Gewerbeblatt für Württemberg bekannt gegeben. T-en er­sten Rang unter den württemberg-eschen Hauptzollämtern nimmt nach wie vor Heilbronn ein, das 894 730 Tz. Güter zu verzollen hatte, mehr als den dritten Teil aller Zollstellen. Friedrichshafen hat einen etwa halb so starken Verkehr wie Heilbronn, während Stuttgart sich mit etwas über 300000 Dz. begnügen mußte und- Ulm etwa 74 000 Dz., von den kleineren Remtern Reut­lingen 29000 Tz. abznfertigen hatte.

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Stuttgart, 10. August. An einem Schlaganfall ge­storben ist hier gestern Kommerzienrat Wilhelm Esse ri­tz erg er, einer der Veteranen des Stuttgarter Buchhan­dels. Im Jahre 1901 trat er vom Löwe'schen Verlag zurück!, ohne damit aus dem öffentlichen Leben der Resi­denz auszuscheiden. Er war Gründer und langjähriger Leiter des Neuen Singvereins und hat sich als solcher um das musikalische Leben Stuttgarts große Verdienste erworben.

Stuttgart, 11. Aug. Bei der Ziehung der I m- menrieder Kirchenbaulotterie sielen 15000 M auf No. 62738, 6000 M auf No. 10994, 2000 M auf No. 41 735, je 1000 M auf No. 40 745, 76 602)^500 M aus No. 30 773, 32 668, (ohne Gewähr). Ter erste Gewinn mit 15000 M siel an den hochbetagten jn ziemlich be­dürftigen Verhältnissen lebenden Taglöhner Jöhs. Käm­merer in Trossingen. Ein Hauptgewinn von 2000 Mark siel nach Schwenningen an zwei dortige fleißige Bürger.

Wildbad, 10. Aug. Tie Frequenz beträgt: 14 861 Personen. Darunter befinden sich Ihre Durchlaucht Prin­zessin Henriette von Schleswig-Holstein, verwitwete Pro­fessor Tr. Esmarch, der Regierungspräsident der Bayeri­schen Rheinpfalz, Ritter von Neuffen, Exzellenz, mit Frau Gemahlin und der Kaiserliche Gouverneur von Kamerun, Tr. Seitz und Frau Gemahlin.

Gmünd, 10. Aug. Tje Abholung der Mannschaft des Velozipedklubs, die in Heilbronn anläßlich des Kon­gresses der Allgem. Radfahrerunion im Achterknnstreigen- sahren den großen llnionspreis, im Meisterschaftsachter­reigen den Kaiserpreis und im Radpolospiel den 2. Preis hotte, gestaltete sich zu einem fast alles bisher Dagewesene in den Schatten stellenden Empfang seitens der Einwohner­schaft. Die vielen bürgerlichen Gesangvereine, ferner Turn- und 'Athletenvereine usw. hatten sich nebst einer nach tausenden zählenden Volksmenge am Bahnhof ge­ifern abend eingcsunden, die mjick dem Sängergruß und nicht endenwollenden begeisterten Hochrufen die Radfah­rer begrüßten. Bereits im Vorjahr hat der Klub sich in Zwickau die deutsche Meisterschaft im Knnstreigensahren mit dem Ehrenpreis des Königs von Sachsen, erobert. Jetzt hat er sich aus derselben Stadt, aus der kürzlich der Brüßler Gesangverein so ruhmgekrönt heimkehrte, seinen Ruhm als Meister im Kunstfahren a/fs neue gerettet.

Ellwangen, 10. Aug. Der Untersuchungsrichter am K. Landgericht hier erläßt eine öffentliche Aufforderung in der Strafsache gegen Andreas G r npp, vormals Schult­heiß in Reichenbach OA, Gm ünd, wegen Unterschlag­ung und macht dabei darauf aufmerksam, daß Personen, durch deren Hilfe es gelingt, weitere, bisher nicht auf­findbare Vermögenswerte zu Gunsten der Konkursmasse ausfindig zu machen, vom Konkursverwalter der gesetz­liche Finderlohn und, falls ein größerer Betrag beigc- bracht wird, vom Darlehenskassenverein außerdem eine besondere Belohnung von 200 Mark zugesichert worden ist.

Reutlingen, 11. Aug. Der am Freitag abend in der Havel zu Potsdam ertrunkene und in seine Vater­stadt übergeführte Volksschulrektvr Schäfer wurde gestern nachmittag aus den: hiesigen Friedhof beerdigt. Es ga­ben ihm die Kollegen aus Stadt und Land in großer An­zahl das letzte Geleite und die Bürgerschaft war eben­so zahlreich vertreten, um der großen Familie das Mit­gefühl über das tragische Geschick des tüchtigen und ge­wissenhaften Schulmannes kundzutun. Am offenen Grabe widmete der Bezirksschnlinspektor Stadtpfarrer Tr. Maier in Pfullingen dem hingebendcn Lehrer, der dem würt- tcmbergischen Volksschulwesen über vierzig Jahre treu ge­dient hat und davon euvas mehr als 25 Jahre in Reut­lingen tätig war, einen tiefempfundenen Nachruf.

Nah und Fern.

Wen« zwei sich streite«, srent sich der Dritte.

Jn letzterer angenehmen Rolle befinden sich zur Zeit die Fleifchkonsumenten in Maulbronn. Infolge eines Konkurrenzkampfes der dortigen Metzger ist bei einem Pfund Kalb- und Schweinefleisch der Preis ans je 80 Pfg. und Rindfleisch auf 75- Pfg. gefunken. Innerhalb 6 Tagen gingen die Preise um 10 Pfennig zurück. Der Konsum hat sich infolgedessen bedeutend gehoben.

Der Tod i« den Berge«.

Ter Unglücksfall' am Gotthard, dein ein Teilnehmer an dem Bergnügungszug des Stnttgart-Eßlinger Metall- rrbeiterverbands zum Opfer fiel, hatte mehrfache Jrr- tümmer in der Berichterstattung zur Folge. Die erste telegraphische Nachricht meldete den Namen Deinhäuser, der sich in Stuttgart nicht ermitteln ließ. Sodann wurde ton zuverlässiger Seite mitgeteilt, es handle neulich um den als Gast mitgefahrenen Zimmermaler Jo­hann Bauer. Nunmehr aber stellt sich heraus, daß auch wcht Bauer, sondern sein 33 Jahre alter Teilhaber dteinhänser den Tod in den Bergen gefunden hat. Ter falsch gemeldete Name Deinhäuser ist lediglich eine telegraphische Verstümmelung des richtigen. Im übrigen dst sich das Unglück in der gemeldeten Weise zngetragen. AeinhLuser ist vor den Augen seines Vaters und seiner

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Mhü Prüder in die Tefsinschlucht gestürzt, von Soldaten ge- borgen worden, aber in der darauffolgenden Nacht sei-

u reu Verletzungen erlegen.

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. , Ei« sonverbarer Jag-unfall.

'2i« ^us Bi der ach wird geschrieben: Wie die Neue Hi Augsburger Zeitung Ms Wiesenburg i. Mark berichtet, ^eignete sich am Montag vormittag ein bedauerlicher äagdunfall. Der bei dem Grafen von Fürstenstein WM Mich weilende Freiherr von König aus Bi­

tz er ach bestieg mit dem Förster Engelmann zum Anstand eine Kanzel. Diese brach dabei durch. Beide sielen hinab. Dabei entlud sich das Gewehr des Freiherrn und traf den sich an Zweigen festhaltenden Förster, der sofort tot Herabsiel.

Ei« hübsches Inserat

dessen Inhalt leider nur zu sehr einemdringenden Be­dürfnis" entspricht, hat derKunstwart" in mehreren Zeitungen gesunden:Gegen Einsendung von 1 Mark sende ich Ihnen durch mein Büro in Brüssel sechs An­sichtskarten der Brüsseler Weltausstellung, die Sie, nur mit Text und Adresse versehen, zurücksenden. Dieselben werden dann durch mein Büro in Brüssel zur Post ge­geben, so daß Ihre Freunde und Bekannten Sie auf der Brüsseler Weltausstellung glauben. Verblüffende, groß­artige Ueberraschung. Für jede Karte sind für Porto weitere 20 Pfg. in Marken beizufügen." Wer sollte von einem solchen verlockenden Anerbieten nicht Gebrauch ma­chen! Für fünfzig Pfennig kann man schon drei seiner besten Freunde mit der Kunde ärgern, man sei in Brüssel gewesen und sie nicht.

Im Streit erschlagen.

Jn Gersbach bei Pirmasens fing Schuster Chri­stoph Mai er von Pirmasens Streit mit anderen Gästen an und feuerte-einen Schuß ab. Tie anderen zogen nun die Messer und hieben und schlugen so lange auf Maier ein, bis er tot zusammenstürzte. Zwei Schuhmacher wurden verhaftet.

Ter Sägewerksbesitzer Eduard Nötiger in Kleiu- Wallstadt wollte einen Streit schlichten, der zwi­schen einem Bekannten von ihm und drei jungen Burschen entstanden war. Als er sich an die Burschen wandte, zog einer das Messer und stieß es Nötiger in die Brust. Er war sofort tot. Ter Messerheld wurde verhaftet.

Ncberfälle aus Militärposten.

Auf einen Militär Posten bei Nedlitz (Ber­lin) ist am Montag ein Angriff unternommen wor­den, dessen Ursache man nach den neuesten Ermittlungen in Spionageversuchen vermutet. Die Pulverhaus­wache bei Nedlitz wurde gegen 10 Uhr von drei Personen mitHalt!" angerufen. Auf die Antwort:Halt, wer da?" siel schon ein Schuß, der hart am Kopfe der Schild­wache vorbeiging. Der Posten gab darauf zwei Schüsse ab. Die Angreifer warfen sich zu Boden und entkamen in der Dunkelheit. Eine Absuchung des Geländes durch die sofort alarmierte Mache hatte keinen Erfolg. Bis halb 4 Uhr morgens blieb dann zur Vorsicht die Wache mit zwei Mann besetzt. Gleich daraus erschienen wieder drei Personen, die auf Anruf nicht standen und einen Schuß des Postens mit einem Revolverschuß erwiderten, der den Posten am Unterarm verwundete und schußun­fähig machte. Die Täter entkämen wieder. Auch eine Absuchung des Geländes mit Polizeihunden blieb erfolg­los. Derartige Uebersälle auf Posten sind in den letzten Tagen auffallend häufig gemeldet worden.

3«samme«stotz a«f dem Wasser.

Aus Berlin wird gemeldet: Jn der Nähe von Sa- dowa stieß Dienstag Abend ein Pcrsonendampfer so heftig .mit einem Privat Motorboot zusammen, daß das Motorboot sofort sank Eine in der Kajüte des Bootes befindliche Dame kam ums Leben, während die andern vier Insassen, zwei Tomen und zwei Herren, gerettet tverden konnten. Ter Führer des Motorbootes war der Chauffeur Schwuchow, der ohne Wissen des Besitzers des Bootes, des Direktors Schneider, eine Aus­fahrt machte, und dazu einen Freund und drei junge Mäd­chen einlud. Es ging an Bord ziemlich lustig und heiter her, und nach einem Bericht war nach dem Zusammenstoß der Bootsführer derartig betrunken, daß er gar keine Aussagen machen konnte.

Kleine Stachrichten.

Jn Kleineislingen OA. Geislingen ein Kind des Arbeiters Roos ein Stück Soda, das znm Fässer­putzen hingerichtet war, in der Meinung, es sei Zucker. Die ätzenden Bestandteile verursachen dem Kinde gräß­liche innere Brandwunden, denen es aller Wahrschein­lichkeit nach erliegen wird.

Als in Höfen a. d. E. der 19 Jahre alte Säger Wilhelm Gäckle mit einem Fahrrad die steile Straße beim alten Schulhaus herabfnhr, begegnete ihm der schon betagte Schuhmacher Karl Mettler. Trotz lauter Warn- nugssignale kam der Fußgänger dem Radfahrer in den Weg, so daß der junge Mann stürzte und sich einen dop­pelten Schädelbruch znzog. Er wird jedenfalls ster­ben müssen.

Aus Obertal OA. Freudcnstadt wird vom 11. Au­gust gemeldet: Gestern abeud kürz nach 10 Uhr wurde die Einwohnerschaft durch Feuerlänn in Auflegung versetzt. Es brannte die vor wenigen Jahren neuerbaute Bren­nerei 'm it Oe k o noiniegcb ä udc des Paul F i n k- b ein er zur Sonne. Das Feuer war in der Brennerei ausgebrochen und fand in dem großen Lager von Spiri- ruosen, sowie Futtervorräten so zahlreiche Nahrung, daß an eine Rettung des Gebäudes nicht zu denken tvar. Auf der Brandstätte entwiMte sich eine solche Hitze, daß die aus sich allein angewiesene Obertaler Feuerwehr nur durch angestrengteste Tätigkeit das gegenüberliegende Hotel zur Sonne retten konnte. '

In Rats Hausen OA. Spaichingen stürzte der Schuhmacher Matthias Dann ecker so unglücklich von seinem Heuboden herab, daß er am anderen Tage seinen schweren Verletzungen erlegen ist.

Einen denkwürdigen Beweis von Kmrstsinn lieferre in Schramberg lautDchwarzwälder Tagblatt", ein Rindvieh, das vom Schlachchof tiefsinnig hinter seinem Führer die Berneckstraße hinunter trottete. Tie hübschen Auslagen von Ansichtskarten und Bildern im Schaufenster einer Buchbinderei hatten es ihm angetan und gleich lag die ganze Spiegelscheibe im Werte vrn 120 Mark in Trümmern.

Rach einer Meldung aus Berlin haben sich die An­schuldigungen gegen den Sohn des Rektors Bock, daß er

ebenfalls an den Verfehlungen des Vaters beteiligt sei, als grundlos erwiesen.

Bei Capemay (New-Jcrsey) stieß ein Autvmo- b i l mit einem Schnellzug zusammen. Fünf Insassen wurden getötet, darunter Frrtz M erg enthal er, der Sohn des Erfinders der Setzmaschine.

Kunst und Wissenschaft.

Nürnberg, 10. Aug. Tie Ansbacher Kreisregierung verwarf hie Beschwerde des Dichters Tr. Otto Born-, gräber-Berlin gegen das polizeiliche Verbot der Aus­führung seines MysteriumsTie ersten Menschen."

Berlin, 10. Aug. Zum Studium der Tierseuchen in T eutsch-Südwestaflika entsandte das Reichskolonialamt den Direktor der Veterinärabteilung des Reichsgesundheits­amts, Ostertag. Seine Abreise erfolgt am 17. August. Er soll insbesondere die Schaffeuchen studieren.

Gerichtssaal.

Karlsruhe, 10. Aug. Wie dieOberrheinische Kor-, respondenz" meldet, hat das Oberlandesgericht: Karlsruhe unter eingehender Begründung mit Beschlutz dom 27. Juni dieses Jahres die Besch werde verwov-, f e n, die gegen die Ablehnung des WiederaufnahWe­ges u ch e s seitens des Verteidigers des wegen Ermordung seiner Schwiegermutter, Frau Molitor in Baden-Baden! zum Tode verurteilten, dann aber zu lebenslänglichem Zuchthaus begnadigten ehemaligen Rechtsanwalts Karl Hau erhoben worden war.

Lustschiffahrt

Rationale Flugwoche in Johannistal.

Bei den Wettflügen an: Mittwoch stürzte der 'Avia­tiker Oskar Heim nach einem Flug von 12 Minuten mit seinem Wrightapparat aus einer Höhe von 70 bis 80 Me­tern und 'wurde in bewußtlosem Zustande fortgeschafft. Ter Unfall wurde dadurch herbeigeführt, daß in Höhe von 122 Meter der linke Propeller brach und die Hintere Steuerung zerriß, Ta der rechte Propeller rveiter ar­beitete, kippte der Apparat um und stürzte 60 Meter ab. Heim erlitt eine schwere Gehirnerschütterung und schwere innere Verletzungen. Tie übrigen Aviatiker machten eine Reihe von Flügen. Brunhuber flog mit einem Som­merapparat eine Stunde fünfzig Minuten.

Im Lenkballon über den Aermelkanal.

Aus Krüssel wird berichtet: Kne Ballonfahrt von Brüssel nach London plant der Besitzer des belgischen HenkballonsBelgique". Schon in der -näch­sten Zeit sollen Freiballonfahrten zur Prüfung der Lust- Verhältnisse unternommen werden. TieBelgique" faßt 4000 Kubikmeter, die Motore leisten 220 Pferdestärken^

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Berlin, 11. August. Graf Zeppelin wird dem am 1. Oktober in Dresden stattfindenden Deutschen Luftschiffertag anwohnen.

Vor 4Y Jahren.

Denkwürdigkeiten an den deutsch-französischen Krieg.

Freitag, 12. Aug. 1870.

St. Avold. 15. Depesche vom Kriegs- scha uplatz, (gekürzt). Die französische Arrpee ,hatte die Position an der ^französischen Med zur Verteidigung' eingerichtet. Trotzdem ist sie gestern über die Mosel bef Metz gegangen. Unsere Kavallerie steht vor Metz, Pony a Monsson und Nancy. Abteilungen unserer Armee sinh bei Straßburg eingetroffen. ...

Die Franzosen haben bei Saarbrücken 10000 Dek- ken (gut für unsere Lazarette) und um 1 Million Tabak zurückgelassen. Festung Biisch wird von einer Kompagnie beobachtet. Unsere Kavallerie steht bei Lnneville. 74 deut­sche Kavallerie-Regimenter stehen bis jetzt ans französi­schem Boden.

Homburg. DerFrgnkf. Zeitung" wird 'ge-, schrieben, daß jene französischen Regimenter, die bei dep .Volksabstimmung (Umwandlung des antokratischen Kais sertums in ein konstitutionelles) ein überwiegendesNein" abgegeben hatten, bei Weißenburg ins Vorderer essen ge­hen mußten, wo sie fast ganz ausgerieben wurden.

Berlin. Tie Magdebg. Zeitung" erläßt eine be- soiwers gegen das weibliche Geschlecht gerichtete Warn­ung vor übel angebrachter Humanität gegenüber den französischen Gefangenen, die an manchen Orten mit Aufmerksamkeiten verfolgt, mit Geld, Wein und Zi­garren geradezu überschüttet werden.. Was die Gefange­nen brauchten, bekämen sie vom Staate, sie sollen es nicht! schlechter und nicht besser haben wie unsere Soldaten.

K i e l- Tie Batterien haben niit einem franz. Kriegs­schiffe Schüsse gewechselt, worauf der Franzose wieder ab- dampfte.

M e tz. Tie gesäurte Armee liegt in Regen und Suinpft in denkbar düsterster Stimmung um die Stadt.

Paris. Neues französ. Ministerium. Tie Kam­mer hat nach längerer Debatte den Antrag Jules Favres aiMnommen: Bewaffnung der Nanonalgarde, 2) Er­

höhung des Kriegskredits auf 100 Millionen, 3) Einführ­ung des Zwangskurscs für Bankbillets.

St. Avold. Ein Offizier des 2. Leib-Husaren-Re- gunents ritt mit einer kleinen Wteilung Husaren in das unbesetzte Städtchen Lnneville, machte dem Maire einen kurzen Besuch, ließ sich den Schlüssel der Stadt geben, überreichte diesen dem Kronprinzen und belegte die öf­fentlichen Kassen der Stadt mit Beschlag. Tie Ver­pflegung und der Gesundheitszustand unserer Truppen, die sich mit den Einwohnern musterhaft benehmen, ist im Allgemeinen gut. Ter 3tägige Regen hat viel verladenes Brot verdorben. Unter den schlechten Biwaks leiden die Pferde am meisten. Meist erfolgt jedoch Einquartierung, wenn es mrr irgendwie möglich ist.