gebe

honoris causa. Aus Anlaß, der heutigen Feier ist «karr der Firma im ganzen eine Million gestiftet worden, ^runter 100 000 M für ein Eiseirbahntöchterheim, 100 000 Mrk für den Vaterländischen Frauenverein vom Roten 300 000 Mart für die Invaliden-, Witwen- und »nsenkasse des Henschelwerkes, 250000 Mark für die -tM Kassel, 213 000 Mark an Gratifikationen für Be- Mte und Arbeiter, 30000 Mark für verschiedene Vereine.

oli nlich

UU

Wisst, neiie- iksn,-

c sich ibai nnlei ^ NgNj

lesen e in- Ae- assek, n ui» enne äch sci

krml

ffm-

ische»

Km

mtz

l Le- nisch

rikch

rde«;

L

hllM nedr- igion e K-

MIU-

jleier

abn

tälld!

M

mhn

Nach Sem Brand der BSeltansfteUung.

Brüssel, 16. Aug. Der deutsche Reichskommissar M. Rat Albert hat dein Brüsseler Vertreter von Kolfss Telegraphischem Bureau u. a. folgendes mitgeteilt: M deutsche Abteilung ist entgegen irrig verbreiteten sGe- liichreu in vollem Umfang unversehrt geblieben. Ter Si­cherheitsdienst der deutschen Abteilung hat ausgezeichnet u,Moniert. Trotz des augenblicklich erforderlichen ,Um- v§gs hat der Besuch der deutschen Abteilung eher zuge- xommeir als abgenommen. In weiügen Tagen werden >je Trümmer beseitigt sein, sodaß die Haufttzusahrtsstraße >er deutschen Abteilung dem Verkehr wieder geöffnet sein wird. Tie Juryarbeiten werden fortgesetzt werden, nach- sich herausgestellt hat, daß Tnplikate der Protokolle ,er ersten Instanz im Stadtbureau des belgischen Kvm- ssers vorhanden waren. Die Zerstör u n g erweist sich Aigens geringer als im ersten Schrecken angenom­men wurde. Man hofft, die neue Fassade für die bel­gische Ausstellung in 14 Tagen fertigzustellen. Tine Schl­itzung des architektonischen Gesamtbildes der Ausstell­ung wird nur in geringem Unfang eintreten.

Brüssel, 16. Ang. Tas Militär verläßt heute die Ausstellung, da sämtliche Abteilungen von morgen ab wie­der zu besichtigen fein werden. Belgien will seine Aus- g rekonstruieren und die neue Ausstellung im tzuvillon für zeitliche Ausstellungen unterbriugen, wo M Quadratmeter zur Verfügung stehen.

Ver- ug- r dii Für- ttien weri Lag? ilgiu, '

Be- der- >tm »are« ßera ^ det Re- l» lkeih km mer- arm- D

au:-

üss«

mirt

im

cgtot

tiga

HB

ßter

i»m

min- I dit ; als strek- nillt di! auk ßii- M > da entz- vn Par! il»t tzei-

Ausland.

Odessa, 16. Aug. In den letzten vier Tagen sind hier elf Ertr a n k u n g e n vorgekommen, bei denen P e st- verdacht vorliegt. Seit Beginn der Epidemie sind sech­zehn Personen an Pest erkrankt, bei sieben Personen liegt Peswerdacht vor. Treizehn Erkrankte wurden geheilt, sie- sind gestorben.

Peking, 16. Aug. Tie chinesische Regier­ung hat an den deutschen Kronprinzen ein Tele- zrnimn gesandt, in dem sie ihn willkommen heißt.

Württemberg.

Dienstnachrichten.

Ter König hat die erledigte § teile eines Ministerialexpeddors ii» Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten dem Finanz- IGtär Kail Scherkraft unter Ver'eihu g des Titels ein s Zie­llinien Registrators übertragen, ferner dis Oberpostassistenien Walter bei dem Poiramt Nr. 1 in Stuttgart zum Postsekretär ia Ludwigsburg, Attinger bei dem Bahnvoftamt Stuttgart zum Wsekretär bei diesem Amte, Gieriger bei dem Postamt Nr. t in Stuttgart zum Poftsslretär bei dem Bahnpostamt Stuttgart, wen! in Göppingen zum Postsekierär daselvst. Wandet bei dm rostscheckaml Stuttgart zum Postsekretär bei diesem Amts Md Mutscht er in Geislingen mm Postsekretär daselbst befördert. Weiterhin: dem Oberrallehrer Dr. Sch il t en h elm an der Neuen Realschule in Stuttgart die Professorssielle für neuere Sorachen «m Karlsgymnastum daselbst, sowie dem Prüzevlor Harr an der i»leinschule in Bcackenheim und dem Haupilehrer Bog er in tzlb onn je eine Hanptlehifte e an der Elementarschule in Siu t- M, die Bezirksgeometerstelle Me gentheim dem H lfSgeomcter Wagner bei dm Katasterbureau üturlragen. Echlichlich den hauptzollamtskortrolleuren Wilheln, in Ulm, Hornberger in Knedrichshast n nnd Witllinger in Hsilbronn, sowie dem Oder- smzkonliolleur Auer in Frieorichshapn je den Ti et Finanz- mtmann verliehen.

Die württembergische Boltsschnle ISIS.

lieber die württembergische Volksschule ist soeben die alljährliche Statistik erschienen. Insgesamt existieren in Württemberg 2098 Bolksschulorte, in denen 340 019 Schü­ler unterrichtet werden. Tie Zahl der Schulklassen betrug M1. Januar 1910 : 5 725. Der Konfession nach sind Al 897 protestantische und 101836 katholische Schüler dochandeu, während es nur 286 israelitische Schüler . Fortbildungsschulen wiesen 2086 Orte auf, Cimntagsschulen 1803 Orte. In diesen Schulen erhielten A226 bezw. 32 353 Kinder Unterricht. Lehrstellen Maren 5748 da, von denen 4259 ständig waren. Lehrer­innen für weibliche Handarbeiten oder für Haushaltnngs- kmde, sowie sonstige Fachlehrerinnen wurden 364 ge- Ält. Andauernd groß ist die Zahl der erledigten- Hellen. Sie betrug 167, eine weniger als im Vor- Hr. In den Lehrerbildungsanstalten gab es 4 Zöglinge, unter denen 105 weibliche Schulamts- stzlmge waren. Schul hansnen bauten wurden im Mhre 1909 26 evangelische nnd 19 katholische ansge- Ahrt. Die Kosten der Neubauten, welche sich auf 48 Feinden verteilen, beliefen sich auf 3 635500 Mark, mbanten wurden in 55 Gemeinden mit einem Aufwand d°n 371260 Mark vorgenommen. Ter Gesamtaufwand Staatskasse wird zu 7 108374 Mark angegeben, sehr schönes Stink Geld.

*

Ter Ton in -er sozialdemokratischen Presse

l in Bezug auf die Forme» des Anstandes meist recht l zu wünschen übrig. Besonders sind es die Blätter der Malen Richtung die eben wieder gelegentlich des Bud- iOr-eits die badischen Genossen grab und klotzig dtzerempelt haben. Tas geht sogar einsichtigen Sozial- Mokraten über die Hutschnur und so kann man in dem ^Mronner sozialdemokratischen Organ'eine Strafpredigt d"' dieraubauzigeu" Genossen lesen. Ta heißt es:

Wer namens der Sozialdemokratie der bürgerlichen ^ kschast den Text lesen will, wer den Fortschritt m jeglicher Gestalt predigt, der muß für sich persönlich ckerisogut nach der fortgeschritteneren, das heißt nach feineren Lebensart streben, die er für seine ganze «lasse' verlangt. Und er muß diese veredelte Lebens- an auch betätigen, er mag dies bequem finden oder lucht. Sehr häufig findet mau aber Geister, die klein

genug sind, auf ihre Rau h bau zig k eit sich noch etwas einzubildeu, statt nach Besserem zu streben. Tie veredelten Umgaugsformen gestatten genau so gut das Ausfprecheu der Wahrheit, wie die anderen. Nur muß nian gelegentlich etivas schneller denken können. Aber eins läßt sich bei ihrer Anwendung vermeiden: die Ge­genseite wird nicht mit jedem Satz aufs tiefste verletzt, sondern der Widerpart wird seinerseits Wert darauf le­gen gleichfalls einer angenehmen Form des Ausdrucks sich zu bedienen. Tos fehlt aber gerade noch vielfach bei uns, das ist es, was auch d i e s e Tebatte wieder, so erbitterte Heftigkeit annehmen ließ: man gibt seiner Ansicht in einer Form Ausdruck, die den anderen pei­nigt oder gar verächtlich macht. Man denkt nicht daran, daß gerecht nur sein kann, wer weise ist. Man redet gelegentlich in der Knüttelform. Und das ist eines wahrhaft gebildeten Menschen unwürdig.

Ter Magdeburger Parteitag wird uns lehren, ob die verfeinerte Tonart" b ki dahin innerhalb der Sozialdemo­kratie Platz gegriffen hat. Einstweilen zweifeln wir an der Wirkung der gutgemeinten Moralpredigt.

*

Die Bauordnung. Wir machen hiermit auf die soeben bei Kohlhammer in Stuttgart erschienene Text- ausg abe der Bauordnung aufmerksam. Dieselbe bringt in handlichem Taschenformat den amtlichen Text des Gesetzes mit Sachregister, während der 2. Teil, die Voll- zngsbestimmnngen enthaltend, alsbald nach deren Erlaß erscheinen wird. Preis des Bauordnungs-Textes in Kar­tonumschlag 1 M, in Leinwand gebunden 1 M 20 Pf. (Durch alle Buchhandlungen zu beziehen.)

Stuttgart, 16. Aug. Unter lebhafter Beteiligung hiesiger nnd auswärtiger Wirte fand heute nachmittags ans dem Cannstatt er Wasen die Versteigerung der Plätze für die Wirtschaften iiber das diesjährige Volksfest statt. Die .Hauptplätze wurden auf fünf Jahre vergeben. Für diese Plätze wurde mehr erlöst, als in den letzten Jahren. Für Platz 2 wurden 770 Mark erzielt, für Platz 3 800 Mark, für Platz 4 900 Mark, für Platz 5 1000 Mark. Nach der Versteigerung der Hauptplätze ließ die Lust zu steigern merklich nach. Aus 3 Plätze erfolgte .überhaupt kein Angebot. Der große Platz bei der Polizeiwache wurde wieder von Wirt Bin­der von Stuttgart um 4350 Mark ersteigert. Ein Nürn­berger Festwirt hat 4 Plätze nebeneinander für eine große Wirtschaftsbude gepachtet.

Calw, 16. Ang. Tie Sozialdemokratie hat im 7. Reichstagswahlkreis (Calw, Herrenberg, Nagold und Neuenbürg) den Gewerkschasisbeamten Lteinmayer als .Kandidaten zur Reichstagswahl und die Genossen Wilde­mann, Bötzel, Mauz, und Wasner für die einzelnen Ober- ümter zur/Landtagswahl ausgestellt. Tie Kreisversamm- lnng beschloß, den Landtagsabg. Wasner als Telegierten zum Parteitag nach Magdeburg zu entsenden, mit dem Aus­trag/dort für die Aufhebung des Nürnberger Partei­tagsbeschlusses einzntrcten, der die Parteigenossen ver­pflichtet, auch in den Landtagen den Etat abzulehnen. Ein­mütig wurde aber dieHoMngcrei" nnd die Disziplin­widrigkeit der badischen Landtagsfraktion verurteilt.

Kreenheinstettett, 16. Aug. Gestern an Maria Himmelfahrt wurde hier das Denkmal des Paters Abra­ham a Santa Clara feierlich eingeweiht. Unter den Gästen befanden sich zahlreiche Geistliche, besonders Pater Ansgar Pöllmann, Franziskaner von Gorheim n. a. In der Kirche, in der der berühmte Augustinermönch einst gelaust wurde, war Festgottesdienst. Nachmittags be­wegte sich ein Festzug zum Tenkmalsplatz vor der Kirche, voran ein Herold mir Festreitern nnd Musik. Ratschrei­ber Marquart begrüßte die Gäste namens ver Gemeinde. Kämmerer Geßler ans Engelswies übergab das Denkmal mit einer Ansprache, in der er anssührte, der Heetberg sei glücklich, daß er endlich die alte Ehrenschuld an seinem Sproß, abtragen könne. Redner feierte Pater Abraham als eine Zierde des Priester- und Ordensstandes. Er dankte sodann den Faktoren, die die Errichtung des Denk­mals ermöglichten, besonders der S:adt Wien, dem Geist­lichen Rat Burger-Göggingen und dem Bildhauer Mar- mon-Sigmaringen. Tann siel die Hülle. Tas Denkmal stellt den Pater Abraham im Habit der Angustinereremiten dar. Bürgermeister Hafner nahm das Tenkmal in die Obhut der Gemeinde. Namens der Stadt Wien entbot Stadtrat Leopold Tomola Grüße, woraus Pfarrer Martin von Eigeltingen die eigentliche Festrede hielt.

Nah und Fern.

Branvsälle durch Blitzschlag.

In .La nt erb ach OA. Oberndorf brannte durch Blitzschlag das Wohnhaus des Bauern Philipp Moos­mann vollständig nieder. Das Vieh konnte gerettet wer­den, während die meiste Fahrnis ein Raub der Flammen wurde. Von der Familie des Besitzers waren zur Zeit der Entstehung des Brandes nur die Kinder zu Hanse.

In Neuweiler (Böblingen) wurde durch einen Blitzstrahl die Scheuer des Chr. Heldmaier entzündet. Sie wurde nebst einem angebauten, von 3 Familien be­wohnten Wohnhaus vollständig vernichtet. Der Ge- bäudeschaden beträgt zirka 7000 Mark. Neben der Feuer­wehr von Neuweiler beteiligten sich in eistiger Tätig­keit an der Löscharbeit die Feuerwehren von Schönaich, Breitenstein und Weil im Schönbuch.

Im Kampf mit dem Auto.

Llus Enzweihingen im Bezirk Vaihingen E. wird berichtet: Ms ein Verein aus Weilimdorf mit sei­ner Kapelle vor dem Gasthaus zum Hirsch hielt, um einige Stücke zum besten zu geben, sauste ein Automobil heran. Ms ihm niemand Platz machte, fuhr es langsam durch die Menge. Erzürnt Wer die Störung schlägt ein Ver­einsmitglied in den Reisewagen mit einem Schirm. Als die Insassen des Antos Gegenwehr leisteten, wurde ein Schaufenster des Kaufmanns Kübler total zertrümmert. Nach beendigtem Kamps fuhr das Auto nach Vaihingen nnd holte einen Landjäger. Das kann ein teures Ver­gnügen für die Ausflügler werden.

Bom Pferd erschlagen.

Ter Wirt Schmied vom Zollhaus bei Barten­stein wollte am Dienstag nachmittag in N i e d e r st e t t e n ein Pferd beschlagen lassen. Tas Pferd wurde unruhig, schlug aus und traf den 35 Jahre alten Schmied so un­glücklich, daß er kurze Zeit daraus starb.

Das größte Dolomiten-Hotel» das K a r e r s e e h o t e l, ist durch den dort ausgebrochenen Brand völlig verloren. Es mangelte an Wasser. Tie 500 Hotelgäste haben zum Teil in den benachbarten Hotels Unterkunft gesunden, zum Teil sind sie mit der geretteten Habe weitergezogen, nachdem sie eine Nacht im Freien kampiert hatten. Viel Gepäck ist auch verbrannt. Tas Hotel hatte 200 Angestellte, die zunächst ohne Ver­dienst sein werden.

Die Keuersbrunst in Gofsensaß

hat sieben Häuser vernichtet. Das Vieh und die beweg­liche Habe konnte gerettet werden. Der Brand ist ver­mutlich durch Selbstentzündung von Heu entstanden. - Gossensaß ist der bekannte vielbesuchte Höhenkurort an der Brennerbahn, der erste jenseits der Paßhöhe auf der südlichen Seite. Das freundliche Dorf, das in ei­ner Höhe von 1065 Metern liegt, zählt etwa 500 Ein­wohner und hat eine größere Anzahl Gasthöfe. Es ist bekannt, daß Henrik Ibsen, an den hier auch eine Ge­denktafel erinnert, jahrelang in Gossensaß den Sommer verbracht hat; hier hat sich auch der letzte Liebesroman des greisen Dichters abgesponnen.

Die Eisenbahntatastrophe bei Saujon

hat nach den bisherigen Feststellungen 5 3 Menschen­leben gefordert, außerdem wurden 65 verwundet. Verschiedene Verwundete sollen sich in sehr besorgnis­erregendem Zustand befinden, sodaß an ihrem Aufkom­men gezweifen wird. Die Totenliste dürfte sich dem­nach noch vergrößern. Es hat sich herausgestellt, daß der Weichensteller Msaffy der Haupt-, wenn nicht der Alleinschuldige an der Katastrophe ist.

Dampfer-Unfälle. "

Nach einer Lloydmeldnng aus Gibraltar Hst Üm Dienstag der spanische DampferMarios" im Nebel aus der Höhe von Tarisa mit dem deutschen DampferElsa" zn f ammeng e sto ßen. Der elftere ist gesunken. 65 Personen sind durch dieElsa" gerettet und an Land gebracht worden, sieben Matrosen nnd 38 Pas­sagiere desMarios" sind e rtrnnken. Der hochbetagte Kapitän desMarios" ging ans der K o mm a nd o b rncke mit seinem Schiss unter.

Nach einer Lloydmeldung aus East-London ist der DampferKhedhve" der deutsch-Ostasrikä-Linie bei Kap Morgan ausgelaufen. Tier Dampfer wird für ver­loren betrachtet und ist deshalb seinem Schicksal überlassen worden. Ein Offizier ist um gekommen.

Kleine Nachrichten.

Der am Tunnelbau bei Feuerbach in Arbeit stehende verheiratete 29 Jahre alte Gottlieb Reim von llntertürkheim stieß, während er einen: Materialwagen auswich, derart an einen Telegraphenmast, daß er sich am Kopse eine schwere Verletzung zuzog. Der ebenfalls am Tunnelbau in Arbeit stehende ledige 17 Jahre alte Josss Schmied von Tnrgendorf in Bayern verunglückte durch das Explodieren seiner Karbidlampe. Auch er er­litt im Gesicht mehrere Brandwunden. Beide wurden in das Katharinenhospital nach Stuttgart geschafft.

Bor 40 Jahren.

Denkwürdigkeiten an den deutsch-französischen Krieg.

Donnerstag, 18. Aug. 1870.

Schlacht bei GravelotteSt. Privat. Bir- postengesecht bei Schiltigheim.

Paris. In Chalons großer Kriegsrat nnrer dem Vorsitze des Kaisers, dem dabei vorgeworfen wurde, daß er nichts mehr vorstelle. Erst habe er die Regierung verlassen, dann den Oberbefehl abgegeben. Die Kaiserin hat den Kriegsminister Palikao mit den: Aufträge nach Chalons geschickt, den Kaiser zu bestimmen, nicht nach Paris zurückzukehrep, woraus dieser der Kaiserin tele­graphiert:Ich füge mich Ihrer Meinung!"

23. Dep. vom Kriegsschauplatz.Großer Sieg unter Führung S. M. des Königs. An I. M. die Königin. Tie französische Armee in sehr starker Siel- lung heute unter meiner Führung angegriffen, in neun­stündiger Schlacht vollständig geschlagen, von ihren Ver­buchungen mit Paris abgeschnitten und gegen Metz zu- rnckgeworsen. Wilhelm)"

Tie Zeitungen bringen ausführliche Berichte über die Schlacht bei Gravelottc.Ter Sieg ist teuer erkauft. Das Blutbad war entsetzlich. Die Verlustlisten werden lang werden, aber der Stolz der Franzosen liegt zu Boden. Sie haben ihre beste Armee in eine Festung einsperren, diese von der Verbindung mit Paris abschnei­den nnd für die nächste Zeic zur Untätigkeit verdammen lassen müssen." Metz ist völlig ^von deutschen Trup­pen umring:. Tie preußische Garde kämpfte nach einem Gewaltmarsch von fünfeinhalb Meilen bei St. Privat. Prinz August von Württemberg erklärte den: Gardekorps, daß er Ztolz darauf sei, der kommandierende General ei­nes solchen Armeekorps zu sein.

Ms am Abend ein Teil unserer ermatteten und dezimierten. Truppen ans den: rechten preuß. Flügel ins Wanken kam nnd Mvltke sehnsüchtig und erreg: (nach den Pommern des 2. Armeekorps ansspähend endlich diese erblickte, sprengte er ihnen entgegen, rief einige kurze Worte und die wackeren Pommern erfüllte unbeschreib­liche Begeisterung. Im Sturmlanf gewannen sie die ge­fährdeten .Höhen nnd nach kurzer Zeit konnte Moltke dem Könige melden:Majestät, der Sieg ist unser, der Feind zieht sich zurück." - Mit den Lebensmitteln und den Nachtquartieren für den König, den Grafen Bismarck, Molrke etc. sah es in dieser Nach: übel ans. Erft sehr spät wurde zur Not etwas beschafft.

W

-

!§!§

W

W