Deutsches Reich.

Konservative, Hansabund und Handwerk.

Aus Berlin wird der Fr. Ztg. geschrieben: Ter Hansabund gibt derKreuzzeitung" schon wieder Aer- gernis. Ter Vorstand des Zentralausschusses der ver­einigten Jnnungsverbände Deutschlands veröffent­licht nämlich eine Bekanntmachung, wonach der Hansa­bund dem Zentralausschuß Mark 15000 als Beihilfe für Handwerker, die die Brüsseler Weltausstel­lung besuchen wollen, zur Verfügung gestellt hat. Der Zentralausschuß hat dieses Angebot kls ein hochherziges Entgegenkommen mit ergebenstem Tanke angenommen. Vom 28. bis 30. August d. I. findet zu Berlin der all­gemeine deutsche Jnnungs- und Handwerkerrag statt, der alle drei Jahre vom Zentralausschuß veranstaltet wird. Wie aus sicherer Quelle gemeldet wird, hat auch der Hansabund eine Einladung dazu erhalten und hat seiner­seits die Qrtsgruppen aufgefordert, Handwerker auf Kosten des .Hansabundes zu dieser Tagung zu schicken. Man sollte nun meinen/daß die Konservativen, die sich immer als berufene uneigennützige Freunde des Harrd- iverks aufspielen, dieses Verhalten des Hansabundes freu­dig und mit Tank begrüßen würden. Sie scheinen aber so etwas wie unlauteren Wettbewerb dahinter zu arg­wöhnen, und ihre Liebe für das Handwerk ist so groß, daß sie in Eifersucht ausartet. Sie wollen niemand ge­statten, .jedenfalls dem Hansabund nicht, daß er sein Interesse für das Handwerk betätigt, und -zwar nicht nur mit Worten. TieKreuzze itun g" wenigstens ist ganz empört, daß der Vorstand des Zentralausschusses, der zum guten Teil aus Berliner Obermeistern besteht, sich nicht gescheut habe, bare Geschenke vom Hansabund an­zunehmen. Sie nennt das Brosamen, die vom Tische des Großkapitals fallen, und meint:Ein solcher Vorgang dürfte in der Geschichte des deutschen Handwerks noch nicht erlebt worden sein, und der ernsthafte Politiker muß sich fragen: Wo ist heute die tatsächliche Vertgetuug des Handwerks zu suchen?" Und weiter schreibt dann das Blatt:

Ems, 17. Aug. Ter spanische Gesandte beim Va­tikan de Ojeda ist zum Kurgebrauch hier eingetroffen..

Bremen, 17. Aug. Ter Präsident der chilenischen Republik Ton Pedro Montt, der gestern hier einge­troffen war, ist am Abend am Herzschlage g estorbe n. Ter Präsident war nach Europa gekommen, um in Bad Nauheim Heilung von seinem Herzleiden zu suchen.

Ausland.

Ter Brand in Ser Brüsseler Welt- Ausstellung

hatte nicht einen so großen Umfang annehmen können, wenn die Organisation des Rettungsdienstes eine bessere gewesen wäre. Ein Mitarbeiter der Fr. Ztg. hat sestgestellt, daß die abgebrannten Hallen aus unpr ä g- ni erlern Werg erbaut waren. Bei dem geringsten Feuer mußte dieses Zeug wie Zunder aufflammen. Tie Hydranten und Löschleitungen der auf Brüsseler Gebiet gelegenen großen Halle verschiedener Nationen sind an das an sich schon überlastete Leitungsnetz der Stadt Brüssel! angeschlossen und hatten infolgedessen nicht genügend Truck. Die Deutschen dagegen, die ihre Hallen aus feuerwider­standsfähigem Rabitz (Drahtgeflecht mit Gips) erbauten, hatten die Löschvorrichtungen an den neuen Wasserturin von Jxelles angeschlossen und vorher genügend auspro­biert. Fachleute erheben schwere Anklagen und sagen, die Feuerwehr verdiene das ihr gespendete Lob nicht, denn der ganze Rettungsdienst sei geradezu jammervoll gewesen. Eine grenzenlose Ver­wirrung habe beim Ausbruch des Brandes im Vergnüg­ungspark geherrscht, zu dem noch Eintrittskarten verkauft

worden

schon brannte.

elbst die Brüsseler Petit

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Presse hält mit ihrem Tadel nicht Bleu" geißelt ein Leitartikel alle zutage getretenen Mißstände. So sehr hier der Heldenmut der Feuerwehr gerühmt wird, so scharf wird das Benehmen einiger Sol­daten getadelt, die sich an der Plünderung der Wirtschaften inAltbrüssel" beteiligten und sich an den gefundenen Getränken berauschten. Ter Leitartikel legt ironischer-

die verschont geblieben sind. Es ist jedenfalls falsch, ^ zumhinen, Laß die Ausstellung des Besuches nicht weW lohne. Belgiens Ausstellung ist zwar verschwunden Mjk leider auch die glänzende Ausstellung Englands, alles pudere ist geblieben und bietet überreiches MaterU M um den Besu»ch genau so wie vorher zu rechtfertiM Uebrigeus will Belgien sofort in einer andern Halle »ei, suchen, eine ne n e b e l g i s ch e Au s ste l l u ng zusamiM znbringen. England denkt daran, ein gleiches zu tw Frankreich, das ja eigentlich wenig. Schaden gelittener hat, wird so rasch wie möglich zur W i e d e r e r ö ffnun, schreiten. InA'ltbrüssel" will man Zelte crrH reu und so wenigstens den Betrieb fortsetzen und den Riij, der steinen Leute vermeiden. Tie Trümmerhaufen as Haupteingang bleiben liegen und werden durch eine künz lerisch a u s ge st a t t e t e Wand verdeckt.

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König Albert ist am Mittwoch nachmittags Tirol .angekommcn und hat sofort die Brandstätte der Aiir stelluug besichtigt.

Wien, 18. Aug. Kurhaus und Kursalon Rohusch Sauerbrunn sind vollständig abgebrannt. Z, Kurgäste sind gerettet.

Petersburg, 18. A ug. In Petersb u r g sind ii den letzten 24 Stunden an Cholera 48 Personen», krankt und 24 gestorben. Der Krankenstand betrug jz» Ende der 24 Stunden 755 Personen.

Madrid, 17. Aug. Die Regierung wird die gleichzeitige Veranstaltung von carlistischen und re­publikanischen Versammlungen, die in Cw- lonien für den 28. August geplant sind, n i cht g estatten.

Gibraltar, 17. Aug. Der deutsche Dampfer Eli« ist mit Beschlag belegt worden, da die Eigentümer des untergegangenen Dampfers Martos einen Schddeir- ersatz in Höhe von 16 500 L. geltend gemacht hak«.

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Württemberg.

Dirnstnachrichte«.

Wohin steuert das deutsche Handwerk und wer ist der majz-- gedende Steuermann? Lind es die Handwerkskammer», die sich so nachdrücklich vor jeder engeren Verbindung mit wirt­schaftspolitischen Jnteressenkorporationen verwahrten, oder ist es der Zentralausschnß. der Vereinigten JnnungsverbänLe Deutsch­lands, der mir der Veranstaltung allgemeiner Jnnungs- und Handiorrkertage und mit seiner Firma an und sür sich jedenfalls den Glauben erweckt, als vereinigte er ebenfalls das deutsche Handwerk in sich, und der nun im schroffen Gegensatz zum Handwerkskammertag sogar bares Geld vom Hansabund au- nimmr? Hier Aufklärung zu schaffen, ist eine dringende Auf­gabe des deutschen Handwerks, wenn sie nicht böse Folgen in der potitischen Arbeit für das Handwerk zeigen sollen. Es ist bekannt genug, daß gerade die Handwerkerfrage äußerst schwie­rig liegt, und daß Politiker, die sich damit befassen, über ein. großes Maß persöntichcr Erfahrung und spezieller Fachkennt- nis verfügen piüssen. Bei den vielen verschiedenen Meinungen, die in den Parlamenten und Behörden über Handwerkerfragen herrschen, war ein Durchsetzen einzelner Forderungen bisher nur möglich, wenn man sich auf einheitliche Beschlüsse der Organisationen des deutschen Handwerks stützte. Wo ist dieser Rückhalt heute geblieben? Oder sind die Berliner Handwerls- führcr, die ja auch die Mittelstandsvcrcinigung in ein enges Kartell mit dem Hansabund gebracht haben, inzwischen die maßgebenden Sachverständigen für das deutsche Handwerk ge­worden? Eine offene Antwort ans diese Fragen ist dringend noiwcndig, wenn die Arbeit für das Handwerk nicht a> den oben geschilderten Erscheinungen scheitern soll.

Mit andern. Worten und deutlicher gesprochen: die Konservativen werden, dem Handwerk ihre politische Gunst entziehen, wenn es sich beikommen läßt, sich auch bei andern wirtschaftlichen Richtungen als den agrarisch- bündlerischen nach Förderung seiner Interessen nmzusehen. Eine recht eigennützige Liebe. Sollten die besten Köpfe unter den Handwerkern nicht entdeckt haben, daß ihnen die konservative Freundschaft nicht viel genützt hat?

Die Kraft, Reichlümcr zu schaffen, ist unendlich wichtiger, als der Reichtum selbst. Friedrich List.

uy Deutsche Männer.

Geschichtlicher Roman von Wilhelm I e n j c n.

(Nachdruck verboten.)

(Fortsetzung.)

Das kleine Fürstentum Oels lag in stiller Abge­schiedenheit seitwärts von allem sich auf größeren Stra­ßen bewegende Verkehr, und es dauerie eine geraume Zeit, ehe etwas von diesem eigentümlich nach ihm Hin­gerichteten stetigen Zufluß von Reisenden in weiterem Um­kreise bekannt ward. Tann verbreitere sich die Kunde zunächst bis Breslau und mochte so auch nach Berlin gelangen, wo man indes von wichtigen Angelegenheiten zu sehr in Anspruch genommen war, um diesem absonder­lich erwachten Interesse für die sonst wegen jeden Mangels an Anziehungskraft geringgeschätzte halb polnische Gegend Schlesiens Beachtung zuzuwenden. Erst eine Benachrich­tigung aus Paris her machte die preußische Regierung aufmerksam, es gehe dort etwas innerhalb eines geord­neten Staatswesens Unzulässiges vor; sranzönsche Kund- schafster hatten Meldungen davon erstattet. Doch auch die'e Mitteilung trieb das preußische Ministerium noch nicht dazu an, selbst nähere Erkundigungen einznziehen; cs ging nur eilte Antwort von ihm zurück: Soweit man Kennmis besitze, bandle es sich lediglich um eine An-ahl Vergnügungsreisender) die sich zufällig in der Umgegend voll Oels zusammengefunden hätten.

Daun aber traf am Aprilausgang ein Kurier des Kaisers Napoleon in Berlin ein und überbrachte ein Schreiben mir der klaren Eröffnung: der vormalige Her­zog von Braun schweig, Inhaber des preußischen Fürsten­rums Ocis, habe sich vermessen, als souveräner deutscher Reichsfürst ein Bündnis mir dem Kaiser von Oesterreich abzuschließen und exerziere im Park seines Landschlosses Sibvllcnort ein Korps ihm aur seine Werbung hin von überallher aus Deutschland zugcströmter Freiwilliger ein; meistens jüngeren Leuren, Studenten, Söhnen adliger Grundbesitzer, Mitglieder desTugcndbundes", doch un­ter ihnen befinde sich auch eine erhebliche Anzahl schon älterer vormaliger preußischer Offiziere, mancher sogar

weise den Leitern der Ausstellung eine Festrede in den Mund. .Gesagt wird:

Diese Ausstellung.gehörte der ganzen Welt, also gehört sie vor allem uns. Tie Mehrzahl der Plätter stand uns zur Verfügung, also konnten wir kräftig die Oeffeiitlichkdit ausnutzen und uns weiter um nichts kümmern. Ter grüne Hund (das Restaurant) war un­ser Kapitol, und die uns ergebenen Zeitungen. Widme­ten uns ganze Spalten. In der Ferne winkten uns die Orden. Nun ist das Feuer eines schönen Tages gekom­men, gegen das wir nicht die geringsten Vorkehrungen getroffen hatten, und hat alle Reichtümer gefressen und in das Herz der Ausstellung gebissen, die uns anvertrant war. Wir erkennen, daß wir dank unserer völligen Un­kenntnis Bankrott gemacht haben. Man hat den Wei­chensteller pon Contich ins Gefängnis gesteckt, weil er durch eine Sekunde der Unachtsamkeit eine Katastrophe herbeiführte. Er verdiente drei Francs per Tag. Was wird Man nun uns tun, die wir so viel Gewinn und Ehre in Aussicht hatten und doch durch einen sechs Mo­nate lang andauernden Mangel an Voraussicht das große Unglück mitverschuldeten?"

Weit mehr Energie als aus die Sicherheitsorganisa-- tion scheint die AusstellnNgsleitung aus die

Wiederher st e l l n n g des Zer st örten zu verwenden. Am Dienstag abend war bereits wieder das PrachtrestaurantGrüner Hund", als sei nichts ge­schehen von brennenden Glühlampen nmsäumt. Auch das stehengeblicbene Stadttor von Altbrüssel strahlte in der Beleuchtu wg und ebenso das halbe Dutzend Häuschen,

aut deren Kopf ein Preis ausgesetzt worden. Durch seine reichhaltigen nach Schweden geflüchteten Geldmittel sei Je nomine eine äe LrnnmvioiL instand gesetzt, die ihm ZttgeslossLne Masse zu unterhalten und zur Ausführung, seines schon seit längerem gehegten Planes militärisch auszurttstcn; auch seine Ergreifung, als die eines Unter­tanen des Königreichs Westfalen und Hochverräters werde mit einer hohen Summe belohnt werden. An den preu­ßischen König aber ergehe die Aufforderung, evenruell der strenge Befehl, dies Betreiben innerhalb seines Staa­tes nicht länger zu dulden, sondern ihm sofort ein Ende zu machen, widrigenfalls unverzüglich französische Trup­pen ins Fürstentum Oels einrücken und dies in Besitz Rehmen würden; außerdem sei derTngcndbund" augen­blicklich aufzulösen und schärfste Aussicht über alle, die ihm airgehört, zu führen.

Unverkennbar besagte letzteres, das Fürstentum Oels werde nicht nur von französischen Truppen in Besitz ge­nommen werden, sondern auch in diesem verbleiben, und die preußische Regierung war ohnmächtiguusähig, über das darin Vorgehende länger achtlos hinwegznsehen. Eil­fertig erließ sie jetzt ein Gebot an den Fürsten von Oels, ohne Verzug Schlesien zu verlassen, da sie sonst zur Anwendung von Gewalt gegen ihn verpflichtet mnd ge­nötigt sei; mit knirschenden Zähnen zerriß der Empfänger das ihm behändigtc Schreiben crls einen neuen Beweis ihrer demütigen Unterwürfigkeit unter die Befehle des fran­zösischen Oberherrschers. Doch gab er der Besonnenheit Gehör und rührte noch in der Nacht seine Mannschaft unter der Schneekoppe entlang durch die Trantenauer Tal­enge nach Böhmen zur Stadt Nachod hinüber, um hier aus österreichischem Boden sein Werk sortzusetzcn. Ihm war's gelungen, ungefähr anderthalb Tausend Mann zu- sammenznbringen, größtenteils Berittene, Husaren, Ula­nen, doch auch einige Kompagnien Jäger-Fußvolk, sämt­lich gleichmäßig schwarz uniformiert und am Tschako mit seltsamem Emblem, einem weißen Totenkops und krcuz- weis darunter liegenden Totengebeinen versehen. Der. geheim zum Romantischen neigende Zug des Herzogs kam darin zum Ausdruck, er wollte sich selbst und allen so Gekennzeichneten vor Angen stellen, beständig im Be­wußtsein gegenwärtig erhalten, daß sie aus Sieg oder Tod ins Feld zögen; in Oels hatte man das kleine Korps nach den Farben seiner Kleidung dieSchwarze

Der König Hai die neu err'.ch eke evangelische StadtpsarrW, an der Kreuztjrcys in Stuttgart dem 2 rtadtpfarrer Lamparl» in Gmünd, Dekanats Acren, de zweite evangelische Stadtvsai- stelle in Fceudenckadt dem Pfarrer Herrlinger in Kochendsij, Dekanats Neueustadt, und die evaigeckschr Pfarrei Stube-shriiis Dek. Geislingen, dem Pfarrer Roih in Lichte!, Dekana s Weite,1 heim, dem Professor Müller am Gymnasium in Hall einePw fessorsstelle für Mathematik und Naturwissenschaften am Eberhard!- Ludwi-Gymnasium in Stuttgart dem H lfslehrer Dr. Kai! We, er am Rca gym.iasium und de: Overrealschuls n, U,v eun Obcrrralehrersftelle an der sechsklasfig n Realschule in Gtz pwgen und dem Hauptlchrer Kirschmer an de: höheren M, cyenschute in Heidenheim eine Haupnehrstelle an der Element» schule in Ulm übert.agen.

Reichstagsabgeor-neter Hildenbrand üb« die politische Lage. In einer sozialdemokratischen Ke- zirksversammlting in Stuttgart sprach der Stuttgart» Reichstagsabgeordnete Hildenbrand über deutsch P ar teipo 1 itik. Er schilderte die Ratlosigkeit, von dn gegenwärtig, nicht nur die Regierung, sondern auch säinl- liche bürgerlichen Parteien ergriffen seien. Die Konserva­tiven hätten Angst vor der Ahbröckielung ihrer Wähler­massen und der Entfernung aus ihrer bisherigen Mach­stellung und suchten daher, um sich einen möglichst zuver­lässigen Bundesgenossen zu sichern, immer engeren An­schluß an das Zentrum. Beide Parteien streben darnach, den agrarischen Charakter unserer Handels- und Wirt­schaftspolitik noch zu verschärfen. Schon die gegenwär­tige Zollpolitik mit den durch sie hervorgerusenen Ki- genmaßregeln des Auslandes habe die Arbeiter erheblich geschädigt und die deutsche Exportindustrie vielfach lahrn- gelegt. Hierüber die Arbeiter, die heute noch de«

Schar" benannt und sie hieß sich auch selbst danach. Alle ihr Angehörigen bekundeten zuversichtliche Kraft und si­cheren Willen, jede, auch die schwerste Anstrengung - überwinden, todesmutige Verwegenheit blitzte aus ihm Augen; rasch harten sie sich zu straffer Ordnung für ihm kriegerischen Zweck ausbilden lassen. Tie französisch« Spione waren gut unterrichtet gewesen, mehr als ge­nügend befanden sich tüchtige preußische Offiziere, manche mit klangvollen adligen Namen, unter dem Oberbefehl des Herzogs vereinigt, und auch nach Böhmen brachte jeder Tag noch neue herzu.

So ward Dörnberg und Hans Gibich bereits zwifch« Leipzig und Dresden kund, daß sie sich zur Erreichu» ihres Zieles nicht nach Schlesien, sondern nach Böhm« wenden mußten. Auch im feindlichen, dem Rheinbund ungehörigen Sachsen, das durch die Gnade NapoleB vom Kurfürstentum zum Königreich erhöht worden, hat­ten sie vorsichtig alle größeren Ortschaften vermieden us öfter abgelegene' Landwege eingeschlagen. Grade auf dü­sen aber waren sie in rascher Folge mit zwei andre« Reitern ftzusammcngetroffcn, die das nämliche Ziel ihnen im Auge hielten und von Dörnberg trotz irreführen­der bürgerlicher Kleidung als ihm persönlich NahgekoN- menc -erkannt wurden. Wie er, hatten beide, der Haup mann Friedrich Karl von Katte und der junge LeutnB Engen von Kirschfeld an dem Kampf des Blüchersch« Korps nur und in Lübeck teitgenommen, und nach ihm gleichmäßig mißglückten Anschlägen auf Magdeburg und die thüringischen Lande trachteten beide ebenfalls d«r Brannschweiger Herzog zu. So wuchs die Zahl der Ver­einigten aufs doppelte an, und die vier standen gemeinsam im Begriff, südliche Richtung zu nehmen, um über ff- Erzgebirge nach Böhmen hinüber zu gelangen, als ein auf der Straße umlaufendes Gerücht ihnen unerwartete Botschaft entgegentrng: Der Herzog sei mit seinerschwar­zen Schar" aus Nachod ausgebrochen, unterm Jsarkainm durch in die Lausitz eingefallen und befinde sich in der Gegend von Zittau. Das ließ die Reiter schleunig van ihrem Vorhaben abstehen und im schärfsten Trab a svärts weitcrjagen; sich selbst und ihren Pferden kau« einen Rastaugenblick vergönnend, ritten sie die Nacht hin­durch und trafen am Morgen in Bautzen ein.

(Fortsetzung folgt.)

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