird durch das Bau­tastenbuch gewährteistet.

5. Abschnitt.

Zuständigkeit der Behörden, Verfahren und Kosten in Bausachen.

Während seither: nichtanzeigepflichtige, anzeigepflich­tige und genehmigungspflichtige Bauten unterschieden wur­den, gibt es nach der neuen Bauordnung nur noch sin- Migepflichtige, wenn dies durch Ortsbausatzung für nicht genehmigungspflichtige festgesetzt wird. Im allgemeinen wurde eine umfangreiche Beschreibung der Gebäude vor­genommen, die einer baupolizeilichen Genehmigung be­dürfen, ebenso auch solcher, die nicht genehmigungspflich­tig find.

Wichtig für die Behörden und Privaten ist die Be­stimmung, daß dem Bauenden schriftliche Mitteilung von dem Verzögerungsgrunde gemacht werden muß, wenn ihm die Entscheidung über ein Baugesuch nicht innerhalb eines Monats eröffnet wird. Damit soll das Liegentaffen auf dem sogenanntengrünen Tisch" eingeschränkt werden.

Technische Beratung dex Gemeinden.

Bei der Frage, inwieweit den Gemeindebehörden (Ortsvorsteher) ein erweitertes Genehmigungsrecht einge- ränmt werden sollte, wurde besonders darauf gesehen, daß die Gemeinden möglichst gut technisch beraten sind.

Deutsches Reich

Der Katholikentag in Augsburg

wählte in der ersten geschloffenen.Versammlung zum Prä­sidenten Oberlandesgerichtsrat Marx-Düsseldorf, za in ersten Vizepräsidenten, den Grasen Schönburg-Glau- chau, zum zweiten Vizepräsidenten ReichstagsaLgeordne- ken S peck-MLnchen. An den Papst, Kaiser Wilhelm und den Prinzregenten wurden Hüldigungstelegramme abge­sandt. Ter ständige Kommissar des Katholikentages Graf D r o st e -Vi s ch e r i n g erstattete den Bericht des Zentral­komitees. Darauf wurden mehrere Anträge angenommen, darunter der von Bachem-Köln begründete Antrag über 5ie römische Frage. Nach der Verlesung von zahlreichen Begrüßungstelegrammen war die geschlossene Versammlung beendet.

Nachmittags war öffentliche Sitzung. Anwesend wa­ren der EHbifchof von Freising, die Bischöfe von Augs­burg, Eichstätt, Würzburg, Passau und andere. Präsident Marx eröffnete die Versammlung mit einer Ansprache und betonte, daß wir in einer Zeit wachsenden Unglaubens leben und daß gegen die Person des Papstes anläßlich der Bor romäusenzykli ka häufig unberechtigte Angriffe

Beine zu bewegen vermochte, hatte sich auch aus den Dör­fern Gibichenstein und Kröllwitz ausgemacht, um die weit- berufenen Tote:rkopfhusaren mit eignen Augen anzustarren. Auch von den Hausbewohnern befand sich niemand im Freien; erst als der Herzog, vom Sattel abgestiegen, mit der Säbelfläche ans einen Tisch schlug, erschien der Wirt «ns der Tür eines Stallgebäudes her, hielt stutzend an und suchte mit dem Blick durch das ungewisse Zwie­licht. Dann aber klang ihn: ein Zuruf entgegen:Habt Ihr Eure Wirtschaft eingestellt, oder schenkt Ihr aus Euren Flaschen nur mehr an gute Untertanen des Königs von Westfalen?" Nun stürzte Lorenz Falke, seine Mütze vom Kopf reißend, mit einem freudigen Aufschrei herzu und brachte vom Mund:Durchlauchtigster Herr." Doch der Angesprochene fiel ein:Firlefanz! Sind wir so voneinander gegangen? Gebt mir Eure Hand! Ich sagte Euch, daß ich noch einmal wieder hier sitzen würde. Wenn's Sterne gäbe, die in der Welt etivas zu sagen hätten. Die gibt's nicht, ich komme nicht anders sils damals. Aber wieder hier bin ich doch und habe Durst."

Er hielt die Hand des Wirtes und schüttelte sie kräftig, drehte sich gegen seinen Begleiter mit der Frage um: Willst du uicht vom Pferd herunter und hast keinen Durst?" faßte danach Lorenz Falke unterm Arm und zog ihn, gedämpfter sprechend, einige Schritte mit sich fort. Hans Gibich stand, seinen Augen und Ohren nicht glaubend, begrifflos; wie einen alten Freund hatte der Herzog den Gastwirt angeredet und behandelt. Nun lief dieser eilig ins Haus und der erstere sagte, wieder heran- konrmend:Bunte Lampen kann ich dir so rasch nicht schaffen, du mußt mit dem, was da ist, vorlieb nehmen. Aber ich bin dir noch eine Revanche schuldig und hier ist der Platz dazu. Setz dich dort auf die Bank, da kommt die Illumination schon."

Lorenz Falke kehrte mit drei hastig angezündeten Windlichtern zurück, stellte sie auf den Tisch und stürzte abermals fort, um Wein zu holen. Fast unbewußt setzte Gibich sich auf die gedeutete Stelle hin, ihm Mr's wie in leinem wunderlichen Traum; so hatte er die sonst fast immer mit düstrem Ton sprechende Stimme des Herzogs noch kaum je klingen gehört, sein Gesicht noch nie so heiter aufgehellt wahrgenonrmen; das Bewußtsein, Halle glücklich erreicht zn haben, nrußte eine befreiende Wirk­

gerichtet worden feien. Man tonnte ja anfänglich die Erregung bei den gläubigen evangelischen Mitbürgern ver­stehen, aber nicht begreifen, weshalb die Erregung sich auch auf jene Kreise ausdehnen konnte, die sich sonst von jedem öffentlichen Bekenntnis zum Glauben fernhalten. Nach­dem die höchste kirchliche Stelle den Sinn und den Zweck jener Enzyklika festgelegt hatte und jede Mißdeutung aus­geschloffen habe, sei vollends kein Anlaß zur Erregung mehr gewesen. Wir wollen mit unseren evangelischen Mit- bürgern nach wie vor in Frieden und Eintracht leben und Hmü> in Hand mit ihnen das Wohl des gemeinsamen Va­terlandes fördern. Bischof L i n g g -- Augsburg betonte, daß das Episkopat die beste Fühlung mit dem Katholiken­tag halte. Man sollte doppell nltramontan sein und über den Alpen an den Papst und über dem deutschen Mittelge­birge an den Kaiser denken und beiden geben, was ihnen gebühre. Der Bischof spendete dann der niederknienden Versammlung seinen Segen. Präsident Marx dankte sodann auch den übrigen Bischöfen und Orden und ge­dachte insbesondere jener Orden, die, >vie die Jesuiten gezwungen seien, im Ausland zn weilen. Hierauf hielt der frühere österreichische Minister Tjr. Ebenhoch einen Vortrag über die katholische Weltanschau­ung und die Gewinnung der gebildeten Katholiken. Im Airschluß daran gedachte der Präsident des Kaisers von Oesterreich, der in: Verein mit den: deutschen Kaiser für die Erhaltung des Friedens sorge. Er verlas ferner ein Schreiben des Kardinalsstaatssekretärs, wodurch der Papst der Versammlung den apostolischen Segen übermittelt. Schließlich trat Domprediger Wagner in einem Vortrag über dieSchulsrage" für die Beibehaltung konfessioneller Schulen und der geistlichen Schulaufsicht ein. Ter Präsi­dent gab ferner die Autwort des Prinzregenten Luitpold aus das Huldiguugstelegramm bekannt.

Augsburg, 19. A:ig. Anläßlich des Katholi­kentages veranstaltet die Ortsgruppe Augsburg des deutschen Freidenker-Verbandes Demonstra- tivnsversammlnngen, in denen das Thema:Ka­tholikentag, Zentrum und Arbeiterschaft" behandelt wer­den soll. Dazu sind !anch die Arbeiter und Arbeiterinnen eingeladen worden, was die Vorstandschaft des sozialdemo­kratischen Vereins Augsburg zn der Erklärung veranlaßt, daß sie diesen Veranstaltungen fernstehe.

München, 19. Aug. Die hier tagende Hauptver- sanrmlung des Katholischen Lehrervereins ist vorzugsweise von Geistlichen besucht; kaum hun­dert Lehrer sind erschienen, obwohl die Zentrumspresse eifrig Propaganda gemacht hatte und jetzt Ferien sind. Hauptlehrer Krug referierte gestern über das Thema: Ter Kampf um die Kindesseele". Der Referent machte sich hierbei einen Ausspruch des Papstes Leo III. zu eigen, wonach die Schule das Schlachtfeld ist, auf den: es sich entscheiden muh, ob die menschliche Gesellschaft ihren christ­lichen Charakter bewahren will. Kurz: Ohne geistliche Schallinspektion geht es nicht.

Gießen, 21. Aug. Die hier tagende Lcnüoeskonfe- renz der hessischen Sozialdemokraten nahm nach ausgedehnter Debatte in der Frage der Budget­bewilligungin den Landtagen mit 48 gegen 30 Stim­men folgende Resolution an:Die Frage der Bud­getbewilligung kann nur eine Frage der Taktik sein. Da sich die Taktik aber nach den jeweilig gegebenen po­litischen Verhältnissen der verschiedenen Bundesstaaten zu richten hat, so ist eine Regelung durch Parteitagsbeschlüsse unzweckmäßig und muß immer wieder zu schweren Differenzen innerhalb der Gesamtpartes führen. Die hes­sische Landeskonferenz hält darum den Beschluß des Nür n- berger Parteitages für verfehlt und erachtet es im Interesse der Einheit der Parte: für erforderlich, daß der Nürnberger Beschluß aufgehoben werde und die Entscheidung des Landesorganisationen überlassen bleibt."

ung auf ihn ausüben. Unverkennbar aber gebot er auch wie sein Großoheim über ein Gedächtnis, Pas gering­fügigste Vorgänge in der Erinnerung bewahrte, denn er vermurmelte in den Bart:So war's nicht, die Flämm- chen liefen anders über den Boden." Doch zugleich fuhr sein Kops auf und er sprach laut weiter:Kommst du auch noch, Kindskopf? Du hast dich wohl erst schön gemacht."

Ebergard Falke galt's die eine Flasche und Gläser brachte. Die Vermutung traf zu, sie hatte hurtig ein andres Kleid übergeworfen, ihr freudig erregtes Gesicht gab zu erkennen, daß sie von ihrem Vater erfahren habe, wer im Garten sei. Fast'lausend war sie vom Haus heran- gekommen, aber jetzt stutzte sie plötzlich zusammen, blieb wie festgenagelt stehn und die aneinanderklirrenden Gläser drohten von der Tragplatte herunterznfallen. Der Herzog stieß vom Mund:Was machst du? Hat Wind und Wetter dem streunenden Schäfer seitdem noch so am Fell gezaust, daß du ihn nicht wiederkennst und vor ihm schrickst? Setz' hin und schenk' ein! Recht, daß du,hier bist. Tu warst damals dabei und mußt es heut sein."

Nun vollzog das Mädchen mit merkbar zitternder Hand sein Geheiß, auch ihr Vater kam wieder herzu, und der Herzog sprach ihn an:So waren Der da und ich schon einmal hier beisammen, darum Hab' ich ihn mit hergebracht. Damals kannte ich ihn nicht, ivar trunken von Sinnei: und schlug ihm die Schmarre über die Stirn. Jetzt Hab' ich ihn kennen gelernt, unter meinen Leuten ist kein Besserer. Du kennst ihn auch nicht mehr, Schäferin; er war der, welcher dir deinen Blumenkorb nicht nehmen lassen wollte; du hast mir unter dem alten Eulenturm erzählt, du hättst mich darum gehaßt, daß dir's am liebsten gewesen, mich hätte jemand totgeschlageu Ist bis heut nicht geschehen, kann aber jeder Tag nach­holen und dich zusriedenstellen. Dem da Hab' ichs schon ahgebeten, aber da uns der Sturm nach Halle geblasen, will ich's hier in deiner Gegenwart noch einmal tun, er hat's doppelt verdient. Stoß mit mir an, Gibich! Ich trink's auf dich, tu dn's aufs Vaterland, ans Schills Ge­dächtnis, daraus, daß wir an die See hinkommen! Wir wollen bei der Flasche ein paar Minuten vergessen, was morgen vor uns ist,"

(Fortsetzung folgt.)