Des Königreichs Italien Baumeister.

(Zu Cavours 100. Geburtstag).

Italien feiert den 100. Geburtstag Cavours, des staatsmännischen Begründers seiner Einheit. Camillo Benso di Cavour war am 10. August 1810 zu Turin geboren. Er entstammte einem ursprüng­lich ans Sachsen eingewanderten piemontesischen Adels­geschlecht, das merkwürdigerweise die deutsche Devise: Gott will Recht" im Wappen trug. Durch die Ver­wandschaft seiner Mutter, einer geborenen de Sellon, gewann Cavour die Beziehungen zu Frankreich und der Schweiz. Bemerkenswert ist, daß Napoleons I. schöne Schwester Pantine Borghese ihn über die Taufe gehoben hatte. Frühzeitig ward der junge Cavour in die Mi­litärakademie ausgenommen, aus der er als Jngenienr- offizier hervorging. Seine freie Zeit füllte er schon da­mals mit der Lektüre nationalökonomischer und philoso­phischer Schriften aus, indessen hielt ihn sein aufs Prak- rische gerichtetes Wesen von einer Vertiefung irr erkennt­nistheoretische Fragen ab. Seine erste größere Schrift befaßte sich mit den Eisenbahnen Italiens und schilderte die ungeheuren Veränderungen, die die Einführung dieses neuen Verkehrsmittels für die Entwicklung von Handel und Wandel, aber auch für den Austausch der Ideen und die Vereinheitlichung der Geister Und des Landes haben mußte.

Camillo di Cavour war schon als Knabe am Hofe Carlo Albertos als Page eingetreten, allein er entsprach hier den Erwartungen nicht, die seine Familie auf ihn setzte. Verdächtigungen von Seiten der Polizei, deren Ueberwachung er wegen seiner freimütigen Kritik der Ver­hältnisse am Hofe ausgesetzt war, veranlaßten ihn, seine Charge niederzulegen und sich einem bürgerlichen Beruf zu widmen. Es folgten lange Jahre der Arbeit, in de­nen er sein Wissen ausbreitete und seine Fähigkeiten ent­wickelte. Bei der Bewirtschaftung eines Landguts in Pie­mont eignete er sich außergewöhnliche Kenntnisse in der Landwirtschaft an und beteiligte sich mit dem rasch er­worbenen Vermögen an den ersten industriellen Unter­nehmungen Oberitaliens. Auf längeren Reisen in Frank­reich und England begeisterte er sich für die wirtschaft­lichen und politischen Einrichtungen dieser Länder und na­mentlich die englischen Verhältnisse boten ihm für seine spätere Tätigkeit Muster und Vorbild. Zugleich lernte er im Umgang mit den politischen Kreisen der von ihm besuchten Länder eine ganz neue, von den beschränkten Ideen des sardinischen Adels sehr verschiedene Weltan­schauung kennen.

Gegenüber dem Radikalismus der Anhänger Mazzinis, der zuweilen in Anarchie und Gewalt­tätigkeit ausartete, bekannte sich Cavour zu einem ge­wissen Konservatismus; eine Aufgabe erkannte er darin, sich der Zukunft zu bemächtigen u. der revolutionären Mas­senbewegung, die ziellos in sich zufammenbrcchen drohte, mit nationalem aber gemäßigtem Liberalismus entgegenzu­treten. Zu diesem Zwecke gründete er mit einigen Gesinn­ungsgenossen die ZeitschriftJl Risorgimento", in der er die Errichtung eines bis zur Adria reichenden savvyi- schen Königreichs und den Anschluß der Halbinsel an das­selbe verfocht. Cavour war es, der den König zum Er­laß einer Konstitution bestimmte; und im Parlament, das dann zusammentrat, wußte er sich alsbald eine über­ragende Stellung zu erringen.

Es ist aus seinen bereits dargelegten politischen Grundanfchauungen verständlich, daß Cavour in den ersten stark radikalen Parlamenten ein Führer der Rechten wurde. Während er aber hier einerseits den Staatsgedanken gegen die demagogische Bewegung vertei­digte, war er auf der anderen Seite der eifrigste Förderer der antiklerikalen Gesetzgebung, die alsbald einsetzte und

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..Leben beißt dunkler Gcwal.'cn Lpnk bekämpfen in ßch.

Dichten Gerichtstag halten lieber sein eig-ene- Ich.

Ibsen.

^ Deutsche Männer.

Geschichtlicher Roman von Wilhelm Iensen.

(Nachdruck verboten.)

(Fortsetzung.)

Draußen auf dem Marktplatz, den Straßen von Halle dröhntet: die Trommeln, schmetterte der Weckruf der Trompeten. Tie Husaren fuhren aus dem Schlaf, sat­telten eilfertig ihre Pferde und reihten sich, wie's ihnen am Abend für den Morgen dorgeschrieben worden, un­ter den Trümmern der Marienkirche auf. Nur ein halbes Dutzend von Kienfackeln warf da und dort rote Streifen ins Dunkel hinein; auch ein Teil der Stadtbewohner, doch kein beträchtlicher, hatte'die Betten verlassen und bildete am Häuserrand einen neugierig gaffenden Zu- schanerkreis. In vollendeter Ordnung ohne Gelärm voll­zog sich die Aufstellung des Regiments, lautlos erschien Ferdinand Schill mit den Offizieren und erteilte kurzen Befehl znm Abmarsch, Von den Soldaten und den Halle­ichen Bürgern ahnte keiner, was sich während dH Nacht zugetragen, alle waren überzeugt, es gehe weiter auf Kassel zu. Lorenz Falke und seine Tochter allein wuß­ten, ein Rückzug sers, ringsum von lauerndem Raub- gener gleichenden Gefahren umgeben; den beiden mit der Hand zuwinkend, sprach Schill als letztes:Will's das Schicksal, so kehr' ich noch einmal wieder bei euch ein." Tann setzte die Reiterschar sich in Bewegung, übers Stein- vslaster dröhnte das Hufgetrappel, lichtlose Finsternis ver­schlang die Davonziehenden, und laut ausschluchzend griff Ebergard nach dem Arni ihres Vaters, sich an ihm zu halten. Seltsame Wandlung war mit ihr vorgegangen; wer sie zuletzt in ihrer Modetracht an dem Abend ge­sehen, als Schill mit Hans Gtbich Und Joseph Eichendorff am Gartentisch der Wirtschaft zum Gibichenstein gesessen, hätte sie nicht wieder erkannt.

Das kleine Korps mußte an Magdeburg vorüber, das nicht in die Hände des Hauptmanns von Kalte ge­fallen war, ein zur Mitwissenschaft gelangter deutscher Bürger der Stadt hatte den Ueberrnmpelungsplan für

Turin aufs heftigste mit Rom verfeindete. Im Jahre 1850 übernahm er erstmals ein Portefeuille im Kabinett d'Azegl io, dessen eigentliche Seele er wurde, obgleich er kein eigentlich politisches Ressort hatte. Als Handels­minister schloß er mit fast allen Mächten Handelsverträge mit niedrigen Tarifen ab, die sowohl dem Handel Pie­monts zu großem Aufschwung verhaften, als mich sei­nen internationalen Beziehungen förderlich waren.

Längst hatte Cavvur erkannt, wie wichtig die Pflege der auswärtigen Beziehungen fei, als er im Jahre 1852 von Viktor Emanuel an die Spitze des Ka­binetts berufen wurde. Er verstand es, England und Frankreich ebenso für seine Politik und das Haus Piemont zu gewinnen, wie auch viele Republikaner. Der Gegen­satz zu Oesterreich führte znm Krieg Von 1859 und zur Einverleibung der Lombardei Und der Emilia. Die Krön­ung feines Werkes hat allerdings Cavour nicht mehr er­lebt, da er Mitten aus seiner Arbeit abberufen wurde. Heilen Sie mich schnell, ich habe Italien auf meinen Schultern, und die Zeit ist kostbar!" rief er feinen Merz­ten zu, als er bereits in der Tlgonie lag. Italien ver­dankt Cavour viel, so viel, wie uur ein Volk seinem Lehr­meister verdanken mag, der ihm die Kunst zeigt, zu wollen, und der seinem Volke darin vorangeht, daß er an seine Sache glaubt. Als er am 6. Juni 1861 seine Augen geschlossen hatte, schrieb dieNeue Frankfurter Zeitung" in einer biographischen Skizze, der die xstarke Impression des unerwarteten Todesfalles ganz besonders frische Farben verlieh:Wie mit Louis Napoleons fried­licher Anerkennung auf dem französischen Thron durch die Fürsten Europas nicht bloß die Tatsache, sondern auch das Prinzip der dynastischen Legitimität bis in sein In­nerstes Mark verleugnet wurde, so hat sich an Cavours Hand und unter seiner Leitung zum ersten Male die Tatsache der nationalen Staatsbildnng.nahezu bis zu einem staatsrechtlich anerkannten P r i n- z i p emporgearbeitet. Und das von Cavour sieghaft ver­fochtene Prinzip greift mit seinen Konsequenzen aus der Politik so uninittelbar herüber in die sozialen Verhält­nisse und das materielle Leben der Gegenwart, wie der Zukunft, daß keine Sphäre erdacht werden mag, worin sie sich nicht fühlbar machen." Mit diesen Sätzen ist die weltgeschichtliche Bedeutung diesesSäkularmenschen" aus der Perspektive der Tagespolitik heraus treffend gekenn­zeichnet.

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Rom, 10. Aug. Der 100. Geburtstag des Grafen Cavour ist in ganz Italien, insbesondere in den großen Städten mit Umzügen, Versammlungen usw. festlich be­gangen worden. In Spezzia wurde mit einer patrioti­schen Ansprache des Mmirals Morano der Kiel zu ei­nem großen KreuzerGras Cavour" gelegt.

Deutsches Reich.

Frankfurt, 11. Aug. Der Kreditver.e in Haß­loch befindet sich in Zahlungsschwierigkeiten. Eine Revision der Kasse förderte große Miß­stände zu Tage. Der Kassier, der nach seiner Vernehm­ung wieder aus freien Fuß gesetzt wurde, hat den Kun­den sehr hohe Kredite cingeräumt; so schuldet ein pen­sionierter Lehrer der Kasse über 100 000 Mark. Tie viel­fach verlangte Rückzahlung der eingelegten Gelder wird bis zur Regelung der Angelegenheit hintangehalten.

Kiel, 10. Aug. Die Germaniawerst der Howaldts- werke, sowie die Werft Stacks und Kolbe geben durch An­schlag aus ihren Werken bekannt, daß infolge der Arbeits­einstellung aus sämtlichen Hamburger Seeschiffswerften am 13. August eine große Betriebseinschränkung ein- treten werde. Tie Einschränkung soll aufgehoben werden,

hohen Lohn verraten. Doch auch hier besaß man schon Kunde vom Ansgang der Schlacht bei Wagram, wie von der Umkehr der Schillschen Husaren, und ein Teil der 'Festungsbesatzung erhielt Befehl, ihm rasch den Rück­weg zu versperren. Wer bei dem Dörfchen Dodendorf erzwangen sich die Reiter, einem Wettersturm gleich ge­gen die dreifache Ueberzahl ansprengend, den Durchlaß und jagten in die Altmark hinauf. Die brachte Un­erwartetes, ein Zusammentreffen mit einem Jägerbatail­lon, das Schill gleichfalls unterstehend, ihm von Berlin her nachmarschiert ivar; so dumpssinnigfeige die bürger­liche Bevölkerung des Königreichs Westfalen sich wider­standslos der französischen Gewaltherrschaft unterwarf, so unbezwinglich loderte in der Mehrheit der preußischen Truppen ein Drang, gegen das strenge Verbot ihres obersten Kriegsherrn die namenlose Schande von Jena und Tilsit wett zu Machen. Durch die Verstärkung sah Schill sich instand gesetzt, in jähem Anlauf die Elbbrücke bei dem mecklenburgischen Städtchen Dömitz überkreuzend, den kleinen befestigten Ort einzunehmen, seinen Leuten und Pferden dort einen dringend nötigen Rastaufenthalt zu gewähren. Bei Wittenberge hätte er näher über den Fluß gelangen können, doch er hatte sich unverbrüchlich vorgesetzt, unter kernen Umständen, auch nicht in der äußersten Not, die preußische Grenze zu überschreiten. !Der innerste Kern seines Wesens, ein ehernes Wichtgefühl hieß ihn, für das, was er auf eigene Hand und Kopf unternommen, keinerlei Verantwortung auf seinen in Fesseln geschmiedeten Staat zu laden.

7.

Ebenso wie seit Jahren saß auch zu dieser Zeit der Bibliothekausseher Jakob Grimm, von Büchern umgeben, in seiner kleinen Studierstube zu Kassel. Sein Einkom­men war nur gering, und die ihm durch Vermittlung Johannes von Müllers eröffnete Aussicht, als Rechts­gelehrter zum Staatsratsauditor befördert zu werden, er­neute ihn, da diese Stellung ihm reichlichere Mittel zur Anschaffung von literarischen Werken auf dem Gebiet seiner deutschen Sprachwissenschaft verhieß; für sein persönliches Lebensbedürfnis ließ ihn die Gehaltsverbesserung durch­aus gleichgültig. W und zu vernahm er dies und jenes von der draußen in der Welt sich zu tragenden Vorgängen, doch mit der nämlichen achtlosen Gleichgültigkeit. Dinge

sobald die Differenzen aus den Seeschiffswersten beendet sind.

Ausland.

Das Rewyorker Attentat.

Newyork, 10. Aug. Mittels Röntgenstrahlen wur­den zwei Ku g el fr ag m e nt e in Mayor Gaynors Hals entdeckt, deren genaue Position nicht angegeben wird. Die Aerzte erklären gegenwärtig eine Operation für zweck­los. Die Wunde ist sehr bedenklich, namentlich da Blut­vergiftung befürchtet wird. Ter Attentäter Gallagher hatte wegen seiner verlorenen Stellung sowie aus anderen! Gründen beständig an den Mayor und sonstige Behörden geschrieben. Er scheint an Querulantenwahnsinn zu leiden.

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Bombay, 10. Aug. Seit zehn Tagen geht in In­dien umfangreicher Regen nieder, damit ist die Sorge um die Ernte geschwunden.

Bari, 10. Aug. Etwa tausend Personen veranstalte­ten heute eine Kundgebung gegen eine Erhöh­ung der W o h n u ng s m iete n. Sie durchzogen die Straßen, bewarfen die Polizei mit Steinen und gaben Revolverschüsse aus sie ab, wodurch fünfzehn Beamte ver­wundet wurden. Tie Polizei schoß darauf auf die Mani­festanten, von denen zwei getötet und zwölfter wi! ndet wurden. Militär stellte die Ruhe wieder her.

La Höre, 10. Aug. Me Choleraepidemie in Kaschmir greift weiter um sich; am Sonntag wurden 224 Erkrankungen und 147 Todesfälle und gestern 139 Erkrankungen und 145 Todesfälle gemeldet.

Boston, 11. Aug. Eine Feuersbrunst hat na­mentlich in den Lagern der Holzgroßhändler sehr bedeu tettden Schaden angerichtet. Zehn Feuerwehrleute wur­den schwer verletzt.

Württemberg.

Ticustnachrichten.

Der Köriig hat den evangelischen Pfarrer Tr. Paulus in Ki chberx, Dekana s Tübingen, seinem Ansuchen gemäß in den Ruhestand zn versetzen und ihm bei diesem Anlaß das Ritterkreuz I. Klasse des Friedrichsordens verliehen, strner die zweite evau gelische Stadtpsarrstelle in Bönn'.gh.im, Lehrenstei sfeld, Dekanats Weirsbcrg, und die evangelische tfarcei Roigheim, Dekanat- Neuenstein dem Stadtoikar Theodor Meyer in »Irchhrim u T Übertragen. Verliehen wurde dem l- Diener am physiologisch- chemischcn Institut der tluiverstläl Tübingen Schreiber anläß­lich seiner Versetzung in den Ruheland die Verdienstmedaille ins Fried icheordens, dem katholischen Piarrer Soh l er inAltmamis- ho'en OA.Leulknch anläßlich seines Süjährigcn P iesterjubilärms das Ritterkreuz I. Klaffe des FriedriHsordens.

Aus -er Nationalliberale» Marter. Ter Lau- desausschuß der Nationalliberalen Partei hat jüngst be­schlossen für die Agitation einen zweiten Geschäftsführer anzustellen. Ms solcher ist jetzt der Oberpostassistent Hop' in Welzheim bestimmt worden, der in nächster Zeit nach Stuttgart übersiedeln wird.

Sonderzug nach Friedrichshafen. Wir muhen ans den in der Nacht vom 13. auf 14. August von Stuttgart nach Friedrichshafen abgehenden Sonderzug aus merksam: Hinfahrt: Stuttgart Hbf. ab 11.00 abends am

13. August, Friedrichshafen Stadtbf. an 3.40 früh am

14. August. Rückfahrt: Friedrichshafen Stadtbf. ab 10.30 .abends am 14. August, Stuttgart Hbf. an 3.10 früh am

15. August. Der Preis einer Fahrkarte von Stuttgart nach Friedrichshafen und zurück beträgt in 2. Kl. 1040 Mark, in 3. Kl. 7.20 Mark. Alles Nähere über di- Ausführung des Sonderzugs enthalten die auf den Sta­tionen angeschlagenen Bekanntmachungen.

Das größte Zollamt. Tßr Werkehr der württem belgischen Zollstellen für das Jahr 1908 wird soeben m

waren's, die kamen und vergingen, Geschehnisse ohne dentung für den Fortschritt menschlicher Erkenntnis; wem nicht Berufspflicht auferlegte, am Wechsel der politischer Gestaltungen teilzunehmen, der handelte nach weiser Eia sicht, keine wertvolle Zeit an sie zu vergeuden, sich nil um das zn bekümmern, woran er nichts zu ändern M mochte. Seine Lebensaufgabe stand vor ihn: und M ihr die Kürze des ^Daseins, das dem einzelnen zur A reichnng seines Zieles Von der Natur vergönnt Wal! diese Unabwendbarkeit trieb zn nnterlaßloser Arbeitstisch keir. Im Anfang hatte er entbehrt, daß Gibich seit ds Jannarnacht des vorigen Jahres nicht tvieder von A bürg zu ihm herübergekommen war; obgleich er bei ds Zusammensein mehr der Gebende als der .Empfanges gewesen, Hatte doch der Austausch mit dem älteren Freuck stets eine frische Gedankenanregnng gebracht. AllmiiD indes machte die Gewöhnung sich geltend, ihn die An» desselben nicht mehr erwarten zn lassen, und wenn O die Nacht in Erinnerung geriet, in der er eine Snm> lang wortlos allein mit dem unheimlichen FraucnzimM hier ätzen gemußt, so überkam's ihn beruhigend, das M bleiben, des Freundes sichere ihn jedenfalls vor ei»! Wiederholung solches schreckenvollen Abdru.cktraums.

M-: völlig anders gearteten Gedanken und E nngen dagegen verbrachte Hans Gibich die Zeit drA in der kleinen vormals hessischen llniversitätsst-rot. tvar einige Tage nach jener Jannarnacht in nächster ß nng von Halle heimgekehrt Und hatte seine einsame Hausung mit dem unterwegs Mer ihn gekommenen froU Gefühl wieder betreten. Dias ließ ihn, im Gegenschi Jakob Grimm, nicht die Kürze des menschlichen Dasei ins Auge fassen, vielmehr eher vor der Voraussicht noch langen Andauer «des seinigen erschrecken, denn wußte nichts mit den, grauem Wolkengetriebe äW gleichmäßig an ihm vorbeiziehenden Stunden, Tagen, chen anzufangen. Me Bedürfnisse des Lebensunteck ä Nötigten ihn zu seiner Lehrtätigkeit am Gymnasium, ^ sobald diese ihr Ende genommen, verfiel er in ei> dumpföden Zustand gemütlicher Gleichgültigkeit. ' deutsche Sprachforschung hatte ihre frühere Anziehs kraft auf ihn eingebüßt, war ihm zu etwas Nichts fast Widerwärtigen geworden, und sich selbst empW als zwecklos überflüssig in einer sonnenlosen Welt.

(Fortsetzung folgt.)

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