Lokales.
Wildbad, 8. August. Kgl. Kurtheater. Unter den vielen Erzeugnissen, die der Lustspielbühne seit langer Zeit zur Verfügung stehen, nehmen fast alle Stücke mit militärischem Hintergrund eine äußerst glückliche Stellung ein. So beherrschte im vorjährigen Reportoir „Der Manöverregen" längere Zeit mit immer glücklichen Erfolgen die Bühne unseres Kurtheaters; noch erfolgreicher behauptete 'sich in dieser Saison vor kurzer Zeit das alte schöne Lustspiel „Krieg im Frieden"; und wer in der Samstag-Premiere das „Husarenfieber" gesehen hat, der gibt gerne zu, daß mit dieser Aufführung das Kgl. Kurtheater einen Ehrenabend erlebt hat. Die Sehnsucht nach dem Ungekünstelten. Einfachen, und Lustigen, gerade wie es so trefflich aus diesen übermütigen blauen „Jungens" mit ihrem feudalen Oberst herausweht, hatte das Haus fast bis auf den letzten Platz gefüllt. Und wie ist jeder befriedigt worden ! Nicht allein die schneidigen Husaren, die sich im Spiel untereinander zu Übertreffen suchten und dadurch ein großartiges Gesamtspiel hervorbrachten, verdienen die Palme des Abends, sondern auch die am „Husarenfieber" erkrankten jungen und alten Damen, mit ihrer Naivität und Natürlichkeit in den hübschen Szenen, trugen zum Gelingen bei und nicht zu allerletzt wären die vier originellen Kirchheimer Bürger Nippes, Lawprecht, Bröckmann und Suna anzuführen, die mit restloser Konsequenz am Erfolge mitarbeiteten. Werfen wir nun noch einen flüchtigen Blick auf die drastische und urkomische Zwischenszene des Burschen Kellermann mit seinen
„treigeliebten" Husarenbräuten, dann steht der köstliche und heitere Abend wieder lebendig vor uns und man lacht vielleicht noch einmal wie Samstag - Abend im Theater. — Bravourleistungen auf humoristischem Gebiet gaben Frau de Scheirder und Herr Grosse als Ehepaar Nippes. Man lachte, daß man schier nicht herzhafter konnte, ja man lachte sogar Tränen. Lobende Anerkennung verdienen die Herren Weiß als Oberst, Genius und Krön, als Offiziere. Auch Hr. Egger glänzte in seinen kleinen Rollen als talentvoller Komiker, ebenso Hr. Schmith. Den Damen gebührt durchweg warmes Lob. Kurz, die ganze Aufführung brachte dem Theater einen Ehrenabend.
Wildbad, 8. August. An dieser Stelle erinnern wir noch an das heute im Kursaal zugunsten armer Badebedürftiger anheraumte ..Wohltätigkeitskonzert" und empfehlen den Besuch in Anbetracht der guten Sache angelegentlichst.
Wildbad, 8. August. Gestern war endlich einmal wieder ein Sommertag, wie er das Herz erfreut. Leichtbeschwingt zog eine bunte große Menge hinaus in die Berge, deren dunkelgrüner Tannenschmuck wie eine weite sanfte Flut im lauen Wind hin und her wogte. Schon am frühen Morgen klangen vom Kurplatz her die melodischen Grüße einer wanderndern Sängerschar. Am Nachmittag füllten lachende, lustige Menschen die Anlagen und auf den Konzertplätzen herrschte ein außerordentlich reges Leben. Als die Sonne am Abend zur Rüste ging, da vergoldeten ihre letzten Strahlen unser schönes kleines Wildbad — eine kleine Welt voll Sommerfreude und Menschenglück. Hoffentlich folgt nun eine ganzb Reihe schöner Sommertage, zugunsten
aller Kurgäste und nicht minder zugunsten aller Wildbader Geschäftsleute. Möge das Wörtchen „Hochsaison" noch im eigentlichsten und wahrsten Sinne Bedeutung gewinnen. — Die Frequenz stand am 4. August vorigen Jahres auf 11839 Personen, demgegenüber steht die diesjährige Ziffer mit 14136 Personen, das bedeutet! bis jetzt immerhin ein Mehr von beinahe 2300 Personen.
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bezahle ich demjenigen, der mir den Namen des Führers des Automobils (rotbraunes Kupee), das gestern, Sonntag, den 7. August, Abends °/^8 durch Höfen in der Richtung Wildbad fuhr, da er durch unvorschrifstmäßiges Fahren, sowie durch sein flegelhaftes Verhalten mein Fuhrwerk gefährdete^ ausfindig macht, sodaß ich denselben strafrechtlich .belangen
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