au hä II gen, aufzutlärcn, sei die nächste und Ängste Aufgabe der Sozialdemokratie. Die National- -ibcrciieu schwanken gegenwärtig zwischen ^Hinneigung und Miierschast zum schwarz-blauen Mock hui und her. Vermutlich werde aber bis zu den Wählen die Richtung nn- N ihnen überwiegen, die nach rechts hin zu den Konser- Miven neige. Das wird die Situation der Fortschritt-, Volkspartei natürlich nur erschweren, zumal die Azialdemokratie unabhängig und nur aus die eigene Elosstrast angewiesen in den ersten Wahlgang werde ein- ireteii wollen. Bei der zweiten Wahl aber werde die Sozialdemokratie nach der Parole des „kleineren Uebels" miahren, und jeden Anhänger der schwarzblauen Reaktion zu Falle zu bringen suchen. Geschehe das nicht, so würden die Interessen der Arbeiterschaft schwer geschädigt werden.
Tie Hcilbronner Sozialdemokraten stimmen M Badensern zu. Tue sozialdemokratische Partei in deilbronn hat in ihrer von über 200 Personen besuchten Parteiversammlung zur Frage der Budgetbewillig- img in Baden Stellung genommen und ist genau zu dem umgekehrten Resultat gekommen, wie die Genossen in Snitkgart. Es zeigt sich hier der Einfluß der Referenten Ms die Masse. Während in Stuttgart ein Vertreter der loyalsten Tonart auf die badischen Genossen einschlug, 'Ute man hier einem der badischen Landtagsabgeordneten, 7,,-. Frank-Mannheim, Gelegenheit gegeben, in einem Mreserat die Beweggründe darzulegen, die ihn und eine Hhc seiner Fraktionsgenossen zur Annahme des badischen MauMsetzes bestimmten. Die Begründung des bekannt mrniglichen Redners scheint den Heilbrunner Genossen durchaus eingeleuchtet zu haben, denn es wurde mit allen Pqen 7 Stimmen folgende Resolution gefaßt:
„Die Hauptversammlung der Hellbrauner Parteigenossen hat nach Anhörung des Genossen Dr. Frank die Überzeugung gewonnen, daß die badische Landtagsfrak- sion so verfahren ist, wie sie unter den obwaltenden Umständen verfahren mußte. Es kann weder von einer Verdung unserer republikanischen Grundsätze, noch von einer Verhöhnung von Parteitagsbeschlüssen gesprochen werden. Tie badische Fraktion hat unter schwierigen Verhältnissen wertvollste politische Fortschritte errungen und dafür gebührt ihr volle Anerkennung. Daß sie durch ganz be- ^ mildere Umstände gezwungen war, entgegen dein Nürnberger Beschluß für das Finanzgesetz zu stimmen, zeigt nur, daß es nicht möglich ist, durch Parteitagsbeschlüsse die Taktik in den»Einzellandtagen zu bestimmen. Ans diesem Grunde erwartet die Parteiversammlung vom Magdeburger Parteitag, daß er mit der Sachlichkeit und Ruhe die badische Angelegenheit behandelt, die allein der Wrde unserer großen Partei entspricht. Weiter wird beantragt, der Parteitag möge die Stellung zum Budget steigeben und die entgegenstehc lden Beschlüsse aufhebcn."
Eine wichtige Entscheidung. Eine für die Versicherungsnehmer wie für die V rsichcrungs-Gesellschasien gleichmäßig wichrige Definition des Begriffes „Brand- schade n" hat das Kaiserliche Aufsichtsamt für Priv at v e r si ch er u n g unter dem Io. Juni ds. Js. einein Beschwerdeführer gegenüber gegeben. Das Amt sühne ans: „Unter Bezugnahme ans unsere Verfügung som 20. Mai 1910 teilen wir Ihnen ergebenst mit, daß wir nach dem Ergebnisse der angestellten Erhebungen keine Veranlassung haben, von Aussichtswegcn Schritte gegen die Versicherungsgesellschaft zu unternehmen. Das Kaiserliche Äirfsichtsamt, dem häufig Beschwerden ähnlicher Art zugehen, hat sich in Würdigung der geschichtlichen Entwicklung ! der Feuerversicherung in Deutschland und in Auslegung der i bis zum 1. Januar 1910 in Gebrauch gewesenen so- - genannten Verbandsbedingungen sowohl wie auch des Ver- i sichernngsvertragsgesetzes auf den Standpunkt gestellt, daß, sofern im einzelnen Falle die Versicherungs-Bedingungen nicht Abweichendes bestimmt haben, ein durch „Brand" verursachter Schaden nur dann vorliegt, wennmii de m schadenbringenden Feuer die Gefahr eines iin beherrschbaren Weiter greife ns verdünnen war. Nicht auf den Umfang des verursachten Schadens kommt es dabei an — auch geringfügige Schäden können unter Umständen die Ersaßpflicht des Versicherers begründen —, sondern darauf, ob die Gefahr eines solchen Weilergreisens bestand. War eine solche Gefahr ausgeschlossen, so kann von einem Brandereignis und damit von einem Brandschaden keine Rede sein. Ob eine derartige Gefahr bestanden hat, muß nach den Umständen des Einzelfalles entschieden werden. In* Ihrem Falle ist davon nichts ersichtlich." - - Dieser Entscheidung lag als Sachverhalt zu Grunde, daß einem Kaufmanne auf der elektrischen Bahn von Mitreisenden durch Zigarrenrauchen der Sominer-Ueberzieher beschädigt wurde, wofür er eine Entschädigung von M 55 verlangte. Als er von der Gesellschaft mit seinem Anspruch abgewicsen wurde, weil kein ersatzpflichtiger Brandschaden vorliege, beschwerte er sich beim Kaiserlichen Aussichtsamt und erhielt daraus die vvige Zurückweisung seiner Beschwerde.
Dem Krampf im Wasser fallen alljährlich viele Personen, darunter vorzügliche Schwimmer, zum Opfer. Ter bis zum letzten Augenblick noch muntere Schwimmer macht plötzlich ungewöhnliche Bewegungen mit den Ar- mkn, sinkt lautlos in die Tiefe und verschwindet Zum Schrecken der Badenden — der „Krampf" hat ihn befallen. In Wirklichkeit aber ist es niemals Krampf im gewöhnlichen Sinne, der den Schwimmer befallen hat. Das schnelle Nachlassen der Muskelkraft wird dadurch erzeugt, baß S-chaum oder Wasserstaub in den Schlundkopf init der Einatmung gelangt und in die Luftröhre eindringt, oder, wie cs im Volksmunde heißt, in die „falsche Kehle" gerät, wodurch eine fast augenblickliche Stockung sämtlicher At- mullgsorganc stattfindet. Kommt das Wasser bei Beginn einer Atmung in die Luftröhre, wenn die Lungen ganz luftleer sind, so sinkt der Körper sofort. Wenn daher die Miibadenden bemerken, daß jemand beim Baden ungewöhnliche Bewegungen macht, so müssen sie sofort Hilfe leisten, weil der Betreffende unter den beschriebenen Umständen keinen Hilferuf ausstoßen kann.
Manöverpostsendungen. Anläßlich der Herbst- übungen der Truppen des 13. (K. Württ.) Armeekorps wird aus die Wichtigkeit einer genauen und deutlichen
Adresse der Postsendungen und Telegramme hingewiesen. Zu einer genauen Adresse gehören: Vornahme, Ge- schlechtsname, Dienstgrad, Truppenteil, und für gewöhnlich der Standort (Garnisonsort), zutreffendenfalls mit dem Zusatz „nachzusenden". Ms „postlagernd" dürfen die Sendungen nur bezeichnet werden, wenn sie von den Empfängern selbst, also nicht von den Kommandierten der Truppenteile, abgeholt werden sollen. Da die Htäbe und die einzelnen Teile des gleichen Truppenkörpers die Postsachen häufig bei verschiedenen Postanstakten abholen lassen, so ist bei Sendungen an Offiziere und Mannschaften die genaue Bezeichnung des Truppenteils (Regiment, Kompagnie, Eskadron, Batterie) nötig. Die an Offiziere und Einjahrig-Freiwillige gerichteten Sendungen, die in der Aufschrift nur die Wohnung des Empfängers im Stcmdort, aber keine nähere Bezeichnung des Truppenteils enthalten, erleiden wegen dessen Feststellung häufig Verzögerungen in der Beförderung. Sollen Sendungen an Militärpersonen nicht in das Manöver nachgesendet werden, so ist dies durch den Vermerk „Nicht nachsenden" in der Aufschrift zum Ausdruck zu bringen. Bei Briefen an die Mannschaften empfiehlt sich die Verwendung von Umschlägen mit entsprechendem Vordruck, wie solche bei den Postanstalten, Posthilfstellen und Landpostboten käuflich, 2 Stück 1 Pfg., zu haben sind. Zu Postanweisungen an die Truppen im Manöver sind nur Kartenformulare zulässig.
Feuervach, 17. Aug. Kommerzienrat Leicht von Vaihingen hat für den Rathansneubau 4000 M gestiftet mit der Maßgabe, daß die Zinsen für die Ausschmückung des Rathauses mit Blumen verwendet werden. Tie Stiftung wurde hier freudig ausgenommen.
UtM, 17. Aug. Unter dem Vorsitz des Regieruugs- rats Pecoroni begannen die Vertreter der deutschen Landwirtschaft. B e r u f s g e n o ss e n s ch a f t e n eine dreitägige Beratung, die sich in erster Linie aus den Entwurf der Re ichsvers i ch erungsordnung erstreckte. Es wurde über eine Reihe von Anträgen abgestimmt, die sich größtenteils gegen die Bestimmungen des Entwurfs wenden, vor allem die Errichtung selbständiger Versichcrungs- ämter für die Unfallversicherung ablehnen, eine gleichmäßige Behandlung von Orts- und Landkrankenkassen fordern, die im Wandergewerbe beschäftigten Personen den Ortskrankenkassen zugewiesen wissen wollen, eine gleichmäßige Ausdehnung her Unfall- und Krankenversicherung für sämtliche Betriebsbeamte bis zu 3000 M Einkommen wünschen, Kinder unter 7 Jahren nicht als Arbeiter im Sinne der Unfallversicherung betrachtet wissen wollen und sonst noch verschiedene Vorschläge machen. Gestern machten die zur Tagung erschienenen Vertreter einen Ausflug nach Blaubeurcn.
Nah und Fern.
Ein wundervolles Lchauspiel
war am Montag abend zwischen 8 und ' ,9 Uhp in Aalen z ubcobachren. In der Richtung Härtlingen war in der Bewölkung eine größere Lichtung, in der sich eine Landschaft zeigte: Getreidefelder, Büsche, Hügel, Baum- gruppen und Wald wundervoll gezeichnet) wie ein richtiges Fata morgana. Anderrhalb Stunden später ging ein starkes Gewitter nieder.
Ein untreuer Postillon.
Aus Frantsurt a. M. wird vom 17. gemeldet: Der Postillon Roland von Ford ach unterschlug heute vormittag auf der Fahrt Frankfurt a. M.-Forbach ans dem Wertgelaß des Postwagens zwei Wertsäcke enthaltend 80000 M Bargeld. Roland, der das Wertgelaß anscheinend mit einem zweiten Schlüssel geöffnet hat, hat, um den Verdacht abznlenken den Boden des Wertgelasses zertrümmert, wodurch der Anschein erweckt wurde, als ob durch den zerbrochenen Boden die Wertsäcke während der Fahrt verloren gegangen seien. Roland hat einen Beutel in einen Korp verpackt, fingierte eine Adresse bahnlagernd Neunkirchen und übergab das Paker einem hiesigen Spediteur zur dringenden Besorgung. Letzterer schöpfte Verdacht und erstattete Anzeige. Der gesamte Betrag von 80 000 M wurde in dem Korb gefunden. Der Täter ist verhaftet.
Ern Knabe ermordet.
In Schölte deck bei Borbeck wurde am Mittwoch ein seit dem Tag zuvor vermißter neunjähriger Knabe in einem Getreidefeld ermordet ausgesunden. Tic Leiche meist mehrere Stiche in Brust und Rücken auf. scheinlich liegt Lustmord vor. Ter Täter ist unbekannt.
schwere Beschuldigung.
Wie das „Salzburger Volksblatt" meldet, hat die Gendarmerie in Itzling letzter Tage der Staatsanwaltschaft Salzburg eine Anzeige überreicht, die das größte Aufsehen Hervorrust. Die Anzeige richtet sich gegen den Sparkassenbeamten Rudolf P. und lautet ans Verbrechen der Schändung. P. wird beschuldigt, in Maria Main, wohin er als Ordner eines Wallfahrerznges gelegentlich des marianrschen Kongresses kam, ein lljähriges Mädchen vergewaltigt zu haben. P. befindet sich gegenwärtig mir einem Pilgerzugc in Maria Lourdes.
Kleine Nachrichten.
In Eßlingen wurde der Reisende Kürt Stein- bach ans Leipzig sestgenommen, der an einem dreizehn Jahre alten Mädchen ein Sitttichkcitsverbrechen begangen hatte.
In Darmsheim OA. Böblingen stürzte plötzlich ein großer Teil des Hintergebäudes der Wirtschaft zur „Linde" in sich zusammen. Ein Glück war es, daß niemand. in dem Hanstcil anwesend war.
In Verlegenheit kam der Metzgermeister D in Seebronn bei Bondors OA. Herrenbcrg. Er gab zwei Jägern, die gerade nach Bondors fuhren, den Auftrag, ihm ein halbes Rind, das er mit Metzgermcister Sch. hier gemeinsam hatte, mitzubringen. Sei's nun, daß die Hitze viel Durst gab oder machtens Jägergeschichten, dem Pferd
wurde einfach die Zeit zu lang und eMging mildstem Fleisch ohne Insassen davon, aber nicht Seebronn, sondern Hailfingen zu. Das Fuhrwerk wurde dann gleich verfolgt und da es nicht nach H. kam, wurde es die ganze Nacht gesucht, aber erst gegen Morgen von dem Besitzer mit Hilfe eines Hundes ca. 1 Km. vom Weg entfernt unterhalb eines hohen Raines nmgeworsen und beschädigt aufgesnnden, während das Pferd fast unbeschädigt Klee fraß. Tas Fleisch wurde daun nach seinem Bestimmungsort geschafft, wo es hoffentlich auf den Mittag noch weich genug geworden ist.
Unter dem Verdachte des Kindsmordes ist ins Ell- wanger Gcrichtsgcfüngnis die verwitwete Mina Grimbach er aus Gromberg, Gemeinde Lauchheim, einge- liesert worden. Man hat in einer Schachtel die Leiche des Kindes in dem Grabe ihres verstorbenen Mannes gefunden und die ärztliche Untersuchung ließ keinen Zweifel darüber, daß das Kind bei seiner Geburt gelebt hatte.
In Machtolshei in OA. Blaubeuren hat sich in der värerlichen Scheuer ein 11 jährig er Knabe aus Lebensüberdruß e r h ä n g t. FLinilienverhältnisse sollen den näheren Anlaß zur schauerlichen Tat gegeben haben.
Lustschiffahrt
Ueberlandflug Frankfurt-Mainz.
Frankfurt a. M., 17. Aug. Heute nachmittag 4.34 Uhr startete Jeannin auf einem Farmannappa- rat zum Ueberlandflug nach Mainz. Um 6.05 Uhr stieg Lochner mit seinem Euler-Zweidecker auf und umkreiste mehreremal den Flugplatz. Um 6.24 Uhr ist Wienc - ziers ans seinem Antoinetteapparat zum Ueberlandflug nach Mainz anfgUtiegen. Um 6.47 kam Wiencziers über Mainz in einer Höhe von 300 Meter an. Er flog über den Rhein in der Nähe der Rheinbrücke auf den großen Sand. Das ganze Rheinufer ist von einer nach tausenden zählenden Menschenmenge besetzt.
Mainz, 17. Ang. Ieanni n ist heute abend 7Hst Uhr zur Fahrt nach Mannheim gestartet und in Sandhofen, etwa 6 Kilometer vor dem Landungsplatz Mannheim, niedergegangen. Ob er heute noch aufsteigen wird, ist zweifelhaft. Er hat Hilfe von Mannheim ^erbeten. Beschädigungen hat der Apparat nicht erlitten. Jeannin hat die Richtung verfehlt. Der Apparat Wiencziers erlitt beim Anlaufen einen Raddefekt und mußte die Fahrt für heute aufgeben. Sein Apparat wurde in die Halle gebracht.
Der Rundflug durch Ostfrankreich.
Paris, 17. Aug. Nach der offiziellen Klassierung wurde die heutige letzte Etappe der Rundfahrt durch Ostfrankreich Amiens-Paris zurückgelegt von Leblanc in 1 Stunde 46 Min. 57 Sek., von Aubrun in 1 Stunde, 54 Min. 1 -Sek.; die Gesamtzeiten der beiden sind 12 Stunden, 56 Sek. beztv. 13 Std. 28 Min. 15 Sek. Leblanc gewinnt den Preis des Matin im Betrag von 4M 000 Frcs., fünf erste Preise und zwei Preise für Einzeletappen, im Ganzen 127 000 Frcs.; Aubrun gewinnt nur .Preise der Einzeletappen und zwar fünf zweite und einen ersten Preis im Gesamtbetrag von 13 000 Frcs.
Bon Paris nach London.
London, 17. Aug. Der Flieger Noisant der am Dienstag früh in Paris aufstieg, ist in Til- manstone nahe bei Dover gelandet und wird den Flug nach London wegen des ungünstigen Wetters erst morgen früh fortsetzen.
Bor 40 Jahren.
Denkwürdigkeiten ^
an den deutsch-französischen Krieg.
Freitag, 19. Aug. 1870.
Einschließung von Metz beginnt (bis 27. Okt.). Einschließung und Beschießung von Taut (23. Aug. und 10. Sept.) Beschießung der Straßburger Citadelle.
Paris. Die hiesigen Zeitungen bringen törichte und unwahre Berichte über die Schlacht bei Gravelotte. „Unsere Garnisonen vonBelfort, Thionville, Metz, Straßburg und ein Masscnanfstand des Volkes werden nach Osten einen unübersteiglichen Tamm für die Trümmer der preußischen Armee bilden." — Der Kaiser wurde bei seinem Abzüge in Metz von den Leuten verhöhnt. Er scheint sehr krank zu sein. - - In Paris große Erregung auch gegen die Kaiserin, die zu erkennen gibt, daß es ihr nur um die Dynastie gelegen ist. — Tie algerische Bevölkerung wird mobil gemacht. — Prinz Napoleon erbittet in Florenz italienische Hilfe. —
Nancy. Hier ist heute Ruhetag. Vor dem Hauptquartier spielt b a y er i s ch e M i l it ä r musi l. Das Per- hälmis zu den Einwohnern der Stadt ist ein gutes. Anscheinend sind ihnen sogar deutsche Einquartierungen lieber als französische.
Berli n. In allen ^lädten des Reichs werden vsie- gesseiern abgehaltcn. — Tie Franzosen schoßen in Metz ans preußische Parlameniäre, welche znm Besten der französischen verwundeten Soldaten eine wichrige Mission dorthin halten. —
Metz. Mit der Trinkwasserversorgung sieht es hier schlecht ans. Man .prophezciht dem Marschall Bazaine, daß er ohne Kapitulation nicht mehr aus Metz kommen werde. Deserteure melden, daß in der Stadt ein furchtbares Elend herrsche. 20,000 Verwundere seien in der üb-eriüllten Festung.
'S traßbnrg. Tic Beschießung der <oradt hat heute begonnen. Zwischen Kehl und draßbnrg wurden 1005 Kanonenschüsse gewechselt.
Paris. 2 starke .Divisionen von Kanonenbooten werden auf der Seine organisiert, um die Stadt verteidigen zu helfen. „/Frankreich verhandelt bezüglich des Friedens erst, wenn kein preußischer Soldat mehr in* Frankreich ist."
Berlin. Tie Küstenbe'estigungen und Hafensperren sind derart, daß ein Seeangriff seitens der Franzosen - nicht zu bestirchten ist.