Deutsches Reich.

Für 3V Millionen Einfuhrscheine.

Nach dem soeben herausgekommenen Nachweise der Reichseinnahmen im Juni d. I. heißt es, daß das Ergebnis der Einnahmen im ersten Quartal des Rech­nungsjahres 1910 recht schlecht gewesen sei. Es kann das nicht wundernehmen, wenn man bedenkt, daß die Reichskasse in dem Erntejahre vom 1. August 1909 bis zum 20. Juli 1910 (so weit reicht die Statistik) nicht nur keinen Pfennig Zolleinnahmen auf Roggen und Hafer gehabt hat, sondern daß sie in Form der Ein­fuhrscheine noch bar hat herauszahlen müssen: auf Roggen 27,8 Millionen Mark und auf Hafer 2,8 Mil­lionen Mark - Auf diese beiden Artikel zusammen über 30 Millionen Mark. Dias ist das Produkt der agrarischen Weisheit unserer Zollgesetzgebung, die eine wesentliche Verteuerung der notwendigsten Lebensbe­dürfnisse des Volkes infolge der Zölle bewirkt, neben einer Erheblichen Ebbe in den Kassen des Reiches. Der neue Finanzminister sollte sich diese Dinge ein­gehend ansehen, er wird dann auch hören, daß die Steuer­rassen zwar sehr viel Einfuhrscheine, aber keine Gelder enthalten. Auf der anderen Seite müssen diese der Reichs­kasse entgangenen Beträge, die in die Taschen der Agrarier geflossen sind, wieder durch Zölle auf Glühkörper und Streichhölzer hereingebracht werden. Und diese muß ebenderselbekleine Mann" aufbringen, der unter den Getreidezöllen leidet!

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Ein Bekenntnis Basfermanns.

Abg. Bassermann hat nun, unmittelbar vor dem Antritt einer Nordlaudreise, dem Chefredakteur desHam­burger Korrespondenten" gegenüber seine Anschauungen über die politische Lage kundgegebeu. Seine Aeußerungen enthalten nichts, was nicht schon in ähnlicher Weise in, feinem Mannheimer Sprachrohr, demMannheimer Ge­neralanzeiger" gestanden hat. Wenn er hier und da Rück- trittsgedanken geäußert habe, so habe dazu lediglich sein Gesundheitszustand nicht aber irgendwelche Rücksicht auf politische Verhältnisse den Anlaß gegeben. Mandate stün­den ihm jeweils in Fülle zur Verfügung. Ein Zusammen­gehen der Nationalliberalen mit den Konservativen iHey- debrandscher Richtung, dem Bund der Landwirte und dem Zentrum könnte nur den einen Erfolg haben, die Aus­sichten der Sozialdemokratie zu vermehren. Er halte nach den letzten Erfahrungen ein Zusammengehen mit den von extremen Agrariern geführten Kon­servativen für geradezu vernichtend für jede liberale Partei. Das Gespräch wendete sich hier naturge­mäß zu der Frage, wo die Nationalliberalen ihren An­schluß zu suchen haben. Herr Baffermann gab dabei fol­gender Meinung Ausdruck:

Niemand von uns denkt daran, die volle Se 1 b - stä n di gkeit der Nationalliberalen Partei auch den links von uns stehenden Parteien gegenüber preiszugeben. Im Gegenteil. Wir sind älle davon überzeugt, daß wir als Mittelpartei berufen sind, eine gewisse Fühlung nach L ei denSeiten aufrecht zu erhallen. In solchen Wahl­kreisen, in denen wir gegen die Agrar-Temagogie des Bun­des der Landwirte im Kampfe stehen, ist ein Erfolg Nur dann möglich, wenn jeweils Verständigung zwischen uns und der Fortschrittlichen Volkspartei erfolgt. Das kann nur dann erreicht werden, wenn auch diese Li­beralen erkennen, daß eine solche Politik nur bei starken gegenseitigen Konzessionen möglich ist. Es gibt eine Menge ländlicher Wahlkreise, die für den Liberalismus zweifellos Nur unter nationalliberaler Flagge zu erobern sind. Ter Freisinn sollte dafür Verständnis zeigen, daß er in solchen Wahlkreisen auf eigene Kandidaturen verzichten muß."

An die Frage, ob man sich von der jetzigen Regierung eine zugkräftige Wahlparole versprechen kann, knüpften sich folgende Bemerkungen Basfermanns:

Nichts ist unmöglich dem. der ernsthaft will.

Ernst Jahn.

LS) Deutsche Männer.

Geschichtlicher Roman von Wilhelm Ieusen.

(Nachdruck verboten.)

i (Fortsetzung.)

6 .

Sonderbar war's, als die Herbststürme sich zum harten Winterfrost umwandelten und das Jahr 1808 seinem Nachfolger die Herrschaft abtral. An vielen Or­ten gab's Leute, die von einer Empfindung überkommen wurden, als gehe in der Luft etwas vor, doch mit dein Gesicht und Gehör ließ sich nicht erkünden, was es sein möge; das unbestimmte Gefühl Ullein wies daraus hin Und'verbreitete sich besonders in den norddeutschen Län­dern. Im Januar kehrte der Kaiser Napoleon aus Spa­nien nach Paris zurück, eiN Zeichen war's, er habe den Volksaufstand dort endgültig niedergeworsen und das neue Königtum seines Bruders völlig auf sichere Grundlage gestellt. Nur in der Hofburg zu Wien fanden sich andere Zeichendeuter und stützten ihre Auslegung auf Botschaf­ten, die von der pyrenäischen Halbinsel über das Mittel­ländische Meer nach Triest gelangt seien. Tie aber be­richteten von einer vollständig entgegengesetzten Sachlage; das neue gewaltige französische Heer unter der eignen Führung Napoleons habe in Wirklichkeit nicht mehr aus­zurichten vermocht, als das erste, wohl da und dort schein­bar seinen Zweck erreicht, doch sobald es sich anderen Gegenden zugewandt, schieße hinter ihm die Empörung, lodernden Flammen gleich, wieder aus dem Boden her­auf, und die aufs Meer vertriebenen englischen Schiffe landeten abermals ihre Truppen rundum an allen Küsten. Von unfaßbaren und unschreckbaren, zum Aeüßersten ent­schlossenen Gegnern geführt, sei's ein Krieg, demgegen­über auch das stärkste Machtaufgebot versage, und Spa­nien bilde ein fressendes Geschwür an der ungeheurem Gewalt Herrschaft Frankreichs, eine tödliche Krankheit, an

Ich glaube nicht, daß die Regierung eine zugkräftige Wahlparole findeir wird. Reichsversicherungsordnung und elsässische Berfassungsreform werden die Parteien weiter entzweien und neue Streitpunkte aufwerfen. Tas Zen­trum wird bei dem Quinquennat große Schwierigkeiten machen und wird dabei die Unterstützung der Sozialdemo­kratie finden. Ob es der Regierung gelingt, das Quinquen­nat durchzusetzen, erscheint mir heute zweifelhaft. So wird das Unheil weiter seinen Weg gehen, bis zu den nächsten Wahlen, nach denen eine Neuorientierung der deut­schen Politik wohl zu erwarten steht. Will man die Un­zufriedenheit im Lande bekämpfen, so ist dies nur mög­lich durch eine volkstümliche Politik, die der libe­ralen Weltanschauung Rechnung trägt, eine Politik, die sich mcht in den Dienst von Klafseninteressen stellt, mögen solche von rechts oder links sich in den Vordergrund drän­gen, eine Politik des Allgemeinwohls, wie solche von der nationalliberalen Partei immer erstrebt worden ist."

*

Pforzheim, 5. Aug. jDer sozialdemokratische Wahl­verein von Pforzheim nahm zur badischen Budgetbewillig­ung Stellung. !Die Referate hielten die Genossen Kolb und Geck. Nach langer Debatte kam es Um 2 Uhr früh zur Abstimmung. Eine Resolution, die der Fraktion vollste Anerkennung ausspricht und der Budgetbewilligung zu­stimmt, wurde mit 99 gegen 98 Stimmen abgelehnt.

München, 5. Aug. Die Kammer der Abgeordneten hat das Finanzgesetz, das die Zustimmung zum gan­zen Budget bedeutet, gegen die Stimmen der So­zialdemokraten angenommen. Der sozialdemokra­tische Wgeloirdnete Segitz hatte erklärt, seine Fraktion werde gegen das Budget stimmen, weil die Session dem werktätigen Volke nur neue schwere Belastungen durch die Steuerreform gebracht habe.

Berlin, 5. Aug. Am heutigen Abend wurde in den Sälen des Landwehrkasinos der5. Weltkongreß für Freies Christ ent um un dreligiösen Fort­schritt" mit einer Begrüßungsansprache des Reichstags- abg. Schräder eröffnet. Der Kongreß ist sehr stark ans dem Ausland besucht. Es sind über 1200 Teil­nehmer angemeldet.

Hamburg, 6. August, Die Zahl der ausstän­digen Werftarbeiter beträgt etwa 10 OM. Tie Werftarbeiter von Kiel haben sich der Bewegung noch nicht an geschlossen.

Ausland.

Der Internationale Friedenskongreß

in Stockholm hielt gestern seine letzte Sitzung ab. Mo- hamod Farid Beck forderte den Kongreß auf, seine Sym­pathie für Egypten auszusprechen und dafür zu sorgen, daß die egyptische Frage auf das Programm des nächsten Kongresses gesetzt werde. Von polnischer Seite wurde dagegen protestiert, daß die polnische Frage nicht auf das Programm des Kongresses komme. Der Kongreß beschloß ohne Begründung, die Entscheidung der Frage dem Bureau in Bern zu überlassen. Ferner wurde der Beschluß gefaßt, die Bereinigten Staaten von Amerika zu ersuchen, die Initiative zu ergreifen zu dem Zwecke, die Unantastbarkeit des privaten Eigentums zur See zu schützen. Im weiteren Verlauf der Sitzung wurde eine Resolution angenommen, in der mit Freude die aufs neue erwachte Arbeit zur Herbeiführung eines besseren Ver­ständnisses zwischen Italien und Oesterreich- Ungarn konstatiert wird. Der Kongreß, beschloß so­dann, einer Einladung Italiens Folge zu leisten, den näch­sten Internationalen Friedenskongreß im Jahre 1911 in Rom abzuhalten.

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London, 5. Aug. Ern an die gute alte Zeit der Bürgerwehr erinnernder Zwischenfall wird von der Jsle of Man gemeldet, wo fünfzig Mann des achten

welcher sie binnen nicht langer Frist zerfallen und un­heilbar zugrunde gehen Müsse.

So ward in der Wiener Hofburg geraunt, wohl auch vernehmbar geredet, denn jedenfalls blieb der alles wis­sende Imperator auch darüber nicht in Unkenntnis, wel­ches Horoskop ihm hie dortigen Sternkundiger stellten, wozu sie reizten und rieten. Und vielleicht hatte eben auf seiner Kenntnis davon der Hauptgrund beruht, daß er im Anfang des Jahres, den Mißerfolgen in Spanien ihren Lauf lassend, plötzlich nach Paris zurückgekehrt war.

Schon bald aber ward offenkundig, der Kaiser Franz habe den Ratschlägen zur Benutzung der günstigen Um­stände, sich den: französischen Joch zu entwinden. Gehör gegeben. Oesterreich konnte kein Hehl mehr daraus Wa­chen, daß es seine Waffenmacht rüste, beantwortete die dafür von Paris aus gestellte Erklärungsforderung mit unverkennbar nichtigen Vorgaben. Ohne irgendwelchen Bundesgenossen bereitete es sich allein zum Kampf; wie angesichts von etwas Unglaubhaftem blicken die Leiter des preußischen Staates in starrer Reglosigkeit auf das an der Donau beschlossene Unterfangen. Doch tat der Erzherzog Karl mit kühner Zuversicht den ersten Schritt zur Eröffnung des Krieges, rückte in: April in Bayern ein n'nd erließ einen Aufruf an die Fürsten und Völker Süddeutschlands, sich mit ihm gegen ihre fremdländischen Bedrücker zu verbinden. Niemand aber in den Rhein­bundstaaten hörte darauf, kein Arm rührte sich zum Bei­stand; einzig in den wilden Bergen Tirols erhob sich die Bevölkerung zu mutigem und nutzlosem Aufstand. Statt dessen drang der französische Kaiser, der ebenso in voll­ster Bereitschaft gewesen, mit einer zum großen Teil aus deutschen Truppen Bayerns, Württembergs und Badens stehenden Armee zum vierten Male an der Donau ent­lang vor, zwang das österreichische Heer zum Rückzug nach Böhmen, eroberte wie im Fluge Wien und über­schritt danach zur Vernichtung der gegnerischen Streit­macht den Fluß. Hier aber an dessen linker Seite bei dem Dorfe Aspern geschah im Mai Unerwartetes; ein dem Genie Napoleons vollebenbürtiger Feldheer war der Erzherzog Karl nicht, doch umsichtig, entschlossen und dort persönlicher Tapferkeit, und ein günstiges Ereignis, die

Bataillons der Leeds-Rifles, welche der freiwilligen Territorialarmee angehören, sich wegen andauernden Re­gensturms weigerten, die Hebungen fordzusetzen. Sie wur­den unter Eskorte ins Lager zurückgebracht und werden vor ein Kriegsgericht gestellt.

Newyork, 6. Aug. Tier kanadische Pacificdampser Prinees May" ist an der Küste von 'Alaska ge­scheitert. Die Besatzung und 115 Passagiere konnten ge rettet werden.

San Sebastian, 6. Aug. Das klerikale Komme hat aus den Truck der Regierung hin beschlossen, die Pro- t estku n dg eb ung gegen die Haltung der Regierung gegenüber dem Vatikan, ab zu sagen. Viele Züge von Katholiken sind nach Sau Sebastian unterwegs.

Württemberg.

Wirtschaftlicher Ausschuß und Württemberg. Industrie. Sofort nach Bekänutwerden der geplanten Erweiterung des Wirtschaftlichen Ausschusses stellte der Verband Württ. Industrieller am 1. April d. I. beim Reichsamt des Innern den Antrag auf eine stärkere Berücksichtigung auch der bedeutenden verarbei­tenden württembergischen Industrie, Leider hat, wie im August-Heft derWürttembergische Industrie" mitgeteilt wird, das Reichsamt des Innern diesen Antrag nicht nur unberücksichtigt gelassen, sondern noch eine Ver­schlechterung in der Vertretung von Württembergs Han­del und Industrie Württembergs bisher durch die Geh. Kommerzienräte Lang-Maubeuren und von Widen- mann- Stuttgart als Mitglieder und durch Kommerzien­rat Otto-Stuttgart als .Ersatzmitglied im Wirtschaft­lichen Ausschuß vertreten war, ist jetzt an Stelle des aus- scheidenden. Geh. Kommerzienrats Lang Kommerzienrat Otto gerückt, an dessen Stelle jedoch ein neues Ersatzmil­glied nicht mehr berufen worden. Württembergs Handel und Industrie sind mithin, statt wie bisher durch drei, nur noch durch zwei Mitglieder im Wirtschaft­lichen Ausschuß vertreten.

Ter Verband Württ. Industrieller wird es nicht un­terlassen, sich- auch künftighin mit dieser für die Ge­staltung unserer ganzen Wirtschasts- und Handelspolitik so überaus wichtigen Frage zu befassen und mit weiteren Anträgen an die maßgebenden Stellen heranzutreten.

Stuttgart, 5. Aug. Nach der nunmehr vorliegen­den amtlichen Ermittlung des Wahlergebnisses bei der Reichstagsersatzwah l im 2. Wahlkreis ha­ben von 33180 gültig abgegebenen Stimmen erhalten: Redakteur und Laudtagsabg. Keil 18 08, Ziegeleibesitzer Oettiuger-Endersbach 9528 und Redakteur Und Laudtags­abg. Djr. Wolfs-Stuttgart 4930 Stimmen. 14 Stimmen waren zersplittert. Die Zahlen haben sich also nur noch ganz wenig geändert.

Stuttgart, 5. Aug. Das hiesige Stadtpolizei-. amt hatte die Vertreter der Presse zur Besichtigung der in der japanischen KampfesweiseTsiu-Djitsu" ausge- bitdeten Schutz- und Fahn düng stuannschaft eingeladen. Tie Vorführungen fanden heute Nachtuittag in Anwesenheit höherer .Polizeibeamter in der Turnhalle der Jakobs­schule statt. Der Leiter des .achtwöchigen Kursus war Herr Füger aus München, der schon die Polizeimann­schaften in München, Augsburg, Mannheim, Karlsruhe urtd Ludwigshafen ausgebildet hat. DasDjiu-Tsitfu" ist eine äußerst Geschick erfordernde Präzisionsarbeit, bei der durch schnelles Eingreifen, aber nicht durch Stoßen oder vnchveise, sondern durch ruhige Griffe der Wider­stand des Angreifers dadurch gebrochen wird, daß die Gesamtmuskulatur desselben lahmgelegt wird. Alle diese Griffe sind Wohl derb, führen aber keine nennenswerten Verletzungen herbei. Es war erstaunlich, zu beobachten, wie rasch und wie sicher die Mannschaften sich bereits

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Wegreißung einer französischen Brücke durch den hoch- ' geschwollenen Ström, verbündete sich mit ihm. Zum erstenmal ward der bis dahin nie Besiegte unter un- geh eurem Verlust geschlagen und mußte den Rest seiner Armee über die Donau zu der notgedrungen am rechten ^ User verbliebenen Hälfte zurückretten.

Selten aber wohl in der Menschengeschichte war eine Botschaft mit solcher Blitzesschnelligkeit in die Weite ge­flogen, wie die von der Schlacht bei Aspern über plles ^deutsche Land. Tie Wandervögel, die Wollen, der Wind schienen sie mitgenommen zu haben und warfen die mär- ' chenhaft klingende Nachricht in jede Ortschaft, jedes Haus zwischen den Alpen, der Nord- und Ostsee herab: in Berlin drängte sie schon am dritten Tage die ganze Stadt- ' bevöllerung auf den Straßen und Plätzen zusammen.

Ta ritt der Major Ferdinand von Schill mit seinem vor zwei Jahren in Kolberg von ihm gebildeten Husaren­regiment durch das Potsdamer Tor zu einer Felddieiyl- übung hinaus. Zu der hatte der König. Friedrich Wil­helm III. widerstrebend seine Bewilligung erteilt; wo sie stattfinden solle, wollte .er nicht hören, nichts weiteres ' von ihr wissen. Wie die Kriegserklärung Oesterreichs au Frankreich ergangen, hatte aber der junge Major sich nicht weniger als die Kaiser Franz und Napoleon für sein Vorhaben dieserFelddienstübung" in Bereitschaft ge­setzt, und unmittelbar nach dem Eintreffen der BotschasiZ von Aspern führte er es aus. Schweigend ritt er eineck Stunde weit bis vor Berlin ins märkische Land, dann ließ er Halt machen, versammelte die Offiziere des Re­gimentes um sich und sprach sie an: 'Er wolle ins König­reich Westfalen einfallen, allerorten das Voll zum Frei­heitskamps ausrusen, in Kassel den französischen Usur­pator vom Thron verjagen, alle jubelten ihm begei­stert zu; sie waren seines Geistes Kinder, von ihm im Kops und Herzen erzogen, und nach einem Augenblick staunender Ueberraschung brachen sie in den einmütigen Ruf aus:Auf Leben oder Tod!" Im Schloß zu Berlin. konnte der preußische König beschwören, er habe von diesem Vorgänge keine dlhuung gehabt.

' (Fortsetzung solgt.) .I