Deutsches Reich.

Kürst Brttow

und Heine Frau sind von Wiesbaden kommend in Per­lt n eingetroffen. Herr v. Bethinann-H ollweg hat seinein glücklicheren Vorgänger im Hotel einen Besuch abgestattet.

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Die Sünde wider den Marteigeist.

In der Zweiten badischen Kammer, deren Session am Samstag durch den Minister geschlossen wurde, haben die So zialdcmokraten das Budget bewilligt. Ter Führer der sozialdemokratischen Landtagsfraktion, der Mannheimer Abgeordnete Tir. Frank gab dazu die Er­klärung ab, es läge zwar nahe, beim Abschluß des Finanz­gesetzes Protest dagegen >zu erheben, daß die sozialdemo­kratischen Staatsbürger noch immer nicht gleichberechtigt seien, aber mit Rücksicht auf die zugespitzten politischen Verhältnisse hätten sich seine Freunde entschlossen, hon einer Tiemonstration äbzusehen und dem Gesetz ihre Zu­stimmung zu erteilen. Tie badischen Sozialdemokraten hüben also wieder einmal das getan, Zn dem sie berufen sind: sie Haben Politik gemacht. TerVorwärts" hat für diese Politik freilich kein Verständnis, er rüffelt die ba­dischen Genossen nach allbekannter Manier ab und sagt, das badische Beispiel seieine ernste Warnung an die Gesamtpartei den Klassenkam p sch araktermit rück­sichtsloser Offenheit und 'Schärfe in den Vordergrund zu stellen. Wir sind die Partei des Proletariats, wir sind Anhänger der Republik und wir sind und bleiben die Tod­feinde der bürgerlicher: Gesellschaft, die das Proletariat knechtet, seine Befreiungskämpfe hemmt Und die überwunden werden muß durch die Eroberung der politischen Macht, durch die Beseitigung der Klassen, durch Ausrichtung der sozialistischen Gesellschaft."

Auch der sozialdemokratische Parteivor­stand hat eine Erklärung erlassen, iu der er die Haltung der badischen Genossen als eine schwe re Ver­fehlung bezeichnet und die Erwartung ausspricht, daß sich Der Parteitag mit der Angelegenheit befaßt. Man wird Dann gelegentlich des bevorstehenden Magdeburger Partei­tages erfahren, ob die Gesamtentwicklung der sozialdemo­kratischen Partei aus dem Standpunkt des Nürnberger Parteitags stehen geblieben ist, den damals schon 66 süd­deutsche Genossen bekämpften.

Württemberg.

Aus dem Landtag.

Erste Kammer.

Stuttgart, 15. Juli. In der Ersten Kammer er­folgte heute die Einführung des neuen Präsidenten des evangelischen Konsistoriums Habermaas, anstelle des Präsidenten v. Sandberger. Ter Präsident Graf Rech­berg gibt dein Bedauern der Kammer darüber Ausdruck, daß sie ein so erfahrenes parlamentarisches Mitglied aus ihrer Mitte verloren habe. Tann beschäftigt sich das Haus mit der einzigen Differenz, die noch bei der Bauordnung

besteht. Bei Artikel 70 Absatz 4 hatte nämlich die Zweite Kammer nach lebhafter Tebatte beschlossen, auf ihrem früheren Beschluß zu beharren und die erweiterte Zustän­digkeit zur Entscheidung in Bausachen allen Gemeinden einznräumen. Tie Kommission der Ersten Kammer bean­tragte, diesem Beschluß Hnzustimmen. Der Berichterstatter Kern referierte kurz über die Verhandlungen des Ausschusses, wobei er es als bemerkenswert bezeichnet, daß nur die Sozialdemokratie der Ersten Kammer nach­gegeben habe. Fürst Waldbnrg-Zeil beantragt für die Minderheit der Kommission, die erweiterte Zuständig­keit in Bansachen nur den Gemeinden erster und zweiter Klasse KN geben. In der Erörterung sprechen fast nur Gegner des Kommissionsantrages.

Minister v. Pischek führt aus: Zwischen Kipp' und Bechersrand habe sich eine, das Zustandekommen des Ge­setzes schwer gefährdende Differenz zwischen beiden Häusern ergeben. Er halte die Ausdehnung der oberamtlichen Zu­ständigkeit auch für die kleinsten Gemeinden für eine sehr unglückliche Bestimmung. Aber bei schwierigen Bauten werde die Entscheidung nicht in den Händen der Gemeinden liegen, die entscheidende Person werde der außerhalb her, Gemeinde stehende Oberamtsbaumeister sein, dessen Werk­zeug der Oberamtsvorsteher sein werde. T«er Oberamts­banmeister werde eine Machtfülle in die Hand bekommen, die vielleicht im Interesse der Gemeinde nicht gelegen sei. Ter Schritt, auch den Gemeinden 3. Klasse die oberamtliche Zuständigkeit einznräumen, wäre immerhin kein zu großer. Er möchte auch zu bedenken geben, haß durch den Be­schluß der Zweiten Kammer eine gewisse Vereinfachung der oberamtlichen Verwaltung eintreten werde, die es erleich­tere, bei der geplanten Vereinfachung der gesamten Staats­verwaltung die Beseitigung einer Anzahl von Oberämtern in Erwägung zu ziehen. So sehr er also den Beschluß der Zweiten Kammer bedanre, so sollte doch daran nicht das ganze Gesetz scheitern.

In der Abstimmung wird der An t r ag W al d burg- Zeil mit 24 gegen 7 Stimmen angenommen. Ter Antrag der Kommission, dem Beschluß des anderen Hauses beizntreten, ist also gefallen und damit das Zustandekom­men des ganzen Gesetzes aufs äußerste gefährdet.

Die Zweite Kammer

beschloß heute, die in Z 15 der Ministerialverfngnng vom 9. Februar 1910, betr. die Bekämpfung übertrag­barer Krankheiten, betr. Kostentragung, nicht zu beanstanden. In der Debatte kam mehrfach der Wunsch zum Ausdruck:, daß die überaus wichtige Materie durch Gesetz pnd nicht durch Verfügung geregelt werde. Weiter­hin wurden einige Eif enb a hn ein g ab en beraten. Tie Bitten um Wetterführung der Eisenbahn Kiberach-Och- senhansen nach Thannheim sowie der Nebenbahn Roß- berg-Wurzach über Tietmanns nach Ellwangen wurden der Regierung zur Kenntnisnahme und die Bitte um Erbau­ung einer Nebenbahn von 'Schwenningen nach Tuttlingen zur Erwägung übergeben. Tie Beratung einiger anderer Eingaben hatte die Annahme von Anträgen zur Folge, in denen die Regierung aufgesordert wird, für bal­dige Regelung der Pensions-und Hinterbliebe­ne nversicherung der Privatangestellten sowie der Verhältnisse der technisch-industriellen Beamten einzutreten. In einer

Abcndsitzung

mußte sich die Zweite Kammer nocheinmal,mil der B a u- ordnung besä s s e n. Tie Sitzung begann eine Stunde schaler, als sie angesetzt war .weil vorher die Kommission tagte. Tas lange Warten ermunterte den ALg. Beur- len, sich unter der Heiterkeit der anwesenden Herren ge­legentlich in den Präsidentenstnhl M setzen. Als die Aus­schußmitglieder eingetreten waren, herrschte im Hause große .Unruhe. Ter Wg. Kraut (B.K.) erstattete den Äus- schußbericht. Er wies zunächst auf den Beschluß des ande­ren Hanfes hin. Ter Ausschuß habe die neue Situation nochmals beraten und geglaubt, dem Standpunkt der 'Er­sten Kammer Rechnung tragen zu können, dadurch, daß diejenigen Bauten, in Gemeinden 3. Klaffe, bei denen besondere Verhältnisse vorliegen (Bauten an Landstraßen, neben Waldungen, Eisenbahnbauten, öffentlichen Gewäs­sern, Hebungen und Schiebungen von Gebäuden) der Zu­ständigkeit des Oberamts unterworfen sein sollen. Ter Ausschuß habe einstimmig beschlossen, in. dieser Richtung eine Aenderuug eintreten zu lassen. Man wolle also an der erweiterten Zuständigkeit in Gemeinden 3. Klasse für den Normalfall festhalten, die erweiterte Zuständig- ke i t aber in den besondersgelagertenBerhält- nissen nicht mehr beanspruchen. Er bitte möglichst ein- stinrmig dem einstimmig gefaßten Beschluß des Ausschusses betzutreten, damit die 'Erste Kammer einem solidarischen

Borgern der Zweiten Kammer gegenWerstche und fsich^ vielleicht entschließe, Za -und Amen zu Bauordnung'Zu­sagen. (Bravo.) Tie Kommission stMe folgenden Antrag: auf der Fassung der Zweiten Kammer zu beharren, aber die Worte anzufügen.in Gemeinde 3. Klaffe jedoch ^ mit der Beschränkung ans neue mit Feuernngseinricht- nngen versehene Gebäude an Baulinien oder an Herges stellten Landstraßen." ^

Tneser Antrag wurde unter Verzicht auf jede De-^- batte mit sämtlichen 81 abgege denen Stim-^ men angenommen. Auch die Schlußabstimm-M un g ergab einstimmige Annahme des Ent-^j wnrss. Tie Sitzung dauerte nur eine Viertelstunde.

Morgen Eingaben.

Die Ersatzwahl in Welzheim ^

brachte, wie vorauszuisehen ivar, im ersten Wahlgang noch D keine Entscheidung. Es haben von 4781 Wahlberechiig- lli ten 3066 (64,1 Proz.) abgestimntt. Tiefe verhältnismä-vH ßig schwache Abstimmung ist auf außerordentlich gutes ge Wetter zurückzuführen, das viele Bauern von dem oster weiten Gang zur Wahlurne znrückgehalten hat. Es er-D hielten Stimjmen: Gemeinderat Wurst- Alfdorf (Vp.) 770, ch Kinkel-Göppingen (Soz.^ 1000, Schultheiß Scheigei^' (Teutsche Partei) 597, Gutsbesitzer Mohring (Bbd.)^" 602, Landgerichtsdireitor Gröber (Ztr.) 94. Bei der^ Land tags Haupt Wahl 1906 entfielen >anf den nationallibe- ^ ralen Tr. Hieber, der die .Unterstützung des Bauernbunds^ gerroß, .1809 Stimmen, auf den volksparteilichen Kandi-^' daten Kercher 424 Stimmen, ans den Sozialdemokraten ^ Kinkel 741 Stimmen, ans den Zentrumsmann Gröber"" 170 Stimmen. Ten stärksten Zuwachs gegenüber der ^ Hauptwahl 1906 hat sonach die Volkspartei anfznweiseii, ^ für die 346 Stimmen mehr abgegeben worden sind. Ihr"" folgt der 'Sozialdenwkäat mit einem Zuwachs von 2 Ä ^ Stimmen. Deutsche Partei und Bauernbund haben znsam-"" men nur 1199 Stimmen abgegeben gegen die 1809Ü" Hieberstimmen von 1906. Man weiß, daß damals hie^s Person Kiebers eine große Rolle spielte und die rein'', politischen Verhältnisse verwischte. Nun ist Klarheit ge-^ schaffen auch im Bezirk Welzheim. Es wurde diesmal^ unter ungefähr denselben Verhältnissen gekämpft, so daß^ die heute vorliegenden Zahlen ein ziemlich deutliches Bild.'" der Parteiverhältnisse ergeben. Man darf allerdings an-"" nehmen, - die 76 Stimmen, die Gröber weniger er-" hielt, gleich den: bündlerischen Blockbruder zugefallen sind. Zieht man diese Wahlhilfe ab, so bleiben für den Bauern- ^ blind 526 Stimmen, wahrend er in der Proporzwahl 559^ nmgerechnete Stimmen znisammenbrachte. Für den!h Bauernbund bedeutet diese Wähl kein glänzendes jErgeb-^. ms, insbesondere wenn man in Betracht zieht, daß seine-" leidenschaftliche Agitation seine Leute vom Felde Hereins zur Urne holte. Man darf damit rechnen, daß unteres den Nichtwählern hauptsächlich volksparteilicher und ua-^s tionailliberaler Anhang sich befindet. Ta diese beiden Parteien schon vor Beginn des Wahllanlpfes ein Wkom-^ men getroffen haben, wonach diejenige Partei, deren Kan- ^ didat die geringere Stimmenzahl erhält, ihren Kandi-^ baten zurückziehen und denjenigen der anderen Parte, vn-^ terstützen wird, so hat die Volkspartei die beste Aussicht,^ den Welzlheimer Wahlkreis zurnckzngewinnen. Diese Aus-ü sicht bestätigt der Bo'lkspartei, daß sie mit der Aufstellung^ eines eigenen Kandidaten den richtigen Weg gegangen ist ^ Eine Stuttgarter Korrespondenz weiß zu berichten, das ^ Bauernbund And Zentrum im zweiten Wahlgang aus die^ Aufstellung eines Kandidaten verzichten und zur Wahlent-^ Haltung auffordern werden.

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Ein der Politik und Partei gebrachtes n Opfer. TerStaatsanz." teilt mit, daß die Stelle des Rektors und ersten wissenschaftlichen Hauptlehrers pni Lehrerseminar in Backnang dem Professor Ttft> Häcker an dem Lehrerseminar in Nagold Übertrager"

so mancher wütet, weil er andere von dem nicht überzeugen kann, woran er selbst nicht glaubt. Vtto ttteiß.

ID Deutsche Männer.

Geschichtlicher Roman von Wilhelm Jensen.

(Nachdruck verboten.)

(Fortsetzung.)

Tas stimmte zu dem Vorhaben der beiden anderen, so daß sie schnell beschlossen, mir ihm zum gemeinsamen Ritt gegen Osten anfzubrechen, wenn die Mondhelle sich ankündige; eine .Anzahl von Stunden mußte noch bis dahin vergehen, denn die Sonye stand, wenn auch schräg, doch noch ein ziemliches Stück über dein Himmelsrande. Hans Giebich hatte beim Vornbergang drunten an der Saale das unveränderte Bestehen der Gartenwirtschaft zum Gibichenstein wahrgenommen und schlug vor, die Warte­zeit dort mit der Einnahme einer Wendmahlzeit' zu ver­bringen, wie er's scholl zuvor im Sinn gehabt. Bald erreichten sie ihr Ziel; kein Feiertag war's und der Gar­ten nur von wenig Gästen besucht, doch lud die noch voll- sommerlich lindköstliche Luft Hum Niederlassen im Freien ein. Ter junge Lehrer sägte, zu Schill gewendet:Ich glaube fast, an diesem Tische haben wir vor dreizehn Jah­ren auch beisammen gesessen,- und eben! da stößi der Fäll gleichfalls aus uns herunter, aber er hat sich gemau­sert und sieht heure mehr wie ein aoeipter ans. Bin in Euch nv'ch im Gedächtnis verblieben, Falconie?"

Natürlich war Lorenz Falke älter geworden, doch stand er noch in kräftigen Jahren, und die an ihm vorgegangene Veränderung machte sich weniger körperlich, als in seinem Wesen bemerkbar. In der Tat erinnerte der Ausdruck sei­ner gegen vormals verschärften Gesichtszüge unter grau dnrchjprenkeLem Haar mehr an einen Habicht, und in seinen kleinen Äugen lag eher etwas trüb Verhängtes als die frühere schalkhafte Lustigkeit. Kurz sah er den Fragsteller an und 'versetzte gleichgültig:Nein, sind Sie scholl hier bei mir gewesen? Es kommen viele, man kann sie nicht im Kopf -behalten." Ohne das Gekräusel eines -verhaltenen Spaßwortes kam's ihm vom Mund; Gibich hob Pie Hand nach seiner Stirnwände und erwiderte:Viel­

leicht erinnert dies Euch an einen durchlauchtigen!Degen, der mir hier einmal den Kratz übers Gesicht gemacht."

Daraus schien dem Wirt etwas auszndämrnern, denn er gab Antwort:So ja aber das war vor langer Zeit, seitdem ist vieles nicht mehr so." -Geht die Wirtschaft nicht mehr so gut?"Doch, doch, daran fehlt nichts."Fehlt denn etwas an Eurer Gesundheit?" Nein, ich könnte den Baum da noch ansreißen."

Na, dann ist's ja in Richtigkeit, Falconie, und Euer :Einbecker Bier wird auch noch gut sein; ich glaube, wir hätten nichts gegen einen Krug davon einzuwenden." Lo­renz Falke wandte sich zum Gehen, doch eine anfwachende Erinnerung ließ Gib ich noch nachfngen:Wo steckt denn Euer Töchterchen wie hieß ich sie doch." die Fätcula

ja so, die muß> lwie viel macht's denn? Das liebe kleine Ding muß wohl achtzehn Jahre heut' sein."

Dem Wirt kam lculgsam über die Lippen:Ja, ein liebes kleines Ding war's", aber ans seinem Gesicht sprach dabei jetzt so deutlich ein Kummer hervor, daß Hans Gi- bich einsiel:Ihr erschreckt nnch -- sie war's, sagt Ihr -- habt iJhr sie nicht mehr?"

,-O doch Die Rechnung stimmt auch genau, sie ist achtzehn Jahre jetzt, und man sagt, sie wäre das schönste Mädchen - junge Tarne, mein' ich in Halle'. Daraus kann ein Vater ja stolz sein. Ich will das Mer bringen."

Lorenz Falke begab sich dem Hause zu, Gibich sagte, ihm nachblickend:Ich hätte nicht geglaubt, daß der Fal- conins einmal so ans seiner Art schlagen könne, ihn muß doch eine Sorge im Kopf drücken." Der junge Eichen­dorfs äußerte jetzt:Darin hat er recht, daß seine Tochter wohl das schönste Mädchen in Halle sein mag; ich sah sie neulich einmal, junge Dame paßt freilich richtiger. Sie ging nlir ihrer Mutter vorüber, uird beide sprachen fran­zösisch miteinander."

Hans Gibich geriet noch etwas ins Gedächtnis, das ihm unwillkürlich vom Munde kommen ließ:Vergöre

bergerette ja. ihre Mutter stammte aus der französi­schen Schweiz." Er sah Eichendorff fragend an und setzte hinzu:Hängt vielleicht an ihrem Ruf ein Makel?"

Tas weiß ich nicht, -aber glaub's nicht. Ich sah sie nur das eine -Mal, da machte sie mir einen Eindruck, als ob sie hoch hinaus Wolfe."

Der frische Trank aus den gebrachten Krügen mundetest den drei jungen Männern, die sich nrit Hinsicht auf Den ih-Üi nen bevorstehendeil nächtlichen Ritt einen kräftigendes: Wendimbiß von geräuchertem Schinken und Eiern be-)b stellten und ihn unter hin und her tvechselnden Gespri-in cheil einnahnren. Eichendorfs bekundete mehrfach trotz sci-ck ner Jugend eine Gibich in Erstaunen setzende vertraute Be-e! kannkschaft mit der im letzten Viertel des vorigen Jahr­hunderts von Weimar ausgegangenen Dichtung; aus inner­ster Anteilnahme hervor sprach er besonders von dem un­ersetzlichen Verlust des deutschen Volkes durch das im letz­ten Mai eingetretene frühzeitige Ableben Friedrich Schi- lers. Ferdinand Schill ließ erkennen, daß er im allgemein nen zur Dichtung in keinem engeren Verhältnis stehe, doch " Schiller machte für ihn Merkbar in gewisser Weise eim^

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Ausnahme, aus, denn er rezitierte:

Wohlauf, Kameraden, aufs Pferd, aufs Pferd, In das Feld, in die Freiheit gezogen!

Im Felde, da ist der Mann noch was wert,

Ta wird das Herz noch gewogen!

Ta tritt kein anderer für ihn ein,

Auf sich selbst steht er da ganz allein!"

Und er fugte hinterdrein:'Das hätte ans dem Gefü Goethes nicht kommen können, Schiller allein war im-ni stände, so zu enrpsinden. Er mußte die Verse Wallenstein-h schen Söldnern in den Mund legen, denn deutsche Reiter, die für ihr lVaterland kämpften, fand er in keiner seiner Dichtungen dazu. Ware ihm das möglich gewesen, ich überzeugt, hätte er sie lieber so singen lassen." ^ (Fortsetzung folgt.) r

Der Rentner. Leutnant von .1. unterzieht die neu eingetretenen Einjährigen dem üblichen VerhöA über die häuslichen iVerhWnisse.Was ist Ihr Vater?"!" fragt er den ersten.Rentner, Herr Leutnant."Ren!-" ner, was heißt Rentner! Rentner ist jeder, der nischt weh tut. Was war er denn früher?"Konditor, Herr Leutnant." -Na, da hüben wir's ja!" k

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