Franz Joseph.
Zu seinem achtzigsten Geburtstag am 18. August.
Auch Kaiser Wilhelm I. Md Viktoria von England haben die ungeheuren Umwälzungen des vergangenen Jahrhunderts als handelnde Personen erlebt. Sie hatten das Glück, daß ihre Staaten unter ihrer Herrschaft zu ungeahnter Machtfülle emporstiegen. Auf das Haupt der Königin von England setzte Disraelis Hand die dia- mantenübersäete Kaiserkrone von Indien und dem Hohen- zollern war es beschieden, die Deutschen im neuen Reich zu einem machtvollen Staatskörper zusammenzuschließen. Franz Joseph, der greise Monarch aus dem Hause Habsburg-Lothringen, sah dagegen die ungeheure Macht, die sein Kaiserstaat nach dem Sturz Napoleons innehatte, unter seinen Händen schwinden. Er hat Italien verloren, er mußte auf seine Stellung als erstes Glied des Deutschen Bundes perzichten, er gab Ungarn ein Maß von Selbständigkeit, das die Einheit der Monarchie unwiederbringlich zerstört. Und doch liebt ihn das Volk von Oesterreich und Ungarn, das sonst so zersplitterte und uneinige, mit einer einmütigen kindlichen Liebe. Und wenn er jetzt seinen achtzigsten Geburtstag feiert, kann er nach einem Leben voll von Bitternissen, Fehlschlägen, öffentlichem und privatem Unglück sich in dem Bewußtsein sonnen, daß er im Herzen von Millionen einen dauernden Platz erworben hat.
Es ist nicht Herrschergröße pder Soldatenglück, was den Kaiser Franz Joseph volkstümlich gemacht hat. Tie Bolksgunst, um die begabtere Herrscher mit heißem Bemühen vergeblich ringen, fiel ihm von selbst in den Schoß, weil er schweres Leid geduldig trug und in allen Stunden ein gutes und .tapferes Herz zeigte.
In der harten Schule seines ersten Herrscherjahres — die Stürme des Jahres 1848, die das alte Oesterreich Metternichs, das dumpfe, morsche, bequeme, wegsegten, zwangen ihn, den achtzehnjährigen Knaben, auf einen wankenden Thron — hatte Franz Joseph die größte aller Herschertugenden gelernt: sich bescheiden, das Unvermeidliche mit Würde tragen, auf den guten Kern im Volk vertrauen. So führte er mit sicherer Hand, trotz aller Verluste, den alten Kaiserstaat in die neue Zeit hinüber. Und je schwerer die Wirren und Stürme wurden, desto mehr vertrauten die Völker der leitenden Hand des alten Mannes, der die Zügel kaum anz-og und sie doch nie am Boden schleifen ließ.
So ist es nicht zuletzt sein Verdienst, daß nach allen Verlusten 'und trotz des Haders der Nationalitäten die Donaumonarchie in imposanter Größe dasteht. Was aus dem Bankrott der Metternichschen Politik gerettet wurde, hat er in geduldiger, bescheidener Arbeit zusammengehalten und vermehrt. Oesterreich-Ungarn hat erst im vorigen Jahr wieder bewiesen, daß es immer noch die Vormacht auf dem Balkan ist, Der moralische Eindruck des bosnischen Okkupation wirkt nach und es liegt durchaus im Bereich der Möglichkeit, daß sich an die Donaumonarchie, als den natürlichen Hort der kleineren Völker, ein Balkanbund angliedert.
Gerade im vorigen Jahr hat sich auch das deutsch- vsterreichischeBündnis, diese beste Frucht der Regierung Franz Josephs, als ein Bollwerk des Friedens, laber auch als ein starker Schutz für Oesterreich erwiesen. !Die „Nibelungentreue", mit der damals das Deutsche Reich zu dem Bruderland gestanden hat, machte alle Anschläge der Gegner zu nichte. Dieses Bundesverhältnis immer enger zu gestalten, muß das Ziel unserer Politik sein.
So grüßen wir fast als den Unseren den Herrscher des eng verbündeten Volkes an der Schwelle seines neunten Jahrzehnts. Mit dem deutschen Kaiser, der oft schon mit schöner Herzlichkeit dem väterlichen Freund gehuldigt hat, gedenkt das deutsche Volk in freundlicher Teilnahme des greisen Monarchen, der es verstanden hat, ein „Liebling des Volkes" zu sein.
Reine Reue ist so schmerzlich, als die vergebliche.
Dickens.
-MAU
Deutsche Männer.
GejLichtlicher Roman von Wilhelm Jeusen.
L8j (Nachdruck verboten)
(Fortsetzung.)
Zur Rechten floß ihnen jetzt in ziemlich tiefer Tal- einsenkung die Saale, und von hoher Lage sah das alte Schloß Weißenfels mit der Hügelstadt unter sich herüber. Doch bedünkte es sie nicht ratsam, den Fluß schon hier, sondern nach ihrem Vorhaben erst bei Halle zu überkreuzen, und sie ritten auf der linksseitigen Hochfläche weiter. Nach der unzulänglichen Küche in ihrer Nacht- Herberge aber machte sich ein dringendes Nahrungsbedürfnis bei ihnen gellend und ließ sie in einem allerdings !! ebenfalls ärmlich aussehenden Torfe vor der Wirtschaft an- . halten. Immerhin indes vermochte ihr Inhaber etwas ! besser kräftigende Speisen aufzutischen, blieb bei ihnen j stehn und sagte, es sei heut früh jemand mit einer Nach- richi von dem Major Schill durchgetominen. Ter habe, weil starke hölländische und dänische Truppenmassen gegen chhn im Anzug gewesen, Dömitz verlassen müssen, aber Rostock erreicht und sich mir einem siegreichen Gefecht bei leinem Ort T-amgarten Heu Durchweg nach der schivedischen Stadt Stralsund geöffnet. Ter Wirt sprach's mit trockner Gleichgültigkeit, aus seiner Miene war nichts zu entnehmen, wie die Nachricht ihn berührt habe, ob erfreulich oder bedauerlich; nur die beiden Zuhörer tauschten einen raschen Blick miteinander aus. Bald hatten sie ihre Mahlzeit beendigt, der Krugbesitzer geleitete sie vor die Türe zu den Pferden hinaus, und Gibich kam Unwillkürlich die Frage vom Mund: „Wie heißt Euer Darf?" — „Roßbach, Herr". - Bei der Antwort sahen Dörnberg und Gibich sich wieder ins Gesicht: hier hatte vor einem halben Jahrhundert der große Preußenkönig die prahlerische Armee des Prinzen Soubise wie einen Haufen Spreu in. die Lüfte gewirbelt: wie anders war
Deutsches Reich.
Aus der Fortschrittlichen Bolkspartei.
Stettin, 14. Aug. Die liberale Kreisorganisation des Wahlkreises Randow-Greifenhagen beschloß heute den Beitritt zur Fortschrittlichen Volkspartei; der Verband umfaßt etwa zehn Vereine. Als Kandidat für die nächste Reichstagswahl wurde der Sekretär Schuhmacher-Berlin (Hirsch-Duncker) nominiert.
Wetzlar, 15. August. Die Fortschrittliche Bolkspartei hat für die nächste R ei ch s t a g s w a hl den Pfarrer Erwin Gros aus Esch im Taunus als Kandidaten aufgestellt.
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Bergieb nns unsere Schuld . . .
So betete am Sonntag den 24. Juli 1910 ein alter deutscher Offizier am Grabe des ersten französischen Opfers von 1870. Die Szene war ergreifend und rührend, schreiben elsaß-lothringische Blätter. Ter betreffende Offizier vollbrachte hierdurch nicht nur eine Tat herzlicher Freundschaft für einen gefallenen Gegner, sondern er gibt uns allen durch sein Verhalten eine beherzigenswerte Lehre.
Es war auf dem Friedhof von Niederbronn (Elsaß). Ter französische General Chabot hatte einen prachtvollen Kranz aus Frankreich gesandt mit dem Aufträge, denselben am Grabe des Kavallerieunteroffiziers Pagnier niederzulegen, des ersten französischen Soldaten, der einer deutschen Kugel zum Opfer fiel. Als der Kranz niedergelegt und die ehrenden Worte, die ein Redner dem Toten gewidmet, verklungen waren, trat aus der Menge ein mit deutschen Orden bedeckter Greis hervor und schritt auf das Grab Pagniers zu. Es war der badische Oberst a. D Villiez, der 1870, zu jener Parrouille gehörte, die den französischen Unteroffizier tötete. Der Greis rief am Grabe: „Pagnier, seit dem Tage, da du als tapferer Held in ritterlichem Kampfe gefallen bist, habe ich oft, sehr 'osft an dich gedacht. Dein Andenken ist mir teuer. Ich bin glücklich, feststellen zu können, daß man. dich nicht vergessen hat!" Der Offizier hielt inne, wandte sich darauf zu den Umstehenden und sagte: „Ich bin zu tief ergriffen, um weiterreden zu können. Lassen Sie mich ein kurzes Gebet sprechen für den Franzosen, der hier ruht." Ter Greis faltete die Hände und dicke Träneü rollten in den Bart. Und vom Fuße des Grabes her drangen zu den Umstehenden hie Worte: ,„Vergieb uns unsere Schulden, wie auch wir vergeben unseren Schuldiger» . . ."
So betete der alte Kriegsmann, während die Umstehenden tief ergriffen leise mitbeteten. War das nicht eine Szene von grandioser Einfachheit? Und dieses Gebet, nach vierzigjähriger Distanz von den zitternden Lippen eines alten deutschen Soldaten auf dem Grabe eines französischen Gegners gesprochen, ist es nicht dazu angetan, die nobelsten Gefühle in der menschlichen Seele auszulösen? Und welche brüderliche Pietät lag in den Worten: Pagnier, ich habe oft an dich gedacht. Dein Andenken ist mir teuer. Ich bin glücklich, feststellen zu können, daß man dich nicht vergessen hat! Und welche Mahnung zum Frieden, zum gegenseitigen Verstehen und Vergessen liegt in den Worten: Vergib uns unsere Schulden, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern!
Hat der brave Veteran, schreibt der „Lorrain", mit diesen Worten des Vaterunsers nicht den tieferen Gedanken klar gezeichnet, der der Leitstern all der Erinnerungsfeiern sein soll, die in diesen Tagen auf den blutgetränkten Gefilden abgehalten werden? Ter Gedanke der gegenseitigen Verzeihung, des Friedens, der Versöhnung?
In Haag steht ein Palast, in dem die Vertreter der Nationen sich zuweilen Zusammenfinden, wenn cs gilt, strittige Fragen zu regeln: der Fr i e d e n s p a l a st. An die Front dieses Gebäudes müßten mit goldenen Lettern die Worte des alten deutschen Soldaten geschrieben wer-
damals die Welt, der allein gegen fast ganz Europa, kämpfende kleine Preußenstaat gewesen! Ter Wirt mußte aus den Augen der beiden Gäste etwas hervorgelesen haben, denn nun deutet er nach einer Stelle hinüber und sagte: „Da stand zum Gedächtnis dran eine Säule, aber nach dem Kanonendonner bei Jena — wir haben ihn bis zu uns herüber gehört — kam der — der aus Paris hierher und hat sie w-egschleppen und nach Frankreich bringen lassen." Tie Gesinnung des -Sprechers, dessen Dorf im Königreich Westfalen lag, ging jetzt daraus hervor: Dörnberg reichte ihm die Hand und versetzte: „Wir wollen hoffen, daß wieder einmal eine Denkfaule dort stehen wird und unsere Äugen sie noch sehen." Tann sprengten die beiden Reiter davon.
Als sie Halle erreichten, war's vorgerückter Nachmittag: auch hier vermieden sie das Stadtinnere, benutzten nur schnell eine Brücke zum Uebergang über die Saale. An der streckten sich Wiesengründe entlang und über diese taumelte in den schräg fällenden Sonnenstrahlen ein junger Bursche in langem blauem Fuhrmannskittel ein Pferd umher; aus ziemlicher Entfernung bot es ein eigentümliches Bild, das flüchtig Hans Gibichs Blick auf sich zog. Toch zu genauerem.Unterscheiden war's zu weit, und ihn rührte keine keine Ahnung an, daß kein Reiter drüben im Kreis Umschweife, sondern Ebergard Falke, die sich nach der Nacht des jähen Rückzugs Ferdinand Schills von Halle ein, Pferd verschafft, auf dem sie täglich sich viele Stunden lang im Reiten zu üben versuchte. Den ppeichen Wiesengrund hatte sie dazu ausgewählt, um nicht zu hart auf den Boden abgeworfen zu werden, doch war das nur in den ersten Tagen geschehen; jetzt schien sie sich bereits mit ziemlicher Sicherheit im Sattel zu behaupten.
Tie beiden vom Thüringer Wald Zusammengebrachten hatten die Straße nach Leipzig eingeschlagen, und Hans Gibich trat's deutlich in die Erinnerung, daß er hier vor vier Jahren in einer Vollmondnacht ebenso mit Schill ostwärts geritten sei. Wie er seinem gegenwärtigen Begleiter davon sprach, entgegnete dieser nickend: „Er ist an der Ostsee und kann sich retten. Tiamit müssen wir zufrieden sein, wär's mir auch lieber, er ritte hier
den: Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeh« unseren Schuldigern!
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Zwangszölibat oder Priesterehe.
Von einem katholischen Geistlichen wird der Fr. A« aus Süddeutschland geschrieben: Es wurde kürzlich daiv, gesprochen, daß die Falle sich häufen, in denen katholisch e Geistliche gegen die Eingriffe in das persönlich, Mi Leben, wie sie der Zölibgt bedeute, protestieren, W daß sich die klerikale Presse dagegen nur zu helfen wisst indem sie diese Proteste totschweige. Nun liegt ein new Fall vor, an dein diese Presse nicht so leicht vorbeikon> men dürfte. Dieser „Fall" ist eine wirkungssichere Broschüre eines deutschen katholischen Geistlichen, der sich Siegfried Hagen nennt („Zwangszölibaj od er Priest er ehe? Ein Aufruf an alle Edelgesinniq im Namen vieler katholischer Geistlicher." Memmingnt Kevlagsanstalt Würzburg). Die Bedeutung dieser SW liegt darin, daß sie rückhaltlos, aber zugleich in tiefe« Ernst von den geschlechtlichen Zuständen spricht, die infolge des Zwangszölibats im heutigen katholischen U- rns herrschen. Es handle sich hier, sagt der Verfasser nicht UM Mutmaßungen oder Verleumdungen, sondern u« die volle Wahrheit, wie sie nur der Eingeweihte kenne. Diese Wahrheit sei furchtbar, denn das geschlechtlich! Ele nd in der katholischen Geistlichkeit jg groß. Die Mehrzahl liegen „in diesem Spitale" krön! und leiden so viel, daß sie am liebsten gar nicht öffentlich klagen mögen. Hagen schildert, wie die katholische, Kirchenvorstände junge Leute in den geistlichen Stans locken, wie es bei diesen angehenden Klerikern vor ans nach der Priesterweihe aussehe und wie nachher im Leben die zwangweise Ehelosigkeit iim Sinn von Keuschheit selten gehalten werde. Er bringt dafür eine Menge, wie es scheint, selbsterlebter Beispiele. Was die klerikale Presse zu den Gründen sagen wird, die nach Hagen für da Fortbestand des Zwangszöllibats Maßgebend sind? L sagt und beweist es: „Herrschsucht, Heuchelei, Hachum und Eigensinn der kirchlichen Obern, Feigheit des niederen Klerus — das sind die wahren Gründe. Die Religio« wird bloß vorgeschützt." Tie Ultramontanen und die Bischöfe können die Broschüre in dem schmerzlichen BewW- sein, daß einer der Ihrigen so anbequem den Schleier von der dankten Wirklichkeit gezogen, totschweigen, aber sie können die Menschheit nicht mehr über diese Zustände täuschen. Wir wissen nun, wie menschliche Würde uns Menschliche Freiheit in der katholischen Kirche gewahr! werden.
Berlin, 16. Aug. TWM Berliner Tageblatt Z machte Sir Ernest Cassel, um das Andenken des nigs Eduard zu ehren und dem deutschen Kaiser seine Verehrung auszudrücken, eine Stiftung, die einen englisch-deutschen Charakter tragen soll und für die vorläufig 4 Millionen ansgeworfen sind. Es soll ein Fürsorgesystem geschaffen werden, das gleichzeitig unbemittelte»^ Engländern, die in Deutschland weilen und dort Erwerb suchen, und Deutschen, die sich in England in derselben Lagebefinden, zu gute kommen soll. Ter König, die K, die Königin-Mutter von England, der deutsche Kaiser uns die Kaiserin sollen das Protektorat übernehmen.
Kassel, 15. Upg. Die hiesige Firma Herrschet niib Sohn begeht heute die Feier ihres hundertjährigen Bestehens, des ununterbrochenen Besitzes in einer und derselben Familie und der Ablieferung der 10 000 Lokomotive. Bei dem Festakt in der großen Maschinenhalle warn Vertreter staatlicher und kommunaler Behörden, größerer Jndustrielleirverbände .usw. anwesend. Im Auftrag del Kaisers war Generaladjutant v. Plessen erschienen gierungspräsident Graf v. Bernstorff sprach die Glückwünsche der Kgl. Staatsregierung aus und gab eine Rech von Auszeichnungen bekannt. Dem Mitinhaber Kommerzienrat Karl Herrschet wurde der Titel Geh. Kammer zienrat verliehen. Die Technische Hochschule in Dam stadt Verlieh Herrn v. Herrschet die Würde eines Tr
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wieder mit nns nach Oels. Wer unsere Rast in D» bach war gut und tat wohk; besser wär's noch, wir könnten den Wien in seinem Potsdamer Steinbett ans wecken. Tas geht nicht, der schläft zu fest; wir müsst nns mit seinem Schwesterenkel begnügen. Doch msi deucht's, er hat etwas von dem Großonkel, nicht mir im Gesicht. Ich war neben ihm, als er das Burgtot von Lübeck verteidigte, keiner HLtt's tapfrer und richtig» können, und verlogenes Gewäsch war's, er Hab' Schuld gehabt, daß wir bei Ratekau die Waffen strecken musM Aber Blücher, der alte Hitzkopf, hat in seinem Grimm dran geglaubt."
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«eit dem Ausbruch des Irenen Krieges zwischen Lesterreich und Frankreich hatte sich etwas östlich vom Oberlauf der Oder Ungewöhnliches zugetragen. Es war, als- habe der Frühling zum erstenmal in viele junge wie auch ältere Leute sonderbar den Antrieb hineingelegt, das mit' lere Schlesien aufzusuchen, indes nicht seine durch dir Sudeten interessante Westseite, sondern die einförmig als- reizlose Ebene sich gegen die polnische Grenze hinstrel sende Landschaft . Kein Tag verging, and dem uff Dutzende und mehr von Ankömmlingen eintrafen, da meisten zu Fuß wandernd, hin und wieder aber «ist einige zu Pferde; ihre Mundarten ließen hören, daß st' aus verschiedensten Teilen Deutschlands herstammteu. Äk Zielpunkt war allen die Stadt Oels gemeinsam, in ^ sie ein längeres Standquartier zu nehmen schienen; weniL stens sah man keinen von ihnen den Ort wieder lassen oder höchstens, um sich bis zu dem großen Pff des fürstlichen Lustschlosses Sibyllenort zu begeben B' zwischen.seinen Mischen und Bäumen dem Blick zu M schwinden.
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— Aus O b e r a m m e r g a u. Dem „Ulk" cntiN men wir folgendes Geschichtchen: Judas ist im Begriff, ist zu erhängen. Da tönt aus der Menge der zuschauende» Fremden der Ruf: „Ah, dawird'einBettfrei!"
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