Deutsches Reich.

Ein Reichseinigungsamt.

(Eine Folgerung aus der Aussperrung im Baugewerbe.)

In derInternationalen Wochenschrift" veröffent­licht Professor Heinrich Herkner einen Artikel über die Organisationsv er hältnisse und Kämpfe im deutschen Baugewerbe. Am.Schluffe beschäftigt er sich mit der Frage, welche Lehren allgemeiner Art sich aus dem .Gange der großen Aussperrung ableiten ließen. Er kommt dabei, da die Entwicklung im Kampfe zwi­schen Unternehmern und Arbeitnehmern immer mehr zum Abschluß von Reichstarifverträgen drängt, zur Forderuirg des .Reichseinigungsamtes, das die all­gemeinen Konflikte ebenso vor sein Forum ziehen kann, wie die Gewerbegerichte die lokalen Streitigkeiten behan­deln. Im Hinblich «aus die schwere Schädigung, welche die öffentlichen Interessen durch zentral geführte Kämpfe erleiden, kann sehr wohl die Frage aufgeworfen werden, ob den Parteien überhaupt die Führung eines Kampfes schon gestattet werden soll, ehe noch Perhand­lungen vor dem Reichseinigungsamt stattgefun­den haben. Im Interesse der Autorität und Würde der Reichsregierung kann freilich nur dann ein Reichseinigungsamt befürwortet werden, wenn dieses in sich selbst eine respektable Machtfülle dar­stellt. Tie Parteien dürfen ihm gegenüber nicht das Ge­fühl haben, was willst du armer Teufel geben? Wirtschaft­lichen Machten imponiert im allgemeinen nur wirtschaftliche Macht. Tie wirtschaftliche Macht der Reichsämter ist nicht sehr beträchtlich. Günstiger stehen die Landesregierungen schon wegen der Beherrschung des Eisenbahnwesens da. Es müßte also ein Reichseinigungsamt mit den maßgeben­den Landeszentralbehörden so nahe verknüpft sein, daß ihm deren wirksame Unterstützung sicher wäre.

Tie Ereignisse, die wir in den letzten Wochen erlebt haben, dürften auch weiteren Kreisen den gewaltigen Umschwung klarer zum Bewußtsein gebracht haben, der sich in der ganzen .Verfassung unserer Volkswirtschaft voll­zieht. Es vollzieht sich der Uebergang aus dem privat­kapitalistischen System der freien Konkurrenz in ein Sy - stem der Staats- und Berbandswirt schuft. Es handelt sich um nicht mehr und nicht weniger als um eine Wiedergeburt des Zunftwesens, um eine Verwirklich­ung uralter zünftiger Gedanken, freilich nicht im Sinne der Junungsbewegung, sondern auf ganz moderner Grund­lage. Wie sich das Zunftwesen des Mittelalters und der neueren Zeit an handwerksmäßige Betriebe und stadt- wirtschaftlich beschränkte Verhältnisse anschloß, so ruht die­ses moderne großgewerbliche Zunftwesen mit seinen Kar­tellen, Syndikaten, Genossenschastsverbänden, Nrbeitgeber- und Arbeiterverbänden auf den -Errungenschaften der Jn- genieurtechnik, des Großbetriebes, der Reichs- und Welt­wirtschaft. Es entstehen wieder Staaten im Stau te. Tie deutsche Geschichte zeigt, wie gefährlich derartige autonome Körperschaften gerade für uns sind. Wir können und wollen die Entwicklung der Berbandsmacht nicht unterbin­den. Aber wohltätig ist des Verbandes Macht nur, wenn sie ein wirtschaftlich starker Staat bezähmt, bewacht!

k-, *

Karlsruhe, 8. Juli. Gestern abend fand vor dem großherzoglichen Schlosse anläßlich der silbernenHoch- zeit des Großherzogpaares ein Huldigungsfackel- zug der badischen Studentenschaft statt.

Mainz, 7. Juli. - Die örtlichen Verhandlungen zur Ergänzung des Schiedsspruchs im Baugewerbe, die zwischen den Arbeitgebern und Arbeitnehmern des Bezirks Mainz, Darmstadt und Wiesbaden heute hier stattfanden, Verliesen resultatlos.

Berlin, 8. Juli. In acht sozialdemokrati­schen Versammlungen wurde gegen die angeblichen Verschlechterungen in der R eichsversicher ungsord-

wie beißt das schlimmste Tier mit Namen?

So fragt' ein König einen weisen Mann.

Der weise sprach: Don wilden heißt's Tyrann.

Und SlÄmeichler von den zahmen.

kessing.

Deutsche Männer.

Geschichtlicher Noman von Wilhelm Zeusen.

4s (Nachdruck verboten)

, (Fortsetzung.)

Er begab sich wieder fort, und Hans Gibich kehrte sich zu dem neuen Tischgenoffen mit der Frage zurück: Von Potsdam? Leben Sie dort? Nach dem, was Sie vorhin gesagt haben, hätte ich geglaubt, daß Sie von einer .Universität hierher gekommen seien."

Merklich stand er im Begriff, noch etwas hinzuzu- setzen, doch brach, plötzlich von einem Anblick in der Nähe überrascht, ab Und rief:Falcula! Wer hat dich denn heute so schön ausgeputzt?"

Einem vorüberkommenden kleinen, ungefähr sechs­jährigen Mädchen galt's,-der Tochter Lorenz Falles, die sich in der Tat allerliebst ausnahm. Zum kürzlich ver­gangenen Pfingstfest hatte ihr Vater sie im Geschmack der Zeit mit einem Anzug a lg, porAsro beschenkt, .so trug sie ein einfaches, doch äußerst niedliches, apfel- blütenfarbiges Schäserinkleidchen, unter dessen kurzem Saum weiße Zwickelstrümpfe und ackerwindenrötliche Schuhe hervorsahen. Ein schmales, von einem Kranz natürlicher Feldblumen umflochtenes Strohhütchen über­deckte nur einen Teil ihrer lichtblonden, auf den Nacken und an den Schläfen lang niederfallenden Haares, zwi­schen dessen sonnigem Glanz ein Geleucht von strahlend blauen Augen auch an ein paar Frühlingsblüten erin­nerte. Sie bieß Eberhard und ward abgekürzt Ebba ge­nannt, doch auf den RufFalcula!" sulp ihr Kopf mit einem jähen Ruck herum und zeigte, daß sie auf diesen Namen nicht minder zu hören gewöhnt sei. Ihrer Tracht gemäß hatte sie einen bebänderten Stab in der Hand gehalten und sich mit einer gewissen Würde zwischen den

nung, wie sic von der Kommission beantragt werden, protestiert.

Pose», 7. Juli. Die Stadtverordnetenversamm­lung bewilligte 30000 Mark zur Ausschmückung der Stadt Mläfstich des Besuches des Kaiserpaares im August dieses Jahres. Die Summe wurde einstimmig, also mit den Stimmen der Polen, bereitgestellt.

Königsberg, 6. Juli. Anläßlich der im Septem- bed des Jahres in Königsberg i. Pr. tagenden 82. Ver­sammlung Deutscher Naturforscher und Aerzte ist eine Rundfahrt mit Extradampser in der Ostsee geplant. Sie beginnt am 5. September in Swine­münde, berührt Wisby aus'Gotland, Stockholm, (Aufent­halt 2 Tage), Helisingfors, Wyborg (zürn Besuch der Jma- Irasälle), St. Petersburg (Aufenthalt 3 Tage), Riga ünd endet in Pillau am 18. September früh. Es ist Sorge ge­tragen, daß die Teilnehmer der Fahrt rechtzeitig zur Er­öffnung der Versammlung in Königsberg i. Pr. eintreffen. Schleunige Anmeldung zur Teilnahme ist dringend er­wünscht. Nähere Auskunft erteilt der Vorsitzende des Ver­kehrsausschusses der 82. Bersantmlung Deutscher Natur­forscher und Aerzte, Herr Ehr. Bothe, Königsberg i. Pr. Schleusenstr.

Ausland.

Aalesund, 6. Juli. Kaiser Wilhelm hat aus Odde der Stadt Aalesund seinen Dank telegraphiert für den jhm zu Ehren im Stadtpark errichteten Denkstein nnd die besten Wünsche für das Gedeihen der Stadt aus­gesprochen.

London, 7. Juli. Wie dieDaily Mail" erfährt, begeben sich Mitte dieses Monats fünf Spezial Mis­sionen an die europäischen und asiatischen Höfe, jum den Souveränen die offizielle Mitteilung von der Thro n- besteigun g des Königs zu machen. Nach Berlin reist Feldmarschall Lord Roberts, der außerdem Petersburg nnd die Balkanhöfe Miffnchen wird. Die Mission zum Kaiser von Oesterreich übernimmt Lord Roseber y. Die Zivilliste des Königs wird wie die seines Vorgängers auf 470000 Pfund jährlich festgesetzt wer­den. Es dürste ferner beschlossen werden, den König von der Zahlung der Einkommensteuer zu befreien, wogegen ihm die Tragung der Kosten für die offiziellen Besuche fremder Staatsoberhäupter auferlegt wird.

Württemberg.

Dienstnachrichten.

Der König Hai die zweite evangelische Stadtpfarrstelle an der Michaelskrche in Hall dem Pfarrer Horn in Michelbach, Dekanais Gaildorf, ferner die evangelischen Pfarreien: Dußlingen, Dekanats Tübingen, dem Pfarrer Henning in WestgariShausen, Dekanats Crailsheim, und Hohengehren, Dekanats Schorndorf, dem Pfarrverweser Gollhiif Elwert in Mittelstadt, Dekanats Urach, nunmehr Stadtvikar in Backnang, die Bahnhofinspekkor- stelle in Heildionn Hauptbahnvof dem EisenbahninspeltorMühl­schlegel bei der Beiriebsinspektion Heilbronn übertragen.

Aus dem Landtag.

Stuttgart, 7. Juli.

Die Zweite Kammer

beschäftigte sich heute mit einer Eingabe des Sägers Wendelin Kurz in Aalen um Gewährung einer hö­heren Entschädigung aus der Staatskasse für unschuldig er­littenen Vermögensverlust. Kurz hat bereits eine -Ent­schädigung !von 2500 M erhalten. Infolge eines Feh­lers bei der Landesvermessung hatte er einen Vermögens­verlust erlitten, die Prozesse, die sich hier anschlossen und in deren Verlaus er schwere Drohungen gegen Beamte ausstieß, hatten dann zur Folge, daß er zehn Jahre lang im Irrenhaus interniert wurde. Dem Abg. Speth-Wangen war es gelungen, den Fehler bei der Landesvermessung festzustellen. Daraus befürwortete

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Gästen zu bewegen gesucht, aber nun ließ das Kind acht­los den langen Stock fallen,: flog ans den jungen Stu­denten zu und mit einem Sprung oder mehr wie ein noch nicht recht flngsicher huschendes Vögelchen stuf seine Knie in die Höh'. Da saß sie, schlang ihm den Arm um den Hals und sagte mit freudig helltönender Stimme: Bist du doch hier, Onkel Hans? Ich hatte dich noch gar nicht gesehen!" Ihr rosiges Gesichtchen und sein jugendlich schönes dicht daneben boten ein hübsches, poe­tisches Bild; augenscheinlich fühlte sich ihr schmächtiger Kops zwischen den vielen fremden Leuten umher an sei­ner Brust glücklich-sicher geborgen, doch ebenso sprach auch ans seinen Zügen eine glückliche Empfindung über die Vertrautheit, mit der sie sich an ihn geschmiegt hielt. Die beiden waren seit dem Frühlingsanfang miteinan­der eng befreundet, für ihr Ändergemüt aber schon seit unausdenkbar langer Zeit; die leibliche Erscheinung und das Wesen der Kleinen warfen eine Erhellung aus ihren Vater zurück, bekundeten, daß sie nicht die Tochter eines gewöhnlichen Schankwirtes sein könne, sondern von Vor­fahren, die einem höheren Bildungsstande angehört, her­stammen müsse. Gibich fragte jetzt nochmals:Was stellst du denn vor, Falcula? Bist du eine Schäferin?" Sie antwortete lachend:Ich bin eine Bergerette"; das Fremdwort kam ihr vollkommen richtig und geläufig von den Lippen, und er siel ein:Ja so, ich dachte nicht dran, daß deine Mama eine halbe Französin ist. Potz tausend, das ist freilich etwas anderes als eine deutsche Schäferin. Dein Vater war gut für dich bedacht, daß er dir eine Mutter aus der Schweiz verschafft hat." Nun versetzte sie ein bißchen kleinlaut:Aber ich habe keine Schafe. Willst du mein Schaf sein?" -Hast du denn schon einmal ein Schaf gesehen, das doppelt; so groß wie seine Hitrin war?" Sie dachte kurz nach und erwiderte dann:Ein Hirt heißt pätre." - -Ja, wenn er Ochsen und Kühe hütet, aber keiner von Scha­fen und Ziegen."Dann mußt du meine Kuh sein."

Der junge Philologe plauderte, selbst wie ein Kind, fröhlich mit seiner kleinen Freundin weiter, ohne aus die rnn ihn Sitzenden achtzugeben; Lorenz Falke brachte ncugesüllte Krüge, glitt vorm Weggang seinem Töchter-

das Haus das Gesuch des Peteitten, der seinen Verlust auf 5000 Ni äugibt und die erhaltene Entschädigung für un­genügend hält. Ter Berichterstatter Kraut (B.K.) em­pfahl den Antrag des Finanzausschusses, die Eingabe der Regierung zur Erwägung zu übergeben. Ter Referent vertrat den Standpunkt, daß 'Kurz eine höhere Entschä­digung höchstens aus dem Grunde verlangen könne, weil er zu lange interniert gewesen sei. Daran, daß er über­haupt interniert worden sei, trage Kurz selbst die Schuld. Speth-Wangen (Z.) betonte, kein Mensch lasse sich um 2500 M auch nur ein Jahr zu lange im Irrenhaus ein­sperren. Tie neue Eingabe des Kurz sei durchaus berech­tigt. Schon 1908 sei im Hause die Ansicht vertreten wor­den, daß Kurz 5000 M erhalten müsse. Er beantrage die Eingabe der Regierung zur Berücksichtigung zu über-' weisen.

Minister v. Pischek betonte, auch er versage Kürz sein Mitleid nicht, doch nrüsse mit staatlichen Geldern sparsam umgegangen werden. Man dürfe nicht auf Kosten der Steuerzahler Wohltaten erweisen, die über das Ziel hinausgehen. Wie die Tinge damals lagen, mußte Kurz seinen Prozeß verlieren. Ein Unrecht in formal juristi­schem Sinn sei ihm deshalb nicht zugefügt worden. Tie Parzelle, um die Kürz prozessiert habe, sei nur 300 M wert gewesen. Somit sqi Kurz mit 2500 M sehr gut entschädigt worden, die Verbringung des Kurz in eine Irrenanstalt sei notwendig gewesen. Cr könne sich auch keinen Grund denken, warum Kurz ungebührlich lang in der Irrenanstalt zurückbehalten worden sein sollte. Aus der Zurückbehaltung könne deshalb kein weitergehender An­spruch abgeleitet werden. Men Ansprüchen der Billigkeit sei durch die Entschädigung von 2500 M reichlich genügt. In dem Beschluß, die Entschädigung zu erhöhen, würde er einen Vorgang erblicken, der zu sehr ungünstigen Kon­sequenzen führen könne.

Maier-Blaubeuren (DP.) meinte, es wäre gut ge­wesen, wenn man Kurz von Anfang an besser entschädigt hätte. Tann wären die Kosten für die heutige Sitzung nicht notwendig gewesen. Remb old-Aalen (Ztr.) be­tonte, hier handle es sich üm einen außergewöhnlichen Fall von bemitleidenswerter und das Mitgefühl der Bevöl­kerung erregender Tragik. Man müsse an dem früheren Beschluß, dem Manne eine angemessene Entschädigung zu gewahren festhalten. Keil (Soz.) führte aus. Kurz sei schweres Unrecht geschehen und es sei eine unabweisbare' moralische Pflicht des Staates, ihm. eine ausreichende Ent­schädigung zu gewähren. Zehn Jahre seien aus seinem; Leben gestrichen worden lediglich, weil er um sein gutes Recht sich wehrte. Deshalb sei mau ihm eine weiter- gehende Entschädigung schuldig. Die Bevölkerung würde sich befriedigt fühlen, wenn hier abgeholf-ku würde. Lie­sch ing (Bp.) erklärte, die Höhe der Entschädigring lei eme Frage des Ermessens, die zu keinem Handel zwischen Hause und der Regierung führen könne. Er sei deshalb für den Ausschußantrag. Rem bald-Aalen (Ztr.) pole- mrsierte gegen Liesching. Hätte die Kommission dem An­trag aus'Berücksichtigung zugestimmt, so wären diese Ver­handlungen mit ihren pekuniären Folgen, nicht notwendig gewesen.

Nach weiterer Debatte nmrde der Antrag auf Be­rücksichtigung angenommen und sodann die Frage der

Konzessionspflicht für den Flaschenbier-- » Handel

beraten. Ter Abg. Hill er (B.K.) berichtete über fol­genden Antrag des Ausschusses für innere Verwaltung. 1) über den Antrag Gröber und Gen. betr die Unter­werfung des Flaschenbierhandels unter die Konzessions- Pflicht zur Tagesordnung überzugeheu, 2) die K. Staats- regierung zu ersuchen, im Bundesrat für eine Verschärf­ung der Bestimmungen der Reichsgewerbeordnung in der Richtung einzutreten, daß unzuverlässigen Personen die Betreibung des Flascheubierhandels untersagt werden muß. 3) die K. Staatsregierung zu ersuchen, die zuständi-

chen einmal zärtlich übers Haar und sagte:Hockst du wieder bei dem Ausbund von Gelehrsamkeit? Sei vor­sichtig, er füttert dich mit griechischen Bonbons, und wenn du meinen Magen geerbt hast, kannst du's nicht vertragen; ich mußte zuviel davon schlucken. Es wird bald Zeit, daß wir airzünden, dabei willst du wohl helfen?" Aus den Augen redete ihm ein Stolz aus sein Kind und eine Freudigkeit darüber, daß das kleine Ding nicht wie eine Wirtstochter gewöhnlichen Schlags angesehen und behandelt wurde. Die Dämmerung begann allmählich einzusallen; worauf dasAnzünden" sich beziehe, deuteten' an Schnüren da und dort ausgehängte Reihen von bunt­farbigen Papierlampions, deren Lichter die wegschwin­dende Tageshelle ersetzen sollten. Ein Weilchen scherzte Hans Gibich noch mit der kleinen Schäferin weiter, dann sagte er:Jetzt spring' wieder, Falcula, oder weun's dir besser gefällt, geh' wieder so schön anständig wie vor­her. Und daun mach' den Garten mit hell von Glüh­würmchen."O, sind sie lebendig und sind das Glüh­würmchen?" fragte sie, von seinen Knien abspringend. Ja, die will ich geschwind fliegen lassen, und danach komm' ich wieoer zu dir."

Ihr vom Tisch nachschauend, sagte einer der Stu­denten:Wirklich wie ein Vögelchen. Aber warum rufst! du sie Falcula, Hans? Davon hat sie doch nichts, Gold­hähnchen Paßte besser."

Der Befragte lachte:Das kann doch nicht aus ei- einem Faleoniusnest schlüpfen. Und ich kann mir Vör­stetten, daß Freyja, als sie noch- Nein bei ihrer Mutter auf der Insel im Weltmeer gewesen, so ausgesehen hat. Bon ihr erzählt eins der alten Lieder, sie habe bei ihrer Geburt ein Fallenhemd zum Wiegenangebind' bekommen, wenn sie das überwars, konnte sie als ein Falk davont- fliogen und war eine Falcula. Als Thrym, der freche Riesenfürst, den Hammer Thors, den er gestohlen und versteckt hatte, nicht anders zurückgeben wollte, als wenn man ihm Freyja zur Braut bringe, da lieh sie Loki ihr Falkengefieder, um damit als sie verkleidet, nach Rie­senheim zu fliegen"

(Fortsetzung folgt.) , ) -

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